[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kolorieren von textilen Substraten,
dadurch gekennzeichnet, dass man textile Substrate
- (a) mit einer wässrigen Vorbehandlungsflotte vorbehandelt, die
- (A) mindestens ein Harz, gewählt aus Melaminderivaten, Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff
(DMDHEU) und Derivaten von DMDHEU und
- (B) mindestens einen Verdicker;
- (C) mindestens eine polykationische Verbindung und
- (D) optional mindestens ein Additiv enthält, und danach
- (b) nach dem Ink-Jet-Verfahren bedruckt.
[0002] Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung wässrige Vorbehandlungsflotten und Vorbehandlungsmittel.
Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung textile Substrate, erhältlich durch
das erfindungsgemäße Verfahren.
[0003] Es ist bekannt, textile Materialien, die beispielsweise nach dem Ink-Jet-Verfahren
bedruckt werden sollen, zur Verbesserung der anwendungstechnischen Eigenschaften der
bedruckten Textilien mit einer Vorbehandlungsflotte zu behandeln. Durch diese Vorbehandlung
soll der Stand der Tinten auf dem textilen Substrat verbessert, eine höhere Farbstärke
sowie eine bessere Fixierung der Tinten auf dem Substrat erreicht werden. Angestrebt
werden deutlich schärfere Konturen (verbesserte Definition) der Drucke auf dem Substrat,
um höhere Auflösungen (höhere dpi) der Drucke zu realisieren. Angestrebt werden außerdem
hohe Gebrauchsechtheiten, beispielsweise Waschechtheit und Reibechtheit.
[0004] EP-A 0 928 841 beschreibt die Verwendung von natürlichen Verdickern und zweiwertigen Metallsalzen
beim Drucken von Direktfarbstoffen und Pigmenten auf Seide.
[0005] WO 99/33669 offenbart die Vorbehandlung eines zu bedruckenden Textils mit kationischen Verbindungen
zur Verbesserung des Tintenstandes von Dispersionsfarbstoff-Tinten, wobei niedermolekulare
kationische Verbindungen genannt werden.
[0006] US 6,001,137 beschreibt die Verwendung von polykationischen Verbindungen auf Basis von Epichlorhydrin-Copolymeren
zur Verbesserung der Fixierung. Eine Verbesserung des Tintenstandes ist nicht beschrieben.
[0007] WO 00/03081 beschreibt eine Vorbehandlung von Textilien für den Ink-Jet-Druck mit Pigmenten.
Dazu schlägt
WO 00/03081 vor, Textilien mit einer Vorbehandlungsflotte zu behandeln, die Textilbindemittel
und Melaminvernetzer enthält. Das Bedrucken erfolgt dann mit einer Tinte, die einen
Verdicker enthält.
[0008] JP 62231787 beschreibt die Verwendung von zweiwertigen anorganischen Metallsalzen und/oder kationischen
Verbindungen und Vernetzern zur Vorbereitung von Textil für den Ink-Jet-Druck mit
Pigmenten. Der Vernetzer führt zur Vernetzung mit einem Binder, der in der Tinte enthalten
ist.
[0009] WO 00/56972 beschreibt die Verwendung von kationischen Polymeren und Copolymeren sowie von Polymerlatices
als Bindemittel für die Vorbehandlung textiler Substrate für den Ink-Jet-Druck.
[0010] Nachteilig an den Verfahren des Standes der Technik ist eine häufig nicht ausreichende
Definition des Druckbildes auf dem textilen Substrat. Dies wird durch das Verlaufen
der Tinten auf dem Substrat verursacht.
[0011] Aus
WO 2004/031473 ist bekannt, dass man Textilien mit einer Vorbehandlungsflotte vorbehandeln kann,
die mindestens eine polykationische Verbindung und mindestens einen Verdicker enthält.
Man erhält Textilien, die beim Bedrucken einen verbesserten Tintenstand aufweisen.
Der Griff der so erhältlichen bedruckten Textilien ist zwar nicht verschlechtert,
jedoch in vielen Fällen noch verbesserungswürdig. Die Reibechtheiten von Drucken mit
Tinten auf Basis von Pigmenten sind aber verbesserungswürdig.
[0012] Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren bereit zu stellen, das die eingangs erwähnten
Nachteile vermeidet und insbesondere Textilien liefert, die nach dem Bedrucken zumindest
unveränderten, möglichst aber einen verbesserten Griff aufweisen. Weiterhin sollen
die Tinten beim Bedrucken einen verbesserten Stand aufweisen. Es bestand weiterhin
die Aufgabe, Vorbehandlungsflotten bereit zu stellen, mit deren Hilfe sich Textilien
herstellen lassen, die sich mit scharfen Konturen bedrucken lassen und die nach dem
Bedrucken einen verbesserten Griff und verbesserte Reibechtheiten aufweisen. Weiterhin
bestand die Aufgabe, bedruckte Textilien bereit zu stellen, welche die oben bezeichneten
Nachteile des Stands der Technik vermeiden, insbesondere eine Verschlechterung des
Griffs.
[0013] Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren geht aus von textilen Substraten, die beliebig geformt
und aus beliebigen Materialien sein können, beispielsweise Fasern, Garne, Zwirne,
Maschenware, Webware (Gewebe), Non-wovens und konfektionierte Ware aus Polyester,
modifiziertem Polyester, Polyestermischgewebe, cellulosehaltige Materialien wie Baumwolle,
Baumwollmischgewebe, Jute, Flachs, Hanf und Ramie, Viskose, Wolle, Seide, Polyamid,
Polyamidmischgewebe, Polyacrylnitril, Triacetat, Acetat, Polycarbonat, Polypropylen,
Polyvinylchlorid, Polyestermikrofasern und Glasfasergewebe. Bevorzugt geht man von
flächigen textilen Substraten aus wie beispielsweise Geweben und Maschenwaren.
[0015] Erfindungsgemäß behandelt man textile Substrate in Schritt (a) zunächst mit einer
wässrigen Vorbehandlungsflotte, enthaltend
- (A) mindestens ein Harz, gewählt aus Melaminderivaten, Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff
(DMDHEU) und Derivaten von DMDHEU und
- (B) mindestens einen Verdicker,
- (C) mindestens eine polykationische Verbindung und
- (D) optional mindestens ein Additiv.
[0016] Beispiele für geeignete Harze (A) sind Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff (DMDHEU)
und Derivate von DMDHEU, beispielsweise Veretherungsprodukte von DMDHEU mit beispielsweise
C
1-C
4-Alkanol, insbesondere mit Methanol und mit Ethanol. Weitere geeignete Derivate von
DMDHEU sind verbrückte Derivate, die in
EP 0 923 560 offenbart sind, und gemischt-alkylierte bzw. -hydroxyalkoxyalkylierte Bis-4,5-dihydroxy-imidazolidin-2-one
gemäß
WO 98/29393.
[0017] Bevorzugt wählt man Harze (A) aus Melaminderivaten, die einfach bis sechsfach mit
einem oder mehreren Aldehyden kondensiert und mit mindestens einem aliphatischen Alkohol
verethert sein können. Dabei wird mindestens ein Aldehyd gewählt aus C
6-C
14-Arylaldehyden, beispielsweise 2-Naphthaldehyd, 1-Naphthaldehyd und insbesondere Benzaldehyd,
und aliphatischen Aldehyden wie
C
1-C
10-Alkylaldehyden, wobei C
1-C
10-Alkyl gewählt wird aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl,
tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl,
n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt
C
1-C
4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
und ganz besonders bevorzugt Formaldehyd.
[0018] Als aliphatische Alkohole sind C
1-C
10-Alkanole geeignet, insbesondere primäre C
1-C
10-Alkanole und ganz besonders bevorzugt Methanol und Ethanol. Andere geeignete aliphatische
Alkohole sind mehrwertige Alkohole wie beispielsweise Ethylenglykol, Propylenglykol,
Butylenglykol, Pentan-1,2-diol, Hexan-1,2-diol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,6-Hexandiol,
1,12-Dodecandiol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol, Dipropylenglykol,
Tripropylenglykol, Tetrapropylenglykol, Glycerin, Diglycerin, Triglycerin, Polyethylenglykol
mit im Mittel 5 bis 50 Ethylenoxideinheiten pro Molekül (Zahlenmittel), Polypropylenglykol
mit im Mittel 4 bis 50 Propylenoxideinheiten pro Molekül (Zahlenmittel), Ethylenoxid/Propylenoxid-Copolymerisate,
die statistisch, alternierend oder blockartig aufgebaut sein können, mit im Mittel
2 bis 50 Alkylenoxideinheiten (Zahlenmittel) pro Molekül, wobei Alkylenoxideinheiten
gewählt sind aus Ethylenoxid und Propylenoxid, und Polytetrahydrofurane mit einem
Molgewicht M
n im Bereich von 150 bis 2500 g/mol, bevorzugt 200 bis 300 g/mol.
