[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine fahrbare HD-Reinigungsmaschine zur sachgemäßen
Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden. Weiterhin betrifft die Erfindung die Anwendung
einer solchen fahrbaren HD-Reinigungsmaschine zur sachgemäßen Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden,
einschließlich Fallschutzböden und Elastikprodukten für Spielfeldbeläge und Leichtathletikbeläge.
Ferner betrifft die Erfindung die Anwendung einer solchen fahrbaren HD-Reinigungsmaschine
zur Regenerierung der Fallschutzeigenschaften von Fallschutzplatten und -böden, die
auf Sport- und Spielplätzen verlegt sind. Die Abkürzung "HD" wird im Rahmen dieser
Unterlagen zur Bezeichnung von "Hochdruck" verwendet.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind fahrbare, im wesentlichen die Merkmal aus dem Oberbegriff
von Anspruch 1 aufweisende HD-Reinigungsmaschinen bekannt, die zur Reinigung von verschiedenen
Substraten beschrieben worden sind, jedoch nicht zur Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden,
wie sie nachstehend beschrieben sind.
[0003] Das Dokument
WO 02/097197 A1 betrifft einen bürstenlosen Reinigungskopf für die Behandlung von Oberflächen. Der
Reinigungskopf ist an einer fahrbaren HD-Reinigungsmaschine angebracht, die mit einem
Fahrwerk ausgerüstet ist, das mehrere Räder aufweist, von denen wenigstens ein Antriebsrad
motorisch antreibbar ist, um die Maschine mit einer vorgegebenen Arbeitsgeschwindigkeit
über die zu reinigende Bodenfläche zu bewegen. Der Reinigungskopf hat ein haubenförmiges
zur zu reinigenden Bodenfläche hin offenes Gehäuse in/an dem eine Spritzeinrichtung
untergebracht ist, um Wasser unter Hochdruckbedingungen gegen die zu reinigende Bodenfläche
zu spritzen. Ferner ist eine Sammeleinrichtung vorhanden, um mit Hilfe von Saugluft
verspritztes Wasser sowie eine Aufschlämmung aus Wasser, Schmutzteilchen und sonstigen
Feststoffpartikeln aufzunehmen und aus dem Gehäuse zu entfernen. An diesem Fahrwerk
ist wenigstens zusätzlich angebracht:
ein Wassertank; eine HD-Pumpe, die Wasser aus dem Wassertank abzieht und
unter HD-Bedingungen zur Spritzeinrichtung fördert; ein Sauggebläse, dessen Sauganschluss
mit der Sammeleinrichtung verbunden ist; und eine Motoreinheit mit wenigstens einem
Antriebsrad-Antrieb, einem Sauggebläse-Antrieb und einem HD-Pumpen-Antrieb.
[0004] Es kann ein Steuerungssystem angewandt werden, das den Druck der aus den Düsen einer
rotierenden Spritzeinrichtung austretenden Wasserspritzstrahlen an die Umdrehungsgeschwindigkeit
der rotierenden Spritzeinrichtung und an die Fortbewegungsgeschwindigkeit der HD-Reinigungsmaschine
anpasst, um für eine bestimmte Reinigungsaufgabe eine optimale Reinigungsleistung
zu gewährleisten. Diese HD-Reinigungsmaschine kann bei schwierigen Reinigungsaufgaben
eingesetzt werden, wo hohe Anforderungen gestellt werden, beispielsweise bei der Reinigung
von Parkflächen, Start- und Landebahnen von Flughäfen, Tankstellen und dergleichen.
[0005] Das Dokument
DE 90 17 025 U1 beschreibt eine fahrbare Vorrichtung zum Reinigen von porösen, unebenen Bodenbelägen
mit Hilfe einer Flüssigkeit, die aus einer oder mehreren Düsen unter Druck auf die
Bodenbeläge gespritzt wird. Als zu reinigende Bodenbeläge werden beispielsweise Fahrbahn-
und Gehsteigdecken aus Asphalt und aus ähnlichen Materialien beschrieben. Zur Vergrößerung
der Arbeitsbreite der bekannten Vorrichtung beim Reinigen von Bodenbelägen können
zwei, die Spritzdüsen tragende Sprühleisten nebeneinander angeordnet sein, also quer
zur Vorschubrichtung der Vorrichtung.
[0006] Das Dokument
DE 44 04 230 A1 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Säubern von Bodenflächen, insbesondere
von Fugen zwischen Pflastersteinen und Bodenplatten. Die zum Säubern der Bodenflächen
benutzte Vorrichtung besteht aus einer nach unten geöffneten Haube, an der mehrere
nach unten weisende Spritzköpfe und eine Absaugvorrichtung befestigt sind. Die Haube
ist an einem Fahrgestell höhenverstellbar aufgehängt und so am Fahrgestell befestigt,
dass im unteren Bereich ihres äußeren Umfangs angebrachte Bürsten gerade auf die Bodenfläche
aufstoßen. Innerhalb der kreisförmigen Haube sind die außen liegende Absaugvorrichtung
und die innen liegenden Spritzköpfe durch eine Trennwand voneinander getrennt. Im
äußeren Bereich der Haube ist ein Ringkanal gebildet, an den mehrere Schläuche angeschlossen
sind, über welche die Absaugung erfolgt. Aus einem separaten Kanalwagen wird unter
einem Druck von 300 bar stehendes Wasser den Spritzköpfen zugeführt. Der zum Absaugen
erforderliche Unterdruck kann von einem wiederum separaten Kompressor erzeugt werden.
[0007] Das Dokument
WO 2005/071168 A1 betrifft eine Vorrichtung, ein Fahrzeug und ein Verfahren zur Reinigung von Oberflächen,
an denen Kaugummi klebt. Es ist hinreichend bekannt, dass die Entfernung von Kaugummi
von Pflasterplatten und dergleichen drastische Einwirkungen erfordert. Folglich wird
hier mit HD-Wasserstrahlen gearbeitet, die unter einem Druck von 300 bis 750 bar aufgesprüht
werden, wobei das Wasser eine Temperatur von wenigstens 115 °C aufweist. Vorzugsweise
soll das Wasser wenigstens eine Temperatur von 150 °C aufweisen. Diese HD-Wasserstrahlen
werden von rotierenden Sprühdüsen erzeugt, die mit einer Geschwindigkeit von 500 bis
1400 Umdrehungen/min rotieren. Vorzugsweise sind in Arbeitsrichtung mehrere Sprüheinrichtungen
hintereinander angeordnet, so dass eine gegebene Fläche mehrfach bearbeitet wird.
Dies sind drastische Bedingungen, die für eine schonende Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden
der hier betrachteten Art nicht in Betracht kommen.
[0008] Die Reinigung eines Gummi- oder Kunststoffbodens, beispielsweise einer Tartanbahn,
ist in dem Dokument
DE 31 33 789 C2 angesprochen. Hier soll eine Reinigungsmaschine so ausgestaltet sein, dass der auf
der Oberfläche befindliche Schmutz unter Verwendung von Flüssigkeits- beziehungsweise
Wasserstrahlen vollständig, das heißt ohne Rückstände und wirtschaftlich, das heißt
mit relativ geringem Energie- und Wasserverbrauch beseitigt werden kann. Die Maschine
ist mit einem Düsenbalken ausgerüstet, mit dessen Hilfe HD-Wasserstrahlen gegen die
zu reinigende Fläche gerichtet werden. Die Besonderheit besteht darin, dass in Fahrtrichtung
vor den Düsen des Balkens eine mit der Maschine verbundene Auffangvorrichtung angeordnet
ist, welche die von den Düsen gegen die zu reinigende Fläche gesprühte Flüssigkeit
aufnimmt und abführt. Diese Auffangvorrichtung besteht aus einer in Fahrtrichtung
von hinten unten nach vorne oben ansteigenden mit dem unteren Ende auf der zu reinigenden
Fläche aufliegenden beziehungsweise möglichst nahe dieser Fläche angeordneten Platte
und aus einer sich daran anschließenden Wanne. Um hierbei eine Beschädigung der zu
reinigenden Fläche zu vermeiden, die beispielsweise ein Gummi- oder Kunststoffboden
empfindlicher Art, zum Beispiel eine Tartanbahn sein kann, wird die üblicherweise
aus Blech bestehende Platte der Auffangvorrichtung an dem mit dem Boden in Berührung
kommenden Ende mit einer Leiste aus Gummi oder Kunststoff versehen, die beim Gleiten
auf dem Boden letzteren nicht beschädigt.
[0009] Das Dokument
DE 100 42 042 C1 bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Reinigung einer Fahrbahn, insbesondere einer
Start-/Landebahn eines Flughafens. Hier stellt sich das Problem, den Gummiabrieb zu
entfernen, der beim Aufsetzen der Räder eines landenden Flugzeugs auf der Landebahn
eines Flughafens in der sogenannten "Touch-down-Zone" entsteht. Bei dieser bekannten
Vorrichtung werden der oder die, die Spritzdüsen tragende(n) Tragbalken von einem
eigens hierfür vorgesehenen Drehantrieb mit Antriebswelle angetrieben, und die Besonderheit
besteht darin, dass diese Antriebswelle auch ein Lüfterrad antreibt, mit dem Unterdruck
und eine Luftströmung zur Abführung des gelösten Schmutzes erzeugt wird.
[0010] Das Dokument
DE 100 37 082 B4 offenbart ein Hochdruckreinigungsgerät für im wesentlichen ebene Flächen. Dieses
bekannte Hochdruckreinigungsgerät weist im Wesentlichen auf:
- eine zu der reinigenden Fläche hin offene Auffanghaube;
- einen innerhalb der Auffanghaube angeordneten, rotierenden Düsenträger mit jedenfalls
im Wesentlichen gegen die Fläche gerichteten Reinigungsdüsen; und
- eine an der Auffanghaube angeordnete Reinigungsflüssigkeits-Absauganordnung.
Dieses bekannte Hochdruckreinigungsgerät ist mit einer Hochdruckpumpe ausgerüstet,
die Wasser unter einem Ausgangsdruck von etwa 300 bar bis 500 bar bereitstellt. An
den Reinigungsdüsen werden dann noch Drücke von 100 bar bis 250 bar auftreten.
[0011] Das Dokument
DE 20 2005 011 99 U1 betrifft eine Boden-Reinigungsmaschine, die beispielsweise zur Reinigung von Hartböden
geeignet ist. Die Reinigung wird mit Hilfe einer rotierenden Bürste durchgeführt,
die von einem Bürstenantrieb antreibbar ist. Diese Boden-Reinigungsmaschine kann eine
durch einen Bediener zu schiebende Maschine sein, die nur einen Bürstenantrieb und
keinen Fahrmotor aufweist, oder es kann eine durch einen Fahrmotor angetriebene Maschine
sein. Die Bürste reinigt den Boden mit Hilfe einer Reinigungsflüssigkeit, insbesondere
Wasser. Diese Reinigungsflüssigkeit ist in einem Vorratsbehälter untergebracht, der
an der Maschine mitgeführt wird. Während die Boden-Reinigungsmaschine steht, insbesondere
während die Bürste nicht betrieben wird, soll keine Reinigungsflüssigkeit auf den
Boden gelangen. Ansonsten würde die Boden-Reinigungsmaschine sozusagen auslaufen.
