(19)
(11) EP 2 223 806 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.09.2010  Patentblatt  2010/35

(21) Anmeldenummer: 09153762.1

(22) Anmeldetag:  26.02.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B41F 13/06(2006.01)
B65H 23/035(2006.01)
B41F 13/58(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA RS

(71) Anmelder: WIFAG Maschinenfabrik AG
3014 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Buri, Daniel
    3312 Fraubrunnen (CH)
  • Muth, Bernhard
    3012 Bern (CH)

(74) Vertreter: Schwabe - Sandmair - Marx 
Patentanwälte Stuntzstraße 16
81677 München
81677 München (DE)

   


(54) Vorrichtung und Verfahren zum Spreizen von quer zur Maschinenlängsachse laufenden Teilbahnen in einer Rollenrotationsdruckmaschine


(57) Rollenrotationsdruckmaschine umfassend:
a) einen Rollenstand (1) zum Aufnehmen einer Rolle (2) einer Ausgangsbahn (B),
b) eine Schneideinrichtung (3; 6) zum Längsschneiden der Ausgangsbahn (B) in eine erste Teilbahn (B1) und wenigstens eine weitere, zweite Teilbahn (B2),
c) einen Druckzylinder (4) und einen Gegendruckzylinder (5), die miteinander einen Druckspalt für die Ausgangsbahn (B) oder Teilbahnen (B1, B2) bilden,
d) eine Längsfalzeinrichtung (7, 8) zum Längsfalzen der Teilbahnen (B1, B2),
e) wobei wenigstens eine der Komponenten aus Rollenstand (1) und Längsfalzeinrichtung (7, 8) quer zu dem Druckspalt ausgerichtet ist,
f) eine zwischen dem Druckspalt und der wenigstens einen quer ausgerichteten Komponente (1; 7, 8) von der ersten Teilbahn (B1) umschlingbare erste Umlenkstruktur (11), die für die erste Teilbahn (B1) eine Umlenkachse bildet, die sich schräg zu der Laufrichtung (Q; T) erstreckt, in der die erste Teilbahn (B1) im Druckbetrieb auf die erste Umlenkstruktur (11) läuft,
g) und eine neben der ersten Umlenkstruktur (11) angeordnete, von der zweiten Teilbahn (B2) umschlingbare zweite Umlenkstruktur (12), die für die zweite Teilbahn (B2) eine Umlenkachse bildet, die sich schräg zu der Laufrichtung (Q; T) erstreckt, in der die zweite Teilbahn (B2) im Druckbetrieb auf die zweite Umlenkstruktur (12) läuft,
h) so dass die Teilbahnen (B1, B2) mittels der Umlenkstrukturen (11, 12) im Falle der Querausrichtung des Rollenstands (1) auf den Druckspalt und im Falle der Querausrichtung der Längsfalzeinrichtung (7, 8) auf diese ausgerichtet werden können, vorzugsweise nur durch Umschlingen der Wendestrukturen (11, 12),
i) wobei die Umlenkstrukturen (11, 12) in Laufrichtung (Q; T) der auf die Umlenkstrukturen (11, 12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) zueinander versetzt oder versetzbar sind, um in einer Draufsicht gesehen einen seitlichen Abstand (x) zwischen den Teilbahnen (B1, B3) zu ändern.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine für das Spreizen von nebeneinander laufenden Teilbahnen eingerichtete Rollenrotationsdruckmaschine und ein Verfahren zum Spreizen dieser Teilbahnen. Sie betrifft insbesondere den Offsetdruck von Zeitungen, bevorzugt den Druck großer Zeitungsauflagen.

[0002] Aufgrund der Diversifizierung von Druckprodukten und dem Wunsch nach hoher Auslastung sind Rollenrotationsdruckmaschinen gefragt, die Druckprodukte unterschiedlichen Formats erzeugen können. Die Maschinen sollen Bahnen unterschiedlicher Breite bedrucken und zum jeweils geforderten Druckprodukt verarbeiten können. Die Druckmaschinen sind auf ein Druckformat maximaler Breite und entsprechend für die Verarbeitung von Bahnen einer für die jeweilige Maschine maximalen Breite ausgelegt. Bei der Herstellung eines Druckprodukts schmaleren Formats werden schmalere Bahnen verarbeitet. Werden in unterschiedlichen Produktionen unterschiedlich breite Bahnen längs geschnitten, muss der Längsschnitt seitlich, quer zur Laufrichtung der Bahn versetzt werden. Desweiteren müssen Längsfalzeinrichtungen, meist Falztrichter, seitlich verstellt oder die durch den Längsschnitt erhaltenen Teilbahnen voneinander abgespreizt werden, damit sie mittig auf die Längsfalzeinrichtungen laufen.

[0003] Die erstgenannte Möglichkeit, die seitliche Verstellung der Längsfalzeinrichtungen, wird beispielsweise in der WO 2005/105447 A1 beschrieben. Die DE 100 23 169 A1 befasst sich hingegen mit der anderen Möglichkeit, dem Spreizen. Die Verstellung der Längsfalzeinrichtungen ist problematisch im Hinblick auf die geforderte Genauigkeit und wegen des Aufwands, der im Falle ungenauer Einstellung für die Nachjustierung zu betreiben ist. Die aus dem Stand der Technik bekannten Spreizvorrichtungen, beispielsweise die Spreizvorrichtung der DE 100 23 169 A1, sind Zusatzeinrichtungen, die nur dem Spreizen dienen. Die Spreizvorrichtungen müssen präzise gefertigt sein, um eine saubere, definierte Bahnführung zu gewährleisten, sie stellen einen nicht unbeträchtlichen Kostenfaktor dar und beanspruchen Platz.

[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, Teilbahnen auf einfache Weise, aber dennoch präzise spreizen zu können und die mit der Option des Spreizens verbundenen Kosten und auch den Platzbedarf gering zu halten.

[0005] Die Erfindung hat eine Rollenrotationsdruckmaschine zum Gegenstand, die wenigstens die folgenden Komponenten umfasst: einen Rollenstand zum Aufnehmen einer Rolle einer Ausgangsbahn, eine Schneideinrichtung zum Längsschneiden der Ausgangsbahn in wenigstens zwei Teilbahnen, die im folgenden auch als erste Teilbahn und zweite Teilbahn bezeichnet werden, ferner einen Druckzylinder und einen Gegendruckzylinder, die miteinander einen Druckspalt bilden, und eine Längsfalzeinrichtung zum Längsfalzen der Teilbahnen. Umfasst die Längsfalzeinrichtung wie bevorzugt mehrere Längsfalzeinheiten, beispielsweise eine für die erste Teilbahn und eine weitere für die zweite Teilbahn, werden die mehreren Längsfalzeinheiten zusammen als eine funktionale Komponente verstanden. Die einzige Längsfalzeinheit ist oder die mehreren Längsfalzeinheiten sind jeweils vorzugsweise als Falztrichter gebildet. Die Schneideinrichtung kann in Laufrichtung der Ausgangsbahn oder der Teilbahnen entweder aufwärts oder abwärts des Druckspalts angeordnet sein, um die Ausgangsbahn entweder bereits vor oder erst nach dem Druck in die Teilbahnen längs zu schneiden. Es kann auch eine Schneideinrichtung aufwärts und eine weitere Schneideinrichtung abwärts des Druckspalts angeordnet sein. Im Druckspalt kann oder können demgemäß die Ausgangsbahn ungeschnitten oder bereits die durch Längsschnitt erhaltenen Teilbahnen bedruckt werden.

