(19) |
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(11) |
EP 1 929 055 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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01.09.2010 Patentblatt 2010/35 |
(22) |
Anmeldetag: 27.06.2006 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2006/006184 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2007/033711 (29.03.2007 Gazette 2007/13) |
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(54) |
VERFAHREN ZUR BEHANDLUNG VON STAHLBAND
METHOD FOR TREATING A STEEL STRIP
PROCEDE DE TRAITEMENT D'UN FEUILLARD EN ACIER
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE
SI SK TR |
(30) |
Priorität: |
22.09.2005 DE 102005045466
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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11.06.2008 Patentblatt 2008/24 |
(73) |
Patentinhaber: |
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- VOLKSWAGEN AG
38440 Wolfsburg (DE)
- Universität Kassel
34125 Kassel (DE)
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(72) |
Erfinder: |
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- PAAR, Uwe
34128 Kassel (DE)
- STEINHOFF, Kurt, Dr. Prof.
47533 Kleve (DE)
- BERGMANN, Klaudia
34127 Kassel (DE)
- MAIKRANZ-VALENTIN, Manuel
34560 Fritzlar (DE)
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(74) |
Vertreter: Basfeld, Rainer et al |
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Fritz Patent- und Rechtsanwälte
Postfach 1580 59705 Arnsberg 59705 Arnsberg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
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- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN Bd. 011, Nr. 300 (C-449), 29. September 1987 (1987-09-29)
& JP 62 093341 A (KAWASAKI STEEL CORP), 28. April 1987 (1987-04-28)
- PATENT ABSTRACTS OF JAPAN Bd. 2003, Nr. 12, 5. Dezember 2003 (2003-12-05) & JP 2004
300567 A (KOBE STEEL LTD), 28. Oktober 2004 (2004-10-28)
- KESTENS, L. ET AL: "Grain refinement and texture change in interstitial free steels
after severe rolling and ultra-short annealing" MATERIALS SCIENCE FORUM , 467-470(PT.
1, RECRYSTALLIZATION AND GRAIN GROWTH), 287-291 CODEN: MSFOEP; ISSN: 0255-5476, 2004,
XP009073395
- MOULD, P. R.: "Methods for producing high strength cold-rolled steel sheet" METALS
ENGINEERING QUARTERLY , 15(3), 22-31 CODEN: MENQA3; ISSN: 0026-0967, 1975, XP009073420
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Stahlband nach
dem Kaltwalzen mit mindestens einer ersten Wärmebehandlung umfassend ein Rekristallisationsglühen
sowie mit mindestens einer weiteren nachfolgenden Wärmebehandlung umfassend ein Härten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin ein für eine weitere Verarbeitung
vorgesehenes Blechhalbzeug, welches nach diesem Verfahren hergestellt wurde, sowie
Kraftfahrzeugbauteile, insbesondere Karosseriebauteile von Kraftfahrzeugen, die aus
einem solchen Blechhalbzeug hergestellt wurden.
[0002] In der Prozesskette der Stahlherstellung ist nach dem reduzierenden Kaltwalzen in
der Regel eine Wärmebehandlung erforderlich. Durch das reduzierende Kaltwalzen erfährt
das Stahlblech eine erhebliche Kaltverfestigung, die eine thermisch induzierte Gefügeneubildung
notwendig macht, da anderenfalls eine Weiterverarbeitung mittels konventioneller Kaltumformtechnik
nicht hinreichend möglich wäre. Nach dem Kaltwalzen ist daher eine abschließende Wärmebehandlung
erforderlich, die als Rekristallisationsglühen bezeichnet wird. Dieses Rekristallisationsglühen
kann in einem Hauben- oder in einem Durchlaufofen erfolgen. Bei den herkömmlichen
Verfahren wird dabei eine vollständige Rekristallisation angestrebt und erreicht.
Das Stahlband liegt beim Rekristallisationsglühen meist als Coil vor. Dieser Schritt
der Wärmebehandlung erfolgt im allgemeinen beim Stahlhersteller vor der Auslieferung
des Blechhalbzeugs an den Verarbeiter. Als Antioxidationsschutz wird das Stahlband
in aller Regel beschichtet, wobei das Beschichten in Kombination mit dem Glühprozess
oder als entkoppelter Prozessschritt erfolgen kann. Der Anwender selbst nimmt dann
den gewünschten Platinenzuschnitt vor.