Daher ist ein Ventil vorgesehen, das den Fluss der Reinigungsflüssigkeit in der Richtung
vom Vorratsbehälter bis zum, benachbart zum zu reinigenden Boden angebrachten Auslass
sperren kann, wenn die Maschine steht. Will ein Bediener die Boden-Reinigungsmaschine
in Betrieb nehmen, muss er das Ventil für die Reinigungsflüssigkeit öffnen, den Bürstenantrieb
einschalten und gegebenenfalls auch einen Fahrmotor der Boden-Reinigungsmaschine einschalten.
[0012] Das Dokument
DE 298 19 927 U1 betrifft eine fahrbare Reinigungsvorrichtung, die von einem Motor angetrieben, und
die ihre Reinigungsarbeit mit Hilfe einer rotierenden Bürste ausführt. Zusätzlich
wird auf dem zu reinigenden Boden Reinigungsflüssigkeit aufgebracht, die aus einem
an der Reinigungsmaschine mitgeführten Vorratstank bereitgestellt wird; diese Reinigungsflüssigkeit
gelangt unter dem Einfluss der Schwerkraft aus dem Vorratstank auf die zu reinigende
Fläche. Diese Reinigungsmaschine kann mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten über
die zu reinigende Fläche fahren. Bei einer höheren Fahrzeuggeschwindigkeit wird pro
Zeiteinheit eine größere Fläche gereinigt und deshalb auch pro Zeiteinheit mehr Reinigungsflüssigkeit
benötigt. Deshalb ist vorgehen, die Dosierung der Aufbringung der Reinigungsflüssigkeit
auf dem zu reinigenden Boden mit der Fahrzeuggeschwindigkeit zu koppeln, um die aufgebrachte
Menge der Reinigungsflüssigkeit an die jeweilige Fahrgeschwindigkeit der Reinigungsvorrichtung
anzupassen. Eine solche Maßnahme erscheint in jedem Falle notwendig, wenn ein Vorrat
an Reinigungsflüssigkeit in einem Vorratstank an der Reinigungsmaschine mitgeführt
wird, und die Reinigungsmaschine für verschiedene Fahrzeuggeschwindigkeiten ausgelegt
ist. Diese Maßnahme hat keinen Bezug zu dem zu reinigenden Boden.
[0013] Ziel der vorliegenden Erfindung ist die sachgemäße Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden.
Diese Outdoor-Kunststoffböden bestehen im Wesentlichen aus PUR-gebundenen Gummifasern,
Gummigranulat oder Granulat aus Synthesekautschuk wie etwa EPDM oder enthalten wenigstens
eine Tritt- oder Nutzschicht aus derartigem Material. "PUR-gebunden" steht hier für
"Polyurethan-gebunden"; "EPDM" steht hier für Ethylen/Propylen-Dien-Terpolymere. Indoor-Kunststoffböden
dieser Art sind typischerweise mit einer zusätzlichen Oberflächenversiegelungsschicht
versehen, welche die in Innenräumen und Hallen übliche Bodenreinigung ermöglicht.
Bei Outdoor-Kunststoffböden fehlt eine solche Oberflächenversiegelungsschicht. Outdoor-Kunststoffböden
dieser Art können einschichtig oder mehrschichtig aufgebaut sein und werden typischerweise
in Form von fugenlos aneinandergesetzten Platten und Bahnen oder großflächigen Beschichtungen
auf einem vorbereiteten Untergrund verlegt, beispielsweise auf einer ungebundenen
Tragschicht oder auf Asphalt oder auf Beton. Die Produkte sind typischerweise eingefärbt,
am häufigsten in rotbraun. Ein bekannter Hersteller ist BSW, Berleburger Schaumstoffwerke
GmbH, in 57301 Bad Berleburg (DE), dessen Produkte dieser Art unter der Marke REGUPOL
® vertrieben werden. Outdoor-Kunststoffböden dieser Art zeichnen sich aus durch eine
offenporige Struktur, durch Wasserdurchlässigkeit und durch Elastizität. Abhängig
von ihrer Elastizität kann es sich hier um Fallschutzböden handeln, welche die Fallschutzanforderungen
nach der Europäischen Norm 1177 erfüllen. Entsprechende Fallschutzböden sind typischerweise
in Form von Fallschutzplatten und Fallschutzbelägen verlegt, beispielsweise auf Kinderspielplätzen,
hier etwa unter Klettergerüsten oder als Umrandung von Sandkästen, ferner in Freibädern,
auf Schulhöfen, und in Form von Spiel- und Sportflächen; Fallschutzböden werden überall
dort angewandt, wo erhöhte Verletzungsgefahr durch Stürze besteht. Elastikprodukte
dieser Art weisen eine geringere Elastizität auf und werden typischerweise als Spezialböden
auf Spielplätzen und Kleinspielfeldern für die unterschiedlichsten Ballsportarten,
oder als Leichtathletikflächen, wie etwa Rundlaufbahnen und Sprintstrecken von Sportplätzen
eingesetzt.
[0014] Die für diese Produkte erforderliche Elastizität beruht neben der Verwendung von
elastischen Materialien wie Gummi und Synthesekautschuk auch darauf, dass innerhalb
der Materialschicht(en) in hohem Ausmaß offene Poren und Hohlräume zur Verfügung stehen,
die bei Belastung zusammendrückbar sind. Sofern derartige Fallschutzböden und Elastikprodukte
im Outdoor-Bereich verlegt sind, muss damit gerechnet werden, dass im Laufe der Zeit
mit Regen, Wind und sonstigen Umweltbelastungen Schmutzteilchen und andere fremde
Feststoffpartikel in die offenporige Struktur eingetragen und eingelagert werden,
was allmählich die elastischen Eigenschaften vermindert. Nach einer Faustregel müssen
im Outdoor-Bereich verlegte Fallschutzböden nach einer Lebensdauer von 10 Jahren ausgetauscht
werden, weil die von der Norm EN 1177 geforderten Fallschutzeigenschaften nicht länger
gewährleistet sind. Eine sachgemäße Reinigung solcher Outdoor-Kunststoffböden muss
soweit ausreichend sein, dass die im Laufe der Zeit eingelagerten Schmutzteilchen
und sonstigen fremden Feststoffpartikel soweit entfernt werden, dass die ursprünglichen
elastischen Eigenschaften, beispielsweise auch die Fallschutzanforderungen nach EN
1177 wenigstens teilweise wieder hergestellt werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
ist festgestellt worden, dass es für eine ausreichende Reinigung wünschenswert ist,
die eingelagerten Schmutzteilchen und sonstigen fremden Feststoffpartikel wenigstens
in einem Ausmaß von 60 % zu entfernen.
[0015] Es ist bekannt, derartige Outdoor-Kunststoffböden zu Reinigungszwecken mit einem
HD-Wasserstrahl abzuspritzen, der mit Hilfe einer handbetätigten Lanze, dem sogenannten
KÄRCHER, auf den Boden gerichtet wird. Der Wasserstrahl tritt typischerweise unter
einem Druck von etwa 80 bis 100 bar aus der Lanzenspitze aus. Wird ein HD-Wasserstrahl
aus einem solchen KÄRCHER länger als etwa 5 sec auf die gleiche Stelle am Boden gerichtet,
so treten typischerweise Beschädigungen auf, die als hellerer Fleck bezüglich der
umgebenden Färbung feststellbar sind. Outdoor-Kunststoffböden der hier betrachteten
Art sind gegenüber der Behandlung mit einem HD-Wasserstrahl wesentlich empfindlicher,
als diejenigen Substrate, wie etwa Steinplatten für Gehwege und Terrassen, Parkflächen
und Fahrbahnen aus Asphalt sowie Start-/Landebahnen aus Beton, die in den vorstehend
referierten Druckschriften angesprochen sind. Insoweit sind die dort beschriebenen
Maßnahmen nicht ohne weiteres oder in nahe liegender Weise zur Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden
der hier betrachteten Art anwendbar.
[0016] Eine sachgemäße Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden ist von verschiedenen Faktoren
abhängig und kann unterschiedliche Reinigungsbedingungen erfordern. Ein wichtiger
Faktor ist der Verschmutzungsgrad. Ein extrem verschmutzter Boden, der beispielsweise
bereits mit organischem Material durchsetzt ist und eine gräuliche Farbe angenommen
hat, erfordert kräftigere Reinigungsbedingungen als ein typischer Fallschutzboden
unter einem Kinderspielgerüst. Ein zu geringer Spritzdruck der HD-Wasserstrahlen liefert
ein nicht befriedigendes Reinigungsbild; es verbleibt eine Schattenbildung. Ältere
Outdoor-Kunststoffböden können bereits leichte Beschädigungen, wie kleinere Löcher
und Risse, aufweisen. Werden solche Beschädigungen einer zu langen und/oder zu kräftigen
Einwirkung von HD-Wasserstrahlen ausgesetzt, so kann das den Riss oder das Loch umgebende,
teilweise lose anhängende Granulat regelrecht abgeschnitten werden; es wird Granulat
entfernt, was die Schadstelle vergrößert.
[0017] Eine sachgemäße Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden muss daher nicht nur ausreichend,
sondern auch schonend durchgeführt werden. Schonend ist eine solche Reinigung dann,
wenn an der gereinigten Bodenfläche, bezüglich der umgebenden Färbung hellere Flecken
und Streifen nicht auftreten, und/oder bereits vorhandene Schadstellen, wie etwa kleinere
Löcher und Risse nicht vergrößert werden, was je auf eine unsachgemäß starke und/oder
zeitlich zu lange Einwirkung der HD-Wasserstrahlen zurückzuführen wäre. Würde die
erfindungsgemäße HD-Reinigungsmaschine mit den von ihr erzeugten Wasserstrahlen eine
gegebene Fläche mit der vorgesehenen Arbeitsgeschwindigkeit zweimal reinigen oder
eine gegebene Fläche zeitlich zu lange reinigen, etwa weil die Maschine bei aktiver
Spritzeinrichtung steht oder ein kompliziertes Wendemanöver durchführt, dann können
ebenfalls hellere Flecken, Streifen, eine Vergrößerung bereits vorhandener Schadstellen
und andere Beschädigungen an der gereinigten Fläche auftreten, was den optischen Eindruck
der gereinigten Fläche und damit die Qualität der Reinigung beeinträchtigt.
[0018] Davon ausgehend besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine HD-Reinigungsmaschine
der gattungsgemäßen Art zur sachgemäßen Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden bereitzustellen.
Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung betrifft die sachgemäße Reinigung von
Outdoor-Kunststoffböden mit Hilfe einer HD-Reinigungsmaschine. Sachgemäß meint hier
ausreichend und schonend im Sinne der vorstehenden Ausführungen. Nach einem weiteren
Ziel der Erfindung soll die Reinigung von Fallschutzbelägen mit dieser HD-Reinigungsmaschine
die Fallschutzeigenschaften solcher Beläge soweit wiederherstellen, dass die verwertbare
Lebensdauer derartiger, gereinigter Fallschutzbeläge - unter Gewährleistung der Fallschutzeigenschaften
nach der Norm EN 1177 - verlängert ist.