[0006] Die Druckmaschine ist von der Bauart mit quer zu dem Druckspalt, d.h. quer zu jeder Umfangsrichtung der den Druckspalt bildenden Druckzylinder und somit quer zur Maschinenlängsrichtung ausgerichtetem Rollenstand oder quer zum Druckspalt ausgerichteter Längsfalzeinrichtung. Das Wort "oder" wird hier wie auch sonst von der Erfindung im üblichen logischen Sinne als "inklusiv oder" verwendet, umfasst also sowohl die Bedeutung von "entweder ... oder" als auch die Bedeutung von "und", soweit sich aus dem jeweils konkreten Zusammenhang nicht eine einzige der zwei Bedeutungen nur ergeben kann. Bezogen auf die Ausrichtung des Rollenstands und der Längsfalzeinrichtung bedeutet dies, dass wenigstens eine der Komponenten aus Rollenstand und Längsfalzeinrichtung quer zu dem Druck ausgerichtet ist. In einer ersten Variante ist daher nur der Rollenstand quer zum Druckspalt ausgerichtet, während die längs zu falzenden Teilbahnen in einer Umfangsrichtung der Druckzylinder auf die Längsfalzeinrichtung laufen. In einer zweiten Variante ist der Rollenstand in eine Umfangsrichtung der Druckzylinder ausgerichtet, die Drehachse der Rolle also parallel zum Druckspalt, während die Längsfalzeinrichtung quer zum Druckspalt ausgerichtet ist, so dass die bedruckten Teilbahnen abwärts vom Druck in eine Richtung quer zum Druckspalt umgelenkt werden und in dieser Querrichtung auf die Längsfalzeinrichtung laufen. In noch einer alternativen dritten Variante sind sowohl der Rollenstand als auch die Längsfalzeinrichtung quer zum Druckspalt ausgerichtet, so dass wendeartige oder in einem vollständigen Wenden resultierende Umlenkoperationen aufwärts und abwärts vom Druckspalt ausgeführt werden müssen. Die wenigstens eine quer ausgerichtete Komponente ist vorzugsweise orthogonal zum Druckspalt ausgerichtet, kann grundsätzlich aber auch schräg mit einer Neigung größer 0° und kleiner 90° zum Druckspalt ausgerichtet sein. Ist der Rollenstand quer ausgerichtet, bedeutet dies, dass die Drehachse der Rolle in einer vertikalen Draufsicht auf die Druckmaschine unter einem Winkel größer 0° und höchstens, vorzugsweise genau 90° zu den Drehachsen der Druckzylinder weist, so dass die Ausgangsbahn oder die Teilbahnen ein Stück weit in eine Richtung laufen, die zumindest eine mit den Drehachsen der Druckzylinder parallele Richtungskomponente hat. Ist die Längsfalzeinrichtung quer ausgerichtet, so laufen die Teilbahnen in einer Richtung auf die Längsfalzeinrichtung, die zumindest eine mit den Drehachsen der Druckzylinder parallele Richtungskomponente hat, wobei auch für die Längsfalzeinrichtung eine zum Druckspalt orthogonale Querausrichtung bevorzugt wird.

[0007] Die Druckmaschine umfasst ferner eine von der ersten Teilbahn umschlingbare erste Umlenkstruktur und eine von der zweiten Teilbahn umschlingbare zweite Umlenkstruktur. Diese wenigstens zwei Umlenkstrukturen sind auf dem Weg der Teilbahnen zwischen der wenigstens einen quer ausgerichteten Komponente, dem Rollenstand oder den Längsfalzeinrichtungen, und dem Druckspalt angeordnet, um die Teilbahnen im Falle der Querausrichtung des Rollenstands auf den Druckspalt, also in eine der Umfangsrichtungen der den Druckspalt bildenden Zylinder, und im Falle der Querausrichtung der Längsfalzeinrichtungen aus einer der Umfangsrichtungen der Druckzylinder in die Querrichtung umzulenken. Die Querrichtung, in die oder aus der die Teilbahnen erfindungsgemäß umgelenkt werden, weist quer zu jeder Umfangsrichtung der beiden Druckzylinder, weist also aus der Querschnittsebene der Druckzylinder heraus. Das Umlenken kann in mehreren Schritten vorgenommen werden. Dies würde pro Teilbahn jedoch wenigstens eine weitere Umlenkstruktur erfordern. Die Teilbahnen umschlingen die Umlenkstrukturen in der Druckproduktion deshalb vorzugsweise mit solch einem Umschlingungswinkel, dass sie allein durch die Umlenkung, die die erste Teilbahn durch die erste Umlenkstruktur und die zweite Teilbahn durch die zweite Umlenkstruktur erfährt, aus der Querrichtung in die Umfangs- oder Drehrichtung der Zylinder oder aus der Zylinderumfangsrichtung in die Querrichtung umgelenkt werden. Ist die Querrichtung zum Druckspalt orthogonal, wird mittels der Umlenkstrukturen in bevorzugter Ausführung somit jeweils eine Wendeoperation ausgeführt. Ist die wenigstens eine quer ausgerichtete Komponente wie bevorzugt orthogonal zum Druckspalt ausgerichtet, werden die Umlenk strukturen in bevorzugter Ausführung in der laufenden Produktion daher jeweils mit einem Umschlingungswinkel von 180° umschlungen.

[0008] Nach der Erfindung sind die Umlenkstrukturen in Laufrichtung der auf die Umlenkstrukturen laufenden Teilbahnen zueinander versetzt oder versetzbar, so dass die von den Umlenkstrukturen ablaufenden Teilbahnen im versetzten Zustand der Umlenkstrukturen in einer Draufsicht auf die auf- und ablaufenden Teilbahnen relativ zueinander einen anderen, vorzugsweise größeren seitlichen Abstand als an dem Ort haben, an dem eine der Teilbahnen auf die bezüglich der Laufrichtung der auflaufenden Teilbahnen aufwärtigere der Umlenkstrukturen läuft. Aufgrund des Versatzes in Laufrichtung läuft eine der Teilbahnen auf die aufwärtigere der Umlenkstrukturen, während die andere der Teilbahnen neben der bereits auflaufenden Teilbahn weiter in ihre Laufrichtung läuft. Wird der seitliche Abstand vergrößert, was bevorzugt wird, so werden die Teilbahnen gespreizt. Die Umlenkstrukturen bilden für die beiden Teilbahnen in solch einer Ausführung gemeinsam eine Spreizeinrichtung. Wird der seitliche Abstand in einer Druckproduktion durch die abgestimmte Umlenkoperation verkleinert, ermöglichen die Umlenkstrukturen aber die Vergrößerung in einer anderen Druckproduktion, werden sie gemeinsam dennoch als Spreizeinrichtung verstanden.