[0019] Bevorzugt setzt man als Harz (A) Melaminderivate ein, beispielsweise Melaminderivate
der allgemeinen Formel I
in denen die Variablen R
1 bis R
6 gleich oder verschieden und wie folgt definiert sind:
Wasserstoff oder
(CHR8-O)2R7, CHR8-OR7 oder CH(OR7)2 oder CH2-N(R7)2
wobei z eine Zahl im Bereich von 1 bis 10 ist und eine ganze Zahl sein kann, aber
nicht muss,
und wobei R7 gleich oder verschieden und ausgewählt aus
Wasserstoff,
C1-C12-Alkyl, verzweigt oder unverzweigt, ausgewählt aus C1-C12-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, iso-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, und n-Dodecyl;
bevorzugt C1-C6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
[0020] Alkoxyalkylen wie beispielsweise (-CH
2-CH
2-O)
m-H, (-CHCH
3-CH
2-O)
m-H, (-CH
2-CHCH
3-O)
m-H, (-CH
2-CH
2-CH
2-CH
2-O)
m-H, wobei m eine ganze Zahl von 1 bis 20, bevorzugt 1 bis 10 und besonders bevorzugt
1 bis 5 bedeutet.
- R8
- verschieden oder vorzugsweise gleich und gewählt aus
C6-C14-Aryl und insbesondere Phenyl,
C1-C10-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.- Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2- Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, iso-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl; bevorzugt
C1-C6-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.- Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.- Hexyl, besonders bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
und ganz besonders bevorzugt Wasserstoff.
[0021] Bevorzugt sind die Reste R
1, R
3 und R
5 verschieden.
[0022] Besonders bevorzugt sind R
1 und R
2 gleich Wasserstoff, und besonders bevorzugt ist R
3 und R
4 gleich CH
2-OH. Ganz besonders bevorzugt sind R
1 und R
2 gleich Wasserstoff und R
3 gleich CH
2-OH.
[0023] Viele Melaminderivate der allgemeinen Formel I sind an sich bekannt und beispielsweise
als Luwipal® der BASF Aktiengesellschaft und als Cymel® 327 der Firma Cytec im Handel
erhältlich. Melaminderivate im Sinne der vorliegenden Erfindung liegen im Allgemeinen
nicht rein gemäß einer definierten Formel vor; üblicherweise werden intermolekulare
Umlagerungen der Reste R
1 bis R
6, also Um-Acetalisierungsreaktionen und Um-Aminalisierungsreaktionen, und auch zu
einem gewissen Grade Kondensationsreaktionen und Abspaltungsreaktionen beobachtet.
Die oben angegebene Formel V ist in dem Sinne zu verstehen, dass sie die stöchiometrischen
Verhältnisse der Substituenten definiert und auch intermolekulare Umlagerungsprodukte
und Kondensationsprodukte mit umfasst.
[0024] Ganz besonders bevorzugt als Harz (A) eingesetzte Melaminderivate sind erhältlich
durch Umsetzung von Melamin mit einem bis drei, bevorzugt mit 1,4 bis 2,8, besonders
bevorzugt mit 1,5 bis 2,6 Äquivalenten mindestens eines aliphatischen Aldehyds, beispielsweise
Propionaldehyd, Acetaldehyd und insbesondere Formaldehyd. Anschließend verethert man
mit 4,5 bis 15 Äquivalenten, bevorzugt bis 10 und besonders bevorzugt bis 6 Äquivalenten
mindestens eines zwei- oder mehrwertigen aliphatischen Alkohols.
[0025] Dabei muss weder die Umsetzung mit aliphatischem Aldehyd bzw. aliphatischen Aldehyden
noch die Veretherung stöchiometrisch einheitlich erfolgen, so dass eine Darstellung
der erfindungsgemäßen Melaminderivate durch eine Formel nicht möglich ist. Man erhält
hingegen üblicherweise Gemische von verschiedenen Produkten, die weiterhin Umaminalisierungsreaktionen
und Umetherungsreaktionen zugänglich sind.
[0026] Erfindungsgemäß als Harz (A) eingesetzte Melaminderivate kann man nach an sich bekannten
Methoden herstellen. Besonders bevorzugt als Harz (A) eingesetzte Melaminderivate
kann man herstellen, indem man zunächst Melamin mit einem bis drei Äquivalenten mindestens
eines aliphatischen Aldehyds umsetzt und das Umsetzungsprodukt anschließend mit 4,5
bis 10 Äquivalenten mindestens eines mehrwertigen aliphatischen Alkohols verethert.
[0027] Die Umsetzung von Melamin mit mindestens einem aliphatischen Aldehyd führt man in
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in wässriger Lösung durch, bevorzugt
bei pH-Werten im Bereich von 7 bis 10, besonders bevorzugt bei pH-Werten im Bereich
von 8 bis 9. In einer anderen Variante verzichtet man auf die Verwendung von Wasser
und vermischt Melamin und mindestens einen Aldehyd, insbesondere Melamin und Paraformaldehyd,
und bringt beide Reaktionspartner miteinander zur Reaktion.
[0028] In einer Variante führt man die Umsetzung von Melamin mit mindestens einem aliphatischen
Aldehyd bei Temperaturen im Bereich von 50 bis 105°C, bevorzugt im Bereich von 70
bis 90°C durch.
[0029] In einer Variante führt man die Umsetzung von Melamin mit mindestens einem aliphatischen
Aldehyd bei Atmosphärendruck durch. In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung führt man die Umsetzung von Melamin mit mindestens einem aliphatischen Aldehyd
bei Drücken im Bereich von 1,01 bis 50 bar, bevorzugt bis 10 bar durch.
[0030] In einer Variante führt man die Umsetzung von Melamin mit mindestens einem aliphatischen
Aldehyd in Gegenwart mindestens eines Katalysators durch, beispielsweise Natriumhydroxid
oder Kaliumhydroxid.
[0031] In einer Variante führt man die Veretherung mit mindestens einem mehrwertigen aliphatischen
Alkohol in wässriger Phase bei pH-Werten im Bereich von 1 bis 6, bevorzugt im Bereich
von 5 bis 5,5 durch. Die gewünschten pH-Werte kann man durch Zugabe von Säure wie
beispielsweise Trifluoressigsäure, Methylsulfonsäure, para-Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure,
Schwefelsäure, Phosphorsäure oder Salpetersäure einstellen.
[0032] In einer Variante führt man die Veretherung mit mindestens einem mehrwertigen aliphatischen
Alkohol bei Temperaturen von 20 bis 100°C, bevorzugt bei 30 bis 70°C durch.
[0033] In einer Variante führt man die Veretherung mit mindestens einem mehrwertigen aliphatischen
Alkohol bei Atmosphärendruck durch. In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung führt man die Veretherung mit mindestens einem mehrwertigen aliphatischen
Alkohol bei Drücken im Bereich von 1,01 bis 50 bar durch.
[0034] Nach beendeter Veretherung kann man überschüssigen aliphatischen Aldehyd abdestillieren.
Man kann auch auf das Abdestillieren verzichten und überschüssigen aliphatischen Aldehyd
durch geeignete Reagenzien, beispielsweise Oxidationsmittel wie beispielsweise Salpetersäure
aus dem Reaktionsgleichgewicht entfernen.
[0035] In einer bevorzugten Variante stellt man bevorzugt als Harz (A) verwendete Melaminderivate
so dar, dass man zwischen der Umsetzung von Melamin mit mindestens einem Aldehyd und
der Veretherung mit mindestens einem mehrwertigen aliphatischen Alkohol auf Destillationen
verzichtet.
[0036] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung isoliert man bevorzugt als Harz
(A) eingesetzte Melaminderivate, beispielsweise durch Eindampfen von gegebenenfalls
eingesetzten Lösungsmitteln wie insbesondere Wasser. Eine besonders geeignete Methode
zur Isolierung von erfindungsgemäß als Harz (A) eingesetzten Melaminderivaten ist
die Sprühtrocknung.
[0037] In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verzichtet man auf eine
Isolierung von bevorzugt als Harz (A) eingesetzten Melaminderivaten und setzt sie
in Form von Dispersionen, vorzugsweise in Form von wässrigen Dispersionen ein.
[0038] Erfindungsgemäß enthalten wässrige Vorbehandlungsflotten weiterhin mindestens einen
Verdicker (B) und eine polykationische Verbindung (C).
