[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur berührungslosen Auslösung eines Spülkastenventils,
mit einer Abdeckplatte zur Abdeckung einer Revisionsöffnung eines Spülkastens, einer
elektronischen Steuerung und einem elektro-magnetischen Stellantrieb zur Betätigung
eines Spülkastenventils.
[0002] Derartige Vorrichtungen weisen üblicherweise einen Annäherungssensor auf und werden
häufig bei Urinalen verwendet. Um ungewollte Spülvorgänge bei kurzzeitigen Annäherungen
an den Annäherungssensor zu verhindern, sind die bekannten Vorrichtungen mit einer
elektronischen Steuerung versehen, die einen Spülvorgang nur dann auslöst, wenn eine
Person eine bestimmte Zeit im Erfassungsbereich des Annäherungssensors verweilt. Der
Spülvorgang wird dabei erst dann ausgelöst, wenn die Person den Erfassungsbereich
des Annäherungssensors verlässt. Gleichwohl kommt es bei diesen bekannten Vorrichtungen
aber immer dann zu einem ungewollten Spülvorgang, wenn sich eine Person ohne Benutzungsabsicht
des zugeordneten Urinals im Erfassungsbereich des Annäherungssensors für eine bestimmte
Zeit aufhält und den Erfassungsbereich dann verlässt.
[0003] In Verbindung mit WC-Spülkästen sind Vorrichtungen der oben genannten Art in der
Praxis unüblich.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, die ungewollte Spülvorgänge ausschließt und sich insbesondere
für eine Kombination mit einem WC-Spülkasten eignet.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Abdeckplatte zur Abdeckung einer Revisionsöffnung
eines Spülkastens, eine elektronische Steuerung und einen elektro-magnetischen Stellantrieb
zur Betätigung eines Spülkastenventils. An der Steuerung ist eine Sensormatrix zur
berührungslosen Erfassung von Körperbewegungen angeschlossen, wobei die Steuerung
mit einem Speicher zur Speicherung mindestens eines von der Sensormatrix abgegebenen
Signalwertes und einer Auswerteeinrichtung zum Vergleich eines von der Sensormatrix
abgegebenen Signalwertes mit mindestens einem gespeicherten, mindestens einer Körperbewegung
zugeordneten Signalwert versehen ist. Des Weiteren ist an der Steuerung ein Wasserstandssensor
zur Erfassung des Spülkastenfüllstandes angeschlossen, wobei die Abdeckplatte mit
einer Anzeigeeinrichtung zur Anzeige einer ausgelösten Spülung sowie des Spülkastenfüllstandes
versehen ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine berührungslose Auslösung eines WC-
oder Urinal-Spülkastenventils durch eine einlernbare Handbewegung, die ein oder mehrere
Sensorsignale bzw. einen oder mehrere Signalwerte hervorruft, die von der Auswerteeinrichtung
mit einem oder mehreren gespeicherten, einer Körperbewegung zugeordneten Signalwerten
verglichen werden, wobei die Steuerung bei Übereinstimmung der verglichenen Signalwerte
innerhalb eines vorgebbaren Toleranzbereiches eine Auslösung des Spülkastenventils
bewirkt. Auf diese Weise werden ungewollte Spülvorgänge sicher ausgeschlossen.
[0008] In die erfindungsgemäße Vorrichtung können verschiedene Handbewegungen eingelernt
werden. Die von den Handbewegungen hervorgerufenen Signalwerte oder Signalwertfolgen
können dabei gleichen aber auch unterschiedlichen Steuerbefehlen zugeordnet und die
entsprechenden Zuordnungen in dem Speicher abgespeichert werden. Es ist somit möglich,
eine bestimmte Handbewegung bzw. die der Handbewegung entsprechenden Signalwerte einem
eine Spülung auslösenden Steuerbefehl zuzuordnen, und eine andere bestimmte Handbewegung
bzw. die dieser Handbewegung entsprechenden Signalwerte einem Steuerbefehl für eine
Spülstopp-Funktion zuzuordnen. Ebenso ermöglicht die Erfindung die Anwendung der so
genannten Zwei-Mengen-Spültechnik, indem eine bestimmte Handbewegung bzw. die der
Handbewegung entsprechenden Signalwerte einem eine Teilspülung auslösenden Steuerbefehl
und eine andere bestimmte Handbewegung bzw. die dieser Handbewegung entsprechenden
Signalwerte einem eine Vollspülung auslösenden Steuerbefehl zugeordnet werden. Insbesondere
ermöglicht die erfindungsgemäße Vorrichtung das Einlernen mehrerer Handbewegungen,
um eine Zwei-Mengen-Spültechnik in Kombination mit einer Spülstopp-Funktion ausüben
zu können.
