[0001] Die Erfindung betrifft eine Tribüne, insbesondere eine transportable Tribüne, mit
Stufenelementen, die aus einem im Wesentlichen quaderförmigen Tragrahmen, in dem sie
in Transportlage angeordnet sind, in einer horizontalen Auszugsrichtung in die Gebrauchslage
teleskopartig auseinander gezogen werden können, entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige transportable Tribüne ist in der
DE 198 11766 C des Anmelders beschrieben und hat sich im Wesentlichen bewährt, doch hat sich herausgestellt,
dass, insbesondere nach oftmaligem Aufbau und Abbau und bei schwerer Belastung, insbesondere
dynamischer Belastung, wie sie verschiedentlich bei Sportereignissen und auch Freiluftkonzerten
und Ähnlichem durch das Publikum ausgeübt wird, zu Deformationen im Bereich der Teleskopauszüge
kommt, die teure Reparaturen notwendig machen. Diese Probleme erfordern auch eine
erhöhte Aufmerksamkeit im Hinblick auf den Zustand der Tribüne und so erhöhte Instandhaltungskosten.
[0003] Die Erfindung bezweckt hier Abhilfe zu schaffen, und eine Tribüne der eingangs genannten
Art anzugeben, die mechanisch deutlich stabiler und belastbarer ist, ohne ein merkliches
Mehr an Gewicht oder Komplexität zu bedingen. Dazu ist noch auszuführen, dass die
Hubvorrichtung, die bei der Tribüne gemäß dem Stand der Technik vorgesehen war, sich
in der Praxis als nicht notwendig und darüberhinaus als störanfällig erwiesen hat,
sodass die praktisch ausgeführten transportablen Tribünen zumeist in dieser Hinsicht
nicht der DE-C entsprechen, auch die Tribüne gemäß der vorliegenden Erfindung sieht
standardmäßig keine Hubvorrichtung vor.
[0004] Erfindungsgemäß werden diese Ziele dadurch erreicht, dass das Teleskopprofil bzw.
Tragprofil im Querschnitt im Wesentlichen verkehrt U-förmig ausgebildet ist, somit
unten offen ist, und nach innen, zum Schlitz hin eingezogene Schenkelenden aufweist,
und dass in diesem Tragprofil zumindest vier paarweise angeordnete Tragrollen des
darunter liegenden Stufenelementes laufen, die beidseits eines im Wesentlichen vertikalen
Steges, der durch den Schlitz ragt, angeordnet sind und dass der Steg seinerseits
wieder ein in Auszugsrichtung vorkragendes Tragprofil aufweist.
[0005] Auf diese Weise wird einerseits die Last auf mehr Rollen als im Stand der Technik
verteilt, andererseits wird durch das im Wesentlichen geschlossene Tragprofil eine
größere Steifigkeit des selben erreicht, sodass Deformationen aller Art ein größerer
Widerstand als es bei den Tribünen des Standes der Technik war, entgegengesetzt wird,
und schließlich wird für die Fälle von Überlastung oder vorschriftswidriger Handhabung
beim Ausziehen (es wurden bereits Fälle dokumentiert, wonach das Ausziehen der einzelnen
Stufenelemente mit einer Kette erfolgte, die an einem Bagger befestigt war) zuverlässig
verhindert, dass die Tragrollen seitlich aus den Tragprofilen gleiten.
[0006] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
die Fig. 1 eine erfindungsgemäß aufgebaute Tribüne in perspektivischer Ansicht,
die Fig. 2 ein erfindungsgemäß ausgestattetes Stufenelement in perspektivischer Ansicht,
die Fig. 3 einige Stufenelemente, teils ausgefahren, teils eingeschoben,
die Fig. 4 eine Frontansicht eines Teils der Fig. 3 und
die Fig. 5 ein Auszugselement in detaillierter perspektivischer Ansicht.
