[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebstrommel einer Aufzugsanlage nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Aus der Druckschrift
DE 2136540 A1 ist eine Aufzugsanlage ohne Gegengewicht bekannt, bei der eine Aufzugkabine an mindestens
einem als Tragmittel dienenden Band aufgehängt ist, wobei das Band durch eine Antriebstrommel
angetrieben wird und auf dieser in mehreren übereinander liegenden Lagen aufgewickelt
wird.
[0003] Die genannte Druckschrift zeigt jedoch nicht, wie das als Band ausgestaltete Tragmittel
auf der Antriebstrommel fixiert ist.
[0004] Bei einer Tragmittelspeicherung auf einer Antriebstrommel ist die Stelle des Übergangs
von der Befestigung des Tragmittels an der Antriebstrommel zur ersten aufgewickelten
Lage von besonderer Bedeutung hinsichtlich der Langlebigkeit des Tragmittels und des
Fahrkomforts der Aufzugsanlage.
[0005] Der Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, eine Antriebstrommel bereit
zu stellen, die eine Material schonende Aufwicklung bzw. Speicherung eines Tragmittels
ermöglicht und ausserdem eine gleichmässige Auf- und Abwicklung des Tragmittels gestattet,
um einen hohen Fahrkomfort einer Aufzugskabine zu erreichen. Diese Aufgabe wird durch
eine Antriebstrommel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Nebenansprüchen und Unteransprüchen.
[0006] Die Erfindung geht aus von einer Antriebstrommel einer Aufzugsanlage, die dazu ausgestattet
ist, mindestens ein riemenartiges Tragmittel aufzunehmen.
[0007] Es wird vorgeschlagen, dass die Antriebstrommel eine Trommelnabe mit einer eine Trommeldrehachse
umgebenden Tragmittelanlegefläche aufweist, wobei zumindest in einem Teilbereich der
Tragmittelanlegefläche der radiale Abstand der Tragmittelanlegefläche von der Trommeldrehachse
mit zunehmendem Drehwinkel (α) zunimmt.
[0008] Unter einer "Antriebstrommel" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Trommel
verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, durch Drehung ein Tragmittel anzutreiben,
wobei dieses in mehreren Lagen bzw. Windungen übereinander auf der Antriebstrommel
aufgewickelt bzw. abgewickelt wird.
[0009] Unter einem "riemenartigen" Tragmittel soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein
Tragmittel mit einer von einer kreisrunden Form abweichenden Querschnittsform verstanden
werden, wobei die Querschnittsformen so gestaltet sind, dass, insbesondere im gespeicherten
und funktionsmässig belasteten Zustand des Tragmittels, mindestens 90% der Querschnittsfläche
durch ein einbeschriebenes Rechteck abgedeckt werden können. Riemenartige Tragmittel
können einen Kern aus Draht- oder Kunststoffseilen umfassen, der in einer Polymerummantelung,
insbesondere einer Elastomerummantelung eingebettet ist, wobei der Kern vorzugsweise
mehrere Seilstränge enthalten kann.
[0010] Unter einer "Tragmittelanlegefläche" soll in diesem Zusammenhang insbesondere diejenige
Fläche einer Antriebstrommel bzw. einer Trommelnabe der Antriebstrommel verstanden
werden, an die ein Tragmittel in einem funktionsgemässen Zustand direkt angelegt ist.
[0011] Unter einem "radialen Abstand" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine von
einer Trommeldrehachse der Antriebstrommel bzw. der Trommelnabe radial ausgehende
Distanz zu einer beliebigen Stelle der Tragmittelanlegefläche verstanden werden.
[0012] Unter einem "Teilbereich der Tragmittelanlegefläche" soll in diesem Zusammenhang
insbesondere ein über einen gewissen Drehwinkel α zusammenhängender Bereich der radial
nach aussen gerichteten Oberfläche der Trommelnabe der Antriebstrommel verstanden
werden.