[0009] Die Erfindung macht sich die Bauart der Rollenrotationsdruckmaschine zunutze, um die Teilbahnen durch Abstandsvariation auf die Längsfalzeinrichtung seitlich auszurichten. Bei einer Druckmaschine mit quer zum Druck ausgerichtetem Rollenstand oder quer zum Druck ausgerichteter Längsfalzeinrichtung müssen die Teilbahnen zwangsläufig aus der Querrichtung in eine orthogonal zum Druckspalt weisende Laufrichtung oder aus solch einer Laufrichtung in die Querrichtung umgelenkt werden. Da diese Umlenkoperation bei jeder der Teilbahnen von Hause aus notwendig ist, erfordert die Erfindung für die Änderung des seitlichen Abstands der Teilbahnen keine zusätzliche Spreizeinrichtung oder verstellbare Längsfalzeinrichtungen, sondern ordnet die für diese Änderung der Laufrrichtung sowieso vorzusehenden Umlenkstrukturen relativ zueinander mit einem Versatz an. Die beiden Umlenkstrukturen erfüllen eine zweifache Funktion, zum einen die Funktion der Ein- oder Ausschleußung der Teilbahnen in die oder aus der zu den Drehachsen der Druckzylinder orthogonale(n) Laufrichtung und zum anderen die Funktion der Abstandsänderung, vorzugsweise zum Zweck der seitlichen Ausrichtung auf die Längsfalzeinrichtung. Mittels der Umlenkstrukturen können Teilbahnen einer Ausgangsbahn, deren Breite kleiner als die Nennbrezte ist, die also schmaler ist als eine von der Druckmaschine verarbeitbare Bahn der maximalen Breite, der Nennbreite, durch Spreizen auf die Längsfalzeinrichtung ausgerichtet werden. Die einzige oder die mehreren Längsfalzeinheit(en) der Längsfalzeinrichtung kann oder können relativ zum Gestell der Druckmaschine fest, die mehreren können in einem festen, an die Nennbreite angepassten seitlichen Abstand zueinander angeordnet sein und muss oder müssen für die Verarbeitung einer schmaleren Ausgangsbahn nicht verstellt werden.

[0010] In der ersten Variante, in der nur der Rollenstand quer ausgerichtet ist, sind die erfindungsgemäßen Umlenkstrukturen zwischen dem Rollenstand und dem Druckspalt angeordnet. In der zweiten Variante sind sie zwischen dem Druckspalt und der Längsfalzeinrichtung angeordnet. In der dritten Variante, in der sowohl der Rollenstand als auch die Längsfalzeinrichtung quer zum Druckspalt ausgerichtet sind, können die erfindungsgemäß angeordneten oder in eine erfindungsgemäße Anordnung verstellbaren Umlenkstrukturen entweder zwischen dem Rollenstand und dem Druckspalt oder zwischen dem Druckspalt und der Längsfalzeinrichtung angeordnet sein. Grundsätzlich können der Erfindung entsprechende Umlenkstrukturen in der dritten Variante zwischen dem Rollenstand und dem Druckspalt und der Erfindung entsprechende weitere Umlenkstrukturen zwischen dem Druckspalt und der Längsfalzeinrichtung angeordnet sein. Die für die Ausrichtung auf die Längsfalzeinrichtung kombinierte Umlenk- und Versetzoperation kann in den letztgenannten Ausführungen entweder allein aufwärts des Druckspalts oder allein abwärts des Druckspalts ausgeführt oder in zwei Teiloperationen aufgespalten werden, indem eine erfindungsgemäße erste Umlenk- und Versetzoperation mittels der Umlenkstrukturen aufwärts vom Druckspalt und eine erfindungsgemäße weitere Umlenk- und Versetzoperation abwärts vom Druckspalt ausgeführt wird und die sich aus beiden Operationen ergebende Änderung des seitlichen Abstands die exakte seitliche Ausrichtung auf die Längsfalzeinrichtung bewirkt.

[0011] Die erfindungsgemäße Umlenk- und Versetzoperation, also das Ein- oder Ausschleußen in die oder aus der zum Druckspalt orthogonale(n) Laufrichtung in Kombination mit der Abstandsänderung, kann nicht nur bei Verwirklichung der dritten Variante, sondern in sämtlichen Varianten in mehrere, beispielsweise zwei Umlenk- und Versetzoperationen aufgespalten werden, die in Laufrichtung der Teilbahnen aufwärts oder abwärts von dem Druckspalt durchgeführt werden. So können beispielsweise in Ausführungen, in denen die erste und die zweite Umlenkstruktur aufwärts vom Druckspalt angeordnet sind, wenigstens zwei weitere Umlenkstrukturen ebenfalls in erfindungsgemäßer Art aufwärts vom Druckspalt angeordnet sein, um den Abstand zwischen den Teilbahnen nacheinander in den mehreren Umlenk- und Versetzoperationen zu verändern. In bevorzugten Ausführungen wird aufwärts oder abwärts von dem Druckspalt jedoch nur eine einzige Umlenk- und Versetzoperation der erfindungsgemäßen Art durchgeführt.

[0012] Die Umlenkstrukturen werden von der jeweiligen Teilbahn wie bereits erwähnt bevorzugt jeweils mit einem Umschlingungswinkel von zumindest im Wesentlichen 180° umschlungen, so dass die jeweilige Teilbahn in einer Ebene von der ihr zugeordneten Umlenkstruktur abläuft, die parallel zu der Ebene des Auflaufens auf die gleiche Umlenkstruktur ist. Auf diese Weise wird in einer einzigen Wende- und Versetzoperation aus der Querrichtung in eine zum Druckspalt und somit zu den Drehachsen der Druckzylinder orthogonale Laufrichtung oder aus dieser Laufrichtung in die Querrichtung gewendet und gleichzeitig bei dieser Wendeoperation der seitliche Abstand eingestellt, um die Teilbahnen bezüglich der Seitenrichtung auf die Längsfalzeinrichtung auszurichten. Ein Vorteil des Spreizens durch Wendeoperationen ist die saubere Bahnführung aufgrund der im Vergleich zu den herkömmlichen Spreizeinrichtungen großen Winkel, über die die Teilbahnen die Umlenkstrukturen umschlingen oder grundsätzlich umschlingen können.

[0013] Um den seitlichen Abstand der Teilbahnen verändern zu können, ist oder sind die erste Umlenkstruktur oder die zweite Umlenkstruktur in Weiterbildungen relativ zu einem Gestell der Druckmaschine verstellbar. In einer ersten Ausführung ist nur die erste Umlenkstruktur und in einer alternativen zweiten Ausführung nur die zweite Umlenkstruktur verstellbar. In der verbleibenden dritten Ausführung, die bevorzugt wird, ist zur Verstellung des seitlichen Abstands sowohl die erste Umlenkstruktur als auch die zweite Umlenkstruktur verstellbar. In einfachen Ausführungen, in denen die Verstellung manuell von einem Monteur oder dem Druckpersonal vorgenommen wird, ist wenigstens eine der Umlenkstrukturen verstellbar, indem die betreffende Umlenkstruktur von Hand gelöst und in einer bezüglich der Laufrichtung der auflaufenden Teilbahn neuen Position wieder fixiert wird. In bevorzugten Ausführungen ist eine motorische Verstelleinrichtung vorgesehen, mittels der die betreffende Umlenkstruktur bei der Umstellung von einer Bahnbreite auf eine andere automatisch verstellt wird. Die unterschiedlichen Verstellpositionen sind vorzugsweise vorgegeben, bei manueller Verstellbarkeit mechanisch als Montagepositionen und bei motorischer Verstellbarkeit zweckmäßigerweise steuerungstechnisch. Die motorische Verstellung kann insbesondere pneumatisch oder noch bevorzugter elektrisch vorgenommen werden. Die wenigstens eine verstellbare Umlenkstruktur ist vorzugsweise linear beweglich gelagert, besonders bevorzugt linear beweglich in der Bahnebene der auflaufenden Teilbahn. In den bevorzugten Ausführungen, in denen auch die andere Umlenkstruktur verstellbar ist, bevorzugt motorisch, gilt dies sinngemäß für die andere Umlenkstruktur ebenfalls.

