[0001] Die Erfindung betrifft eine Falzmaschine mit einem Gestell und einer an dem Gestell
um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar gelagerten Schutzhaube, wobei zwischen
Schutzhaube und Gestell eine Gasfedervorrichtung angeordnet ist.
[0002] Aus der G 88 10 829 U1 ist eine Falzmaschine bekannt, die eine Schutzhaube aufweist,
die außer dem Parallelbruch auch den Kreuzbruch abdeckt. Die Schutzhaube weist einlassseitig
einen Bügel auf, an dem sie an dem Gestell der Falzmaschine angelenkt ist. Zur Erleichterung
der Öffnungs- bzw. Schließbewegung der Schallschutzhaube ist einlassseitig eine Gaszugfeder
an einem an der Schutzhaube angeordneten Vorsprung angelenkt. An dem dem Vorsprung
gegenüberliegenden Ende weist die Gaszugfeder eine Öse zur Anlenkung am Falzmaschinengestell
auf. Die Schutzhaube wird beim Öffnen und Schließen von Hand verschwenkt, wobei die
Gaszugfeder die dazu aufzubringenden Handkräfte verringert. Aufgrund ihrer Größe ist
die Schutzhaube sehr schwer. Auch wenn durch die Gaszugfeder die Handkräfte verringert
werden, sind hohe Bedienkräfte erforderlich. Außerdem muss die Schutzhaube nicht für
jeden Bedienerzugriff ganz geöffnet werden. In diesen Fall ist es nachteilig, wenn
die Schutzhaube nur zwei stabile Stellungen hat. Dieses Problem wird zum Teil durch
eine zusätzliche Rastposition gelöst. Nachteilig hieran ist, dass diese Rastposition
zusätzliche Bedienkräfte erzeugt und eine festgelegte Stellung ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit konstruktiv einfachen Mitteln eine
Falzmaschine zu schaffen, deren Schutzhaube mit geringen Bedienkräften verschwenkbar
ist und sich in allen Schwenkstellungen nicht selbstständig ohne Bedienkraft bewegt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Falzmaschine mit den Merkmalen der Patentansprüche
1, 2 oder 3 gelöst.
[0005] Den erfindungsgemäßen Falzmaschinen liegt das gemeinsame Prinzip zugrunde, durch
die Bewegung des Rollenhebels auf der Kurvenbahn sicherzustellen, dass sich die Schutzhaube
in allen Schwenkstellungen im Gleichgewicht befindet, wobei sie sich nicht selbständig
ohne Bedienkraft aus einer entsprechenden Stellung bewegt. Die Schutzhaube kann mit
sehr geringen Bedienkräften angehoben bzw. gesenkt werden. Um einen großen Haubenöffnungswinkel
zu erreichen, ist es mittels einer entsprechend ausgelegten Kurvenbahn möglich, dass
der Gewichtsausgleich auch über den oberen Druckpunkt der Haube hinweg wirkt, d. h.
der Schwerpunkt kann sich hinter die Schwenkachse der Schutzhaube bewegen, ohne dass
die Schutzhaube nach hinten fällt.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 perspektivisch eine erste Ausführungsform einer Anlenkung einer Schutzhaube
am Gestell einer Falzmaschine,
Fig. 2 ein Getriebeschema der Anlenkung der Schutzhaube von Fig. 1, wobei sich die
Schutzhaube in einer geschlossenen Stellung befindet,
Fig. 3 ein Getriebeschema der Anlenkung der Schutzhaube von Fig. 1, wobei sich die
Schutzhaube in einer Mittelstellung befindet,
Fig. 4 ein Getriebeschema der Anlenkung der Schutzhaube von Fig. 1, wobei sich die
Schutzhaube in einer Offenstellung befindet, und
Fig. 5 ein Getriebeschema einer zweiten Ausführungsform einer Anlenkung der Schutzhaube
von Fig. 1, wobei sich die Schutzhaube in einer Offenstellung befindet.
[0007] Die in Fig. 1 gezeigte Falzmaschine 10 weist zwei Gesteiiwände 12, 14 auf, an denen
eine Schutzhaube 18 angrenzend an den unteren Rand ihrer Rückwand 19 um eine horizontale
Schwenkachse 16 verschwenkbar angelenkt ist. Die Gestellwand 14 befindet sich auf
der von einem Bediener der Falzmaschine 10 abgewandten Seite.
