[0001] Die Erfindung betrifft eine für das Spreizen von nebeneinander laufenden Teilbahnen
eingerichtete Rollenrotationsdruckmaschine und ein Verfahren zum Spreizen dieser Teilbahnen.
Sie betrifft insbesondere den Offsetdruck von Zeitungen, bevorzugt den Druck großer
Zeitungsauflagen.
[0002] Aufgrund der Diversifizierung von Druckprodukten und dem Wunsch nach hoher Auslastung
sind Rollenrotationsdruckmaschinen gefragt, die Druckprodukte unterschiedlichen Formats
erzeugen können. Die Maschinen sollen Bahnen unterschiedlicher Breite bedrucken und
zum jeweils geforderten Druckprodukt verarbeiten können. Die Druckmaschinen sind auf
ein Druckformat maximaler Breite und entsprechend für die Verarbeitung von Bahnen
einer für die jeweilige Maschine maximalen Breite ausgelegt. Bei der Herstellung eines
Druckprodukts schmaleren Formats werden schmalere Bahnen verarbeitet. Werden in unterschiedlichen
Produktionen unterschiedlich breite Bahnen längs geschnitten, muss der Längsschnitt
seitlich, quer zur Laufrichtung der Bahn versetzt werden. Desweiteren müssen Längsfalzeinrichtungen,
meist Falztrichter, seitlich verstellt oder die durch den Längsschnitt erhaltenen
Teilbahnen voneinander abgespreizt werden, damit sie mittig auf die Längsfalzeinrichtungen
laufen.
[0003] Die erstgenannte Möglichkeit, die seitliche Verstellung der Längsfalzeinrichtungen,
wird beispielsweise in der
WO 2005/105447 A1 beschrieben. Die
DE 100 23 169 A1 befasst sich hingegen mit der anderen Möglichkeit, dem Spreizen. Die Verstellung
der Längsfalzeinrichtungen ist problematisch im Hinblick auf die geforderte Genauigkeit
und wegen des Aufwands, der im Falle ungenauer Einstellung für die Nachjustierung
zu betreiben ist. Die aus dem Stand der Technik bekannten Spreizvorrichtungen, beispielsweise
die Spreizvorrichtung der
DE 100 23 169 A1, sind Zusatzeinrichtungen, die nur dem Spreizen dienen. Die Spreizvorrichtungen müssen
präzise gefertigt sein, um eine saubere, definierte Bahnführung zu gewährleisten,
sie stellen einen nicht unbeträchtlichen Kostenfaktor dar und beanspruchen Platz.
[0004] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, Teilbahnen auf einfache Weise, aber dennoch präzise
spreizen zu können und die mit der Option des Spreizens verbundenen Kosten und auch
den Platzbedarf gering zu halten.
[0005] Die Erfindung hat eine Rollenrotationsdruckmaschine zum Gegenstand, die wenigstens
die folgenden Komponenten umfasst: einen Rollenstand zum Aufnehmen einer Rolle einer
Ausgangsbahn, eine Schneideinrichtung zum Längsschneiden der Ausgangsbahn in wenigstens
zwei Teilbahnen, die im folgenden auch als erste Teilbahn und zweite Teilbahn bezeichnet
werden, ferner einen Druckzylinder und einen Gegendruckzylinder, die miteinander einen
Druckspalt bilden, und eine Längsfalzeinrichtung zum Längsfalzen der Teilbahnen. Umfasst
die Längsfalzeinrichtung wie bevorzugt mehrere Längsfalzeinheiten, beispielsweise
eine für die erste Teilbahn und eine weitere für die zweite Teilbahn, werden die mehreren
Längsfalzeinheiten zusammen als eine funktionale Komponente verstanden. Die einzige
Längsfalzeinheit ist oder die mehreren Längsfalzeinheiten sind jeweils vorzugsweise
als Falztrichter gebildet. Die Schneideinrichtung kann in Laufrichtung der Ausgangsbahn
oder der Teilbahnen entweder aufwärts oder abwärts des Druckspalts angeordnet sein,
um die Ausgangsbahn entweder bereits vor oder erst nach dem Druck in die Teilbahnen
längs zu schneiden. Es kann auch eine Schneideinrichtung aufwärts und eine weitere
Schneideinrichtung abwärts des Druckspalts angeordnet sein. Im Druckspalt kann oder
können demgemäß die Ausgangsbahn ungeschnitten oder bereits die durch Längsschnitt
erhaltenen Teilbahnen bedruckt werden.
[0006] Die Druckmaschine ist von der Bauart mit quer zu dem Druckspalt, d.h. quer zu jeder
Umfangsrichtung der den Druckspalt bildenden Druckzylinder und somit quer zur Maschinenlängsrichtung
ausgerichtetem Rollenstand oder quer zum Druckspalt ausgerichteter Längsfalzeinrichtung.
Das Wort "oder" wird hier wie auch sonst von der Erfindung im üblichen logischen Sinne
als "inklusiv oder" verwendet, umfasst also sowohl die Bedeutung von "entweder ...
oder" als auch die Bedeutung von "und", soweit sich aus dem jeweils konkreten Zusammenhang
nicht eine einzige der zwei Bedeutungen nur ergeben kann. Bezogen auf die Ausrichtung
des Rollenstands und der Längsfalzeinrichtung bedeutet dies, dass wenigstens eine
der Komponenten aus Rollenstand und Längsfalzeinrichtung quer zu dem Druck ausgerichtet
ist. In einer ersten Variante ist daher nur der Rollenstand quer zum Druckspalt ausgerichtet,
während die längs zu falzenden Teilbahnen in einer Umfangsrichtung der Druckzylinder
auf die Längsfalzeinrichtung laufen. In einer zweiten Variante ist der Rollenstand
in eine Umfangsrichtung der Druckzylinder ausgerichtet, die Drehachse der Rolle also
parallel zum Druckspalt, während die Längsfalzeinrichtung quer zum Druckspalt ausgerichtet
ist, so dass die bedruckten Teilbahnen abwärts vom Druck in eine Richtung quer zum
Druckspalt umgelenkt werden und in dieser Querrichtung auf die Längsfalzeinrichtung
laufen. In noch einer alternativen dritten Variante sind sowohl der Rollenstand als
auch die Längsfalzeinrichtung quer zum Druckspalt ausgerichtet, so dass wendeartige
oder in einem vollständigen Wenden resultierende Umlenkoperationen aufwärts und abwärts
vom Druckspalt ausgeführt werden müssen. Die wenigstens eine quer ausgerichtete Komponente
ist vorzugsweise orthogonal zum Druckspalt ausgerichtet, kann grundsätzlich aber auch
schräg mit einer Neigung größer 0° und kleiner 90° zum Druckspalt ausgerichtet sein.
Ist der Rollenstand quer ausgerichtet, bedeutet dies, dass die Drehachse der Rolle
in einer vertikalen Draufsicht auf die Druckmaschine unter einem Winkel größer 0°
und höchstens, vorzugsweise genau 90° zu den Drehachsen der Druckzylinder weist, so
dass die Ausgangsbahn oder die Teilbahnen ein Stück weit in eine Richtung laufen,
die zumindest eine mit den Drehachsen der Druckzylinder parallele Richtungskomponente
hat. Ist die Längsfalzeinrichtung quer ausgerichtet, so laufen die Teilbahnen in einer
Richtung auf die Längsfalzeinrichtung, die zumindest eine mit den Drehachsen der Druckzylinder
parallele Richtungskomponente hat, wobei auch für die Längsfalzeinrichtung eine zum
Druckspalt orthogonale Querausrichtung bevorzugt wird.