[0013] Unter einem "Drehwinkel α" soll im vorliegenden Zusammenhang ein Winkel verstanden
werden, dessen Scheitelpunkt auf der Trommeldrehachse liegt, dessen erster Schenkel
durch einen Anfang der Tragmittelanlegefläche geht, der dadurch gekennzeichnet ist,
dass er den geringsten radialen Abstand zur Trommeldrehachse hat, und dessen zweiter
Schenkel durch eine betrachtete Stelle auf der Tragmittelanlegefläche geht. Die positive
Richtung des Drehwinkels α ist dabei durch die Richtung definiert ist, in welcher
das Tragmittel auf die Trommelnabe gewickelt wird.
[0014] Durch eine erfindungsgemässe Antriebstrommel kann eine gleichmässige Fahrt einer
Aufzugskabine und eine Optimierung der Materialbelastung des verwendeten Tragmittels,
insbesondere im Bereich der nahe an der Trommelnabe der Antriebstrommel liegenden
Tragmittelwindungen, erreicht werden.
Unter dem Begriff "gleichmässige Fahrt" soll hier verstanden werden, dass bei konstanter
Drehbewegung der Antriebstrommel eine ruckfreie Bewegung des Tragmittels und der Aufzugskabine
erfolgt, wobei diese Bewegung infolge des durch den Aufwickelvorgang bzw. Abwickelvorgang
kontinuierlich zunehmenden bzw. abnehmenden wirksamen Durchmessers beschleunigt bzw.
verzögert ist.
[0015] Vorteilhafterweise weist die Tragmittelanlegefläche einen ersten und einen zweiten
Teilbereich auf, die versatzfrei ineinander übergehen, wobei mindestens im zweiten
Teilbereich die Zunahme des radialen Abstands der Tragmittelanlegefläche von der Trommeldrehachse
proportional zur Zunahme des Drehwinkels (α) verläuft.
[0016] Unter einer "Zunahme des radialen Abstands proportional zur Zunahme des Drehwinkels"
soll in diesem Zusammenhang eine Zunahme des radialen Abstands entsprechend der Zunahme
des radialen Abstands der Spirallinie vom Zentrum einer archimedischen Spirale verstanden
werden. Bei einer archimedischen Spirale nimmt der genannte Abstand der Spirallinie
definitionsgemäss in jedem Teilbereich proportional zum Drehwinkel α zu, und die über
einen Winkel von 360° vorhandene Zunahme des radialen Abstands vom Zentrum einer archimedischen
Spirale wird als deren Spiralsteigung bezeichnet.
[0017] Dass die Tragmittelanlegefläche im zweiten Teilbereich gemäss einer archimedischen
Spirale ansteigt, ist Voraussetzung dafür, dass sämtliche Lagen des aufgewickelten
Tragmittels entsprechend dem Verlauf einer archimedischen Spirale aufgewickelt werden.
Dies wiederum ist Voraussetzung dafür ist, dass mit einfachen Antriebsmitteln eine
gleichförmige Tragmittelgeschwindigkeit und damit eine gleichförmige Geschwindigkeit
bzw. eine gleichförmige Beschleunigung der Aufzugkabine erreichbar sind.
[0018] Vorteilhafterweise ist die Tragmittelanlegefläche der Trommelnabe so ausgeführt,
dass der Verlauf der Tragmittelanlegefläche in ihrem zweiten Teilbereich dem Verlauf
der Spirallinie einer archimedischen Spirale entspricht, deren Spiralsteigung im Wesentlichen
gleich der Dicke (S) des Tragmittels ist. Damit ist gewährleistet, dass beim Aufwickeln
des Tragmittels insbesondere an der Stelle, an der eine zweite Tragmittellage den
Anfang der ersten Tragmittellage berührt, kein Knick im Tragmittel entsteht, und dass
das gesamte Tragmittel gemäss einer archimedischen Spirale aufgewickelt wird, um die
vorstehend beschriebene vorteilhafte Wirkung bezüglich der Gleichförmigkeit der Aufzugkabinenbewegung
zu erzielen.
Unter einer "Dicke (S) des Tragmittels" soll in diesem Zusammenhang die in radialer
Richtung der Antriebstrommel gemessene Abmessung des im Wesentlichen rechteckförmigen,
auf der Trommelnabe der Antriebstrommel aufgewickelten Tragmittels verstanden werden.
