GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schlagwerk und eine schlagende Werkzeugmaschine
mit einem Schlagwerk.
BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
[0002] Zwar sind bereits seit Anfang des 20. Jahrhunderts Schlagwerke mit zwei der
US 2,892,140 ist ein Schlagwerk mit zwei Magnetspulen bekannt, deren Schlagleistung blieb jedoch
bisher hinter der Schlagleistung anderer zur gleichen Zeit bekannten Schlagwerken
anderen Bautyps zurück.
[0003] Die Schlagwerke basierend auf einer Beschleunigung eines Schlagkörpers unmittelbar
durch magnetische Felder haben den Vorteil einer höheren Kontrolle des Schlagverhaltens,
insbesondere auch der Möglichkeit das Schlagwerk sofort abzuschalten.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0004] Eine Aufgabe besteht darin ein Schlagwerk basierend auf zwei Magnetspulen mit einer
erhöhten Schlagkraft bereitzustellen.
[0005] Das erfindungsgemässe Schlagwerk beinhaltet: einen Arbeitsraum, dessen erster Abschnitt
von einem ersten Elektromagneten und dessen zweiter Abschnitt von einem zweiten Elektromagneten
umgeben sind; einen Schlagkörper, der innerhalb des Arbeitsraums entlang einer Schlagachse
beweglich ist und ein magnetisierbares Material aufweist; und einen Amboss, dessen
Schlagfläche den Arbeitsraum in Schlagrichtung begrenzt. Ein Federelement ist vorgesehen,
das den Schlagkörper in jeder Stellung in dem Arbeitsraum mit einer Kraft in Richtung
zu dem Amboss beaufschlagt. Bei der Bewegung weg von dem Amboss wird das Federelement
entsprechend vorgespannt.
[0006] Der Schlagkörper prallt von dem Amboss ab und behält einen Teil seiner kinetischen
Energie. Die Energie wird bei der Rückbewegung in das Federelement übertragen und
gespeichert. Bei der nächsten Vorwärtsbewegung in Richtung zu dem Amboss, beschleunigt
das Federelement den Schlagkörper zusätzlich zu den aufgrund der Magnetfelder wirkenden
Kräfte. Hierdurch wird eine effizientere Ausnutzung der in dem System enthaltenen
Energie erreicht.
[0007] Das Federelement ist vorzugsweise so ausgelegt, dass beim Schlag des Schlagkörpers
auf die Schlagfläche die Federkraft auf Null abfällt.
[0008] Gemäss einer Ausgestaltung ist das Federelement eine mechanische Feder oder eine
Luftfeder. Die Luftfeder kann durch einen pneumatischen Raum gebildet sein. Der pneumatische
Raum kann ein durch einen Abschnitt des Arbeitsraums gebildet sein, der durch den
Schlagkörper von dem Amboss abgegrenzt ist.
[0009] Das Federelement kann eine progressive Kennlinie aufweisen, bei der die Federkonstante
entgegen der Schlagrichtung ansteigt. Die Zugkraft, die der zweite Elektromagnet auf
den Schlagkörper ausüben kann, steigt mit abnehmender Distanz des Schlagkörpers von
dem von der Schlagfläche abgewandten Umkehrpunkt. Eine effiziente Nutzung dieser steigenden
Kraft wird durch die steigende Kennlinie entgegen der Schlagrichtung erreicht.
[0010] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Amboss in den ersten Elektromagneten hineinragt
und aus einem weichmagnetischen Material ist und dass ein Durchmesser des Schlagkörpers
und ein Durchmesser des Amboss sich um weniger als 20%, vorzugsweise um weniger als
10% unterscheiden. Die ähnlich oder gleichgrossen Querschnitte von Schlagkörper und
Schlagfläche des Amboss bewirken, dass die Feldlinien im Wesentlichen nur von dem
Schlagkörper zu der Schlagfläche verlaufen ohne unnötige Strecken in der Luft zurückzulegen.
Es wird angenommen, dass hierdurch höhere Kräfte zum Beschleunigen des Schlagkörpers
durch das magnetische Feld erzeugt werden können.