[0008] Im Bereich oberhalb der Gestellwand 14 ist im oberen Bereich der Rückwand 19 eine
Lagereinrichtung 26 vorgesehen, an der zwei Gasfedern 22, 24 einer Gasfedervorrichtung
20 mit ihrem oberen Ende um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbar gelagert sind.
Im unteren Bereich der Rückwand 19 ist unterhalb der Lagereinrichtung 26 eine weitere
Lagereinrichtung 33 vorgesehen, an der ein Rollenhebel 28 mit einem Ende um eine horizontale
Schwenkachse verschwenkbar gelagert ist. An dem Rollenhebel 28 sind die anderen Enden
der Gasfedern 22, 24 um eine horizontale Achse verschwenkbar gelagert.
[0009] An der unteren Seite des Rollenhebels 28 ist eine Rolle 30 um eine horizontale Achse
drehbar gelagert, die nach unten aus dem Rollenhebel 28 vorsteht. Die Rolle 30 läuft
auf einer Kurvenbahn 32, die auf der Oberseite einer Kurvenvorrichtung 34 ausgebildet
ist, die an der Gestellwand 14 befestigt ist.
[0010] Die Kurvenbahn 32 der Kurvenvorrichtung 34 hat annähernd einen sinusförmigen Verlauf,
wie dies insbesondere aus den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist. Von der rechten Seite
der Kurvenbahn 32 aus gesehen, steigt die Kurvenbahn im ersten Abschnitt 40 zunächst
steil an und geht dann in einen flacheren Abschnitt 42 über, auf den wiederum ein
steiler Abschnitt 44 erfolgt.
[0011] Fig. 2 zeigt die Schutzhaube 18 in ihrer Schließstellung. In dieser Schließstellung
liegt die Rolle 30 an dem rechten steilen Abschnitt 40 der Kurvenbahn 32 an. In Fig.
3 ist eine Mittelstellung der Schutzhaube 18 gezeigt. In dieser Stellung befindet
sich die Rolle 30 auf dem flacheren Abschnitt 42. Fig. 4 zeigt die Stellung, in der
die Schutzhaube 18 vollständig offen ist. In dieser Stellung liegt die Rolle 30 am
Ende des linken steilen Abschnitts 44 der Kurvenbahn 32 an.
[0012] Die Kurvenbahn 32 ist so gestaltet, dass sich die Schutzhaube 18 in allen Schwenkstellungen
stets im Gleichgewicht befindet, so dass sie sich nicht seibsttätig aus den jeweiligen
Schwenkstellungen bewegt und mit geringer Kraft aus der jeweiligen Schwenkstellung
bewegt werden kann. Die Form der Kurvenbahn 32 ist natürlich u.a. abhängig von den
geometrischen Verhältnissen der Haube 18 und den Kräften der Druckfedervorrichtung
20.
[0013] Bei der in Fig. 1 gezeigten Falzmaschine werden aus Sicherheitsgründen zwei Druckfedern
22, 24 für die Gasfedervorrichtung 20 verwendet. Es ist natürlich auch möglich, nur
eine einzige Druckfeder als Gasfedervorrichtung zu verwenden.
[0014] Bei der in den Figuren gezeigten Falzmaschine sind die Gasfedervorrichtung 20 und
der Rollenhebel 28 jeweils verschwenkbar an der Schutzhaube 18 gelagert und die Kurvenbahn
32 fest an dem Gestell angebracht.
[0015] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der Anlenkung gezeigt. Die Gasfedervorrichtung
20 ist hier mit einem Ende an einem Anlenkpunkt 26 an der Schutzhaube 18 und mit dem
anderen Ende an einer Kurvenvorrichtung 50 mit einer an ihrer Unterseite vorgesehenen
Kurvenbahn 52 gelenkig gelagert, die mit einem Ende an der Schutzhaube 18 zwischen
der Schwenkachse 16 der Schutzhaube 18 und dem Anlenkpunkt 26 der Gasfedervorrichtung
20 an der Schutzhaube 18 angelenkt ist und mit der Kurvenbahn 32 auf einer gestellfesten
Rolle 30 aufliegt. Die Kurvenbahn 32 ist so ausgebildet, dass sich die Schutzhaube
18 in allen Schwenkstellungen im Gleichgewicht befindet.