[0007] Die Druckmaschine umfasst ferner eine von der ersten Teilbahn umschlingbare erste
Umlenkstruktur und eine von der zweiten Teilbahn umschlingbare zweite Umlenkstruktur.
Diese wenigstens zwei Umlenkstrukturen sind auf dem Weg der Teilbahnen zwischen der
wenigstens einen quer ausgerichteten Komponente, dem Rollenstand oder den Längsfalzeinrichtungen,
und dem Druckspalt angeordnet, um die Teilbahnen im Falle der Querausrichtung des
Rollenstands auf den Druckspalt, also in eine der Umfangsrichtungen der den Druckspalt
bildenden Zylinder, und im Falle der Querausrichtung der Längsfalzeinrichtungen aus
einer der Umfangsrichtungen der Druckzylinder in die Querrichtung umzulenken. Die
Querrichtung, in die oder aus der die Teilbahnen erfindungsgemäß umgelenkt werden,
weist quer zu jeder Umfangsrichtung der beiden Druckzylinder, weist also aus der Querschnittsebene
der Druckzylinder heraus. Das Umlenken kann in mehreren Schritten vorgenommen werden.
Dies würde pro Teilbahn jedoch wenigstens eine weitere Umlenkstruktur erfordern. Die
Teilbahnen umschlingen die Umlenkstrukturen in der Druckproduktion deshalb vorzugsweise
mit solch einem Umschlingungswinkel, dass sie allein durch die Umlenkung, die die
erste Teilbahn durch die erste Umlenkstruktur und die zweite Teilbahn durch die zweite
Umlenkstruktur erfährt, aus der Querrichtung in die Umfangs- oder Drehrichtung der
Zylinder oder aus der Zylinderumfangsrichtung in die Querrichtung umgelenkt werden.
Ist die Querrichtung zum Druckspalt orthogonal, wird mittels der Umlenkstrukturen
in bevorzugter Ausführung somit jeweils eine Wendeoperation ausgeführt. Ist die wenigstens
eine quer ausgerichtete Komponente wie bevorzugt orthogonal zum Druckspalt ausgerichtet,
werden die Umlenk strukturen in bevorzugter Ausführung in der laufenden Produktion
daher jeweils mit einem Umschlingungswinkel von 180° umschlungen.
[0008] Nach der Erfindung sind die Umlenkstrukturen in Laufrichtung der auf die Umlenkstrukturen
laufenden Teilbahnen zueinander versetzt oder versetzbar, so dass die von den Umlenkstrukturen
ablaufenden Teilbahnen im versetzten Zustand der Umlenkstrukturen in einer Draufsicht
auf die auf- und ablaufenden Teilbahnen relativ zueinander einen anderen, vorzugsweise
größeren seitlichen Abstand als an dem Ort haben, an dem eine der Teilbahnen auf die
bezüglich der Laufrichtung der auflaufenden Teilbahnen aufwärtigere der Umlenkstrukturen
läuft. Aufgrund des Versatzes in Laufrichtung läuft eine der Teilbahnen auf die aufwärtigere
der Umlenkstrukturen, während die andere der Teilbahnen neben der bereits auflaufenden
Teilbahn weiter in ihre Laufrichtung läuft. Wird der seitliche Abstand vergrößert,
was bevorzugt wird, so werden die Teilbahnen gespreizt. Die Umlenkstrukturen bilden
für die beiden Teilbahnen in solch einer Ausführung gemeinsam eine Spreizeinrichtung.
Wird der seitliche Abstand in einer Druckproduktion durch die abgestimmte Umlenkoperation
verkleinert, ermöglichen die Umlenkstrukturen aber die Vergrößerung in einer anderen
Druckproduktion, werden sie gemeinsam dennoch als Spreizeinrichtung verstanden.
[0009] Die Erfindung macht sich die Bauart der Rollenrotationsdruckmaschine zunutze, um
die Teilbahnen durch Abstandsvariation auf die Längsfalzeinrichtung seitlich auszurichten.
Bei einer Druckmaschine mit quer zum Druck ausgerichtetem Rollenstand oder quer zum
Druck ausgerichteter Längsfalzeinrichtung müssen die Teilbahnen zwangsläufig aus der
Querrichtung in eine orthogonal zum Druckspalt weisende Laufrichtung oder aus solch
einer Laufrichtung in die Querrichtung umgelenkt werden. Da diese Umlenkoperation
bei jeder der Teilbahnen von Hause aus notwendig ist, erfordert die Erfindung für
die Änderung des seitlichen Abstands der Teilbahnen keine zusätzliche Spreizeinrichtung
oder verstellbare Längsfalzeinrichtungen, sondern ordnet die für diese Änderung der
Laufrrichtung sowieso vorzusehenden Umlenkstrukturen relativ zueinander mit einem
Versatz an. Die beiden Umlenkstrukturen erfüllen eine zweifache Funktion, zum einen
die Funktion der Ein- oder Ausschleußung der Teilbahnen in die oder aus der zu den
Drehachsen der Druckzylinder orthogonale(n) Laufrichtung und zum anderen die Funktion
der Abstandsänderung, vorzugsweise zum Zweck der seitlichen Ausrichtung auf die Längsfalzeinrichtung.
Mittels der Umlenkstrukturen können Teilbahnen einer Ausgangsbahn, deren Breite kleiner
als die Nennbrezte ist, die also schmaler ist als eine von der Druckmaschine verarbeitbare
Bahn der maximalen Breite, der Nennbreite, durch Spreizen auf die Längsfalzeinrichtung
ausgerichtet werden. Die einzige oder die mehreren Längsfalzeinheit(en) der Längsfalzeinrichtung
kann oder können relativ zum Gestell der Druckmaschine fest, die mehreren können in
einem festen, an die Nennbreite angepassten seitlichen Abstand zueinander angeordnet
sein und muss oder müssen für die Verarbeitung einer schmaleren Ausgangsbahn nicht
verstellt werden.
[0010] In der ersten Variante, in der nur der Rollenstand quer ausgerichtet ist, sind die
erfindungsgemäßen Umlenkstrukturen zwischen dem Rollenstand und dem Druckspalt angeordnet.
In der zweiten Variante sind sie zwischen dem Druckspalt und der Längsfalzeinrichtung
angeordnet. In der dritten Variante, in der sowohl der Rollenstand als auch die Längsfalzeinrichtung
quer zum Druckspalt ausgerichtet sind, können die erfindungsgemäß angeordneten oder
in eine erfindungsgemäße Anordnung verstellbaren Umlenkstrukturen entweder zwischen
dem Rollenstand und dem Druckspalt oder zwischen dem Druckspalt und der Längsfalzeinrichtung
angeordnet sein. Grundsätzlich können der Erfindung entsprechende Umlenkstrukturen
in der dritten Variante zwischen dem Rollenstand und dem Druckspalt und der Erfindung
entsprechende weitere Umlenkstrukturen zwischen dem Druckspalt und der Längsfalzeinrichtung
angeordnet sein. Die für die Ausrichtung auf die Längsfalzeinrichtung kombinierte
Umlenk- und Versetzoperation kann in den letztgenannten Ausführungen entweder allein
aufwärts des Druckspalts oder allein abwärts des Druckspalts ausgeführt oder in zwei
Teiloperationen aufgespalten werden, indem eine erfindungsgemäße erste Umlenk- und
Versetzoperation mittels der Umlenkstrukturen aufwärts vom Druckspalt und eine erfindungsgemäße
weitere Umlenk- und Versetzoperation abwärts vom Druckspalt ausgeführt wird und die
sich aus beiden Operationen ergebende Änderung des seitlichen Abstands die exakte
seitliche Ausrichtung auf die Längsfalzeinrichtung bewirkt.