[0003] Verfahren zum Rekristallisationsglühen von kaltgewalztem Stahlblech sind aus dem
Stand der Technik hinlänglich bekannt. Beispielsweise beschreibt die
DE-PS 1 168 462 ein solches Verfahren, bei dem kaltgewalztes Blech aus unlegiertem Stahl in einem
Ofen bei Temperaturen von 600° C - 700° C für eine Zeitdauer von 40 Stunden geglüht
wird, wobei vor dem Rekristallisationsglühen noch ein mehrstündiges Erholungsglühen
vorgesehen ist.
[0004] Die
DE 34 06 792 A1 beschreibt ein Verfahren zum Rekristallisationsglühen von kaltgewalztem Stahlband
in einem Haubenofen unter Schutzgas.
[0005] Die
DE 698 15 943 T2 beschreibt ein kontinuierliches Verfahren zum Durchlaufglühen von Stahlblech bei
reduziertem Druck wobei ein kaltes Plasma in einer Gasatmosphäre erzeugt und bei etwa
700° C geglüht wird.
[0006] Allen vorstehend genannten, aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren ist gemeinsam,
dass durch die Wärmebehandlung eine vollständige Rekristallisation angestrebt wird
und mit dieser der vollständige Abbau der feinkörnigen in Walzrichtung längsgestreckten
Gefügestruktur einhergeht.
[0007] Die
JP 62 093 341 A offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Stahlbands nach dem Kaltwalzen, bei
dem bei der nachfolgenden Wärmebehandlung nur eine teilweise Rekristallisation erfolgt.
[0008] In der Automobilindustrie werden beispielsweise für anspruchsvolle Anwendungen im
Karosseriebereich Vergütungsstähle, vorzugsweise höchstfeste Vergütungsstähle eingesetzt,
die sich insbesondere durch eine sehr hohe Festigkeit auszeichnen. Nach dem Platinenzuschnitt
erfolgt beim Anwender erneut eine Wärmebehandlung mit Erwärmung der Platinen auf die
Austenitisierungstemperatur. Hiernach schließt sich eine beschleunigte Abkühlung (entspricht
einer Abschreckung) an, um einen gehärteten Gefügezustand einzustellen. Diese Maßnahme
kann beispielsweise als kombiniertes Umformen und Abschrecken in einem Pressenwerkzeug
erfolgen, was dem sogenannten Formhärten entspricht. Nach dem Stand der Technik wird
durch das Formhärten die endgültige Bauteilgeometrie und die Werkstofffestigkeit bzw.-
zähigkeit des metallischen Gefüges eingestellt. Die beschleunigte Wärmeabfuhr innerhalb
des Umformwerkzeugs führt durch die Initiierung einer Phasenumwandlung zur Aufhärtung
des Bauteils und somit zu einer Steigerung der Festigkeit.
[0009] Da gemäß zuvor geschilderter Prozesskette im Zusammenhang mit dem warm umformenden
Prozess des Formhärtens beim Anwender eine Wärmebehandlung erfolgt, ist aus dessen
Sicht die Wärmebehandlung in der Blechhalbzeugherstellung (Rekristallisationsglühen)
technologisch nicht erforderlich, gegebenenfalls im Hinblick auf die einzustellenden
mechanischen Endeigenschaften des Bauteils sogar ungünstig.
[0010] Hier setzt die vorliegende Erfindung ein. Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren
zur Behandlung von Stahlband nach dem Kaltwalzen der eingangs genannten Gattung zur
Verfügung zu stellen, welches unter prinzipieller Beibehaltung der bisherigen Prozessroute
Blechhalbzeug liefert, das eine Herstellung von Bauteilen mit verbesserten Eigenschaften
ermöglicht.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein Verfahren zur Behandlung von Stahlband der
eingangs genannten Gattung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs.
[0012] Kern der vorliegenden Erfindung ist eine modifizierte Wärmebehandlung nach dem reduzierenden
Kaltwalzen, durch die thermisch induzierte Gefügeänderungen so kontrolliert werden,
dass der bei der bisher angestrebten vollständigen Rekristallisation eingetretene
vollständige Abbau der sehr feinkörnigen in Walzrichtung längsgestreckten Gefügestruktur
bewusst vermieden wird. Dazu wird über die Wahl des Zeit-TemperaturVerlaufs nur solch
ein Anteil an rekristallisiertem Gefüge und demzufolge gerade so viel an weiterer
Kaltumformbarkeit eingestellt, dass eine Handhabung der Coils, das heißt eine Unterdrückung
des so genannten Uhrfedereffekts sichergestellt ist und ein Richten über zum Beispiel
walzenbasierte Streckrichtanlagen zur Einstellung ebener Platinenzuschnitte für die
insbesondere umformtechnische Weiterverarbeitung gewährleistet ist. Erfindungsgemäß
erfolgt bei der ersten Wärmebehandlung ein Rekristallisationsglühen derart, dass ein
rekristallisierter Anteil im Gefüge von etwa 15% bis etwa 45%, vorzugsweise von etwa
20% bis etwa 40% erzielt wird.
[0013] Die Reste der bedingt durch die erfindungsgemäße nur teilweise Rekristallisation
noch vorhandenen feinkörnigen Deformationsstruktur wirken sich auch positiv auf den
nachfolgenden Bearbeitungsschritt des Härtens beim Anwender aus. Beispielsweise kommt
es durch die Vorerwärmung der Platinen für das Formhärten zu einer weiteren Gefügeänderung,
die im Abgleich zwischen der Wechselwirkung von Temperatur- und Strukturabhängigkeit
der Fließspannung ein hinreichendes Warmumformvermögen gewährleisten soll. Durch eine
Anpassung der Zeit-Temperatur-Führung auf die veränderte Gefügeausbildung infolge
der modifizierten ersten Wärmebehandlung kann zusätzlich auch die Vorerwärmung beim
Formhärten durch ein Herabsetzen der bisher sehr hohen Temperaturen (oberhalb von
A
C3 im reinen Austenitbereich) optimiert werden. Erfindungsgemäß steht insbesondere das
Ziel im Vordergrund, Reste der noch vorhandenen feinkörnigen längsgestreckten Deformationsstruktur
aus dem reduzierenden Kaltwalzen zu erhalten. Diese Strukturanteile können aufgrund
der Feinkörnigkeit für das formgehärtete Bauteil zu einer erhöhten Festigkeit führen,
jedoch vor allem aufgrund der verbleibenden Deformationsstrukturanteile auch zu einer
erhöhten Duktilität mit ummittelbar positiver Auswirkung z. B. auf das Crashverhalten
bei aus den erfindungsgemäßen Blechhalbzeugen hergestellten Karosseriebauteilen.
[0014] Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren angewandte weitere nachfolgende Wärmebehandlung
kann eine Endwärmebehandlung, d.h. abschließende Wärmebehandlung des Bauteils beim
Anwender sein. Diese abschließende Wärmebehandlung kann eine Umformung zur Schaffung
einer gewünschten Bauteilgeometrie umfassen, z. B. ein Formhärten wie es zuvor erwähnt
wurde. Die weitere Wärmebehandlung muss jedoch nicht unbedingt mit einer Umformung
einhergehen. Vorzugsweise umfasst die weitere, in der Regel abschließende Wärmebehandlung
allerdings eine Formgebung in einem formabbildenden Werkzeug. Dies schließt dabei
aber auch den Fall ein, das das Bauteil die Endform bereits vorher erhalten hat und
das formabbildende Werkzeug dazu dient, dass das Bauteil bei der Wärmebehandlung diese
Form beibehält ( Vermeidung von Verzug etc.) Bei der weiteren nachfolgenden Wärmebehandlung
ist weiterhin vorzugsweise ein Abkühlen über ein abkühlendes Medium oder über ein
formabbildendes Werkzeug vorgesehen.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren dient vorzugsweise zur Wärmebehandlung von Stahlband
aus vergütbarem Stahl, insbesondere wird Stahlband aus höchstfesten Stählen wärmebehandelt.
Besonders bevorzugt sind dabei Vergütungsstähle, die Mangan und/oder Bor als Legierungselement
enthalten. Beispielhaft sei die Stahlsorte 22MnB5 genannt. Die Legierungselemente
Mangan und Bor begünstigen eine schnelle Gefügeänderung, was insbesondere für das
Formhärten vorteilhaft ist.
[0016] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt darin, dass das Fließverhalten
des Werkstoffs bei einer nachfolgenden Umformung über bei der ersten Wärmebehandlung
erhalten gebliebene richtungsabhängige Strukturanteile gesteuert werden kann.
[0017] Die Versuche haben weiter ergeben, dass vorzugsweise das Rekristallisationsglühen
bei einer Temperatur unterhalb der Rekristallisationstemperatur, vorzugsweise etwa
1% bis etwa 10%, besonders bevorzugt etwa 2% bis etwa 6% unterhalb der Rekristallisationstemperatur
erfolgt. Um die Rekristallisationstemperatur erfolgt die Rekristallisation deutlich
am schnellsten. Wenn die Differenz zwischen der Glühtemperatur und der Rekristallisationstemperatur
steigt, wird das Parameterfenster größer. Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es
somit bei der ersten Wärmebehandlung die Glühtemperatur deutlich abzusenken. Da nur
eine teilweise Rekristallisation angestrebt wird, kann je nach Prozessroute auch die
Glühzeit bei der ersten Wärmebehandlung gegenüber herkömmlichen Verfahren deutlich
verkürzt werden. Dies ermöglicht ganz erhebliche Energieeinsparungen.