[0019] Ausgehend von einer fahrbaren HD-Reinigungsmaschine, mit einem Fahrwerk, das mit
mehreren Rädern ausgerüstet ist, von denen wenigstens eines motorisch antreibbar ist,
um die Maschine mit einer Arbeitsgeschwindigkeit über die zu reinigende Bodenfläche
zu bewegen,
wobei an diesem Fahrwerk angelenkt ist:
- ein Reinigungskopf, mit
-- einem haubenförmigen, zur zu reinigenden Bodenfläche hin offenen Gehäuse, in/an
dem untergebracht ist:
-- eine Spritzeinrichtung, um Wasser unter Hochdruckbedingungen gegen die zu reinigende
Bodenfläche zu spritzen; und
-- eine Sammeleinrichtung, um mit Hilfe von Saugluft verspritztes Wasser sowie eine
Aufschlämmung aus Wasser, Schmutzteilchen und sonstigen Feststoffpartikeln aufzunehmen
und aus dem Gehäuse zu entfernen und
wobei an diesem Fahrwerk wenigstens zusätzlich angebracht ist:
- ein Wassertank;
- eine Hochdruckpumpe, die Wasser aus dem Wassertank abzieht und unter HD-Bedingungen
zur Spritzeinrichtung fördert;
- ein Sauggebläse, dessen Sauganschluss mit der Sammeleinrichtung verbunden ist, und
- eine Motoreinheit mit wenigstens einem Antrieb der HD-Pumpe, einem Antrieb des Sauggebläses
und einem Antrieb des Antriebsrades oder der Antriebsräder;
ist die erfindungsgemäße Lösung obiger Aufgabe
dadurch gekennzeichnet, dass
die HD-Reinigungsmaschine zusätzlich mit einer Spritzsperre ausgerüstet ist, nämlich
eine solche Koppelung zwischen dem Antriebsrad-Antrieb und dem HD-Pumpen-Antrieb ausgebildet
ist, die im Regelfalle gewährleistet, dass die HD-Pumpe nur dann Wasser unter HD-Bedingungen
zur Spritzeinrichtung fördert,
wenn die HD-Reinigungsmaschine mit einer vorgegebenen Arbeitsgeschwindigkeit über
die zu reinigende Bodenfläche fährt.
[0020] Mit dieser Ausgestaltung werden an der gereinigten Bodenfläche helle Streifen, helle
Flecken, eine Vergrößerung bereits vorhandener Schadstellen und andere Beschädigungen
verhindert, die dann auftreten könnten, wenn die HD-Reinigungsmaschine bei voller
Spritzleistung auf der zu reinigenden Bodenfläche steht oder nur mit einer verminderten
Fortbewegungsgeschwindigkeit fährt, beispielsweise beim Drehen oder Wenden, so dass
in der resultierenden Arbeitsbreite eine stärkere Reinigungswirkung auftritt, als
auf der restlichen Bodenfläche, die mit der vorgesehenen Arbeitsgeschwindigkeit überfahren
und mit der dabei resultierenden Reinigungswirkung gereinigt wird. Es kann eine optisch
einwandfreie, gereinigte Oberfläche erhalten werden, die frei von hellen Streifen,
hellen Flecken und anderen Beschädigungen ist.
[0021] Ziel der Erfindung ist es, die notorisch empfindlichen Outdoor-Kunststoffböden mit
HD-Wasserstrahlen sachgemäß, sicher und effizient zu reinigen und hierfür eine geeignete
fahrbare HD-Reinigungsmaschine bereitzustellen. Dieses Ziel geht über die Vorschläge
aus dem Stand der Technik hinaus, die beispielsweise versuchen, bei einer, mit einem
Vorrat an Reinigungsflüssigkeit, wie etwa Wasser versehenen Reinigungsmaschine das
Auslaufen von Wasser zu verhindern, wenn die Maschine steht (vgl. das oben referierte
Dokument
DE 20 2005 011 99 U1), oder die auf dem zu reinigenden Boden aufzubringende Menge Reinigungsflüssigkeit
an die Fortbewegungsgeschwindigkeit der Maschine anzupassen, weil bei höheren Fahrzeuggeschwindigkeit
pro Zeiteinheit eine größere Fläche gereinigt wird, und deshalb pro Zeiteinheit auch
eine größere Menge Reinigungsflüssigkeit benötigt wird (vgl. das oben referierte Dokument
DE 298 19 927 U1). Ersichtlich vermitteln diese Vorschläge keine Anregung, wie ein notorisch empfindlicher
Outdoor-Kunststoffboden mit HD-Wasserstrahlen sachgemäß, sicher und effizient gereinigt
werden kann.
[0022] Die erfindungsgemäße HD-Reinigungsmaschine ist autark und kann ohne Beanspruchung
externer Komponenten und Hilfsmittel unter typischen Arbeitsbedingungen mit einer
Tankfüllung innerhalb 1 h eine Fläche von etwa 50 m
2 bis 150 m
2 reinigen, je nach deren Verschmutzungsgrad. Es wird eine ausreichende Reinigung erzielt,
bei der typischerweise wenigstens 60 % und vorzugsweise noch mehr der in den offenporigen
Kunststoffboden eingelagerten Schmutzteilchen und sonstige fremde Feststoffpartikel
entfernt werden. Die Elastizität des Kunststoffbodens wird verbessert, und bei Fallschutzböden
werden die ursprünglichen Fallschutzeigenschaften wenigstens teilweise wiederhergestellt,
so dass die verwertbare Lebensdauer solcher Fallschutzböden verlängert werden kann.
[0023] "Im Regelfalle" meint hier, dass die Komponenten, die bauliche Ausgestaltung und/oder
die Steuerungsmöglichkeiten zur Realisierung der Spritzsperre in jedem Falle an der
erfindungsgemäßen HD-Reinigungsmaschine vorhanden sind, jedoch diese Spritzsperre
im Bedarfsfalle von einer Bedienungsperson außer Betrieb gesetzt werden kann, etwa
wenn die Maschine ein kompliziertes Wendemanöver durchführen muss oder wenn ein Reinigungsjob
an einer nicht einfach zugänglichen Stelle durchgeführt werden muss, etwa unter einem
Klettergerüst eines Spielplatzes. Im Falle der nicht aktivierten Spritzsperre wird
die Erfahrung und die besondere Aufmerksamkeit der Bedienungsperson bei der Betätigung
der Spritzeinrichtung dafür sorgen, dass eine übermäßig starke Reinigung der Bodenfläche
verhindert wird, die hellere Streifen und Flecken hervorrufen könnte.
[0024] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen fahrbaren
HD-Reinigungsmaschine ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0025] So kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße HD-Reinigungsmaschine
für eine Fortbewegungsgeschwindigkeit bzw. Arbeitsgeschwindigkeit von 5 bis 10 m/min
ausgelegt ist, besonders bevorzugt für eine solche Arbeitsgeschwindigkeit von etwa
7 m/min ausgelegt ist. Mit dieser Arbeitsgeschwindigkeit und den weiteren, nachstehend
beschriebenen Merkmalen und Maßnahmen wird die vorstehend beschriebene ausreichende
Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden erzielt, bei welcher wenigstens 60 % der im
porösen Kunststoffboden eingelagerten Schmutzteilchen und sonstigen fremden Feststoffpartikel
entfernt werden.
[0026] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße HD-Reinigungsmaschine für eine relative Reinigungsleistung
ausgelegt, entsprechend der pro Minute ununterbrochenem Fahrbetrieb mit etwa 20 bis
30 Liter Wasser bei einer Arbeitsbreite von etwa 750 mm eine Fläche von etwa 7 m
2 bis 10 m
2 des Outdoor-Kunststoffbodens bearbeitet werden kann. Dies sind vernünftige Bedingungen
für eine gewerbliche Reinigung mit Hilfe einer HD-Reinigungsmaschine dieser Art. Typischerweise
ist hierzu eine HD-Pumpe mit einem Pumpemausgangsdruck von 200 bis 500 bar vorgesehen,
besonders bevorzugt eine HD-Pumpe mit einem solchen Pumpenausgangsdruck von etwa 250
bis 400 bar vorgesehen. Die damit erzeugten HD-Wasserstrahlen treten typischerweise
unter einem Druck von etwa 150 bis 300 bar aus den rotierenden Düsen an der Spritzeinrichtung
aus, die typischerweise in einem Abstand von etwa 30 bis 60 mm zur zu reinigenden
Fläche rotieren. Würde eine gegebene Fläche eines Outdoor-Kunststoffbodens bei stehender
HD-Reinigungsmaschine unter diesen Bedingungen fortlaufend und länger als etwa 10
sec mit diesen HD-Wasserstrahlen behandelt werden, so müsste typischerweise mit Farbabweichungen
gegenüber der umgebenden, nicht behandelten Fläche, ferner mit einer Zunahme und Vergrößerung
bereits vorhandener Schadstellen und weiteren Beschädigungen gerechnet werden. Mit
Hilfe der erfindungsgemäß vorgesehenen Spritzsperre kann trotz dieser drastischen
Reinigungsbedingungen eine sachgemäße, sichere und effiziente Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden
gewährleistet werden, die irgendwelche sichtbaren Beeinträchtigungen und Schäden vermeidet.
[0027] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung gehört zur Motoreinheit ein Verbrennungsmotor,
der eine Hydraulikpumpe antreibt, um ein flüssiges Hydraulikmittel zwangsweise in
einem Hydraulikmittelkreis zu führen, an den je ein Hydraulikantrieb angeschlossen
ist, der je der HD-Pumpe, dem Sauggebläse und dem Antriebsrad oder den Antriebsrädern
zugeordnet ist. Bei einer solchen Ausgestaltung kann in die zum HD-Pumpen-Hydraulikantrieb
führende Hydraulikmittel-Zuführleitung ein Magnetventil eingesetzt sein, das erst
dann geöffnet wird, nachdem der Antriebsrad-Hydraulikantrieb so mit Hydraulikmittel
beaufschlagt ist, um die HD-Reinigungsmaschine mit der vorgesehenen Arbeitsgeschwindigkeit
über die zu reinigende Fläche zu bewegen. Im Falle eines Stillstands der Maschine
oder bei einer Fahrtrichtungsumkehr oder bei einer sonstigen Verzögerung wird das
Magnetventil geschlossen und damit die Tätigkeit der Spritzeinrichtung unterbrochen,
um so eine zu starke Reinigung an einer begrenzten Fläche zu verhindern, die zur Bildung
von helleren Streifen, helleren Flecken und anderen Beschädigungen auf dem gereinigten
Outdoor-Kunststoffboden führen könnte.
[0028] Nach einer alternativen Ausgestaltung ist zum Antrieb der HD-Pumpe, des Sauggebläses
und jedes Antriebsrades je ein eigener Elektromotor vorhanden, der aus einer oder
mehreren Batterie(en) gespeist wird, die sich an Bord der Maschine befinden. In diesem
Falle ist eine solche wechselseitige Steuerung von HD-Pumpen-Elektromotor und Antriebsrad-Elektromotor
vorgesehen, dass im Regelfalle gewährleistet ist, dass die HD-Pumpe nur dann Reinigungsflüssigkeit
unter HD-Bedingungen zur Spritzeinrichtung fördert, wenn die HD-Reinigungsmaschine
mit wenigstens der vorgesehenen Arbeitsgeschwindigkeit über die zu reinigende Fläche
fährt. Sofern die Maschine mit den entsprechenden Sensoren ausgestattet ist, kann
in diesem Falle die Umdrehungsgeschwindigkeit jedes Antriebsrades auch mit Hilfe solcher
Sensoren abgetastet werden, und deren Ausgangssignal wird in einer zentralen Steuerungseinheit
verarbeitet, welche auch den HD-Pumpen-Elektromotor steuert.