[0014] In allen Ausführungen, in denen wenigstens eine der Umlenkstrukturen verstellbar ist, wird es bevorzugt, wenn die von den Umlenkstrukturen für die Teilbahnen gebildeten Umlenkachsen in einem der wenigstens zwei unterschiedlichen Verstellzustände der verstellbaren Umlenkstruktur miteinander fluchten, also eine einzige Umlenkachse durchgehend für die Teilbahnen bilden. Bevorzugt sind die wenigstens zwei Umlenkstrukturen zumindest am äußeren Umfang gleich geformt, so dass nicht nur die Umlenkachsen, sondern in dem genannten Verstellzustand die Umlenkstrukturen als solche miteinander fluchten. Besonders bevorzugt sind die Umlenkstrukturen zylindrisch In der fluchtenden Anordnung können sie von den Teilbahnen umschlungen werden, ohne dadurch den Abstand zwischen den Teilbahnen zu ändern. Von besonderem Vorteil ist, dass die Umlenkstrukturen im Verstellzustand der fluchtenden Anordnung von einer noch nicht längs geschnittenen Ausgangsbahn umschlungen und die Ausgangsbahn aus der Querrichtung in eine der Umfangsrichtungen der Druckzylinder oder aus einer der Umfangsrichtungen in die Querrichtung gewendet werden kann. Die Ausgangsbahn würde entsprechend erst nach dieser Umlenkoperation, vorzugsweise Wendeoperation, in die Teilbahnen längs geschnitten werden. Ferner besteht die Option, die Ausgangsbahn überhaupt nicht längs zu schneiden, beispielsweise wenn eine besonders schmale Ausgangsbaln verarbeitet wird, die bereits eine Breite aufweist, wie sie in einer anderen Produktion die Teilbahn haben. In der fluchtenden Anordnung haben die von den Umlenkstrukturen gebildeten Umlenkachsen relativ zueinander den Versatz "Null".

[0015] Die Teilbahnen werden aus der breiteren Ausgangsbahn durch Längsschnitt erhalten. Wird die Ausgangsbahn beispielsweise nur einmal längs geschnitten und werden somit nur zwei Teilbahnen erzeugt, weisen diese Teilbahnen an dem Ort, an dem die eine der Teilbahnen auf die aufwärtigere der Umlenkstrukturen läuft, in der Draufsicht voneinander einen seitlichen Abstand von praktisch "Null" auf. An dem Ort, an dem die andere Teilbahnen von der abwärtigeren Umlenkstruktur abläuft, sind die Teilbahnen vorzugsweise voneinander abgespreizt und weisen dementsprechend einen größeren seitlichen Abstand voneinander auf als an dem Ort, an dem die eine der Teilbahnen auf die aufwärtigere Umlenkstruktur läuft. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, dass die auflaufenden Teilbahnen voneinander bereits einen seitlichen Abstand größer "Null" aufweisen, der mittels der Umlenkstrukturen noch vergrößert oder grundsätzlich auch verkleinert werden kann. Teilbahnen müssen auch nicht unter allen Umständen durch Längsschnitt aus der gleichen Ausgangsbahn erzeugt worden sein. Grundsätzlich können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung verarbeitbare Teilbahnen aus unterschiedlichen Ausgangsbahnen durch Längsschnitt erhalten worden sein.

[0016] In noch einer Variante werden sie unmittelbar als Texlbahnen von jeweils einer Rolle oder gemeinsam von der gleichen Rolle abgewickelt. Der Begriff "Teilbahn" besagt lediglich, dass neben einer so bezeichneten Bahn eine weitere Teilbahn den gleichen Druckspalt durchlaufen kann Die Teilbahnen können zwar insbesondere gleichbreit, aber grundsätzlich auch unterschiedlich breit sein.

[0017] Falls die Teilbahnen durch Längsschneiden einer breiteren Ausgangsbahn erhalten werden, kann der Längsschnitt abgerückt von der wenigstens die erste und die zweite Umlenkstruktur aufweisenden Spreizeinrichtung durchgeführt werden. In derartigen Ausführungen kann zwischen der Spreizeinrichtung und der weiter aufwärts von ihr angeordneten Schneideinrichtung auf die Teilbahnen eingewirkt werden. Die Teilbahnen können zwischen der Schneideinrichtung und der Spreizeinrichtung beispielsweise bedruckt werden. Bevorzugter ist die Schneideinrichtung der Spreizeinrichtung jedoch unmittelbar zugeordnet, indem sie unmittelbar vor der Spreizeinrichtung angeordnet ist und zwischen der Schneideinrichtung und der Spreizeinrichtung allenfalls eine oder mehrere Umlenkoperation(en) durchgeführt wird oder werden.

[0018] Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen beschrieben.

[0019] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert. An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend erläuterten Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
Figur 1
eine Spreizeinrichtung für zwei Teilbahnen in einem Ausgangszustand,
Figur 2
die Spreizeinrichtung der Figur 1 in einem Verstellzustand zum Spreizen der Teilbahnen,
Figur 3
die Spreizeinrichtung der Figur 1 im Ausgangszustand und in einer Anordnung zwischen einem Rollenstand und einem Druckspalt,
Figur 4
die Spreizeinrichtung der Figur 3 im Verstellzustand,
Figur 5
die Spreizeinrichtung der Figur 1 im Ausgangszustand und in einer Anordnung zwischen einem Druckspalt und Längsfalzeinrichtungen,
Figur 6
die Spreizeinrichtung der Figur 5 im Verstellzustand und
Figur 7
eine Spreizeinrichtung für drei Teilbahnen.


[0020] Figur 1 zeigt in orthogonaler Draufsicht eine Spreizeinrichtung 10 für zwei in einer Laufrichtung Q unmittelbar nebeneinander auf die Spreizeinrichtung 10 laufende Teilbahnen, eine erste Teilbahn B1 und eine zweite Teilbahn B2. Die Teilbahnen B1 und B2 wurden aus einer breiteren Ausgangsbahn durch Längsschneiden mittels einer Längsschneideinrichtung 3 erhalten, die bezüglich der Laufrichtung Q aufwärts der Spreizeinrichtung 10 angeordnet ist. Die Spreizeinrichtung 10 umfasst eine erste Umlenkstruktur 11 für die erste Teilbahn B1 und einer zweite Umlenkstruktur 12 für die zweite Teilbahn B2. Die Umlenkstrukturen 11 und 12 sind von der jeweils zugeordneten Teilbahn B1 oder B2 umschlingbar und bilden für die jeweilige Teilbahn B1 oder B2 jeweils eine Umlenkachse. Die beiden Umlenkachsen sind unter dem gleichen Neigungswinkel α zur Laufrichtung Q geneigt, erstrecken sich also schräg zur Laufrichtung Q. Die Umlenkstrukturen 11 und 12 lenken die Teilbahnen B1 und B2 entsprechend der Neigung α und dem Winkel der Umschlingung aus der Laufrichtung Q in eine neue Laufrichtung T. Der Neigungswinkel α beträgt im Ausführungsbeispiel 45°, und der Umschlingungswinkel beträgt 180° für jede der Teilbahnen B1 und B2. Die Teilbahnen B1 und B2 werden somit durch die Umschlingung der Umlenkstrukturen 11 und 12 gewendet und in der Draufsicht auf die auf- und ablaufenden Teilbahnen B1 und B2 im rechten Winkel in die neue Laufrichtung T umgelenkt. Die Umlenkstrukturen 11 und 12 wirken als Wendestrukturen.

[0021] Die Umlenkstrukturen 11 und 12 sind nicht drehbare, schlanke Wendestangen, an deren Umfangsfläche vorzugsweise Luft ausgeblasen wird, um für die Teilbahnen B1 und B2 Reibkontakt in der Umschlingung zu verhindern oder wenigstens zu verringern. Alternativ könnten die Umlenkstrukturen 11 und 12 beispielsweise auch als um die jeweilige Umlenkachse drehgelagerte Umlenkwalzen gebildet sein. Die Umlenkstrukturen 11 und 12 sind über ihren Umfang untereinander gleich, zumindest über ihren von der zugeordneten Teilbahn B1 oder B2 umschlingbaren Längenabschnitt.