[0007] Die Fig. 1 zeigt eine transportable Tribüne 1 in ihrer Gesamtheit. Erkennbar sind
die Stufenelemente 2, die aus einem Tragrahmen 5, der im Allgemeinen die Form eines
Containers hat und bevorzugt die Außenmaße und Beschläge wie ein 20 Fuß-Container
oder ein 40 Fuß-Container aufweist, bestehen. Dies ermöglicht ein leichtes transportieren
und Verschiffen. Aus dem Container 5 sind die einzelnen schubladenartigen Elemente
2 teleskopartig ausschiebbar. In Fig. 1 sind noch Absperrungen der Tribüne und Stufenelemente,
die Stufen aufweisen, eingezeichnet, um die Variabilität zu zeigen.
[0008] Die Fig. 2 zeigt ein Stufenelement 2 in seiner Gesamtheit. Die Auszugrichtung ist
mit F angegeben, parallel zu dieser Richtung befindet sich am Rand bzw. im Randbereich
jedes Stufenelementes eine Tragschiene 3 unterhalb der eigentlichen Trittfläche 4
und, parallel zu den Tragprofilen 3 und bevorzugt fest mit ihnen verbunden, im oberen,
in Auszugsrichtung F gesehen, hinteren Bereich jeweils eine Tragrollenanordnung 6.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, besteht jede Tragrollenanordnung 6 aus vier Rollen
14, diese sind paarweise links und rechts eines Steges 7 angeordnet, ein vorderes
Rollenpaar 8 und ein hinteres Rollenpaar 9. Die Rollenpaare 8, 9 und der Steg 7 sind
in das Tragprofil 3 des nächst höheren Stufenelementes 2 eingeschoben, wie aus den
Fig. 3 und 4 ersichtlich ist.
[0009] Fig. 3 zeigt rein schematisch mehrere zusammenhängende Stufenelemente 2 mit den jeweiligen
Tragprofilen 3 und dem, nur beim obersten Stufenelement 2 sichtbaren, Steg 7 und dem
vorderen Rollenpaar 8 und dem hinteren Rollenpaar 9.
[0010] Die Fig. 4 ist eine Darstellung entlang des Pfeils IV in Fig. 3 und zeigt die Tragprofile
3 fluchtend, daher nur die vorderen Rollenpaare 8, und die Stege 7. In Fig. 4 ersichtlich
sind auch Seitenflügel 10, die der Montage der einzelnen Stufenelemente 2 dienen,
die in Fig. 4 nicht dargestellt sind.
[0011] Aus Fig. 4 ist insbesondere der stabile Aufbau der Tragprofile 3 ersichtlich, die
ein hohes Flächenträgheitsmoment im Querschnitt aufweisen, insbesondere wenn die Verbindung
zwischen dem eigentlichen Tragprofil 3 und dem Steg 7 fest und massiv ausgebildet
ist.
[0012] Die Fig. 5 zeigt nun, ebenfalls rein schematisch und unter Verzicht auf die Darstellung
von verschiedenen Anschlägen, Laufweitenbegrenzern, Versteifungsrippen und Montageelementen
für die Stufenelemente ein Tragprofil 3 samt fest darauf angeordneten Steg 7 und den
beiden Rollenpaaren 8, 9, wobei die Rollen 14 nur rein schematisch, somit ohne Lager,
etc., angedeutet sind.
[0013] Durch das Einbringen der Rollenpaare 8, 9 in das Tragprofil 3, in dem sie auf den
beiden Laufflächen 11, 12 laufen, während der Steg 7 durch den dazwischen liegenden
Schlitz 13 nach unten ragt, ist einerseits eine hervorragende Führung der Rollen 14
der beiden Rollenpaare 8, 9 erreicht und gleichzeitig jegliche Gefahr eines Entgleisens
auch bei sehr starker Deformation der Stufenelemente 2 und damit starker Verkantung
der Tragschiene 3 um ihre Längsachse (diese verläuft parallel zur Auszugsrichtung
F) zuverlässig verhindert. Selbst wenn es zu großen bleibenden (plastischen) Deformationen
in diesem Bereich kommen sollte, so ist der größte anzunehmende Schaden ein Klemmen
oder Steckenbleiben der Rollenpaare in der Tragschiene, ohne dass es dabei zu einem
Absturz des Stufenelementes kommen kann; die Sicherheit der Vorrichtung wird ganz
wesentlich erhöht und ist auch bei unsachgemäßen Behandeln der Anlage nicht zu kompromittieren.