[0039] Geeignete Verdicker (B) sind natürliche Verdicker wie Alginate, Polysaccharide, Stärke,
Carboxymethylcellulose, Guar-Mehl sowie deren Derivate, und synthetische Verdicker
wie gegebenenfalls Acrylsäurehomo- und -copolymere, die vernetzt sein können, beispielsweise
durch Einpolymerisation von mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel
in der R
9 für Methyl oder bevorzugt für Wasserstoff steht. Bevorzugte Verdicker (B) sind Assoziatiwerdicker
der allgemeinen Formel I, II und/oder III
U-[-T-(E)
y-]
x-U I
U-(E)
y-U II
U-T-U III
[0040] Dabei bedeuten
- E
- gleich oder verschieden und gewählt aus -CH2-CH2-, -CH2-CH(CH3)-, -CH2-CH(C2H5)-,
- y
- eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 100.000, bevorzugt 10 bis 10 000,
- T
- gleich oder verschieden und eine von einem Diisocyanat abgeleitete Einheit,
- x
- eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 500, vorzugsweise 1 bis 2, besonders bevorzugt
ca. 1,
- U
- gleich oder verschieden und gewählt aus Einheiten, abgeleitet von aliphati- schen
oder aromatischen Alkoholen, Thiolen, Aminen oder Carbonsäuren mit jeweils mindestens
4 C-Atomen, bevorzugt mindestens 6 C-Atomen, aromati- schen Alkoholen, Thiolen, Aminen
oder Carbonsäuren mit jeweils mindestens 6 C-Atomen, Alkoholen, Thiolen, Aminen oder
Carbonsäuren mit C7-C13- Aralkylresten oder heteroaromatischen Alkoholen, Thiolen, Aminen oder Car- bonsäuren.
[0041] Assoziativverdicker der allgemeinen Formel I sind erhältlich durch Umsetzung von
- (i) mindestens einem Polyetherdiol mit
- (ii) mindestens einem Diisocyanat und
- (iii) mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel R10-OH, R10-SH, R10-NH2, R10R11NH oder R10-COOH, wobei R10 und R11 gleich oder verschieden sein können und gewählt aus aliphatischen Resten mit mindestens
4 C-Atomen, aromatischen Resten mit mindestens 6 C-Atomen und heteroaromatischen Resten
und wobei R10-OH alkoxyliert sein kann, sowie weiteren zur Ausbildung einer Urethan-, Thiourethan-
oder Harnstoffbindung befähigten Derivaten dieser Verbindungen.
[0042] Bevorzugte Polyetherdiole (i) im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Polyethylenglykol,
Polypropylenglykol und Polytetrahydrofuran, aber auch Copolymere aus Ethylenoxid und
Propylenoxid oder Butylenoxid oder Terpolymere aus Ethylenoxid, Propylenoxid und Butylenoxid,
wobei die Copolymere als Blockcopolymere oder statistische Copolymere beziehungsweise
Terpolymere vorliegen können.
[0043] Geeignete Diisocyante (ii) sind Diisocyanate mit NCO-Gruppen gleicher oder verschiedener
Reaktivität. Beispiele für Diisocyanate mit NCO-Gruppen gleicher Reaktivität sind
aromatische oder aliphatische Diisocyanate, bevorzugt sind aliphatische Diisocyanate
wie Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat (HDI), Octamethylendiisocyanat,
Decamethylendiisocyanat, Dodecamethylendiisocyanat, Tetradecamethylendiisocyanat,
Trimethylhexandiisocyanat, Tetramethylhexandiisocyanat, 1,4-, 1,3-oder 1,2-Diisocyanatocyclohexan,
4,4'-Di(isocyanatocydohexyl)methan, 1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-(isocyanatomethyl)cyclohexan
(Isophorondiisocyanat) und 2,4- und 2,6-Diisocyanato-1-methylcyclohexan, wobei Hexamethylendiisocyanat
und Isophorondiisocyanat besonders bevorzugt sind. Ein weiteres besonders bevorzugtes
Diisocyanat ist m-Tetramethylxyloldiisocyanat (TMXDI).
[0044] Bevorzugte Diisocyanate mit NCO-Gruppen unterschiedlicher Reaktivität sind die leicht
und billig verfügbaren Isocyanate wie beispielsweise 2,4-Toluylendiisocyanat (2,4-TDI),
2,4-Diphenylmethandiisocyanat (2,4'-MDI), Triisocyanatotoluol als Vertreter für aromatische
Diisocyanate oder aliphatische Diisocyanate, wie 2-Butyl-2-ethylpentamethylendiisocyanat,
2-Isocyanatopropylcyclohexylisocyanat, 2,4,4- öder 2,2,4-Trimethylhexamethylendiisocyanat,
2,4'-Methylenbis(cyclohexyl)diisocyanat und 4-Methylcyclohexan-1,3-diisocyanat (H-TDI).
[0045] Weitere Beispiele von Isocyanaten mit Gruppen unterschiedlicher Reaktivität sind
1,3-Phenylendiisocyanat, 1,4-Phenylendiisocyanat, 1,5-Naphthylendiisocyanat, Diphenyldiisocyanat,
Tolidindiisocyanat und 2,6-Toluylendiisocyanat.
[0046] Natürlich kann man auch Mischungen von mindestens zwei der vorstehend genannten Isocyanate
zur Synthese verwenden.
[0047] Zu einem gewissem Anteil können neben Diisocyanate auch Polyisocyanate eingesetzt
werden, beispielsweise in Mengen bis zu 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an
Di- und Polyisocyanat. Geeignete Polyisocyanate sind beispielsweise Biurete und Allophanate
von HDI oder TDI.
[0048] Ganz besonders bevorzugte Diisocyanate (ii) sind HDI, IPDI, MDI und TDI.
[0049] Das Molverhältnis Polyetherdiole (i) zu Diisocyanaten (ii) beträgt im allgemeinen
von 0,3 : 1 bis 1 : 1, vorzugsweise ca. 0,5 : 1.
[0050] Die Umsetzung von Diisocyanat (ii) mit Polyetherdiol (i) erfolgt üblicherweise unter
Zugabe mindestens eines Katalysators.
[0051] Der oder die Katalysatoren werden vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 10 Gew.%,
vorzugsweise 0,05 bis 5 Gew.-%, bezogen auf Diisocyanat (ii), eingesetzt.
[0052] Geeignete Katalysatoren, welche insbesondere die Reaktion zwischen den NCO-Gruppen
von Diisocyanat (ii) und den Hydroxylgruppen von Polyetherdiol (i) beschleunigen,
sind nach dem Stand der Technik bekannte tertiäre Amine, wie z.B. Triethylamin, N,N-Dimethylcyclohexylamin,
N-Methylmorpholin, N,N'-Dimethylpiperazin, 2-(Dimethylaminoethoxy)ethanol, 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan
("DABCO") und ähnliche sowie insbesondere organische Metallverbindungen wie Titansäureester,
Eisen(III)acetylacetonat, Zinnverbindungen, z.B. Zinndiacetat, Zinndioctoat, Zinndilaurat
oder die Dialkylderivate von Zinndialkylsalzen aliphatischer Carbonsäuren wie Dibutylzinndiacetat,
Dibutylzinndilaurat oder ähnliche.
[0053] Die Synthese von Assoziativverdickem (B) wird im Allgemeinen in Substanz oder in
einem aprotischen Lösemittel durchgeführt, wobei als Lösemittel prinzipiell alle Lösemittel
geeignet sind, die weder mit Polyurethan noch mit Polyetherdiol (i) noch mit Diisocyanat
(ii) reagieren, beispielsweise Tetrahydrofuran, Diethylether, Diisopropylether, Chloroform,
Dichlormethan, Di-n-butylether, Aceton, N-Methylpyrrolidon (NMP), Xylol, Toluol, Methylethylketon
(MEK), Methylisobutylketon (MIBK) oder 1,4-Dioxan. Bevorzugte Reaktionstemperaturen
liegen im Bereich von -20°C bis zum Siedepunkt des jeweiligen eingesetzten Lösemittels.
Die Reaktion wird im Allgemeinen drucklos durchgeführt, jedoch sind auch Reaktionen
in Autoklaven bei bis zu 20 bar geeignet.
[0054] Durch Umsetzung von NCO-terminierten Umsetzungsprodukten von Polyetherdiol (i) mit
Diisocyanat (ii) mit aliphatischen oder aromatischen Alkoholen, Thiolen, primären
oder sekundären Aminen oder Carbonsäuren (iii) lassen sich aus den Umsetzungsprodukten
der Komponenten (i) und (ii), die freie Isocyanatgruppen enthalten, hydrophobierte
Produkte erhalten.