[0011] Die erfindungsgemäße Umlenk- und Versetzoperation, also das Ein- oder Ausschleußen
in die oder aus der zum Druckspalt orthogonale(n) Laufrichtung in Kombination mit
der Abstandsänderung, kann nicht nur bei Verwirklichung der dritten Variante, sondern
in sämtlichen Varianten in mehrere, beispielsweise zwei Umlenk- und Versetzoperationen
aufgespalten werden, die in Laufrichtung der Teilbahnen aufwärts oder abwärts von
dem Druckspalt durchgeführt werden. So können beispielsweise in Ausführungen, in denen
die erste und die zweite Umlenkstruktur aufwärts vom Druckspalt angeordnet sind, wenigstens
zwei weitere Umlenkstrukturen ebenfalls in erfindungsgemäßer Art aufwärts vom Druckspalt
angeordnet sein, um den Abstand zwischen den Teilbahnen nacheinander in den mehreren
Umlenk- und Versetzoperationen zu verändern. In bevorzugten Ausführungen wird aufwärts
oder abwärts von dem Druckspalt jedoch nur eine einzige Umlenk- und Versetzoperation
der erfindungsgemäßen Art durchgeführt.
[0012] Die Umlenkstrukturen werden von der jeweiligen Teilbahn wie bereits erwähnt bevorzugt
jeweils mit einem Umschlingungswinkel von zumindest im Wesentlichen 180° umschlungen,
so dass die jeweilige Teilbahn in einer Ebene von der ihr zugeordneten Umlenkstruktur
abläuft, die parallel zu der Ebene des Auflaufens auf die gleiche Umlenkstruktur ist.
Auf diese Weise wird in einer einzigen Wende- und Versetzoperation aus der Querrichtung
in eine zum Druckspalt und somit zu den Drehachsen der Druckzylinder orthogonale Laufrichtung
oder aus dieser Laufrichtung in die Querrichtung gewendet und gleichzeitig bei dieser
Wendeoperation der seitliche Abstand eingestellt, um die Teilbahnen bezüglich der
Seitenrichtung auf die Längsfalzeinrichtung auszurichten. Ein Vorteil des Spreizens
durch Wendeoperationen ist die saubere Bahnführung aufgrund der im Vergleich zu den
herkömmlichen Spreizeinrichtungen großen Winkel, über die die Teilbahnen die Umlenkstrukturen
umschlingen oder grundsätzlich umschlingen können.
[0013] Um den seitlichen Abstand der Teilbahnen verändern zu können, ist oder sind die erste
Umlenkstruktur oder die zweite Umlenkstruktur in Weiterbildungen relativ zu einem
Gestell der Druckmaschine verstellbar. In einer ersten Ausführung ist nur die erste
Umlenkstruktur und in einer alternativen zweiten Ausführung nur die zweite Umlenkstruktur
verstellbar. In der verbleibenden dritten Ausführung, die bevorzugt wird, ist zur
Verstellung des seitlichen Abstands sowohl die erste Umlenkstruktur als auch die zweite
Umlenkstruktur verstellbar. In einfachen Ausführungen, in denen die Verstellung manuell
von einem Monteur oder dem Druckpersonal vorgenommen wird, ist wenigstens eine der
Umlenkstrukturen verstellbar, indem die betreffende Umlenkstruktur von Hand gelöst
und in einer bezüglich der Laufrichtung der auflaufenden Teilbahn neuen Position wieder
fixiert wird. In bevorzugten Ausführungen ist eine motorische Verstelleinrichtung
vorgesehen, mittels der die betreffende Umlenkstruktur bei der Umstellung von einer
Bahnbreite auf eine andere automatisch verstellt wird. Die unterschiedlichen Verstellpositionen
sind vorzugsweise vorgegeben, bei manueller Verstellbarkeit mechanisch als Montagepositionen
und bei motorischer Verstellbarkeit zweckmäßigerweise steuerungstechnisch. Die motorische
Verstellung kann insbesondere pneumatisch oder noch bevorzugter elektrisch vorgenommen
werden. Die wenigstens eine verstellbare Umlenkstruktur ist vorzugsweise linear beweglich
gelagert, besonders bevorzugt linear beweglich in der Bahnebene der auflaufenden Teilbahn.
In den bevorzugten Ausführungen, in denen auch die andere Umlenkstruktur verstellbar
ist, bevorzugt motorisch, gilt dies sinngemäß für die andere Umlenkstruktur ebenfalls.
[0014] In allen Ausführungen, in denen wenigstens eine der Umlenkstrukturen verstellbar
ist, wird es bevorzugt, wenn die von den Umlenkstrukturen für die Teilbahnen gebildeten
Umlenkachsen in einem der wenigstens zwei unterschiedlichen Verstellzustände der verstellbaren
Umlenkstruktur miteinander fluchten, also eine einzige Umlenkachse durchgehend für
die Teilbahnen bilden. Bevorzugt sind die wenigstens zwei Umlenkstrukturen zumindest
am äußeren Umfang gleich geformt, so dass nicht nur die Umlenkachsen, sondern in dem
genannten Verstellzustand die Umlenkstrukturen als solche miteinander fluchten. Besonders
bevorzugt sind die Umlenkstrukturen zylindrisch In der fluchtenden Anordnung können
sie von den Teilbahnen umschlungen werden, ohne dadurch den Abstand zwischen den Teilbahnen
zu ändern. Von besonderem Vorteil ist, dass die Umlenkstrukturen im Verstellzustand
der fluchtenden Anordnung von einer noch nicht längs geschnittenen Ausgangsbahn umschlungen
und die Ausgangsbahn aus der Querrichtung in eine der Umfangsrichtungen der Druckzylinder
oder aus einer der Umfangsrichtungen in die Querrichtung gewendet werden kann. Die
Ausgangsbahn würde entsprechend erst nach dieser Umlenkoperation, vorzugsweise Wendeoperation,
in die Teilbahnen längs geschnitten werden. Ferner besteht die Option, die Ausgangsbahn
überhaupt nicht längs zu schneiden, beispielsweise wenn eine besonders schmale Ausgangsbaln
verarbeitet wird, die bereits eine Breite aufweist, wie sie in einer anderen Produktion
die Teilbahn haben. In der fluchtenden Anordnung haben die von den Umlenkstrukturen
gebildeten Umlenkachsen relativ zueinander den Versatz "Null".
[0015] Die Teilbahnen werden aus der breiteren Ausgangsbahn durch Längsschnitt erhalten.
Wird die Ausgangsbahn beispielsweise nur einmal längs geschnitten und werden somit
nur zwei Teilbahnen erzeugt, weisen diese Teilbahnen an dem Ort, an dem die eine der
Teilbahnen auf die aufwärtigere der Umlenkstrukturen läuft, in der Draufsicht voneinander
einen seitlichen Abstand von praktisch "Null" auf. An dem Ort, an dem die andere Teilbahnen
von der abwärtigeren Umlenkstruktur abläuft, sind die Teilbahnen vorzugsweise voneinander
abgespreizt und weisen dementsprechend einen größeren seitlichen Abstand voneinander
auf als an dem Ort, an dem die eine der Teilbahnen auf die aufwärtigere Umlenkstruktur
läuft. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, dass die auflaufenden Teilbahnen
voneinander bereits einen seitlichen Abstand größer "Null" aufweisen, der mittels
der Umlenkstrukturen noch vergrößert oder grundsätzlich auch verkleinert werden kann.