[0018] Bei der weiteren nachfolgenden Wärmebehandlung, das heißt beispielsweise dem Formhärten,
ist ebenfalls eine Verkürzung der Glühzeit möglich. Unter Ausnutzung der beibehaltenen
Richtungsabhängigkeit des Materials kann der Umformprozess flexibler gesteuert werden.
Da somit bei beiden Glühbehandlungen die Glühzyklen verkürzt werden können, führt
dies zu einer deutlichen Verkürzung der Prozesskette insgesamt.
[0019] Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und Beibehaltung der bisher üblichen
Austenitisierungsbedingungen lassen sich insbesondere bei Behandlung höchstfester
Vergütungsstähle gleich gute oder sogar geringfügig verbesserte Zugfestigkeiten erzielen.
Die Werte für die Bruchdehnung können dabei deutlich erhöht werden. Somit ergeben
sich optimierte Festigkeits-/Dehnungs-Verhältnisse. Dies ist darauf zurückzuführen,
dass nach der ersten Wärmebehandlung die Orientierung teilweise erhalten bleibt und
nach der weiteren Wärmebehandlung (insbesondere dem Formhärten) sogar gegebenenfalls
ein feineres Korngefüge erhalten wird. Es lassen sich somit deutlich bessere Werkstoffeigenschaften
unter Beibehaltung der konventionellen Glühzeiten erzielen.
[0020] Erfindungsgemäß lassen sich jedoch auch im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren
die Austenitisierungsbedingungen verändern, insbesondere lässt sich die Austenitisierungszeit
verkürzen. Bei einer so modifizierten weiteren Wärmebehandlung wird immer noch ein
besseres Festigkeits-/Dehnungs-Verhältnis erhalten als nach der konventionellen Prozessroute.
Hier wird der technologische Fortschritt deutlich, den das erfindungsgemäße Verfahren
mit sich bringt.
[0021] Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen bevorzugte Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Aufgabenlösung. Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Detailbeschreibung.
[0022] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
Fig. 1 ein Diagramm zur Erläuterung der Rekristallisationskinetik bei der erfindungsgemäßen
ersten Wärmebehandlung (Rekristallisationsglühen), wobei der rekristallisierte Anteil
RX in % in Abhängigkeit von der Glühzeit in Minuten aufgetragen ist;
Fig. 2 eine Graphik zur Erläuterung der mechanischen Eigenschaften von Stahlband nach
dem Rekristallisationsglühen, abhängig vom rekristallisierten Anteil RX, wobei Zugfestigkeit
und Bruchdehnung gegen den rekristallisierten Anteil RX in % aufgetragen wurden;
Fig.3 aus experimentellen Daten ermittelte Kurvenverläufe für Zugfestigkeit und Bruchdehnung
nach der weiteren Wärmebehandlung (dem Formhärten), wobei auf der Ordinate links die
Werte für die Zugfestigkeit und rechts diejenigen für die Bruchdehnung wiedergegeben
sind, aufgetragen jeweils gegen den rekristallisierten Anteil RX in % (von links nach
rechts zunehmend);
Fig. 4a eine Graphik, die den Einfluss der Austenitisierungszeit beim Formhärten verdeutlicht,
wobei bei zwei verschiedenen Glühzeiten jeweils der Verlauf der Zugfestigkeit in Abhängigkeit
von dem rekristallisierten Anteil RX in % wiedergegeben ist;
Fig. 4b eine Graphik, die den Einfluss der Austenitisierungszeit beim Formhärten verdeutlicht,
wobei bei zwei verschiedenen Glühzeiten jeweils der Verlauf der Bruchdehnung in Abhängigkeit
von dem rekristallisierten Anteil RX in % wiedergegeben ist;
Versuchsdurchführung
[0023] Als Ausgangsmaterial diente unbeschichtetes Kaltband aus höchstfestem Vergütungsstahl
22MnB5 (Zusammensetzung gemäß nachfolgender Tabelle 1 ) mit einer Dicke von jeweils
d= 1,75 mm.