[0016] Durch Vertauschung der Getriebeglieder kann jedoch die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe ebenfalls gelöst werden. Es ist auch möglich, den Rollenhebel gelenkig an
dem Gestell zu lagern und die Kurvenbahn an der Schutzhaube anzubringen. Eine andere
Möglichkeit ist auch, die Rolle fest an dem Gestell anzubringen und die Kurvenvorrichtung
an der Schutzhaube anzulenken.
[0017] Zu jeder der erwähnten kinematischen Varianten gibt es jeweils noch eine im Äquivalenzbereich
liegende kinematische Umkehr, indem man das Gelenk 26 von der Haube 18 auf das Gestell
14 verlegt. Weitere äquivaiente Varianten ergeben sich, wenn statt der Gasdruckfeder
eine Gaszugfeder verwendet wird.
1. Falzmaschine mit einem Gestell (12, 14) und einer an dem Gestell (12, 14) um eine
horizontale Schwenkachse (16) schwenkbar gelagerten Schutzhaube (18), wobei zwischen
Schutzhaube (18) und Gestell (12, 14) eine Gasfedervorrichtung (20) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gasfedervorrichtung (20) mit einem Ende an einem Anlenkpunkt (26) an der Schutzhaube
(18) und mit dem anderen Ende an einem Rollenhebel (28) gelenkig gelagert ist, der
mit einem Ende zwischen der Schwenkachse (16) der Schutzhaube (18) und dem Anlenkpunkt
(26) der Gasfedervorrichtung (20) an der Schutzhaube (18) angelenkt ist und an dem
eine Rolle (30) drehbar gelagert ist, die auf einer Kurvenbahn (32) einer Kurvenvorrichtung
(34) läuft, die an dem Gestell (12, 14) angebracht ist, und dass die Kurvenbahn (32)
so ausgebildet ist, dass sich die Schutzhaube (18) in allen Schwenkstellungen im Gleichgewicht
befindet.
2. Falzmaschine mit einem Gestell (12, 14) und einer an dem Gestell (12, 14) um eine
horizontale Schwenkachse (16) schwenkbar gelagerten Schutzhaube (18), wobei zwischen
Schutzhaube (18) und Gestell (12, 14) eine Gasfedervorrichtung (20) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gasfedervorrichtung (20) mit einem Ende an einem Anlenkpunkt (26) an der Schutzhaube
(18) und mit dem anderen Ende an einem Rollenhebel (28) gelenkig gelagert ist, der
mit einem Ende an dem Gestell (12, 14) angelenkt ist und an dem eine Rolle (30) drehbar
gelagert ist, die auf einer Kurvenbahn (32) einer Kurvenvorrichtung (34) läuft, die
an der Schutzhaube (18) zwischen der Schwenkachse (16) der Schutzhaube (18) und dem
Anlenkpunkt (26) der Gasfedervorrichtung (20) an der Schutzhaube (18) befestigt ist,
und dass die Kurvenbahn (32) so ausgebildet ist, und dass sich die Schutzhaube (18)
in allen Schwenkstellungen im Gleichgewicht befindet.
3. Falzmaschine mit einem Gestell (12, 14) und einer an dem Gestell (12, 14) um eine
horizontale Schwenkachse (16) schwenkbar gelagerten Schutzhaube (18), wobei zwischen
Schutzhaube (18) und Gestell (12, 14) eine Gasfedervorrichtung (20) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gasfedervorrichtung (20) mit einem Ende an einem Anlenkpunkt (26) an der Schutzhaube
(18) und mit dem anderen Ende an einer Kurvenvorrichtung (34) mit einer Kurvenbahn
gelenkig gelagert ist, die mit einem Ende an der Schutzhaube (18) zwischen der Schwenkachse
(16) der Schutzhaube (18) und dem Anlenkpunkt (26) der Gasfedervorrichtung (20) an
der Schutzhaube (18) angelenkt ist und mit der Kurvenbahn (32) auf einer gestellfesten
Rolle (30) aufliegt, und dass die Kurvenbahn (32) so ausgebildet ist, dass sich die
Schutzhaube (18) in allen Schwenkstellungen im Gleichgewicht befindet.
4. Falzmaschine nach Anspruch 1, 2, oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasfedervorrichtung, die Kurvenvorrichtung und der Rollenhebel auf der dem Bediener
abgewandten Seite der Falzmaschine angeordnet sind.