[0001] Die Erfindung betrifft eine Schalungsvorrichtung, insbesondere zum Fertigen einer
Gesimskappe einer Brücke, umfassend eine Arbeitsbühne mit einer Arbeitsbühnengrundfläche,
einen Innenschild und einen Außenschild, wobei Innenschild und Außenschild auf der
Arbeitsbühne angeordnet sind.
[0002] Eine derartige Schalungsvorrichtung ist beispielsweise bekannt geworden durch den
"Gesamtkatalog für Brückenbau und Spezialtiefbau" der Firma Quick, Schwerts, Die,
Stand 4/2003, Seiten 46-53.
[0003] Aus der
DE 10 2007 016 724 B3 ist eine Unterzugschalung bekannt geworden, bei der die Ausschalung von Unterzügen
an Gebäudedecken durch die Gewichtskraft der Unterzugschalung unterstützt wird.
[0004] Bei der Fertigung von Betonbrücken wird eine Pfeilerkonstruktion mit einem Brückenüberbau
versehen. Der Brückenüberbau weist in vielen Fällen eine Kragplatte auf, die seitlich
über die Pfeiierkonstruktion hinaus ragt, und die Grundlage für eine Fahrbahn der
Brücke bildet.
[0005] Insbesondere um eine bei der Fertigung der Kragplatte aufgetretene Wenigkeit der
Tragplatte in Längsrichtung der Brücke auszugleichen oder zu kaschieren, wird an die
seitlich überstehenden Ränder der Kragplatte eine so genannte Gesimskappe in Schalungstechnik
anbetoniert. Die Gesimskappe erstreckt sich in der Regel bis erheblich unterhalb des
Rands der Kragplatte, und dient oberhalb des Rands der Tragplatte oftmals auch zur
Ausbildung eines Gehwegs. Zur Fertigung einer Gesimskappe in Schalungstechnik muss
der Raum, den die Gesimskappe einnehmen soll, mit Schalelemente umbaut und mit flüssigem
Beton gefüllt werden. Nach dem Aushärten des flüssigen Betons können die Schalelemente
entfernt werden.
[0006] In der Praxis werden Gesimskappen abschnittsweise an die Kragplatte betoniert. Im
Bereich des zu betonierenden Abschnitts wird am Rand der Kragplatte eine Arbeits-
bzw. Montagebühne angeordnet, auf der die benötigten Schalelement befestigt werden.
Nach Abschluss der Betonierarbeiten eines Abschnitts wird die Montagebühne zum nächsten
zu betonierenden, benachbarten Abschnitt versetzt,
[0007] Herkömmliche Arbeitsbühne weisen zwei Etagen auf (vgl. S.46 des o.g. "Gesamtkatalogs
für Brückenbau und Spezialtiefbau"). Über die untere Etage haben Arbeiter Zugang zu
einem unteren Teil einer Hilfskonstruktion für die Befestigung der Scha!e!emente,
insbesondere zu Boden- und Innenschild. Über die obere Arbeitsbühnenetage wird ein
seitlicher (brückenabgewandter) Zugang beim Aufbau der Hilfskonstruktion für die Schalelemente
sichergestellt, insbesondere zum Außenschild. Die Hilfskonstruktion überträgt die
Lasten des flüssigen Betons von den Schalelementen auf die Arbeitsbühne. Beim Ein-
und Ausschalen handhaben Arbeiter die Schaltelemente jeweils unmittelbar von den beiden
Etagen der Arbeitsbühne aus. Das Ein- und Ausschalen der Schalungselemente bzw. der
Auf- und Abbau der Hilfskonstruktion zur Befestigung der Schaleiemente in einer gewünschten
Position ist ein aufwändiger handwerklicher Prozess, der viel Zeit kostet, und sich
an jedem zu betonierenden Gesimskappenabschnitt wiederholt.
[0008] Durch die Zweistöckigkeit sind herkömmliche Arbeits- bzw. Montagebühnen in ihren
vertikalen Ausmaßen darüber hinaus relativ groß, was Je nach Brückenausführung während
der Bauarbeiten zu einer stark verringerten lichten Höhe der eingeschalten Brücke
führen dann. Wird die lichte Höhe zu gering, könnte der untere Bereich der Arbeitsbühne
mit dem Verkehr von Eisenbahnlinien, Bundesstraßen oder Schifffahrtswegen, der unter
der Brücke hindurchgeführt ist, kollidieren; diese Problematik ist insbesondere in
der Nähe der Brückenwideriager besonders ausgeprägt, da dort in der Regel die lichte
Höhe der Brücke am geringsten ist. Wird durch die Arbeitsbühne die lichte Höhe der
eingeschalten Brücke zu gering, muss der unter der Brücke hindurchgeführte Verkehr
während der Bauarbeiten gesperrt werden.
Aufgabe der Erfindung
[0009] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schalungsvorrichtung zum Fertigen
einer Gesimskappe einer Brücke oder einer ähnlichen Betonstruktur bereit zu stellen,
mit der das Ein- und Ausschalen bzw. Positionieren der Schalelemente einfacher erfolgen
kann, und mit der die lichte Höhe der Brücke während der Bauarbeiten weniger beeinträchtigt
zu werden braucht.
Kurze Beschreibung der Erfindung
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schalungsvorrichtung der eingangs genannten
Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass auf der Arbeitsbühnengrundfläche ein Säulenelement
angeordnet ist, das mit der Arbeitsbühne verbunden ist,
wobei an dem Säulenelement ein Schalungshalter gelagert ist,
dass der Schalungshalter in einer von der Arbeitsbühnengrundfläche weg verlaufenden,
ersten Richtung gegenüber dem Säulenelement hin und her verfahrbar ist, wobei der
Schalungshalter in der ersten Richtung mittels einer ersten Verstelleinrichtung verfahrbar
ist,
dass der Schalungshalter ein Kipplager aufweist, um das der Schalungshalter am Säulenelement
kippbar ist, wobei der Schalungshalter durch Kippmittel kippbar ist,
dass am Schalungshalter der Innenschild befestigt ist,
dass ein Außenschildträger am Schalungshalter gelagert ist, wobei der Außenschildträger
in einer vom Innenschild weg verlaufenden, zweiten Richtung gegenüber dem Schalungshalter
hin und her verfahrbar ist, wobei der Außenschildträger in der zweiten Richtung mittels
einer zweiten Verstelleinrichtung verfahrbar ist, und wobei am Außenschildträger der
Außenschild befestigt ist.
[0011] Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung können insbesondere zur Fertigung
einer Gesimskappe Schaltelemente (Innenschild, Außenschild und ggf. Bodenschild) einfach,
schnell und sicher ein- und ausgeschalt bzw. positioniert werden. Das Ein- oder Ausschalen
benötigt dabei in vorteilhafter Weise nur wenige verstellmöglichkeiten. Die Mechanik
der erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung automatisiert weitestgehend die Bewegungsabläufe
beim Ein- und Ausschalen. Die erfindungsgemäße Mechanik macht dabei Montagearbeiten
unmittelbar an den Schalelementen, insbesondere an dem von der außenschildnahen (brückenabgewandten)
Seite der Arbeitsbühne schlecht zugänglichen Innenschild, weitestgehend überflüssig.
Durch die Abstützung der Schaltelemente über den Schalungshalter, der auf einfache
Weise am Säulenelement geführt und gesichert ist, kann der Aufbau unterhalb der Schalelemente
sehr kompakt ausgeführt werden. Insgesamt kann daher die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung
mit nur einer Etage der Arbeitsbühne für den Zugang von Arbeitern auskommen. Dadurch
kann ein erheblich größerer Teil der lichten Höhe einer Brücke während der Schalungsarbeiten
erhalten bleiben.
[0012] Um die Schalelemente, also den Innenschild und den Außenschild bzw. auch einen (typischerweise
am Innenschild oder am Außenschild befestigten) Bodenschild in die zum Betonieren
gewünschte Position zu bringen (Einschalen), kann der Schalungshalter zunächst über
die erste Verstelleinrichtung in der ersten Richtung (typischerweise in der Vertikalen)
verfahren werden, bis der am Schalungshalter befestigte, in der Regel ebenfalls vertikal
ausgerichtete Innenschild mit seinem oberen Ende unmittelbar an der Kragplattenunterseite
anliegt. Der Schalungshalter ist entlang eines typischerweise in der Vertikalen ausgerichteten
Säulenelements in der ersten Richtung verfahrbar. Das Säulenelement ist dabei typischerweise
starr mit der Arbeitsbühne verbunden.
[0013] Im Ansch!uss kann über die zweite Verstelleinrichtung der den Außenschild tragende
Außenschildträger in der zweiten Richtung (typischerweise in der Horizontalen) verfahren
werden, bis der Außenschild an seinem unteren Ende am Innenschild anliegt (für den
Fall dass kein Bodenschild vorgesehen ist) oder bis ein Bodenschild zwischen Außenschild
und Innenschild eingeklemmt ist.
[0014] Sodann kann mit dem Ausbetonieren der geschlossenen Gesimskappenform begonnen werden.
Nach erfolgter Verfestigung des Betons wird der Ausschaltvorgang durchgeführt.
[0015] Beim Ausschalen wird typischerweise durch Betätigung (Lösung) der ersten Verstelleinrichtung
dem Schalungshalter zunächst eine Bewegungsfreiheit in der ersten Richtung gegeben,
d.h. dem Schalungshalter wird erlaubt, in einem sehr begrenzten Rahmen in der ersten
Richtung (in der Regel der Vertikalen) zu "falten"; allerdings hatten in der Regel
die Schilde so stark am gerade gefertigten Gesimskappenabschnitt, dass der Schalungshalter
zunächst noch nicht fällt.
[0016] Durch die Betätigung der zweiten Verstelleinrichtung wird dann der Außenschildträger
in der zweiten Richtung von der Gesimskappe weg (in Ausschalrichtung) verfahren, wodurch
die Gesimskappe einseitig freikommt und (für den Fall eines Haftens) nur noch am Innenschild
(und ggf. an einem Bodenschild) anliegt.