Tabelle 1: Schmelzrichtanalyse eines 22MnB5 (1.5528)
C |
Si |
Mn |
P |
S |
Al |
Cr |
Tl |
B |
0,19-0,25 |
0,15-0,40 |
1,10-1,30 |
max.0,025 |
max.0,015 |
0,020-0,060 |
0,15-0,35 |
0,020-0,050 |
0,0008-0,0050 |
[0024] Das industriell auf einer Tandemwalzstrasse kaltgewalzte und in Form von Tafeln angelieferte
Versuchsmaterial wurde in 600 mm lange und 20 mm breite Streifen geschnitten.
a) Versuche zur ersten erfindungsgemäßen Wärmebehandlung ( Rekristallisationsglühen)
[0025] Die verschiedenen Temperatur-Zeit-Zyklen zur Variation der Rekristallisationsbedingungen
wurden mit einem Versuchs-Durchlaufofen nachgefahren. Dazu fuhren pro Versuch jeweils
zwei Streifen nebeneinander auf einem Transportband liegend in den Ofen ein. Nach
Ablauf der entsprechenden Glühzeit wurde das Material aus dem Ofen heraus transportiert
und an ruhender Luft bis auf Raumtemperatur abgekühlt. Einer der beiden geglühten
Streifen stand für die nachfolgenden Formhärteversuche (weitere erfindungsgemäße Wärmebehandlung)
zur Verfügung. Aus dem zweiten wurden drei Proben für Zugversuche nach DIN EN 10002
(Anfangsmesslänge L
0 = 50 mm ; Ermittlung der Kennwerte R
p0,2, R
m und A
50) sowie eine Gefügeprobe für metallographische Untersuchungen (Bestimmung des rekristallisierten
Anteils und der Korngröße) entnommen.
b) Formhärten der Rekristallisationsproben
[0026] Der nach den Rekristallisationsproben zurückgelegte zweite Streifen wurde zunächst
austenitisiert. Dazu fand, ebenfalls wieder im Versuchs-Durchlaufofen, eine Erwärmung
auf 900° C bei einer Haltezeit von 300 s statt. Nach diesen fünf Minuten wurde der
Streifen über einen Kettentransport zum Formhärtwerkzeug transportiert. Bis zum manuellen
Einlegen des Streifens in das Werkzeug vergingen ca. 5 s. Das Werkzeug wurde durch
ein Absenken einer oberen Platte geschlossen und 20 s in dieser Position gehalten.
Nach Auffahren des Werkzeugs konnte das auf ca. 70° C abgekühlte Probenmaterial entnommen
werden. Zwischen den einzelnen Versuchen kühlte das Werkzeug immer wieder aus, so
dass es eine maximale Temperatur von 40° C aufwies. Die formgehärteten Proben wurden
ebenfalls wieder in je drei Zugproben und eine Probe für metallographische Untersuchungen
zertrennt.
c) Variation der Austenitisierungsbedingungen
[0027] Nach Auswertung der mechanischen Werkstoffprüfung und der metallographischen Untersuchungen
an den Proben aus den Versuchen a) und b) konnte anhand der Ergebnisse über verschiedene
Temperatur-Zeit-Zyklen bei der Wärmebehandlung ein genau definierter Rekristallisationsgrad
eingestellt werden. Für jeden der fein abgestuften Rekristallisationsgrade wurden
jeweils drei Streifen geglüht.
[0028] Die Variation der Austenitisierungsbedingungen beschränkte sich auf eine Glühzeitverkürzung
auf 200 s bei 900° C (konventionell beträgt die Glühzeit 300 s) und zwei Temperaturverringerungen
auf 850° C bzw. 800° C bei 300 s Glühzeit ( die konventionelle Glühtemperatur beträgt
900° C). Für alle eingestellten Rekristallisationsgrade wurden diese drei veränderten
Austenitisierungsbedingungen mit anschließendem Abschrecken im Werkzeug durchgeführt.
Zugversuche und metallographische Untersuchungen erfolgten auch an diesen Zuständen.
Auswertung
[0029] Anhand von experimentellen Daten wurde der Verlauf des statisch rekristallisierten
Anteils in Abhängigkeit von der Glühzeit ermittelt. Das Rekristallisationsglühen folgt
der Kinetik des AVRAMI-Ansatzes gemäß der Formel :

In der
- RX
- der statisch rekristallisierte Gefügeanteil
- a, b
- Konstanten (werkstoff- und temperaturabhängig)
- t0,5
- die Zeit, bei der 50% des Gefüges rekristallisiert sind, und
- t
- die Glühzeit ist.