[0055] Geeignet sind insbesondere Alkohole R
10-OH und primäre oder sekundäre Amine R
10-NH
2 und R
10R
11NH, in denen R
10 und R
11 gleich oder verschieden sein können und gewählt werden aus
C
4-C
60-Alkyl wie beispielsweise n-Butyl, Isobutyl, n-Pentyl, bevorzugt C
6-C
40-Alkyl wie beispielsweise n-Hexyl und n-Heptyl und insbesondere C
8-C
40-Alkyl wie beispielsweise n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Dodecyl, n-Hexadecyl oder n-Eicosyl;
C
6-C
14-Aryl wie Phenyl, α-Naphthyl, β-Naphthyl, 1-Anthracenyl, 2-Anthracenyl oder 9-Anthracenyl
heteroaromatischen Resten wie α-Pyridyl, β-Pyridyl, γ-Pyridyl, N-Pyrryl, β-Pyrryl,
γ-Pyrryl, Porphyrinyl, 2-Furanyl, 3-Furanyl, 2-Thiophenyl, 3-Thiophenyl, N-Pyrazolyl,
N-Imidazolyl, N-Triazolyl, N-Oxazolyl, N-Indolyl, N-Carbazolyl, 2-Benzofuranyl, 2-Benzothiophenyl,
N-Indazolyl, Benztriazolyl, 2-Chinolinyl, 3-Isochinolinyl und α-Phenanthrolinyl;
C
7-C
13-Aralkyl, bevorzugt C
7- bis C
12-Phenylalkyl wie Benzyl, 1-Phenethyl, 2-Phenethyl, 1-Phenyl-propyl, 2-Phenyl-propyl,
3-Phenyl-propyl, Neophyl (1-Methyl-1-phenylethyl), 1-Phenyl-butyl, 2-Phenyl-butyl,
3-Phenyl-butyl und 4-Phenyl-butyl, besonders bevorzugt Benzyl.
Alkohole R
10-OH können auch mit einem oder mehreren Äquivalenten Ethylenoxid, Propylenoxid oder
Butylenoxid alkoxyliert sein, wobei sowohl Homo- als auch (Block)copolymere der genannten
Alkylenoxide eingesetzt werden können, üblicherweise mit ca. 20 bis 500 Alkylenoxid-Einheiten.
Ferner können die Alkohole R-OH mit THF alkoxyliert sein.
Im allgemeinen wird Verbindung der allgemeinen Formel R
10-OH, R
10-SH, R
10-NH
2, R
10R
11NH oder R
10-COOH (iii) bezüglich der freien Isocyanatgruppen zumindest stöchiometrisch, häufig
jedoch in stöchiometrischem Überschuss, beispielsweise von 50 bis 100 mol%, bezogen
auf freie NCO-Gruppen, eingesetzt.
Hydrophobe Gruppen R
10 können auch über eine Ester- oder Etherbrücke an Polyetherdiol (i) angeknüpft werden.
Assoziativverdicker der allgemeinen Formel II sind somit beispielsweise erhältlich
durch Umsetzung von
Polyetherdiolen (i) mit
einer oder mehreren Verbindungen der allgemeinen Formel R
10-OH oder R
10-COOH, wobei R
10 die oben genannte Bedeutungen hat, oder weiteren zur Ausbildung einer Ether- oder
Esterbindung befähigten Derivaten dieser Verbindungen.
[0056] Assoziativverdicker der Formel III werden beispielsweise aus Diisocyanat (ii) und
mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel R
10-OH, R
10-SH, R
10-NH
2, R
10R
11NH oder R
10-COOH (iii) erhalten, ohne dass Polyetherdiole (i) zugegen sind. Dabei kann die Verbindung
der allgemeinen Formel R
10-OH, R
10-SH, R
10-NH
2, R
10R
11NH oder R
10-COOH (iii) bzw. können die Verbindungen (iii) in stöchiometrischem Überschuss eingesetzt
werden, bezogen auf Diisocyanat (ii).
[0057] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens behandelt man textile Substrate
mit mindestens einer wässrigen Vorbehandlungsflotte, die oben beschriebene Komponenten
(A), (B) und (C) enthält. Zur Behandlung von textilem Substrat mit wässriger Vorbehandlungsflotte,
die oben beschriebene Komponenten (A), (B) und (C) enthält, im Folgenden auch erfindungsgemäße
wässrige Vorbehandlungsflotte genannt, kontaktiert man textiles Substrat mindestens
einmal mit erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte, lässt über eine gewisse
Zeit einwirken, beispielsweise über einen Zeitraum im Bereich von 0,1 Sekunden bis
2 Stunden, und entnimmt danach vorbehandeltes textiles Substrat. Zum Zweck des Kontaktierens
kann man auf verschiedene Weisen vorgehen. So ist es beispielsweise möglich, erfindungsgemäße
wässrige Vorbehandlungsflotte auf textiles Substrat aufzutragen, beispielsweise durch
Ausziehverfahren oder diskontinuierliche oder kontinuierliche Verfahren mit Zwangsauftrag.
[0058] Ausziehverfahren sind immer dann geeignet, wenn die erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotte
eine deutliche Affinität zu textilem Substrat aufweist, beispielsweise aufgrund unterschiedlicher
lonogenität. Es gibt verschiedene Formen des Ausziehverfahrens, welche aus der Textilfärberei
prinzipiell bekannt sind. Beispielsweise kann man von aufgewickeltem textilem Substrat
ausgehen und erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotte unter Druck durch das
aufwickelte textile Substrat pressen, wobei die erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotte
von innen nach außen oder, in voll gefluteten Apparaten, auch von außen nach innen
fließen kann. Um eine gleichmäßige Auftragung zu gewährleisten, ist es vorteilhaft,
die Fließrichtung von erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte während der
Vorbehandlung mindestens einmal zu wechseln. In einer anderen Ausführungsform liegt
textiles Substrat frei in erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte und wird
mit dieser bewegt. In einer weiteren Ausführungsform kann man textiles Substrat durch
ein stehendes Bad, enthaltend erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotte, ziehen.
Vorteilhaft zieht man textiles Substrat mehrfach durch erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotte,
wobei man die Bewegungsrichtung des textilen Substrats umkehren sollte. Hierdurch
wird die Gleichmäßigkeit des Auftrags gefördert. Nähere Einzelheiten zu diesen Auftragsverfahren
können der einschlägigen Literatur, beispielsweise Veredlung von Textilien,
VEB Fachbuchverlag Leipzig, 1. Auflage 1976, Seite 93 ff entnommen werden.
[0059] Geeignete kontinuierliche Verfahren zum Auftragen sind alle Verfahren, durch die
man vollflächig oder bildmäßig das erfindungsgemäße Vorbehandlungsmittel auftragen
kann. Insbesondere geeignet sind hierbei alle Druckverfahren sowie alle Verfahren,
bei denen das Textil vollflächig mit dem erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte
getränkt wird. Der Unterschied zu Ausziehverfahren besteht darin, dass man einen Zwangsauftrag
realisiert. Die erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotte braucht für diese Verfahren
keine Affinität zur Faser aufzuweisen.
[0060] Als Druckverfahren sind beispielsweise alle Siebdruckverfahren geeignet. Siebdruckverfahren
sind wichtige Verfahren, welche prinzipiell bekannt sind und unter anderem bei der
Herstellung bedruckter Stoffe eingesetzt werden. Zur Durchführung eines Auftrag durch
Siebdruckverfahren drückt man erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotte mittels
einer Rakel durch ein feines Netz und überträgt sie so auf vorzubehandelndes textiles
Substrat. Das Netz kann hierbei aus synthetischen Fasern, wie in Flachfilmdruckanlagen,
oder Metallen, wie in Rotationsdruckanlagen, hergestellt sein.
[0061] Aber auch dem Hochdruck, Tiefdruck oder Rouleauxdruck als gängige textile Druckverfahren
sind für die Auftragung von erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte geeignet.
Einzelheiten zu den einzelnen Druckverfahren findet man in der oben angegebenen Literaturstelle
auf den Seiten 110 ff.
[0062] Neben Druckverfahren sind auch Techniken geeignet, bei denen textiles Substrat vollflächig
mit erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte getränkt wird. Beispielsweise
kann man die sogenannte Foulard-Technologie anwenden, bei der man textiles Substrat
durch einen mit erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte gefüllten Trog führt
und anschließend durch zwei Walzen auf eine definierte Flüssigkeitsaufnahme abquetscht.
Man kann auch so vorgehen, dass man textiles Substrat durch einen mit erfindungsgemäßer
wässriger Vorbehandlungsflotte gefüllten Zwickel, gebildet aus zwei sich drehenden
Rollen, führt. Die Rollen führen zu einem intensiven Kontaktieren von textilem Substrat
mit erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte und pressen dabei gleichzeitig
das textile Substrat auf die gewünschte Flüssigkeitsaufnahme ab. Darüber hinaus gibt
es noch vielfältige andere an sich bekannte Anordnungsmöglichkeiten der sogenannten
Foulard-Technologie, die ebenfalls alle für die Auftragung von erfindungsgemäßer wässriger
Vorbehandlungsflotte geeignet sind.
[0063] Man kann definierte Mengen erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte durch
an sich bekannte Sprüh- und Gießtechniken auftragen.