Teilbahnen müssen auch nicht unter allen Umständen durch Längsschnitt aus der gleichen
Ausgangsbahn erzeugt worden sein. Grundsätzlich können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verarbeitbare Teilbahnen aus unterschiedlichen Ausgangsbahnen durch Längsschnitt erhalten
worden sein.
[0016] In noch einer Variante werden sie unmittelbar als Texlbahnen von jeweils einer Rolle
oder gemeinsam von der gleichen Rolle abgewickelt. Der Begriff "Teilbahn" besagt lediglich,
dass neben einer so bezeichneten Bahn eine weitere Teilbahn den gleichen Druckspalt
durchlaufen kann Die Teilbahnen können zwar insbesondere gleichbreit, aber grundsätzlich
auch unterschiedlich breit sein.
[0017] Falls die Teilbahnen durch Längsschneiden einer breiteren Ausgangsbahn erhalten werden,
kann der Längsschnitt abgerückt von der wenigstens die erste und die zweite Umlenkstruktur
aufweisenden Spreizeinrichtung durchgeführt werden. In derartigen Ausführungen kann
zwischen der Spreizeinrichtung und der weiter aufwärts von ihr angeordneten Schneideinrichtung
auf die Teilbahnen eingewirkt werden. Die Teilbahnen können zwischen der Schneideinrichtung
und der Spreizeinrichtung beispielsweise bedruckt werden. Bevorzugter ist die Schneideinrichtung
der Spreizeinrichtung jedoch unmittelbar zugeordnet, indem sie unmittelbar vor der
Spreizeinrichtung angeordnet ist und zwischen der Schneideinrichtung und der Spreizeinrichtung
allenfalls eine oder mehrere Umlenkoperation(en) durchgeführt wird oder werden.
[0018] Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen
beschrieben.
[0019] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
An den Ausführungsbeispielen offenbar werdende Merkmale bilden je einzeln und in jeder
Merkmalskombination die Gegenstände der Ansprüche und auch die vorstehend erläuterten
Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Spreizeinrichtung für zwei Teilbahnen in einem Ausgangszustand,
- Figur 2
- die Spreizeinrichtung der Figur 1 in einem Verstellzustand zum Spreizen der Teilbahnen,
- Figur 3
- die Spreizeinrichtung der Figur 1 im Ausgangszustand und in einer Anordnung zwischen
einem Rollenstand und einem Druckspalt,
- Figur 4
- die Spreizeinrichtung der Figur 3 im Verstellzustand,
- Figur 5
- die Spreizeinrichtung der Figur 1 im Ausgangszustand und in einer Anordnung zwischen
einem Druckspalt und Längsfalzeinrichtungen,
- Figur 6
- die Spreizeinrichtung der Figur 5 im Verstellzustand und
- Figur 7
- eine Spreizeinrichtung für drei Teilbahnen.
[0020] Figur 1 zeigt in orthogonaler Draufsicht eine Spreizeinrichtung 10 für zwei in einer
Laufrichtung Q unmittelbar nebeneinander auf die Spreizeinrichtung 10 laufende Teilbahnen,
eine erste Teilbahn B
1 und eine zweite Teilbahn B
2. Die Teilbahnen B
1 und B
2 wurden aus einer breiteren Ausgangsbahn durch Längsschneiden mittels einer Längsschneideinrichtung
3 erhalten, die bezüglich der Laufrichtung Q aufwärts der Spreizeinrichtung 10 angeordnet
ist. Die Spreizeinrichtung 10 umfasst eine erste Umlenkstruktur 11 für die erste Teilbahn
B
1 und einer zweite Umlenkstruktur 12 für die zweite Teilbahn B
2. Die Umlenkstrukturen 11 und 12 sind von der jeweils zugeordneten Teilbahn B
1 oder B
2 umschlingbar und bilden für die jeweilige Teilbahn B
1 oder B
2 jeweils eine Umlenkachse. Die beiden Umlenkachsen sind unter dem gleichen Neigungswinkel
α zur Laufrichtung Q geneigt, erstrecken sich also schräg zur Laufrichtung Q. Die
Umlenkstrukturen 11 und 12 lenken die Teilbahnen B
1 und B
2 entsprechend der Neigung α und dem Winkel der Umschlingung aus der Laufrichtung Q
in eine neue Laufrichtung T. Der Neigungswinkel α beträgt im Ausführungsbeispiel 45°,
und der Umschlingungswinkel beträgt 180° für jede der Teilbahnen B
1 und B
2. Die Teilbahnen B
1 und B
2 werden somit durch die Umschlingung der Umlenkstrukturen 11 und 12 gewendet und in
der Draufsicht auf die auf- und ablaufenden Teilbahnen B
1 und B
2 im rechten Winkel in die neue Laufrichtung T umgelenkt. Die Umlenkstrukturen 11 und
12 wirken als Wendestrukturen.
[0021] Die Umlenkstrukturen 11 und 12 sind nicht drehbare, schlanke Wendestangen, an deren
Umfangsfläche vorzugsweise Luft ausgeblasen wird, um für die Teilbahnen B
1 und B
2 Reibkontakt in der Umschlingung zu verhindern oder wenigstens zu verringern. Alternativ
könnten die Umlenkstrukturen 11 und 12 beispielsweise auch als um die jeweilige Umlenkachse
drehgelagerte Umlenkwalzen gebildet sein. Die Umlenkstrukturen 11 und 12 sind über
ihren Umfang untereinander gleich, zumindest über ihren von der zugeordneten Teilbahn
B
1 oder B
2 umschlingbaren Längenabschnitt.
[0022] Die Umlenkstrukturen 11 und 12 nehmen in Figur 1 relativ zueinander eine Neutralposition
ein, die Spreizeinrichtung 10 nimmt somit einen Ausgangszustand ein, in der ihre Umlenkachsen
miteinander fluchten und wegen des formgleichen Umfangs auch die umschlungenen Längsabschnitte
der Umlenkstrukturen 11 und 12 eine gemeinsame Flucht bilden. Die Umlenkstrukturen
11 und 12 können im Ausgangszustand auch von einer breiteren Ausgangsbahn gemeinsam
umschlungen werden und diese aus der Laufrichtung Q in eine neue Laufrichtung umlenken,
insbesondere in die Laufrichtung T wenden.
[0023] Im Ausgangszustand der Spreizeinrichtung 10 laufen die Teilbahnen B
1 und B
2 nebeneinander mit dem gleichen seitlichen Abstand x ab, mit dem sie auch auf die
Umlenkstrukturen 11 und 12 auflaufen. Der Abstand x ergibt sich aus dem Längsschneiden
und ist nahezu "Null".