[0019] Vorteilhafterweise ist die Tragmittelanlegefläche der Trommelnabe so gestaltet, dass
im ersten Teilbereich der Tragmittelanlegefläche der radiale Abstand der Tragmittelanlegefläche
von der Trommeldrehachse mit zunehmendem Drehwinkel (α) stärker zunimmt als im zweiten
Teilbereich. Durch einen Anstieg der Tragmittelanlegefläche, der im genannten ersten
Teilbereich der Tragmittelanlegefläche stärker ist als im zweiten Teilbereich, wird
erreicht, dass zwischen der ersten und der zweiten Tragmittellage ein Befestigungselement
eingefügt werden kann, mit dem ein Anfangsbereich der ersten Tragmittellage auf der
Trommelnabe fixierbar ist.
[0020] Vorteilhafterweise ist das genannte Befestigungselement in einem Raum angeordnet,
der radial über dem Anfangsbereich der ersten Tragmittellage dadurch vorhanden ist,
dass im ersten Teilbereich der Tragmittelanlegefläche der radiale Abstand der Tragmittelanlegefläche
von der Trommeldrehachse mit zunehmendem Drehwinkel (α) stärker zunimmt als im zweiten
Teilbereich. Der genannte Raum ist in radialer Richtung einerseits begrenzt durch
die radial nach aussen gerichtete Fläche des auf dem ersten, steiler ansteigenden
Bereich der Tragmittelanlegefläche aufliegenden Anfangsbereichs der ersten Tragmittellage.
Andererseits ist dieser Raum begrenzt durch die radial nach innen gerichtete Fläche
eines über dem ersten Teilbereich der Tragmittelanlegefläche liegenden Bereichs einer
zweiten Tragmittellage, deren Verlauf der Fortsetzung der ersten Tragmittellage gemäss
der archimedischen Spirale entspricht, die durch die erste Tragmittellage bzw. durch
den zweiten Teilbereich der Tragmittelanlegefläche bestimmt ist.
[0021] Vorteilhafterweise weist das genannte Befestigungselement, in Richtung der Trommeldrehachse
betrachtet, einen sichelförmigen Querschnitt auf. Damit wird der freie Raum optimal
genutzt, der dadurch entstanden ist, dass im ersten Teilbereich und im zweiten Teilbereich
der Tragmittelanlegefläche unterschiedliche Zunahmen des radialen Abstands der Tragmittelanlegefläche
von der Trommeldrehachse vorhanden sind. Der sichelförmige Querschnitt ermöglicht
eine ausreichende Stärke des Befestigungselements sowie eine grösstmögliche Anpressfläche
gegenüber dem zu fixierenden Anfangsbereich der ersten Tragmittellage.
[0022] Vorteilhafterweise weist das Befestigungselement eine auf dem Anfangsbereich der
ersten Tragmittellage aufliegende radial nach innen gerichtete Klemmfläche und eine
radial nach aussen gerichtete Stützfläche auf, wobei die radial nach aussen gerichtete
Stützfläche eine Anlegefläche für die über dem Anfangsbereich der ersten Tragmittellage
liegende zweite Tragmittellage bildet und entsprechend dem in diesem Bereich gegebenen
Verlauf der archimedischen Spirale geformt ist. Mit einem solchen Befestigungselement
wird erreicht, dass die zweite Tragmittellage auch im gesamten Bereich des Befestigungselements
gestützt ist ohne dabei vom idealen Verlauf der archimedischen Spirale abzuweichen.
Dadurch wird jede übermässige Verformung des Tragmittels vermieden und eine einwandfreie
gleichförmige Bewegung der Aufzugkabine gewährleistet, was sich günstig auf die Lebensdauer
des Tragmittels und den Fahrkomfort des Trommelaufzugs auswirkt.
Vorteilhafterweise weist die Tragmittelanlegefläche der Trommelnabe beim Anfang ihres
ersten Teilbereichs bzw. beim Ende ihres zweiten Teilbereichs eine Versatzstelle mit
einem radialen Versatz auf, dessen Höhe (H) im Wesentlichen der Summe aus der Dicke
(S) des Tragmittels und einer grössten radialen Dicke (D) des Befestigungselements
entspricht. Dieser Versatz entspricht auch der beschriebenen Zunahme des radialen
Abstands der Tragmittelanlegefläche über den 360°-Drehwinkel der gesamten Tragmittelanlegefläche.
