[0001] Die Erfindung betrifft eine Antriebs- und Wendevorrichtung für die Lamellen einer
Jalousie, mit einem Lagergehäuse, das zur drehbaren Aufnahme einer antreibbaren, das
Lagergehäuse durchsetzenden Antriebswelle ausgebildet ist, einer Wickelspule für ein
Tragband, einem Wendemechanismus zum Kippen der Lamellen und einem Anschlagflansch
zum Festlegen von Winkelendstellungen für die Lamellen, wobei der Wendemechanismus
zum Bewegen der Lamellen zwischen definierten Winkelendstellungen sowie zum Arretieren
der Lamellen in einer Winkelzwischenstellung wenigstens ein Wendeelement und ein mittels
eines Betätigungsmechanismus mit dem Wendeelement lösbar in Eingriff bringbares Anschlagelement
umfasst.
[0002] Jalousien mit einer Antriebs- und Wendevorrichtung sind allgemein bekannt, beispielsweise
aus der
WO 2004/059 117 A1 oder der
EP 10 52 365 B1. Dabei ermöglicht es die sogenannte Arbeitsstellung, bei der die Lamellen in einer
Zwischenwinkelstellung arretiert sind, die Jalousien in einem anderen als im geschlossenen
Zustand abzusenken.
[0003] Eine nicht gattungsgemäße Antriebs- und Wendevorrichtung ist aus der
DE 20 2006 008885 U1 bekannt. In dieser Schrift sind lediglich zwei unterschiedliche Positionen geoffenbart,
wodurch es keine Winkelzwischenstellung gibt.
[0004] Den aus dem Stand der Technik bekannten gattungsgemäßen Antriebs- und Wendevorrichtungen
liegt die gemeinsame Idee zugrunde, dem Benutzer eine Jalousie anzubieten, deren Lamellen
nicht nur zwischen zwei Winkelendstellungen - eine zum Absenken, eine zum Hochfahren
- verschwenkt werden können, sondern zusätzlich beim Absenken der Jalousien in einer
Winkelzwischenstellung, bei der sich die Jalousie praktisch in einem halboffenen Zustand
befindet, arretierbar sind.
[0005] Ausgehend von diesem Stand der Technik hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht,
eine neuartige Antriebs- und Wendevorrichtung für die Lamellen einer Jalousie zu schaffen,
die dem Benutzer eine komfortable und variantenreiche Arretierung der Lamellen in
verschiedenen Winkelstellungen ermöglicht.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass die Antriebs- und Wendevorrichtung
zum Arretieren der Lamellen in einer Winkelzwischenstellung beim Hochfahren der Jalousie
angeordnet und ausgebildet ist, wobei die Winkelzwischenstellung zwischen und gesondert
von den Winkelendstellungen liegt und wobei der auf das Anschlagelement wirkende Betätigungsmechanismus
in eine Drehrichtung der Antriebswelle freilaufend ausgebildet ist.
[0007] Die Erfindung verfolgt damit einen völlig neuen Lösungsansatz. Während beim Stand
der Technik zur Erhöhung der Bedienerfreundlichkeit jeweils von oberhalb der abzulichtenden
Öffnung gepackten Jalousien ausgegangen wurde und sich deshalb alle Verbesserungsvorschläge
auf die Stellung der Lamellen beim Absenken der Jalousie bezogen haben, geht die Erfindung
davon aus, dass die Jalousie am Morgen bzw. zu Beginn eines Arbeitstages vom heruntergelassenen
in den hochgefahrenen Zustand bewegt wird, weshalb der tatsächliche Bedarf einer Winkelzwischenstellung
für die Lamellen während des Hochfahrens der Jalousie gegeben ist.
[0008] Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann dabei weiters vorgesehen
sein, dass die Antriebs- und Wendevorrichtung ein mit dem Wendemechanismus in Wirkverbindung
bringbares Betätigungselement zum Arretieren der Lamellen in einer Arbeitsstellung
beim Senken der Jalousie aufweist.
[0009] Anders ausgedrückt sind bei diesem Ausführungsbeispiel vier Winkelstellungen für
die Lamellen vorgesehen, wobei die Lamellen zwischen zwei Winkelendstellungen verschwenkt
und in zwei verschiedenen, zwischen den Winkelendstellungen liegenden Winkelzwischenstellungen
arretierbar sind, von denen eine Winkelzwischenstellung beim Absenken der Jalousie
und die andere Winkelzwischenstellung beim Hochfahren der Jalousie eingenommen wird.
[0010] Mit einer derartigen Ausführung wird dem Bediener also eine wesentlich variantenreichere
und komfortabel zu bedienende Antriebs- und Wendevorrichtung zur Verfügung gestellt.
[0011] Eine konstruktiv einfache Lösung sieht dabei vor, dass der Betätigungsmechanismus
ständig mit dem Anschlagelement des Wendemechanismus in Eingriff steht.
[0012] Durch die vorliegende Erfindung kann von jeder Winkelstellung direkt auf die Winkelzwischenstellung
gefahren werden. Das heißt, es ist kein langwieriges Auf- und Niederfahren der gesamten
Jalousie notwendig, um wieder in die Winkelzwischenstellung beim Hochfahren zu gelangen.
[0013] Der Betätigungsmechanismus weist gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung
wenigstens ein in der Rotationsachse der Antriebeswelle drehbar gelagertes Betätigungsteil
sowie ein mit dem Betätigungsteil wirkverbundenes bzw. wirkverbindbares Freilaufelement
auf.
[0014] Zum Festlegen der Lamellen in einer Arbeitsstellung beim Hochfahren der Jalousie
ist gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass zwischen
dem Betätigungsteil und dem Freilaufelement ein Kupplungselement, mittels dem das
Betätigungsteil und das Freilaufelement zum Arretieren der Lamellen in einer Winkelzwischenstellung
beim Hochfahren der Jalousie lösbar in Eingriff bringbar sind, angeordnet ist.