[0064] Geeignet sind ferner Schaumauftragmethoden.
[0065] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kontaktiert man textiles Substrat
mit so viel Vorbehandlungsflotte, dass man 0,1 bis 30 g Feststoffe/m
2 textiles Substrat aufträgt, bevorzugt 1 g/m
2 bis 25 g/m
2, besonders bevorzugt bis 15 g/m
2.
[0066] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wählt man eine Temperatur der
Vorbehandlungsflotte im Bereich von 20°C bis 60°C.
[0067] Wünscht man nach der sogenannten Foulard-Technologie vorzugehen, so kann man beispielsweise
einen Anpressdruck der Walzen im Bereich von 2 bis 3 bar einstellen.
[0068] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man im Anschluss an das
Kontaktieren von textilem Substrat mit erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte
trocknen, beispielsweise auf einen Restfeuchtegehalt im Bereich von 5 bis 30 Gew.-%.
[0069] Dazu kann man mit erfindungsgemäßer wässriger Vorbehandlungsflotte kontaktiertes
textiles Substrat soweit erhitzen, dass vorhandenes Wasser vollständig oder partiell
abdampfen kann. Bevorzugt arbeitet man bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 100
°C. Die benötigte Wärme kann in Form von erhitzter Luft als Wärmeüberträger eingebracht
werden. Geeignet ist aber auch die Verwendung von Infrarotstrahlern oder Mikrowellenstrahlern.
Vorzugsweise hält man textiles Substrat beim Trocknen unter Spannung, um die Bildung
von Falten zu vermeiden.
[0070] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man erfindungsgemäßen Vorbehandlungsflotten
ein oder mehrere Salze von ein- oder zweiwertigen Metallen bzw. Ammoniumsalze zusetzen.
Beispiele für geeignete Salze sind ZnCl
2, Zn(NO
3)
2, jeweils auch in Form ihrer Hydrate, NH
4Cl, (NH
4)
2SO
4, NaBF
4, AlCl
3·6 H
2O, Ammoniumdihydrogenphosphat, Diammoniumhydrogenphosphat, und ganz besonders bevorzugt
MgCl
2, beispielsweise in Form seines Hexahydrats.
[0071] Wenn erfindungsgemäße Vorbehandlungsflotten ein oder mehrere Salze von ein- oder
zweiwertigen Metallen bzw. Ammoniumsalze enthalten, so wählt man üblicherweise 0,1
bis 30 Gew.-%, bezogen auf Harz (A), bevorzugt 0,5 bis 10 und besonders bevorzugt
bis 8 Gew.-%.
[0072] In Schritt (b) des erfindungsgemäßen Verfahrens bedruckt man vorbehandeltes und gegebenenfalls
getrocknetes textiles Substrat nach dem Ink-Jet Verfahren.
[0073] Beim Ink-Jet-Verfahren werden Tinten, die auf Lösungsmittelbasis oder vorzugsweise
wässrig sein können, in kleinen Tröpfchen direkt auf das Substrat gesprüht. Man unterscheidet
dabei kontinuierliche Verfahren, bei denen die Tinte gleichmäßig durch eine Düse gepresst
und durch ein elektrisches Feld, abhängig vom zu druckenden Muster, auf das Substrat
gelenkt wird, und unterbrochene Tintenstrahl- oder "Drop-on-Demand"-Verfahren, bei
denen der Tintenausstoß nur dort erfolgt, wo ein farbiger Punkt gesetzt werden soll.
Bei dem letztgenannten Verfahren wird entweder über einen piezoelektrischen Kristall
oder eine beheizte Kanüle (Bubble-Jet-Verfahren) Druck auf das Tintensystem ausgeübt
und so die Tintentropfen herausgeschleudert. Solche Verfahrensweisen sind in
Text. Chem. Color, Band 19 (8), Seiten 23 bis 29, 1987, und
Band 21 (6), Seiten 27 bis 32, 1989, beschrieben.
[0074] Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Bedrucken textiler Substrate eingesetzten
Ink-Jet-Tinten enthalten üblicherweise neben einem oder mehreren Dispergiermitteln
Wasser oder ein Wasser/Lösungsmittel-Gemisch sowie in Wasser oder in dem Wasser/Lösungsmittel-Gemisch
vorzugsweise schwer lösliche, feinteilige organische oder anorganische Farbmittel,
beispielsweise Pigmente nach der Definition in DIN 55944. Statt Pigmenten lassen sich
auch Dispersionsfarbstoffe einsetzen. In-Jet-Tinten können aber auch als gelöste Farbstoffe
Direkt-, Säure-, Reaktiv- und Küpenfarbstoffe enthalten. Genannte lösliche Farbstoffe
können als Schönungsmittel in Pigmenthaltigen Ink-Jet-Tinten enthalten sein, wobei
im Farbton dem Pigment ähnliche lösliche Farbstoffe, insbesondere Direkt-, Säure-
oder Reaktivfarbstoffe, eingesetzt werden.
[0075] Besonders bevorzugt setzt man in Schritt (b) mindestens eine Pigment-haltige Ink-Jet-Tinte
ein, die neben mindestens einem Pigment und Wasser mindestens ein Dispergiermittel
enthält.
[0076] Geeignete Dispergiermittel sind beispielsweise solche auf Basis von Maleinsäure-Acrylsäurecopolymeren,
insbesondere solche mit Molekulargewicht M
n im Bereich von 2000 bis 10.000 g/mol, die in Form von statistischen Copolymeren oder
Blockcopolymeren geeignet sind. Weitere geeignete Dispergiermittel sind N-Vinylpyrrolidon-Homopolymere
und Acrylat-N-Vinylpyrrolidin-Copolymere, insbesondere solche N-Vinylpyrrolidon-Homopolymere
und Acrylat-N-Vinylpyrrolidin-Copolymere mit Molekulargewicht M
n im Bereich von 2000 bis 10.000 g/mol, in Form von statistischen Copolymeren oder
Blockcopolymeren.
[0077] Andere geeignete Dispergiermittel sind solche auf Basis von Naphthalinsulfonsäure-Formaldehyd-Kondensaten,
beispielsweise nach
US 5,186,846, oder auf Basis von alkoxylierten styrylierten und gegebenenfalls sulfatierten Alkylphenolen
oder Bisphenolen beispielsweise nach
US 4,218,218, enthalten.
[0078] Andere geeignete Dispergiermittel sind statistische Polyurethancopolymere, wie sie
beispielsweise in
WO 2004/31255 S. 3 ff. offengelegt sind.
[0079] Vorzugsweise enthalten in Schritt (b) eingesetzte Ink-Jet-Tinten mindestens ein Lösungsmittel
mit einem Siedepunkt über 110°C, beispielsweise Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylengykol,
Tetraethylenglykol, Glycerin, Diglycerin, Propylenglykol, Dipropylenglykol, bei Zimmertemperatur
flüssiges Poly-Tetrahydrofuran, 1,3-Propandiol, Mono-, Di- oder Triethylenglykolmono-C
1-C
4-Alkylester, bei denen C
1-C
4-Alkyl gewählt wird aus Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl
und tert.-Butyl.
[0080] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen in Schritt (b) eingesetzte
Ink-Jet-Tinten eine dynamische Viskosität von 1 bis 30 mPa·s auf, bevorzugt 1 bis
20 mPa·s, besonders bevorzugt 2 bis 15 mPa·s, jeweils bestimmt bei 20°C.
[0081] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen in Schritt (b) eingesetzte
Ink-Jet-Tinten eine Oberflächenspannung von 20 bis 70 mN/m auf, insbesondere 20 bis
40 mN/m, besonders bevorzugt 25 bis 35 mN/m, jeweils bestimmt bei 20°C.
[0082] Der pH-Wert von in Schritt (b) eingesetzten Ink-Jet-Tinten liegt im allgemeinen im
Bereich von 5 bis 10, vorzugsweise im Bereich von 7 bis 9.
[0083] In Schritt (b) eingesetzte Ink-Jet-Tinten können weitere Hilfsmittel, wie sie insbesondere
für wässrige Ink-Jet-Tinten und in der Druck- und Lackindustrie üblich sind, enthalten.