Er ermöglicht einerseits die knickfreie Überlagerung der ersten Tragmittellage durch
die zweite Tragmittellage sowie das Einfügen des Befestigungselements zwischen diesen
Tragmittellagen. Andererseits dient die Versatzstelle auch als Positionierungsanschlag
für die Stirnseite des Anfangsbereich der ersten Tragmittellage bei der Montage des
Tragmittels auf der Antriebstrommel.
[0023] Vorteilhafterweise umfasst die Antriebstrommel mindestens ein scheibenförmiges Tragmittelführungselement.
Ein solches Tragmittelführungselement ist vorzugsweise aus Metallblech hergestellt
und bildet eine seitliche Abstützung für die Vielzahl von Tragmittellagen, die auf
der zugeordneten Trommelnabe der Antriebstrommel aufgewickelt sein können. Scheibenförmige
Tragmittelführungselemente sind üblicherweise auf beiden Seiten jeder Trommelnabe
vorhanden und gewährleisten das korrekte Aufwickeln der Tragmittels auch bei nicht
perfekt mit den Trommelnaben fluchtenden Tragmitteln.
[0024] Vorteilhafterweise weisen die scheibenförmigen Tragmittelführungselemente im Bereich
ihrer Aussendurchmesser umlaufende Abschrägungen auf. Durch solche Abschrägungen lässt
sich übermässiger Reibverschleiss an nicht perfekt mit der Trommelebene fluchtenden
Tragmitteln weitgehend vermeiden.
[0025] Vorteilhafterweise weisen die Tragmittelführungselemente mindestens in Teilbereichen
eine reibungsvermindernde Oberflächenbehandlung oder Oberflächenbeschichtung auf.
Mit dieser Massnahme wird Reibverschleiss an den Tragmitteln reduziert und insbesondere
die Anregung von Schwingungen in den Tragmitteln vermieden.
[0026] Vorteilhafterweise ist die Antriebstrommel zum Antreiben und Aufwickeln einer Anzahl
n parallel angeordneter Tragmittel vorgesehen, wobei n Trommelnaben mit jeweils beidseitig
angeordneten Tragmittelführungselementen auf einer Antriebswelle aufgesteckt und fixiert
sind. Dies ermöglicht eine Bereitstellung von Antriebstrommeln für jede gewünschte
Anzahl von Tragmitteln aus wenigen unterschiedlichen Komponenten nach einem Baukastenprizip.
[0027] Vorteilhafterweise sind die Trommelnaben und die seitlich der Trommelnaben liegenden
Tragmittelführungselemente gemeinsam durch eine Spannvorrichtung achsial gegen einen
Anschlag der Antriebswelle gepresst. Mindestens die Trommelnaben sind dabei durch
eine Drehsicherung gegen Drehung auf der Antriebswelle gesichert. Ein solches Konzept
ermöglicht ein rasches und sicheres Montieren von Antriebstrommeln für jeden Lastbereich.
[0028] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmässigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen:
[0029]
- Fig. 1
- eine Aufzugskabine mit einer Antriebstrommel und riemenartigen Tragmitteln als Teil
einer Aufzugsanlage ohne Gegengewicht,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch eine Antriebstrommel mit einer Trommelnabe, einem Tragmittelführungselement
und einem teilweise auf der Trommelnabe aufgewickelten Tragmittel,
- Fig. 3
- eine auf einer Antriebswelle montierte Antriebstrommel zur Führung von drei riemenartigen
Tragmitteln, mit mehreren Trommelnaben, scheibenförmigen Tragmittelführungselementen
und Distanzbüchsen,
- Fig. 3A
- einen Schnitt durch die auf einer Antriebswelle montierte Antriebstrommel gemäss Fig.
3
[0030] Fig. 1 zeigt eine Aufzugsanlage 10 mit einer Antriebstrommel 12, die dazu ausgestattet
ist, vier riemenartige Tragmittel 14 anzutreiben und durch Aufwickeln aufzunehmen.