[0009] Durch die Anzeigeeinrichtung und den Wasserstandssensor ergibt sich hinsichtlich
unterschiedlicher Spülfunktionen, insbesondere der Zwei-Mengen-Technik, eine komfortable
Bedienung der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Dem Nutzer der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann mittels der Anzeigeeinrichtung insbesondere eine optische Rückmeldung über die
ausgelöste Spülfunktion bzw. die gewählte Spülmenge gegeben werden. Darüber hinaus
kann dem Nutzer der erfindungsgemäßen Vorrichtung mittels des Wasserstandssensors
und der Anzeigeeinrichtung auch eine optische Rückmeldung über die Spüldauer bzw.
den aktuellen Wasserstand im Spülkasten gegeben werden. Der aktuelle Wasserstand im
Spülkasten kann für den Nutzer beispielsweise von Interesse sein, wenn er eine Nachspülung
auslösen möchte.
[0010] Die Sensormatrix zur berührungslosen Erfassung von Körperbewegungen ist nach einer
bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung aus einer Vielzahl optischer,
elektronischer Elemente gebildet. Eine solche Sensormatrix lässt sich kostengünstig
realisieren und baut relativ flach, so dass die Sensormatrix wenig Bautiefe beansprucht
und hinsichtlich der Ausgestaltung der Abdeckplatte sehr gute Gestaltungsfreiheiten
bietet.
[0011] Um die Sicherheit gegen ungewolltes Auslösungen von Spülvorgängen weiter zu erhöhen,
ist die Sensormatrix vorzugsweise aus solchen optischen, elektronischen Elemente gebildet,
die auf Infrarotbasis arbeiten. Hierdurch können Fehlauslösungen durch Sonnenstrahlen
sowie Lichtstrahlen, die von einer herkömmlichen Raumbeleuchtung ausgehen, verhindert
werden.
[0012] Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
vorgesehen, dass die Abdeckplatte durch eine semitransparente Glas- oder Kunststoffplatte
gebildet ist, wobei die Sensormatrix und die Anzeigeeinrichtung auf der Rückseite
der Abdeckplatte angeordnet sind. Die Sensormatrix und die Anzeigeeinrichtung sind
bei dieser Ausgestaltung quasi hinter der Abdeckplatte "versteckt". Bei Gebrauch der
Vorrichtung werden die Auslösung eines Spülvorgangs, die Spülwassermenge, die Spüldauer
und/oder der aktuelle Wasserstand im Spülkasten anhand definierter Symbole und/oder
Icons (Piktogramme) mittels der Anzeigeeinrichtung angezeigt, wobei die Symbole und/oder
Icons dann durch die semitransparente Abdeckplatte hindurch sichtbar sind. Bei Nichtgebrauch
der Vorrichtung, d.h. in deren Bereitschaftszustand (Standby-Zustand), sind jedoch
keine Symbole bzw. Icons auf der semitransparenten Abdeckplatte zu erkennen.
[0013] Die Anzeigeeinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nach einer weiteren
bevorzugten Ausgestaltung aus mindestens einer Elektrolumineszens-Folie und/oder einer
Mehrzahl von Leuchtdioden gebildet. Die Anzeigeeinrichtung kann somit sehr flach ausgeführt
werden, so dass sie sehr wenig Bautiefe beansprucht. Ferner zeichnet sich eine so
ausgeführte Anzeigeeinrichtung durch einen relativ geringen Energieverbrauch aus.
[0014] An der Steuerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann des Weiteren ein Annährungssensor
angeschlossen sein, der die Anzeigeeinrichtung aktiviert. Auf diese Weise kann einem
Benutzer des Spülkastens beispielsweise signalisiert werden, dass zum Auslösen eines
Spülvorgangs eine Handbewegung vor der Abdeckplatte auszuführen ist bzw. dass zunächst
mindestens eine Handbewegung eingelernt, einer Spülfunktion zugeordnet und die Zuordnung
in der Vorrichtung gespeichert werden muss.