[0011] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Amboss für wenigstens eine Distanz in die
erste Magnetspule oder den ersten Elektromagneten hineinragt, die grösser als die
Auslenkung des Ambosses bei einem Schlag mit dem Schlagkörper ist. Die Distanz kann
beispielsweise auch wenigstens ein Zehntel der Länge der Magnetspule in die Magnetspule
aufweisen. Vorzugsweise ist das Eintauchen des Ambosses in den ersten Elektromagneten
derart tief, dass wengstens die Hälfte des Magnetflusses des ersten Elektromagneten
seitlich in den Amboss fliesst, um dann aus der Schlagfläche auszutreten.
[0012] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die Elektromagneten eine Magnetspule und eine
Magnetfeldführung aufweist, wobei die Magnetfeldführung die Magnetspule an seiner
Aussenseite umgibt. Vorzugsweise grenzt die Magnetfeldführung an den Amboss an.
[0013] Eine Ausgestaltung sieht vor, dass der Arbeitsraum an einer dem Amboss abgewandten
Seite durch einen Anschlag begrenzt ist, der in die zweite Magnetspule hineinragt
und aus einem weichmagnetischen Material gefertigt ist.
[0014] Gemäss einer Ausgestaltung weist die erste oder die zweite Magnetspule eine Länge
und eine Wicklungsstärke auf, wobei ein Verhältnis von Länge zu Wicklungsstärke kleiner
1,25 ist. Hierdurch wird ein Verhältnis von durch die Magnetspulen geleisteter Beschleunigungsarbeit
zu ohmschen Verlusten optimiert.
[0015] Gemäss einer Ausgestaltung weist der Schlagkörper an seiner Oberfläche Längsrillen
oder der Schlagkörper durchgehende Bohrungen auf.
[0016] Eine erfindungsgemässe Werkzeugmaschine, insbesondere eine Handwerkzeugmaschine weist
das erfindungsgemässe Schlagwerk auf.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0017] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 einen Teilquerschnitt eines Schlagwerks,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt eines weiteren Schlagwerks und
Fig. 3 einen Teilquerschnitt eines weiteren Schlagwerks.
[0018] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0019] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Schlagwerks 1 in einem Teilschnitt. Das Schlagwerk
1 weist eine schlagende Gruppe mit einem Schlagkörper 2 und einem Amboss 3, einen
primären Antrieb mit Magnetspulen 4, 5 und einen Energiepuffer mit einem Federelement
6 auf.
[0020] Der Schlagkörper 2 ist in einem Arbeitsraum 10 beweglich längs einer Schlagachse
11 angeordnet. Der Arbeitsraum 10 ist in Schlagrichtung 12 durch den Amboss 3 begrenzt.
Entgegen der Schlagrichtung 12 begrenzt ein Gehäuse 13 den Arbeitsraum 10.
[0021] Der Schlagkörper 2 kann in dem Arbeitsraum 10 durch eine Stange 14 längs einer Schlagachse
11 geführt werden. Die Stange 14 ist mit dem Schlagkörper 2 fest verbunden und beispielsweise
durch ein Lager 15 des Gehäuses 13 geführt. Der Arbeitsraum 10 kann seitlich durch
eine Hülse 16 begrenzt sein, die den Schlagkörper 2 zusätzlich führt.
[0022] Der Arbeitsraum 10 weist eine längs der Schlagachse 11 konstante Querschnittsfläche
auf, die an die Abmessungen des Schlagkörpers 2 angepasst ist. Eine Querschnittsfläche
des Schlagkörpers 2 kann gerade soviel geringer sein, dass eine Bewegung möglich ist.
Beispielsweise sind der Arbeitsraum 10 und der Schlagkörper 2 zylindrisch.
[0023] Der Amboss 3 weist eine Schlagfläche 17 auf. Die Schlagfläche 17 wird durch ein Endstück
18 mit im Wesentlichen gleichbleibendem Querschnitt, z.B. zylindrischem Querschnitt,
gebildet. Die Querschnittsfläche des Endstücks 18 und damit auch die der Schlagfläche
17 sind vorzugsweise gleich gross wie die Querschnittsfläche des Schlagkörpers 2.
