[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ladeeinrichtung für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere einen Abgasturbolader, vorzugsweise in einem Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
WO 2008/042698 A1 ist ein Abgasturbolader bekannt, bei dem ein Rotor ein Verdichterrad, ein Turbinenrad
und eine Welle umfasst. Ein Stator weist ein Lagergehäuse auf, in dem die Welle des
Rotors um eine Rotationsachse drehbar gelagert ist. Ferner liegen sich in einer verdichterseitigen
Dichtzone eine rotorseitige Dichtfläche und eine statorseitige Dichtfläche axial gegenüber.
Beim bekannten Turbolader sind die Dichtflächen so ausgestaltet, dass die rotorseitige
Dichtfläche die statorseitige Dichtfläche axial überlappt.
[0003] Durch eine verdichterseitige Abdichtung zwischen Rotor und Stator wird versucht,
das Eindringen von komprimierter Luft in einen Schmierölkreis bzw. den Übertritt von
Schmieröl in den Frischlufttrakt zu vermeiden bzw. zu reduzieren. Steigende Anforderungen
hinsichtlich Schadstoffemissionen und Wirtschaftlichkeit führen zu einem erhöhten
Bedarf an effektiven Dichtungen. Gleichzeitig soll der hierfür erforderliche Aufwand
an Bauraum und Herstellungskosten klein sein.
[0004] Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Ladeeinrichtung
der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere
durch eine bauraumsparende Bauweise mit effektiver Dichtungswirkung auszeichnet.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs
gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, zumindest eine der Dichtflächen
mit mehreren Vertiefungen oder Aussparungen zu versehen, die in Umfangsrichtung zueinander
benachbart angeordnet sind. Die Vertiefungen sind axial zur jeweils gegenüberliegenden
Dichtfläche offen und enthalten ein Gasvolumen. Im Betrieb der Ladeeinrichtung führt
die Rotation des Rotors aufgrund von Zentrifugalkräften dazu, dass innerhalb dieser
Vertiefungen Gas radial nach außen angetrieben wird. Hierdurch kann sich in der Dichtzone
ein Gaspolster mit erhöhtem Druck bzw. eine radial nach außen orientierte Gasströmung
ausbilden, je nach Ausgestaltung der Vertiefungen. Die Gasströmung bzw. das Gaspolster
führt zu einer intensiven Abdichtung bzw. Medientrennung. Sowohl das Gaspolster als
auch die Gasströmung vermeiden einen Übertritt von Schmieröl auf die Frischluftseite.
Die Ausbildung eines Gaspolsters kann auch dazu beitragen, einen Übertritt von Luft
in Richtung Schmierölkreis zu behindern bzw. zu verhindern.
[0007] Neben der verbesserten Dichtungswirkung zeichnet sich die vorgeschlagene Bauweise
auch dadurch aus, dass sie in axialer Richtung extrem kompakt baut. Insbesondere können
die Vertiefungen an Dichtflächen ausgebildet werden, die ohnehin schon vorhanden sind,
so dass zur Realisierung der Vertiefungen kein zusätzlicher Bauraum erforderlich ist.
Gleichzeitig ergibt sich für die Realisierung der vorgeschlagenen Bauweise auch nur
ein reduzierter Mehraufwand an Herstellungskosten.