[0017] Durch die Betätigung der Kippmittel wird der Schalungshalter von einem ungekippten
(in der Regel horizontalen) Zustand in einen gekippten Zustand überfährt, wobei der
Schalungshalter um das am Schalungshalter ausgebildete Kipplager nach oben kippt.
Unter "nach oben kippen" wird hierbei eine Kippbewegung verstanden, bei der das außenschildseitige
Ende des Schalungshalters von der Arbeitsbühnengrundtiäche weg gehoben wird.
[0018] Das Kippen des Schalungshalters hat zwei Effekte. Zum einen werden dadurch die Haftkräfte
zwischen den Schilden und der Gesimskappe in vorteilhafter Weise überwunden, da durch
die Schwenk- oder Kippbewegung ein "Abschälen" des Innenschildes von seinem oberen
zu seinem unteren Ende unter einem günstigen Winkel erfolgt (die aufzuwendende Kraft
zum Ablösen des Innen schildes in einer Richtung senkrecht zum Innenschild wäre bedeutend
größer). Zum anderen sind die Schilde (der Innenschild und ggf. der Bodenschild) durch
die nach dem Kippen eingetretene Schräglage der Schilde gegenüber der Gesimskappe
von der Gesimskappe beabstandet, wodurch der ausgeschalte Zustand hergestellt ist
und die Schalungsvorrichtung beispielsweise in Brückenlängsrichtung problemlos verfahren
werden kann.
[0019] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die erste und die zweite Verstelleinrichtung
derart am Schalungshalter angebracht werden können, dass sie leicht von einer Seite
der Gesimskappe (und insbesondere nicht nur von einem Bereich unterhalb der Gesimskappe
bzw. unterhalb deren Schalung) zugänglich oder betätigbar sind. Dadurch kann das Ein-
und Ausschalen aus einer sicheren Position schnell und einfach vorgenommen werden.
[0020] Die Bedienbarkeit von einer Seite der Gesimskappe bzw. einer Seite des Schalungshalters
aus hat des Weiteren den Vorteil, dass die gesamte Arbeitsbühne kompakter aufgebaut
sein kann und auf eine zweite, untere Etage verzichten kann. Somit fällt die gesamte
Bauhöhe der Arbeitsbühne geringer aus. Dies ist wiederum besonders vorteilhaft, da
dann im Bereich geringer leichter Höhen einer Brücke (z.B. in unmittelbarer Nähe der
Brückenwiderlager, bei dortiger Straßen- oder Schienenverkehrsführung, etwa an Flussläufen)
dennoch gearbeitet werden kann.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Kippmittel ein Vermittlungsglied umfassen, dass mittels der Kippmittel ein erstes
Ende des Vermittlungsglieds relativ zum Schalungshalter verfahrbar ist, wobei ein
zweites Ende des Vermittlungsgliedes das Säulenelement hintergreift oder an diesem
anliegt, und dass die Längslinie des Vermittluungsgliedes von dessen ersten zu dessen
zweitem Ende vom Kipplager beabstandet ist. Dadurch ist eine einfache und effektive
Ausführung der Kippmittel realisierbar. Zur Durchführung der Kippbewegung sind lediglich
das Zusammenwirken des Vermittlungsglieds mit dem Schalungshalter und das Zusammenwirken
des Vermittiungsgiieds mit dem Säulenelement erforderlich. Um nämlich die über den
Schalungshalter abzutragenden Gewichtskräfte aufnehmen zu können, ist das Säulenelement
in der Regel sehr stabil aufgebaut und eignet sich daher gleichzeitig auch zur Aufnahme
von Kräften, die durch das Einleiten des Kippvorgangs, insbesondere durch den Hintergriff
des zweiten Endes des Vermittlungsglieds, auftreten. Der Bereich, an dem die Relativbewegung
zwischen Schalungshalter und erstem Ende des Vermittiungsgiieds erfolgt, ist typischerweise
am saulenelementfernen Ende des Schalungshalters vorgesehen. Das Vermittlungsglied
kann beispielsweise im unmittelbaren Außenbereich des Schalungshalters, oder im Inneren
eines hohlen Schalungshalters, geführt sein.
[0022] Bei einer Weiterbildung der obigen Ausführungsform ist das Vermittlungsglied als
ein Zugglied, insbesondere als eine Zugstange, ausgebildet. Eine Ausgestaltung als
Zugglied, das eine den Schilden abgewandte Seite des Säulenelements hintergreift (einschließlich
eines Eingreifens in eine im Säulenelement ausgebildete Ausnehmung), ist einfach und
materialsparend zu realisieren. Das Vermittlungsglied kann alternativ bei entsprechend
angepasster Gesamtkonstruktion auch als Druckglied ausgebildet sein.
[0023] Eine andere Weiterbildung ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Kippmittel weiterhin ein Hebelelement und einen mechanischen Anschlag umfassen,
dass das Hubelelement am Schalungshalter mittels eines Drehlagers gelagert ist, wobei
das Hubelelement mit der zweiten Verstelleinrichtung verbunden ist, wobei mit der
zweiten Verstelleinrichtung der Außenschildträger am Schalungshalter in der zweiten
Richtung auf das Hebelelement zu und von diesem weg verfahren werden kann, dass der
mechanische Anschlag den Verfahrweg des Außenschildträgers entlang der zweiten Richtung
in Ausschalrichtung begrenzt, und dass das Hebelelement mit dem ersten Ende des Vermittlungsglieds
verbunden ist.
[0024] Dies hat den Vorteil, dass die Schalungsvorrichtung einfach durch nur zwei Verstelleinrichtungen
bedient werden kann, wobei die Ein- und Ausschalbewegung des Außenschildträgers sowie
die Kippbewegung des Schalungshalters über eine Doppelfunktionalität einer einzigen
Verstelleinrichtung (nämlich der zweiten Verstelleinrichtung) erfolgen. Dabei werden
das Verfahren des Außenschildträgers und das Kippen des Schalungshalters in zwei zeitlich
voneinander getrennten Phasen vorgenommen. Die zusätzliche Kippfunktion der zweiten
Verstelleinrichtung wird über das am Schalungshalter gelagerte Hebelelement und das
zwischen Hebelelement und Säulenelement liegende Vermittlungsglied erreicht.
[0025] Eine Betätigung der zweiten Verstelleinrichtung verringert oder vergrößert den Abstand
zwischen dem Außenschildträger und dem Hebelelement. Unter der Voraussetzung, dass
sich das Hubelelement (schwerkraftbedingt) zunächst nicht um das Drehlagers dreht
und somit ein festes Lager darstellt, kann durch Betätigung der zweiten Verstelleinrichtung
der Außenschildträger auf dem Schalungshalter, wie oben beschrieben, zum Ein- und
Ausschalen verfahren werden. Begrenzt durch den mechanischen Anschlag kann der Außenschildträger
in der beschriebenen Weise nur bis in eine Endposition verfahren werden, die einer
maximalen Entschalungsposition entspricht. Ein derartiger mechanischer Anschlag kann
z.B. durch die Ausmaße eines Führungslanglochs im Schalungshalter oder versetzbare
Reiter realisiert sein.
[0026] Das Erreichen der maximalen Entschalungsposition des Außenschildträgers bewirkt,
dass bei einer weiteren Betätigung der zweiten Verstelleinrichtung in die dem Entschalen
entsprechende Richtung weiterhin der Abstand zwischen Außenschildträger und Hebelelement
verringert wird, wobei nun das Hebelelement an den blockierten Außenschildträger herangezogen
wird. Dabei wird eine Drehbewegung des Hebelelements um das Drehlager eingeleitet.
In dieser Situation stellt der Außenschildträger bezüglich des Hebelelementes ein
festes Lager dar, an dem die zweite Verstelleinrichtung angreift.
[0027] Die einsetzende Drehung des Hebelelements um das Drehlager bewirkt eine Relativbewegung
des über das Hebelelement gekoppelten Vermitttungsgtieds gegenüber dem Schalungshalter.
Diese Bewegung bewirkt, dass das Drehlager (und damit auch der Schalungshalter) relative
zum Vermittlungsglied näherungsweise auf das zweite Ende des Vermittlungsglieds, welches
das Säulenelement hintergreift, zu bewegt wird. Dadurch, dass die Längslinie des Vermittlungsgliedes
vom Kipplager beabstandet ist, entsteht ein Kippmoment um das Kipplager, und es setzt
eine Kippbewegung des Schalungshalters um das Kipplager ein.
[0028] Das Hebelelement dreht sich in der ersten Phase vor Erreichen des mechanischen Anschlags
in der Regel zunächst nicht um das Drehlager, da die zum Verfahren des Außenschildträgers
auf dem Schalungshalter notwendige Kraft typischerweise kleiner ist als die über das
Vermittlungsglied zum Kippen des Schalungshalters aufzubringende Kraft (die die Schwerkraft
des größten Teils des Schalungshalters mitsamt den von diesen getragenen Schilden
überwinden muss) ist. Ab dem Zeitpunkt, an dem der Außenschildträger in seiner Entschalungs-Endposition
am mechanischen Anschlag angelangt ist, kann der Außenschiidträger in der gleichen
Richtung nicht mehr weiter verfahren werden und der Anschlag ist nun in der Lage,
die zum Kippen des Schalungshalters aufzubringende Kraft, die über die zweite Verstelleinrichtung
in der zweiten Phase eingeleitet werden kann, aufzunehmen.
[0029] Bei einer Weiterentwicklung der obigen Weiterbildung ist am Hebelelement ein erstes
Gelenklager zur Verbindung mit der zweiten Verstelleinrichtung, und ein zweites Gelenklager
zur Verbindung mit dem ersten Ende des Vermittlungsglieds ausgebildet: Durch die Nutzung
von Gelenklagern wird eine bessere Kontrolle der Bewegungsabläufe zwischen Hubelelement
und zweiter Verstelleinrichtung sowie Hebelelement und Vermittlungsglied ermöglicht.