[0024] Der in Figur 1 dargestellten Situation liegt die Annahme zugrunde, dass die Ausgangsbahn,
aus der die Teilbahn B
1 und B
2 erhalten wurden, eine für die jeweilige Rollenrotationsdruckmaschine maximale Breite
hat, also die Nennbreite, auf die die Maschine ausgelegt ist. Um eine Ausgangsbahn
zu verarbeiten, die eine im Vergleich mit der Nennbreite geringere Breite hat, wird
die Spreizeinrichtung 10 verstellt. Die Verstellung wird so vorgenommen, dass die
aus solch einer schmaleren Ausgangsbahn durch den Längsschnitt erhaltenen Teilbahnen
beim Ablaufen von den Umlenkstrukturen 11 und 12 einen größeren seitlichen Abstand
x voneinander aufweisen als bei dem Auflaufen, die Teilbahnen B
1 und B
2 werden voneinander abgespreizt.
[0025] Figur 2 zeigt die Spreizeinrichtung 10 nach dem Verstellen in einem Verstellzustand.
Für die Verstellung sind die Umlenkstrukturen 11 und 12 relativ zueinander und jeweils
auch relativ zu einem Gestell der Druckmaschine beweglich und dadurch verstellbar
gelagert. Die Umlenkstruktur 11 ist parallel zu sich selbst und parallel zu der Ebene
der auflaufenden Teilbahn B
1 linear beweglich. Die Umlenkstruktur 12 ist parallel zu sich selbst und parallel
zu der Ebene der auflaufenden Teilbahn B
2 ebenfalls linear beweglich. Vom Ausgangszustand ausgehend, in dem die Umlenkstrukturen
11 und 12 miteinander eine Flucht bilden, wird der in Figur 2 dargestellte Zustand
dadurch erhalten, dass die Umlenkstruktur 11 gegen die Laufrichtung Q in Richtung
-Q und die Umlenkstruktur 12 in die Laufrichtung Q verstellt wird. Die nach wie vor
parallelen Umlenkachsen sind in der Verstellposition in Laufrichtung Q zueinander
versetzt. Die aus der Umschlingung in die neue Laufrichtung T ablaufenden Teilbahnen
B
1 und B
2 weisen dementsprechend zwischen sich einen größeren seitlichen Abstand x als an dem
Ort auf, an dem die Teilbahn B
1 auf die im Beispiel aufwärtigere Umlenkstruktur 11 läuft. Die Umlenkstrukturen 11
und 12 sind im Vergleich zum Ausgangszustand, der Neutralposition, in der die Umlenkachsen
fluchten, um gleiche Wegstrecken verstellt worden, die Umlenkstruktur 11 in die Richtung
-Q und die Umlenkstruktur 12 in die Richtung Q, so dass die Teilbahnen B
1 und B
2 in Bezug auf den Längsschnitt bei 3 um jeweils x/2 versetzt sind, die Teilbahn B
1 bezüglich der neuen Laufrichtung T nach rechts und die Teilbahn B
2 nach links. Die Spreizeinrichtung 10 wirkt als Wendespreizeinrichtung.
[0026] Figur 3 zeigt die Spreizeinrichtung 10 in einer Anordnung zwischen einem Rollenstand
1 und einem aufwärtigsten von mehreren aufeinander folgenden Druckspalten. Die Druckspalte
werden jeweils von einem Druckzylinder 4 und einem Gegendruckzylinder 5 gebildet.
Bei den Zylindern 4 und 5 handelt es sich um Übertragungszylinder, denen jeweils wenigstens
ein Formzylinder zugeordnet ist, um Farbe bildgemäß auf den zugeordneten Übertragungszylinder
4 oder 5 zu übertragen. Bei der Rollenrotationsdruckmaschine kann es sich insbesondere
um eine Zeitungsoffset-Druckmaschine handeln, die vorzugsweise im Nassoffset arbeitet.
[0027] Der Rollenstand 1 ist quer zu den Druckspalten der Druckzylinder 4 und 5 und dementsprechend
quer zu den Drehachsen der Druckzylinder 4 und 5 ausgerichtet. Die Ausgangsbahn B
wickelt daher von ihrer im Rollenstand 1 aufgenommenen Rolle 2 in eine Laufrichtung
Q ab, die entsprechend der Ausrichtung des Rollenstands 1 quer zu den Druckspalten
weist und im folgenden daher als Querrichtung Q bezeichnet wird. Im Ausführungsbeispiel
erstreckt sich die Drehachse der Rolle 2 orthogonal zu den Drehachsen der Druckzylinder
4 und 5. Mittels der Spreizeinrichtung 10 wird die Ausgangsbahn B aus der Querrichtung
Q in die Laufrichtung T der Druckzylinder 4 und 5 umgelenkt, im Ausführungsbeispiel
im Wege einer Wendeoperation wie anhand der Figur 1 erläutert. Die Ausgangsbahn B
umschlingt mit ihrer gesamten Breite die in der Neutralposition befindlichen und somit
miteinander fluchtenden Umlenkstrukturen 11 und 12, wodurch sie in die zur Querrichtung
Q orthogonale neue Laufrichtung T gewendet wird, die eine Umfangsrichtung der Druckzylinder
4 und 5 ist und somit orthogonal zu den Druckspalten weist. Die umgelenkte Bahn B
wird über eine der Spreizeinrichtung 10 nachgeordnete Umlenkeinrichtung nochmals umgelenkt,
und läuft dann vertikal nach oben in den aufwärtigsten Druckspalt der in einem Druckturm
übereinander angeordneten Druckzylinder 4 und 5. Die genannte Umlenkeinrichtung erstreckt
sich orthogonal zur Laufrichtung T, so dass an der Ausrichtung auf den aufwärtigsten
Druckspalt durch diese Umlenkung nichts geändert wird. Die Bahn B wird in den mehreren
Druckspalten nacheinander in mehreren Farben bedruckt.
[0028] Figur 4 zeigt die gleiche Anordnung wie Figur 3, allerdings ist im Rollenstand 1
eine Rolle 2 einer Ausgangsbahn B aufgenommen, deren Breite geringer als die Nennbreite
ist. Die Bahn B wird zwischen der Rolle 2 und der Spreizeinrichtung 10 längs in die
beiden Teilbahnen B
1 und B
2 geschnitten. Die Teilbahnen B
1 und B
2 werden durch Umschlingung der Umlenkstrukturen 11 und 12 in die neue Laufrichtung
T auf die Druckspalte ausgerichtet. Die Spreizeinrichtung 10 befindet sich im Verstellzustand
der Figur 2, so dass die von den Umlenkstrukturen 11 und 12 ablaufenden Teilbahnen
B
1 und B
2 wie zur Figur 2 erläutert durch die Umschlingung und damit einhergehend die Wendeoperation
voneinander abgespreizt und durch das Abspreizen auf eine abwärts der Druckspalte
angeordnete Längsfalzeinrichtung mit Längsfalzeinheiten 7 und 8, vorzugsweise Falztrichter,
ausgerichtet werden. Die Spreizeinrichtung 10 richtet die Teilbahnen B
1 und B
2 durch das Wenden zum einen auf die Druckspalte und zum anderen gleichzeitig durch
das Spreizen auf die nachgeordneten Längsfalzeinheiten 7 und 8 aus. Hinsichtlich der
Merkmale der Spreizeinrichtung 10 wird auf die Ausführungen zu den Figuren 1 und 2
verwiesen. Die Figuren 1 und 2 zeigen die Spreizeinrichtung 10 lediglich isoliert,
herausgelöst aus der Anordnung der Figuren 3 und 4.
[0029] Die Figuren 5 und 6 zeigen die Spreizeinrichtung 10 der Figuren 1 und 2 in einer
Anordnung zwischen einem abwärtigsten von mehreren Druckspalten, in denen jeweils
eine Ausgangsbahn B nacheinander in unterschiedlichen Farben bedruckt wird, und einer
abwärts von diesem Druckspalt angeordneten Längsfalzeinrichtung mit Längsfalzeinheiten
7 und 8, vorzugsweise Falztrichtern. Die Längsfalzeinheiten 7 und 8 sind wie der Rollenstand
1 der Anordnung der Figuren 3 und 4 quer zu den Druckspalten ausgerichtet.
[0030] In Figur 5 wird eine Ausgangsbahn B der Nennbreite mittels der Druckzylinder 4 und
5 beidseitig bedruckt, nach dem Bedrucken mittels einer abwärts vom abwärtigsten Druckspalt
angeordneten Längsschneideinrichtung 6 in eine erste Teilbahn B
1 und eine zweite Teilbahn B
2 längs geschnitten. Die Teilbahnen B
1 und B
2 werden mittels der Spreizeinrichtung 10, die der Spreizeinrichtung 10 der Figuren
1 und 2 entspricht, gewendet und einer Längsfalzeinrichtung 7, 8 zugeführt. Die Spreizeinrichtung
10 befindet sich in dem anhand der Figur 1 erläuterten Ausgangszustand. Abwärts von
der Spreizeinrichtung 10 ist eine Wendeeinrichtung mit zwei parallelen Wendestangen
15 und 16 angeordnet. Mittels der Wendeeinrichtung 15, 16 kann wahlfrei entweder die
Teilbahn B
1 auf die Teilbahn B
2 oder die Teilbahn B
2 auf die Teilbahn B
1 gewendet und gekehrt werden, so dass die nach dem Wenden und Kehren aufeinander liegenden
Teilbahnen B
1 und B
2 in einem Teilbahnstrang mittels jeweils einer der Längsfalzeinrichtungen 7 und 8
längs gefalzt werden können. Im dargestellten Beispiel wird die Teilbahn B
2 auf die Teilbahn B
1 gewendet und gekehrt und mit dieser gemeinsamen im Bahnstrang mittels der Längsfalzeinrichtung
7 längs gefalzt. Anstatt die Teilbahnen B
1 und B
2 in einem gemeinsamen Teilbahnstrang zu vereinigen, können sie alternativ auch nebeneinander
und optional mit anderen Teilbahnen zu jeweils einem Bahnstrang vereinigt werden und
auf die Längsfalzeinrichtung 7, 8 laufen, die Teilbahn B
1 auf die Längsfalzeinheit 7 und die Teilbahn B
2 auf die Längsfalzeinheit 8.
[0031] Figur 6 zeigt den Druck auf eine Ausgangsbahn B, die eine geringere Breite als die
Nennbreite aufweist. Die aus dieser Bahn B durch Längsschnitt bei 6 erhaltenen Teilbahnen
B
1 und B
2 werden daher nicht nur aus der Laufrichtung T, einer Umfangsrichtung der Druckzylinder
4 und 5, in die Querrichtung Q umgelenkt, sondern mittels der Spreizeinrichtung 10
gespreizt, so dass sie auch auf die Positionen ausgerichtet werden, die die Längsfalzeinheiten
7 und 8 längs einer zu Querrichtung Q orthogonalen Achse aufweisen. Die Spreizeinrichtung
10 nimmt daher den Verstellzustand ein, wie er anhand der Figur 2 beschrieben wurde,
so dass die Teilbahnen B
1 und B
2 beim Ablaufen von den Umlenkstrukturen 11 und 12 voneinander den vergrößerten Abstand
x aufweisen. Die Teilbahn B
2 wird beispielhaft wieder auf die Teilbahn B
1 gewendet und gekehrt und im Teilbahnstrang gemeinsam mit dieser mittels der Längsfalzeinrichtung
7 längs gefalzt. Die Spreizeinrichtung 10 entspricht der Spreizeinrichtung 10 der
Figuren 1 und 2, so dass auf die dortigen Ausführungen verwiesen werden kann. Es sind
lediglich die Laufrichtungen des Auf- und Ablaufens auf die und von den Umlenkstrukturen
11 und 12 vertauscht, indem in der Anordnung der Figuren 5 und 6 die jeweilige Ausgangsbahn
B in der auf die Druckspalte ausgerichteten Laufrichtung T zur Spreizeinrichtung 10
läuft und die gewendeten, in Figur 5 ungespreizten und in Figur 6 gespreizten Teilbahnen
B
1 und B
2 ausgerichtet auf die Längsfalzeinrichtung 7, 8 in Querrichtung Q von den Umlenkstrukturen
11 und 12 ablaufen. Für die Überführung aus dem in Figur 5 eingenommenen Ausgangszustand
in den in Figur 6 eingenommenen Verstellzustand werden die Umlenkstrukturen 11 und
12 dementsprechend nicht in die einander entgegengesetzten Richtungen Q und -Q, sondern
in die einander entgegengesetzten Richtungen T und -T verstellt.
[0032] Figur 7 zeigt eine Spreizeinrichtung 10 für drei Teilbahnen B
1, B
2 und B
3. Die Spreizeinrichtung 10 ist aus der Spreizeinrichtung 10 für zwei Teilbahnen abgeleitet.
Sie umfasst zusätzlich zu der Umlenkstruktur 11 für die erste Teilbahn B
1 und die Umlenkstruktur 12 für die zweite Teilbahn B
2 eine dritte Umlenkstruktur 13 für die dritte Teilbahn B
3. Die Teilbahn B
3 läuft zwischen den Teilbahnen B
1 und B
2 in die Querrichtung Q auf die Umlenkstruktur 13, umschlingt diese, so dass sie wie
auch die Teilbahnen B
1 und B
2 in die neue Laufrichtung T gewendet wird. Hinsichtlich der Neigung der Umlenkstrukturen
11, 12 und 13 in Bezug auf die Laufrichtungen Q und T, den Umschlingungswinkeln und
die Art der Verstellbarkeit der Umlenkstrukturen 11 und 12 entspricht die weitergebildete
Spreizeinrichtung 10 der Spreizeinrichtung 10 der Figuren 1 bis 6.
[0033] Die Umlenkstruktur 13 ist ebenfalls als nicht drehbar abgestützte Wendestange gebildet,
zu ihr gelten diesbezüglich die für die Umlenkstrukturen 11 und 12 getroffenen Aussagen.
Die Umlenkstruktur 13 muss zur Anpassung an unterschiedlich breite Ausgangsbahnen
allerdings nicht verstellt werden und kann daher in bevorzugten einfachen Ausführungen
relativ zum Gestell der Druckmaschine unbeweglich sein. Sie ist in einem Abstand parallel
zu der gemeinsamen Ebene der auf die Umlenkstrukturen 11 und 12 auflaufenden Teilbahnen
B
1 und B
2 angeordnet. Die Teilbahn B
3, die im Ausführungsbeispiel zwischen den Teilbahnen B
1 und B
2 läuft, wird mittels aufwärts der Spreizeinrichtung 10 angeordneten Umlenkeinrichtungen
18 und 19 aus der bis dahin gemeinsamen Ebene der Teilbahnen B
1 bis B
3 und zu der Umlenkstruktur 13 geführt, behält hierbei allerdings die Laufrichtung
Q bei. Die von der Umlenkstruktur 13 gebildete Umlenkachse ist entsprechend von den
Umlenkachsen der Umlenkstrukturen 11 und 12 parallel beabstandet.