[0029] Die erfindungsgemäße HD-Reinigungsmaschine ist mit einer HD-Pumpe ausgerüstet, die
Wasser unter hohem Abgabedruck setzt und fördert. Gut geeignet ist eine HD-Pumpe,
die einen Abgabedruck an der Pumpe im Bereich von 200 bis 500 bar liefert. Besonders
bevorzugt ist eine HD-Pumpe, die einen variablen, einstellbaren Abgabedruck im Bereich
von 250 bis 400 bar liefert. Für eine Flachstrahldüse wird typischerweise ein höherer
Pumpenausgangsdruck und daraus resultierend ein höherer Spritzdruck benötigt, als
für eine Punktstrahldüse.
[0030] Für die schonende Reinigung der hier vorgesehenen Outdoor-Kunststoffböden ist es
vorteilhaft, wenn die HD-Pumpe am Ausgang der die Wasserspritzstrahlen erzeugenden
Düsen einen Wasserdruck im Bereich von 150 bis 250 bar erzeugt; noch weiter bevorzugt
ist hier am HD-Ausgang der Düsen ein Wasserdruck im Bereich von etwa 180 bis 230 bar.
Unter diesen Bedingungen zerfällt der aus der Düse austretende Wasserstrahl nach etwa
150 mm in einzelne Tröpfchen. Die Austrittsöffnung der Düsen wird vorzugsweise in
einem Abstand von etwa 30 bis 60 mm zur zu reinigenden Fläche gehalten, und unter
diesen Bedingungen kann eine sachgemäße Reinigung der Outdoor-Kunststoffböden erhalten
werden.
[0031] Die Spritzeinrichtung weist vorzugsweise zwei, in Vorschubrichtung nebeneinander
angeordnete hohle Tragbalken auf, die von je einer mittig angeordneten und vertikal
ausgerichteten Hohlwelle rotierbar gehalten sind. An jedem Tragbalkenende ist je eine
Düse so angeordnet, dass ein auf die zu reinigende Fläche gerichteter Wasserstrahl
gebildet wird. Das Wasser wird unter HD-Bedingungen über die Hohlwelle und den hohlen
Tragbalken den Düsen zugeführt. Es ist eine solche wechselseitige Anordnung gewählt,
dass sich einander nähernde Düsen in geringem Abstand aneinander vorbeilaufen.
[0032] Vorzugsweise kann jeder hohle Tragbalken mit der zugeordneten Hohlwelle über ein
Schnellwechselsystem verbunden sein, das einen raschen Austausch eines gegebenen,
mit einer bestimmten Art von Düsen versehenen Tragbalkens gegen einen anderen, mit
einer anderen Art von Düsen versehenen Tragbalken ermöglicht. Ein solcher Tragbalken
ist gegenüber seiner zugeordneten Hohlwelle, mit Hilfe eines schnell lösbaren und
schnell arretierbaren Bolzens gesichert. Es können verschiedene Arten von Düsen vorgesehen
werden, beispielsweise Flachstrahldüsen mit einer schlitzförmigen Düsenöffnung oder
Punktstrahldüsen mit einer kreisrunden Düsenöffnung. Der Schlitz einer Flachstrahldüse
kann typischerweise eine Länge von etwa 2 mm und eine Breite von etwa 0,8 mm haben.
Flachstrahldüsen werden vorzugsweise zur Reinigung größerer und weniger verschmutzter
Flächen eingesetzt. Hier liefert die HD-Pumpe vorzugsweise einen Pumpenausgangsdruck
im Bereich von 250 bis 300 bar, was am Ausgang der Flachstrahldüse typischerweise
einen Spritzdruck von 180 bis 230 bar liefert. Punktstrahldüsen werden typischer zur
Reinigung stärker verschmutzter Flächen eingesetzt; auch ein Fallschutzboden unter
einem Spielgerät wird vorzugsweise mit Hilfe von Punktstrahldüsen gereinigt.
[0033] Derartige Punktstrahldüsen können vorzugsweise eine gerade Durchgangsbohrung mit
einem Bohrungsdurchmesser größer 0,70 mm und kleiner 0,90 mm aufweisen; besonders
gute Ergebnisse werden mit einer Punktstrahldüse erzielt, deren gerade Durchgangsbohrung
einen Bohrungsdurchmesser von etwa 0,8 mm aufweist. Für solche Punktstrahldüsen ist
vorzugsweise HD-Pumpenausgangsdruck im Bereich von 200 bis 250 bar vorgesehen. Unter
diesen Bedingungen kann eine sachgemäße Reinigung der hier vorgesehenen Outdoor-Kunststoffböden
erzielt werden.
[0034] Bei einem Bohrungsdurchmesser der Punktstrahldüse kleiner/gleich 0,70 mm zerfällt
der gebildete Wasserstrahl zu früh in einzelne Tröpfchen und erzeugt keine ausreichende
Reinigungswirkung. Bei einem Bohrungsdurchmesser gleich/größer 0,90 mm ist unter den
genannten Bedingungen der Wasserverbrauch zu groß.
[0035] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist hier vorgesehen, dass jede Durchgangsdüse
am Tragbalken so angeordnet ist, dass ihre Durchgangsbohrung in beiden orthogonalen
Raumrichtungen gegenüber der Vertikalen leicht so geneigt angeordnet ist, um
- (a) mit Hilfe des ausströmenden Wasserstrahles ein, jeden Tragbalken in Rotation versetzendes
Drehmoment zu erzeugen, und um
- (b) mit Hilfe der beiden Düsen an dem einen rotierenden Tragbalken eine so bespritzte
kreisringförmige Fläche zu bilden, welche die mit den beiden Düsen am anderen rotierenden
Tragbalken bespritzte kreisringförmige Fläche berührt, aber nicht überlappt.
[0036] Wenn sich diese bespritzten kreisringförmigen Flächen überlappen würden, dann wäre
der Überlappungsbereich einer doppelten Reinigungswirkung ausgesetzt.
Das würde bei der, mit aktivierter Spritzeinrichtung bewegten HD-Reinigungsmaschine
zur Bildung eines helleren Streifens an der gereinigten Fläche führen. Dies zeigt
beispielhaft, dass bei der Reinigung der relativ empfindlichen Outdoor-Kunststoffböden
dieser Art mit einem HD-Wasserstrahl verschiedene Faktoren aufeinander abgestimmt
werden müssen, um eine ausreichende Reinigung zu erzielen, ohne die gereinigte Fläche
zu schädigen und/oder den optischen Eindruck der gereinigten Fläche zu beeinträchtigen.
[0037] Für jeden Tragbalken kann vorzugsweise eine Länge von 300 bis 500 mm gewählt werden;
besonders bevorzugt ist hier eine Tragbalkenlänge von etwa 350 mm. Weil die beiden
Tragbalken nebeneinander und quer zur Vorschubrichtung angeordnet sind, kann damit
eine Arbeitsbreite von 600 mm bis 1000 mm, insbesondere eine Arbeitsbreite von etwa
750 mm erzielt werden, was sich in der Praxis gut bewährt hat.
[0038] Typischerweise ist eine solche Spritzeinrichtung von vertikal ausgerichteten Borsten
begrenzt, die in geringem Abstand zu der zu reinigenden Fläche enden. Diese Borsten
sind in einem ovalen Kranz angeordnet, welcher die beiden kreisringförmigen Umlaufbahnen
der Spritzdüsen einschließt. Diese Borsten dienen dazu, den Spritzraum zu begrenzen
und von der zu reinigenden Bodenfläche abprallende Wassertröpfchen und Schmutzteilchen
innerhalb des Spritzraumes zu halten.
[0039] Eine solche Spritzeinrichtung ist an dem Reinigungskopf ausgebildet, der seinerseits
an der HD-Reinigungsmaschine angelenkt ist. Hierzu kann am Frontabschnitt der Maschine
eine quer zur Vorschubrichtung ausgerichtete U-förmige Führung vorgesehen sein, innerhalb
der eine komplementäre Schiene verschieblich geführt ist, an welcher der Reinigungskopf
angelenkt ist. Diese Schiene kann in verschiedenen seitlichen Positionen bezüglich
der Längs-Mittelebene der Maschine arretiert werden, so dass der Reinigungskopf bei
Bedarf seitlich versetzt zu dieser Längs-Mittelebene angeordnet werden und arbeiten
kann. Damit kann eine Anpassung an schwer zu erreichende Stellen der zu reinigenden
Fläche erzielt werden, beispielsweise unter einem Klettergerüst auf einem Fallschutzboden.
Die seitliche Verstellung der Schiene am Reinigungskopf bezüglich der Führung an der
Maschine kann auch mit Hilfe eines Antriebs (Zahnstange und von einem Stellmotor betätigtes
Zahnrad, oder rotierende Gewindestange, die ein damit kämmendes Innengewinde an einer
Mutter verstellt) kontinuierlich vorgenommen werden; mit einer solchen Ausrüstung
kann die Bedienungsperson fortlaufend die seitlich versetzte Anordnung des Reinigungskopfes
bezüglich der Längs-Mittelebene der Maschine ändern und nach Bedarf ausrichten.
[0040] Typischerweise ist der Reinigungskopf mit eigenen, höhenverstellbar angeordneten
Rollen versehen, die auf der zu reinigenden Fläche laufen. Damit werden die Austrittsöffnungen
der Düsen in einem Abstand von etwa 30 bis 60 mm zu der zu reinigenden Fläche gehalten;
besonders bevorzugt ist hier ein solcher Abstand von etwa 40 mm. Auch die Wahl dieses
Abstandes trägt zur sachgemäßen Reinigung der Outdoor-Kunststoffböden bei, wie oben
ausgeführt.
[0041] An einem solchen Reinigungskopf ist auch eine Sammeleinrichtung ausgebildet. Typischerweise
kann eine solche Sammeleinrichtung mit einer, ein geschlossenes Oval bildenden und
zur zu reinigenden Fläche hin offenen Sammelrinne versehen sein; die von einem, von
der vertikal ausgerichteten Reinigungskopf-Gehäusewand gebildeten Außenschenkel und
einem dazu beabstandeten Innenschenkel begrenzt ist, die je in einem Abstand von etwa
30 bis 50 mm über der zu reinigenden Fläche enden. Die so gebildete Sammelrinne mündet
in einen Sammeltrichter, der sich in Vorschubrichtung hinter der Spritzeinrichtung
befindet. Dieser Sammeltrichter wiederum ist über ein großvolumiges flexibles Schlauchstück
an den Sauganschluss des Sauggebläses angeschlossen.
[0042] Vorzugsweise kann der rückwärtige Teil des Außenschenkels der Sammelrinne mit einer
über die zu reinigende Fläche schleppbaren Lippe aus flexiblem Material versehen sein.
Eine solche Lippe hemmt an der Rückseite des Reinigungskopfes den Zutritt angesaugter
Luft. Die Luft wird hauptsächlich an der Vorderseite des Reinigungskopfes angesaugt,
womit an dieser Vorderseite ein größerer Abstand der Unterkante des Reinigungskopfgehäuses
ermöglicht wird. Der Reinigungskopf kann damit auch auf einer unebenen Fläche fahren
und diese zuverlässig und sachgemäß reinigen.
[0043] Vorzugsweise ist das Sauggebläse für eine Förderleistung von etwa 25 bis 40 m
3 Luft/min ausgelegt; besonders bevorzugt ist hier eine solche Förderleistung von etwa
30 m
3 Luft/min vorgesehen. Diese hohe Förderleistung erzeugt einen kräftigen Saugluftstrom,
mit dessen Hilfe der größte Teil des zur Reinigung verspritzten Wassers zusammen mit
den aus dem Kunststoffboden ausgetriebenen Schmutzteilchen und sonstigen fremden Feststoffpartikeln
im Bereich der Sammeleinrichtung des Reinigungskopfes wieder aufgenommen werden kann.