[0030] Bei einer weiterhin bevorzugten Weiterentwicklung ist der Anschlag durch einen Reiter
ausgebildet, wobei der Schalungshalter entlang des Verfahrweges des Außenschildträgers
mehrere, entlang der zweiten Richtung voneinander beabstandete Befestigungsstellen
für den Reiter ausbildet, insbesondere wobei die Befestigungsstellen jeweils eine
oder mehrere Ausnehmungen zur Einführung des Reiters ausbilden. Der grundsätzliche
Verteil eines verstellbaren Reiters liegt darin, dass der Außenschildträger nicht
bis in seine lagerinhärente (z.B. durch das Ende eines Führungslanglochs im Schalungshalter
definierte) Endposition in Entschalungsrichtung verfahren werden muss, um die Kippbewegung
(zweite Bewegungsphase) einzuleiten, sondern dass der Außenschildträger schon vorher
durch den Reiter als mechanischem Anschlag gestoppt wird. Dadurch kann Zeit beim Ein-
und Ausschalvorgang gespart werden kann. Die Befestigungsstelle des Reiters wird entsprechend
der Breite der zu fertigenden Gesimskappe ausgewählt, typischerweise so, dass ein
möglichst kurzer Verfahrweg des Au
3enschildträgers zum Entschalen eingerichtet ist. Auch kann die gleiche Schalungsvorrichtung
für verschieden breite Gesimskappen effektiv eingesetzt werden.
[0031] Bei einer weiteren Weiterentwicklung ist das Kipplager näher zur Arbeitsbühnengrundfläche
angeordnet als das Drehlager des Hebelelement. Durch die Einhaltung dieser Bedingung
kann bei im Wesentlichen horizontalem Schalungshalter auf einfache Weise vermieden
werden, dass die Wirkungslinie (Längslinie) des Vermittlungsglieds durch das Kipplager
führt.
[0032] Eine ebenfalls bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass die Kippmittel weiterhin
eine dritte Verstelleinrichtung umfassen, mittels der die relative Bewegung zwischen
dem ersten Ende des Vermittlungsglieds und dem Schalungshalter kontrolliert wird,
insbesondere wobei die Richtung der relativen Bewegung zwischen dem ersten Ende des
Vermittlungsglieds und dem Schalungshalter näherungsweise parallel zur Längslinie
des Vermittlungsglieds verläuft. Mit der dritten Verstelleinrichtung kann die Kippbewegung
auf einfache Weise unmittelbar kontrolliert werden. Insbesondere ist kein Hebelelement
notwendig, um von einer ersten Bewegungsphase des Außenschildträgers zu einer zweiten
Bewegungsphase des Kippvorgangs überzuleiten. In vorteilhafter Weise kann auch eine
abgestimmte gleichzeitige Betätigung der zweiten und der dritten Verstelleinrichtung
erfolgen. Dies kann die Betätigungsdauer der Verstelleinrichtungen verkürzen.
[0033] Bei einer Weiterentwickluing der vorhergehenden Weiterbildung umfasst ein als Zugglied
ausgebildetes Vermittlungsglied zwei Zuggliedteile, die entlang gegenüberliegender
Seiten des Schalungshalters angeordnet sind, wobei die Zuggliedteile an den jeweiligen
ersten Enden über eine Traverse miteinander verbunden sind, und wobei die dritte Verstelleinrichtung
an der Traverse angreift. Durch eine derartige Ausgestaltung kann die Belastung des
Vermittlungsglieds über die beiden Zuggliedteile gleichmäßig, insbesondere symmetrisch,
um den Schalungshalter herumgeführt werden. Die Gesamtkonstruktion kann besonders
leicht und stabil ausgeführt werden.
[0034] Eine andere Weiterbildung sieht vor, dass das Kipplager unterhalb der Längslinie
des Vermittlungsgliedes liegt, insbesondere wobei das Kipplager zwischen der Arbeitsbühnengrundfläche
und der Längslinie des Vermittlungsgliedes liegt. Damit wird auf einfache Weise sichergestellt,
dass die Wirkungslinie des Vermittlungsglieds beabstandet vom Kipplager verläuft,
und somit der für das Entstehen des Kippmoments notwendige Hebelarm zur Verfügung
gestellt wird. Das Kipplager kann auch unterhalb der Arbeitsbühnengrundfläche liegen,
um einen besonders langen Hebelarm einzurichten.
[0035] Bei einer anderen Weiterbildung ist das Kipplager näher zur Arbeitsbühnengrundfläche
angeordnet als das erste Ende des Vermittlungsglieds. Dadurch wird sichergestellt,
dass die Wirkungslinie (Längslinie) des Vermittlungsglieds (hier bevorzugt Zugglied)
oberhalb des Kipplagers an dem Säulenelement angreift, wodurch sich ein Kippmoment
einstellt, das den Schalungshalter um das Kipplager dreht, wobei eine Kippbewegung
eingeleitet wird, die das außenschildseitige Ende des Schalungshalters zunehmend von
der Arbeitsbühnengrundfläche abhebt.
[0036] Ebenfalls bevorzugt ist eine Weiterbildung, bei der die Verlaufsrichtung des Vermittlungsgliedes
von dessen erstem zu dessen zweitem Ende und die zweite Richtung einen Winkel zwischen
10° und 10° einschließen, insbesondere wobei die Verlaufsrichtung und die zweite Richtung
parallel verlaufen, Durch eine derartige Verlaufsrichtung des Vermittiungsgiieds wird
der Krafteintrag in das Vermittiungsgiied optimiert, und der zur Ausübung des Kippmoments
benötigte Verfahrweg des Vermittlungsglieds gegenüber dem Schalungshalter kann besonders
gering gehalten werden. Insgesamt wird ein einfacher Aufbau der Schalungsvorrichtung
ermöglicht.
[0037] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist
dadurch gekennzeichnet, dass die Kippmittel eine vierte Verstelleinrichtung umfassen, dass mittels der vierten
Verstelleinrichtung der lokale Abstand zwischen einem ersten Angriffspunkt der vierten
Verstelleinrichtung am Schalungshalter und einem zweiten Angriffspunkt der vierten
Verstelleinrichtung an der Arbeitsbühnengrundfiäche einstellbar ist, wobei eine Verbindungsgerade
zwischen den Angriffspunkten von dem Kipplager beabstandet ist, insbesondere wobei
die vierte Verstelleinrichtung in einem säulenelementfernen Bereich angeordnet ist.
Der Vorteil einer derartigen Verstelleinrichtung liegt in der Einfachheit ihrer möglichen
konstruktiven Ausgestaltung. Die vierte Verstelleinrichtung kann z.B. einem einfachen
Wagenheber vergleichbar aufgebaut sein, der lediglich in eine Abstand zum Kipplager
zwischen Schalungshalter und Arbeitsbühnengrundfläche angeordnet ist. Durch eine Vergrößerung
der Länge der vierten Verstelleinrichtung (z.B. des Wagenhebers) wird der Schalungshalter
aus der ungekippten (in der Regel horizontalen) Lage heraus in eine gekippte Lage
überführt.
[0038] Besonders bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der am Schalungshalter
ein Stützlager ausgebildete ist, welches dem Kipplager bezüglich des Säulenelements
gegenüber liegt, wobei das Kipplager und das Stützlager entlang der ersten Richtung
voneinander beabstandet sind, und dass das Kipplager auf der den Schilden zugewandten
Seite des Säulenelements angeordnet ist, insbesondere wobei das Stützlager mit einem
Steckbolzen ausgebildet ist. Eine derartige Anordnung von Stütz- und Kipplager definieren
im an das Säulenelement angelegten Zustand des Stützlagers die nicht gekippte bzw.
ungekippte Lage des Schalungshalters (in der Regel horizontale Lage des Schalungshalters).
Die entschalende Kippbewegung des Schalungshalters sollte durch das Stützlager nicht
gehemmt werden. Dazu ist das Stützlager bevorzugt als ein einseitig an der Arbeitsbühnenhalterung
anliegendes Lager, das andersseitig frei beweglich ist, ausgebildet. Besonders bewährt
hat sich dazu eine Stützlagerausbildung mit einem Steckbolzen.
[0039] Weiterhin bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die erste Verstelleinrichtung
ein Auflageelement ausbildet, auf der der Schalungshalter aufliegen kann und von dem
der Schalungshalter abgehoben werden kann. Durch eine derartige Ausgestaltung ist
es möglich, dass beim Ausschalen die erste Versteifeinrichtung betätigt (gelöst) werden
kann, ohne dass dabei unmittelbar der Innen schild abgelöst werden müsste, Somit müssen
die zur Ablösung der Schilde zu überwindenden Haftkräfte nicht durch die mit einem
in der Regel ungünstigen Winkel ansetzende erste Verstelleinrichtung aufgebracht werden.
Stattdessen kann für die Ablösung der Schilde die durch die zweite Verstelleinrichtung
bewirkte Kippbewegung mit einem günstigen Winkel genutzt werden. Dem Schalungshalter
wird die Möglichkeit gegeben, nach dem Ablösen aller Schalungselemente von der Gesimskappe
auf das Auflageelement (etwa eine Laufrolle) zurück zu fallen. Ein begrenztes Herunterfallen
(im Umfang von typischerweise maximal 20 mm) des Schalungshalters zusammen mit dem
Außenschildträger ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die durch die Kippbewegung
des Schalungshalters bedingte Bewegungsrichtung des oberen Endes des Innenschildes
durch die Kragplattenunterseite gehemmt ist, Das Lösen der ersten Verste!!einnchtung
eröffnet dann einen Ausweichraum für den Innenschild beim Abschälvorgang während des
Kippen.
