[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Gegengewichtsstapler nach Patentanspruch 1.
[0002] Gegengewichtsstapler zeichnen sich dadurch aus, dass diese im hinteren Bereich mindestens
ein Gegengewicht aufweisen, dass die aufzunehmende Last kompensiert und somit verhindert,
dass der Stapler aufgrund des Lastgewichts nach vom kippt. Gegengewichtsstapler weisen
zumeist einen Hubmast auf, an dem ein Lastaufnahmemittel höhenverstellbar gelagert
ist. Gegengewichtsstapler weisen normalerweise ein Vierradfahrwerk auf, wobei die
vorderen Räder angetrieben und die hinteren Räder Lenkungszwecke erfüllen. Gegengewichtsstapler
haben den Nachteil, dass sie dem Fahrer schlechte Sichtverhältnisse bieten.
[0003] Aus
DE 10 2004 018 644 A1 ist ein Telelader bekannt geworden, bei dem auf einem Fahrwerk ein teleskopischer
Ausleger gelagert ist, der an seinem Ende ein Lastaufnahmemittel hält. Eine Fahrerkabine
befindet sich annähernd mittig auf dem Chassis, und der Teleskopausleger ist im hinteren
Bereich des Chassis an einem schräg nach hinten gestellten Gabelarm schwenkbar gelagert.
Ein Hubzylinder greift zwischen den Enden des Teleskoparms an, um ihn zu verschwenken.
Der Hubzylinder ist seitlich neben der Fahrerkabine angeordnet. Der Telelader ist
so ausgebildet, dass er auch Lasten aufnehmen und absetzen kann, die sich unterhalb
des fahrbaren Niveaus befinden. Der Telelader ist insbesondere zum Heben und Senken
von Containern gedacht. Aufgrund der gekrümmten Ausführung des Teleskopauslegers kann
das Lastenaufnahmemittel vom Fahrer leicht erreicht werden. Es sind daher keine zusätzlichen
Hilfsmittel wie Hebebühnen oder Leitern erforderlich.
[0004] Es sind auch Kompaktlader bekannt geworden, bei denen seitlich Auslegerarme im hinteren
Bereich angelenkt sind und die am vorderen Ende eine Schaufel schwenkbar lagern. Oberhalb
der Anlenkung der Schaufel sind die Auslegerarme durch eine Traverse miteinander verbunden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gegengewichtsstapler zu schaffen,
der äußerst kompakt aufgebaut ist und dem Fahrer eine gute Sicht ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Bei dem erfindungsgemäße Gegengewichtsstapler lagern unmittelbar an der Rückseite
der Kabine zwei parallel beabstandete, mit dem Chassis fest verbundene Stützen zwei
parallel beabstandete Hubarme. Mindestens ein Hubzylinder ist vorzugsweise an der
Rückseite der Fahrerkabine oder Vorderseite der Stütze angelenkt, der mit einem über
den Anlenkpunkt hinaus stehenden Hubarmabschnitt gelenkig verbunden sein kann.
[0008] Mit Hilfe der teleskopisch ausgebildeten Hubarme kann eine Last linear angehoben
und abgesenkt werden. Die Krümmung ist derart, dass bei einem Anheben oder Absenken
der Teleskophubarme der Abstand des Lastaufnahmemittels etwa zum vorderen Ende des
Fahrwerks annähernd gleich bleibt. Allerdings ist Sorge dafür zu tragen, dass mit
Hilfe eines weiteren Schwenkzylinders das Lastaufnahmemittel im Raum seine Orientierung
beibehält, wenn die Hubarme angehoben oder abgesenkt werden. Außerdem muss der vordere
Abschnitt der Hubarme nach Maßgabe des Schwenkwinkels des Hubarms mehr oder weniger
weit in den anderen Abschnitt ein- bzw. ausgefahren werden, um den linearen Hub zu
gewährleisten. Dies geschieht durch eine entsprechende Steuerung der Hydraulikantriebe,
einschließlich des Antriebs für den Endabschnitt oder über ein entsprechendes Getriebe.
[0009] Dadurch, dass die Hubarme beabstandet sind, besteht für den Fahrer ein freier Durchblick
nach vom. Er kann daher ungehindert von Lastaufnahmeteilen das Aufnehmen und das Absetzen
einer Last auf einfache Weise überwachen.
[0010] Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0011] In einer Ausgestaltung der Erfmdung begrenzen die Stützen die Fahrerkabine an den
hinteren Ecken. Die Stützen sind daher nicht nur Lagermittel für die Teleskopausleger,
sondern auch Begrenzung für die Fahrerkabine. Dadurch wird eine besondere Kompaktheit
des erfindungsgemäßen Gegengewichtsstaplers erzielt.
[0012] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind Gegengewichte in die Stützen
integriert bzw. bilden zugleich das Gegengewicht. Sie sind z. B. als Gussformteil
ausgeführt. Es ist somit nicht erforderlich, nach außen überstehende Gegengewichtsabschnitte
vorzusehen, die die Länge des Fahrzeugs vergrößern.