[0008] Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform können die Vertiefungen jeweils
radial innen eine Innenquerschnittsfläche und radial außen eine Außenquerschnittsfläche
aufweisen, wobei die Innenquerschnittsfläche und die Außenquerschnittfläche unterschiedlich
groß sind. Beispielsweise ist es möglich, die Außenquerschnittfläche kleiner als die
Innenquerschnittsfläche auszugestalten. Durch die Rotation kann dann das nach außen
angetriebene Gas nicht schnell genug abströmen, so dass sich der Druck zwischen den
Dichtflächen erhöht, wodurch die Luftpolsterwirkung signifikant gesteigert werden
kann. Alternativ kann die Außenquerschnittfläche auch größer als die Innenquerschnittfläche
gewählt werden, so dass es möglich ist, den Druckgradienten zu reduzieren.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, die Vertiefungen so
auszugestalten, dass sie in ihrem radialen Verlauf jeweils eine Längsmittellinie aufweisen,
die sich gegenüber der Radialrichtung bezüglich der Rotationsachse in der Umfangsrichtung
geneigt erstreckt. Die jeweilige Längsmittellinie kann dabei geradlinig oder gekrümmt
sein. Hierdurch ergeben sich sichelförmige Vertiefungen. Bei derartigen Konfigurationen
können die Druckverhältnisse in der Dichtzone weiter auf die jeweiligen Bedürfnisse
abgestimmt werden. Je nach Orientierung der geneigten Vertiefungen, entweder im Drehsinn
oder im Gegendrehsinn, kann die radiale Förderwirkung für das Gasvolumen innerhalb
der Vertiefungen reduziert oder verstärkt werden.
[0010] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0011] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0012] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
[0013] Es zeigen, jeweils schematisch,
- Fig. 1
- einen stark vereinfachten Längsschnitt einer Ladeeinrichtung im Bereich einer Verdichterseite,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht (a), eine Axialansicht (b) und eine perspektivische Ansicht (c)
einer Dichtungsbuchse bei einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 3 bis 5
- Ansichten wie in Fig. 2, jedoch bei weiteren Ausführungsformen,
- Fig. 6
- eine Axialansicht (a), einen Axialschnitt (b) und eine perspektivische Ansicht (c)
eines Lagerdeckels,
- Fig. 7
- ein Axialschnitt wie in Fig. 1 im Bereich eines Lagerdeckels, jedoch bei einer anderen
Ausführungsform.
[0014] Entsprechend Fig. 1 umfasst eine Ladeeinrichtung 1, bei der es sich bevorzugt um
einen Abgasturbolader handelt, der in einem Kraftfahrzeug zum Aufladen einer Brennkraftmaschine
verwendet werden kann, einen Rotor 2 und einen Stator 3. Der Rotor 2 umfasst in üblicher
Weise ein Verdichterrad 4, eine drehfest mit dem Verdichterrad 4 verbundene Welle
5 und ein hier nicht gezeigtes Turbinenrad, das ebenfalls mit der Welle 5 drehfest
verbunden ist. Der Stator 3 umfasst ein Lagergehäuse 6, in dem der Rotor 2 bzw. die
Welle 5 um eine Rotationsachse 7 drehbar gelagert ist. Üblicherweise umfasst der Stator
3 außerdem ein nicht dargestelltes Verdichtergehäuse, in dem das Verdichterrad 4 angeordnet
ist, sowie ein hier ebenfalls nicht gezeigtes Turbinengehäuse, in dem das Turbinenrad
angeordnet ist. Fig. 1 zeigt die Verdichterseite der Ladeeinrichtung 1, also den an
das Verdichterrad 4 angrenzenden Bereich. In diesem Bereich befindet sich auch eine
verdichterseitige Dichtzone 8, die zwischen dem Rotor 2 und dem Stator 3 eine Dichtung
realisiert, um einen Übertritt von Schmieröl in den Frischluftpfad zu verhindern.
In dieser Dichtzone 8 liegen sich eine rotorseitige Dichtfläche 9 und eine statorseitige
Dichtfläche 10 axial gegenüber. Im gezeigten, bevorzugten Beispiel liegen die beiden
Dichtflächen 9, 10 jeweils in einer Ebene, die sich senkrecht zur Rotationsachse 7
erstreckt. Grundsätzlich sind jedoch auch kegelförmige oder gekrümmte Dichtflächen
denkbar.
[0015] Die rotorseitige Dichtfläche 9 ist im bevorzugten Beispiel an einer Dichtungsbuchse
11 ausgebildet, die an der Welle 5 so angebracht ist, dass sie mit der Welle 5 mitrotiert.