[0015] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb zur Betätigung des Spülkastenventils als Linearantrieb ausgebildet
ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht die Verwendung eines flexiblen Bowdenzuges als
Kraftübertragungsglied zwischen dem Stellantrieb und dem Spülkastenventil. Hinsichtlich
der Anordnung des Stellantriebs ergeben sich dadurch zahlreiche Möglichkeiten, was
die Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung erleichtert, insbesondere zusätzliche
konstruktive sowie gestalterische Freiheitsgrade schafft.
[0016] Für das Einlernen bestimmter Handbewegungen und deren Zuordnung zu verschiedenen
Spülfunktionen ist die Steuerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach einer weiteren
Ausgestaltung neben der Sensormatrix, dem Speicher und der Auswerteeinrichtung zusätzlich
mit Bedienelementen versehen, die als berührungslos betätigbare Bedienelemente oder
als berührungssensitive Bedienelementen ausgeführt sein können.
[0017] Weitere bevorzugte und vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer mehrere Ausführungsbeispiele darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Abschnitt eines Spülkastens mit einem Spülkastenventil und einer Vorrichtung
zur berührungslosen Auslösung des Spülkastenventils in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- Teile einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Explosionsdarstellung;
- Fig. 3
- eine perspektivische Rückansicht der Teile der Fig. 2 in zusammengesetztem Zustand;
- Fig. 4
- eine Vorderansicht einer Abdeckplatte der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Standby-Zustand;
- Fig. 5
- eine Vorderansicht der Abdeckplatte der Fig. 4 während einer Vollspülung; und
- Fig. 6
- eine Vorderansicht der Abdeckplatte der Fig. 4 während einer Teilspülung.
[0019] In Fig. 1 ist ein Abschnitt eines Spülkastens 1 gezeigt, der vorzugsweise als Unterputzspülkasten
ausgebildet ist und an seiner Vorderseite eine Revisionsöffnung 2 aufweist. Der vertikal
und horizontal geschnitten dargestellte Spülkasten 1 ist für ein WC oder Urinal bestimmt
und mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur berührungslosen, bewegungsgesteuerten
Auslösung eines Spülkastenventils 3 versehen. Die Vorrichtung umfasst unter anderem
eine elektronische Steuerung 4 und einen elektro-magnetischen Stellantrieb 5 zur Betätigung
des Spülkastenventils (siehe Figuren 2 und 3).
[0020] Des Weiteren umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Abdeckplatte oder Betätigungsplatte
6, die vorzugsweise aus einer semitransparenten Glas- oder Kunststoffplatte gebildet
ist und vor der Revisionsöffnung 2 des Spülkastens 1 angeordnet wird, so dass sie
die Revisionsöffnung 2 verschließt bzw. abdeckt.
[0021] Die einteilige Abdeckplatte 6 ist rückseitig mit einem Befestigungselement 7 versehen,
das mit einem der Revisionsöffnung 2 zugeordneten Grundrahmen 8 lösbar verbindbar
ist. Der Grundrahmen 8 wird an einer Wandöffnung befestigt, die in Überdeckung zu
der Revisionsöffnung 2 des Spülkastens 1 liegt. Der Grundrahmen 8 besteht beispielsweise
aus einem einteiligen Spritzgießteil, das vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt ist.
Er weist an seiner Vorderseite einen umlaufenden Flansch 8.1 auf, an dessen Innenkanten
sich ein rückseitig vorstehender Kragen 8.2 anschließt. An den Kragen 8.2 sind Halterungsstege
8.3 angeformt, die eine komplexe, dreidimensionale Form aufweisen. An parallel zu
dem Flansch 8.1 angeordneten, gegenüber diesem zurückspringenden Stegabschnitten 8.4
sind Durchbrüche 8.5 zur Aufnahme von Schraubbolzen (nicht gezeigt) ausgebildet. Die
Schraubbolzen werden in den Spülkasten 1 oder eine vor diesem angeordnete Wand eingeschraubt.
Im montierten Zustand liegt die Rückseite des Flansches 8.1 an der Vorderseite einer
die Revisionsöffnung 2 des Spülkastens 1 umgebenden Wandverkleidung, beispielsweise
einem Fliesenbelag an.
[0022] Der Grundrahmen 8 weist ferner nahe den Innenecken seines Flansches 8.1 bzw. Kragens
8.2 Ausnehmungen (Durchbrüche) 8.6, 8.7 zur lösbaren Befestigung des Befestigungselementes
7 auf. Das Befestigungselement 7 ist als in den Grundrahmen 8 einsetzbarer Befestigungsrahmen
ausgebildet. Es weist in einer gemeinsamen Ebene angeordnete Flansche oder Stege 7.1
auf, an deren Rückseite den Ausnehmungen 8.6, 8.7 des Grundrahmens 8 zugeordnete Clipelemente
in Form von federelastischen Rastzungen 7.2 sowie bolzenförmige Zentrier- oder Führungselemente
7.3 ausgebildet sind. Das Befestigungselement 7 ist mit seinen Flanschen 7.1 auf die
Rückseite der Abdeckplatte 6 aufgeklebt.
[0023] Die Steuerung 4 der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zumindest teilweise in einem
Gehäuse angeordnet, das auf der Rückseite der Abdeckplatte 6 angeordnet ist und dabei
vom Befestigungsrahmen 7 bzw. Grundrahmen 8 aufgenommen wird (vgl. Fig. 3). Vorzugsweise
ist auch das Gehäuse bzw. die Steuerung 4 auf die Rückseite der Abdeckplatte 6 aufgeklebt.
Beispielsweise sind alle elektronischen Leiterbahnen und/oder elektrischen Kontaktflächen
der Steuerung 4 auf die Rückseite der Abdeckplatte 6 auflaminiert. Die Steuerung 4
ist mit einem Stromversorgungskabel 4.1 und einem Steuerleitungen enthaltenden Kabel
4.2 versehen, wobei letztes mit dem Stellantrieb 5 verbunden wird, der das Spülkastenventil
(Ablaufventil) 3 betätigt.
[0024] Der Stellantrieb 5 ist als linearer elektrischer Stellantrieb ausgebildet. Er ist
in einer an der Rückseite des Grundrahmens angeordneten Halterung 9, die durch einen
abnehmbaren Deckel 10 verschließbar ist, gelagert und mit einem flexiblen Bowdenzug
11 gekoppelt (Fig. 1). Die lineare Stellbewegung des Stellantriebs 5 wird über den
Bowdenzug 11 auf einen (nicht näher dargestellten) Hebelmechanismus übertragen, mittels
dem ein als Überlaufrohr ausgebildeter Ventilkörper 12 von einem Ventilsitz 13 des
Spülkastenventils 3 angehoben werden kann. Der Hebelmechanismus ist in einer mit einer
gehäuseförmigen Ventilkörperführung verbundenen Halterung 14 gelagert. Mit 15 ist
ein zweiter Bowdenzug bezeichnet, der zur manuellen Betätigung des Spülkastenventils
3 bei Stromausfall oder Wartungsarbeiten dient.
[0025] Die Steuerung 4 ist mit einer (nicht näher dargestellten) Sensormatrix zur berührungslosen
Erfassung von Körperbewegungen versehen. Die Sensormatrix ist aus einer Vielzahl optischer,
elektronischer Elemente gebildet, die vorzugsweise auf Infrarotbasis arbeiten. Die
Sensormatrix ist vorzugsweise ebenfalls auf die Rückseite der Abdeckplatte 6 aufgeklebt
bzw. auflaminiert. Bei den optischen, elektronischen Elementen der Sensormatrix kann
es sich beispielsweise um Annäherungssensoren und/oder ladungsgekoppelte Halbleiterbauelemente
(so genannte CCD-Elemente) handeln. Die Sensormatrix umfasst beispielsweise 16 solcher
Annäherungssensoren bzw. Halbleiterbauelemente, die raster- oder matrixförmig angeordnet
sind. Die Sensormatrix der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann jedoch auch mehr oder
weniger als 16 solcher Sensoren bzw. Elemente umfassen.
[0026] Die Auswertung der von der Sensormatrix abgegebenen Signale erfolgt durch eine Auswerteeinrichtung,
die vorzugsweise aus einer Mikrocontrollerschaltung gebildet ist. Zudem weist die
Steuerung 4 der erfindungsgemäßen Vorrichtung einen Speicher auf, in welchem von der
Sensormatrix abgegebene Signalwerte speicherbar sind. Die Auswerteeinrichtung bzw.
Mikrocontrollerschaltung vergleicht die von der Sensormatrix abgegebenen Signalwerte
mit dem oder den Körperbewegungen zugeordneten, gespeicherten Signalwerten. Die Auswerteeinrichtung
kann somit verschiedene Handbewegungen, insbesondere Handbewegungsrichtungen, wie
etwa Handbewegungen nach rechts, links, oben und/oder unten, aber auch Buchstaben
und/oder Zahlen darstellende Handzeichen und sonstige beliebige Handbewegungen auswerten
und gemäß zuordenbaren Vorgaben eine gewünschte Spülfunktion auslösen.
[0027] Fehlauslösungen des zugeordneten Spülkastenventils 3 sind somit ausgeschlossen, da
alle Körperbewegungen, insbesondere Handbewegungen, die keiner Spülfunktion zugeordnet
sind, von der Steuerung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ignoriert werden. Ebenso
werden Fremdeinflüsse wie beiläufige Lichteinstrahlungen, Bewegungen durch Haustiere
sowie durch Luftströmung verursachte Bewegungen ignoriert.
[0028] Die Abdeckplatte (Betätigungsplatte) 6 ist ferner mit einer Anzeigeeinrichtung versehen,
um dem Benutzer des Spülkastens 1 eine optische Rückmeldung über eine ausgelöste Spülfunktion
zu geben bzw. um den aktuellen Wasserstand im Spülkasten 1 anzuzeigen. Hierzu ist
ein Wasserstandssensor zur Erfassung des Spülkastenfüllstandes an der Steuerung 4
angeschlossen. Der Wasserstandssensor (nicht gezeigt) ist vorzugsweise als optischer
oder als schwimmergesteuerter Wasserstandssensor ausgeführt.
[0029] Die Anzeigeeinrichtung ist auf der Rückseite der Abdeckplatte (Betätigungsplatte)
6 angeordnet und durch mindestens eine Elektrolumineszenz-Folie und/oder eine Mehrzahl
von Leuchtdioden gebildet. Eine ausgelöste Spülung, die gegebenenfalls gewählte Spülwassermenge
und/oder der Spülkastenfüllstand werden von der Anzeigeeinrichtung vorzugsweise durch
definierte Symbole oder Icons (Piktogramme) angezeigt.
[0030] Die Abdeckplatte 6 ist in Verbindung mit der Anzeigeeinrichtung derart gestaltet,
dass im so genannten Stand-by-Zustand (Betriebsbereitschaftszustand) keine Symbole
bzw. Icons auf der Oberfläche (Sichtseite) der Abdeckplatte 6 zu erkennen sind (vgl.
Fig. 4). Eine optische Anzeige einer ausgelösten Spülung, einer gegebenenfalls gewählten
Spülwassermenge (z.B. Voll- oder Teilspülung) und/oder des Spülkastenfüllstands erfolgt
erst, wenn eine Spülfunktion durch eine bestimmte zugeordnete Handbewegung im Bereich
der Sensormatrix ausgelöst wurde bzw. wenn durch einen an der Steuerung 4 angeschlossenen
Annäherungssensor (nicht gezeigt) die Anwesenheit einer Person in einem bestimmten
Bereich vor der Abdeckplatte 6 erfasst wurde.
[0031] Bei dem in den Figuren 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Anzeigeeinrichtung
drei vertikal verlaufende Leuchtdiodenreihen 16, 17, 18 auf. Die rechte Leuchtdiodenreihe
18 zeigt qualitativ den Spülkastenfüllstand an, während die beiden anderen Leuchtdiodenreihen
16, 17 der Anzeige der ausgelösten Spülwassermenge dienen. Die linke Leuchtdiodenreihe
16 dient dabei der Anzeige einer Vollspülung, während die demgegenüber kürzere Leuchtdiodenreihe
17 einer Teilspülung zugeordnet ist.
[0032] In Fig. 5 ist beispielhaft eine Situation dargestellt, in der die Anzeigeeinrichtung
eine durch eine entsprechende Handbewegung ausgelöste Vollspülung mit einer relativ
großen bzw. maximalen Spülwassermenge anzeigt. Dies wird dadurch angezeigt, dass die
Leuchtdioden der linken, längeren Reihe 16 heller oder in einer anderen Farbe leuchten
als die Leuchtdioden der benachbarten, kürzeren Reihe 17. Bei den Leuchtdioden der
Anzeigeeinrichtung kann es sich vorzugsweise um mehrfarbige Leuchtdioden handeln,
die z.B. sowohl grün als auch rot leuchten können. Von den sechs Leuchtdioden der
rechten Reihe 18, welche den Spülkastenfüllstand qualitativ anzeigen, leuchten in
der dargestellten Situation zwei untere Leuchtdioden heller oder in einer anderen
Farbe als die übrigen Leuchtdioden dieser Reihe 18. Das bedeutet, dass der Spülkasten
1 in der in Fig. 5 dargestellten Situation noch etwa mit einem Drittel der maximalen
Wassermenge gefüllt ist.
[0033] In Fig. 6 ist dagegen eine Situation dargestellt, bei der eine Teilspülung ausgelöst
wurde. Dies wird dadurch signalisiert, dass die Leuchtdioden der kürzeren Reihe 17
heller oder in einer anderen Farbe leuchten als die Leuchtdioden der linken, längeren
Reihe 16. Der Spülkasten 1 ist zu diesem nicht oder nicht mehr voll gefüllt, denn
die oberste Leuchtdiode der rechten Leuchtdiodenreihe 18 leuchtet weniger hell oder
in einer anderen Farbe als die übrigen Leuchtdioden dieser Reihe 18. Das bedeutet,
dass in der in Fig. 6 dargestellten Situation etwa ein Sechstel des maximalen Füllstandes
des Spülkastens 1 fehlen bzw. bereits abgelaufen sind.
[0034] Für die Zuordnung einer frei vorgebbaren Handbewegung bzw. der durch die Handbewegung
bewirkten, von der Sensormatrix abgegebenen Sensorsignalwertfolge zu einer Spülfunktion,
insbesondere dem Öffnen des Spülkastenventils 3 für eine Voll- oder Teilspülung sowie
dem Schließen des Spülkastenventils 3 (Spülstopp-Funktion), ist die Steuerung 4 der
erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Bedienelementen (nicht gezeigt) versehen. Das Einlernen
einer Handbewegung wird dabei vorzugsweise durch die Anzeigeeinrichtung unterstützt,
indem der Benutzer durch die Anzeigeeinrichtung menugeführt Hinweise für die Eingabe,
Zuordnung und Speicherung erhält. Die hierfür vorgesehenen Bedienelemente bestehen
vorzugsweise aus berührungslos betätigbaren Bedienelementen. Es liegt jedoch auch
im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die Steuerung 4 mit berührungssensitiven Bedienelementen
zu versehen, um eine einlernte Handbewegung bzw. die entsprechende Sensorsignalwertfolge
einer Spülfunktion zuzuordnen und die Zuordnung im Speicher der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zu speichern.
1. Vorrichtung zur berührungslosen Auslösung eines Spülkastenventils, mit einer Abdeckplatte
(6) zur Abdeckung einer Revisionsöffnung eines Spülkastens, einer elektronischen Steuerung
(4) und einem elektro-magnetischen Stellantrieb (5) zur Betätigung eines Spülkastenventils,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Steuerung (4) eine Sensormatrix zur berührungslosen Erfassung von Körperbewegungen
angeschlossen ist, wobei die Steuerung (4) mit einem Speicher zur Speicherung mindestens
eines von der Sensormatrix abgegebenen Signalwertes und einer Auswerteeinrichtung
zum Vergleich eines von der Sensormatrix abgegebenen Signalwertes mit mindestens einem
einer Körperbewegung zugeordneten, gespeicherten Signalwert versehen ist, wobei an
der Steuerung (4) ein Wasserstandssensor zur Erfassung des Spülkastenfüllstandes angeschlossen
ist, und wobei die Abdeckplatte (6) mit einer Anzeigeeinrichtung (16, 17, 18) zur
Anzeige einer ausgelösten Spülung sowie des Spülkastenfüllstandes versehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormatrix aus einer Vielzahl optischer, elektronischer Elemente gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die optischen, elektronischen Elemente auf Infrarotbasis arbeiten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (6) durch eine semitransparente Glas- oder Kunststoffplatte gebildet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormatrix auf der Rückseite der Abdeckplatte (6) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinrichtung durch eine Mikrocontrollerschaltung gebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass elektronische Leiterbahnen der Steuerung und/oder elektrische Kontaktflächen der
Steuerung auf der Rückseite der Abdeckplatte (6) auflaminiert sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung durch mindestens eine Elektrolumineszenz-Folie und/oder eine
Mehrzahl von Leuchtdioden (16, 17, 18) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung (16, 17, 18) auf der Rückseite der Abdeckplatte (6) angeordnet
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Stellantrieb (5) als Linearantrieb ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (4) mit berührungslos betätigbaren Bedienelementen versehen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (4) mit berührungssensitiven Bedienelementen versehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Steuerung (4) ein Annährungssensor angeschlossen ist, der die Anzeigeeinrichtung
(16, 17, 18) aktiviert.