An den Tragmitteln hängt in Form einer 1:1-Aufhängung eine Aufzugskabine 11, die durch
die von der Antriebstrommel angetriebenen Tragmittel ohne Verwendung eines Gegengewichts
in einem Aufzugsschacht 13 aufwärts und abwärts bewegt werden kann. Die vier Tragmittel
14, sind als Tragmittel mit einer von einer kreisrunden Form abweichenden Querschnittsform
ausgebildet, wobei diese Querschnittsform so gestaltet ist, dass, insbesondere im
gespeicherten und funktionsmässig belasteten Zustand des Tragmittels, mindestens 90%
der Querschnittsfläche durch ein einbeschriebenes Rechteck abgedeckt werden können.
Die Tragmittel umfassen vorzugsweise einen Kern aus mehreren Draht- oder Kunststoffseilen,
die in einer Polymerummantelung, insbesondere einer Elastomerummantelung, eingebettet
sind.
[0031] Die Antriebstrommel 12 umfasst für jedes der Tragmittel eine (hier nicht sichtbare)
Trommelnabe mit zugehörigen scheibenförmigen Tragmittelführungselementen 26 und einem
ebenfalls nicht sichtbaren Befestigungselement zur Fixierung des Tragmittels auf der
Trommelnabe. Die Antriebstrommel 12 ist drehfest auf einer Antriebswelle 30 gelagert,
die vorzugsweise von einem Elektromotor angetrieben ist, oder Teil eines Elektromotors
bildet.
[0032] Fig. 2 zeigt eine Antriebstrommel 12 mit einer Trommelnabe 15 in einer rechtwinklig
zur Trommeldrehachse 18 liegenden Schnittebene.
Ein riemenartiges Tragmittel 14 gemäss vorstehender Beschreibung ist teilweise auf
der Trommelnabe 15 aufgewickelt und auf dieser fixiert.
[0033] Die Trommelnabe 15 weist eine Tragmittelanlegefläche 16 auf, die um eine die Trommeldrehachse
18 enthaltende Bohrung 19 angeordnet ist. Die im Wesentlichen radial nach aussen gerichtete
Tragmittelanlegefläche 16 ist derart gestaltet, dass sie in Tangentialrichtung eine
Steigung aufweist, bzw. dass der radiale Abstand der Tragmittelanlegefläche 16 von
der Trommeldrehachse 18 mit zunehmendem Drehwinkel α zunimmt.
[0034] Anfang und Ende der Tragmittelanlegefläche 16 sind durch eine Versatzstelle 22 definiert,
die durch einen radialen Versatz zwischen Anfang und Ende der Tragmittelanlegefläche
gebildet ist. Ein erster Teilbereich 16.1 der Tragmittelanlegefläche 16, dessen Anfang
den geringsten Abstand zur Trommeldrehachse 18 aufweist, erstreckt sich von der genannten
Versatzstelle 22 aus vorzugsweise um einen Drehwinkel α von 90° bis 180° entlang des
Umfangs der Trommelnabe 15 bis zu einer Übergangsstelle 23 zu einem zweiten Teilbereich
16.2. Der zweite Teilbereich 16.2 der Tragmittelanlegefläche 16 erstreckt sich von
der Übergangsstelle 23 aus bis zur genannten Versatzstelle 22 und ist
dadurch gekennzeichnet, dass sein radialer Abstand von der Trommeldrehachse entlang seiner gesamten Länge proportional
zum zugeordneten Drehwinkel α zunimmt. Dies bedeutet, dass der Verlauf des zweiten
Teilbereichs 16.2 der Tragmittelanlegefläche dem Verlauf eines entsprechenden Teils
einer archimedischen Spirale entspricht, deren Spiralsteigung in etwa gleich der Dicke
S des Tragmittels 14 ist. Dies ist eine Voraussetzung dafür, dass sich sämtliche Lagen
des aufgewickelten Tragmittels versatzfrei und knickungsfrei entsprechend dem Verlauf
einer archimedischen Spirale übereinander aufwickeln lassen, so dass mit einfachen
Antriebsmitteln eine gleichförmige Tragmittelgeschwindigkeit und damit eine gleichförmige
Geschwindigkeit bzw. eine gleichförmige Beschleunigung der Aufzugkabine erreichbar
sind.