Hierzu kann die Dichtungsbuchse 11 bspw. gemeinsam mit dem Verdichterrad 4 durch eine
Verschraubung 12 gegen einen Bund 13 der Welle 5 verspannt sein. Im Beispiel ist die
statorseitige Dichtfläche 10 an einem Lagerdeckel 14 ausgebildet. Der Lagerdeckel
14 verschließt das Lagergehäuse 6 verdichterseitig, also an einer dem Verdichterrad
4 zugewandten Axialseite.
[0016] Entsprechend den Fig. 2 bis 6 ist zumindest eine der Dichtflächen 9, 10 mit mehreren
Vertiefungen 15 versehen, die bezogen auf die Rotationsachse 7 in Umfangsrichtung
verteilt angeordnet sind. Dabei sind sie außerdem in der Umfangsrichtung voneinander
beabstandet entlang der jeweiligen Dichtfläche 9, 10 angeordnet. Die Vertiefungen
15 sind dabei in Form von Taschen oder Aussparungen gebildet, die in die Ebene der
jeweiligen Dichtfläche 9, 10 eingearbeitet sind.
[0017] Die Vertiefungen 15 besitzen jeweils radial innen eine Innenquerschnittsfläche 16
und radial außen eine Außenquerschnittsfläche 17. Die jeweilige Querschnittsfläche
16, 17 berechnet sich aus einer Länge 18, mit der sich die jeweilige Vertiefung 15
in Umfangsrichtung erstreckt, und aus einer Tiefe 19, mit der sich die jeweilige Vertiefung
15 in der Axialrichtung erstreckt. Die Länge 18 kann dabei radial innen einen anderen
Wert aufweisen als radial außen. Ebenso kann die Tiefe 19 radial innen einen anderen
Wert aufweisen als radial außen. Ferner kann insbesondere die Tiefe 19 in Radialrichtung
konstant sein. Erkennbar ist die Tiefe 19 der Vertiefungen 15 in Relation zu den Längen
18 klein, so dass die Vertiefungen 15 flach sind. Ferner sind sie axial einseitig
verschlossen, also nicht durchgehend. Bevorzugt sind bei den Vertiefungen 15 die Querschnittsflächen
16, 17 unterschiedlich groß gestaltet. Beispielsweise ist die Innenquerschnittsfläche
16 bei den Ausführungsformen der Fig. 2 und 4 kleiner als die Außenquerschnittsfläche
17. Im Unterschied dazu ist bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform die Innenquerschnittsfläche
16 größer als die Außenquerschnittsfläche 17.
[0018] Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind die Vertiefungen 15 so ausgestaltet,
dass sie in ihrem radialen Verlauf jeweils eine hier nicht eingezeichnete Längsmittellinie
aufweisen, die sich bezüglich der Rotationsachse 7 radial, und zwar ausschließlich
radial erstreckt. Ferner sind bei der Ausführungsform der Fig. 2 die Längsmittellinien
der Vertiefungen 15 jeweils geradlinig ausgeführt. Eine derartige Ausführungsform
ist dabei unabhängig von der jeweiligen Rotationsrichtung bzw. vom Drehsinn der Rotation
des Rotors 2.
[0019] Im Unterschied dazu zeigen die Fig. 3 bis 6 Ausführungsformen, bei denen die Vertiefungen
15 in ihrem radialen Verlauf jeweils eine Längsmittellinie aufweisen, die sich gegenüber
der Radialrichtung in der Umfangsrichtung geneigt erstreckt. In den Fig. 3b, 4b, 5b
und 6a ist durch einen Pfeil die Drehrichtung 20 angedeutet, mit welcher der Rotor
2 im Betrieb der Ladeeinrichtung 1 relativ zum Stator 3 rotiert. Erkennbar ist bei
der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform die Neigung der Vertiefungen 15 bezüglich
des Drehsinns 20 so orientiert, dass die Vertiefungen 15 radial außen nachlaufen.