[0040] Bei einer Weiterbildung der obigen Ausführungsform umfasst die erste Verstelleinrichtung
einen keilförmigen Schlitten, der mit einer ersten Keilfläche gleitend an einer Unterseite
des Schalungshalters anliegt, und der mit einer zweiten Keilfläche an einem als Abstützelement
des Säulenelements ausgebildeten Auflageelement anliegt, insbesondere wobei das Abstützelement
eine drehbar gelagerte Laufrolle umfasst. Die erste und die zweite Teilfläche schließen
bevorzugt einem Winkel von 10° bis 50", besonders bevorzugt einem Winkel von 30° ein.
Durch das Einfahren des keilförmigen Schlittens zwischen die Unterseite des Schalungshalters
und dem Abstützelement, welches als Auflageelement wirkt, wird der Abstand zwischen
dem Abstützelement und der Unterseite des Schalungshalters kontinuierlich vergrößert.
Dadurch, dass der Schalungshalter nur in der ersten (in der Regel vertikalen) Richtung
verfahrbar ist, äußert sich die Abstandsvergrößerung von Schalungshalterunterseite
und Abstützelement unmittelbar in einer Bewegung des Schalungshalters in der ersten
(in der Regel vertikalen) Richtung. Durch ein Zurückfahren des keilförmigen Schlittens
wird die entgegen gesetzte Bewegung eingeleitet, d.h. im Falle dass der Innenschild
nicht an der Gesimskappe haftet, wird ein Absenken des Schalungshalters in der ersten
(in der Regel vertikalen) Richtung erzielt. Der keilförmige Schlitten ist typischerweise
am Schalungshalter verfahrbar gelagert, und typischerweise wird der keilförmige Schlitten
näherungsweise parallel zur zweiten (in der Regel horizontalen) Richtung verfahren.
[0041] Bei einer anderen Ausführungsform umfasst die erste Verstelleinrichtung eine Hebeleinrichtung,
die einenends drehbar am Säulenelement gelagert ist, und anderenends an einem Gleitlager,
auf dem der Schalungshalter aufliegt, drehbar gelagert ist. Dadurch lässt sich mit
einfachen Mitteln eine Höheneinstellung des Schalungshalters realisieren. Bei Betätigung
der ersten Verstelleinrichtung wird das Ende der Hebeleinrichtung, das am Gleitlager
gelagert ist, auf einer Kreisbahn um die Lagerung am Säulenelement gedreht. Diese
Kreisbahn weist eine Bewegungskomponente in der ersten (in der Regel vertikalen) Richtung
und in einer dazu senkrechten Richtung auf. Durch ein mögliches Gleiten des Schalungshalters
auf dem Gleitlager und die Führung des Schalungshalters entlang der ersten Richtung
am Säulenelement kommt dabei nur die Bewegungskomponente in der ersten Richtung zum
tragen.
[0042] Eine andere bevorzugte Ausführungsform ist
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verstelleinrichtung und/oder die zweite Verstelleinrichtung und/oder die
dritte Verstelleinrichtung und/oder die vierte Verstelleinrichtung ein Linearantriebssystem
umfasst, insbesondere wobei das Linearantriebssystem als Spindelantrieb ausgebildet
ist. Mit Unearantriebssystemen ist die Verstellung der Schalungseinrichtung besonders
einfach zu realisieren, Linearantriebssysteme können in diesem Zusammenhang Kugel-
bzw. Rollengewindetriebe, insbesondere Spindelantriebe, Hydraulik- oder Pneumatikzylinder,
aber auch Linearmotoren bzw. Linearaktuatoren sein. Bevorzugt sind die Linearantriebssysteme
manuell mit Muskelkraft betätigbar. Effektive, wartungsfreundliche und leicht zu bedienende
Linearantriebssysteme für die vorliegende Erfindung sind manuell mit Muskelkraft betätigbare
Spindelantriebe.
[0043] Besonders bevorzugt ist weiterhin eine Ausführungsform, bei der die Bedienelemente
der Verstelleinrichtungen von einem Bereich jenseits einer dem Innenschild abgewandten
Außenseite des Außenschildes zugänglich sind, insbesondere wobei die Bedienelements
der Verstelleinrichtungen in den Bereich jenseits der dem Innenschild abgewandten
Außenseite des Außenschildes herausgeführt sind. Damit müssen die Bedienelemente nicht
von einem Bereich unterhalb der Gesimskappe bzw. unterhalb der Schaltung der Gesimskappe
betätigt werden. Die Bedienhandlungen können einfach und aus einer sicheren Position
heraus durchgeführt werden, ohne Arbeiter auf der Arbeitsbühne zu gefährden. Eine
Herausführung der Bedienelemente wird typischerweise mittels Spindelstange vorgenommen.
Dann sind die zu betätigenden Enden der Spindelstangen der Verstelleinrichtungen z.B.
an das außenschildseitige Ende des Schalungshalters geführt.
[0044] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung
ist das Säulenelement als eine Bühnenhalterung ausgebildet, insbesondere mit Verankerungsmitteln
für eine Befestigung an einer Deckenunterseite. Somit wird mit der Bühnenhalterung
ein Element der Arbeitsbühne als Säulenelement genutzt, das insbesondere bedingt durch
seine Verankerung in der Deckenunterseite bzw. Kragplatte ohnehin zu den stabilsten
Elementen der Arbeitsbühne gehört. Es brauchen keine zusätzlichen, die Schalungsvorrichtung
erschwerende und verteuernde Bühnenhalterungen an der Arbeitsbühne angebracht werden.
[0045] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass ein Bodenschild vorhanden ist, der
starr mit dem Innenschild oder einem Innenschildträger des Innenschilds oder dem Schalungshalter
verbunden ist. Der Bodenschild ermöglicht eine flexiblere Gestaltung der Gesimskappe,
und durch die beschriebene Befestigung ist die Kippbewegung des Schalungshalters auch
zur Entschalung des Bodenschildes nutzbar. Es ist alternativ auch möglich, den Bodenschild
am Außenschild oder am Außenschildträger zu befestigen.
[0046] Durch einen Bodenschild wird typischerweise die horizontale Unterseite einer Gesimskappenunterseite
geformt. Wird auf einen Bodenschild verzichtet, so müssen Teile des Innenschilds und/oder
des Außenschilds die zu fertigende Gesimskappe nach unten begrenzen, etwa durch einen
gekrümmten Schi!dveriauf.
[0047] Eine ebenfalls bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass die erste Richtung und
die Arbeitsbühnengrundfläche einen Winkel zwischen 80° und 100° einschließen, insbesondere
wobei erste Richtung und Arbeitsbühnengrundfläche senkrecht zueinander stehen. Bei
einer senkrecht zur Arbeitsbühnengrundftäche verlaufenden ersten Richtung kann die
Höhenpositionierung des Schalungshalters für den eingeschalten Zustand der Schilde
von der lateralen Positionierung entkoppelt werden. Dies ist besonders vorteilhaft,
wenn eine laterale Justage aufgrund relativ genau positionierbarer Ankerlöcher der
Arbeitsbühnenbefestigung nicht notwendige ist, jedoch eine erhebliche Höhenwelligkeit
der Tragplatte zu kaschieren ist; in diesem Fall kann auf eine laterale Justage der
Schilde ganz verzichtet werden. Die senkrechte oder nahezu senkrechte Orientierung
der ersten Richtung zur Arbeitsbühnengrundfläche ermöglicht weiterhin kurze Verfahrwege
für das Ein-und Ausschalen. Es ist alternativ möglich, die erste Richtung in einer
gewissen Schräglage gegenüber der Arbeitsgrundfläche auszurichten, falls dies z.B.
aus Gründen des verfügbaren Bauraums auf der Arbeitsbühne erforderlich sein sollte,
oder falls die Innenseite der Gesimskappe geneigt ausgebildet sein soll und eine dieser
Neigung angepasste erste Richtung zum Ein- und Ausschalen der Gesimskappe gewünscht
ist.
[0048] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist
dadurch gekennzeichnet, dass im ungekippten Zustand des Schalungshalters die zweite Richtung und die Arbeitsbühnengrundfiäche
einen Winkel zwischen -10° und 10° einschließen, insbesondere wobei die zweite Richtung
und die Arbeitsbühnengrundfläche parallel zueinander verlaufen. Diese Orientierung
ermöglicht einen einfachen und kompakten Aufbau sowie eine einfache Außenschildjustage.
[0049] Bei eher besonders bevorzugten Ausführungsform schließen im ungekippten Zustand des
Schalungshalters die erste Richtung und die zweite Richtung einen Winkel zwischen
8fl° und 100° ein, insbesondere wobei die erste Richtung und die zweite Richtung zueinander
senkrecht sind. Durch eine senkrechte Orientierung von erster und zweiter Richtung
wird die Justage der Schildpositionen erleichtert.
[0050] Besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform, bei der der Außenschildträger
zur Einstellung der Neigung des Außenschildes gegenüber dem Schalungshalter verschwenkbar
gelagert ist. Dies ermöglicht es auf einfache Weise, mit der Schalungsvorrichtung
Gesimskappen mit verschieden geneigten Außenseiten zu fertigen, insbesondere unter
Verwendung des gleichen Außenschilds.
[0051] Besonders bevorzugt wird eine erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung zum Einschalten,
Betonieren und Ausschalen einer Betonstruktur, insbesondere einer Gesimskappe an einer
Brücke verwendet.