[0035] Der erste Teilbereich 16.1 der Tragmittelanlegefläche 16 ist derart gestaltet, dass
sein radialer Abstand von der Trommeldrehachse stärker mit zunehmendem Drehwinkel
α zunimmt als der zweite Teilbereich 16.2. Dies ermöglicht das Einfügen eines Befestigungselements
20 zwischen der radial nach aussen gerichteten Fläche des Anfangsbereichs 14.1a der
ersten Tragmittellage 14.1 und der radial nach innen gerichteten Fläche eines über
dem ersten Teilbereich 16.1 der Tragmittelanlegefläche 16 liegenden Bereichs einer
zweiten Tragmittellage 14.2. Das Befestigungselement 20 hat, in Richtung der Trommeldrehachse
18 betrachtet, einen sichelförmigen Querschnitt. Es weist eine radial nach innen gerichtete
Klemmfläche 20.1 auf, die auf dem Anfangsbereich 14.1a der ersten Tragmittellage 14.1
aufliegt und der durch den ersten Teilbereich 16.1 der Tragmittelanlegefläche 16 vorgegebenen
Krümmung des Tragmittels angepasst ist. Mittels Schrauben 21 wird das Befestigungselement
auf den Anfangsbereich 14.1a der ersten Tragmittellage 14.1 gepresst, der damit auf
dem ersten Teilbereich 16.1 der Tragmittelanlegefläche 16 fixiert wird.
[0036] Das sichelförmige Befestigungselement 20 weist ausserdem eine radial nach aussen
gerichtete Stützfläche 20.2 auf, die eine Anlegefläche für die über dem Befestigungselement
bzw. über dem stärker ansteigenden ersten Teilbereich 16.1 der Tragmittelanlegefläche
16 liegende zweite Tragmittellage 14.2 bildet und entsprechend dem in diesem Bereich
gegebenen spiralförmigen Verlauf des Tragmittels geformt ist. Damit wird erreicht,
dass die zweite Tragmittellage 14.2 auch im gesamten Bereich des Befestigungselements
20 gestützt ist, ohne dabei vom idealen Verlauf einer archimedischen Spirale abzuweichen.
Jede unnötige Verformung des Tragmittels und entsprechende Belastungsspitzen werden
damit vermieden, und eine einwandfreie gleichförmige Bewegung der Aufzugkabine wird
gewährleistet, was sich günstig auf die Lebensdauer des Tragmittels und den Fahrkomfort
des Trommelaufzugs auswirkt.
[0037] Die vorstehend erwähnte, Anfang und Ende der Tragmittelanlegefläche 16 der Trommelnabe
15 definierende Versatzstelle 22 weist einen radialen Versatz auf, dessen Höhe H im
Wesentlichen der Summe aus der Dicke (S) des Tragmittels und einer erforderlichen
radialen Dicke (D) des Befestigungselements entspricht. Dieser Versatz muss durch
die beschriebene Zunahme des radialen Abstands der Tragmittelanlegefläche in deren
erstem und zweitem Bereich erreicht werden. Er ermöglicht einerseits die knickfreie
Überlagerung der ersten Tragmittellage 14.1 durch die zweite Tragmittellage 14.2 und
das Einfügen des Befestigungselements 20 zwischen diesen Tragmittellagen. Andererseits
dient die Versatzstelle 22 auch als Positionierungsanschlag für die Stirnseite des
Anfangsbereich 14.1a der ersten Tragmittellage 14.1 bei der Montage des Tragmittels
auf der Antriebstrommel.
[0038] Fig. 3 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Antriebstrommel zum Antreiben und
Aufwickeln von drei parallel angeordneten riemenartigen Tragmitteln eines Trommelaufzugs.