Die Vertiefungen 15 sind somit radial von innen nach außen entgegen dem Drehsinn 20
geneigt. Im Unterschied dazu zeigen Fig. 4 und 6 Ausführungsformen, bei welchen die
Vertiefungen 15 bezüglich des Drehsinns 20 radial innen nachlaufen. Dass heißt, die
Vertiefungen 15 sind von radial innen nach außen mit dem Drehsinn 20 geneigt.
[0020] Die in der Umfangsrichtung geneigten Vertiefungen 15 bzw. deren Längsmittellinien
sind bei den Beispielen gekrümmt, wodurch eine sichelförmige Gestalt für die einzelnen
Vertiefungen 15 entsteht. Grundsätzlich sind jedoch auch hier geradlinige Längsmittellinien
bzw. Vertiefungen 15 denkbar.
[0021] Bei den Ausführungsformen der Fig. 2, 4 und 6 sind die Vertiefungen 15 so ausgeführt,
dass sie radial außen außerhalb der Dichtzone 8 enden oder wie in den Beispielen radial
offen sind. Somit kann Gas, das durch die Rotation des Rotors 2 radial nach außen
beschleunigt wird, besonders leicht aus den Vertiefungen 15 abgeführt werden. Bei
diesen radial offenen Vertiefungen 15 ist die Außenquerschnittsfläche 17 jeweils größer
als die zugehörige Innenquerschnittsfläche 16 gestaltet, wodurch der Druckgradient
radial von innen nach außen reduziert wird. Im Unterschied dazu zeigt Fig. 3 eine
Ausführungsform, bei welcher die Vertiefungen 15 radial außen innerhalb der Dichtzone
8 enden, sich also nicht bis zum radial außen liegenden Ende der jeweiligen Dichtfläche
9 bzw. 10 erstrecken. Bei einer derartigen Ausführungsform wird die Ausbildung eines
Gaspolsters innerhalb der Dichtzone 8 unterstützt. Während bei den radial außen offenen
Vertiefungen 15 die Ausbildung einer nach außen orientierten Gasströmung unterstützt
wird. Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform ist außerdem die Innenquerschnittsfläche
16 größer gewählt als die Außenquerschnittsfläche 17, wodurch die Druckzunahme radial
außen verstärkt wird, um die Ausbildung des Gaspolsters zu unterstützen.
[0022] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform, bei der in radialer Richtung innere Vertiefungen
15i und äußere Vertiefungen 15a innerhalb derselben Dichtfläche 9 zueinander benachbart
angeordnet sind. Dabei gehen die inneren Vertiefungen 15i und die äußeren Vertiefungen
15a nicht direkt ineinander über, sondern sind durch einen stegförmigen Rest der jeweiligen
Dichtfläche 9 voneinander getrennt. Somit enden die inneren Vertiefungen 15i innerhalb
der Dichtzone 8. Im Beispiel sind die äußeren Vertiefungen 15a radial außen offen.
Desweiteren besitzen die inneren und äußeren Vertiefungen 15i, 15a im Beispiel unterschiedliche
Neigungen gegenüber dem Drehsinn 20. Beispielsweise sind die inneren Vertiefungen
15i so orientiert, dass sie radial außen nachlaufen, während die äußeren Vertiefungen
15a so orientiert sind, dass sie radial innen nachlaufen. Durch die vorgeschlagene
Gestaltung der Vertiefungen 15 bzw. 15i und 15a kann die Druckverteilung innerhalb
der Dichtzone 8 gezielt so dimensioniert werden bzw. ausgelegt werden, dass sich eine
gewünschte Dichtungswirkung einstellt.