[0034] In Figur 7 werden die Teilbahnen B
1 bis B
3 hinsichtlich des seitlichen Abstands nicht beeinflusst, so dass die von den Umlenkstrukturen
11 und 12 ablaufenden Teilbahnen B
1 und B
2 voneinander und jeweils von der Teilbahn B
3 den gleichen seitlichen Abstand wie beim Auflaufen auf die aufwärtigste der Umlenkstrukturen,
im Beispiel die Umlenkstrukur 11, aufweisen, wobei der seitliche Abstand wie in den
anderen Ausführungsbeispielen in einer auf die Teilbahnen B
1 bis B
3 orthogonalen Draufsicht gemessen wird. Um den seitlichen Abstand, den die Teilbahnen
B
1 bis B
3 jeweils paarweise voneinander aufweisen, zu verändern, insbesondere um die Teilbahnen
B
1 und B
2 nach außen, die eine nach links und die andere nach rechts abzuspreizen, werden die
Umlenkstrukturen 11 und 12 wie anhand der Figur 2 erläutert verstellt. Zum Abspreizen,
d.h. zum Vergrößern des seitlichen Abstands, wird die aufwärtigere Umlenkstruktur
11 gegen die Laufrichtung Q des Auflaufens und die abwärtigere Umlenkstruktur 12 in
die Laufrichtung Q parallel zu sich selbst in der gemeinsamen Bahnebene verstellt.
Die Umlenkstruktur 13 kann wie gesagt ihre Position beibehalten. Auf diese Weise können
die Teilbahnen B
1 und B
2 in Bezug auf die Laufrichtung T des Ablaufens insbesondere je um das gleiche Maß
x/2 und symmetrisch zur mittleren Teilbahn B
3 nach rechts und nach links abgespreizt werden.
[0035] In einer Modifikation kann die dritte Umlenkstruktur 13 so angeordnet sein, dass
sie zwischen den in solch einer modifizierten Ausführung axial verkürzten Umlenkstrukturen
11 und 12 angeordnet ist und im Ausgangszustand mit diesen eine Flucht bildet. Von
dem Unterschied abgesehen kann die so modifizierte Spreizeinrichtung 10 der anhand
der Figur 7 beschriebenen entsprechen. In beiden Ausführungen können wahlweise Teilbahnen
B
1 bis B
3 ungespreizt oder gespreizt von der Spreizeinrichtung 10 ablaufen. Stattdessen kann
in beiden Ausführungen auch eine nicht geschnittene Ausgangsbahn entweder die im Ausgangszustand
befindlichen Umlenkstrukturen 11 und 12 der Ausführung der Figur 7 oder in der geschilderten
Modifikation alle drei Umlenkstrukturen 11 bis 13 gemeinsam umschlingen, um in die
neue Laufrichtung T gewendet zu werden. Es ist auch eine Bahnführung realisierbar,
in der die Umlenkstrukturen 11 und 12 in einen Verstellzustand verstellt werden, in
dem die von den Umlenkstrukturen 11 und 12 ablaufenden Teilbahnen B
1 und B
2 voneinander einen geringeren seitlichen Abstand als an dem Ort aufweisen, an dem
eine dieser Teilbahnen B
1 und B
2 auf die aufwärtigere der Umlenkstrukturen 11 und 12, im dargestellten Beispiel auf
die Umlenkstruktur 11, läuft. In noch einer Modifikation ist es ferner denkbar, dass
die Umlenkstruktur 13 ebenfalls in oder gegen die Laufrichtung Q des Auflaufens verstellbar
ist.
[0036] Auch die auf die Situation mit drei Teilbahnen B
1 bis B
3 weiter entwickelte Spreizeinrichtung 10 kann aufwärts oder abwärts des Drucks angeordnet
sein, um eine Ausgangsbahn, oder daraus erhaltene Teilbahnen im Falle der Querausrichtung
eines Rollenstands in den Druck einzuschleusen oder im Falle der Querausrichtung einer
Längsfalzeinrichtung aus dem Druck auszuschleusen und quer auf die Längsfalzeinrichtung
auszurichten.
Bezugszeichen:
[0037]
- 1
- Rollenstand
- 2
- Rolle
- 3
- Schneideinrichtung
- 4
- Druckzylinder
- 5
- Druckzylinder
- 6
- Schneideinrichtung
- 7
- Längsfalzeinheit
- 8
- Längsfalzeinheit
- 9
- -
- 10
- Spreizeinrichtung
- 11
- erste Umlenkstruktur
- 12
- zweite Umlenkstruktur
- 13
- dritte Umlenkstruktur
- 14
- -
- 15
- Wendestange
- 16
- Wendestange
- 17
- -
- 18
- Umlenkeinrichtung
- 19
- Umlenkeinrichtung
- B
- Ausgangsbahn
- B1
- erste Teilbahn
- B2
- zweite Teilbahn
- T
- Laufrichtung, Umfangsrichtung
- Q
- Laufrichtung, Querrichtung
- α
- Neigungswinkel
1. Rollenrotationsdruckmaschine umfassend:
a) einen Rollenstand (1) zum Aufnehmen einer Rolle (2) einer Ausgangsbahn (B),
b) eine Schneideinrichtung (3; 6) zum Längsschneiden der Ausgangsbahn (B) in eine
erste Teilbahn (B1) und wenigstens eine weitere, zweite Teilbahn (B2),
c) einen Druckzylinder (4) und einen Gegendruckzylinder (5), die miteinander einen
Druckspalt für die Ausgangsbahn (B) oder Teilbahnen (B1, B2) bilden,
d) eine Längsfalzeinrichtung (7, 8) zum Längsfalzen der Teilbahnen (B1, B2),
e) wobei wenigstens eine der Komponenten aus Rollenstand (1) und Längsfalzeinrichtung
(7, 8) quer zu dem Druckspalt ausgerichtet ist,
f) eine zwischen dem Druckspalt und der wenigstens einen quer ausgerichteten Komponente
(1; 7, 8) von der ersten Teilbahn (B1) umschlingbare erste Umlenkstruktur (11), die für die erste Teilbahn (B1) eine Umlenkachse bildet, die sich schräg zu der Laufrichtung (Q; T) erstreckt, in
der die erste Teilbahn (B1) im Druckbetrieb auf die erste Umlenkstruktur (11) läuft,
g) und eine neben der ersten Umlenkstruktur (11) angeordnete, von der zweiten Teilbahn
(B2) umschlingbare zweite Umlenkstruktur (12), die für die zweite Teilbahn (B2) eine Umlenkachse bildet, die sich schräg zu der Laufrichtung (Q; T) erstreckt, in
der die zweite Teilbahn (B2) im Druckbetrieb auf die zweite Umlenkstruktur (12) läuft,
h) so dass die Teilbahnen (B1, B2) mittels der Umlenkstrukturen (11, 12) im Falle der Querausrichtung des Rollenstands
(1) auf den Druckspalt und im Falle der Querausrichtung der Längsfalzeinrichtung (7,
8) auf diese ausgerichtet werden können, vorzugsweise nur durch Umschlingen der Wendestrukturen
(11, 12),
i) wobei die Umlenkstrukturen (11, 12) in Laufrichtung (Q; T) der auf die Umlenkstrukturen
(11, 12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) zueinander versetzt oder versetzbar sind, um in einer Draufsicht gesehen einen seitlichen
Abstand (x) zwischen den Teilbahnen (B1, B3) zu ändern.
2. Rollenrotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkstrukturen (11, 12) relativ zu einem Gestell der Druckmaschine
aus einer Position geringsten Versatzes, in der die Umlenkachsen der Umlenkstrukturen
(11, 12) in Laufrichtung (Q; T) der auf die Umlenkstrukturen (11, 12) laufenden Teilbahnen
(B1, B2) relativ zueinander einen geringsten Versatz aufweisen, in eine Position größten
Versatzes verstellbar ist.
3. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkstrukturen (11, 12) in oder gegen die Laufrichtung (Q;
T) der auf sie laufenden Teilbahn (B1, B2) relativ zu einem Gestell der Druckmaschine verstellbar ist.
4. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstrukturen (11, 12) relativ zu dem Gestell und relativ zueinander aus einem
Zustand, in dem ihre Umlenkachsen in Laufrichtung (Q; T) der auf die Umlenkstrukturen
(11, 12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) relativ zueinander einen geringsten Versatz aufweisen, vorzugsweise miteinander
fluchten, in einander entgegengesetzten Richtungen, vorzugsweise in und gegen die
Laufrichtung (Q; T), verstellbar sind, vorzugsweise gleichzeitig.
5. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (3; 6) zum Längsschneiden der Ausgangsbahn (B) in eine weitere,
dritte Teilbahn (B3) eingerichtet und eine von der dritten Teilbahn (B3) umschlingbare dritte Umlenkstruktur (13) vorgesehen ist, wobei die erste Umlenkstruktur
(11) in oder die zweite Umlenkstruktur (12) gegen die Laufrichtung (Q; T) der auf
diese Umlenkstrukturen (11,12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) relativ zu der dritten Umlenkstruktur (13) versetzt oder versetzbar sind, um in
einer Draufsicht gesehen einen seitlichen Abstand (x) zwischen der ersten Teilbahn
(B1) und der dritten Teilbahn (B3) oder einen seitlichen Abstand (x) zwischen der zweiten Teilbahn (B2) und der dritten Teilbahn (B3) ändern zu können.
6. Rollenrotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Umlenkstruktur (11) und die zweite Umlenkstruktur (12) jeweils relativ
zu der dritten Umlenkstruktur (13) verstellbar sind.
7. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Umlenkachsen der ersten Umlenkstrukur (11) und der zweiten Umlenkstruktur
(12) in einer gemeinsamen Ebene erstrecken, im Falle der Verstellbarkeit wenigstens
einer der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) vorzugsweise auch in den unterschiedlichen
Positionen der wenigstens einen verstellbaren Umlenkstruktur (11, 12; 11, 12, 13).
8. Rollenrotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch in Kombination mit Anspruch
5, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Umlenkachse der dritten Umlenkstruktur (13) in einer Ausführung ebenfalls
in der gemeinsamen Ebene und in einer anderen Ausführung in einer anderen Ebene erstreckt,
die zu der für die erste Umlenkstrukur (11) und die zweite Umlenkstruktur (12) gemeinsamen
Ebene parallel ist.
9. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) Umlenkstangen oder Umlenkwalzen sind und
den gleichen Umfang aufweisen.
10. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) in Laufrichtung (Q; T)
der auf sie laufenden Teilbahn (B1, B2; B1, B2, B3) zu sich selbst parallel verstellbar ist, vorzugsweise in oder gegen die Laufrichtung
(Q; T) der auf sie laufenden Teilbahn (B1, B2; B1, B2, B3).
11. Rollenrotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) für die Änderung des seitlichen
Abstands (x) beweglich, vorzugsweise linear beweglich gelagert ist, wobei für ein
Verstellen wenigstens dieser Umlenkstruktur vorzugsweise eine motorische Verstelleinrichtung
vorgesehen ist.
12. Verfahren zum Spreizen von Teilbahnen im Rollenrotationsdruck, bei dem
a) eine Ausgangsbahn (B) von einer Rolle (2) abwickelt
b) und in eine erste Teilbahn (B1) und wenigstens eine zweite Teilbahn (B2) längs geschnitten wird,
c) die Ausgangsbahn (B) oder Teilbahnen (B1, B2) in einem Druckspalt, den ein Druckzylinder (4) mit einem Gegendruckzylinder (5)
bildet, bedruckt wird oder werden,
d) die erste Teilbahn (B1) über eine Längsfalzeinrichtung (7, 8) zu einem Falzapparat und die zweite Teilbahn
(B2) über die Längsfalzeinrichtung (7, 8) zu dem gleichen oder einem anderen Falzapparat
gefördert werden,
e) wobei die Rolle (2) oder die Längsfalzeinrichtung (7, 8) quer zum Druckspalt ausgerichtet
ist oder sind,
f) die erste Teilbahn (B1) mittels einer ersten Umlenkstruktur (11) und die zweite Teilbahn (B2) mittels einer neben der ersten Umlenkstruktur (11) angeordneten zweiten Umlenkstruktur
(12)
f1) im Falle der Querausrichtung der Rolle (2) zwischen der Rolle (2) und dem Druckspalt
auf den Druckspalt
f1) und im Falle der Querausrichtung der Längsfalzeinrichtung (7, 8) zwischen dem
Druckspalt und der oder den Längsfalzeinrichtung (7, 8) auf die Längsfalzeinrichtung
(7, 8) ausgerichtet wird, vorzugsweise in einer pro Teilbahn einzigen Umlenkoperation,
g) und die Umlenkstrukturen (11, 12) in Laufrichtung (Q; T) der auf die Umlenkstrukturen
(11, 12) laufenden Teilbahnen (B1, B2) zueinander versetzt sind, so dass die von den Umlenkstrukturen (11, 12) ablaufenden
Teilbahnen (B1, B2) in einer Draufsicht relativ zueinander einen anderen, vorzugsweise größeren seitlichen
Abstand (x) als an dem Ort haben, an dem eine der Teilbahnen (B1, B2) auf die aufwärtigere der Umlenkstrukturen (11, 12) läuft.
13. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem eine dritte Teilbahn (B3) in der Draufsicht neben der ersten Teilbahn (B1) und der zweiten Teilbahn (B2), vorzugsweise zwischen diesen läuft.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die erste Teilbahn (B
1) mittels der ersten Umlenkstruktur (11) oder die zweite Teilbahn (B
2) mittels der zweiten Umlenkstruktur (12)
(i) in einer Druckproduktion in den seitlichen Abstand (x) zu der jeweils anderen
dieser Teilbahnen (B1, B2) oder der dritten Teilbahn (B3) des Anspruchs 12 oder 13
(ii) und nach einer Verstellung der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) in einer
anderen Druckproduktion in der Draufsicht unmittelbar neben die jeweils andere dieser
Teilbahnen (B1, B2) oder unmittelbar neben die dritte Teilbahn (B3) des Anspruchs 12 oder 13 umgelenkt, vorzugsweise gewendet wird oder werden.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
(i) in einer Druckproduktion die erste Teilbahn (B1) mittels der ersten Umlenkstruktur (11) oder die zweite Teilbahn (B2) mittels der zweiten Umlenkstruktur (12) in den seitlichen Abstand (x) zu der jeweils
anderen dieser Teilbahnen (B1, B2) oder der dritten Teilbahn (B3) des Anspruchs 12 oder 13 umgelenkt, vorzugsweise gewendet wird oder werden
(ii) und nach einer Verstellung der Umlenkstrukturen (11, 12; 11, 12, 13) in einer
anderen Druckproduktion die Ausgangsbahn (B) mittels der Umlenkstrukturen (11, 12;
11, 12, 13) umgelenkt, vorzugsweise gewendet wird.