Die Antriebstrommel 12 umfasst drei der vorstehend beschriebenen Trommelnaben 15,
insgesamt sechs scheibenförmige Tragmittelführungselemente 26, und drei Distanzbüchsen
28. Die genannten Elemente sind auf die Antriebswelle 30 einer Aufzugsantriebseinheit
aufgesteckt und achsial auf der Antriebswelle 30 fixiert. Bei der dargestellten Ausführungsform
erfolgt die Fixierung dieser Elemente dadurch, dass sie zwischen einer Spannvorrichtung
31 und einem Anschlag 30.1 der Antriebswelle 30 eingespannt sind. Auf beiden Seiten
jeder Trommelnabe ist dabei eines der scheibenförmigen Tragmittelführungselemente
26 angeordnet. Jeweils eine der Distanzbüchsen 28 ist zwischen benachbarten Trommelnaben
15 zugeordneten Tragmittelführungselementen eingefügt und definiert den Abstand zwischen
diesen Trommelnaben und den darauf aufgewickelten parallelen Tragmitteln. Mindestens
die Trommelnaben 15 sind mittels einer Drehsicherung 32 gegen Drehung auf der Antriebswelle
30 gesichert. Bei der in Fig. 3 dargestellten Drehsicherung 32 handelt es sich um
eine Passfederverbindung oder eine Keilverbindung. Die scheibenförmigen Tragmittelführungselemente
26 haben die Aufgabe, die auf die Antriebstrommel auflaufenden Tragmittel zu führen
und die Vielzahl von übereinander aufgewickelten Tragmittellagen seitlich abzustützen.
Sie sind vorzugsweise aus Metallblech hergestellt und im Bereich ihrer Peripherie
mit Abschrägungen 26.1 versehen, damit seitlich versetzt auf die Trommelnaben 15 auflaufende
Tragmittel nicht durch Abrieb zerstört werden.
[0039] Das Problem, dass bei konstanter Drehbewegung der Antriebstrommel eine Beschleunigung
bzw. Verzögerung des Tragmittels infolge des durch den Aufwickelvorgang bzw. Abwickelvorgang
kontinuierlich zunehmenden bzw. abnehmenden wirksamen Durchmessers vorhanden ist,
kann durch Regelung der Antriebsdrehzahl in unterschiedlicher Weise eliminiert werden.
Beispielsweise kann eine einfache Geschwindigkeitsregelung vorgesehen sein, die die
Drehzahl des Antriebsmotors aufgrund eines Vergleichs zwischen einem momentan vorgegebenen
Geschwindigkeits-Sollwert und dem an der Kabine oder am Tragmittel erfassten Geschwindigkeits-lstwert
regelt. Eine Drehzahlregelung ohne Erfassung der Ist-Geschwindigkeit könnte auch durch
Messung und Berücksichtigung des momentan wirksamen Durchmessers an der Antriebstrommel
erfolgen.
1. Antriebstrommel (12) einer Aufzugsanlage (10), die dazu ausgestattet ist, mindestens
ein riemenartiges Tragmittel (14) anzutreiben und aufzuwickeln,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebstrommel (12) mindestens eine Trommelnabe (15) mit einer eine Trommeldrehachse
(18) umgebenden Tragmittelanlegefläche (16) aufweist, wobei zumindest in einem Teilbereich
der Tragmittelanlegefläche (16) ein radialer Abstand der Tragmittelanlegefläche (16)
von der Trommeldrehachse (18) mit zunehmendem Drehwinkel (α) zunimmt.
2. Antriebstrommel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet dass
die Tragmittelanlegefläche (16) einen ersten und einen zweiten Teilbereich (16.1,
16.2) aufweist, die versatzfrei ineinander übergehen, wobei mindestens im zweiten
Teilbereich (16.2) die Zunahme des radialen Abstands der Tragmittelanlegefläche (16)
von der Trommeldrehachse (18) proportional zu einer Zunahme des Drehwinkels (α) verläuft.
3. Antriebstrommel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
im zweiten Teilbereich (16.2) der Verlauf der Tragmittelanlegefläche (16) dem Verlauf
einer Spirallinie einer archimedischen Spirale entspricht, die eine Spiralsteigung
hat, die im Wesentlichen gleich einer Dicke (S) des Tragmittels (14) ist.
4. Antriebstrommel nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der radiale Abstand der Tragmittelanlegefläche (16) von der Trommeldrehachse (18)
im ersten Teilbereich (16.1) stärker mit zunehmendem Drehwinkel (α) zunimmt als im
zweiten Teilbereich (16.2).