[0023] Während die Fig. 2 bis 5 Ausführungsbeispiele dafür zeigen, an der rotorseitigen
Dichtfläche 9 derartige Vertiefungen 15 auszubilden, zeigt Fig. 6 eine Ausführungsform,
bei der an der statorseitigen Dichtfläche 10 ebenfalls derartige Vertiefungen 15 ausgebildet
werden können. Beispielsweise ist dabei eine Konfiguration dargestellt, wie sie auch
bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform erkennbar ist. Es ist klar, dass grundsätzlich
auch die anderen rotorseitigen Konfigurationen statorseitig realisierbar sind. Dabei
können die Vertiefungen 15 entweder ausschließlich an der statorseitigen Dichtfläche
10 oder ausschließlich an der rotorseitigen Dichtfläche 9 oder sowohl an der statorseitigen
Dichtfläche 10 als auch an der rotorseitigen Dichtfläche 9 ausgebildet sein. Sofern
beide Dichtflächen 9, 10 geneigte Vertiefungen 15 aufweisen, können diese gleichsinnig
oder gegensinnig geneigt sein.
[0024] Fig. 7 zeigt eine besondere Ausführungsform, bei welcher die Ladeeinrichtung 1 im
Bereich der Dichtzone 8 einen Dichtflächenträger 21 aufweist, der mit Hilfe einer
Federeinrichtung 22 mit dem Stator 3 gekoppelt ist und axial gegen den Rotor 2 angetrieben
ist. Dabei ist am Dichtflächenträger 21 die statorseitige Dichtfläche 10 ausgebildet,
wobei der Dichtflächenträger 21 mit Hilfe der Federeinrichtung 22 so angetrieben ist,
dass die daran ausgebildete statorseitige Dichtfläche 10 in Richtung auf die rotorseitige
Dichtfläche 9 axial angetrieben ist. Im gezeigten Beispiel ist der Dichtflächenträger
21 über die Federeinrichtung 22 am Lagerdeckel 14 axial abgestützt. Ferner ist der
Dichtflächenträger 21 am Lagerdeckel 14 axial verstellbar angebracht. Optional kann
er am Lagerdeckel 14 drehfest angeordnet sein. Durch die axiale Vorspannung, mit welcher
die beiden Dichtflächen 9, 10 axial aufeinander zu belastet sind, kann der Druck im
Spalt zwischen den Dichtflächen 9, 10 erhöht bzw. auf einen vorbestimmten Wert begrenzt
werden, was die Dichtungswirkung verbessert. Die axiale Verstellbarkeit des Dichtflächenträgers
21 relativ zum Stator 3 bzw. relativ zum Lagerdeckel 14 kann dabei begrenzt sein,
bspw. mittels eines hier nicht gezeigten Anschlags. Hierdurch kann ein minimales axiales
Dichtspiel zwischen den beiden Dichtflächen 9, 10 gewährleistet werden.
[0025] Im gezeigten Beispiel sind zur Dichtung zwischen Rotor 2 und Stator 3 außerdem zwei
Wellendichtringe 23 vorgesehen. Sie sind im Beispiel zwischen der Lagerbuchse 11 und
dem Lagerdeckel 14 angeordnet. Beispielsweise besitzt die Lagerbuchse 11 hierzu entsprechende
Aufnahmenuten 24, in welche der jeweilige Wellendichtring 23 eingesetzt ist. Die Wellendichtringe
23 liegen radial außen an einer zylindrischen Innenwand 25 des Lagerdeckels 14 an
und überbrücken bzw. dichten dadurch einen radial zwischen der Dichtungsbuchse 11
und dem Lagerdeckel 14 ausgebildeten zylindrischen Ringspalt 26. Die Vertiefungen
15 der statorseitigen Dichtfläche 10 und/oder der rotorseitigen Dichtfläche 9 sind
so angeordnet bzw. ausgestaltet, dass sie mit diesem Ringspalt 26 kommunizieren. Beispielsweise
sind die jeweiligen Vertiefungen 15 hierzu radial innen zum Ringspalt 26 hin offen
oder erstrecken sich bis in den Ringspalt 26 hinein.