[0024] In einer besonderen Ausgestaltung sind sowohl die Schlagfläche 17 des Ambosses und
die entsprechende Schlagfläche 19 des Schlagkörpers 2 zueinander formschlüssig. In
einer Variante sind beide Schlagflächen 17, 19 planar. Alternativ kann eine der beiden
Schlagflächen 17, 19 konvex gewölbt sein, wobei die andere der Schlagflächen 19, 17
entsprechend konkav gewölbt ist.
[0025] Der Amboss 3 ist in einer Führung 20 gelagert. Die Führung 20 weist einen Anschlag
21 entgegen der Schlagrichtung 12 auf. Ein Rückstellelement 22, beispielsweise ein
Dämpfungsring oder eine Rückstellfeder, drückt den Amboss 3 entgegen der Schlagrichtung
12 gegen den Anschlag 21. Hierdurch gelangt der Amboss 3 nach einer Auslenkung in
Schlagrichtung 12 aufgrund eines Stosses mit dem Schlagkörper 2 wieder in eine definierte
Ausgangsstellung.
[0026] Auf der dem Amboss 3 abgewandten Seite des Arbeitsraums 10 ist ein Anschlag 25 vorgesehen,
der den Arbeitsraum 10 begrenzt. Der Anschlag 25 kann durch das Gehäuse 13 gebildet
sein.
[0027] Der Arbeitsraum 10 ist von wenigstens zwei Magnetspulen 4, 5 umgeben. Die beiden
Magnetspulen 4, 5 sind entlang der Schlagachse 11 zueinander versetzt angeordnet.
Die erste Magnetspule 4 überdeckt einen ersten Abschnitt 30 des Arbeitsraums 10 und
das Endstück 18 des Ambosses 3. Die zweite Magnetspule 5 überdeckt einen zweiten Abschnitt
31 des Arbeitsraums 10 und den Anschlag 25.
[0028] Die beiden Magnetspulen 4, 5 sind an eine Stromquelle angeschlossen. Eine Steuerungseinrichtung
lässt alternierend Strom durch die beiden Magnetspulen 4, 5 fliessen. In Folge ist
in dem Arbeitsraum 10 in Folge abwechselnd der erste Abschnitt 30 und der zweite Abschnitt
31 von einem Magnetfeld durchflossen.
[0029] Der Schlagkörper 2 ist aus einem magnetischen Material oder weist Einsätze aus einem
magnetischen Material auf. Das jeweilige Magnetfeld wirkt auf den Schlagkörper 2 ein
und beschleunigt den Schlagkörper 2.
[0030] Der Amboss 3 ist aus einem magnetischen Material. Der Amboss 3 wirkt wie ein Polschuh.
Das Magnetfeld in dem ersten Abschnitt 30 tritt senkrecht aus dem Amboss 3 heraus.
Die Kräfte auf den Schlagköper 2 wirken entsprechend parallel zur Bewegungsrichtung
des Schlagkörpers 2, d.h. parallel zur Schlagachse.
[0031] Das magnetische, z.B. ferromagnetische, Material des Ambosses 3 verliert vorzugsweise
seine Magnetisierung, wenn kein Magnetfeld in dem ersten Abschnitt 30 anliegt. Dementsprechend
ist der Amboss 3 vorzugsweise aus einem weichmagnetischen Material mit einer niedrigen
Koerzitivfeldstärke von weniger als 1000 A/m hergestellt.
[0032] Aufgrund der aneinander wenigstens teilweise formschlüssig angepassten Schlagflächen
17, 19 von Schlagkörper 2 und Amboss 3 fliesst das Magnetfeld weitgehend direkt zwischen
den beiden Schlagflächen 17, 19. Hierdurch wird ein Magnetfluss minimiert, der über
eine längere Distanz als den Abstand Schlagkörper 2 zu Amboss 3 fliessen muss. Dies
ist insbesondere deshalb von Interesse, da bei geringer werdendem Abstand zwischen
den Schlagflächen 17, 19 die magnetische Kraft ansteigt.