5. Antriebstrommel nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine erste Tragmittellage (14.1) an der Tragmittelanlegefläche (16) anliegt, wobei
ein Anfangsbereich (14.1a) der ersten Tragmittellage (14.1) auf dem ersten Teilbereich
(16.1) der Tragmittelanlegefläche (16) mittels eines Befestigungselements (20) fixiert
ist.
6. Antriebstrommel nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Befestigungselement (20) in einem Raum angeordnet ist, der in radialer Richtung
begrenzt ist
- durch eine radial nach aussen gerichtete Fläche des auf dem ersten Bereich (16.1)
der Tragmittelanlegefläche aufliegenden Anfangsbereichs (14.1 a) der ersten Tragmittellage
(14.1) und
- durch eine radial nach innen gerichtete Fläche eines über dem ersten Teilbereich
(16.1) der Tragmittelanlegefläche (16) liegenden Bereichs einer zweiten Tragmittellage
(14.2), deren Verlauf der Fortsetzung der ersten Tragmittellage (14.1) gemäss der
archimedischen Spirale entspricht, die durch die erste Tragmittellage (14.1) bzw.
durch den zweiten Teilbereich (16.2) der Tragmittelanlegefläche bestimmt ist.
7. Antriebstrommel nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Befestigungselement (20) in Richtung der Trommeldrehachse (18) betrachtet einen
sichelförmigen Querschnitt aufweist.
8. Antriebstrommel nach einem der Ansprüche 5-7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Befestigungselement (20) eine auf dem Anfangsbereich 14.1a der ersten Tragmittellage
14.1 aufliegende radial nach innen gerichtete Klemmfläche (20.1) und eine radial nach
aussen gerichtete Stützfläche (20.2) aufweist, wobei die radial nach aussen gerichtete
Stützfläche (20.2) eine Anlegefläche für den über dem Befestigungselement (20) liegenden
Bereich der zweiten Tragmittellage (14.2) bildet und entsprechend dem in diesem Bereich
gegebenen spiralförmigen Verlauf des Tragmittels geformt ist.
9. Antriebstrommel nach einem der Ansprüche 5-8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Tragmittelanlegefläche (16) der Trommelnabe (15) beim Anfang ihres ersten Teilbereichs
(16.1) bzw. beim Ende ihres zweiten Teilbereichs (16.2) eine Versatzstelle (22) mit
einem radialen Versatz aufweist, dessen Höhe (H) im Wesentlichen einer Summe aus der
Dicke (S) des Tragmittels (14) und einer grössten radialen Dicke (D) des Befestigungselements
(20) entspricht.
10. Antriebstrommel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebstrommel (12) mindestens ein scheibenförmiges Tragmittelführungselement
(26) umfasst, das eine seitliche Abstützung für ein auf der mindestens einen Trommelnabe
(15) der Antriebstrommel aufgewickeltes Tragmittel (14) bildet.
11. Antriebstrommel nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das scheibenförmige Tragmittelführungselement (26) im Bereich seines Aussendurchmessers
eine umlaufende Abschrägung (26.1) aufweist.
12. Antriebstrommel nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Tragmittelführungselement (26) mindestens in Teilbereichen eine reibungsvermindernde
Oberflächenbehandlung oder Oberflächenbeschichtung aufweist.
13. Antriebstrommel nach einem der Ansprüche 10 - 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebstrommel (12) zum Antreiben und Aufwickeln einer Anzahl n parallel angeordneter
Tragmittel (14) vorgesehen ist, wobei n Trommelnaben (15) mit jeweils beidseitig angeordneten
Tragmittelführungselementen (26) auf einer Antriebswelle (30) aufgesteckt und fixiert
sind.
14. Antriebstrommel nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trommelnaben (15) und die dazwischen liegenden Tragmittelführungselemente (26)
durch eine Spannvorrichtung (31) achsial gegen einen Anschlag (30.1) der Antriebswelle
(30) gepresst sind, wobei mindestens die Trommelnaben (15) durch eine Drehsicherung
(32) gegen Drehung auf der Antriebswelle (30) gesichert sind.