Dieser, flüssiges Wasser, Schmutzteilchen und sonstige fremde Feststoffpartikel enthaltende
Saugluftstrom wird über das Sauggebläse mit dem anschließend gebildeten Druckluftstrom
in den Wassertank eingeführt. Innerhalb des Wassertanks strömt dieser verunreinigte
Druckluftstrom längs eines längeren Weges in turbulenter Strömung an Wirbelblechen
vorbei, und hierbei wird ein erheblicher Anteil des verspritzten Wassers aus dem Druckluftstrom
abgetrennt und wieder dem im Wassertank vorhandenen Wasservorrat zugeführt
[0044] Mit dieser erheblichen Förderleistung des Sauggebläses wird an der Sammelrinne eine
starke Saugwirkung erzeugt. Der untere Rand der Sammelrinne kann in einem deutlichen
Abstand von etwa 30 bis 50 mm über der zu reinigenden Fläche enden; damit kann mit
dem beschriebenen Reinigungskopf unter diesen Saugbedingungen auch eine unebene Fläche
sachgemäß gereinigt werden.
[0045] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann an
die, mit dem vorstehenden Reinigungskopf versehene HD-Reinigungsmaschine zusätzlich
ein zweiter, mobiler und handgeführter Reinigungskopf anschließbar sein, der ausgerüstet
ist, mit
- - einem haubenförmigen zur zu reinigenden Bodenfläche hin offenen Gehäuse, in/an
dem untergebracht ist:
-- eine Spritzeinrichtung, um Wasser unter Hochdruckbedingungen gegen die zu reinigende
Bodenfläche zu spritzen; und
-- eine Sammeleinrichtung, um mit Hilfe von Saugluft verspritztes Wasser sowie eine
Aufschlämmung aus Wasser, Schmutzteilchen und sonstigen Feststoffpartikeln aufzunehmen
und aus dem Gehäuse zu entfernen;
wobei diese Spritzeinrichtung über einen typischerweise 10 bis 15 m langen Schlauch
an die HD-Pumpe an der HD-Reinigungsmaschine anschließbar ist; und die Sammeleinrichtung
über einen weiteren großvolumigen, etwa 10 bis 15 m Schlauch an das Sauggebläse an
der HD-Reinigungsmaschine anschließbar ist.
[0046] Mit diesem zweiten, mobilen und handgeführten Reinigungskopf können Flächen gereinigt
werden, die von der HD-Reinigungsmaschine nicht erreichbar sind, beispielsweise der
Fallschutzboden unterhalb eines Spielgerüstes, das die Zufahrt der gesamten, relativ
großen HD-Reinigungsmaschine behindert. In einem solchen Falle wird von der Bedienungsperson
mit Hilfe einer manuellen Steuerung auf die alleinige Versorgung, des zweiten mobilen
Reinigungskopfes mit HD-Spritzwasser und der Entsorgung über das Sauggebläse umgeschaltet,
um eine Beschädigung derjenigen Fläche zu vermeiden, auf welcher der erste Reinigungskopf
während dieser besonderen zusätzlichen Reinigungsarbeiten steht.
[0047] Alle diese Maßnahmen und Merkmale, wie etwa Förderleistung des Sauggebläses, Wasserdruck
am HD-Auslass der HD-Pumpe, Anzahl, Art und Anordnung der Düsen und dem damit erzielten
Wasserdruck am Ausgang der Spritzdüsen, sowie deren Abstand zu der zu reinigenden
Fläche und schließlich die vorgesehene Arbeitsgeschwindigkeit, mit welcher die HD-Reinigungsmaschine
über die zu reinigenden Fläche fährt, wirken zusammen, um den hier vorgesehenen, relativ
empfindlichen Outdoor-Kunststoffboden mit einem HD-Wasserstrahl ausreichend zu reinigen,
ohne dass an der gereinigten Fläche hellere Streifen und Flecken und/oder sonstige
Beeinträchtigungen und Schäden auftreten. Zusätzlich verhindert die Spritzsperre solche
Beeinträchtigungen und Schäden am gereinigten Kunststoffboden, wenn die vorgesehene
Arbeitsgeschwindigkeit in einer bestimmten Situation nicht erreicht werden kann.
[0048] Die erfindungsgemäße HD-Reinigungsmaschine ist mit einem eigenen Wassertank ausgerüstet.
Beispielsweise kann ein länglicher, kastenförmiger Wassertank vorgesehen werden, der
bei einer Länge von 150 bis 200 cm, typischerweise bei einer Länge von etwa 170 cm,
etwa 400 bis 500 Liter Wasser aufnehmen kann. Mehr bevorzugt ist ein Wassertank mit
einem Fassungsvermögen von etwa 250 bis 300 Liter Wasser. Damit kann eine schlankere
HD-Reinigungsmaschine realisiert werden. Vorzugsweise besteht ein solcher Wassertank
aus einem Leichtmetall, wie etwa Aluminium, um Gewicht einzusparen. Der Druckanschluss
des Sauggebläses ist mit einem Lufteinlass des Wassertanks verbunden, der im rückwärtigen
Bereich am Wassertank angebracht ist. Auch wenn der Wassertank im vorgesehenen Umfang
vollständig mit Frischwasser gefüllt ist, verbleibt oberhalb der Wasseroberfläche
freier Raum für eine Luftströmung. In diesen freien Raum ragen mehrere, an der Deckenwand
des Wassertanks befestigte Wirbelbleche hinein, die für eine turbulente Strömung der
vorbeiströmenden Luft sorgen. Es wird so ein langer gewundener Weg für die Luftströmung
geschaffen.
[0049] Längs dieses Weges werden aus dem Luftstrom Wassertröpfchen, Schmutzteilchen und
sonstige fremde Feststoffpartikel weitgehend abgetrennt, die in das im Wassertank
befindliche Wasser gelangen. Der so gereinigte Luftstrom verlässt den Wassertank über
ein Sieb, Gitter oder dgl., das im vorderen Endbereich an der Deckenwand des Wassertanks
ausgebildet ist. Diesem Luftaustritt kann ein Luftfilter vorgeschaltet sein.
[0050] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung passiert das im Wassertank befindliche
Wasser ein oder mehrere Filter und gelangt daraufhin als Reinwasser auf die Saugseite
der HD-Pumpe.
[0051] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Förderleistung des Sauggebläses,
die Aufbereitung der angesaugten Luft innerhalb des Wassertanks und das Fassungsvermögen
des Wassertanks so aufeinander abgestimmt, dass für Reinigungszwecke etwa das Dreifache
derjenigen Wassermenge zur Verfügung steht, die anfänglich in den Wassertank eingefüllt
worden ist. Dank dieser Ausgestaltung kann bei einem Wassertankvolumen von etwa 300
Liter und bei einem Wasserbedarf der Spritzeinrichtung für Reinigungszwecke von etwa
20 Liter/min während eines ununterbrochenen Reinigungsjobs bei einer durchschnittlichen
Arbeitsgeschwindigkeit von etwa 7 m/min mit einer einzigen Wassertankfüllung eine
Fläche von etwa 50 bis 150 m
2 gereinigt werden.
[0052] Ein weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft die Anwendung einer
HD-Reinigungsmaschine, die mit der vorstehend erläuterten Spritzsperre ausgerüstet
ist, und die gegebenenfalls zusätzlich eines oder mehrere der vorstehend erläuterten
Merkmal(e) aufweist zur sachgemäßen Reinigung von Outdoor-Kunststoffböden. Diese Outdoor-Kunststoffböden
bestehen im wesentlichen aus PUR-gebundenen Gummifasern, Gummigranulat oder Granulat
aus Synthesekautschuk, wie etwa EDPM oder diese Outdoor-Kunststoffböden enthalten
zumindest eine Tritt- oder Nutzschicht aus derartigem Material. Bei diesen Outdoor-Kunststoffböden
kann es sich um Fallschutzböden handeln, welche die Fallschutzanforderungen nach der
Norm EN 1177 erfüllen oder um vergleichbare Elastikprodukte.
[0053] Im Falle der Reinigung solcher Fallschutzböden mit Hilfe der erfindungsgemäßen HD-Reinigungsmaschine
können die im Laufe der Zeit in den Fallschutzboden eingelagerten Schmutzteilchen
und sonstigen fremden Feststoffpartikel wenigstens so weit entfernt werden, dass die
ursprünglichen Fallschutzeigenschaften wenigstens teilweise wiederhergestellt werden.
Auf diese Weise kann durch Anwendung der erfindungsgemäßen HD-Reinigungsmaschine bei
der Reinigung solcher Fallschutzböden deren verwertbare Lebensdauer verlängert werden.
Ähnliche Ergebnisse werden bei der Reinigung anderer vergleichbarer Elastikprodukte
dieser Art erzielt.
[0054] Nachstehend wird die erfindungsgemäße HD-Reinigungsmaschine mehr im Einzelnen anhand
einer bevorzugten Ausführungsform mit Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert; die
letzteren zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht der HD-Reinigungsmaschine;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der verschiedenen Funktionen an der HD-Reinigungsmaschine
und deren Anordnung;
- Fig. 3
- in einer Schrägbilddarstellung einen Blick auf die Unterseite des Reinigungskopfes,
der hierzu aufrecht stehend angeordnet ist;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung des Reinigungskopfes, parallel zur Vorschubrichtung;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung des Reinigungskopfes senkrecht zur Vorschubrichtung zur Erläuterung
der Ausrichtung der beiden inneren benachbarten Düsen am Reinigungskopf in einer gegebenen
Situation; und
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht der HD-Reinigungsmaschine nach Fig. 1, an die zusätzlich
ein zweiter, mobiler, handgeführter Reinigungskopf angeschlossen ist.
[0055] Die HD-Reinigungsmaschine 1 bildet eine mobile, selbst fahrende Vorrichtung, die
entfernt an eine selbst fahrende Straßenwalze oder Kehrmaschine erinnert. Die Maschine
1 soll auf einer Fläche 2 fahren, nämlich auf der Oberfläche eines Outdoor-Kunststoffbodens,
um diesen zu reinigen. In der Darstellung nach Fig. 1 fährt die Maschine 1 auf der
Fläche 2 in Pfeilrichtung des Pfeiles 3, was der üblichen Fahrtrichtung bzw. Vorschubrichtung
bei einem Reinigungsjob entspricht. Im oberen Abschnitt des - in Fahrtrichtung gesehenen
- rückwärtigen (hinteren) Teiles der Maschine 1 befinden sich eine Anzahl Bedienungselemente
35, 35', 35", die während des Betriebs von einer, hinter der Maschine 1 hergehenden
- nicht dargestellten - Bedienungsperson betätigbar sind.
[0056] Zu den wesentlichen Bestandteilen der HD-Reinigungsmaschine 1 gehören:
- ein auf Rädern laufendes Fahrwerk 10 mit einem rahmenartigen Vorbau 40;
- ein, an dem Vorbau 40 handgelenkter Reinigungskopf 70;
- eine an dem Vorbau 40 befestigte HD-Pumpe 60;
- ein an dem Fahrwerk 10 angebrachtes Sauggebläse 50;
- ein an der Oberseite des Fahrgestells abgestützter Wassertank 100; und
- eine innerhalb oder am Fahrwerk 10 befindliche Motoreinheit, beispielsweise eine Motoreinheit
mit einem Verbrennungsmotor 30, der eine Hydraulikpumpe 32 treibt, die einen Hydraulikmittelkreis
speist, aus dem zumindest ein Antriebsrad-Antrieb 24, ein Sauggebläse-Hydraulikmotor
51 und ein HD-Pumpen-Hydraulikmotor 61 versorgt werden.
[0057] Das Fahrwerk 10 ist im wesentlichen aus Vier-Kant-Profilen aus Stahl aufgebaut, die
miteinander verschweißt sind. Zu diesen Vier-Kant-Profilen gehören zwei untere parallel
und im Abstand zueinander angeordnete Längsträger 11 und 11', sowie entsprechend angeordnete
obere Längsträger 12 und 12', ferner in der Seitenansicht nach Fig. 1 nur angedeutete
Querträger 13, 14 und 15, ferner vertikal ausgerichtete Stützen 16 und 17, sowie weitere
Streben und Abstützelemente 18, 19 und 20. An den beiden, parallel und im Abstand
zueinander angeordneten, unteren Längsträgern 11 und 11' ist eine hängende Brücke
21 befestigt, an der eine, mit einem Differentialgetriebe 23 versehene und von einem
Hydraulikmotor 24 antreibbare Antriebswelle 25 gelagert ist, an deren Enden je ein
Antriebsrad 26 fest angebracht ist. Jedes Antriebsrad 26 hat eine Stahlfelge 27, auf
der ein kräftig profilierter Druckluftreifen 28 sitzt. Im rückwärtigen Teil ist auf
den beiden unteren Längsträgern 11 und 11' eine Platte 29 befestigt, auf der ein Verbrennungsmotor
30 abgestützt ist, an dessen Welle 31 eine Hydraulikpumpe 32 angeflanscht ist,
von der mehrere Hydraulikleitungen zu einem Steuerblock 33 führen. In diesen Steuerblock
33 sind verschiedene nicht dargestellte Steuerventile eingesetzt, die mit Hilfe der
Bedienungshebel 35, 35', 35", betätigbar sind. Die Hydraulikleitungen sind nur schematisch
anhand ihrer verschiedenen Anschlüsse 36 angedeutet. Dem Verbrennungsmotor 30 ist
eine Kfz-Batterie 37 zugeordnet. Ferner ist ein Hydraulikmitteltank 38 vorhanden,
der ebenfalls auf der Platte 29 abgestützt ist..
[0058] An den Vorderenden der beiden unteren Längsträger 11 und 11' ist ein Querträger 13
angeschweißt, an dem wiederum ein rahmenartiger Vorbau 40 angeschweißt ist, der aus
zwei parallel und im Abstand zueinander angeordneten Längsholmen 41 und 41' sowie
einem vorderen Querholm 42 gebildet ist. Von jedem Längsholm 41, 41' steht eine Stütze
43, 43' nach unten ab, an der schwenkbar eine U-förmige Klammer 44, 44' befestigt
ist, deren Schenkel eine Achse halten, an der drehbar ein Stützrad 45, 45' gelagert
ist. Am vorderen Querholm 42 ist eine U-förmige Führung 46 befestigt, der eine drehbar
gelagerte Spindel bzw. Gewindestange 47 zugeordnet ist, die mit Hilfe eines Hydraulikmotors
48 in Rotation versetzt werden kann. Es ist lediglich schematisch angedeutet, dass
in diese Führung 46 eine komplementäre U-förmige Schiene 98 einsetzbar ist, die an
einem Gestell 95 angelenkt ist, das an der Oberseite des Reinigungskopfes 70 angebracht
ist. Auf der Spindel 47 sitzt eine Mutter 49, die an der Schiene 98 festlegbar ist.
Mit Hilfe der rotierenden Spindel 47 wird die festgehaltene Mutter 49 seitlich verstellt
und damit kann das Reinigungskopfgestell 95 und der daran gehaltene Reinigungskopf
70 in Querrichtung bezüglich der Längsmittelachse der Maschine 1 und damit bezüglich
deren Vorschubrichtung verstellt werden.
[0059] An der Vorderseite des Fahrgestells 10 ist zwischen den beiden Längsholmen 41, 41'
ein Sauggebläse 50 befestigt, dem ein nur schematisch angedeuteter Hydraulikmotor
51 zugeordnet ist, welcher das Lüfterrad des Sauggebläses 50 treibt. Dieses Sauggebläse
50 hat einen axial angebrachten und horizontal ausgerichteten Sauganschluss 55 sowie
einen radial angebrachten und vertikal ausgerichteten Druckanschluss 57. An diesen
Sauganschluss 55 ist ein großvolumiger, flexibler Schlauch 56 anschließbar, der mit
seinem entfernten Ende an den Sammeltrichter 93 der Sammeleinrichtung 88 am Reinigungskopf
70 anschließbar ist. An den Druckanschluss 57 ist ein weiterer, großvolumiger, flexibler
Schlauch 58 angeschlossen, dessen entferntes Ende an den Lufteinlass 103 des Wassertanks
100 angeschlossen ist. Mit Hilfe des Sauggebläses 50 wird ein Luftstrom angesaugt,
in dem Wassertröpfchen, Schmutzteilchen und sonstige Feststoffpartikel dispergiert
sind, die von der mit den Wasserspritzstrahlen behandelten Oberfläche 2 aufgenommen
worden sind. Dieser Luftstrom wird - nach Passieren des Sauggebläses - in Form des
dann gebildeten Druckluftstromes in den Wassertank 100 eingeführt und dort von seinen
Begleitstoffen weitgehend befreit. Der gereinigte Druckluftstrom tritt anschließend
durch ein Sieb 102 am Wassertank 100 wieder in die umgebende Atmosphäre aus.
[0060] Am vorderen Ende des Vorbaus 40 ist im Winkel zwischen Längsholm 41 und Querholm
42 eine Platte befestigt, auf der eine Hochdruckpumpe (=HD-Pumpe) 60 abgestützt ist.
Auch dieser HD-Pumpe 60 ist ein nur schematisch angedeuteter Hydraulikmotor 61 zugeordnet,
welcher die Welle der HD-Pumpe 60 antreibt.
[0061] In die zum HD-Pumpen-Hydraulikmotor 61 führende Hydraulikmittelleitung 62 ist ein
Magnetventil 63 eingesetzt, das in Abhängigkeit von der Hydraulikmittelversorgung
des Antriebsrad-Hydraulikmotors 24 und der damit erzielten Rotationsgeschwindigkeit
jedes Antriebsrades 26 verstellbar ist. Wenn das Magnetventil 63 seine Schließstellung
einnimmt, ist die Hydraulikmittelversorgung des HD-Pumpen-Hydraulikmotors 61 unterbrochen
und die HD-Pumpe 60 wird kein Wasser unter HD-Bedingungen an die Spritzeinrichtung
75 im Reinigungskopf 70 liefern.
[0062] Die HD-Pumpe 60 hat eine Saugseite 64 und eine Druckseite 66. An die Saugseite 64
der HD-Pumpe 60 ist ein flexibler Schlauch 65 angeschlossen, über den Reinwasser aus
dem Wassertank 100 heranführbar ist. Ergänzend kann der HD-Pumpen-Saugseite 64 auch
Frischwasser aus einer anderen Quelle zugeführt werden, soweit verfügbar. An die Druckseite
66 der HD-Pumpe 60 ist ein flexibler HD-Schlauch 67 angeschlossen, der zu einem Mehrwege-Hahn
68 führt, an den die beiden Zuführleitungen 69 und 69' angeschlossen sind, die zu
den beiden Wellenköpfen 78 und 82 führen, welche die beiden Hohlwellen 77 und 81 der
Spritzeinrichtung im Reinigungskopf 70 abgedichtet und drehbar halten. An einen weiteren
Ausgang des Mehrwege-Hahnes 68 kann über einen - nicht dargestellten - längeren flexiblen
Schlauch eine - nicht dargestellte - handbetätigte Spritzlanze angeschlossen werden,
mit deren Hilfe von Hand gewisse Nacharbeiten zu Reinigungszwecken durchgeführt werden
können, zum Beispiel solche Bereiche unter einem Spielgerüst, die mit der HD-Reinigungsmaschine
nicht erreichbar sind.
[0063] Weiterhin gehört zur erfindungsgemäßen HD-Reinigungsmaschine 1 ein Reinigungskopf
70, der mehr im Einzelnen mit den Figuren 2 und 4 dargestellt ist. Dieser Reinigungskopf
70 hat ein relativ flaches (Bauhöhe typischerweise kleiner 150 mm), im wesentlichen
rechteckiges, haubenförmiges Gehäuse 71, das zu der zu reinigenden Bodenfläche 2 hin
offen ist. An jeder Gehäuseecke ist je eine Rolle 72, 72', 72", 72"' höhenverstellbar
angebracht, die auf der zu reinigenden Bodenfläche 2 läuft. An der Oberseite des Gehäuses
71 ist ein Gestell 95 angelenkt, dessen fernes Ende schwenkbar an einer U-förmigen
Schiene 98 angebracht ist, welche in die U-förmige Führung 46 am Vorbau 40 einführbar
ist. Die Schiene 98 ist innerhalb dieser Führung 46 seitlich verstellbar geführt und
gehalten, wie vorstehend beschrieben.
[0064] Innerhalb des Reinigungskopfgehäuses 71 ist eine Spritzeinrichtung 75 ausgebildet,
zu der zwei hohle Tragbalken 76 und 80 gehören. Jeder Tragbalken 76 und 80 ist in
der Arbeitsstellung im Abstand und im wesentlichen parallel zur zu reinigenden Fläche
2 angeordnet. Der eine Tragbalken 76 ist an einer hohlen Welle 77 gehalten, die abgedichtet
und drehbar an einem Wellenkopf 78 gelagert ist. Der andere Tragbalken 80 ist an einer
hohlen Welle 81 gehalten, die abgedichtet und drehbar an einem Wellenkopf 82 gelagert
ist. An den beiden gegenüberliegenden Enden des einen Tragbalkens 76 sind die beiden
Spritzdüsen 79 und 79' befestigt. An den beiden gegenüberliegenden Enden des anderen
Tragbalkens 80 sind die beiden Spritzdüsen 83 und 83' befestigt. Jede Spritzdüse 79
und 79' sowie 83 und 83' ist hier als Punktstrahldüse ausgebildet und hat eine gerade,
kreisförmige Durchgangsbohrung mit einem Bohrungsdurchmesser von etwa 0,8 mm. Jedem
Wellenkopf 78 bzw. 82 kann über die jeweilige Zuführleitung 69 bzw. 69' Wasser unter
HD-Bedingungen zugeführt werden, das über die Hohlwelle 77 bzw. 82 und den jeweiligen
hohlen Tragbalkenabschnitt zur Spritzdüse gelangt und an deren Austrittsende in einem
unzerteilten Spritzstrahl austritt. Es wird vermutet, dass am Austrittsende jeder
Spritzdüse 79 und 79' sowie 83 und 83' noch ein Wasserdruck von etwa 200 bis 250 bar
herrscht.
[0065] Jede Spritzdüse 79 und 79' bzw. 83 und 83' ist in beiden orthogonalen Raumrichtungen
gegenüber der Vertikalen leicht geneigt angeordnet. Die resultierende Ausrichtung
der mit diesen Spritzdüsen erzeugten Spritzstrahlen ist schematisch in den Fig. 4
und 5 angedeutet. Jeder Spritzstrahl schließt in der Umlaufrichtung mit der Vertikalen
einen Winkel α ein (vgl. Fig. 4) und ist senkrecht zu dieser Umlaufrichtung nach außen
geneigt gegenüber der Vertikalen um einen Winkel β (vgl. Fig. 5). Der Winkel α beträgt
etwa 45 °, womit ein ausreichendes Drehmoment zur Rotation der Tragbalken 76 und 80
erzeugt wird. Der Winkel β beträgt etwa 1 ° Die beiden Hohlwellen 77 und 81 sind in
einer Ebene quer zur Vorschubrichtung und in einem solchen Abstand zueinander angeordnet,
dass sich auch bei engst benachbart angeordneten Spritzdüsen 79' und 83 die von diesen
beiden Spritzdüsen bespritzten ringförmigen Flächen berühren, aber nicht überlappen,
wie aus Fig. 5 ersichtlich.
[0066] Diese Spritzeinrichtung 75 wird von vertikal ausgerichteten Borsten 85 begrenzt,
die in geringem Abstand zu der zu reinigenden Fläche 2 enden. Diese Borsten 85 sind
in einem ovalen Kranz 86 angeordnet, welcher die jeweiligen Umlaufbahnen der Spritzdüsen
79 und 79' bzw. 83 und 83' an den rotierenden Tragbalken 76 und 80 einschließt.
[0067] An jeder Ecke des im wesentlichen rechteckigen Gehäuses des Reinigungskopfes 70 ist
je eine eigene Rolle 72, 72', 72" und 72"' höhenverstellbar angeordnet, mit deren
Hilfe der Reinigungskopf 70 auf der zu reinigenden Fläche 2 fahren kann. Typischerweise
ist eine solche Rollenanordnung gewählt, dass die Austrittsöffnungen der Spritzdüsen
79, 79' und 83, 83' in einem Abstand von etwa 40 mm zu der zu reinigenden Fläche 2
gehalten werden.
[0068] Diese Spritzeinrichtung 75 ist von einer Sammeleinrichtung 88 umgeben, die eine,
ein geschlossenes Oval bildende und zur zu reinigenden Fläche 2 hin offene Sammelrinne
89 aufweist. Diese Sammelrinne 89 wird nach außen hin von einem, von der hier vertikal
ausgerichteten Reinigungskopf-Gehäusewandabschnitt gebildetem Außenschenkel 90 und
einem dazu beabstandeten Innenschenkel 92 begrenzt; in seitlicher Richtung ist dieser
Innenschenkel 92 etwa in einem Abstand von 20 mm angeordnet, sowie nach hinten in
einem Abstand von etwa 70 mm. Beide Schenkel 90 und 92 enden in einem Abstand von
etwa 30 bis 50 mm zur zu reinigenden Fläche 2. Diese Sammelrinne 89 mündet in einen
Sammeltrichter 93, der sich in Vorschubrichtung 3 hinter der Spritzeinrichtung 75
befindet. Dieser Sammeltrichter 93 ist über ein großvolumiges, flexibles Schlauchstück
56 an den Sauganschluss 55 des Sauggebläses 50 angeschlossen. Typischerweise haben
der Sammeltrichter-Auslassstutzen und das flexible Schlauchstück 56 einen Innendurchmesser
von etwa 150 mm. Am rückwärtigen Teil des Außenschenkels 90 der Sammelrinne 89 kann
eine Lippe 91 aus flexiblem Material befestigt sein, welche über die zu reinigende
Fläche 2 geschleppt werden kann. Eine solche Lippe 91 hemmt hier den Eintritt von
angesaugter Luft, so dass solche Luft verstärkt von den anderen Abschnitten der Sammelrinne
89 angesaugt wird.
[0069] Der vorstehend beschriebene Reinigungskopf 75 ist über ein Gestell 95 am Vorbau 40
der restlichen HD-Reinigungsmaschine 1 so angelenkt, dass der auf eigenen Rollen 72,
72', 72" und 72"' laufende Reinigungskopf 70 Höhenunterschiede zur restlichen Maschine
1 ausgleichen kann. Das Gestell 95 umfasst mehrere Streben 96, 96', 96", die einerseits
an der Oberseite des Reinigungskopfgehäuses 71 angelenkt sind und andererseits schwenkbar
an einer U-förmigen Schiene 98 angelenkt sind, die mit ihren Schenkeln in eine offene,
U-förmige Führung 46 einsetzbar ist, die in einer passenden Höhe am Vorbau 40 der
Maschine 1 angebracht ist. Innerhalb dieser Führung 46 kann die Schiene 98 seitlich
verstellt werden, wie das oben beschrieben ist.
[0070] Die Fig. 6 zeigt anhand einer schematischen Seitenansicht eine weitere Ausgestaltung
der HD-Reinigungsmaschine 1, an die zusätzlich ein zweiter, mobiler und handgeführter
Reinigungskopf 170 angeschlossen ist. Mit diesem zweiten, mobilen Reinigungskopf 170
sollen solche Flächen in der Nähe der Reinigungsmaschine 1 gereinigt werden, die für
diese Reinigungsmaschine 1 nicht zugänglich sind. Dieser zweite mobile Reinigungskopf
170 ist im wesentlichen in gleicher Weise mit einer - nicht im einzelnen dargestellten
- Spritzeinrichtung sowie mit einer - nicht im einzelnen dargestellten - Sammeleinrichtung
ausgerüstet, wie der oben beschriebene Reinigungskopf 70. Typischerweise bearbeitet
der Reinigungskopf 170 eine kleinere Arbeitsfläche als der Reinigungskopf 70 und ist
lediglich mit einem einzigen rotierenden Tragbalken ausgerüstet, an dem zwei Düsen
stationär angebracht sind. Die Spritzeinrichtung am mobilen Reinigungskopf 170 ist
über einem flexiblen Schlauch 169 an die HD-Pumpe 60 an der HD-Reinigungsmaschine
1 angeschlossen. Die Sammeleinrichtung am mobilen Reinigungskopf 170 ist über einen
weiteren flexiblen, großvolumigen Schlauch 165 an das Sauggebläse 50 an der HD-Reinigungsmaschine
1 angeschlossen. Typischerweise kann für jeden dieser Schläuche 169 und 156 eine Länge
von etwa 10 bis 15 m vorgesehen werden. Alternativ können beide Schläuche 169 und
156 in einer gemeinsamen, flexiblen - nicht dargestellten - Schlaucheinrichtung zusammengefasst
sein. Je von der HD-Reinigungsmaschine 1 aus wird der mobile Reinigungskopf 170 über
den Schlauch 169 mit HD-Spritzwasser versorgt, und über den Schlauch 156 entsorgt.
So können Flächen gereinigt werden, die von der vergleichsweisen großen HD-Reinigungsmaschine
1 nicht erreichbar sind.
[0071] Die HD-Reinigungsmaschine 1 ist zusätzlich mit einem Wassertank 100 ausgerüstet.
In der mit Fig. 1 dargestellten Ausführungsform hat dieser Wassertank 100 im wesentlichen
die Form eines länglichen, rechteckigen Kastens, der oberhalb der anderen Aggregate
an dem Fahrwerk 10 abgestützt ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform besteht dieser
Wassertank 100 aus Aluminium und hat ein Fassungsvermögen von etwa 300 Liter Wasser.
In der schematischen Seitenansicht nach Fig. 1 ist die hier sichtbare Seitenwand des
Wassertanks 100 teilweise weg gebrochen dargestellt, um einen Blick auf die Innenausstattung
zu zeigen. Im rückwärtigen Bereich befindet sich an der Deckenwand 101 ein Einlassstutzen
58, an den ein großvolumiger, flexibler Schlauch 58 angeschlossen ist, der mit seinem
anderen Ende an den Druckanschluss 57 des Sauggebläses 50 angeschlossen ist. An der
Innenseite der Deckenwand 101 des Wassertanks 100 sind herabhängende Wirbelbleche
105 befestigt, die sich über den gesamten Querschnitt des Wassertanks 100 erstrecken.
Über die gesamte Länge von vorzugsweise 170 cm sind beispielsweise fünf im Abstand
zueinander angeordnete Wirbelbleche 105 vorgesehen, die eine Höhe von etwa 70 bis
100 mm haben können. Diese Wirbelbleche zwingen dem vorbeiströmenden Druckluftstrom
eine turbulente Strömung auf. An einem vorderen Abschnitt ist die Deckenwand 101 des
Wassertanks 100 mit einem durchbrochenen Abschnitt 102 in Form eines Siebes, Gitters
oder dgl. ausgerüstet, über welchen die in den Wassertank 100 eingeführte Druckluft
wieder austritt. Auf ihrem Weg vom Einlassstutzen 103 zum durchbrochenen Abschnitt
102 folgt die in den Wassertank 100 eingeführte Druckluft einem gewundenen Weg benachbart
zu den Wirbelblechen 105. Längs dieses Weges werden aus dem Druckluftstrom Wassertröpfchen,
Schmutzteilchen und sonstige fremde Feststoffpartikel abgetrennt und gelangen in das
im Wassertank 100 befindliche Wasser. Zusätzlich kann dem durchbrochenen Abschnitt
102 ein - nicht dargestelltes - Luftfilter vorgeschaltet sein, um die austretende
Luft noch weiter zu reinigen.
[0072] Im vorderen Abschnitt ist am Wassertank 100 eine als Schmutzsammler dienende Senke
oder Rinne 108 ausgebildet, aus welcher stark verschmutztes Wasser über einen verstellbaren
Schieber 109 abgelassen werden kann. In diesem vorderen Abschnitt des Wassertanks
100 befinden sich eine oder mehrere Filtereinrichtungen. Gut bewährt hat sich ein
Filter in Form einer Filterkerze 110, die mit einer zylinderförmigen Filterschicht
111 ausgerüstet ist. Das aus dem Wassertank 100 zu entnehmende Wasser tritt über eine
poröse Außenwand in diese Filterkerze 110 ein. In die zylinderförmige Filterschicht
111 ragt ein mit Bohrungen versehenes Rohr 112 hinein, welches das hier gereinigte
Wasser aufnimmt. In das Rohr 112 kann ein Ventil 113 eingesetzt sein. An das jenseits
des Ventils 113 befindliche Rohrende 114 ist der Schlauch 65 angeschlossen, über den
Reinwasser aus dem Wassertank 100 der Saugseite 64 der HD-Pumpe 60 zuführbar ist.
