[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abgabe eines Duftstoffes während des Trocknungsprozesses
in einer Wäschebehandlungsmaschine, wie beispielsweise einem Wäschetrockner, der eine
in einem Gehäuse drehbar gelagerte Trommel aufweist, sowie eine mit einer Tür verschließbaren
Beschickungsöffnung, wobei mittels eines Gebläses und einer Heizeinrichtung ein Prozessluftstrom
erzeugt wird, der durch die Trommel, einem Wärmetauscher sowie eine Flusenfiltereinrichtung
strömt, und wobei durch den Prozessluftstrom während des Trocknungsvorganges den Wäschestücken
ein Duftstoff beigemischt wird, der von einem Duftmittelträger infolge eines von der
Prozessluft erzeugten Unterdrucks herausgespült wird.
[0002] Bei den Wäschetrocknern des Standes der Technik ist es bekannt, dass während des
Trocknungsvorganges die Wäsche mit einem Duftstoff beaufschlagt wird. So ist aus der
DE 74 39 405 ein Wäschetrockner mit einer Vorrichtung zur Zugabe eines Duftstoffes bekannt, wobei
der Duftmittelaufnahmebehälter über eine Zuführleitung verfügt, die in Verbindung
mit dem Trommelraum des Wäschetrockners steht. Dabei ist der Duftmittelträger als
Behältnis ausgebildet, wobei dieser für den Zugang hinter einer Klappe im Gehäuse
des Wäschetrockners untergebracht ist. Eine andere Art den Duftstoff während des Trocknungsprozesses
der Wäsche zuzuführen, ist aus der koreanischen Patentschrift
KR 10-2007-0007548 A bekannt. Gemäß dieser Ausführungsform wird im Bereich des Flusenfilters ein Duftmittelträger
angeordnet, der in einen am Flusenfilter vorgesehenen Schlitz eingesteckt werden kann.
Eine andere Variante ist aus der japanischen Druckschrift
JP 09038388 bekannt, wobei bei dieser Art der Ausführung eines Toplader-Wäschetrockners der Duftmittelträger
im Bereich der Tür oder der oberen Klappe angeordnet ist.
[0003] Bei diesen aus dem Stand der Technik bekannten Art der Beduftung von Wäschestücken
während des Trocknungsvorganges wird es als nachteilig angesehen, dass der Duftstoff
über den gesamten Trocknungsvorgang dem Duftmittelträger entzogen wird. Besonders
nachteilig ist es hierbei, dass die Duftzufuhr auch in den Aufheizphasen des Trocknungsprozesses
erfolgt. Infolge der hohen Temperaturen verflüchtigt sich der Duftstoff, so dass der
Duftmittelträger infolge der heißen Luft eine gleichmäßige Duftverteilung in der Wäsche
nicht sicherstellt.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Beduftung von
Wäschestücken in einem Wäschetrockner derart weiterzubilden, dass während des Trocknungsprozesses
eine effiziente Beduftung der Wäschestücke ermöglicht wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den unabhängigen Anspruch 1 gelöst; vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
abhängigen Ansprüchen.
[0006] Die mit der Erfindung erreichten Vorteile bestehen nun darin, dass der Duftträger
in Form ähnlich einer Compact-Flash-Karte in eine vorgesehene Schalterblende eines
Wäschetrockners gesteckt wird. Der Bereich um die Karte ist hierbei thermisch isoliert,
so dass die Karte während des Trocknungsprozesses nicht erwärmt wird. Der Duftstoff
aus dem Duftträger wird zu beliebiger Zeit des Trocknungsprozesses abgerufen und in
die Wäsche gefördert, wobei die Abrufung des Duftstoffes vorzugsweise in den Abkühlphasen
des Trocknungsprozesses vorgenommen wird. Dazu öffnet ein Ventil, wobei durch den
Sog im Trockner warme Luft von der Gehäuseinnenseite durch die Karte in den Prozessluftstrom
befördert wird. Die warme Luft löst die Duftstoffe aus der Karte und befördert sie
in die Wäsche. Die Duftintensität wird durch die Dauer der Ventilöffnung eingestellt,
wobei die Ventilöffnung vorzugsweise zum Ende des Trocknungsprozesses, wenn die Prozessluft
bereits abgekühlt ist und kein Duftstoff durch zu hohe Temperaturen zerstört wird,
erfolgt.
[0007] Vorteilhaft ist dabei, dass der Duftstoff in einer kühlen Phase des Programmablaufs
zugeführt werden kann. Dadurch wird der Duftstoff durch zu hohe Temperaturen nicht
mehr zerstört, was zur Folge hat, dass auch weniger Duftstoff verbraucht wird und
ein gutes Duftergebnis erzielt wird. Die Karte mit der entsprechenden Duftnote befindet
sich im Bereich der Schalterblende. Sie kann nicht von Wäschestücken umschlungen werden,
was zur Folge hat, dass eine homogene Beduftung der Wäschestücke gegeben ist. Dadurch
wird eine gleichmäßige Verteilung des Duftstoffes im Trommelraum erzielt. Die Karte
wird somit nicht dauerhaft dem heißen Luftstrom des Wäschetrockners ausgesetzt, weil
nur zu einer gewünschten Zeit der Bypass über ein Ventil geöffnet wird, so dass warme
Luft den Duftstoff aus dem Träger lösen und mitnehmen kann. Was die Karte als Duftmittelträger
betrifft, so besitzt diese Schieber an den Seiten. Diese Schieber haben die Funktion
die Karte geschlossen zu halten, wenn sie sich nicht im Trockner befindet. Steckt
man die Karte in den Trockner, öffnen sich die Schieber, so dass der Duftstoff entweichen
kann. Nimmt man die Karte wieder heraus, schließen sich die Schieber wieder. Somit
ist dann die Karte vor selbst entweichenden Duftstoffen geschützt.
[0008] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Duftstoff über einen als Bypass ausgebildeten
Luftkanal der Prozessluft beigemischt, wobei die Beduftungsdauer während des Trocknungsprozesses
gesteuert und geregelt wird. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass die Beduftung
in der Abkühlphase des Trocknungsprozesses vorgenommen wird. Zur Beduftung wird der
Duftmittelträger hierbei in einer im Luftkanal angeordneten, thermisch isolierten
Kammer vorgehalten, deren zeitbegrenzte Durchströmung mit einem Einlass und/oder einem
Auslassventil vorgenommen wird. Zur Regelung der Ventile sind elektrische Antriebe
vorgesehen, die insbesondere Schließen und Öffnen des einzelnen Ventils vornehmen.
Die Ansteuerung kann damit über die Programmsteuerung erfolgen. Sind die Ventile geöffnet,
so strömt Prozessluft durch die Kammer zur Abgabe des auf dem Druckmittelträger vorgesehenen
Duftstoffes.
[0009] Wie bereits schon erwähnt, erfolgt eine Ansteuerung der Ventile zur Durchleitung
der Prozessluft vornehmlich in der Abkühlphase des Trocknungsprozesses, um auf diese
Weise die den Duftstoff bzw. Duftnote nicht zu zerstören oder in unerwünschter Weise
zu verändern.
[0010] Als Druckmittelträger wird hierbei eine Karte verwendet, ähnlich wie eine Scheckkarte,
wobei diese durch einen in der Kammer vorgesehenen Schlitz, der mit einer in der Gehäusewand
vorgesehenen Öffnung korrespondiert, eingeschoben wird. Anstelle eines Schlitzes kann
auch eine Schublade verwendet werden, in der die Karte eingesetzt umd mit der Schublade
in den Kanal bzw. Kammer geschoben werden kann. Die Karte ist mit Schieberelementen
versehen, die beim Einführen in die Kammer selbsttätig den Duftträgerbereich auf der
Karte öffnen und beim Herausziehen der Karte aus der Kammer den Duftträgerbereich
auf der Karte wieder selbsttätig schließen. Somit wird ein effizienter Umgang mit
dem Duftstoff auf der Duftmittelträgerkarte erreicht.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand der nachstehenden Figuren 1 bis
3 näher erläutert; dabei zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Wäschetrockners;
- Figur 2
- eine geschnittene Ansicht des Wäschetrockners gemäß der Fig. 1; und
- Figur 3
- eine weitere geschnittene Darstellung des Wäschetrockners gemäß der Fig. 1 in einer
weiteren Ausführungsform der Duftmittelzufuhr.
[0012] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Wäschetrockner 1 zur Durchführung des Verfahrens.
Dabei weist der Wäschetrockner 1 in einem Gehäuse 2 eine drehbar gelagerten Trommel
3 auf. Der Wäschetrockner 1 weist hierbei eine Tür 4 auf, die die verschließbare Beschickungsöffnung
5 für die Trommel 3 bildet. In der geschnittenen Ansicht der Figur 2 ist zu erkennen,
dass der Wäschetrockner 1 über ein Gebläse 6 und eine Heizeinrichtung 7 verfügt, wobei
Gebläse 6 und Heizeinrichtung 7 zur Erzeugung eines Prozessluftstromes 8 vorgesehen
sind. Die erwärmte Prozessluft 8 strömt über einen Wärmetauscher 9 sowie über eine
Flusenfiltereinrichtung 10, wobei mit dem Prozessluftstrom 8 ein Duftmittelträger
11 zusammenwirkt, der den Wäschestücken 12 eine Duftnote verleiht. Dabei ist, wie
insbesondere in der Figur 1 aber auch in den Figuren 2 und 3 zu erkennen ist, der
Duftmittelträger 11 in einem als Bypass 13 ausgebildeten Luftkanal derart angeordnet,
dass die Beduftungsdauer des Duftmittelträgers 11 während des Trocknungsprozesses
geregelt und steuerbar wird.
[0013] In den Figuren 2 und 3 ist deutlich zu erkennen, dass der Duftmittelträger 11 in
einer im Bypass 13 angeordneten, thermisch isolierten Kammer 14 angeordnet ist. Diese
Kammer 14 befindet sich hinter der Gehäusewand im oberen Bereich des Wäschetrockners
1. Wie aus den Figuren zu erkennen ist, ist dabei die Kammer 14 mit einem Einlassventil
15 und einem Auslassventil 16 bestückt. Beide Ventile 15 und 16 sind dabei elektrisch
ansteuerbar. Sind also die beiden Ventile 15 und 16 geöffnet, so strömt, gemäß Pfeilrichtung
17, Prozessluft 8 durch die Kammer 14 zur Abgabe des auf dem Duftmittelträger 11 vorgesehenen
Duftstoffes. Dabei ist insbesondere nach der Version der Figur 2 die Abgabe des Duftstoffes
so vorgesehen, dass die einströmende Prozessluft über den Bypass 13 vor dem Wärmetauscher
9 zugegeben wird, wobei dann die Prozessluft 8 durch die Trommel 3 mit der beaufschlagten
Duftnote strömt.
[0014] Bei der Figur 3 erfolgt die Abgabe des Duftstoffes unmittelbar in die Trommel 3,
wobei hier der Bypass 13 in der Trommel 3 mündet. Die Ansteuerung der Ventile 15,
16 erfolgt zur Durchleitung der Prozessluft 8 vornehmlich in der Abkühlphase des Trocknungsprozesses,
wobei hier insbesondere dies über die Programmsteuerung des Wäschetrockners 1 vorgenommen
wird.
[0015] Der Druckmittelträger 11 umfasst hierbei eine Karte 18, wie diese in der Figur 1
in der Perspektive angedeutet ist. Die Karte 18 wird dabei durch einen in der Kammer
14 vorgesehenen Schlitz, der mit einer in der Gehäusewand vorgesehenen Öffnung korrespondiert,
eingeschoben. Somit ergibt sich auch die Möglichkeit hier entsprechend unterschiedliche
Duftnoten auf entsprechenden Karten 18 vorzuhalten, so dass entsprechend des Wunsches
hier unterschiedliche Karten 18 vorgehalten werden, die für die Beduftung unterschiedlicher
Wäschestücke herangezogen werden können. Nicht näher dargestellt ist hierbei, dass
die Karte 18 mit Schieberelementen versehen ist, die beim Einführen in die Kammer
14 selbsttätig den Duftträgerbereich auf der Karte 18 öffnen, und beim Herausziehen
der Karte 18 aus der Kammer 14 den Duftträgerbereich auf der Karte 18 wieder selbstständig
schließen.
1. Verfahren zur Abgabe eines Duftstoffes während des Trocknungsprozesses in einer Wäschebehandlungsmaschine,
wie beispielsweise einem Wäschetrockner (1), der eine in einem Gehäuse (2) drehbar
gelagerte Trommel (3) aufweist, sowie eine mit einer Tür (4) verschließbare Beschickungsöffnung
(5), wobei mittels eines Gebläses (6) und einer Heizeinrichtung (7) ein Prozessluftstrom
(8) erzeugt wird, der durch die Trommel (3), einem Wärmetauscher (9) sowie eine Flusenfiltereinrichtung
(10) strömt, und wobei durch den Prozessluftstrom (8) während des Trocknungsvorganges
den Wäschestücken (12) ein Duftstoff beigemischt wird, der von einem Duftmittelträger
(11) infolge eines von der Prozessluft erzeugten Unterdrucks herausgespült wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Duftstoff über einen als Bypass (13) ausgebildeten Luftkanal der Prozessluft
(8) beigemischt wird, wobei die Beduftungsdauer während des Trocknungsprozesses gesteuert
und geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Beduftung in der Abkühlphase des Trocknungsprozesses vorgenommen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Beduftung der Duftmittelträger (11) im Bypass (13) eine thermisch isolierte Kammer
(14) vorgehalten wird, deren zeitbegrenzte Durchströmung mit einem Einlassventil (15)
und/oder einem Auslassventil (16) vorgenommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ventile (15, 16) in Abhängigkeit vom Trocknungsprozess elektrisch angesteuert
und geregelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei geöffneter Ventilstellung Prozessluft (8) durch die Kammer (14) zur Abgabe des
Duftstoffes von dem Duftmittelträger (11) geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Duftmittelträger (11) eine Karte (18) verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Karte (18) über einen / eine in der Gehäusewand vorgesehenen / vorgesehene Schlitz
oder Schublade in den Luftkanal oder in die Kammer (14) eingeschoben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Karte (18) über schließende bzw. öffnende Schieberelemente verfügt, die infolge
des Einschubes bzw. des Herausziehens derart bewegt werden, dass der Duftträgerbereich
geschlossen bzw. geöffnet wird.