Genannt seien beispielsweise Erythrit, Pentaerythrit, Pentite wie Arabit, Adonit und
Xylit und Hexite wie Sorbit, Mannit und Dulcit. Genannt seien weiterhin Polyethylenglykole
mit einem M
w von mehr als 2000 g/mol bis etwa 10.000 g/mol, bevorzugt bis 800 g/mol. Genannt seien
weiterhin Konservierungsmittel wie beispielsweise 1,2-Benzisothiazolin-3-on und dessen
Alkalimetallsalze, Entgaser/Entschäumer wie beispielsweise ethoxylierte Acetylendiole,
die üblicherweise 20 bis 40 mol Ethylenoxid pro mol Acetylendiol enthalten und gleichzeitig
auch dispergierend wirken können, Mittel zur Regulierung der Viskosität, Verlaufshilfsmittel,
Benetzer (z.B. benetzend wirkende Tenside auf der Basis von ethoxylierten oder propoxylierten
Fett- oder Oxoalkoholen, Propylenoxid/Ethylenoxid-Blockcopolymeren, Ethoxylaten von
Ölsäure oder Alkylphenolen, Alkylphenolethersulfaten, Alkylpolyglycosiden, Alkylphosphonaten,
Alkylphenylphosphonaten, Alkylphosphaten, Alkylphenylphosphaten oder bevorzugt Polyethersiloxan-Copolymeren,
insbesondere alkoxylierten 2-(3-Hydroxypropyl)heptamethyltrisiloxanen, die in der
Regel einen Block aus 7 bis 20, vorzugsweise 7 bis 12, Ethylenoxideinheiten und einen
Block aus 2 bis 20, vorzugsweise 2 bis 10 Propylenoxideinheiten aufweisen und in Mengen
von 0,05 bis 1 Gew.-% in den Farbmittelzubereitungen enthalten sein können), Antiabsetzmittel,
Glanzverbesserer, Gleitmittel, Haftverbesserer, Hautverhinderungsmittel, Mattierungsmittel,
Emulgatoren, Stabilisatoren, Hydrophobiermittel, Lichtschutzadditive, Antistatikmittel,
Basen wie beispielsweise K
2CO
3 oder Säuren, speziell Carbonsäuren wie beispielsweise Milchsäure oder Zitronensäure
zur Regulierung des pH-Wertes. Wenn diese Mittel Bestandteil von in Schritt (b) eingesetzten
Ink-Jet-Tinten sind, beträgt ihre Gesamtmenge in der Regel 2 Gew.-%, insbesondere
1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der erfindungsgemäßen Farbmittelzubereitungen und
insbesondere der erfindungsgemäßen Tinten für das Ink-Jet-Verfahren.
[0084] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man auf den Zusatz von Griffverbesserern
zu in Schritt (b) eingesetzten Ink-Jet-Tinten verzichten.
[0085] In Schritt (b) eingesetzte Tinten können ein oder mehrere Harze (A) in Anteilen von
bis zu 10 Gew.-% enthalten.
[0086] In der vorliegenden Erfindung behandelt man textiles Substrat
- (a) mit mindestens einer wässrigen Vorbehandlungsflotte vor, enthaltend
- (A) mindestens ein Harz, gewählt aus Melaminderivaten, Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff
(DMDHEU) und Derivaten von DMDHEU,
- (B) mindestens einen Verdicker,
- (C) mindestens eine polykationische Verbindung und
- (D) optional mindestens ein Additiv
- (b) und bedruckt danach nach dem Ink-Jet-Verfahren.
[0087] Harze (A) und Verdicker (B) sind vorstehend definiert.
[0088] Als Komponente (C) können erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotten eine oder
mehrere polykationische Verbindungen enthalten.
[0089] Geeignete polykationische Verbindungen sind beispielsweise kationische Homopolymere
oder Copolymere. Bevorzugte polykationische Verbindungen sind Polyvinylamine, beispielsweise
mit K-Werte nach Fikentscher im Bereich von 15 bis 60, Polyethylenimine, beispielsweise
mit einem Molekulargewicht M
n im Bereich von 5.000 bis 1.000.000 g/mol, Homo- und Copolymere von Diallyldialkylammonium-Monomeren,
wie Diallyldimethylammoniumchlorid, kationische Acrylate und Acrylamide wie Acryloxyethyldimethylammoniumchlorid
oder Acrylamidoethyldimethyl-ammoniumchlorid, quaternäre Vinylpyridine wie Methylvinylpyridinchlorid,
Polyalkylaminpolymere und - copolymere, ferner Polyallylaminhydrochlorid, Allylaminhydrochlorid-Diallyiaminhydrochlorid-Copolymer,
N-Vinylacrylamidinhydro-chlorid-Acrylamid-Copolymer, Dialkylamin-Epichlorohydrin-Polymer,
Polyamid-Polyamin-Epichlorohydrin-Polymer, Dicyandiamid-Formaldehyd-Polykondensat,
Poly-ethylenpolyamin-Dicyandiamid-Polycondensat, Polyethyleniminhydrochlorid, Poly-(meth)acryloyloxyalkyldialkylaminhydrochlorid,
(Meth)acryloyloxyalkyldialkylaminhydrochlorid-Acrylamid-Copolymer und Poly(meth)acryloyloxyalkyltrialkylammoniumchlorid.
[0090] Bevorzugte polykationische Verbindungen (C) sind Homo- oder Copolymere von Diallyldialkylammonium-Monomeren,
wie Polydiallyldimethylammoniumchlorid (polyDADMAC), Polydiallyldiethylammoniumchlorid
(polyDADEAC), Polydiallyldimethylammoniumbromide (polyDADMAB), Polydiallyldiethylammoniumbromid
(poly-DADEAB), besonders bevorzugt sind Polymere oder Copolymere von Diallyldimethylammoniumchlorid,
insbesondere bevorzugt ist Diallyldi-methylammoniumchlorid-Homopolymer (polyDADMAC).
[0091] Copolymere der genannten Monomere können als Comonomere auch nichtionische Monomere,
beispielsweise N-Vinylpyrrolidon, (teilverseiftes) Vinylacetat oder Hydroxy(meth)acrylat
einpolymerisiert enthalten.
[0093] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten erfindungsgemäße wässrige
Vorbehandlungsflotten Polymere oder Copolymere von Diallyldialkylammonium-Monomeren,
insbesonder Diallyldimethylammoniumchlorid-Homopolymer, als polykationische Verbindungen
(C), mindestens ein Melaminderivat als Harz (A) und einen oder mehrere Assoziatiwerdicker
der Formel I, II und/oder III als Verdicker (B).
[0094] Neben den Komponenten (A), (B) und (C) können erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotten
als Komponente (D) Additive enthalten. Additive sind beispielsweise Aldehyd-Fänger,
Entschäumer, Emulgatoren, Lösemittel, Biozide, Entlüfter und Netzmittel.
[0095] Geeignete Aldehydfänger sind beispielsweise Harnstoff und Carbamate.
[0096] Geeignete Entschäumer sind beispielsweise silikonhaltige Entschäumer wie beispielsweise
solche der Formel HO-(CH
2)
3-Si(CH
3)[OSi(CH
3)
3]
2. Auch Silikon-freie Entschäumer sind geeignet wie beispielsweise mehrfach alkoxylierte
Alkohole, z.B. Fettalkoholalkoxylate, bevorzugt 2 bis 50-fach ethoxylierte vorzugsweise
unverzweigte C
10-C
20-Alkanole, unverzweigte C
10-C
20-Alkanole und 2-Ethylhexan-1-ol.
[0097] Geeignete Emulgatoren sind beispielsweise kationische, anionische, zwitterionische
und nichtionische Tenside. Besonders geeignet sind nichtionische Tenside wie beispielsweise
mehrfach, insbesondere 5 bis 100fach alkoxylierte Fettalkohole.
[0098] Geeignete Biozide (auch als Konservierungsmittel bekannt) sind beispielsweise 1,2-Benzisothiazolin-3-on
("BIT") (kommerziell erhältlich als Proxel®-Marken der Fa. Avecia Lim.) und dessen
Alkalimetallsalze; andere geeignete Biozide sind 2-Methyl-2H-isothiazol-3 ("MIT")
und 5-Chlor-2-methyl-2H-isothiazol-3-on ("CIT").
[0099] Geeignete Entlüfter sind beispielsweise solche auf Basis von Polyethersiloxan-Copolymeren,
beispielsweise H-(EO)
a-O-(CH
2)
3-Si(CH
3)[OSi(CH
3)
3]
2, wobei a beispielsweise für eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 10 steht und EO
für OCH
2CH
2.
[0100] Geeignete Netzmittel sind beispielsweise nichtionische, anionische oder kationische
Tenside, insbesondere Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von Fettalkoholen
oder Propylenoxid-Ethylenoxid-Blockcopolymere, ethoxylierte oder propoxylierte Fett-
oder Oxoalkohole, weiterhin Ethoxylate von Ölsäure oder Alkylphenolen, Alkylphenolethersulfate,
Alkylpolyglycoside, Alkylphosphonate, Alkylphenylphosphonate, Alkylphosphate, oder
Alkylphenylphosphate.
[0101] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind wässrige Vorbehandlungsflotten,
enthaltend
- (A) mindestens ein Harz, gewählt aus Melaminderivaten, Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff
(DMDHEU) und Derivaten von DMDHEU,
- (B) mindestens einen Verdicker,
- (C) mindestens eine polykationische Verbindung und
- (D) optional mindestens ein Additiv.