[0022] Die Umlenkstrukturen 11 und 12 nehmen in Figur 1 relativ zueinander eine Neutralposition ein, die Spreizeinrichtung 10 nimmt somit einen Ausgangszustand ein, in der ihre Umlenkachsen miteinander fluchten und wegen des formgleichen Umfangs auch die umschlungenen Längsabschnitte der Umlenkstrukturen 11 und 12 eine gemeinsame Flucht bilden. Die Umlenkstrukturen 11 und 12 können im Ausgangszustand auch von einer breiteren Ausgangsbahn gemeinsam umschlungen werden und diese aus der Laufrichtung Q in eine neue Laufrichtung umlenken, insbesondere in die Laufrichtung T wenden.

[0023] Im Ausgangszustand der Spreizeinrichtung 10 laufen die Teilbahnen B1 und B2 nebeneinander mit dem gleichen seitlichen Abstand x ab, mit dem sie auch auf die Umlenkstrukturen 11 und 12 auflaufen. Der Abstand x ergibt sich aus dem Längsschneiden und ist nahezu "Null".

[0024] Der in Figur 1 dargestellten Situation liegt die Annahme zugrunde, dass die Ausgangsbahn, aus der die Teilbahn B1 und B2 erhalten wurden, eine für die jeweilige Rollenrotationsdruckmaschine maximale Breite hat, also die Nennbreite, auf die die Maschine ausgelegt ist. Um eine Ausgangsbahn zu verarbeiten, die eine im Vergleich mit der Nennbreite geringere Breite hat, wird die Spreizeinrichtung 10 verstellt. Die Verstellung wird so vorgenommen, dass die aus solch einer schmaleren Ausgangsbahn durch den Längsschnitt erhaltenen Teilbahnen beim Ablaufen von den Umlenkstrukturen 11 und 12 einen größeren seitlichen Abstand x voneinander aufweisen als bei dem Auflaufen, die Teilbahnen B1 und B2 werden voneinander abgespreizt.

[0025] Figur 2 zeigt die Spreizeinrichtung 10 nach dem Verstellen in einem Verstellzustand. Für die Verstellung sind die Umlenkstrukturen 11 und 12 relativ zueinander und jeweils auch relativ zu einem Gestell der Druckmaschine beweglich und dadurch verstellbar gelagert. Die Umlenkstruktur 11 ist parallel zu sich selbst und parallel zu der Ebene der auflaufenden Teilbahn B1 linear beweglich. Die Umlenkstruktur 12 ist parallel zu sich selbst und parallel zu der Ebene der auflaufenden Teilbahn B2 ebenfalls linear beweglich. Vom Ausgangszustand ausgehend, in dem die Umlenkstrukturen 11 und 12 miteinander eine Flucht bilden, wird der in Figur 2 dargestellte Zustand dadurch erhalten, dass die Umlenkstruktur 11 gegen die Laufrichtung Q in Richtung -Q und die Umlenkstruktur 12 in die Laufrichtung Q verstellt wird. Die nach wie vor parallelen Umlenkachsen sind in der Verstellposition in Laufrichtung Q zueinander versetzt. Die aus der Umschlingung in die neue Laufrichtung T ablaufenden Teilbahnen B1 und B2 weisen dementsprechend zwischen sich einen größeren seitlichen Abstand x als an dem Ort auf, an dem die Teilbahn B1 auf die im Beispiel aufwärtigere Umlenkstruktur 11 läuft. Die Umlenkstrukturen 11 und 12 sind im Vergleich zum Ausgangszustand, der Neutralposition, in der die Umlenkachsen fluchten, um gleiche Wegstrecken verstellt worden, die Umlenkstruktur 11 in die Richtung -Q und die Umlenkstruktur 12 in die Richtung Q, so dass die Teilbahnen B1 und B2 in Bezug auf den Längsschnitt bei 3 um jeweils x/2 versetzt sind, die Teilbahn B1 bezüglich der neuen Laufrichtung T nach rechts und die Teilbahn B2 nach links. Die Spreizeinrichtung 10 wirkt als Wendespreizeinrichtung.

[0026] Figur 3 zeigt die Spreizeinrichtung 10 in einer Anordnung zwischen einem Rollenstand 1 und einem aufwärtigsten von mehreren aufeinander folgenden Druckspalten. Die Druckspalte werden jeweils von einem Druckzylinder 4 und einem Gegendruckzylinder 5 gebildet. Bei den Zylindern 4 und 5 handelt es sich um Übertragungszylinder, denen jeweils wenigstens ein Formzylinder zugeordnet ist, um Farbe bildgemäß auf den zugeordneten Übertragungszylinder 4 oder 5 zu übertragen. Bei der Rollenrotationsdruckmaschine kann es sich insbesondere um eine Zeitungsoffset-Druckmaschine handeln, die vorzugsweise im Nassoffset arbeitet.

[0027] Der Rollenstand 1 ist quer zu den Druckspalten der Druckzylinder 4 und 5 und dementsprechend quer zu den Drehachsen der Druckzylinder 4 und 5 ausgerichtet. Die Ausgangsbahn B wickelt daher von ihrer im Rollenstand 1 aufgenommenen Rolle 2 in eine Laufrichtung Q ab, die entsprechend der Ausrichtung des Rollenstands 1 quer zu den Druckspalten weist und im folgenden daher als Querrichtung Q bezeichnet wird. Im Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Drehachse der Rolle 2 orthogonal zu den Drehachsen der Druckzylinder 4 und 5. Mittels der Spreizeinrichtung 10 wird die Ausgangsbahn B aus der Querrichtung Q in die Laufrichtung T der Druckzylinder 4 und 5 umgelenkt, im Ausführungsbeispiel im Wege einer Wendeoperation wie anhand der Figur 1 erläutert. Die Ausgangsbahn B umschlingt mit ihrer gesamten Breite die in der Neutralposition befindlichen und somit miteinander fluchtenden Umlenkstrukturen 11 und 12, wodurch sie in die zur Querrichtung Q orthogonale neue Laufrichtung T gewendet wird, die eine Umfangsrichtung der Druckzylinder 4 und 5 ist und somit orthogonal zu den Druckspalten weist. Die umgelenkte Bahn B wird über eine der Spreizeinrichtung 10 nachgeordnete Umlenkeinrichtung nochmals umgelenkt, und läuft dann vertikal nach oben in den aufwärtigsten Druckspalt der in einem Druckturm übereinander angeordneten Druckzylinder 4 und 5. Die genannte Umlenkeinrichtung erstreckt sich orthogonal zur Laufrichtung T, so dass an der Ausrichtung auf den aufwärtigsten Druckspalt durch diese Umlenkung nichts geändert wird. Die Bahn B wird in den mehreren Druckspalten nacheinander in mehreren Farben bedruckt.