[0052] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
Zeichnung und detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0053] Die Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung im eingeschaltet
Zustand;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung von Fig. 1 nach
Lösung der ersten Verstelleinrichtung, und mit noch an der Gesimskappe haftenden Schaden;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung von Fig. 1 nach
Zurückziehen des Außenschildträgers bis an einen Reiter, und mit abgesenktem Schalungshalter;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung von Fig. 1 in einem
gekippten Zustand, wobei die Gesimskappe komplett entschalt ist;
- Fig. 5
- einen Ausschnitt eines Querschnitts durch eine erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung,
mit einer alternativen ersten Verstelleinrichtung umfassend eine Hebeleinrichtung;
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung von Fig. 1
;
- Fig. 7
- eine Explosionsdarstellung wesentlicher Elemente der erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung
von Fig. 1;
- Fig. 8
- einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht einer erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung
mit einer dritten Verstelleinrichtung; und
- Fig. 9
- einen Ausschnitt einer perspektivischen Ansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung
mit einer vierten Verstelleinrichtung.
[0054] Die Figuren 1 bis 4 illustrieren beispielhaft eine zeitliche Abfolge beim Ausschalen
einer erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung 1, mit der ein Abschnitt einer Gesimskappe
2 einer Brücke gefertigt wurde.
[0055] Die
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung 1 im eingeschaltet
Zustand an der Gesimskappe 2, wobei die Schalungsvorrichtung 1 an der Unterseite des
Randbereichs einer Tragplatte 3 der Brücke angeordnet und über Verankerungsmittel
4 an der Kragplatte 3 befestigt ist. Die Schalungsvorrichtung 1 umfasst eine Arbeitsbühne
5, die insbesondere ein Säulenelement, hier ausgebildet als eine säulenartige Arbeitsbühnenhaiterung
6, sowie eine an der 9,rbeitsbühnenhallerung 6 starr befestigte Arbeitsbühnengrundfläche
7 und ein an der ArbeitsbÜhnengrundflache 7 befestigtes seitliches Sicherheitsgeländer
8 ausweist Das Sicherheitsgeländer 8 sichert einen Montage- und Bedienungsgang 8a
für Bauarbeiter ab; die Schalungsvorrichtung 1 von Fig. 1 weist nur einen Bedienungsgang
8a und somit nur eine Etage für den Zugang von Arbeitern auf. Die Arbeitsbühnenhalterung
6 steht senkrecht auf der Arbeitsbühnengrundfläche 7. Die Arbeitsbühnengrundfläche
7 ist mittels einer in der Länge verstellbaren Stützstrebe 9, an der eine Rolle 10
zur Abstützung an der Kragplattenunterseite gelagert ist, horizontal ausgerichtet.
Die Stützstrebe 9 ist im Bereich der brückennahen (schildfernen) Seite (in Fig. 1
links) der Arbeitsbühne 5 angeordnet.
[0056] Die Schalungsvorrichtung 1 weist einen Schalungshalter 11 auf, der an der Arbeitsbühnenhalterung
6 in einer ersten (hier vertikalen) Richtung 12 verfahrbar gelagert ist. Der Schalungshalter
11 umfasst einen oberen Querträger 15, einen unteren Querträger 16 sowie ein senkrecht
zu diesen verlaufenden Schaltungsträger 17. Ein Innenschild 13 ist am S'chalungshalter
11 befestigt, hier am Schalungsträger 17, der daher auch als Innenschildträger bezeichnet
werden kann. Der Innenschild 13 begrenzt zusammen mit einem hier am Innenschild 13
befestigten Bodenschild 14 teilweise den Raum, der durch die betonierte Gesimskappe
2 eingenommen wird.
[0057] Um die Verfahrbarkeit des Schalungshalters 11 gegenüber der Arbeitsbühnenhalterung
6 zu gewährleisten, weist der Schalungshalter 11 verschiedene Lager auf. Zunächst
ist am freien Ende des oberen Querträgers 15 ein z.B. von Hand in Löcher des oberen
Querträgers 15 einführbarer, oberer Steckbolzen 18 vorgesehen, der die Arbeitsbühnenhalterung
6 brückenseitig hintergreift und an der Arbeitsbühnenhalterung 6 brückenseitig anliegt.
Des Weiteren weist der untere Querträger 16 einen Fortsatz 19 auf, wobei am freien
Ende des Fortsatzes 19 ein Kipplager 20 ausgebildet ist, das gesimskappenseitig bzw.
von der Seite des Sicherheitsgeländers 8 aus an der Arbeitsbühnenhalterung 6 anliegt.
Der obere Steckbolzen 18 und das Kipplager 20 können an den jeweiligen Seiten der
säulenartigen Arbeitsbühnenhalterung 6, die parallel der ersten. Richtung 12 verlaufen,
entlang gleitend.
[0058] Zum Verfahren (Positionieren) des Schalungshalters 11 in der ersten Richtung 12 ist
eine erste Verstelleinrichtung 21 eingerichtet. Die erste Verstelleinrichtung 21 umfasst
einen keilförmigen Schlitten 22, der am Scha!ungshaiter 11 gelagert ist und mit einer
oberen Keilfläche 23 gleitend an dem unteren Querträger 16 anliegt. Der keilförmige
Schlitten 22 liegt weiterhin in der in Fig.1 gezeigten, eingeschalten Stellung mit
einer unteren Keilfläche 24 auf einer an der Arbeitsbühnenhalterung 6 gelagerten Laufrolle
25 auf. Wird der keilförmige Schlitten 22 durch einen unteren Spindelantrieb 26 relativ
zum (übrigen) Schalungshalter 11 in die Richtung des Sicherheitsgeländers 8 (in der
Fig,1 nach rechts) gezogen, so wird der Abstand zwischen der Laufrolle 25 und der
Unterseite des unteren Querträgers 16 kontinuierlich vergrößert, wodurch sich der
Schalungshalter 11 in der ersten Richtung 12 nach oben bewegt. Dabei gleitet die obere
Keilfläche 23 an der Unterseite des unteren Querträgers 16 entlang und die untere
Keilfläche 24 rollt an der Laufrolle 25 ab. Bei einer entgegengesetzten Bewegung des
keilförmigen Schlittens 22 (nach links) erfolgt entsprechend ein Herunterfahren des
Schalungshalters 11 in der ersten Richtung 12.
[0059] Bedingt durch die gesimskappenseitig auskragende Gestalt des Schalungshalters 11
und das Eigengewicht des Schalungshalters 11 wird das Kipplager 20 gegen die Arbeitsbühnenhalterung
6 gedrückt und das als oberer Steckbolzen 18 ausgebildete Stützlager an die Arbeitsbühnenhalterung
6 herangezogen. Wenn sowohl das Stützlager (hier Steckbolzen 18) als auch das Kipplager
20 an der Arbeitsbühnenhalterung 6 anliegen, ist der Schalungshalter 11 in einem ungekippten
Zustand; in diesem ungekippten Zustand ist im gezeigten Ausführungsbeispiel der Schalungshalter
11, genauer gesagt dessen unterer Querträger 16, horizontal ausgerichtet. Der Scha!ungsha!ter
11 ist jedoch nicht nur in der ersten Richtung 12 auf und ab verfahrbar, sondern unter
der Voraussetzung, dass eine der Gewichtskraft des Schalungshalters 11 entgegenwirkende
Kraft aufgebracht wird, auch zusätzlich um das Kipplager 20 kippbar (siehe dazu insbesondere
Figur 4).
[0060] Darüber hinaus ist am Schalungshalter 11 ein Außenschildträger 27 in einer zweiten
(hier horizontalen) Richtung 28 verfahrbar gelagert; der Außenschildträger kann dabei
mittels einer zweiten Verstelleinrichtung 35 verfahren werden. Der Außenschildträger
27 trägt einen Außenschild 29, der zusammen mit dem Innenschild 13 und dem Bodenschild
14 den mit Beton auszufüllenden Raum für die Gesimskappenfertigung begrenzt. Der Außenschildträger
27 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel entlang des unteren Querträgers 16 geführt,
wobei an einer Innenseite des unteren Querträgers 16 ein Führuncislancilochpaar 30
vorgesehen ist, in dem ein unterer Führungsbolzen 31 als ein erstes Lager des Außenschildträgers
27 geführt ist. Als ein zweites Lager des Außenschildträgers 27 weist der Außenschildträger
27 einen oberen Führungsbolzen 32, auf, der auf einer Oberseite des unteren Querträgers
16 aufliegt.
[0061] Die erste Verstelleinrichtung 21 und die zweite Verstelleinrichtung 35 weisen jeweils
bis jenseits des Außenschitdträgers 27 an den Montage- und Bedienungsgang 8a herausgeführte
Bedienelemente 21a und 35a (etwa Sechskantköpfe zur manuellen Betätigung mit einem
Schraubenschlüssel) auf.
[0062] Die
Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch die Schalungsvorrichtung 1 gemäß Figur 1, mit von der
Laufrolle 25 abgehobenem keilförmigem Schlitten 22. Mit anderen Worten, der keilförmige
Schlitten 22 wurde zur Entlastung bzw. Vorbereitung der Absenkung des Innenschildes
13 und des Bodenschildes14 mit der ersten Verstelleinrichtung 21 nach links verfahren.
[0063] Nach der Entlastung der ersten Verstelleinrichtung 21 bleibt der Schalungshalter
11 zunächst in einer angehobenen Lage oberhalb der Laufrolle 25. Im Ausführungsbeispiel
von Fig. 2 blockiert der obere, übergreifenden Teil 29a des Außenschildes 29 ein Absenken
des Schalungshalters 11. Weiterhin haften die Schilde 13, 14, 29 stark an der gerade
betonierten Gesimskappe 2, so dass es auch ohne den übergreifenden Teil 29a des Außenschildes
29 in der Regel noch nicht zu einer Absenkung des Schalungshalters 11 (und damit auch
der Schilde 13,14, 29) käme.
[0064] Die Entlastung der ersten Verstelleinrichtung 21 dient daher zunächst nur der Vorbereitung
der Entschalung der Gesimskappe 2. Dabei wird zunächst der keilförmigen Schlitten
22 ein Stück weit zurückgefahren, wodurch ein geringer Spalt zwischen der unteren
Keilfläche 24 und der Laufrolle 25 entsteht. Der Schalungshalter 11 "hängt" in diesem
Zustand gewissermaßen an der betonierten Gesimskappe 2. Der Spalt beträgt dabei typischerweise
nicht mehr als 20 mm, und definiert eine Fallhöhe für den Schalungsträger 11 im weiteren
Ausschalprozess.