[0102] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße wässrige
Vorbehandlungsflotten
- (A) 0,1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 10
Gew.-% mindestens ein Harz, gewählt aus Melaminderivaten, Dimethyloldihydroxyethylenharnstoff
(DMDHEU) und Derivaten von DMDHEU,
- (B) 0,1 bis 30 Gew.-% Verdicker,
- (C) 0,1 bis 50 Gew.-% polykationische Verbindung und
- (D) 0 bis 30 Gew.-% Additive.
[0103] Ale Feststoffgehalt von erfindungsgemäßen Vorbehandlungsflotten kann man beispielsweise
Feststoffgehalte im Bereich von 10g/l bis 600 g/l, bevorzugt 50g/l bis 500 g/l wählen.
[0104] Erfindungsgemäße Vorbehandlungsflotten sind besonders geeignet zur Durchführung von
Schritt (a) des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Kolorieren von textilen Substraten.
[0105] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Behandlungsmittel, enthaltend
die Komponenten (A), (B), (C) und gegebenenfalls (D), aus welchen durch Verdünnung
mit Wasser erfindungsgemäße wässrige Vorbehandlungsflotten erhältlich sind.
[0106] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von erfindungsgemäßen Vorbehandlungsflotten durch Verdünnen von erfindungsgemäßen
Behandlungsmitteln mit Wasser. Man kann jedoch erfindungsgemäße Vorbehandlungsflotten
so herstellen, dass man Wasser mit Komponente (A), (B) (C) und gegebenenfalls (D)
in aufeinanderfolgenden Schritten verrührt.
[0107] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung sind textile Substrate, erhältlich
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Kolorieren von textilen Substraten. Erfindungsgemäße
textile Substrate zeichnen sich nicht nur durch besondere Brillanz der Farbe und der
Konturen und besonders gute Haftung und daher Echtheit des Drucks aus, beispielsweise
durch besonders gute Reibechtheiten, Nassreibechtheiten und Waschechtheiten, sondern
auch durch einen besonders angenehmen Griff.
[0108] Die Erfindung wird durch Arbeitsbeispiele erläutert.
Herstellung erfindungsgemäß eingesetzter Melaminderivate
I.1. Allgemeine Vorgehensweise am Beispiel eines Melaminderivats A1 aus Melamin Formaldehyd
: Diethylenglykol 1 : 2,2 : 5 (molare Verhältnisse)
[0109] Man legte 115,5 g einer 40 Gew.-%iger wässrigen Lösung von Formaldehyd (1,54 Mol)
wurde in einem 1-I-Dreihalkolben mit Tropftrichter und Rührer vor und stellte mit
25 Gew.-%iger wässriger NaOH einen pH-Wert von 8,5 ein. Anschließend gab man Melamin
(88,2 g, 0,7 Mol) als Feststoff zu und erwärmte für 30 min auf 80°C. danach tropfte
man Diethylenglykol (371,3 g; 3,5 Mol) zu und stellte anschließend den pH-Wert mit
30 Gew.-% wässriger HNO
3 auf 5,3 ein. Die resultierende Lösung wurde für 1 h auf 60 °C erwärmt. Anschließend
wurde der pH-Wert mit 25 Gew.-%iger NaOH auf 8 gestellt. Bei 100 mbar und einer Temperatur
von 100°C wurden anschießend etwa 80 ml eines Gemischs von Wasser und Diethylenglykol
abdestilliert. Man erhielt Melaminderivat A1.
[0110] Analytik: nicht-flüchtige Anteile: 42,5 Gew.-% (bestimmt durch Trocknen 2 h im Trockenschrank
bei 120°C), H
2O nach Karl Fischer: 3,7 Gew.-%, dynamische Viskosität η: 850 mPa·s, bestimmt mit
Hilfe eines Kegel/Platte-Viskosimeters.
I.2 Darstellung von weiteren erfindungsgemäß eingesetzten Melaminderivaten Vorschrift
I.1 wurde wiederholt, jedoch wurden die Mengen an Formaldehyd und Diethylenglykol
zugegeben wie aus Tabelle 1 ersichtlich.
[0111]
Tabelle 1: Herstellung erfindungsgemäß eingesetzter Melaminderivate
Nr. |
Molverhältnis |
n.f.A
[Gew.-%] |
H2O
[Gew.-%] |
η
[mPa·s] |
|
Melamin |
Formaldehyd |
DEG |
CH3OH |
A1 |
1 |
2,2 |
5 |
- |
42,5 |
3,7 |
850 |
A2 |
1 |
2,6 |
10 |
- |
23,2 |
2,6 |
145 |
A3 |
1 |
2,6 |
7 |
- |
34,6 |
2,3 |
310 |
A4 |
1 |
2,6 |
5 |
- |
50,5 |
3,5 |
1040 |
A5 |
1 |
2,4 |
5 |
- |
45,5 |
4,1 |
820 |
A6 |
1 |
2,0 |
5 |
- |
44,2 |
4,0 |
710 |
A7 |
1 |
1,8 |
5 |
- |
43,0 |
3,1 |
580 |
A8 |
1 |
1,6 |
5 |
- |
40,7 |
3,5 |
560 |
A9 |
1 |
1,4 |
7,5 |
- |
22,1 |
4,6 |
160 |
A10 |
1 |
3 |
- |
3 |
90 |
n.b. |
n.b. |
A11 |
1 |
2 |
- |
3 |
70 |
n.b. |
n.b. |
n.b.: nicht bestimmt
Abkürzungen: n.f.A.: Nicht-flüchtige Anteile, bestimmt (bestimmt durch Trocknen 2
h im Trockenschrank bei 120°C), DEG: Diethylenglykol. |
II. Herstellung von erfindungsgemäßen Vorbehandlungsflotten
[0112] Komponente (A): Melaminderivat gemäß Tabelle 1 bzw. 2
[0113] Komponente (B): B1, s.u.
[0114] Komponente (C): C1 oder C2, s.u.
[0115] Zur Herstellung von 1 kg erfindungsgemäßer Vorbehandlungsflotte wurde vollentsalztes
Wasser mit Komponente (C) verrührt, bis sich alles gelöst hatte. Anschließend wurden
unter Rühren die Komponenten (B) und (D) zugegeben und homogenisiert. Anschließend
wurde Harz (A) nach Tabelle 1 zugegeben.
[0116] Es wurden die erfindungsgemäßen Flotten gemäß Tabelle 2 hergestellt.
[0117] Dabei bedeuten:
B1: Assoziatiwerdicker, Umsetzungsprodukt von Hexamethylendiisocyanat (HDI) mit ethoxyliertem
n-C18H37OH mit einem Mw von 10.000 g/mol, wobei der ethoxylierte Fettalkohol in einem Überschuss von 50 mol-%,
bezogen auf Isocyanatgruppen, eingesetzt wurde;
C1: Polyethylenimin, Mw 25.000 g/mol
C2: Diallyldimethylammoniumchlorid-Homopolymer; Mw 10.000 g/mol
D1: Phosphorsäuretri-n-butylester als Entschäumer
D2: 20 Gew.-% Lösung von 1,2-Benzisothiazolin-3-on in Propylenglykol
D3: Dispergierbindemittel nach Beispiel IV.
Tabelle 2: Erfindungsgemäße Vorbehandlungsflotten
Nr. Vorbehandlungsflotte |
(A) [g/l] |
(B) [g/l] |
(C) [g/l] |
(D) [g/l] |
F1 |
A10: 10 |
15 |
C1: 200 |
D1: 2, D2: 2 |
F2 |
A11: 5 |
25 |
C2: 220 |
D2: 2, D3: 3 |
F3 |
A2: 5 |
25 |
C2: 220 |
D2: 2, D3: 3 |
III. Erfindungsgemäße Kolorierung von Textilgewebe
[0118] Man ging aus von Geweben G3.1 bis G3.3
G3.1 Baumwolle 283, gebleicht, Flächengewicht 119,7 g/m
2
G3.2 Baumwoll/Polyester-Mischgewebe 50/50, Flächengewicht 114,7 g/m
2
G3.3 Polyester-Microfaser-Gewebe, Flächengewicht 104,23 g/m
2
III.1. Allgemeine Vorschrift für Schritt (a)
[0119] Gewebe G3.1, G3.2 bzw. G3.3 wurde mit einer Vorbehandlungsflotte gemäß Tabelle 2
auf einem Foulard (Hersteller Fa. Mathis, Typ Nr. HVF63003) behandelt. Der Anpressdruck
der Walzen betrug 2,2 bar. Es resultierte eine Flottenaufnahme von 60%. Die Auftraggeschwindigkeit
betrug 1 m/min.
[0120] Anschließend wurde das vorbehandelte Gewebe bei 80°C auf einem Spannrahmen getrocknet.