[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das äußere Querschnittprofil
der Stützen winkelförmig, wodurch die Stützen einen hinteren und seitlichen Abschnitt
der Fahrerkabine bilden. Vorzugsweise gehen die Stützen in einen unteren Seitenrahmenabschnitt
des Chassis über.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Hubarme an den oberen Enden
der Stützen angelenkt. Die Stützen erstrecken sich mithin bis zur Höhe der Oberseite
der Fahrerkabine. Daher ist es nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft,
wenn ein Fahrerschutzdach zwischen den Hubarmabschnitten ausgebildet ist. Ein solches
Schutzdach kann von einer Vielzahl von die Hubarme quer verbindenden Streben oder
dergleichen gebildet sein.
[0015] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen die Seitenbegrenzungen der
Fahrerkabine eine obere und vordere gekrümmte äußere Konturkante auf, deren Krümmung
der der Hubarme angepasst ist. Dadurch erhält der erfindungsgemäße Hubstapler eine
ästhetisch ansprechende Anmutung.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt perspektivisch einen Gegengewichtsstapler nach der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt den Gegengewichtsstapler nach Fig. 1 in Seitenansicht.
- Fig. 3-5
- zeigen den erfindungsgemäßen Gegengewichtsstapler mit unterschiedlichen Hubhöhen des
Lastaufnahmemittels.
[0017] In den Fig. 1 - 5 ist ein Gegengewichtsstapler dargestellt, der ein Vierradfahrwerk
aufweist mit Vorderrädern 10, welche von einem nicht gezeigten Antriebsmotor angetrieben
sind und lenkbaren Hinterrädern 12. Auch die Lenkung ist nicht gezeigt. Die Räder
des Vierradfahrwerks sind an einem nur allgemein bei 14 angegebenen Rahmen aufgehängt,
der hier einteilig mit hinteren Stützen geformt gezeigt ist, wobei bei 16 lediglich
eine Stütze zu erkennen ist. Die Stütze 16 bildet einen Eckbereich einer Fahrerkabine
18, wobei der andere Eckbereich von der weiteren Stütze gebildet ist. Die Fahrerkabine
weist Seitenbegrenzungen auf, von denen bei 20 eine zu erkennen ist. Sie ist mit der
Stütze 16 verbunden bzw. mit dem unteren Seitenrahmenteil des Chassis 14. Auf der
anderen Seite befindet sich eine entsprechende Seitenbegrenzung.
[0018] Die Stützen 16 verjüngen sich nach oben und sind leicht nach vom gekrümmt. Ihre Querschnittskontur
ist außen gewinkelt, so dass die Stützen 16 nicht nur einen Teil der Seite der Kabine
16 begrenzen, sondern auch einen Teil der Rückseite. An der Rückseite der Stützen
sind nach hinten ragende Konsolen angebracht, von denen eine bei 22 zu erkennen ist.
Im oberen Bereich lagern die Stützen 16 zwei parallel beabstandete Teleskopausleger
24, 26.
[0019] Die Teleskopausleger 24, 26 bestehen aus einem angelenkten Abschnitt 28 und einem
teleskopierbaren Abschnitt 30. Von dem angelenkten Abschnitt 28 erstreckt sich ein
Abschnitt 32 nach hinten. An diesen greifen Hubzylinder 34 an, die am anderen Ende
an der Konsole 22 angelenkt sind. Die Teleskopausleger 24, 26 oder auch Hubarme, sind
kreisbogenförmig gekrümmt, wobei der teleskopierbare Abschnitt 30 mehr oder weniger
weit in den Abschnitt 18 einfahrbar ist.
[0020] Zwischen den angelenkten Abschnitten 28 der Teleskopausleger 24, 26 sind beabstandet
Querstreben 34 angebracht. Sie dienen als Fahrerschutzdach. Wie aus den Fig. 1 und
2 ohne weiteres ersichtlich, ist die Krümmung der Teleskopausleger 24, 26 an die Krümmung
der Außenkontur 36 der Seitenbegrenzungen 20 der Fahrerkabine 18 mehr oder weniger
angepasst.
[0021] Zwei Gabelarme 38 sind mit ihrem Rücken an einem Gabelträger 40 angebracht, wobei
der Gabelträger bei 42 schwenkbar an den teleskopierbaren Abschnitten 30 angelenkt
ist. Im unteren Bereich des Gabelträgers 40 greift ein Verschwenkzylinder 44 bei 46
an, der außerdem an einem unteren Abschnitt des teleskopierbaren Abschnitts 30 angelenkt
ist.
[0022] In die Stützen 16 sind nicht gezeigte Gegengewichte integriert bzw. die Stützen bilden
einteilig das Gegengewicht.