[0015] Gemäß einer konstruktiv einfachen Lösung ist dabei vorgesehen, dass das Kupplungselement
von einer Spiralfeder gebildet ist. Selbstverständlich kann das Kupplungselement auch
von einem anders ausgebildeten Kraftspeicher gebildet sein.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das
Betätigungsteil buchsenförmig ausgebildet ist, wobei ein Endabschnitt des buchsenförmigen
Betätigungsteiles drehfest mit dem Freilaufelement verbunden ist und das Betätigungsteil
in seinem gegenüberliegenden Endabschnitt einen Anschlagstift zum Eingriff in das
Anschlagelement aufweist. Als günstig hat es sich herausgestellt, wenn der Anschlagstift
von der Seite betrachtet stirnseitig axial vorstehend am Betätigungsteil angeordnet
ist.
[0017] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das um die Rotationsachse
der Antriebswelle drehbar gelagerte Freilaufelement im Wesentlichen scheibenförmig
ausgebildet ist und weist auf seiner äußeren Umfangsfläche eine Führungsnut auf, in
der ein im Lagergehäuse linear bewegbar abgeordnetes Schiebeteil geführt ist.
[0018] Um einen Freilauf für den Schiebeteil in eine Drehrichtung der Antriebswelle sicher
zu stellen, ist dabei weiters vorgesehen, dass die Führungsnut schraubenlinienförmig
verläuft und in einem Endabschnitt als umlaufender Führungskanal ohne Steigung ausgebildet
ist.
[0019] Wenngleich die Übertragung der Drehbewegung der Antriebswelle auf das Freilaufelement
des Betätigungsmechanismus mit unterschiedlichen Mitteln realisierbar ist, sieht eine
Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Übertragung der Drehbewegung der Antriebswelle
auf das Freilaufelement des Betätigungsmechanismus mittels eines Planetengetriebes
erfolgt.
[0020] Aus produktionstechnischen Gründen und zur' Sicherstellung einer einfachen Wartungsmöglichkeit
bzw. eines Austausches im Bedarfsfall sieht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
vor, dass wenigstens der Betätigungsmechanismus in einem separaten, mit dem Lagergehäuse
lösbar verbindbaren Lagerteil angeordnet und ausgebildet ist.
[0021] Erfindungsgemäß kann weiters vorgesehen sein, dass das Anschlagelement des Wendemechanismus
scheibenförmig ausgebildet ist, wobei auf der dem Wendeelement abgewandeten Seite
des Anschlagelementes ein Stoppelement zum Eingriff mit dem Anschlagflansch und ein
Mittel zum Eingriff mit dem Betätigungsteil des Betätigungsmechanismus angeordnet
bzw. ausgebildet sind, wobei eine konstruktiv einfache Lösung vorsieht, dass das Mittel
von einer Führungsbahn, in der das Betätigungsteil geführt ist, gebildet ist.
[0022] Insbesondere bei einer koaxialen Anordnung der verschiedenen Antriebs- und Wendevorrichtungen
an einer antreibbaren Antriebswelle hat es sich als günstig herausgestellt, wenn die
Führungsbahn als kreisbogenförmige Durchtrittsöffnung ausgebildet ist.
[0023] Insbesondere wenn die Antriebs- und Wendevorrichtung ein mit dem Wendemechanismus
in Wirkverbindung bringbares Betätigungselement zum Arretieren der Lamellen in einer
Arbeitsstellung beim Senken der Jalousie aufweist, hat es sich im Sinne einer konstruktiv
einfachen Lösung als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Betätigungselement mittels
des Schiebeteils des Betätigungsmechanismus mit dem Anschlagelement des Wendemechanismus
in Wirkverbindung bringbar ist.
[0024] Um die Längserstreckung des in der Regel im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildeten
Lagergehäuses klein halten zu können, sieht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
vor, dass wenigstens die Wickelspule, der Wendemechanismus, der Anschlagflansch und
das Betätigungselement in einem gemeinsamen Lagergehäuse angeordnet sind. Als günstig
hat sich dabei herausgestellt, wenn das wenigstens die Wickelspule, den Wendemechanismus,
den Anschlagflansch und das Betätigungselement aufweisende Lagergehäuse mit dem den
Betätigungsmechanismus aufweisenden Lagerteil lösbar verbindbar ist.
[0025] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist dabei das Betätigungselement
zwischen einer das Anschlagelement in einer Winkelzwischenstellung arretierenden Eingriffsposition
und einer Freigabeposition bewegbar, während die zweite Winkelzwischenstellung zum
Arretieren der Lamellen beim Hochfahren der Jalousie mittels dem Betätigungsteil und
dem Freilaufelement des Betätigungsmechanismus eingenommen wird.
[0026] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Betätigungselement
ein Grundelement und wenigstens zwei daran angeordnete Eingriffselemente aufweist,
von denen ein erstes Eingriffselement in Wirkverbindung mit dem Wendemechanismus und/oder
ein zweites Eingriffselement in Wirkverbindung mit dem Totgangmechanismus steht bzw.
bringbar ist.
[0027] Um das erste oder das zweite Eingriffselement des Betätigungselementes mit dem Wendemechanismus
oder dem Totgangmechanismus in Wirkverbindung bringen zu können, ist eine Lageänderung
des Betätigungselementes im Lagergehäuse notwendig. Dazu ist gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass das Betätigungselementes durch
Umwandlung einer Rotationsbewegung der Antriebswelle in eine Axialbewegung in Richtung
der Rotationsachse zwischen der Freigabe- und der Eingriffsposition bewegbar ist.