[0121] Man erhielt erfindungsgemäß vorbehandelte Gewebe
III.2 Bedrucken nach dem Ink-Jet-Verfahren
III.2.1. Herstellung von Tinten für das Ink-Jet-Verfahren
[0122] Es wurden die unten aufgeführten Tinten für das Ink-Jet-Verfahren durch Vermischen
der in Tabelle 4 genannten Bestandteile hergestellt. Dazu stellte man zunächst Mixkomponenten
M1 bis M3 her, indem man die in Tabelle 3 aufgeführten Bestandteile jeweils in eine
Kugelmühle gab, mit destilliertem Wasser jeweils auf 100 ml auffüllte und dispergierte.
Anschließend formulierte man in einem Becherglas aus Mixkomponente M1 und den Zutaten
gemäß Tabelle 5 die Tinte T1, aus Mixkomponente M2 und den Zutaten gemäß Tabelle 4
die Tinte T2 und aus Mixkomponente M3 und den Zutaten gemäß Tabelle 5 die Tinte T3
und füllte jeweils mit destilliertem Wasser auf 100 ml auf.
[0123] Netzmittel 1: [(CH
3)
3Si]
2Si(CH
3)[CH
2]
3-O-(CH
2CH
2O)
3H
Biozid 1: 20 Gew.-% Lösung von 1,2-Benzisothiazolin-3-on in Dipropylenglykol
Tabelle 3: Zusammensetzung von Mixkomponenten M1 bis M3
|
M1 |
M2 |
M3 |
C.I. Pigment Red 122 |
10 |
|
|
C.I. Pigment Blue 15:3 |
|
8 |
|
C.I. Pigment Black 7 |
|
|
9 |
Dispergierbindemittel D3 |
30 |
24,36 |
27,2 |
Melaminderivat A10 |
4,44 |
3,55 |
4 |
1,2-Propylenglykol |
5 |
4 |
4,5 |
Biozid 1 |
2,6 |
2,0 |
2,3 |
Phosphorsäuretri-n-butylester |
0,04 |
0,04 |
0,02 |
[0124] Alle Einsatzmengen sind g/100 ml. Man stellte jeweils 100 ml Mixkomponente M1, M2
und M3 her.
Tabelle 4: Zusammensetzung von Tinten T1 bis T3
|
T1 |
T2 |
T3 |
Netzmittel 1 |
0,5 |
0,5 |
1,2 |
Harnstoff |
1,0 |
1,0 |
1,0 |
Biozid 1 |
2,5 |
2,5 |
2,5 |
Glycerin |
16,0 |
13,0 |
9,0 |
Polyethylenglykol, Mn 250 g/mol |
4 |
3,25 |
1,75 |
1,2-Pentandiol |
4,5 |
4,5 |
4,5 |
Mixkomponente M1 |
20 |
|
|
Mixkomponente M2 |
|
20 |
|
Mixkomponente M3 |
|
|
30 |
[0125] Alle Einsatzmengen sind g/100 ml. Man stellte jeweils 100 ml Tinte T1, T2 und T3
her.
III.2 Bedrucken mit Tinten
[0126] Baumwollgewebe, Polyester-Microfaser-Gewebe und Baumwoll/PolyesterMischgewebe wurden
mit je einer Tinte auf einem Drucker des Typs Mimaki TX 1600 S bedruckt.
[0127] Es wurden quantitativen Untersuchungen zur Bestimmung der Farbmetrik durchgeführt.
Zur Messung wurde ein X-Rite CA22 Spectrophotometer eingesetzt, als Auswerteprogramm
wurde X-Rite Color Master verwendet. Dabei wurde je eine Probe des betreffenden nicht
vorbehandelten Gewebes jeweils als Standard für die Farbmetrikmessungen verwendet.
Ein höherer Wert bei der Farbstärke und im Chroma (gemäß
M. Richter, Einführung in die Farbmetrik, DeGruyter, Berlin 1981) für erfindungsgemäß vorbehandeltes Gewebe zeigte also die Verbesserung des Druckergebnisses
an.
[0128] Durch erfindungsgemäße Vorbehandlung des jeweiligen Gewebes hat sich der Tintenstand
verbessert, damit erhielt man eine bessere Auflösung.
Reibechtheit :
[0129]
|
Tinte |
unvorbehandelt |
Vorbehandlung mit F1 |
Vorbehandlung mit F2 |
trocken |
nass |
trocken |
nass |
trocken |
nass |
G3.1 |
T1 |
4 |
3 |
4 |
3 |
4 |
4 |
G3.1 |
T2 |
3 |
3 |
3 |
3 |
4 |
4 |
G3.1 |
T3 |
3 |
3 |
3 |
4 |
4 |
4 |
|
Tinte |
unvorbehandelt |
Vorbehandlung mit F1 |
Vorbehandlung mit F2 |
trocken |
nass |
trocken |
nass |
trocken |
nass |
G3.2 |
T1 |
4 |
3 |
4 |
3 |
4 |
4 |
G3.2 |
T2 |
3 |
3 |
3 |
3 |
4 |
3 |
G3.2 |
T3 |
3 |
3 |
3 |
4 |
4 |
4 |
|
Tinte |
unvorbehandelt |
Vorbehandlung mit F1 |
Vorbehandlung mit F2 |
trocken |
nass |
trocken |
nass |
trocken |
nass |
G3.3 |
T1 |
4 |
3 |
4 |
3 |
4 |
4 |
G3.3 |
T2 |
3 |
3 |
3 |
3 |
4 |
4 |
G3.3 |
T3 |
3 |
3 |
3 |
4 |
4 |
4 |
Farbstärke :
[0130]
|
Tinte |
Farbstärke unvorbehandelt |
Vorbehandlung mit F1 |
Vorbehandlung mit F2 |
Farbstärke |
Δ Chroma |
Farbstärke |
Δ Chroma |
G3.1 |
T1 |
100 |
150,35 |
6,29 |
148,92 |
5,46 |
G3.1 |
T2 |
100 |
125,17 |
0,52 |
132,51 |
1,02 |
G3.1 |
T3 |
100 |
156,13 |
4,71 |
136,13 |
3,71 |
|
Tinte |
Farbstärke unvorbehandelt |
Vorbehandlung mit F1 |
Vorbehandlung mit F2 |
Farbstärke |
Δ Chroma |
Farbstärke |
Δ Chroma |
G3.2 |
T1 |
100 |
180,85 |
8,43 |
182,65 |
6,54 |
G3.2 |
T2 |
100 |
210,91 |
0,61 |
201,12 |
0,84 |
G3.2 |
T3 |
100 |
198,15 |
6,75 |
188,98 |
6,01 |
|
Tinte |
Farbstärke unvorbehandelt |
Vorbehandlung mit F1 |
Vorbehandlung mit F2 |
Farbstärke |
Δ Croma |
Farbstärke |
Δ Croma |
G3.3 |
T1 |
100 |
230,5 |
10,97 |
224,03 |
13,98 |
G3.3 |
T2 |
100 |
247,39 |
0,62 |
220,12 |
0,54 |
G3.3 |
T3 |
100 |
217,17 |
6,39 |
225,62 |
8,56 |
[0131] Erfindungsgemäße vorbehandelte und bedruckte Gewebe hatten einen ausgezeichneten
Griff.
IV. Herstellung eines Dispergierbindemittels D3 in wässriger Lösung
[0132] 6,85 g Neopentylglykol, 7,03 g Dimethylpropionsäure, 51,95 g Polyesterdiol und 53,01
g 4,4'-Diphenyldiisocyanat wurden in 118,74 g Tetrahydrofuran, das zuvor über Na/Benzophenon
nach einer Labor-Standard-Methode destilliert worden war, gelöst. Man gab einen Tropfen
Di-n-butylzinndilaurat zu und brachte die Reaktionslösung zum Kochen. Man erhitzte
unter Rückfluss, bis sich kein freies Isocyanat mehr nachweisen ließ (titrimetrisch
gemäß DIN 53 185). Danach kühlte man die Reaktionslösung mit Hilfe eines Eisbads ab,
versetzte mit einer Lösung von 6,25 g Diethanolamin in 6,25 g destilliertem Tetrahydrofuran
und danach mit 5,4 g Triethylamin. Man gab 315 g Wasser zu und destillierte das Tetrahydrofuran
ab. Man erhielt Dispergierbindemittel D3 in wässriger Lösung, Feststoffgehalt 33 Gew.-%.
[0133] Als Polyesterdiol wurde ein Polyesterdiol mit einer Hydroxylzahl von 140 mg KOH/g
Polyesterdiol, bestimmt nach DIN 53240 verwendet, das aus Isophthalsäure, Adipinsäure
und 1,4-Cyclohexandimethanol in Molverhältnis 1 : 1 : 2,2 erhalten wurde.