[0065] Um die Entschalung der Gesimskappe 2 weiter voranzutreiben wird in einem nächsten
Schritt der Außenschildträger 27 mittels der zweiten Verstelleinrichtung 35 nach rechts
verfahren, um die Gesimskappe 2 zunächst einseitig freizugeben (Figur 3). Dies kann
unterschiedliche Folgen haben: Zunächst ist es möglich, dass der Innenschild 13 und
der Bodenschild 14 weiterhin an der Innern- und Unterseite der Gesimskappe 2 haften,
und der Schalungshalter 11 somit weiterhin in der oberen Lage bleibt (nicht näher
dargestellt). Es ist jedoch auch möglich, dass die Haftkräfte zwischen Innenschild
13 und Innenseite der Gesimskappe 2 sowie zwischen Bodenschild 14 und Unterseite der
Gesimskappe 2 durch die Gewichtskraft des Schalungshalteres 11 überwunden werden,
und der Schalungshalter 11, geführt durch den oberen Steckbolzen 18 und das Kipplager
20, auf die Laufrolle 25 zurückfällt, vgl. dazu Figur 3.
[0066] Die
Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch die Schalungsvorrichtung 1 mit von der Innenseite der
Gesimskappe 2 abgelöstem, jedoch anliegenden Innenschild 13 und abgelöstem Bodenschild
14. Der Außenschildträger 27 ist bis an einen in den unteren Querträger 16 eingeführten
Reiter 34 verfahren, und der Schalungshalter 11 bzw. der an diesem geführte keilförmige
Schlitten 22 liegt auf der Laufrolle 25 auf.
[0067] Mittels einer oberen Spindelstange 33, die durch den oberen Führungsbolzen 32 (der
ein Gewinde für die Spindelstange 33 aufweist) des Außenschildträgers 27 geführt ist,
wurde der Außenschildträger 27 in die dargestellte Position gebracht. Die obere Spindelstange
33 ist Teil der zweiten Verstelleinrichtung 35, die nicht nur die Funktion des Verfahrens
des Außenschildträgers 27 übernimmt, sondern auch die Kippbewegung des Schalungshalters
11 ermöglicht (vgl. Figur 4). Die Haftkräfte zwischen dem Schalungshalter 11 (hier
Innenschild 13 und Bodenschild 14) und der Gesimskappe 2 waren nicht ausreichend groß,
um den Schalungshalter 11 an der Gesimskappe 2 zu halten, sodass der Schalungshalter
11 auf die Laufrolle 25 zurückgefallen ist und somit wieder auf der Laufrolle 25 aufliegt.
[0068] Die weitere Betätigung der oberen Spindelstange 33 hat die Folge, dass der Schalungshalter
11 eine Kippbewegung erfährt, vgl. Figur 4.
[0069] Die
Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch die Schalungsvorrichtung 1 im gekippten Zustand, wobei
die Gesimskappe 2 komplett entschalt ist. Falls Innenschild 13 und Bodenschild 14
vorher an der Gesimskappe 2 hafteten, bewirkt die Kippbewegung, dass die Haftung in
vorteilhafter Weise von oben nach unten (bezüglich des Innenschilds) durch eine Art
"Abschälen" aufgehoben wird. Unmittelbar anschließend fällt der Schalungshalter 11
auf die Laufrolle 25, so dass sich die in der Figur 4 dargestellte Lage einstellt.
Falls bereits zuvor eine Ablösung des Innenschilds erfolgte, also vorher der Innenschild
13 an der Innenseite der Gesimskappe 2 lediglich anlag (Figur 3), wird durch die Kippbewegung
ebenfalls die in der Figur 4 dargestellte Position eingenommen.
[0070] Die Kippbewegung wird im Wesentlichen durch ein als Zugstange 36 ausgebildetes Vermittlungsglied
und ein Hebelelement 37 bewirkt. Das Hubelelement 37 ist über ein Drehlager 38 am
Schalungshalter 11 drehbar gelagert. Am Hebelelement 37 ausgebildet sind ein erstes,
oberes Gelenklager 39, durch das die obere Spindelstange 33 geführt ist, und ein zweites,
unteres Gelenklager 40, an dem ein erstes Ende 41 der Zugstange 36 gelagert ist. Das
Drehlager 38 des Hebelelements 37 befindet sich im Bereich des Endes des unteren Querträgers
16, das dem Sicherheitsgeländer 8 zugewandt ist.
[0071] Am anderen, zweiten Ende 42 der Zugstange 36 ist ein unterer Steckbolzen 43 durch
Löcher in der Zugstange 36 geführt, wobei der untere Steckbolzen 43 in ein Fahrlangloch
44 der Arbeitsbühnenhalterung 6 greift und dort zumindest einseitig anliegt. Das Fahrlangloch
44 ist dabei in der ersten Richtung 12 vertikal ausgerichtet.
[0072] Nachdem der Außenschildträger 27 bis an die durch den Reiter 34 definiert Stelle
auf dem unteren Querträger 16 verfahren wurde, kann diese Relativbewegung von Außenschildträger
27 und Schalungshalter 11 (erste Bewegungsphase) nicht mehr weiter fortgesetzt werden.
Wird die obere Spindelstange 33 jedoch weiter betätigt, so werden der obere Führungsbolzen
32 und das erste obere Gelenklager 39 weiterhin relativ aufeinander zu bewegt. Dies
geschieht nun (in der zweiten Bewegungsphase) dadurch, dass jetzt der obere Führungsbolzen
32 bezüglich des Schalungshalters 11 ruht und das obere Gelenklager 39 zum oberen
Führungsbolzen 32 herangezogen wird.
[0073] Dies wiederum bewirkt eine einsetzende Drehung des Hebelelementes 37 um das Drehlager
38 (in Fig. 4) entgegen dem Uhrzeigersinn. Diese Drehbewegung bzw. das zugehörige
Drehmoment sucht das zweite, untere Gelenklager 40 in eine der Bewegungsrichtung des
oberen Gelenklager 39 im Wesentlichen entgegen gesetzten Richtung, nämlich auf das
Sicherheitsgeländer 8 zu (nach rechts in Fig. 4), zu ziehen. Das untere Gelenklager
40 ist jedoch an das erste Ende 41 der Zugstange 36 gekoppelt, die ihrerseits mit
ihrem zweiten Ende 42 in das Fahrlangloch 44 der fixen Arbeitsbühnenhalterung 6 eingreift,
so dass eine absolute Bewegung des unteren Gelenklager 40 auf das Sicherheitsgeländer
8 zu blockiert ist. Infolge dessen muss der Schalungshalter 11 bzw, das Drehlager
38 relativ zur Zugstange 36 bzw. dem unteren Gelenklager 40 am ersten Ende 41 nach
links ausweichen, bzw. es ergibt sich eine Kraftkomponente auf das Drehlager 38 nach
links. Diese Kraftkomponente auf das Drehlager 38 nach links bewirkt ein Kippmoment
auf das (bezüglich des Drehlagers 38 horizontal beabstandete) Kipplager 20. Dieses
Kippmoment schwenkt das sicherheitsgeländemahe, rechte Ende des Schalungshalters 11
entgegen der Schwerkraft nach oben.
[0074] Mit anderen Worten bewirkt das durch die zweite Verstelleinrichtung 35 aufgebrachte
Drehmoment am Drehlager 38 eine Relativbewegung von Schalungshalter 11 und Zugstange
36, wobei der Schalungshalter 11 relativ nach links bewegt wird. Die Arbeitsbühnenhaiterung
6 wird vom Schalungshalter 11 aus gesehen gewissermaßen über die Zugstange 36 "herangezogen",
wodurch sich die Kippbewegung um das Kipplage 20 ergibt. Dabei hebt der obere Steckbolzen
18 von einer brückenseitigen Anlagefläche der Arbeitsbühnenhalterung 6 ab. Die Zugstange
36 nimmt an der Kippbewegung teil, dreht dabei jedoch um den unteren Steckbolzen 43
im Fahrlangloch 44. Das Fahrlangloch 44 ermöglicht, dass der Schalungshalter 11 mittels
der ersten Verstelleinrichtung 21 in der ersten Richtung verfahren werden kann.
[0075] in der
Figur 5 ist ein Ausschnitt eines Querschnitts durch eine erfindungsgemäße Schalungsvorrichtung
1 ähnlich der in Figur 1 gezeigten Schalungsvorrichtung gezeigt, jedoch mit einer
alternativen ersten Versteifeinrichtung 45. Dabei ist ein Gleitlager 46 durch die
untere Spindelstange 26 entlang des unteren Querträgers 16 verfahrbar. Der Schalungshalter
11 liegt dabei über eine Unterseite des unteren Querträgers 16 auf dem Gleitlager
46 auf. Das Gleitlager 46 gleitet während des Verfahrens an der Unterseite des unteren
Querträgers 16.
[0076] An dem der unteren Spindelstange 26 gegenüberliegenden Ende des Gleitlager 46 ist
eine Hebeleinrichtung 47 einenends drehbar gelagert. Die Hebeleinrichtung 47 ist anderenends
an der Arbeitsbühnenhalterung 6 drehbar gelagert, wobei dieses untere Lager 48 fest
an der Arbeitsbühnenhalterung 6 befestigt ist.
[0077] Wird ausgehend von der in der Figur 5 gezeigten geneigten Lage der Hebeleinrichtung
47 die untere Spindelstange 26 betätigt, so wird das Gleitlager 46 entlang des unteren
Querträgers 16 hin- oder her bewegt. Dies wiederum hat zur Folge, dass sich die Hebeleinrichtung
47 um das untere Lager 48 in eine oder die andere Richtung dreht, wobei sich das mit
dem Gleitlager 46 verbundene Ende der Hebeleinrichtung 47 dadurch zwangsweise auf
einer Kreisbahn um das untere Lager 48 bewegt. Die so beschriebene Kreisbahn weist
eine vertikale Bewegungskomponente auf, die durch die Auflage des Schalungshalters
11 auf dem Gleitlager 46 in eine Bewegung des Schalungshalters 11 in der ersten vertikalen
Richtung 12 umgesetzt wird.
[0078] In der
Figur 6 ist eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Schalungsvorrichtung 1 von
Fig. 1 gezeigt, Dabei ist links hinten ein bereits betonierter Abschnitt einer noch
nicht vollständig fertig gestellten Gesimskappe 2 dargestellt, wobei die Schalungsvorrichtung
1 im Bereich eines noch zu fertigenden Abschnitts der Gesimskappe 2 angeordnet ist.
[0079] In der Figur 6 umfasst die Schalungsvorrichtung 1 zwei Schalungshalter 11, die jeweils
einen unteren Querträger 16, einen oberen Querträger 15 und einen Schaltungsträger
(Innenschildträger) 17 aufweisen. Die Schalungsvorrichtung 1 kann auch noch mehr in
Brückenlängsrichtung 49 hintereinander angeordnete Schalungshalter 11 umfassen. Zwischen
den einzelnes Schalungshaltern 11 bzw. zwischen den einzelnen Außenschildträgem 27
sind die Innenschilde 13, die Bodenschilde 14 und die Außenschilde 29 angebracht,
wobei zur Stabilisierung der Schilde eine verstrebende Unterkonstruktion 50 vorgesehen
ist. Die Schalungsvorrichtung 1 ist in einer der Figur 4 entsprechenden Lage, also
im gekippten Zustand mit bis an die Reiter 34 verfahrene Außenschildträgern 27, dargestellt.
[0080] Die
Figur 7 zeigt eine Explosionsdarstellung wesentlicher Elemente der Schalungsvorrichtung von
Fig..1. Dabei ist insbesondere der Schalungshalter 11 mit dem unteren Querträger 16,
dem am unteren Querträger 16 starr befestigten Schalungsträger 17 und dem am Schalungsträger
17 starr befestigten oberen Querträger 15 gezeigt. Der am unteren Querträger 16 starr
befestigte Fortsatz 19 mit dem Kipplager 20 ist ebenfalls ersichtlich.
[0081] Die Zugstange (Bzz. 36 in Fig. 1-4) ist hierbei nicht einfach ausgeführt, sondern
ist in einen vorderen und einen hinteren Zugstangenteil 51, 52 aufgeteilt. Dabei werden
der vordere und der hintere Zugstangenteil 51, 52 von Abdeckblechen 53 geschützt,
die an dem unteren Querträger 16 angebracht sind.
[0082] An den ersten Enden 41 der Zugstangenteile 51, 52 sind Löcher 54 vorgesehen, durch
die zur Realisierung des zweiten Gelenklagers 40 (vgl. Figur 4) ein mit einer Mutter
55 verschraubbarer erster Drehbolzen 56 geführt werden kann. Der erste Drehbolzen
56 wird dabei durch ein Bananenlangloch 57 im unteren Querträger 16 sowie durch ein
Loch 58 im Hubelelement 37 geführt.
[0083] Das Hubelelement 37 ist Ebenfalls über einen zweiten Drehbolzen 59 drehbar am Schalungshalter
11 gelagerte.
[0084] An den zweiten Enden 42 der Zugstangenteile 51, 52 sind ebenfalls Löcher 60 vorgesehen,
durch die der untere Steckbolzen 43 gesteckt werden kann. Dabei durchgreift der untere
Steckbolzen 43 zwei im unteren Querträger 16 ausgebildete Langlöcher 61, die eine
gewisse Verfahrbarkeit der ZugstangenteHe 51, 52 gegenüber dem unteren Querträger
16 sicherstellen.
[0085] Die Figur 7 zeigt darüber hinaus den keilförmigen Schlitten 22 mit der oberen Keilfläche
23 und der unteren Keilfläche 24 sowie einem Gewinde 62 für die untere Spindelstange
26, sowie den oberen Steckbolzen 18, der durch Löcher 64 im oberen Querträger 15 steckbar
ist.
[0086] Ebenfalls dargestellt ist der verstellbare Reiter 34, der in voneinander beabstandete
Ausnehmungen 63 im Schalungshalter 11 einsteckbar ist, Da der Kippvorgang des Schalungshalters
11 erst dann einsetzen kann, wenn der Außenschildträger sich nicht mehr entlang des
unteren Querträgers 16 bewegen kann, kann der Außenschildträger 27 in vorteilhafter
Weise über den Reiter 34 zum Anschlag gebracht werden. Somit muss der Außenschildträger
27 nicht bis an den Endanschlag seines Führungslanglochpaares 30 verfahren werden,
um den Kippvorgang einleiten zu können.
[0087] Bei der Schalungsvorrichtung gemäß den Figuren 1 bis 4 umfassen die Kippmittel eine
Hebelmechanik (vgl. Hebelelement 37) zur Ausübung der Kippbewegung um das Kipplager
20. Es ist jedoch auch möglich, die Kippbewegung über alternativ ausgebildete Kippmittel
zu erreichen.
[0088] Die Figuren 8 und 9 zeigen alternative Ausbildungen der Kippmittel. Für eine Schalungsvorrichtung
mit altemativ ausgebildeten Kippmitteln ergeben sich in den säulenelementfernen Bereichen
der Schalungshalter konstruktive Unterschiede. Im Übrigen ist die Schalungsvorrichtung
wie in den Figuren 1 bis 4 ausgebildet.
[0089] Die
Figur 8 zeigt einen Schalungshalter 67 im Bereich seines der Arbeitsbühnenhalterung abgewandten
Endes mit einer dritten Verstelleinrichtung 66. An dem Schalungshalter 67 ist kein
Hebelelement gelagert, sondern eine Halterung 68 ausgebildet, die das obere Gelenklager
39 aufnimmt. Die Halterung 68 ist unmittelbar am Schalungshalter 67 ausgebildet und
mit dem Schalungshalter 67 verbunden. Durch eine Betätigung der zweiten Verstelleinrichtung
35 über das Bedienelement 35a kann, wie bei einer Ausbildung der Kippmittel gemäß
den Figuren 1 bis 4, der Außenschildträger 27 über die obere Spindelstange 33 in der
zweiten Richtung 28 hin- und her verfahren werden,
[0090] Die zur Durchführung der Kippbewegung des Schalungshalters 67 genutzte Relativbewegung
zwischen dem Schalungshalter 67 und einem vorderen Zuggliedteil 68a (Zugstangenteil)
bzw. dem Schalungshalter 67 und einem in der Figur 8 nicht sichtbaren hinteren Zuggliedteil
(Zugstangenteil) erfolgt über die dritte Verstelleinrichtung 66. Die vorderen und
hinteren Zuggliedteile 68a sind dabei an ihren ersten Enden 41 über eine Traverse
69, insbesondere eine Hufeisentraverse, miteinander verbunden, insbesondere starr
miteinander verbunden. Durch das Betätigen der dritten Verstelleinrichtung 66 an einem
Bedienelement 66a kann die Traverse 69 gegenüber dem Schalungshalter 67 näherungsweise
in der zweiten Richtung 28 bzw. näherungsweise parallel zu den Längslinie der Zuggliedteile
68a hin- und her verfahren werden. Dies erfolgt über eine in der Figur 8 nicht sichtbare
Spindelstange, die einenends am Schalungshalter 67 drehbar gelagert ist und die durch
ein Gewinde in der Traverse 69 geführt ist. Es ist auch möglich, dass die in der Figur
8 nicht sichtbare Spindelstange durch ein Gewinde im Schalungshalter 67 geführt ist
und drehbar an der Traverse 69 gelagert ist.
[0091] Durch eine Ausgestaltung der Schalungsvorrichtung mit drei Verstelleinrichtungen
21,35,66 ist eine genaue Bedienung der Schalungsvorrichtung ohne eine Hebelmechanik
(Hebelelement) wie in den Fiuren 1 bis 4 möglich. Die Kippbewegung kann unter der
Voraussetzung, dass der Außenschildträger 27 bereits ausreichend von der Gesimskappe
beabstandet ist, unmittelbar über die dritte Verstelleinrichtung 66 eingeleitet werden.
Es muss nicht, wie in den Figuren 1 bis 4, eine erste Bewegungsphase (Bewegung des
Außenschildträgers 27) beendet werden, um die zweite Bewegungsphase (Kippvorgang)
durchführen zu können.
[0092] Die
Figur 9 zeigt einen Schalungshalter 70 im Bereich seines der Arbeitsbühnenhalterung abgewandten
Endes, wobei eine vierte Verstelleinrichtung 71, die der Ausführung der Kippbewegung
dient, dargestellt ist. Die Kippbewegung wird nicht über eine Zugstange, Zugstangenteile
oder Zuggliedteile erreicht.
[0093] Die vierte Verstelleinrichtung 71 ist als ein längenverstellbares Stützelement 72
zwischen dem Schalungshalter 70 und der Arbeitsbühnengrundfläche 7 ausgebildet. Das
Stützelement 72 ist dabei am dargestellten säulenelementfernen Ende des Schalungshalters
70 angeordnet und stützt sich einenends an der Unterseite des Schalungshalters 70
und anderenendes im Bereich der Arbeitsbühnengrundftäche 7 ab. Zur Längenverstellung
des Stützelements 72 sind hier Handgriffe 73 vorgesehen, die von dem Montage-und Bedienungsgang
8a aus zugänglich sind.
[0094] Ist es zum Ein- oder Ausschalten der Gesimskappe erforderlich, den Schalungshalter
70 zu kippen, so kann z.B. ausgehend von einer horizontale Lage des Schalungshalters
70 durch zunehmendes Verlängern der vierten Verstelleinrichtung 71 der Schalungshalter
70 um das Kipplager in eine geneigte, also gekippte, Lage gebracht werden. Umgekehrt
kann durch ein Verkürzen der vierten Verstelleinrichtung 71 die geneigte Lage wieder
aufgehoben werden. Die vierte Verstelleinrichtung 71 kann z.B. auch als ein einfacher
Wagenheber ausgebildet sein.
[0095] Zusammenfassend betrifft die Erfindung eine Schalungsvorrichtung 1 insbesondere zum
Fertigen einer Gesimskappe 2 einer Brücke, umfassend eine Arbeitsbühne 5 mit einer
Arbeitsbühnengrundfläche 7, einen Innenschild 13 und einen Außenschild 29, wobei Innenschild
13 und Außenschild 29 auf der Arbeitsbühne 5 angeordnet sind, wobei ein Schalungshalter
11;67;70 an dem der Innenschild 13 befestigt ist, in einer ersten Richtung 12 verfahrbar
und um ein Kipplager 20 kippbar ist, und dass ein am Schalungshalter 11;67;70 gelagerter
Außenschildträger 27, an dem der Außenschild 29 gelagert ist, in einer zweiten Richtung
28 verfahrbar ist. Die Verfahrbarkeit in der ersten Richtung 12 kann dabei über eine
erste Verstelleinrichtung 21;45 vorgenommen werden. Über eine zweite Verstelleinrichtung
35 kann entweder alleine die Verfahrbarkeit in der zweiten Richtung 28 oder zusätzlich
die Kippbewegung vorgenommen werden. In ersterem Falle besteht die Möglichkeit, die
Kippbewegung über eine weitere Verstelleinrichtung 66;71 vorzunehmen. Mit der erfindungsgemäßen
Schalungsvorrichtung 1 kann einfach, schnell und sicher ein- und ausgeschalt werden
und es ergibt sich eine geringe Bauhöhe der Schalungsvorrichtung 1.
1. Schalungsvorrichtung (1), insbesondere zum Fertigen einer Gesimskappe (2) einer Brücke,
umfassend eine Arbeitsbühne (5) mit einer Arbeitsbühnengrundfläche (7), einen Innenschild
(13) und einen Außenschild (29), wobei Innenschild (13) und Außenschild (29) auf der
Arbeitsbühne (5) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der Arbeitsbühnengrundfläche (7) ein Säulenelement angeordnet ist, das mit der
Arbeitsbühne (5) verbunden ist,
wobei an dem Säulenelement ein Schalungshalter (11;67;70) gelagert ist,
dass der Schalungshalter (11;67;70) in einer von der Arbeitsbühnengrundfläche (7) weg
verlaufenden, ersten Richtung (12) gegenüber dem Säulenelement hin und her verfahrbar
ist, wobei der Schalungshalter (11;67;70) in der ersten Richtung (12) mittels einer
ersten Verstelleinrichtung (21; 45) verfahrbar ist,
dass der Schalungshalter (11;67;70) ein Kipplager (20) aufweist, um das der Schalungshalter
(11;67;70) am Säulenelement kippbar ist, wobei der Schalungshalter (11;67;70) durch
Kippmittel kippbar ist,
dass am Schalungshalter (11;67;70) der Innenschild (13) befestigt ist, dass ein Außenschildträger
(27) am Schalungshalter (11;67;70) gelagert ist, wobei der Außenschildträger (27)
in einer vom Innenschild (13) weg verlaufenden, zweiten Richtung (28) gegenüber dem
Schalungshalter (11;67;70) hin und her verfahrbar ist, wobei der Außenschildträger
(27) in der zweiten Richtung (28) mittels einer zweiten Verstelleinrichtung (35) verfahrbar
ist, und wobei am Außenschildträger (27) der Außenschild (29) befestigt ist.
2. Schalungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippmittel ein Vermittlungsglied umfassen,
dass mittels der Kippmittel ein erstes Ende (41) des Vermittlungsglieds relativ zum
Schalungshalter (11;67) verfahrbar ist, wobei ein zweites Ende (42) des Vermittlungsgliedes
das Säulenelement hintergreift oder an diesem anliegt,
und dass die Längslinie des Vermittlungsgliedes von dessen erstem (41) zu dessen zweitem
Ende (42) vom Kipplager (20) beabstandet ist.
3. Schalungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippmittel weiterhin ein Hebelelement (37) und einen mechanischen Anschlag umfassen,
dass das Hebelelement (37) am Schalungshalter (11) mittels eines Drehlagers (38) gelagert
ist, wobei das Hubelelement (37) mit der zweiten Verstelleinrichtung (35) verbunden
ist, wobei mit der zweiten Verstelleinrichtung (35) der Außenschildträger (27) am
Schalungshalter (11) in der zweiten Richtung (28) auf das Hebelelement (37) zu und
von diesem weg verfahren werden kann,
dass der mechanische Anschlag den Verfahrweg des Außenschildträgers (27) entlang der
zweiten Richtung (28) in Ausschalrichtung begrenzt,
und dass das Hebelelement (37) mit dem ersten Ende (41) des Vermittlungsglieds verbunden
ist.
4. Schalungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Hebelelement (37) ein erstes Gelenklager (39) zur Verbindung mit der zweiten Verstelleinrichtung
(35), und ein zweites Gelenklager (40) zur Verbindung mit dem ersten Ende (41) des
Vermittlungsglieds ausgebildet ist.
5. Schalungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mechanische Anschlag durch einen Reiter (34) ausgebildet ist, wobei der Schalungshalter
(11) entlang des Verfahrwegs des Außenschildträgers (27) mehrere, entlang der zweiten
Richtung (28) voneinander beabstandete Befestigungsstellen für den Reiter (34) ausbildet,
insbesondere wobei die Befestigungsstellen jeweils eine oder mehrere Ausnehmungen
(63) zur Einführung des Reiters (34) ausbilden.
6. Schalungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippmittel weiterhin eine dritte Verstelleinrichtung (66) umfassen, mittels der
die relative Bewegung zwischen dem ersten Ende (41) des Vermittlungsglieds und dem
Schalungshalter (11;67) kontrolliert wird, insbesondere wobei die Richtung der relativen
Bewegung zwischen dem ersten Ende (41) des Vermittlungsglieds und dem Schalungshalter
(11;;67) näherungsweise parallel zur Längslinie des Vermittlungsglieds verläuft.
7. Schalungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein als Zugglied ausgebildetes Vermittlungsglied zwei Zuggliedteile (68a) umfasst,
die entlang gegenüberliegender Seiten des Schalungshalters (11) angeordnet sind, wobei
die Zuggliedteile (68a) an den jeweiligen ersten Enden (41) über eine Traverse (69)
miteinander verbunden sind, und wobei die dritte Verstelleinrichtung (66) an der Traverse
(69) angreift.
8. Schalungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kipplager (20) unterhalb der Längslinie des Vermittlungsgliedes liegt, insbesondere
wobei das Kipplager (20) zwischen der Arbeitsbühnengrundfläche (7) und der Langsame
des Vermittlungsgliedes liegt.
9. Schalungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das die Kippmittel eine vierte Verstelleinrichtung (71) umfassen, dass mittels der
vierten Verstelleinrichtung (71) der lokale Abstand zwischen einem ersten Angriffspunkt
der vierten Verstelleinrichtung (71) am Schalungshalter (70) und einem zweiten Angriffspunkt
der vierten Verstelleinrichtung (71) an der Arbeitsbühnengrundfläche (7) einstellbar
ist, wobei eine Verbindungsgerade zwischen den Angriffspunkten von dem Kipplager (20)
beabstandet ist, insbesondere wobei die vierte Verstelleinrichtung (71) in einem säulenelementfernen
Bereich angeordnet ist.
10. Schalungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Schalungshalter (11;67;70) ein Stützlager ausgebildet ist, welches dem Kipplager
(20) bezüglich des Säulenelements gegenüber liegt, wobei das Kipplager (20) und das
Stützlager entlang der ersten Richtung (12) voneinander beabstandet sind, und dass
das Kipplager (20) auf der den Schilden zugewandten Seite des Säulenelements angeordnet
ist,
insbesondere wobei das Stützlager mit einem Steckbolzen (18) ausgebildet ist.
11. Schalungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verstelleinrichtung (21; 45) ein Auflageelement ausbildet, auf dem der
Schalungshalter (11 ;67;70) aufliegen kann und von dem der Schalungshalter (11;67;70)
abgehoben werden kann.
12. Schalungsvorrichtung (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verstelleinrichtung (21) einen keilförmigen Schlitten (22) umfasst, der
mit einer ersten Keilfläche (23) gleitend an einer Unterseite des Schalungshalters
(11;67;70) anliegt, und der mit einer zweiten Keilfläche (24) an einem als Abstützelement
des Säulenelements ausgebildeten Auflageelement anliegt, insbesondere wobei das Abstützelement
eine drehbar gelagerte Laufrolle (25) umfasst.
13. Schalungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienelemente (21a, 35a, 66a) der Verstelleinrichtungen (21,35;45,66:71) von
einem Bereich jenseits einer dem Innenschild (13) abgewandten Außenseite des Außenschildes
(29) zugänglich sind, insbesondere wobei die Bedienelemente (21a, 35a, 66a) der Verstelleinrichtungen
(21,35;45,66;71) in den Bereich jenseits der dem Innenschild (13) abgewandten Außenseite
des Außenschildes (29) herausgeführt sind.
14. Schalungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass ein Bodenschild (14) vorhanden ist, der starr mit dem Innenschild (13) oder einem
Innenschildträger (17) des Innenschilds (13) oder dem Schalungshalter (11;67;70) verbunden
ist.
15. Verwendung einer Schalungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
zum Einschalen, Betonieren und Ausschalen einer Betonstruktur, insbesondere einer
Gesimskappe (2) an einer Brücke.