[0030] In der Graphik gemäß Fig. 1 ist der rekristallisierte Anteil RX in % gegen die Glühzeit
in Minuten aufgetragen. Dabei sind die Kurven für vier verschiedene Glühtemperaturen
wiedergegeben, und zwar T= 735° C (Rekristallisationstemperatur), T= 750 °C (TR +
15 °C), T= 715° C (TR - 20° C) und T= 700°C (TR - 35° C). Aus der Darstellung ergibt
sich, dass die Rekristallisation um die Rekristallisationstemperatur deutlich am schnellsten
erfolgt. Die Rekristallisationskinetik kurz unterhalb und kurz oberhalb der Rekristallisationstemperatur
weist annähernd den gleichen Verlauf auf. Je größer die Differenz zwischen Glühtemperatur
und Rekristallisationstemperatur ist ( siehe Kurvenverlauf bei T= 700° C), um so größer
ist das Parameterfenster, das heißt der angestrebte rekristallisierte Anteil RX des
Gefüges lässt sich dann am besten durch Variieren der Glühzeit beeinflussen. Der Graphik
lässt sich entnehmen, dass bei dieser Temperatur nach einer Glühzeit von 20 min der
rekristallisierte Anteil RX etwa bei 25 % liegt, während nach einer Glühzeit von etwa
30 min RX bereits bei etwa 80 % liegt.
[0031] In Fig. 2 sind als wichtige mechanische Eigenschaften die Zugfestigkeit (links) und
die Bruchdehnung (rechts) nach dem Rekristallisationsglühen in Abhängigkeit von dem
rekristallisierten Anteil RX aufgetragen. Die Werte ergeben sich aus experimentell
ermittelten Daten, die nach der ersten erfindungsgemäßen Wärmebehandlung, das heißt
nach dem Rekristallisationsglühen aufgenommern wurden. Man sieht, dass die Zugfestigkeit
mit zunehmendem rekristallisiertem Anteil RX sinkt, wobei jedoch bei RX zwischen etwa
20% und etwa 40 % noch ausreichend niedrige Werte im Bereich von etwa 620 N/mm
2 und 740 N/mm
2 erzielt werden. Die Bruchdehnung steigt hingegen mit zunehmendem rekristallisierten
Anteil RX, wobei man erkennt, dass bereits bei RX 20% bis 40% gute Werte erreicht
werden und diese dann bei weiter zunehmendem RX nur noch wenig weiter ansteigen. Es
ist die Bruchdehnung A
50 in % wiedergegeben.
[0032] Anhand von Schliffbildern lässt sich sehr gut erkennen, dass nach der ersten Wärmebehandlung
Anteile der feinkörnigen längsgestreckten Deformationsstruktur aus dem reduzierenden
Kaltwalzen teilweise erhalten bleiben. Nach der weiteren erfindungsgemäßen Wärmebehandlung
(Formhärten) erhält man bei gleichen Austenitisierungsbedingungen mit einer Korngröße
von ca. 5µm sogar ein feineres Gefüge als bei herkömmlicher Prozessroute mit 100 %iger
Rekristallisation (Korngröße ca. 8...10µm) in der ersten Wärmebehandlung.
[0033] Fig. 3 zeigt die mechanischen Eigenschaften nach dem Formhärten in Abhängigkeit vom
rekristallisierten Anteil RX vor dem Austenitisieren. Links ist auf der y-Achse wieder
die Zugfestigkeit in N/mm
2 angegeben und auf der rechten y-Achse die Bruchdehnung A
50 in %. Auf der x-Achse ist der rekristallisierte Anteil RX in % angegeben von links
nach rechts zunehmend. Man erkennt, dass im Hinblick auf eine optimale Kombination
aus hohen Festigkeiten und hohen Dehnwerten ein optimaler Bereich für RX bei etwa
20% bis etwa 40% liegt. Durch die erfindungsgemäße modifizierte Wärmebehandlung kann
eine Verbesserung der Dehnung um mindestens 20% erzielt werden.