[0014] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellt Ausführungsbeispiel beschränkt, sondern
kann verschiedentlich abgewandelt werden. So kann das Profil eine andere Form annehmen
und muss nicht im unteren Bereich die dargestellten Abschrägungen seitlich der Laufflächen
11, 12 aufweisen. Es ist möglich, mehr als zwei Rollenpaare vorzusehen, um auch im
Falle von größeren Toleranzen oder beginnender Deformation eine möglichst gleichmäßige
Verteilung der Belastung zu erreichen. Dabei ist es insbesondere möglich, statt eines
oder beider Rollenpaare ein Doppelrollenpaar auf einer Wippe vorzusehen, sodass bei
Belastung durch Schwenken der Wippe um eine Wippenachse, die parallel zu den Rollenachsen
verläuft, eine möglichst gleichmäßige Verteilung der Last erfolgt.
[0015] Es können Maßnahmen vorgesehen sein, die es ermöglichen "hinter" eine Tribüne wie
sie die Fig. 1 zeigt eine weitere Tribüne, allerdings erhöht um einen Container, aufzustellen
und mit der in Fig. 1 dargestellten Tribüne passend zu verbinden und darauf abzustützen
etc.. Es können die erfindungsgemäßen Tribünen auch "fest" eingebaut sein, beispielsweise
in großen Hallen, um gegebenenfalls den Platz für spezielle Veranstaltungen freizubekommen.
Dann ist der Container nicht ein Gegenstand für sich, sondern es sind, wenn es gewünscht
wird, die jeweils obersten, festen Stufenelemente entsprechend massiv im umgebenden
Mauerwerk verankert, der Container mutiert zu einer Art Abdeckung gegen Verstaubung,
zum Unterbinden unerwünschten Zuganges und zur optischen Verschönerung.
[0016] Wesentlich ist in allen Fällen die erläuterte Anordnung von Rollenpaaren mit Rollen
links und rechts eines Steges, die auf Laufflächen innerhalb eines nahezu geschlossenen
Profils rollen, um das Entgleisen zu verhindern. Natürlich sind die obersten Tragprofile
ohne darüber angeordneten Stegen und Rollen ausgebildet und die untersten ohne Tragprofile,
da sie deren nicht bedürfen.
[0017] Es ist nicht zwingend notwendig, dass die Rollen 14 so paarweise angeordnet sind,
dass sie auf fluchtenden bzw. durchgehenden Achsen sitzen, sie könnten in Richtung
F leicht versetzt sein, ohne die paarige Anordnung zu verlassen, doch ist diese fluchtende
Anordnung mechanisch besonders bevorzugt.
1. Tribüne, insbesondere transportable Tribüne (1), mit Stufenelementen (2), die aus
einem im Wesentlichen quaderförmigen Tragrahmen, in dem sie in Transportlage bzw.
Ruhelage, angeordnet sind, in einer horizontalen Auszugsrichtung (F) in die Gebrauchslage
teleskopartig entlang von Tragprofilen (3), die im seitlichen Endbereich der Stufenelemente
angeordnet sind, auseinander gezogen werden können, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Tragprofil (3) im Querschnitt im Wesentlichen verkehrt U-förmig ausgebildet
ist, somit unten offen ist, und nach innen, zum Schlitz (13) hin, eingezogene Schenkelenden
aufweist, deren obere, somit innen liegende Oberflächen als Laufflächen (11, 12) dienen,
und dass in diesem Tragprofil (3) zumindest vier paarweise angeordnete Tragrollen
(14) des darunter liegenden Stufenelementes (2) auf den Laufflächen (11, 12) laufen,
die beidseits eines im Wesentlichen vertikalen Steges (7), der durch den Schlitz (13)
ragt, angeordnet sind und dass der Steg (7) an seiner Unterseite seinerseits wieder
mit einem in Auszugsrichtung (F) vorkragenden Tragprofil (13) verbunden ist.
2. Tribüne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Rollenpaar (8, 9) auf einer gemeinsamen Achse sitzt.
3. Tribüne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Rollenpaar als Doppelpaar ausgebildet ist, dessen zwei Achsen auf einer
gemeinsamen Wippe angeordnet sind, die verschwenkbar am Steg (7) befestigt ist.