[0033] Die Schlagfläche 17 des Ambosses 3 kann in ihrer Form und Wölbung derart angepasst
werden, dass ein Austritt des Magnetfeldes über die Schlagfläche 17 optimiert wird.
[0034] Das Endstück 18 des Ambosses 3 ragt für wenigstens eine Distanz 50 in die erste Magnetspule
4, die grösser ist als der zurückgelegte Weg des Ambosses 3 bei einem Schlag. Ferner
kann die Distanz 50 zwischen einem Zehntel und einem Viertel der Länge 51 der ersten
Magnetspule 4 betragen, z.B. wenigstens ein Sechstel oder höchstens ein Sechstel.
[0035] Der Anschlag 25 ist ebenfalls aus einem magnetischen Material gebildet, z.B. einem
ferromagnetischen Material. Die Gestaltung des Anschlags 25 kann gleich den zuvor
ausgeführten Gestaltungen des Ambosses 3 erfolgen. Die Tiefe 52 für die der Anschlag
25 in die zweite Magnetspule 5 hineinragt, kann zwischen einem Zehntel und einem Viertel
der Länge 53 der zweiten Magnetspule 5 betragen. Die weitere Gestaltung von Anschlag
25 und Amboss 3 können sich in einer Ausführung jedoch unterscheiden.
[0036] Eine Magnetfeldführung 60 kann die Magnetspulen 4, 5 von aussen umschliessen. Die
Magnetfeldführung 60 ist aus einem weichmagnetischen Material gebildet, z.B. aus Eisenblechen.
Die Magnetfeldführung 60 kann einen Steg 61 zwischen den beiden Magnetspulen 4, 5
aufweisen, der bis an den Arbeitsraum 10 angrenzt. Vorzugsweise reicht ein äusserer
Steg 62 an der ersten Magnetspule 4 bis zu dem Amboss 3, um das Magnetfeld in den
Amboss 3 einzuleiten. Gleichermassen kann ein weiterer Steg 63 in Berührung mit dem
Anschlag 25 sein oder den Anschlag 25 bilden.
[0037] Das Federelement 6 kann beispielsweise eine Spiralfeder 70 oder eine sonstige mechanische
Feder aufweisen. Die Stange 14 weist einen Vorsprung oder einen Teller 71 auf, der
in die Spiralfeder 70 eingreift. Der Federweg der Spiralfeder 70 ist derart ausgelegt,
dass der Schlagkörper 2 in jeder Stellung innerhalb des Arbeitsraums 10 durch die
Spiralfeder 70 in Schlagrichtung 12 gedrückt wird. Eine Federkonstante der Spiralfeder
70 ist vorzugsweise derart ausgelegt, dass eine Bewegung des Schlagkörpers 2 vollständig
abgebremst ist, wenn der Schlagkörper 2 an den Anschlag 25 angrenzt. Hierdurch wird
vermieden, dass der Schlagkörper 2 gegen das Gehäuse 13 mechanisch schlägt.
[0038] Die Federkonstante des Federelements 6 nimmt vorzugsweise mit zunehmender Kompression
des Federelements 6 zu. Die Abhängigkeit der Federkonstante von der Stellung des Schlagkörpers
2 kann an die Abhängigkeit einer Zugkraft der zweiten Magnetspule 5 von der Stellung
des Schlagkörpers 2 angepasst gewählt werden, z.B. sind beide Abhängigkeiten zueinander
proportional. Hierdurch wird die Arbeit, welche die zweite Magnetspule 5 zu verrichten
mag, effizient ausgenutzt. Alternativ kann das Federelement 6 eine lineare Kennlinie,
d.h. eine Federkonstante aufweisen, die unabhängig von der Kompression der Feder 6
ist.
[0039] Der Schlagkörper 2 kann an seiner Oberfläche Rillen 90 aufweisen. Die Rillen 90 dienen
dazu einen Luftaustausch zwischen dem Anschlag 25 und dem Amboss 3 während einer Bewegung
des Schlagkörpers 2 zu ermöglichen. Anstelle oder zusätzlich zu den Rillen 90 können
auch Bohrungen in dem Schlagkörper 2 vorgesehen sein.
[0040] Eine weitere Ausgestaltung sieht ein Belüftungssystem vor, bei dem Belüftungsöffnungen
92, 93 in den ersten und zweiten Abschnitt 30, 31 des Arbeitsraums 10 führen. Die
Belüftungsöffnungen 92, 93 können miteinander durch ein Kanalsystem verbunden sein
oder mit der Umgebung verbunden sein.
[0041] Anstelle oder zusätzlich zu der Spiralfeder 70 kann auch eine Luftfeder verwendet
werden. In Fig. 2 ist eine Ausführung eines Schlagwerks 1 dargestellt, bei der ein
pneumatischer Raum 80 innerhalb des Arbeitsraums 10 angeordnet ist. Der pneumatische
Raum 80 wird durch den Schlagkörper 2, den Anschlag 25 und die Hülse 16 druckdicht
begrenzt. Bei der Bewegung des Schlagkörpers 2 gegen Schlagrichtung wird der pneumatische
Raum 80 komprimiert. Sobald die Bewegungsenergie des Schlagkörpers 2 vollständig in
Kompressionsarbeit des pneumatischen Raums 80 übertragen ist, setzt die Umkehrbewegung
in Schlagrichtung 12 ein. Der pneumatische Raum kann auch ausserhalb des Arbeitsraums
10 angekoppelt durch die Stange 14 angeordnet werden.
[0042] Die Magnetspulen 4, 5 sind in gängiger Weise hergestellt, z.B. durch eine gewickelten,
lackierten Draht. Die Länge 51, 53 der Magnetspulen 4, 5 ist maximal 30% grösser als
eine Wicklungshöhe 100 der Magnetspulen 4, 5. Die Beschleunigungsarbeit pro zurückgelegter
Wegstrecke des Schlagkörpers 2 ist aufgrund der nicht-linearen Kraftkennlinie nicht
konstant, sondern nimmt mit geringer werdendem Abstand zu dem Amboss 3 oder Anschlag
25 zu. Eine längere Magnetspule 4, 5 bewirkt daher nur eine geringfügig höhere Beschleunigungsarbeit.
Die ohmsche Verlustleistung der Magnetspulen 4, 5 hingegen ist proportional zu deren
Länge 51. Daher erscheint es vorteilhaft, kurze Magnetspulen 4, 5 einzusetzen.
[0043] Der Schlagkörper 2 kann aus einem ferromagnetischen Werkstoff mit einer hohen Koerzitivfeldstärke
(>1000 A/m) hergestellt werden. Der Schlagkörper 2 bleibt somit dauerhaft magnetisiert.
Die Polarität der von den Magnetspulen 4, 5 erzeugten Magnetfelder ist in Abhängigkeit
der Polarisierungsrichtung des Schlagkörpers 2 einzustellen. Ferner kann die Polarität
der Magnetspulen 4, 5 während eines Bewegungszykluses des Schlagkörpers 2 gedreht
werden, um sowohl eine ziehende als auch eine schiebende Kraft auf den Schlagkörper
2 wirken zu lassen.
[0044] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausgestaltung des Schlagwerks 1. Eine erste und zweite
Magnetspule 104, 105 sind von einer Magnetfeldführung 60, 162, 163 umgeben und bilden
jeweils einen ersten und zweiten Elektromagneten. Die Magnetfeldführung 162 grenzt
an den Amboss 3 an. Die Magnetfeldführung 162 kann sich längs der Schlagachse 11 um
eine Distanz erstrecken, die vergleichbar mit der Länge 51 der ersten Magnetspule
104 ist. Beispielsweise beträgt die Distanz ein Drittel bis zur Hälfte der Länge 51
der ersten Magnetspule 104. Über die gesamte Distanz grenzt die Magnetfeldführung
162 an den Schlagraum an. Der Anker 3 dringt für eine Tiefe 150 in den ersten Elektromagneten,
sprich in die Magnetfeldführung 162 ein. Die Tiefe 150 ist vorzugsweise derart gewählt,
dass wenigstens die Hälfte des Magnetflusses aus der ersten Magnetspule 104 durch
den Amboss 3 fliesst.
1. Schlagwerk (1) mit
einem Arbeitsraum, dessen erster Abschnitt (30) von einem ersten Elektromagneten (4;
104, 162) und dessen zweiter Abschnitt (31) von einem zweiten Elektromagneten (5;
105, 163) umgeben sind,
einem Schlagkörper (2), der innerhalb des Arbeitsraums (10) entlang einer Schlagachse
(11) beweglich ist und ein magnetisierbares Material aufweist,
einem Amboss (3), dessen Schlagfläche (17) den Arbeitsraum (10) in Schlagrichtung
(12) begrenzt
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Federelement (70, 80) vorgesehen ist, das den Schlagkörper in jeder Stellung in
dem Arbeitsraum mit einer Kraft in Richtung zu dem Amboss beaufschlagt.
2. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (70, 80) eine mechanische Feder (70) und/oder eine Luftfeder (80)
ist.
3. Schlagwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftfeder (80) durch einen pneumatischen Raum gebildet ist.
4. Schlagwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der pneumatische Raum durch einen Abschnitt des Arbeitsraums (10) gebildet ist, der
durch den Schlagkörper (2) von dem Amboss (3) abgegrenzt ist.
5. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (70, 80) eine progressive Kennlinie aufweist, bei der eine Federkonstante
entgegen der Schlagrichtung (12) zunimmt.
6. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dass der erste Elektromagnet (104,
162) eine erste Magnetspule (104) und eine erste Magnetfeldführung (60, 162) aufweist,
die die erste Magnetspule (104) an seiner Aussenseite umgibt und die Magnetfeldführung
(162) an den Amboss (3) angrenzt und/oder der zweite Elektromagnet (105, 163) eine
zweite Magnetspule (105) und eine zweite Magnetfeldführung (60, 163) aufweist, die
die zweite Magnetspule (105) an seiner Aussenseite umgibt und die Magnetfeldführung
(60, 163) an den Amboss (3) angrenzt.
7. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Amboss (3) in die erste Magnetspule (4) hineinragt und aus einem weichmagnetischen
Material ist, und dadurch gekennzeichnet, dass ein Durchmesser einer Schlagfläche (19) des Schlagkörpers (2) und der Durchmesser
einer Schlagfläche (17) des Amboss (3) sich um weniger als 20% unterscheiden.
8. Schlagwerk nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Amboss (3) in die erste Magnetspule (4) hineinragt.
9. Schlagwerk nach der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Amboss (3) derart in den ersten Elektromagneten (4; 104, 162) hineinragt, dass
wenigstens die Hälfte des Magnetflusses des ersten Elektromagneten (4; 104, 162) durch
den Amboss (3) fliesst.
10. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsraum (10) an einer dem Amboss (3) abgewandten Seite durch einen Anschlag
(25) begrenzt ist, der in den zweiten Elektromagneten (5; 105, 163) hineinragt und
aus einem weichmagnetischen Material gefertigt ist.
11. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Elektromagnet (4; 104, 162) eine Länge (51) aufweist und der Amboss (3)
für wenigstens ein Zehntel der Länge (51) des ersten Elektromagnets (4; 104, 62) in
den ersten Elektromagneten (4; 104, 62) oder erste Magnetspule (4; 104) hineinragt.
12. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste oder die zweite Magnetspule (4, 5; 104, 105) eine Länge (51, 53) und eine
Wicklungshöhe (100) aufweist, wobei ein Verhältnis von Länge (51, 53) zu Wicklungshöhe
kleiner 1,25 ist.
13. Schlagwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlagkörper (2) an seiner Oberfläche Längsrillen (90) oder der Schlagkörper
(2) durchgehende Bohrungen aufweist.
14. Werkzeugmaschine mit einem Schlagwerk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1 bis 13.