[0073] Bei einer beispielhaften Ausführungsform können in den Wassertank 100 etwa 300 Liter
Wasser eingefüllt werden. Zur bestimmungsgemäßen Reinigung der Outdoor-Bodenfläche
2 werden etwa 15 bis 20 Liter Wasser pro Minute benötigt. Der vom Sauggebläse 60 erzeugte
Saugluftstrom nimmt über die Sammeleinrichtung 88 einen großen Teil des auf die zu
reinigende Fläche 2 gespritzten Wassers wieder auf, zusammen mit den damit freigesetzten
Schmutzteilchen und sonstigen Feststoffpartikeln. Wasser und Schmutzteilchen/Feststoffpartikel
werden zusammen mit dem Druckluftstrom in einen wasserfreien Abschnitt unterhalb der
Deckenwand 101 in den Wassertank 100 eingeführt. Auf dem Weg vom Lufteinlass 103 bis
zum Luftauslass102 am Wassertank 100 wird der größte Teil des tröpfchenförmigen, flüssigen
Wassers wieder ausgeschieden und abgetrennt. Erfahrungen zeigen, dass während eines
Reinigungsjobs etwa die dreifache Menge der ursprünglich in den Wassertank 100 eingefüllten
Wassermenge umgesetzt, umgewälzt und für Reinigungszwecke verwendet werden kann. Anschließend
ist das restliche im Wassertank 100, hier insbesondere in dessen Schmutzsammler 108
verbleibende Wasser so stark verschmutzt, dass es abgelassen und durch frisches Reinwasser
ersetzt werden muss. Unter den beschriebenen Umständen kann mit der erfindungsgemäßen
HD-Reinigungsmaschine 1 bei einer einmaligen Füllung des Wassertanks 100 mit etwa
250 Liter Wasser und einem Wasserverbrauch zu Reinigungszwecken von etwa 15 bis 20
Liter/min innerhalb eines etwa 60 bis 80 min dauernden Reinigungsjobs eine Fläche
von etwa 50 m
2 bis 150 m
2 des Outdoor-Kunststoffbodens 2 sachgemäß gereinigt werden. Hierbei arbeitet die HD-Reinigungsmaschine
autark und ist nicht auf externe Unterstützung angewiesen.
1. Fahrbahre HD-Reinigungsmaschine (1) für Outdoor-Kunststoffböden, mit einem Fahrwerk
(10), das mit mehreren Rädern ausgerüstet ist, von denen wenigstens ein Antriebsrad
(26) motorisch antreibbar ist, um die Maschine (1) mit einer vorgegebenen Arbeitsgeschwindigkeit
über die zu reinigende Bodenfläche (2) zu bewegen;
wobei an diesem Fahrwerk (1) angelenkt ist:
- ein Reinigungskopf (70), mit
-- einem haubenförmigen zur zu reinigenden Bodenfläche (2) hin offenen Gehäuse (71)
in/an dem untergebracht ist:
-- eine Spritzeinrichtung (75), um Wasser unter Hochdruckbedingungen gegen die zu
reinigende Bodenfläche (2) zu spritzen; und
-- eine Sammeleinrichtung (88), um mit Hilfe von Saugluft verspritztes Wasser sowie
eine Aufschlämmung aus Wasser, Schmutzteilchen und sonstigen Feststoffpartikeln aufzunehmen
und aus dem Gehäuse (71) zu entfernen; und
wobei an diesem Fahrwerk (10) wenigstens zusätzlich angebracht ist:
- ein Wassertank (100);
- eine HD-Pumpe (60), die Wasser aus dem Wassertank (100) abzieht und unter HD-Bedingungen
zur Spritzeinrichtung (75) fördert;
- ein Sauggebläse (50), dessen Sauganschluss (55) mit der Sammeleinrichtung (88) verbunden
ist; und
- eine Motoreinheit mit wenigstens einem Antriebsrad-Antrieb (24), einem Sauggebläse-Antrieb
(51) und einem HD-Pumpen-Antrieb (61;
dadurch gekennzeichnet, dass
die HD-Reinigungsmaschine (1) zusätzlich mit einer Spritzsperre ausgerüstet ist, nämlich
eine solche Koppelung zwischen dem Antriebsrad-Antrieb (24) und dem HD-Pumpen-Antrieb
(61) ausgebildet ist, die im Regelfalle gewährleistet, dass die HD-Pumpe (60) nur
dann Wasser unter HD-Bedingungen zur Spritzeinrichtung (75) fördert, wenn die HD-Reinigungsmaschine
(1) mit einer vorgegebenen Arbeitsgeschwindigkeit über die zu reinigende Bodenfläche
(2) fährt.
2. HD-Reinigungsmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die HD-Reinigungsmaschine (1) für eine Arbeitgeschwindigkeit von 5 bis 15 m/min ausgelegt
ist.
3. HD-Reinigungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Motoreinheit ein Verbrennungsmotor (30) gehört, der eine Hydraulikpumpe (32) antreibt,
um ein flüssiges Hydraulikmittel zwangsweise in einem Hydraulikmittelkreis zu führen,
an den je ein Hydraulikmotor (61) der HD-Pumpe (60), ein Hydraulikmotor (51) des Sauggebläses
(50) und ein Hydraulikmotor (24) des Antriebsrades (26) oder der Antriebsräder angeschlossen
ist.
4. HD-Reinigungsmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
in die zum HD-Pumpen-Hydraulikmotor (61) führende Hydraulikmittel-Zuführleitung (62)
ein Magnetventil (63) eingesetzt ist, das erst dann geöffnet wird, nachdem der Antriebsrad-Hydraulikmotor
(24) so mit Hydraulikmittel beaufschlagt ist, um die HD-Reinigungsmaschine (1) mit
der vorgesehenen Arbeitgeschwindigkeit über die zu reinigende Fläche (2) zu bewegen.
5. HD-Reinigungsmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
je zum Antrieb der HD-Pumpe, des Sauggebläses und des Antriebsrades ein eigener Elektromotor
vorhanden ist; und
eine solche wechselseitige Steuerung von HD-Pumpen-Elektromotor und Antriebsrad-Elektromotor(en)
vorgesehen ist, die im Regelfalle gewährleistet, dass die HD-Pumpe nur dann Wasser
unter HD-Bedingungen zur Spritzeinrichtung fördert, wenn die HD-Reinigungsmaschine
mit wenigstens der vorgesehenen Arbeitsgeschwindigkeit über die zu reinigende Fläche
fährt.
6. HD-Reinigungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Spritzeinrichtung (75) zwei, in Vorschubeinrichtung nebeneinander angeordnete,
hohle Tragbalken (76, 80) aufweist, die von je einer mittig angeordneten und vertikal
ausgerichteten Hohlwelle (77, 81) rotierbar gehalten sind;
am jeweiligen Ende jedes Tragbalkens (76, 80) je eine Düse (79, 79') und (83, 83')
so angeordnet ist, dass ein auf die zu reinigende Fläche (2) gerichteter Wasserstrahl
gebildet wird; und
sich einander nähernde Düsen (79', 83) in geringem Abstand aneinander vorbeilaufen.
7. HD-Reinigungsmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeder hohle Tragbalken (76, 80) über ein Schnellwechselsystem mit der zugeordneten
Hohlwelle verbunden ist, das einen raschen Austausch eines gegebenen, mit einer bestimmten
Art von Düsen versehenen Tragbalkens gegen einen anderen, mit einer anderen Art von
Düsen versehenen Tragbalken ermöglicht.
8. HD-Reinigungsmaschine nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
jede Durchgangsdüse so angeordnet ist, dass ihre Durchgangsbohrung in beiden orthogonalen
Raumrichtungen gegenüber der Vertikalen leicht so geneigt ausgerichtet ist, um
a) mit Hilfe des ausströmenden Wasserstrahles ein jeden Tragbalken (76, 80) in Rotation
versetzendes Drehmoment zu erzeugen; und um
b) mit Hilfe der beiden Düsen (79, 79') an dem einen Tragbalken (76) eine so bespritzte
kreisringförmige Fläche zu bilden, welche die mit den beiden Düsen (83, 83') am anderen
Tragbalken (80) bespritzte kreisringförmige Fläche berührt, aber nicht überlappt.
9. HD-Reinigungsmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der an der HD-Reinigungsmaschine (1) angelenkte Reinigungskopf (70) auf eigenen, höhenverstellbar
angeordneten Rollen (72, 72' , 72", 72"') rollt, welche die Austrittsöffnung der Düsen
(79, 79' sowie 83, 83') in einem Abstand von etwa 30 bis 60 mm zur zu reinigenden
Fläche (2) halten.
10. HD-Reinigungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
an die HD-Reinigungsmaschine (1) zusätzlich ein zweiter, mobiler und handgeführter
Reinigungskopf (170) anschließbar ist, der ausgerüstet ist, mit
-- einem haubenförmigen zur zu reinigenden Bodenfläche (2) hin offenen Gehäuse in/an
dem untergebracht ist:
-- eine Spritzeinrichtung, um Wasser unter Hochdruckbedingungen gegen die zu reinigende
Bodenfläche (2) zu spritzen; und
-- eine Sammeleinrichtung, um mit Hilfe von Saugluft verspritztes Wasser sowie eine
Aufschlämmung aus Wasser, Schmutzteilchen und sonstigen Feststoffpartikeln aufzunehmen
und aus dem Gehäuse zu entfernen;
wobei diese Spritzeinrichtung über einen 10 bis 15 m langen Schlauch (166) an die
HD-Pumpe (60) an der HD-Reinigungsmaschine (1) anschließbar ist, und die Sammeleinrichtung
über einen weiteren großvolumigen, etwa 10 bis 15 m Schlauch (156) an das Sauggebläse
(50) an der HD-Reinigungsmaschine (1) anschließbar ist.
11. HD-Reinigungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die HD-Reinigungsmaschine (1) mit einem am Fahrwerk (10) abgestützten Wassertank (100)
ausgerüstet ist, der etwa 250 bis 300 Liter Wasser aufnehmen kann;
der Druckanschluss (57) des Sauggebläses (50) mit einem Lufteinlass (103) des Wassertanks
(100) verbunden ist; und
der in den Wassertank (100) eingeführte Druckluftstrom oberhalb der Wasseroberfläche
an mehreren Wirbelblechen (105) vorbei geführt wird; und längs dieses Weges aus dem
Druckluftstrom Wassertropfen, Schmutzteilchen und sonstige Feststoffpartikel weitgehend
abgetrennt werden, die in das im Wassertank (100) befindliche Wasser gelangen; und
der so gereinigte Luftstrom den Wassertank (100) über ein Sieb, Gitter oder dergleichen
(102) verlässt und in die umgebende Atmosphäre austritt.
12. HD-Reinigungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die HD-Pumpe (60) für einen Pumpenausgangsdruck von 200 bis 500 bar ausgelegt ist;
das Sauggebläse (50) für eine Förderleistung von 25 bis 40 m3 Luft/min. ausgelegt ist; und
mit einer in den Wassertank (100) eingefüllten Wassermenge von etwa 250 Liter und
bei einem Wasserbedarf der Spritzeinrichtung (75) für Reinigungszwecke von etwa 20
Liter/min. während eines ununterbrochenen Reinigungsjobs bei einer durchschnittlichen
Arbeitsgeschwindigkeit von etwa 7 m/min. mit einer einzigen Wassertankfüllung eine
Fläche (2) von etwa 50 bis 150 m2 gereinigt werden kann.
13. Anwendung einer HD-Reinigungsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
zur sachgemäßen Reinigung eines Outdoor-Kunststoffbodens, der im Wesentlichen besteht
aus PUR-gebundenen Gummifasern, Gummigranulat oder Granulat aus Synthesekautschuk,
wie etwa EDPM, oder der wenigstens eine so aufgebaute Nutz- bzw. Trittschicht aufweist.
14. Anwendung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
es sich bei diesem Outdoor-Kunststoffboden um einen Fallschutzboden handelt, welcher
die Fallschutzanforderungen nach der Europäischen Norm 1177 erfüllt.
15. Anwendung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei der Reinigung des Fallschutzbodens mit Hilfe der HD-Reinigungsmaschine nach einem
der Ansprüche 1 bis 12 im Laufe der Zeit in den Fallschutzboden eingelagerte Schmutzteilchen
und andere fremde Feststoffpartikel wenigstens soweit entfernt werden, dass die ursprünglichen
Fallschutzeigenschaften wenigstens teilweise wiederhergestellt werden.