[0028] Figur 4 zeigt die gleiche Anordnung wie Figur 3, allerdings ist im Rollenstand 1 eine Rolle 2 einer Ausgangsbahn B aufgenommen, deren Breite geringer als die Nennbreite ist. Die Bahn B wird zwischen der Rolle 2 und der Spreizeinrichtung 10 längs in die beiden Teilbahnen B1 und B2 geschnitten. Die Teilbahnen B1 und B2 werden durch Umschlingung der Umlenkstrukturen 11 und 12 in die neue Laufrichtung T auf die Druckspalte ausgerichtet. Die Spreizeinrichtung 10 befindet sich im Verstellzustand der Figur 2, so dass die von den Umlenkstrukturen 11 und 12 ablaufenden Teilbahnen B1 und B2 wie zur Figur 2 erläutert durch die Umschlingung und damit einhergehend die Wendeoperation voneinander abgespreizt und durch das Abspreizen auf eine abwärts der Druckspalte angeordnete Längsfalzeinrichtung mit Längsfalzeinheiten 7 und 8, vorzugsweise Falztrichter, ausgerichtet werden. Die Spreizeinrichtung 10 richtet die Teilbahnen B1 und B2 durch das Wenden zum einen auf die Druckspalte und zum anderen gleichzeitig durch das Spreizen auf die nachgeordneten Längsfalzeinheiten 7 und 8 aus. Hinsichtlich der Merkmale der Spreizeinrichtung 10 wird auf die Ausführungen zu den Figuren 1 und 2 verwiesen. Die Figuren 1 und 2 zeigen die Spreizeinrichtung 10 lediglich isoliert, herausgelöst aus der Anordnung der Figuren 3 und 4.

[0029] Die Figuren 5 und 6 zeigen die Spreizeinrichtung 10 der Figuren 1 und 2 in einer Anordnung zwischen einem abwärtigsten von mehreren Druckspalten, in denen jeweils eine Ausgangsbahn B nacheinander in unterschiedlichen Farben bedruckt wird, und einer abwärts von diesem Druckspalt angeordneten Längsfalzeinrichtung mit Längsfalzeinheiten 7 und 8, vorzugsweise Falztrichtern. Die Längsfalzeinheiten 7 und 8 sind wie der Rollenstand 1 der Anordnung der Figuren 3 und 4 quer zu den Druckspalten ausgerichtet.

[0030] In Figur 5 wird eine Ausgangsbahn B der Nennbreite mittels der Druckzylinder 4 und 5 beidseitig bedruckt, nach dem Bedrucken mittels einer abwärts vom abwärtigsten Druckspalt angeordneten Längsschneideinrichtung 6 in eine erste Teilbahn B1 und eine zweite Teilbahn B2 längs geschnitten. Die Teilbahnen B1 und B2 werden mittels der Spreizeinrichtung 10, die der Spreizeinrichtung 10 der Figuren 1 und 2 entspricht, gewendet und einer Längsfalzeinrichtung 7, 8 zugeführt. Die Spreizeinrichtung 10 befindet sich in dem anhand der Figur 1 erläuterten Ausgangszustand. Abwärts von der Spreizeinrichtung 10 ist eine Wendeeinrichtung mit zwei parallelen Wendestangen 15 und 16 angeordnet. Mittels der Wendeeinrichtung 15, 16 kann wahlfrei entweder die Teilbahn B1 auf die Teilbahn B2 oder die Teilbahn B2 auf die Teilbahn B1 gewendet und gekehrt werden, so dass die nach dem Wenden und Kehren aufeinander liegenden Teilbahnen B1 und B2 in einem Teilbahnstrang mittels jeweils einer der Längsfalzeinrichtungen 7 und 8 längs gefalzt werden können. Im dargestellten Beispiel wird die Teilbahn B2 auf die Teilbahn B1 gewendet und gekehrt und mit dieser gemeinsamen im Bahnstrang mittels der Längsfalzeinrichtung 7 längs gefalzt. Anstatt die Teilbahnen B1 und B2 in einem gemeinsamen Teilbahnstrang zu vereinigen, können sie alternativ auch nebeneinander und optional mit anderen Teilbahnen zu jeweils einem Bahnstrang vereinigt werden und auf die Längsfalzeinrichtung 7, 8 laufen, die Teilbahn B1 auf die Längsfalzeinheit 7 und die Teilbahn B2 auf die Längsfalzeinheit 8.

[0031] Figur 6 zeigt den Druck auf eine Ausgangsbahn B, die eine geringere Breite als die Nennbreite aufweist. Die aus dieser Bahn B durch Längsschnitt bei 6 erhaltenen Teilbahnen B1 und B2 werden daher nicht nur aus der Laufrichtung T, einer Umfangsrichtung der Druckzylinder 4 und 5, in die Querrichtung Q umgelenkt, sondern mittels der Spreizeinrichtung 10 gespreizt, so dass sie auch auf die Positionen ausgerichtet werden, die die Längsfalzeinheiten 7 und 8 längs einer zu Querrichtung Q orthogonalen Achse aufweisen. Die Spreizeinrichtung 10 nimmt daher den Verstellzustand ein, wie er anhand der Figur 2 beschrieben wurde, so dass die Teilbahnen B1 und B2 beim Ablaufen von den Umlenkstrukturen 11 und 12 voneinander den vergrößerten Abstand x aufweisen. Die Teilbahn B2 wird beispielhaft wieder auf die Teilbahn B1 gewendet und gekehrt und im Teilbahnstrang gemeinsam mit dieser mittels der Längsfalzeinrichtung 7 längs gefalzt. Die Spreizeinrichtung 10 entspricht der Spreizeinrichtung 10 der Figuren 1 und 2, so dass auf die dortigen Ausführungen verwiesen werden kann. Es sind lediglich die Laufrichtungen des Auf- und Ablaufens auf die und von den Umlenkstrukturen 11 und 12 vertauscht, indem in der Anordnung der Figuren 5 und 6 die jeweilige Ausgangsbahn B in der auf die Druckspalte ausgerichteten Laufrichtung T zur Spreizeinrichtung 10 läuft und die gewendeten, in Figur 5 ungespreizten und in Figur 6 gespreizten Teilbahnen B1 und B2 ausgerichtet auf die Längsfalzeinrichtung 7, 8 in Querrichtung Q von den Umlenkstrukturen 11 und 12 ablaufen. Für die Überführung aus dem in Figur 5 eingenommenen Ausgangszustand in den in Figur 6 eingenommenen Verstellzustand werden die Umlenkstrukturen 11 und 12 dementsprechend nicht in die einander entgegengesetzten Richtungen Q und -Q, sondern in die einander entgegengesetzten Richtungen T und -T verstellt.

[0032] Figur 7 zeigt eine Spreizeinrichtung 10 für drei Teilbahnen B1, B2 und B3. Die Spreizeinrichtung 10 ist aus der Spreizeinrichtung 10 für zwei Teilbahnen abgeleitet. Sie umfasst zusätzlich zu der Umlenkstruktur 11 für die erste Teilbahn B1 und die Umlenkstruktur 12 für die zweite Teilbahn B2 eine dritte Umlenkstruktur 13 für die dritte Teilbahn B3. Die Teilbahn B3 läuft zwischen den Teilbahnen B1 und B2 in die Querrichtung Q auf die Umlenkstruktur 13, umschlingt diese, so dass sie wie auch die Teilbahnen B1 und B2 in die neue Laufrichtung T gewendet wird. Hinsichtlich der Neigung der Umlenkstrukturen 11, 12 und 13 in Bezug auf die Laufrichtungen Q und T, den Umschlingungswinkeln und die Art der Verstellbarkeit der Umlenkstrukturen 11 und 12 entspricht die weitergebildete Spreizeinrichtung 10 der Spreizeinrichtung 10 der Figuren 1 bis 6.