1. Ladeeinrichtung für eine Brennkraftmaschine, insbesondere Abgasturbolader, vorzugsweise
in einem Kraftfahrzeug,
- mit einem Rotor (2), der ein Verdichterrad (4) und eine Welle (5) aufweist,
- mit einem Stator (3), der ein Lagergehäuse (6) aufweist, in dem die Welle (5) um
eine Rotationsachse (7) drehbar gelagert ist,
- mit einer verdichterseitigen Dichtzone (8), in der sich eine rotorseitige Dichtfläche
(9) und eine statorseitige Dichtfläche (10) axial gegenüberliegen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest eine der Dichtflächen (9, 10) mehrere, in Umfangsrichtung verteilt angeordnete
Vertiefungen (15) aufweist.
2. Ladeeinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die rotorseitige Dichtfläche (9) an einer an der Welle (5) angebrachten Dichtungsbuchse
(11) ausgebildet ist.
3. Ladeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die statorseitige Dichtfläche (10) an einem Lagerdeckel (14) ausgebildet ist, der
das Lagergehäuse (6) verdichterseitig verschließt.
4. Ladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefungen (15) jeweils radial innen eine Innenquerschnittsfläche (16) und
radial außen eine Außenquerschnittsfläche (17) aufweisen, wobei die Innenquerschnittsfläche
(16) und die Außenquerschnittsfläche (17) unterschiedlich groß sind.
5. Ladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefungen (15) in ihrem radialen Verlauf jeweils eine Längsmittellinie aufweisen,
die sich bezüglich der Rotationsachse (7) radial und geradlinig erstreckt.
6. Ladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefungen (15) in ihrem radialen Verlauf jeweils eine Längsmittellinie aufweisen,
die sich gegenüber der Radialrichtung in der Umfangsrichtung geneigt erstreckt.
7. Ladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefungen (15) radial außen innerhalb der Dichtzone (8) enden.
8. Ladeeinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei den Vertiefungen (15) jeweils die Innenquerschnittsfläche (16) größer ist als
die Außenquerschnittsfläche (17).
9. Ladeeinrichtung nach Anspruch 7 oder 8 sowie nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefungen (15) bezüglich des Drehsinns (20) des Rotors (2) so geneigt sind,
dass sie radial außen nachlaufen.
10. Ladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefungen (15) radial außen außerhalb der Dichtzone (8) enden oder radial
offen sind.
11. Ladeeinrichtung nach den Ansprüchen 4 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei den Vertiefungen (15) jeweils die Außenquerschnittsfläche (17) größer ist als
die Innenquerschnittsfläche (16).
12. Ladeeinrichtung nach Anspruch 10 oder 11 sowie nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vertiefungen (15) bezüglich des Drehsinns (20) des Rotors (2) so geneigt sind,
dass sie radial innen nachlaufen.
13. Ladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass in radialer Richtung innere Vertiefungen (15i) und äußere Vertiefungen (15a) benachbart
an der selben Dichtfläche (9, 10) angeordnet sind.
14. Ladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Dichtflächen (9, 10) mit Vertiefungen (15) ausgestattet sind.
15. Ladeeinrichtung nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die inneren und äußeren Vertiefungen (15i, 15a) und/oder die statorseitigen und rotorseitigen
Vertiefungen (15) bezüglich des Drehsinns (20) des Rotors (2) entgegengesetzt geneigt
sind.
16. Ladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass die statorseitige Dichtfläche (10) an einem Dichtflächenträger (21) ausgebildet ist,
der mittels einer Federeinrichtung (22) in Richtung auf die rotorseitige Dichtfläche
(9) axial angetrieben ist.
17. Ladeeinrichtung nach den Ansprüchen 16 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Dichtflächenträger (21) am Lagerdeckel (14) über die Federeinrichtung (22) axial
abgestützt ist.