[0034] Die Fig. 4a und 4b verdeutlichen den Einfluss der Austenitisierungszeit, d. h. der
Zeitdauer der zweiten Wärmebehandlung auf die mechanischen Eigenschaften nach dem
Formhärten. In Fig. 4a ist die Zugfestigkeit in N/mm
2 aufgetragen gegen den rekristallisierten Anteil RX in %, wobei zwei Kurven für jeweils
unterschiedliche Glühzeiten dargestellt sind. Die Glühzeit betrug 200 s bzw. 300 s
bei gleicher Glühtemperatur von jeweils 900° C. Man erkennt, dass die Zugfestigkeitswerte
bei der Glühzeit von 200 s über den gesamten Kurvenverlauf höher liegen als bei der
längeren Glühzeit von 300 s. Die Differenz in den Zugfestigkeitswerten nimmt mit zunehmendem
rekristallisierten Anteil RX nur noch leicht zu. Die in Fig. 4b wiederum für die beiden
angegebenen Glühzeiten bei gleicher Glühtemperatur von 900° C ermittelten Kurvenverläufe
für die Bruchdehnung in % zeigen, dass die Werte mit zunehmendem rekristallisierten
Anteil RX zunächst wiederum ein Maximum im Bereich zwischen 20 und 40% erreichen und
danach wieder abnehmen. Erstaunlich ist die Tatsache, dass die Bruchfestigkeitswerte
trotz der kürzeren Glühzeit von 200 s (untere Kurve) bei einem rekristallisierten
Anteil RX von etwa 40% noch immer besser sind, als die Werte bei längerer Glühzeit,
wenn zuvor eine 100 %ige Rekristallisierung vorgenommen wurde. Dies bedeutet, dass
die Glühzeit beim Formhärten verkürzt werden kann, wobei höhere Zugfestigkeitswerte
erreicht werden als bei vorheriger 100 %iger Rekristallisation nach der konventionellen
Prozessroute. Zudem wird auch beim Rekristallisationsglühen selbst eine Verkürzung
der Glühzeit dadurch möglich, dass der Glühprozess früher beendet werden kann, nämlich
dann, wenn der gewünschte Rekristallisationsgrad von beispielsweise etwa 20% oder
etwa 40% erreicht ist.
1. Verfahren zur Behandlung von Stahlband nach dem Kaltwalzen mit mindestens einer ersten
Wärmebehandlung umfassend ein Rekristallisationsglühen sowie mit mindestens einer
weiteren nachfolgenden Wärmebehandlung umfassend ein Härten, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeit-Temperatur-Verlauf bei der ersten Wärmebehandlung so gewählt wird, dass
bei der ersten Wärmebehandlung ein Rekristallisationsglühen derart erfolgt, dass ein
rekristallisierter Anteil im Gefüge von etwa 15% bis etwa 45% erzielt wird und das
durch die vorhergegangene Kaltverfestigung erzeugte längsgestreckte Gefüge teilweise
erhalten bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere nachfolgende Wärmebehandlung eine Endwärmebehandlung ist, die ein Formhärten
umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere nachfolgende Wärmebehandlung eine Umformung umfasst.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere nachfolgende Wärmebehandlung eine Formgebung über ein formabbildendes
Werkzeug umfasst.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf die weitere nachfolgende Wärmebehandlung ein Abkühlen über ein abkühlendes Medium
oder über ein formabbildendes Werkzeug folgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die weitere nachfolgende Wärmebehandlung eine Erwärmung auf Austenitisierungstemperatur
einschließt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stahlband aus einem vergütbaren Stahl wärmebehandelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stahlband aus einem höchstfesten Stahl wärmebehandelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stahlband aus einem Stahl behandelt wird, der Mangan und/oder Bor als Legierungselement
enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stahlband aus 22MnB5 wärmebehandelt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fliessverhalten des Werkstoffs bei einer nachfolgenden Umformung über bei der
ersten Wärmebehandlung erhaltene richtungsabhängige Strukturanteile gesteuert wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der ersten Wärmebehandlung ein Rekristallisationsglühen derart erfolgt, dass
ein rekristallisierter Anteil im Gefüge von etwa 20% bis etwa 40% erzielt wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rekristallisationsglühen bei einer Temperatur unterhalb der Rekristallisationstemperatur,
vorzugsweise etwa 1 % bis etwa 10%, besonders bevorzugt etwa 2% bis etwa 6% unterhalb
der Rekristallisationstemperatur erfolgt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glühzeit beim Rekristallisationsglühen gegenüber herkömmlichen Verfahren verkürzt
wird und dadurch eine nur teilweise Rekristallisation erzielt wird,
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glühzeit bei der weiteren nachfolgenden Wärmebehandlung gegenüber vergleichbaren
herkömmlichen Verfahren verkürzt wird.
1. Process for the treatment of steel strip after cold rolling, including at least a
first heat treatment comprising recrystallization annealing and also including at
least a further, subsequent heat treatment comprising hardening, characterized in that the time-temperature curve during the first heat treatment is selected such that
recrystallization annealing is effected during the first heat treatment in such a
manner that a recrystallized fraction of about 15% to about 45% is obtained in the
microstructure, and the elongated microstructure produced by the preceding cold work-hardening
is partially retained.