[0033] Die Umlenkstruktur 13 ist ebenfalls als nicht drehbar abgestützte Wendestange gebildet, zu ihr gelten diesbezüglich die für die Umlenkstrukturen 11 und 12 getroffenen Aussagen. Die Umlenkstruktur 13 muss zur Anpassung an unterschiedlich breite Ausgangsbahnen allerdings nicht verstellt werden und kann daher in bevorzugten einfachen Ausführungen relativ zum Gestell der Druckmaschine unbeweglich sein. Sie ist in einem Abstand parallel zu der gemeinsamen Ebene der auf die Umlenkstrukturen 11 und 12 auflaufenden Teilbahnen B1 und B2 angeordnet. Die Teilbahn B3, die im Ausführungsbeispiel zwischen den Teilbahnen B1 und B2 läuft, wird mittels aufwärts der Spreizeinrichtung 10 angeordneten Umlenkeinrichtungen 18 und 19 aus der bis dahin gemeinsamen Ebene der Teilbahnen B1 bis B3 und zu der Umlenkstruktur 13 geführt, behält hierbei allerdings die Laufrichtung Q bei. Die von der Umlenkstruktur 13 gebildete Umlenkachse ist entsprechend von den Umlenkachsen der Umlenkstrukturen 11 und 12 parallel beabstandet.

[0034] In Figur 7 werden die Teilbahnen B1 bis B3 hinsichtlich des seitlichen Abstands nicht beeinflusst, so dass die von den Umlenkstrukturen 11 und 12 ablaufenden Teilbahnen B1 und B2 voneinander und jeweils von der Teilbahn B3 den gleichen seitlichen Abstand wie beim Auflaufen auf die aufwärtigste der Umlenkstrukturen, im Beispiel die Umlenkstrukur 11, aufweisen, wobei der seitliche Abstand wie in den anderen Ausführungsbeispielen in einer auf die Teilbahnen B1 bis B3 orthogonalen Draufsicht gemessen wird. Um den seitlichen Abstand, den die Teilbahnen B1 bis B3 jeweils paarweise voneinander aufweisen, zu verändern, insbesondere um die Teilbahnen B1 und B2 nach außen, die eine nach links und die andere nach rechts abzuspreizen, werden die Umlenkstrukturen 11 und 12 wie anhand der Figur 2 erläutert verstellt. Zum Abspreizen, d.h. zum Vergrößern des seitlichen Abstands, wird die aufwärtigere Umlenkstruktur 11 gegen die Laufrichtung Q des Auflaufens und die abwärtigere Umlenkstruktur 12 in die Laufrichtung Q parallel zu sich selbst in der gemeinsamen Bahnebene verstellt. Die Umlenkstruktur 13 kann wie gesagt ihre Position beibehalten. Auf diese Weise können die Teilbahnen B1 und B2 in Bezug auf die Laufrichtung T des Ablaufens insbesondere je um das gleiche Maß x/2 und symmetrisch zur mittleren Teilbahn B3 nach rechts und nach links abgespreizt werden.

[0035] In einer Modifikation kann die dritte Umlenkstruktur 13 so angeordnet sein, dass sie zwischen den in solch einer modifizierten Ausführung axial verkürzten Umlenkstrukturen 11 und 12 angeordnet ist und im Ausgangszustand mit diesen eine Flucht bildet. Von dem Unterschied abgesehen kann die so modifizierte Spreizeinrichtung 10 der anhand der Figur 7 beschriebenen entsprechen. In beiden Ausführungen können wahlweise Teilbahnen B1 bis B3 ungespreizt oder gespreizt von der Spreizeinrichtung 10 ablaufen. Stattdessen kann in beiden Ausführungen auch eine nicht geschnittene Ausgangsbahn entweder die im Ausgangszustand befindlichen Umlenkstrukturen 11 und 12 der Ausführung der Figur 7 oder in der geschilderten Modifikation alle drei Umlenkstrukturen 11 bis 13 gemeinsam umschlingen, um in die neue Laufrichtung T gewendet zu werden. Es ist auch eine Bahnführung realisierbar, in der die Umlenkstrukturen 11 und 12 in einen Verstellzustand verstellt werden, in dem die von den Umlenkstrukturen 11 und 12 ablaufenden Teilbahnen B1 und B2 voneinander einen geringeren seitlichen Abstand als an dem Ort aufweisen, an dem eine dieser Teilbahnen B1 und B2 auf die aufwärtigere der Umlenkstrukturen 11 und 12, im dargestellten Beispiel auf die Umlenkstruktur 11, läuft. In noch einer Modifikation ist es ferner denkbar, dass die Umlenkstruktur 13 ebenfalls in oder gegen die Laufrichtung Q des Auflaufens verstellbar ist.

[0036] Auch die auf die Situation mit drei Teilbahnen B1 bis B3 weiter entwickelte Spreizeinrichtung 10 kann aufwärts oder abwärts des Drucks angeordnet sein, um eine Ausgangsbahn, oder daraus erhaltene Teilbahnen im Falle der Querausrichtung eines Rollenstands in den Druck einzuschleusen oder im Falle der Querausrichtung einer Längsfalzeinrichtung aus dem Druck auszuschleusen und quer auf die Längsfalzeinrichtung auszurichten.

Bezugszeichen:



[0037] 
1
Rollenstand
2
Rolle
3
Schneideinrichtung
4
Druckzylinder
5
Druckzylinder
6
Schneideinrichtung
7
Längsfalzeinheit
8
Längsfalzeinheit
9
-
10
Spreizeinrichtung
11
erste Umlenkstruktur
12
zweite Umlenkstruktur
13
dritte Umlenkstruktur
14
-
15
Wendestange
16
Wendestange
17
-
18
Umlenkeinrichtung
19
Umlenkeinrichtung
B
Ausgangsbahn
B1
erste Teilbahn
B2
zweite Teilbahn
T
Laufrichtung, Umfangsrichtung
Q
Laufrichtung, Querrichtung
α
Neigungswinkel



Ansprüche

1. Rollenrotationsdruckmaschine umfassend:

a) einen Rollenstand (1) zum Aufnehmen einer Rolle (2) einer Ausgangsbahn (B),

b) eine Schneideinrichtung (3; 6) zum Längsschneiden der Ausgangsbahn (B) in eine erste Teilbahn (B1) und wenigstens eine weitere, zweite Teilbahn (B2),

c) einen Druckzylinder (4) und einen Gegendruckzylinder (5), die miteinander einen Druckspalt für die Ausgangsbahn (B) oder Teilbahnen (B1, B2) bilden,

d) eine Längsfalzeinrichtung (7, 8) zum Längsfalzen der Teilbahnen (B1, B2),

e) wobei wenigstens eine der Komponenten aus Rollenstand (1) und Längsfalzeinrichtung (7, 8) quer zu dem Druckspalt ausgerichtet ist,

f) eine zwischen dem Druckspalt und der wenigstens einen quer ausgerichteten Komponente (1; 7, 8) von der ersten Teilbahn (B1) umschlingbare erste Umlenkstruktur (11), die für die erste Teilbahn (B1) eine Umlenkachse bildet, die sich schräg zu der Laufrichtung (Q; T) erstreckt, in der die erste Teilbahn (B1) im Druckbetrieb auf die erste Umlenkstruktur (11) läuft,

g) und eine neben der ersten Umlenkstruktur (11) angeordnete, von der zweiten Teilbahn (B2) umschlingbare zweite Umlenkstruktur (12), die für die zweite Teilbahn (B2) eine Umlenkachse bildet, die sich schräg zu der Laufrichtung (Q; T) erstreckt, in der die zweite Teilbahn (B2) im Druckbetrieb auf die zweite Umlenkstruktur (12) läuft,

h) so dass die Teilbahnen (B1, B2) mittels der Umlenkstrukturen (11, 12) im Falle der Querausrichtung des Rollenstands (1) auf den Druckspalt und im Falle der Querausrichtung der Längsfalzeinrichtung (7, 8) auf diese ausgerichtet werden können, vorzugsweise nur durch Umschlingen der Wendestrukturen (11, 12),

i) wobei die Umlenkstrukturen (11, 12) in Laufrichtung (Q; T) der auf die Umlenkstrukturen (11, 12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) zueinander versetzt oder versetzbar sind, um in einer Draufsicht gesehen einen seitlichen Abstand (x) zwischen den Teilbahnen (B1, B3) zu ändern.