Eine zuverlässige Funktionsweise kann dann erreicht werden kann, wenn das Betätigungselement
wenigstens während der Bewegung zwischen der Freigabe- und der Eingriffsposition,
und umgekehrt, frei von einer Kraftspeicherbeaufschlagung, insbesondere Federbeaufschlagung,
ist.
[0028] Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem diese Bewegung des Betätigungselementes
eben durch Beaufschlagung mittels eines Kraftspeichers erreicht wird, erfolgt der
Wechsel des Betätigungselementes zwischen der Freigabe und Eingangsposition bei der
Erfindung durch Drehen der Antriebswelle, wodurch einerseits Fehlfunktionen, die bei
der Verwendung von elastischen Kraftspeichem auftreten können, vermieden werden und
andererseits eine materialschonende Lösung gegeben ist.
[0029] Die Erfindung betrifft weiters eine Antriebs- und Wendevorrichtung für die Lamellen
einer Jalousie, mit einem Lagergehäuse, in dem wenigstens eine Wickelspule für ein
Tragband und ein Wendemechanismus zum Kippen der Lamellen zwischen definierten Winkelendstellungen
mittels einer Antriebswelle drehbar gelagert sind, und einem mit dem Wendemechanismus
in Wirkverbindung bringbaren Betätigungselement zum Arretieren der Lamellen in einer
Arbeitsstellung beim Senken der Jalousie, wobei das Betätigungselement zwischen einer
das Anschlagelement in einer Winkelzwischenstellung arretierenden Eingriffsposition
und einer Freigabeposition bewegbar ist.
[0030] Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ist es bedingt durch die konstruktive
Anordnung des Totgangmechanismus und des Betätigungselementes in einem separaten Zusatzmodul
notwendig, das Betätigungselement mittels eines elastischen Kraftspeichers zu beaufschlagen,
um einen Wechsel des Betätigungselementes zwischen der Eingriffs- und Freigabeposition
sicherzustellen. Diese Anordnung eines zusätzlichen Kraftspeichers schlägt sich neben
dem dafür erhöhten Platzbedarf zusätzlich negativ auf die Herstellungskosten eines
Jalousienlagers mit Arbeitsstellungsfunktion nieder.
[0031] Zur Umgehung dieser Problematik sieht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
daher vor, dass das Betätigungselement zur Rotationsachse R im Wesentlich parallel
bewegbar im Lagergehäuse angeordnet ist, wobei die Bewegung des Betätigungselementes
zwischen der Freigabe- und der Eingriffsposition mittels des Wendemechanismus erfolgt.
[0032] Es wird also auf die Anordnung eines zusätzlichen das Betätigungselement beaufschlagenden
Kraftspeichers verzichtet und die notwendige Bewegung des Betätigungselementes in
einfacher Weise mit dem ohnedies vorhandenen Wendemechanismus sichergestellt.
[0033] Dazu sieht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, dass das Betätigungselement
zur Rotationsachse R im Wesentlichen parallel verschwenkbar im Lagergehäuse angeordnet
ist, wobei es sich als günstig herausgestellt hat, wenn das Betätigungselement am
Lagergehäuse um eine zur Rotationsachse R im Wesentlichen normalen Achse schwenkbar
gelagert ist.
[0034] Diese bevorzugte verschwenkbare Anordnung des Betätigungselementes im Lagergehäuse
ermöglicht eine besonders kurze Bauweise und stellt aufgrund der rotatorischen Lagerung
des Betätigungselementes eine besonders leichtgängige Variante dar.
[0035] Gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Betätigungselement
linear, zur Rotationsachse R im Wesentlichen parallel verschiebbar im Lagergehäuse
angeordnet ist. Eine kontinuierlich geführte, translatorische Bewegung kann dabei
dann erreicht werden, wenn am Betätigungselement ein Führungselement angeordnet bzw.
ausgebildet ist, mittels dem das Betätigungselement in einer am Lagergehäuse ausgebildeten
korrespondierenden Führung linear verschiebbar geführt ist. Als günstig hat es sich
herausgestellt, wenn die Führung von einer in der Wandung des Lagergehäuses ausgebildeten
Durchtrittsöffnung gebildet ist.
[0036] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist weiters vorgesehen, dass
das Anschlagelement des Wendemechanismus scheibenförmig ausgebildet ist und an seiner
äußeren Umfangsfläche wenigstens ein Umlenkelement und ein Arretierelement, die mit
dem Betätigungselement zusammenwirken, aufweist. Eine sichere Verriegelung des Betätigungselementes
am Anschlagelement kann dann erzielt werden, wenn das Arretierelement v-förmig ausgebildet
ist.
[0037] Durch eine derartige Ausbildung der Umfangsfläche des Anschlagelementes kann das
Anschlagelement nicht nur wie beim Stand der Technik zum Arretieren der Lamellen einer
Winkelzwischenstellung dienen, sondern darüber hinaus die Bewegung des Betätigungselementes
zwischen der Freigabe- und Eingriffsposition und umgekehrt veranlassen.
[0038] Dazu ist gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen, dass
das Betätigungselementes während seiner Bewegung zwischen der Freigabe- und der Eingriffsposition
mittels eines Wellrades angetrieben ist, wobei die Welle des Wellrades von der Antriebswelle
und das Rad des Wellrades vom Anschlagelement des Wendemechanismus gebildet ist und
die Umwandlung der Rotationsbewegung des Anschlagelementes in eine zur Rotationsachse
R axialen Bewegung des Betätigungselementes im Wesentlichen mittels des wenigsten
einen an der Umfangsfläche des Anschlagelementes angeordneten Umlenkelementes erfolgt.
[0039] Anders ausgedrückt werden also die Eingriffselemente des Betätigungselementes an
der Umfangsfläche des Anschlagelementes im Wesentlichen linear in Achsrichtung der
Antriebswelle in Abhängigkeit der Drehrichtung der Antriebswelle hin- und herbewegt.
[0040] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, dass der Anschlagflansch,
wie an sich bekannt, zur Aufnahme mehrerer Anschlagstifte in unterschiedlichen Lagepositionen
ausgebildet ist, wobei die unterschiedlichen Lagepositionen jeweils unterschiedliche
Winkelendstellungen definieren.
[0041] Die Erfindung betrifft weiters eine Jalousie mit einer erfindungsgemäßen Antriebs-
und Wendevorrichtung, die sich durch eine Arbeitsstellung für die Lamellen beim Hochfahren
der Jalousie, in der die Lamellen in einer zwischen zwei Winkelendstellungen liegenden
Winkelzwischenstellung arretiert bzw. arretierbar sind, auszeichnet.
[0042] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer derartigen Jalousie ist gemäß einer weiteren
Ausführungsform gekennzeichnet durch wenigstens zwei Arbeitsstellungen für die Lamellen,
von denen eine erste Arbeitsstellung beim Senken der Jalousie und eine zweite Arbeitsstellung
beim Hochfahren der Jalousie einnehmbar ist, wobei die beiden Arbeitsstellungen von
zwei verschiedenen, zwischen den beiden Winkelendstellungen liegenden Winkelzwischenstellungen
festgelegt sind.
[0043] Weiters soll ein Verfahren zum Verschwenken der Lamellen einer Jalousie nach einem
der Ansprüche 33 oder 34, bei dem die Lamellen während des Hochfahrens der Jalousie
in einer zwischen zwei Winkelendstellungen liegenden Winkelzwischenstellung arretierbar
sind, angegeben werden.
[0044] Neuerungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass beim Hochfahren der Jalousie aus der abgesenkten
Position die Lamellen in einem ersten Schritt nach innen gewendet werden bis das Freilaufelement
des Betätigungsmechanismus mittels des Schiebeteils blockiert wird, wodurch eine Drehrichtungsumkehr
des Sonnenrades des Plantengetriebes erfolgt und bei weiterer Drehung der Antriebswelle
das Wendeelement über das Kupplungselement und das Betätigungsteil, das in Eingriff
mit dem Anschlagelement steht, in eine zur Drehrichtung der Antriebswelle entgegengesetzten
Drehrichtung bewegt wird, bis das Betätigungsteil im Lagerteil blockiert wird, wodurch
bei einer weiteren Drehung der Antriebswelle die Lamellen in die zweite Winkelzwischenstellung
verschwenkt werden und dieser bis zur nächsten Drehrichtungsumkehr der Antriebswelle
verbleiben.
[0045] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figurenbeschreibung
unter Bezugnahme auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1a bis 1c'
- unterschiedliche Stellungen der Lamellen beim Senken und Heben der Jalousie gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 2a bis 2d'
- unterschiedliche Stellungen der Lamellen beim Senken und Heben der Jalousie gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- Fig. 3a
- eine Antriebs- und Wendevorrichtung in perspektivischer Darstellung gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1,
- Fig. 3b
- eine Explosionsdarstellung des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 3a,
- Fig. 3c
- einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3a,
- Fig. 4a
- eine perspektivische Darstellung der Antriebs- und Wendevorrichtung gemäß Fig. 2,
- Fig. 4b
- eine Explosionsdarstellung des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 4a,
- Fig. 4c
- einen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4a
- Fig. 4d
- einen Querschnitt entlang der Schnittlinie SS' aus Fig. 4c und
- Fig. 5
- im Detail das Anschlagelement, das Betätigungsteil und die untere Hälfte des Lagerteiles
für den Betätigungsmechanismus.
[0046] Die Fig. 1a bis 1c' zeigen das Funktionsprinzip eines Jalousienlagers mit einer Arbeitsstellungsfunktion
beim Hochfahren der Jalousie.
[0047] Während bei herkömmlichen Jalousien 3 die Lamellen 2 lediglich zwischen zwei Winkelendstellungen
A, B, wobei die Jalousien in der Regel im geschlossenen Zustand (Winkelendstellung
B) gesenkt und in halb geöffnetem Zustand (Winkelendstellung A) gehoben wird, verschwenkt
werden können, weisen bekannte Antriebs- und
[0048] Wendevorrichtungen mit einer Arbeitsstellungsfunktion eine zwischen den Winkelendstellungen
A, B liegende Winkelzwischenstellung C (Fig. 2a bis 2d) auf, in der die Lamellen in
geöffnetem Zustand, meistens ca. 50° nach außen geöffnet, arretierbar sind, sodass
die Jalousie in dieser Arbeitsstellung der Lamellen, das heißt mit einfallendem Tageslicht
gesenkt werden kann.
[0049] Die erfindungsgemäße Antriebs- und Wendevorrichtung unterscheidet sich von diesem
Stand der Technik durch eine zwischen den Winkeleinstellungen A, B liegende Winkelzwischenstellung
D, in der die Lamellen in geöffnetem Zustand, in annähernd waagrechter Lage, arretierbar
sind, sodass die Jalousie in dieser Arbeitsstellung I der Lamellen hochgefahren werden
kann.
[0050] Die Fig. 1 a und 1a' zeigen das Senken der Jalousie 3 in geschlossenem Zustand, das
heißt die Lamellen 2 befinden sich in der Winkeleinstellung B.
[0051] Zum Heben der Jalousie werden, wie in Fig. 1b, 1b' dargestellt, die Lamellen 2 der
Jalousie 3 durch ändern der Drehrichtung nach links von der Winkelendstellung B in
die Winkelendstellung A gewendet.
[0052] Beim weiteren Hochfahren der Jalousie, das heißt die Antriebswelle wird nach links
gedreht, ändert sich, vorzugsweise unter Verwendung eines Freilaufes, die Drehrichtung
des Antriebs für den Betätigungsmechanismus, wodurch in weiterer Folge die Lamellen
2 in die Winkelzwischenstellung D (Fig. 1c, 1c') verschwenkt werden, sodass beim weiteren
Hochfahren der Jalousie die Lamellen 2 in eine der Winkelzwischenstellung D entsprechenden
Offenstellung gehalten sind.
[0053] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellte, einer annähernd
waagrechten Lage der Lamelle entsprechenden Winkelzwischenstellung D beschränkt. Eine
Grundidee der Erfindung besteht darin, dem Benutzer eine Jalousie zur Verfügung zu
stellen, deren Lamellen beim Hochfahren eine im Wesentlichen zwischen der geschlossenen
Lage (Winkelendstellung A) und der dargestellten waagrechten Lage arretiert werden
können.
[0054] Bei dem in den Fig. 2a und 2d' gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Jalousie zusätzlich
eine Arbeitsstellungsfunktion II beim Senken der Jalousie auf.
[0055] Die Fig. 2a und 2a' zeigen diese Arbeitsstellungsfunktion II, bei der die Lamellen
2 in der Winkelzwischenstellung C gehalten sind und die Jalousie durch drehende Antriebswelle
nach rechts in Pfeilrichtung gesenkt wird.
[0056] Zum vollständigen Schließen der Jalousie 3 wird zuerst durch eine Drehrichtungsänderung
der Antriebswelle die Arbeitsstellung II, das heißt die Arretierung der Lamellen 2
in der Winkelzwischenstellung C aufgehoben, bevor die Lamellen 2 durch eine weitere
Drehrichtungsänderung über die Winkelzwischenstellung C in die Winkelendstellung B
verschwenkt werden, sodass die Jalousie zur Gänze geschlossen wird (Fig. 2b, b').
[0057] Das Funktionsprinzip und die Funktionsweise der Fig. 2b bis 2d' entsprechen den Funktionsprinzip
und der Funktionsweise der Fig. 1a bis 1c' und unterscheidet sich von diesen nur durch
die Winkelzwischenstellung C, die bei dem sowohl in den Fig. 1a bis 1c' und Fig. 2b
bis 2d' gezeigten Hochfahren der Jalousie keine Rolle spielt, weshalb auf eine nochmalige
Beschreibung verzichtet wird.
[0058] In Fig. 3a ist perspektivisch eine erfindungsgemäße Antriebs- und Wendevorrichtung
1 gezeigt, bei der das Jalousienlager 4 ein Lagergehäuse 5, 5' und einen Lagerteil
25, 25' aufweist. Das Lagergehäuse 5, 5' entspricht dabei der Größe nach einem Standardlager
nach dem Stand der Technik ohne Arbeitsstellungsfunktion. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
weist das Lagergehäuse einen Lagerkörper 5 und einen Lagerdeckel 5' auf, die aus Kunststoff,
insbesondere im Spritzgießverfahren, hergestellt sind und miteinander formschlüssig
verbindbar sind. Das Lagergehäuse ist zur drehbaren Aufnahme einer nicht dargestellten
Antriebswelle ausgebildet, die den Lagerkörper 5 durchsetzt und um die Rotationsachse
R drehbar ist.
[0059] Im Lagergehäuse 5, 5' sind - wie aus Fig. 3b ersichtlich - koaxial zueinander und
um die Rotationsachse R drehbar von links nach rechts die Wickelspule 6, der Wendemechanismus
7 sowie das Anschlagelement 9 angeordnet.
[0060] Die Wickelspule 6 ist zylinderförmig ausgebildet und weist einen scheibenförmigen,
drehfest angeordneten Flansch sowie eine Durchtrittsöffnung für die Antriebswelle
auf. An der Wickelspule 6 ist links des scheibenförmigen Flansches die Spulenscheibe
6' drehfest aufgesteckt. Die Spulenscheibe 6' weist neben einer Durchtrittsöffnung
für die Antriebswelle ein Loch zur Aufnahme eines Tragbandstiftes 36 auf, der zur
Befestigung des auf der Wickelspule aufzuwickelnden Tragbandes (nicht dargestellt)
dient. Auf der rechten Seite des scheibenförmigen Flansches sind auf der Wickelspule
6 drehbar das Wendeelement 8 und das Anschlagelement 9 des Wendemechanismus 7 angeordnet.
Zwischen dem Wendeelement 8 und dem Anschlagelement 9 ist in an sich bekannter Weise
die Wendefeder 17 angeordnet. Eine Wendeschnur 34 ist sowohl mit dem Wendeelement
8 als auch mit den einzelnen Lamellen 2 verbunden.
[0061] Der rechts neben dem Anschlagelement 9 angeordnete Anschlagflansch 27 bildet beim
gezeigten Ausführungsbeispiel gleichzeitig eine Stirnwand des Lagergehäuses 5, 5'
und ist mit diesem drehfest verbunden.
[0062] Mittels der Anschlagstifte 24 die in Durchgangsöffnungen 38 des Anschlagflansches
27 eingesetzt werden, können die Winkelendstellungen A, B zwischen denen die Lamellen
2 kippbar sind, definiert werden.
[0063] Anders ausgedrückt ist im Lagegehäuse 5, 5', dessen eine Stirnseite vom Anschlagflansch
27 gebildet wird, eine in Form einer Hohlwelle ausgebildete längliche Wickelspule
6 angeordnet, wobei auf der hohlwellenförmigen Wickelspule 6, die mittels der Antriebswelle
drehbar ist, der Wendemechanismus 7 gelagert ist.
[0064] Mit dem Lagergehäuse 5, 5' lösbar verbunden ist das Lagerteil 25, 25', in dem der
Betätigungsmechanismus 10, mittels dem die Lamellen 2 in eine Arbeitsstellung I beim
Hochfahren der Wendemechanismus 7 verschwenkt werden können, angeordnet.
[0065] Wie aus Fig. 3b und 3c ersichtlich, umfasst der Betätigungsmechanismus 10 ein buchsenförmig
ausgebildetes Betätigungsteil 11, das im zusammengebauten Zustand der Antriebs- und
Wendevorrichtung 1 durch eine Durchtrittsöffnung im Anschlagflansch 27 in das Lagergehäuse
5, 5' hineinragt (Fig. 3c).
[0066] Mit dem Betätigungsteil 11 über ein, beim gezeigten Ausführungsbeispiel von einer
Spiralfeder gebildetes, Kupplungselement 12 und einen Kupplungsring 13 wirkverbunden
ist das Freilaufelement 14. Dabei wird mittels des Kupplungselements 12 das Freilaufelement
14 beim Hochfahren der Jalousie 3 mit dem Betätigungsteil 11 lösbar in Eingriff gebracht,
was zu einer Arretierung der Lamellen 2 in der Wnkelzwischenstellung D führt.
[0067] Das um die Rotationsachse R der Antriebswelle drehbar gelagerte Freilaufelement 14
ist im gezeigten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildet und
weist auf seiner äußeren Umfangsfläche eine Führungsnut 16 auf, in der ein im Jalousienlager
4 linear bewegbar angeordneter Schiebeteil 19 geführt ist. Die Führungsnut 16 verläuft
dabei schraubenlinienförmig, ist jedoch in einem Endabschnitt als umlaufender Führungskanal
ohne Steigung ausgebildet, um einen Freilauf für den Schiebeteil 19 in eine Drehrichtung
sicherzustellen.
[0068] Auf seiner dem Betätigungsteil 11 abgewandten Stirnseite sind am Freilaufelement
14 vier Sternräder 21 eines Planetengetriebes 20 angeordnet, die mit dem Sonnenrad
22 und dem Hohlrad 23 des Planetengetriebes 20 zusammenwirken. Anders ausgedrückt,
weist also das in Fig. 1 und 3 gezeigte erste Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Antriebs- und Wendevorrichtung ein in einem Lagergehäuse 5, 5' angeordnetes Standardlager
nach dem Stand der Technik ohne Arbeitsstellungsfunktion und einen in einem separaten
Lagerteil 25, 25', der mit dem Lagergehäuse 5, 5' lösbar verbindbar ist, angeordneten
Betätigungsmechanismus 10 auf, mit dem die Lamellen 2 in eine Arbeitsstellung I beim
Hochfahren der Jalousie verschwenkt und arretiert werden können.
[0069] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4a bis 4d entspricht sowohl im Aufbau als auch
in der Funktionsweise dem Ausführungsbeispiel 3a bis 3c und unterscheidet sich von
diesem nur durch das Vorhandensein eines Betätigungselementes 18, das beim gezeigten
Ausführungsbeispiel um die Drehachse a, die im Wesentlichen normal zur Rotationsachse
R verläuft, im Lagerkörper 5 schwenkbar angeordnet ist und über das erste Eingriffselement
31 mit dem Anschlagelement 9 des Wendemechanismus 7 und über das zweite Eingriffselement
30 mit dem Schiebeteil 19 des Betätigungsmechanismus 10 in Eingriff bringbar ist.
[0070] Die Funktionsweise ist dabei wie folgt: Bei einer Drehung des Führungselementes 14
wird das in der Führungsnut 16 geführte Schiebeteil 19 linear in Richtung des Lagergehäuses
5, 5' bewegt, bis es am Eingriffselement 30 des Betätigungselementes 18 anschlägt,
wodurch das Betätigungselement 18 derart verschwenkt wird, dass das erste Betätigungselement
31 mit dem an der äußeren Umfangsfläche des Anschlagelementes 9 angeordneten Umlenkelement
32 in Eingriff gelangt und von diesem weiterbewegt wird, bis es mit dem Arretierelement
33 verrastet. Bei einer weiteren Drehbewegung der Antriebswelle wird dann das Wendeelement
8 des Wendemechanismus 7 über die Wendefeder 17 und das dann feststehende Anschlagelement
9 in einer Stellung, in der sich die Lamellen 2 in einer Winkelzwischenstellung C,
das entspricht der Arbeitsstellung II beim Senken der Jalousie befinden, arretiert.
[0071] Gleiche Teile wurden in der Fig. 4a bis 4d gleich nummeriert wie in den Fig. 3a bis
3c, weshalb auf eine nochmalige ausführliche Beschreibung verzichtet wird.
[0072] Die Funktionsweise des Betätigungsmechanismus 10 zum Einnehmen einer Arbeitsstellung
I der Lamellen 2 zum Hochfahren der Jalousie 3 ist in beiden Ausführungsbeispielen
gemäß Fig. 3 und 4 identisch und wird nachfolgend beschrieben.
[0073] Nach dem Aufheben der Arretierung der Lamellen 2 in der Winkelzwischenstellung C,
die der Arbeitsstellung II beim Senken der Jalousie 3 entspricht (Fig. 2a, 2a'), wird
der Behang durch drehen der Antriebswelle nach rechts zur Gänze abgefahren, bis er
vollständig geschlossen ist (Fig. 2b, 2b'). Um nun die Jalousie hochzufahren, wird
die Drehrichtung der Antriebswelle geändert, das heißt die Antriebswelle dreht nach
links, wobei das Wendeelement 8 mittels der Wendefeder 17 nach links mitgenommen wird,
sodass die Lamellen 2 nach innen verschwenkt werden (Fig. 2c, 2c').
[0074] Gleichzeitig treibt das Hohlrad 23 über die Stemräder 21 und das Sonnenrad 22 das
Freilaufelement 14 an. Dabei ist das Sonnenrad 22 durch das Anschlagelement 8, den
Betätigungsteil 11 und das Kupplungselement 12 blockiert.
[0075] Das Freilaufelement 14 dreht sich solange links herum, bis die auf dem Schiebeteil
19 ausgebildete Nocke, die in der Führungsnut 16 des Freilaufelementes 14 geführt
ist, die Drehbewegung blockiert, was beim gezeigten Ausführungsbeispiel nach ca. 1,5
Umdrehungen der Fall ist.
[0076] Bei einer weiteren Drehung der Antriebswelle wird das Sonnenrad 22 über das Hohlrad
23 und die Stemräder 21 in eine zur Drehrichtung der Antriebswelle entgegengesetzte
Drehrichtung (nach rechts) gedreht und nimmt das von einer Spiralfeder gebildete Kupplungselement
12 mit.
[0077] Das Kupplungselement 12 wiederum nimmt das Betätigungsteil 11, das über den Anschlagstift
15 mit dem Anschlagelement 9 in Eingriff steht, mit. Das Betätigungsteil 11 dreht
gegen die Wendefeder 17 den Wendering 8 in zur Antriebswellendrehrichtung entgegengesetzte
Richtung (nach rechts) zurück, bis das Kupplungselement 12 bzw. der Kupplungsring
13 an den im Lagerteil 25 befindlichen noppenförmigen Vorsprung 37 anschlägt.
[0078] Bei einer weiteren Drehung der Antriebswelle nach links werden die Lamellen in die
waagrechte Lage bewegt, das heißt, sie werden in die Winkelzwischenstellung D verschwenkt
und dort arretiert (Fig. 2d, d'), und bleiben bis zur nächsten Drehrichtungsumkehr
der Antriebswelle in dieser Arbeitsstellung I.
[0079] In Fig. 5 ist noch einmal im Detail das Zusammenspiel des Anschlagelementes 9 mit
dem Betätigungsteil 11 und dem Lagerteil 25 dargestellt. Der am Betätigungsteil 11
angeordnete Anschlagstift 15 ist in den von einer Durchtrittsöffnung gebildeten Führungsbahn
28 des Anschlagelementes 9 geführt, sodass das Betätigungsteil 11 ständig mit dem
Anschlagelement 9 in Eingriff steht. Auf seiner gegenüberliegenden Stirnseite weist
das Betätigungsteil 11 einen Fortsatz 35 auf, der in das Lagerteil 25 eingreift und
mit den dort angeordneten noppenförmigen Vorsprung 37 in Wirkverbindung steht bzw.
bringbar ist.
[0080] Wenn auch die Erfindung anhand der gezeigten Ausführungsbeispiele ausführlich erläutert
wurde, versteht es sich von selbst, dass der Anmeldungsgegenstand nicht auf die dargestellten
Ausführungsbeispiele beschränkt ist. Vielmehr sind Maßnahmen und Abwandlungen die
dazu dienen den Erfindungsgedanken umzusetzen, durchaus denkbar und erwünscht. So
könnte beispielsweise zwischen dem Planetengetriebe und dem Betätigungsmechanismus
ein Totgangmechanismus angeordnet sein, um auf diese Weise sicherzustellen, dass das
Wenden der Lamellen aus der Winkelendstellung B in die Winkelzwischenstellung D (Arbeitsstellung
I) bei vollständig heruntergefahrenem Behang erfolgt, und nicht wie bei den gezeigten
Ausführungsbeispielen das Wenden der Lamellen während der ersten 1,5 Umdrehungen beim
Hochfahren der Jalousie durchgeführt wird.
[0081] Eine Grundidee der Erfindung besteht jedenfalls darin, eine Jalousie bereitzustellen,
bei der die Lamellen während des Hochfahrens des Behanges in einer zwischen den beiden
Winkelendstellungen befindlichen Winkelzwischenstellung arretierbar sind.
1. Antriebs- und Wendevorrichtung für die Lamellen einer Jalousie, mit einem Lagergehäuse,
das zur drehbaren Aufnahme einer antreibbaren, das Lagergehäuse durchsetzenden Antriebswelle
ausgebildet ist, einer Wickelspule für ein Tragband, einem Wendemechanismus zum Kippen
der Lamellen und einem Anschlagflansch zum Festlegen von Winkelendstellungen für die
Lamellen, wobei der Wendemechanismus zum Bewegen der Lamellen zwischen definierten
Winkelendstellungen sowie zum Arretieren der Lamellen in einer Winkelzwischenstellung
wenigstens ein Wendeelement und ein mittels eines Betätigungsmechanismus mit dem Wendeelement
lösbar in Eingriff bringbares Anschlagelement umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebs- und Wendevorrichtung (1) zum Arretieren der Lamellen (2) in einer Winkelzwischenstellung
(D) beim Hochfahren der Jalousie (3) angeordnet und ausgebildet ist, wobei der auf
das Anschlagelement (9) wirkende Betätigungsmechanismus (10) in eine Drehrichtung
der Antriebswelle freilaufend ausgebildet ist.
2. Antriebs- und Wendevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebs- und Wendevorrichtung (1) ein mit dem Wendemechanismus (7) in Wirkverbindung
bringbares Betätigungselement (18) zum Arretieren der Lamellen (2) in einer Arbeitsstellung
(II) beim Senken der Jalousie (3) aufweist.
3. Antriebs- und Wendevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsmechanismus (10) wenigstens ein um die Rotationsachse (R) der Antriebswelle
drehbar gelagertes Betätigungsteil (11) sowie ein mit dem Betätigungsteil (11) wirkverbundenes
bzw. wirkverbindbares Freilaufelement (14) aufweist.
4. Antriebs- und Wendevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Betätigungsteil (11) und dem Freilaufelement (14) ein Kupplungselement
(12), mittels dem das Betätigungsteil (11) und das Freilaufelement (14) zum Arretieren
der Lamellen (2) in einer Winkelzwischenstellung (D) beim Hochfahren der Jalousie
(3) lösbar in Eingriff bringbar sind, angeordnet ist.
5. Antriebs- und Wendevorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsteil (11) buchsenförmig ausgebildet ist, wobei ein Endabschnitt des
buchsenförmigen Betätigungsteiles (11) drehfest mit dem Freilaufelement (14) verbunden
ist und das Betätigungsteil (11) in seinem gegenüberliegenden Endabschnitt einen Anschlagstift
(15) zum Eingriff in das Anschlagelement (9) aufweist.
6. Antriebs- und Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das um die Rotationsachse (R) der Antriebswelle drehbar gelagerte Freilaufelement
(14) im Wesentlichen scheibenförmig ausgebildet ist und auf seiner äußeren Umfangsfläche
eine Führungsnut (16) aufweist, in der ein im Jalousienlager (4) linear bewegbar abgeordnetes
Schiebeteil (19) geführt ist.
7. Antriebs- und Wendevorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnut (16) schraubenlinienförmig verläuft und in einem Endabschnitt als
umlaufender Führungskanal ohne Steigung ausgebildet ist, um einen Freilauf für den
Schiebeteil (19) in eine-Drehrichtung sicherzustellen,
8. Antriebs- und Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragung der Drehbewegung der Antriebswelle auf das Freilaufelement (14) des
Betätigungsmechanismus (10) mittels eines Planetengetriebes (20) erfolgt.
9. Antriebs- und Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens der Betätigungsmechanismus (10) in einem separaten, mit einem Lagergehäuse
(5) lösbar verbindbaren Lagerteil (25) angeordnet und ausgebildet ist.
10. Antriebs- und Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (9) des Wendemechanismus (7) scheibenförmig ausgebildet ist,
wobei auf der dem Wendeelement (8) abgewandeten Seite des Anschlagelementes (9) ein
Stoppelement (26) zum Eingriff mit dem Anschlagflansch (27) und ein Mittel zum Eingriff
mit dem Betätigungsteil (11) des Betätigungsmechanismus (10) angeordnet bzw. ausgebildet
sind, wobei das Mittel bevorzugt von einer Führungsbahn (28), in der das Betätigungsteil
(11) geführt ist, gebildet ist.
11. Antriebs- und Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (18) ein Grundelement (29) und wenigstens zwei daran angeordnete
Eingriffselemente (30, 31) aufweist, von denen ein erstes Eingriffselement (30) in
Wirkverbindung mit dem Wendemechanismus (7) und/oder ein zweites Eingriffselement
(31) in Wirkverbindung mit dem Betätigungsmechanismus (10) steht bzw. bringbar ist.
12. Antriebs- und Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (18) zur Rotationsachse (R) im Wesentlichen parallel bewegbar
im Lagergehäuse (5, 5') angeordnet ist, wobei die Bewegung des Betätigungselementes
(18) zwischen der Freigabe- und der Eingriffsposition mittels des Wendemechanismus
(7) erfolgt.
13. Jalousie mit einer Antriebs- und Wendevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
gekennzeichnet durch eine Arbeitsstellung (I) für die Lamellen beim Hochfahren der Jalousie (3), in der
die Lamellen (2) in einer zwischen zwei Winkelendstellungen (A, B) liegenden Winkelzwischenstellung
(D) arretiert bzw. arretierbar sind.
14. Jalousie nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch wenigstens zwei Arbeitsstellungen für die Lamellen (2), von denen eine erste Arbeitsstellung
(II) beim Senken der Jalousie (3) und eine zweite Arbeitsstellung (I) beim Hochfahren
der Jalousie (3) einnehmbar ist, wobei die beiden Arbeitsstellungen (I, II) von zwei
verschiedenen, zwischen den beiden Winkelendstellungen (A, B) liegenden Winkelzwischenstellungen
(C, D) festgelegt sind.
15. Verfahren zum Verschwenken der Lamellen einer Jalousie nach einem der Ansprüche 13
oder 14, bei dem die Lamellen während des Hochfahrens der Jalousie in einer zwischen
zwei Winkelendstellungen liegenden Winkelzwischenstellung arretierbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Hochfahren der Jalousie (3) aus der abgesenkten Position die Lamellen (2)
a) in einem ersten Schritt nach innen gewendet werden bis
b) das Freilaufelement (14) des Betätigungsmechanismus (10) mittels des Schiebeteils
(19) blockiert wird, wodurch eine Drehrichtungsumkehr des Sonnenrades (22) des Planetengetriebes
(20) erfolgt und bei weiterer Drehung der Antriebswelle
c) das Wendeelement (8) über das Kupplungselement (12) und das Betätigungsteil (11),
das in Eingriff mit dem Anschlagelement (9) steht, in eine zur Drehrichtung der Antriebswelle
entgegengesetzten Drehrichtung bewegt wird, bis
d) das Betätigungsteil (11) im Lagerteil (25) blockiert wird, wodurch
e) bei einer weiteren Drehung der Antriebswelle die Lamellen (2) in die zweite Winkelzwischenstellung
(D) verschwenkt werden und in dieser bis zur nächsten Drehrichtungsumkehr der Antriebswelle
verbleiben.