[0023] Wie erkennbar, verschwenken die teleskopierbaren Ausleger 24, 26 in etwa einer Ebene
mit den Seitenbegrenzungen 20 der Fahrerkabine 18. Daher hat der Fahrer in der Kabine
einen außerordentlich guten Durchblick nach vom zum Aufnehmen und Absetzen einer Last
auf den Gabelarmen 38. Die Seitenbegrenzungen 20 sind vorzugsweise durchsichtig, z.
B. aus durchsichtigem Kunststoff. Sie können jedoch auch zu einem Gitterwerk gebildet
sein. Es ist auch möglich, über die Seitenbegrenzung 20 einen Einstieg in das Fahrzeug
vorzusehen (nicht gezeigt). Theoretisch könnte der Einstieg von vom erfolgen, indem
die Teleskopausleger 24, 26 hoch geschwenkt werden. Dies ist in Fig. 5 dargestellt.
[0024] Dadurch, dass die Gegengewichte in den Stützen 16 untergebracht sind und die Hubzylinder
34 in geringem Abstand annähernd parallel zu den Stützen 16 angeordnet sind, wird
eine extrem kurze Bauweise des Staplers erzielt. Es versteht sich, dass die Hubzylinder
34 auch vor den Stützen 16 an den Teleskopauslegern angreifen können.
[0025] In den Fig. 3 - 5 sind verschiedene Positionen der Teleskopausleger dargestellt.
In Fig. 3 befindet sich das Lastaufnahmemittel (Gabelarme 38) in der untersten Position,
etwa zur Aufnahme einer Palette. Der angelenkte Abschnitt 28 hat etwa die gleiche
Krümmung wie die Konturkante 36 der Seitenbegrenzungen der Kabine 18. Wird durch Betätigung
der Hubzylinder 34 ein Anheben der Teleskopausleger 24, 26 bewirkt, ist es möglich,
die Gabelarme 38 linear vertikal zu bewegen. Dies ist anhand der Linie 50 in den Fig.
3 - 5 dargestellt. Je nach Höhe ist der teleskopierbare Abschnitt 30 mehr oder weit
in den angelenkten Abschnitt 28 einzufahren. Der hierfür erforderliche Antrieb ist
nicht dargestellt. Außerdem kann dafür gesorgt werden, dass die Gabelarme 38 waagerecht
bzw. horizontal ausgerichtet sind. Es versteht sich, dass durch eine entsprechende
Betätigung der Zylinder 44 auch eine andere Lage der Gabelarme 38 im Raum eingestellt
werden kann.
1. Gegengewichtsstapler, mit einem Vierradfahrwerk, einem Gegengewicht am hinteren Ende
des Staplers, einer Fahrerkabine auf dem Fahrwerk, einem kreisbogenförmig gekrümmten
Teleskoparm, der am hinten Ende des Staplers angelenkt ist und von mindestens einem
Hubzylinder betätigbar ist und einem Lastaufnahmemittel, dass schwenkbar am vorderen
teleskopisch verschiebbaren Endabschnitt des Teleskops angelenkt ist und von einem
am Endabschnitt angelenkten Schwenkzylinder betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar an der Rückseite der Kabine (18) zwei parallel beabstandete, mit dem
Chassis (14) verbundene Stützen (16) zwei parallel beabstandete Hubarme (24, 26) lagern.
2. Gegengewichtsstapler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass der mindestens eine Hubzylinder (34) an der Rückseite oder Vorderseite einer Stütze
(16) angelenkt und im ersteren Fall mit dem über den Anlenkpunkt hinaus stehenden
Hubarmabschnitt (18) gelenkig verbunden ist.
3. Gegengewichtsstapler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubarme (24, 26) die Fahrerkabine (18) übergreifen.
4. Gegengewichtsstapler nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützen (16) die Fahrerkabine (18) an den hinteren Ecken begrenzen.
5. Gegengewichtsstapler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das äußere Querschnittsprofil der Stützen (16) winkelförmig ist, wodurch die Stützen
(16) einen hinteren und seitlichen Abschnitt der Fahrerkabine (18) bilden.
6. Gegengewichtsstapler nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass Gegengewichte in die Stützen (16) integriert oder einteilig mit diesen ausgebildet
sind.
7. Gegengewichtsstapler nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubarme (24, 26) an den oberen Enden der Stützen (16) angelenkt sind.
8. Gegengewichtsstapler nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den angelenkten Hubarmabschnitten (28) ein Fahrerschutzdach ausgebildet
ist.
9. Gegengewichtsstapler nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrerschutzdach von mehreren parallel beabstandeten Querstreben (34) zwischen
den Hubarmabschnitten (28) gebildet ist.
10. Gegengewichtsstapler nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützen (16) an der Rückseite nach hinten ragende Ansätze (22) aufweist, an denen
jeweils ein Hubzylinder (34) angelenkt ist.
11. Gegengewichtsstapler nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenbegrenzungen (20) der Fahrerkabine (18) eine obere und vordere gekrümmte
Konturkante aufweist, die der Krümmung der Hubarme (24, 26) angepasst ist.