 
2. Rollenrotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkstrukturen (11, 12) relativ zu einem Gestell der Druckmaschine aus einer Position geringsten Versatzes, in der die Umlenkachsen der Umlenkstrukturen (11, 12) in Laufrichtung (Q; T) der auf die Umlenkstrukturen (11, 12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) relativ zueinander einen geringsten Versatz aufweisen, in eine Position größten Versatzes verstellbar ist.
 
3. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkstrukturen (11, 12) in oder gegen die Laufrichtung (Q; T) der auf sie laufenden Teilbahn (B1, B2) relativ zu einem Gestell der Druckmaschine verstellbar ist.
 
4. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstrukturen (11, 12) relativ zu dem Gestell und relativ zueinander aus einem Zustand, in dem ihre Umlenkachsen in Laufrichtung (Q; T) der auf die Umlenkstrukturen (11, 12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) relativ zueinander einen geringsten Versatz aufweisen, vorzugsweise miteinander fluchten, in einander entgegengesetzten Richtungen, vorzugsweise in und gegen die Laufrichtung (Q; T), verstellbar sind, vorzugsweise gleichzeitig.
 
5. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3; 6) zum Längsschneiden der Ausgangsbahn (B) in eine weitere, dritte Teilbahn (B3) eingerichtet und eine von der dritten Teilbahn (B3) umschlingbare dritte Umlenkstruktur (13) vorgesehen ist, wobei die erste Umlenkstruktur (11) in oder die zweite Umlenkstruktur (12) gegen die Laufrichtung (Q; T) der auf diese Umlenkstrukturen (11,12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) relativ zu der dritten Umlenkstruktur (13) versetzt oder versetzbar sind, um in einer Draufsicht gesehen einen seitlichen Abstand (x) zwischen der ersten Teilbahn (B1) und der dritten Teilbahn (B3) oder einen seitlichen Abstand (x) zwischen der zweiten Teilbahn (B2) und der dritten Teilbahn (B3) ändern zu können.
 
6. Rollenrotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Umlenkstruktur (11) und die zweite Umlenkstruktur (12) jeweils relativ zu der dritten Umlenkstruktur (13) verstellbar sind.
 
7. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Umlenkachsen der ersten Umlenkstrukur (11) und der zweiten Umlenkstruktur (12) in einer gemeinsamen Ebene erstrecken, im Falle der Verstellbarkeit wenigstens einer der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) vorzugsweise auch in den unterschiedlichen Positionen der wenigstens einen verstellbaren Umlenkstruktur (11, 12; 11, 12, 13).
 
8. Rollenrotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch in Kombination mit Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Umlenkachse der dritten Umlenkstruktur (13) in einer Ausführung ebenfalls in der gemeinsamen Ebene und in einer anderen Ausführung in einer anderen Ebene erstreckt, die zu der für die erste Umlenkstrukur (11) und die zweite Umlenkstruktur (12) gemeinsamen Ebene parallel ist.
 
9. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) Umlenkstangen oder Umlenkwalzen sind und den gleichen Umfang aufweisen.
 
10. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) in Laufrichtung (Q; T) der auf sie laufenden Teilbahn (B1, B2; B1, B2, B3) zu sich selbst parallel verstellbar ist, vorzugsweise in oder gegen die Laufrichtung (Q; T) der auf sie laufenden Teilbahn (B1, B2; B1, B2, B3).
 
11. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) für die Änderung des seitlichen Abstands (x) beweglich, vorzugsweise linear beweglich gelagert ist, wobei für ein Verstellen wenigstens dieser Umlenkstruktur vorzugsweise eine motorische Verstelleinrichtung vorgesehen ist.
 
12. Verfahren zum Spreizen von Teilbahnen im Rollenrotationsdruck, bei dem

a) eine Ausgangsbahn (B) von einer Rolle (2) abwickelt

b) und in eine erste Teilbahn (B1) und wenigstens eine zweite Teilbahn (B2) längs geschnitten wird,

c) die Ausgangsbahn (B) oder Teilbahnen (B1, B2) in einem Druckspalt, den ein Druckzylinder (4) mit einem Gegendruckzylinder (5) bildet, bedruckt wird oder werden,

d) die erste Teilbahn (B1) über eine Längsfalzeinrichtung (7, 8) zu einem Falzapparat und die zweite Teilbahn (B2) über die Längsfalzeinrichtung (7, 8) zu dem gleichen oder einem anderen Falzapparat gefördert werden,

e) wobei die Rolle (2) oder die Längsfalzeinrichtung (7, 8) quer zum Druckspalt ausgerichtet ist oder sind,

f) die erste Teilbahn (B1) mittels einer ersten Umlenkstruktur (11) und die zweite Teilbahn (B2) mittels einer neben der ersten Umlenkstruktur (11) angeordneten zweiten Umlenkstruktur (12)

f1) im Falle der Querausrichtung der Rolle (2) zwischen der Rolle (2) und dem Druckspalt auf den Druckspalt

f1) und im Falle der Querausrichtung der Längsfalzeinrichtung (7, 8) zwischen dem Druckspalt und der oder den Längsfalzeinrichtung (7, 8) auf die Längsfalzeinrichtung (7, 8) ausgerichtet wird, vorzugsweise in einer pro Teilbahn einzigen Umlenkoperation,

g) und die Umlenkstrukturen (11, 12) in Laufrichtung (Q; T) der auf die Umlenkstrukturen (11, 12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) zueinander versetzt sind, so dass die von den Umlenkstrukturen (11, 12) ablaufenden Teilbahnen (B1, B2) in einer Draufsicht relativ zueinander einen anderen, vorzugsweise größeren seitlichen Abstand (x) als an dem Ort haben, an dem eine der Teilbahnen (B1, B2) auf die aufwärtigere der Umlenkstrukturen (11, 12) läuft.


 
13. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem eine dritte Teilbahn (B3) in der Draufsicht neben der ersten Teilbahn (B1) und der zweiten Teilbahn (B2), vorzugsweise zwischen diesen läuft.
 
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die erste Teilbahn (B1) mittels der ersten Umlenkstruktur (11) oder die zweite Teilbahn (B2) mittels der zweiten Umlenkstruktur (12)

(i) in einer Druckproduktion in den seitlichen Abstand (x) zu der jeweils anderen dieser Teilbahnen (B1, B2) oder der dritten Teilbahn (B3) des Anspruchs 12 oder 13

(ii) und nach einer Verstellung der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) in einer anderen Druckproduktion in der Draufsicht unmittelbar neben die jeweils andere dieser Teilbahnen (B1, B2) oder unmittelbar neben die dritte Teilbahn (B3) des Anspruchs 12 oder 13 umgelenkt, vorzugsweise gewendet wird oder werden.


 
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem

(i) in einer Druckproduktion die erste Teilbahn (B1) mittels der ersten Umlenkstruktur (11) oder die zweite Teilbahn (B2) mittels der zweiten Umlenkstruktur (12) in den seitlichen Abstand (x) zu der jeweils anderen dieser Teilbahnen (B1, B2) oder der dritten Teilbahn (B3) des Anspruchs 12 oder 13 umgelenkt, vorzugsweise gewendet wird oder werden

(ii) und nach einer Verstellung der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) in einer anderen Druckproduktion die Ausgangsbahn (B) mittels der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) umgelenkt, vorzugsweise gewendet wird.


 




Zeichnung
















Recherchenbericht













Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente