[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Rotationswerkzeuges,
insbesondere eines Kreissägeblattes, eines Fräsers oder dergleichen, an einer Welle
einer Werkzeugmaschine, insbesondere Holzbearbeitungsmaschine, mit einem Anlageelement
und einer Spanneinrichtung, die jeweils eine Anlagefläche, zwischen denen das Rotationswerkzeug
klemmbar ist, aufweisen, wobei die Spanneinrichtung eine die Anlagefläche aufweisende
Spannscheibe, einen die Spannscheibe zumindest teilweise durchsetzenden, mit der Welle
verbindbaren, insbesondere axial verschraubbaren Kernbolzen und ein Kraftübertragungselement
zum Verbinden des Kernbolzens mit der Welle aufweist, wobei das Kraftübertragungselement
und der Kembolzen der Spanneinrichtung durch einen Kraftuntersetzungsmechanismus reibschlüssig
verbunden sind.
[0002] Um Rotationswerkzeuge wie Sägeblätter an den entsprechenden Maschinen anzubringen,
sind aus dem Stand der Technik bereits Untersetzungsmechanismen bekannt, die die Kraft
vom Kraftübertragungselenient auf den Kembolzen in einem bestimmten Verhältnis umwandeln
bzw. übertragen. Dabei weisen die Untersetzungsmechanismen beispielsweise mehrstufige
Planetengetriebe (
DE 37 00 968 A1), Getriebe mit teilweise exzentrisch angeordneten Zahnkränzen (
EP 0 588 483 A2) und hydraulische Spanneinrichtungen (
EP 0 324 357 A2 und
EP 1 990 146 A2) auf. Die beiden erstgenannten Arten von Untersetzungsmechanismen sind sehr aufwändig
in der Herstellung und benötigen einen genau abgestimmten Einbau des Planetenrad-
bzw. Zahnkranzmechanismus. Bei den hydraulischen Spanneinrichtungen ist vor allem
das Gewährleisten der Dichtheit problematisch, da im Gebrauch oftmals Hydraulikflüssigkeit
austritt.
[0003] Aus der
DE 28 23 609 ist eine Vorrichtung zum Anbringen eines im Wesentlichen scheibenförmigen Werkzeuges
an einer Antriebsspindel bekannt, wobei ein Kraftuntersetzungsmechanismus mit Druck-
bzw. Klemmkugeln gezeigt ist. Ein wesentlicher Nachteil dieser Ausführung besteht
darin, dass der gesamte Kraftuntersetzungsmechanismus in der Welle selbst Platz finden
muss. Dadurch kann diese Befestigungsvorrichtung nicht an einer standardmäßige Welle
einer beliebigen Werkzeugmaschine eingesetzt werden, sondern es bedarf einer zusätzlichen
Ausbildung eines genügend großen Einbauraumes in der Welle.
[0004] Zusätzlich ist es gemäß dieser Schrift unhandlich, die eigentliche Schließkraft aufzubringen,
da mit einem Imbusschlüssel eine umständliche Art der Kraftaufbringung auf die mittlere
Kugel erreicht wird. Dies erfolgt dadurch, dass durch die Klemmschraube hindurch ein
Imbusschlüssel gesteckt wird, wodurch die Schraube zugänglich ist. Dadurch kann die
eigentliche Vorspannung nur mit einem Werkzeug durchgeführt werden. Zudem bringt dies
den Nachteil, dass sich in diesem Bereich leicht Staub und Schmutz verfängt, wodurch
der Imbusschlüssel nicht mehr passen könnte.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung liegt nun darin, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte
Vorrichtung zum Befestigen eines Rotationswerkzeuges anzugeben. Insbesondere soll
diese Vorrichtung einen relativ einfachen Aufbau aufweisen und keine Probleme mit
Hydraulikflüssigkeit oder sonstigen Untersetzungsmechanismen verursachen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Kraftübertragungselement und der Kraftuntersetzungsmechanismus
der Spanneinrichtung samt Spannscheibe auf der wellenabgewandten Seite des Rotationswerkzeuges
angeordnet sind. Der eine wesentliche Vorteil dieser Ausführung besteht darin, dass
gegenüber den erstgenannten Schriften die Untersetzungskraftwirkung durch einen einfachen
Reibschluss und nicht durch Formschluss oder sonstige Kräfte, wie beispielsweise Hydraulikkraft
erreicht wird. Gegenüber der genannten
DE 28 23 609 besteht der wesentliche Vorteil darin, dass der gesamte Kraftuntersetzungsmechanismus
im vorderen, wellenabgewandten Flanschteil (Spanneinrichtung) einteilig angeordnet
bzw. ausgebildet ist. Somit ist die erfindungsgemäß vorliegende Vorrichtung zum Befestigen
eines Rotationswerkzeugs bei sämtlichen Werkstoffbearbeitungsmaschirien einfach nachrüstbar.
Es muss kein separater und aufwändig auszubildender Einbauraum im Bereich der Welle
ausgebildet werden, sondern es kann standardmäßig an der Welle der Kernbolzen eingeschraubt
werden.
[0007] Um eine einfache Bedienung und ein einfaches Anbringen eines Rotationswerkzeuges
an einer Werkstoffbearbeitungsmaschine zu garantieren, kann bevorzugt vorgesehen sein,
dass das Kraftübertragungselement zur werkzeuglosen manuellen Betätigung durch einen
Benutzer ausgebildet und angeordnet ist. Dies kann bevorzugt dadurch erfolgen, dass
das Kraftübertragungselement in Form einer Drehscheibe bzw. einer Spannmutter ausgeführt
ist.
[0008] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel kann vorsehen, dass durch Drehen des
Kraftübertragungselementes in Spannrichtung der Kernbolzen in der Welle bis zum Anschlag
verschraubbar ist und durch fortgesetztes Drehen des Kraftübertragungselementes in
Spannrichtung der Kraftuntersetzungsmechanismus die Spannscheibe gegenüber dem Kembolzen
in Richtung Welle bewegt. Das heißt, es muss - vor allem gegenüber der
DE 28 23 609 - kein Werkzeug verwendet werden und es kann durch reines Betätigen des Kraftübertragurigselementes
sowohl die normale Vorspannung als auch die Hauptspannung des Rotationswerkzeuges
erreicht werden. Am besten funktioniert das Anbringen des Rotationswerkzeuges dann,
wenn das Kraftübertragungselement in voller Offenstellung ist. In dieser Offenstellung
wird durch die relativ hohe Reibung zwischen Kraftübertragungselement und Spannscheibe
das indirekte Eindrehen des Kernbolzens in die Welle ermöglicht. Dieses Eindrehen
kann aber auch durch direktes Angreifen an der Spannscheibe erfolgen. Jedenfalls sind
bei der vorliegenden Ausführung beide Möglichkeiten des händischen Eindrehens des
Kernbolzens in die Welle gegeben, wobei im Endeffekt die gesamte Spannvorrichtung
- unabhängig davon welcher Teil betätigt wird - in der Welle befestigbar ist.
[0009] Wenn dann der Kernbolzen bis zum Anschlag in der Welle eingeschraubt ist, wird die
Reibung in diesem Bereich höher als die Reibung zwischen Kraftübertragungselement
und Spannscheibe, wonach durch das fortgesetzte Drehen des Kraftübertragungselementes
eine axiale Bewegung gegenüber der Spannscheibe durchgeführt wird. Diese axiale Verschiebung
des Kraftübertragungselementes setzt den Kraftuntersetzungsmechanismus in Bewegung,
wodurch die Spannscheibe gegenüber dem Kernbolzen in Richtung Welle bewegt wird und
das Rotationswerkzeug zwischen diesen beiden Teilen eingespannt wird.
[0010] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann dazu weiters vorgesehen sein, dass
das Kraftübertragungselemerit mit der Spannscheibe - vorzugsweise mit einem Zwischenflansch
der Spannscheibe - über ein Gewinde verbunden ist. Weiters kann bevorzugt vorgesehen
sein, dass durch Betätigen, vorzugsweise durch Drehen des Kraftobertragungselements
in Spannrichtung oder in Löserichtung dieses gegenüber der Spannscheibe in Axialrichtung
bewegbar ist. Somit wird über dieses Gewinde ein Teil des Kraftübertragungseleriletites
in Richtung des Kraftuntersetzungsmechanismus bewegt, wodurch dieser Kraftuntersetzungsmechanismus
die Spannkraft auf die Spannscheibe aufbringt. Die Spannrichtung ist jene Richtung,
bei der das Kraftübertragungselement durch Drehen in Richtung Welle (beim Vorspannen)
oder in Richtung Spannscheibe (beim Hauptspannen) bewegt wird.
[0011] Eine konkrete Ausführungsvariante der hier vorliegenden Erfindung kann vorsehen,
dass das Kraftübertragungselement, vorzugsweise über einen Anschlagfortsatz, bei der
Spann-bewegung Klemm- bzw. Keilelemente des Kraftuntersetzungsmechanismus derart in
Richtung korrespondierender Keilflächen der Spannscheibe und des Kernbolzens bewegt,
dass sich die Spannscheibe in Axialrichtung gegenüber dem Kernbolzen zum Rotationswerkzeug
bewegt und dieses zwischen Spannscheibe und Anlageelement einspannt. Dadurch, dass
der Kembolzen bis zum Anschlag in die Welle eingedreht ist und die Spannscheibe durch
den Kraftuntersetzungsmechanismus in Bezug auf den Kernbolzen näher zur Welle bewegt
wird, wird der Abstand zwischen Spannscheibe und Anlageelement verkleinert, wodurch
das zwischen Spannscheibe und Anlageelement befindliche Rotationswerkzeug mit hoher
Kraft eingeklemmt bzw. eingespannt wird.
[0012] Eine bevorzugte Ausführungsvariante kann vorsehen, dass die Klemmelemente in Form
von Kugeln ausgeführt sind, wobei zumindest eine Klemmkugel bei der Spannbewegung
des Kraftübertragungselements von diesem direkt beaufschlagbar ist. Alternativ kann
das Klemmelement als eine Art Keil ausgeführt sein. Die Kraftübertragung kann bevorzugt
weiters derart erfolgen, indem um die durch das Kraftübertragungselement beaufschlagbare
Klemmkugel weitere, konzentrisch nach außen drückbar, vorzugsweise kleinere Klemmkugeln
angeordnet sind, die an den Keilflächen der Spannscheibe und des Kernbolzens anliegen.
[0013] Als reibschlüssiger Kraftuntersetzungsmechanismus im Sinne der Erfindung wird verstanden,
dass der Kraftschluss, das heißt die Reibungskraftrabertragung, zwischen dem vorzugsweise
kugelförmigen Klemmelement des Kraftuntersetzungsmechanismus und dem Kembolzen im
Wesentlichen tangential an den Oberflächen der beteiligten Verbindungspartner erfolgt.
[0014] Ein weiteres Ausführungsbeispiel kann vorsehen, dass die Keilfläche der Spannscheibe
an einer separaten Aufnahmebuchse der Spannscheibe angeordnet sind.
[0015] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass der Kraftuntersetzungsmechanismus
eine Spannkraft zwischen 10 und 30 kN, vorzugsweise zwischen 15 und 25 kN, besonders
bevorzugt von etwa 20 kN, erzeugt.
[0016] Bevorzugt kann weiters vorgesehen sein, dass die Spanneinrichtung samt Kraftübertragungselement,
Kraftuntersetzungsmechanismus, Spannscheibe und Kernbolzen als einteiliges Bauteil
ausgebildet ist. Dadurch ergibt sich ein voll gekapseltes System, das unabhängig von
der Welle (mit Standardbohrung) und unabhängig vom verwendeten Rotationswerkzeug verwendet
werden kann. Für den Anwender ergeben sich dadurch die Vorteile, dass kein Werkzeug
bzw. kein Imbusschlüssel zum Befestigen des Rotationswerkzeuges verwendet werden muss
und dass sämtliche bereits gekaufte Werkzeugmaschinen mit dieser neuen Befestigungsvorrichtung
nachgerüstet werden können.
[0017] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele im
Folgenden näher erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt der Vorrichtung vor dem Anbringen der Spannvorrichtung an der Werkstoffbearbenungsrnaschine,
- Fig. 2
- eine Explosionsdarstellung der Spannvorrichtung,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der in die Welle eingeschraubten Spannvorrichtung,
- Fig. 4
- einen Detailquerschnitt aus Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Querschnitt der Spannvorrichtung bei unter voller Spannkraft stehenden Druclcuntersetzungsmechanismus
und
- Fig. 6
- einen Detailquerschnitt aus Fig. 5.
[0018] In Fig. 1 ist im rechten Bereich die Welle 3 (Antriebsspindel) der Werkstoffbearbekungs-maschine
dargestellt. An dieser ist im linken Bereich das Anlageelement 4 mit der Anlagefläche
18' angeordnet. Das Rotationswerkzeug 2 wird durch Einführen der Spanneinrichtung
5 durch das Rotationswerkzeug 2 hindurch und in die Welle 3 hinein zwischen der Anliegefläche
18' des Anlageelements 4 und der Anlagefläche 18 der Spannscheibe 6 eingeklemmt. Das
Anlegeelement 4 kann von der Welle 3 abgenommen werden. Je nach Größe des Rotationswerkzeuges
2 kann auch das Anlageelement 4 an dessen Größe angepasst werden. Nicht unbedingt
notwendig, aber dennoch bevorzugt vorgesehen, sind zusätzliche Drehmomentübertragungselemente
(nicht dargestellt) am Anlageelement 4, über welche eine direkte Drehmomentübertragung
von der Welle 3 über das Anlageelement 4 auf das Rotationswerkzeug 2 erfolgen kann.
Die Drehmomentübertragung ist dadurch nicht nur von der Verklemmung zwischen Spannscheibe
6 und Rotationswerkzeug 2 abhängig.
[0019] In Fig. 2 werden die teilweise bereits in Fig. 1 dargestellten Bauteile in einer
Explosionsdarstellung gezeigt. Die Spannvorrichtung 5 besteht generell aus der Spannscheibe
6, die einen über die Inbusschrauben 10 fest verbundenen Zwischenflansch 6a umfasst,
dem Kembolzen 7 und dem Kraftuntersetzungsmechanismus 9, wobei dieser Kraftuntersetzungsmechanismus
9 durch das Kraftübertragungselement 8 in Gang gesetzt wird und dadurch den Axialabstand
zwischen Spannscheibe 6 und Kernbolzen 7 verändert. Das Kraftübertragungselement 8
(Drehscheibe bzw, Spannmutter) ist über Zylinderschrauben 17 (und einem dazwischen
liegenden Dichtring 8b) mit dem Zwischenflansch 6a der Spannscheibe 6 verbunden. Der
Zwischenflansch 6a ist durch Schwerspannstifte 15 mit dem Kembolzen 7 axial gekoppelt.
In dem Bereich zwischen Spannscheibe 6 und Zwischenflansch 6a sind die Klemmteile
bzw. Klemmkugeln 12 und 13 sowie die Feder 16 und die Aufnahmebuchse 11 angeordnet.
Die Aufnahmebuchse 11 weist dabei die Keilflächen 14 und der Kembolzen 7 die Keilflächen
14' für die Klemmkugeln 13 auf. Der Kernbolzen 7 ist über das Kembolzengewinde 24
mit der hier nicht dargestellten Welle 3 verbindbar.
[0020] In Fig. 3 ist erkennbar, wie dieses Kernbolzengewinde 24 durch das Rotationswerkzeug
2 hindurch in der Welle 3 eingeschraubt und vorspannbar ist, In dieser Darstellung
gemäß Fig. 3 ist das Rotationswerkzeug 2 noch nicht voll eingespannt. Es liegen jedoch
bereits die beiden Anliegeflächen 18 und 18' am Rotationswerkzeug 2 an. Wie in dieser
Fig. 3 dargestellt, dreht sich die gesamte Antriebsspindel bzw. -welle 3 mitsamt dem
Rotationswerkzeug 2 und der Spannvorrichtung 5 um die Achse X.
[0021] In Fig. 4 ist ein Detailbereich der Spannvorrichtung 5 aus Fig. 3 dargestellt. Darin
ist erkennbar, dass das Kraftübertragungselemerit 8 im Bereich des zentral angeordneten
Anschlagfortsatzes 23 ein Gewinde 22 aufweist, welches mit dem Zwischenflansch 6a
korrespondiert. Dieser Zwischenflansch 6a weist zudem bevorzugt drei Zylinderschrauben
17 auf, welche wiederum Begrenzungsfortsätze 20 aufweisen, die mit den Begrenzungsfortsätzen
21 des Kraftübertragungselements 8 ein komplettes Herausdrehen bzw. Lösen des Kraftübertragungseiaments
8 vom Zwischenflansch 6a verhindern. Durch den Dichtring 8b wird ein direktes Reiben
der Metallflächen des Kraftübertragungselements 8 und des Zwischenflansches 6 verhindert
und auch ein Eindringen von Staub oder sonstigen Materialien in den Zwischenraum unterbunden.
Somit bildet die Spannvorrichtung 5 ein in sich geschlossenes, einteiliges, gekapseltes
Bauteil.
[0022] Der Kraftuntersetzungsmechanismus 9 besteht im Wesentlichen aus der großen Klemmkugel
12 und den kleinen Klemmkugeln 13 sowie den mit den kleinen Klemmkugeln 13 korrespondierenden
Keilflächen 14 und 14' der Aufnahmebuchse 11 und des Kernbolzens 7. Die Klemmkugel
12 ist dabei einerseits vom Anschlagfortsatz 23 des Kraftübertragungselements 8 und
andererseits von der Feder 16 beaufschlagt.
[0023] Wie nun im Vergleich zur Fig. 4 in Fig. 6 gezeigt ist, wird durch forgesetztes Drehen
des Kraftübertragungselements 8 (nach der Vorspannung bzw, dem Einschrauben des Kernbolzens
7 in die Welle 3) dessen Anschlagfortsatz 23 in Richtung Klemmkugel 12 bewegt, wodurch
die Feder 16 zusammengedrückt wird und sich die kleineren Klemmkugeln 13 durch die
Bewegung der großen Klemmkugel 12 von der Achse X entfernen. Dadurch wird der Abstand
A zwischen den mit den Klemmkugeln 13 korrespondierenden Keilflächen 14 und 14' vergrößert,
wodurch die Spannscheibe 6 in Bezug auf den Kernbolzen 7 (und dem Kraftübertraguttgselement
8) in Richtung Welle 3 bewegt wird und somit das Rotationswerkzeug 2 mit einer Kraft
von vorzugsweise etwa 20 Kilonewton zwischen den Anliegeflächen 18 und 18' des Anlageelements
4 und der Spannscheibe 6 eingeklemmt bzw. eingespannt wird. Die Kraft von der Klemmkugel
12 auf die Klemmkugeln 13 wird in einem Verhältnis von 1: 2,5 verteilt, wobei die
Druckkraft auf die Rillen (Keilflächen 14) der Aufnahmebuchse 11 verteilt wird. Die
Kraft baut sich dabei entlang dieser Rillen durch Verschieben der Klemmkugeln 13 auf,
wodurch der axiale Druck erhöht wird.
[0024] Beim Lösen der gesamten Spannvorrichtung 5 wird durch Drehen des Kraftübertragungselements
8 die Kraft von der Klemmkugel 12 auf die Klemmkugeln 13 verringert, indem beim Herausdrehen
die Kugel 12 durch die Feder 16 in Richtung Kraftübertragungselement 8 bewegt wird,
wodurch auch der Abstand A zwischen den Keilflächen 14 und 14' verringert wird und
somit die Vorspannkraft auf das Rotationswerkzeug 2 verkleinert wird. Das Kraftübertragungselement
8 wird gegenüber dem Zwischenflansch 6a soweit herausgedreht, bis sich die Begrenzungsfortsätze
20 und 21 berühren. Wenn dann das Kraftübertragungselement 8 weiter in Löserichtung
gedreht wird, überträgt sich die gesamte Drehbewegung über den Zwischenflansch 6a
und die Schwerspannstifte 15 auf den Kernbolzen 7 und dessen Kembolzengewinde 24,
wodurch die gesamte Spannvorrichtung 5 von der Welle 3 gelöst wird, wonach das Rotationswerkzeug
2 entnommen oder getauscht werden kann.
[0025] Eine alternative Ausführung kann vorsehen, dass in etwa im Bereich des Dichtrings
8b das Gewinde 22 zwischen Spannscheibe 6 bzw. Flansch 6a und dem Kraftübertragungselement
8 angeordnet sein kann, was allerdings eine größere Reibfläche bedeutet.
[0026] Das Bezugszeichen 25 zeigt das Zylinderschraubengewinde zwischen Zylinderschraube
17 und Zwischenflansch 6a. Das Bezugszeichen 26 zeigt das Inbusschraubengewinde zwischen
Inbussschraube 10 und Spannflansch 6a, wobei die Inbusschraube 10 die Spannscheibe
6 mit dem Zwischenflansch 6a verbindet.
[0027] Somit zeigt die Erfindung eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung
zum Befestigen eines Rotationswerkzeuges an einer Welle einer Werkstoffbearbeitungs-maschine,
indem ein reibschlüssig wirkender Kraftuntersetzungsmechanismus für ein vorzugsweise
werkzeugloses Befestigen und Einspannen des Rotationswerkzeuges vorgesehen ist. Als
bevorzugte konkrete Ausführungsvariante dieses reibschlüssigen Kraftuntersetzungsmechanismus
können dabei vorzugsweise kugelförmige Klemm- bzw. Keilelemente vorgesehen sein, die
an Keilflächen der Spannscheibe und des Kernbolzens tangential und - wenn sie unter
Spannkraft durch das Kraftübertragungselement stehen - reibschlüssig anliegen und
diese Flächen auseinander drücken, wodurch die Spannscheibe in Axialrichtung gegenüber
dem Kernbolzen (Spannelement) zum Rotationswerkzeug bzw, zur Welle bewegt wird und
das Einspannen des Rotationswerkzeugs bewirkt wird. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber
dem Stand der Technik besteht auch darin, dass die gesamte Spanneinrichtung als separates,
einteiliges, nachrüstbares Bauteil ausgeführt ist und die Antriebswelle ein standardmäßiges
Einschraubgewinde für einen Kembolzen der Spannvorrichtung aufweist.
1. Vorrichtung zum Befestigen eines Rotationswerkzeuges (2), insbesondere Kreissägeblatt,
Fräser oder dergleichen, an einer Welle (3) einer Werkstoffbearbeitungsmaschine, insbesondere
Holzbearbeitungsmaschine, mit einem Anlageelement (4) und einer Spanneinrichtung (5),
die jeweils eine Anlagefläche (18, 18'), zwischen denen das Rotationswerkzeug (2)
klemmbar ist, aufweisen, wobei die Spanneinrichtung (5) eine die Anlagefläche (18)
aufweisende Spannscheibe (6), einen die Spannscheibe (6) zumindest teilweise durchsetzenden,
mit der Welle (3) verbindbaren, insbesondere axial verschraubbaren Kernbolzen (7)
und ein Kraftübertragungselement (8) zum Verbinden des Kernbolzens (7) mit der Welle
(3) aufweist, wobei das Kraftübertragurigselement (8) und der Kernbolzen (7) der Spanneinrichtung
(5) durch einen Kraftuntersetzungsmechanismus (9) reibschlüssig verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (8) und der Kraftuntersetzungsmechanismus (9) auf der
wellenabgewandten Seite des Rotationswerkzeuges (2) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraflübertragungselement (8) zur werkzeuglosen manuellen Betätigung durch einen
Benutzer ausgebildet und angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch Drehen der Spanneinrichtung (5), vorzugsweise des Kraftübertragungselementes
(8), in Spannrichtung der Kernbolzen (7) in der Welle (3) bis zum Anschlag verschraubbar
ist und durch fortgesetztes Drehen des Kraftübertragungselementes (8) in Spannrichtung
der Kraftuntersetzungsmechanismus (9) die Spannscheibe (6) gegenüber dem Kembolzen
(7) in Richtung Welle (3) bewegt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (8) mit der Spannscheibe (6) - vorzugsweise mit einem
Zwischenflansch (6a) der Spannscheibe (6) - über ein Gewinde (22) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch Betätigen, vorzugsweise durch Drehen des Kraftübertragungselements (8) in Spannrichtung
oder in Löserichtung dieses gegenüber der Spannscheibe (6) in Axialrichtung bewegbar
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (8), vorzugsweise über einen Anschlagfortsatz (23),
bei der Spannbewegung Klemm- bzw. Keilelemente (12, 13) des Kraftuntersetzungsmechanismus
(9) derart in Richtung korrespondierender Keilflächen (14, 14') der Spannscheibe (6)
und des Kernbolzens (7) bewegt, sodass sich die Spannscheibe (6) in Axialrichtung
gegenüber dem Kembolzen (7) zum Rotationswerkzeug (2) bewegt und dieses zwischen Spannscheibe
(6) und Anlageelement (4) einspannt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmelemente (12, 13) in Form von Kugeln ausgeführt sind, wobei zumindest eine
Klemmkugel (12) bei der Spannbewegung des Kraftübertragungsejements (8) von diesem
direkt beaufschlagbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass um die durch das Kraftübertragungselement (8) beaufschlagbare Klemmkugel (12) weitere,
konzentrisch nach außen drückbare, vorzugsweise kleinere Klemmkugeln (13) angeordnet
sind, die an den Keilflächen (14, 14') der Spannscheibe (6) und des Kernbolzens (7)
anliegen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Keilflächen (14), vorzugsweise rillenförmig an einer Aufnahmebuchse (11) der
Spannscheibe (6) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftuntersetzungsmechanismus (9) eine Spannkraft zwischen 10 und 25 kN, vorzugsweise
von etwa 20 kN, erzeugt.