2. Process according to claim 1, characterized in that the further, subsequent heat treatment is a final heat treatment comprising press
hardening.
3. Process according to claim 2, characterized in that the further, subsequent heat treatment comprises deformation.
4. Process according to claim 1 or 2, characterized in that the further, subsequent heat treatment comprises shaping using a shaping tool.
5. Process according to one of claims 1 to 4, characterized in that the further, subsequent heat treatment is followed by cooling using a cooling medium
or using a shaping tool.
6. Process according to one of claims 1 to 5, characterized in that the further, subsequent heat treatment includes heating to austenitization temperature.
7. Process according to one of claims 1 to 6, characterized in that a steel strip made of a steel which can be quenched and tempered is heat treated.
8. Process according to one of claims 1 to 7, characterized in that a steel strip made of a super-high-strength steel is heat treated.
9. Process according to one of claims 1 to 8, characterized in that a steel strip made of a steel containing manganese and/or boron as alloying element
is treated.
10. Process according to claim 9, characterized in that a steel strip made of 22MnB5 is heat treated.
11. Process according to one of the preceding claims, characterized in that the flow properties of the material during subsequent deformation are controlled
by way of directional-dependent structural fractions obtained during the first heat
treatment.
12. Process according to one of the preceding claims, characterized in that recrystallization annealing is effected during the first heat treatment in such a
manner that a recrystallized fraction of about 20% to about 40% is obtained in the
microstructure.
13. Process according to one of the preceding claims, characterized in that the recrystallization annealing is effected at a temperature below the recrystallization
temperature, preferably about 1% to about 10%, particularly preferably about 2% to
about 6%, below the recrystallization temperature.
14. Process according to one of the preceding claims, characterized in that the annealing time for the recrystallization annealing is shortened compared to conventional
processes, and only partial recrystallization is thereby achieved.
15. Process according to one of the preceding claims, characterized in that the annealing time for the further, subsequent heat treatment is shortened compared
to comparable, conventional processes.
1. Procédé de traitement d'un feuillard d'acier après le laminage à froid avec au moins
un premier traitement thermique, comprenant un recuit de recristallisation, ainsi
qu'avec au moins un traitement thermique supplémentaire consécutif, comprenant une
trempe, caractérisé en ce que lors du premier traitement thermique, la courbe temps/température est choisie de
façon à ce que lors du premier traitement thermique, un recuit de recristallisation
s'effectue de telle sorte qu'une part recristallisée d'environ 15 % à environ 45 %
soit obtenue dans la structure et que la structure allongée créée par la solidification
à froid précédente reste partiellement conservée.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le traitement thermique supplémentaire consécutif est un traitement thermique final,
qui comprend une trempe par refroidissement.
3. Procédé selon la revendication 2, caractérisé en ce que le traitement thermique supplémentaire consécutif comprend une déformation.
4. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le traitement thermique supplémentaire consécutif comprend un façonnage par l'intermédiaire
d'un outil reproduisant la forme.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'un refroidissement par l'intermédiaire d'un fluide de refroidissement ou par l'intermédiaire
d'un outil reproduisant la forme fait suite au traitement thermique supplémentaire
consécutif.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le traitement thermique supplémentaire consécutif inclut un échauffement à une température
d'austénitisation.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'on soumet à un traitement thermique un feuillard d'acier en un acier trempable.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce qu'on soumet à un traitement thermique un feuillard d'acier en un acier à résistance
extrême.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce qu'on traite un feuillard d'acier en un acier contenant du manganèse et/ou du bore en
tant qu'élément d'alliage.
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce qu'on soumet à un traitement thermique un feuillard d'acier en 22MnB5.
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'on contrôle l'aptitude à l'écoulement de la matière ouvrable lors d'une déformation
consécutive par l'intermédiaire des parties de structures directionnelles obtenues
lors du premier traitement thermique.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que lors du premier traitement thermique, un recuit de recristallisation s'effectue de
telle sorte qu'une part recristallisée d'environ 20 % à environ 40 % soit obtenue
dans la structure.
13. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le recuit de recristallisation s'effectue à une température inférieure à la température
de recristallisation, de préférence inférieure d'environ 1 % à environ 10 %, de façon
particulièrement préférée d'environ 2 % à environ 6 % à la température de recristallisation.
14. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le temps de recuit lors du recuit de recristallisation est raccourci en comparaison
de procédés conventionnels et que de ce fait, il n'est obtenu qu'une recristallisation
partielle.
15. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que lors du traitement thermique supplémentaire consécutif, le temps de recuit est raccourci
par rapport à des procédés conventionnels comparables.
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