[0001] Die Erfindung betrifft ein Stütz- und Verbindungsprofil aus Leichtmetall für ein
selbsttragendes Gerüst, insbesondere für Leichtbauhallen und Großzeltkonstruktionen,
dass wenigstens eine in Längsrichtung des Profilkörpers verlaufende Verstärkungseinlage
aus einem Faserverbundwerkstoff aufweist. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines faserverstärkten Metallprofils.
[0002] Die Erfindung betrifft ein Stütz- und Verbindungsprofil aus Leichtmetall für ein
selbsttragendes Gerüst, insbesondere für Leichtbauhallen und Großzeltkonstruktionen,
das wenigstens eine in Längsrichtung des Profilkörpers verlaufende Verstärkungseinlage
aus einem Faserverbundwerkstoff aufweist.
[0003] Derartige Profile sind aus der
WO 01/46536 bekannt. Diese bekannten Stütz- und Verbindungsprofile weisen die Verstärkungslagen
in Vertiefungen der Außenfläche des Profilkörpers auf, wobei die Verstärkungslagen
nach innen oder außen bereichsweise freiliegen und nicht vollständig umschlossen sind.
In Abhängigkeit der Verbindungsart zwischen dem Profilkörper und der Verstärkungseinlage
lassen sich unterschiedlich große Kräfte von dem Profilkörper auf die Verstärkungslagen
übertragen.
[0004] Ein besonderes Problem besteht bei der Herstellung von Stütz- und Verbindungsprofilen,
die für Leichtbauhallen und Großzeltkonstruktionen eingesetzt werden sollen. Bei diesen
Bauwerken können die Stütz- und Verbindungsprofile eine große Länge von teilweise
über 10 Meter erreichen. Hier hat es sich in der Vergangenheit als besonders schwierig
erwiesen, eine gute dauerhafte Verbindung zwischen einer Faserverstärkung und dem
meist aus Aluminium bestehenden Metallprofil herzustellen. Von besonderer Bedeutung
ist dabei, dass derartige Bauwerke auch unterschiedlichen klimatischen Bedingungen
ausgesetzt werden. So müssen faserverstärkte Stütz- und Verbindungsprofile auch zumindest
in einem Temperaturbereich von -20°C bis 80°C eine sichere Verbindung zwischen der
Faserverstärkung und dem Metallprofil beibehalten können.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Verbindung zwischen Verstärkungslage
und Profilkörper zu verbessern, wobei die Verstärkungslage gleichzeitig besonders
wirkungsvoll vor Beschädigungen geschützt werden soll.
[0006] Diese Aufgabe wird mit der vorliegenden Erfindung im Wesentlichen dadurch gelöst,
dass in einem zu der Längsrichtung des Profilkörpers senkrechten Querschnitt in dem
Profilkörper wenigstens eine geschlossene Kammer ausgebildet ist, in der wenigstens
eine Verstärkungseinlage stoff-, form- und/oder kraftschlüssig fixiert ist. Eine das
Verbindungsprofil umgebende geschlossene Kammer bietet den Vorteil, dass die Kräfte
über die gesamte Verstärkungseinlage eingeleitet bzw. aufgefangen werden können. Zudem
ist die Verstärkungseinlage in der geschlossenen Kammer im Profilkörper vor mechanischen
oder sonstigen Beschädigungen wirkungsvoll geschützt. Die dadurch erreichte optimale
Ausnutzung der physikalischen Eigenschaften der Verstärkungseinlage unter Berücksichtigung
der auftretenden Belastungen ermöglicht darüber hinaus eine Reduzierung der Dimensionierung
von dem Profilkörpermaterial. Der Grund dafür liegt darin, dass die Kräfte, insbesondere
die Biegemomente und Zug- und Druckkräfte, wie sie bspw. bei Windbelastungen auftreten,
primär von der Verstärkungseinlage aufgefangen werden und nicht vom Profilkörper getragen
werden müssen.
[0007] Wird die Verstärkungseinlage in eine Kammer eingegossen, wird auf diese Weise eine
sehr feste und hohe Kräfte übertragende Verbindung zwischen der Verstärkungseinlage
und dem Profilkörper geschaffen, was ein hohes Maß an Stabilität und Festigkeit für
die gesamte Gerüstkonstruktion bewirkt. Für eine sichere Verbindung zwischen Profilkörper
und Verstärkungseinlage sorgt auch gleichzeitiges oder separates Einkleben der Verstärkungseinlage
in den Profilkörper. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, eine Niet- oder Schraubverbindung
für die Fixierung der Verstärkungseinlage in dem Profilkörper zu verwenden.
[0008] Grundsätzlich ist es möglich, die geschlossene Kammer aus zwei oder mehr Elementen
zu bilden. Hierzu kann nach einer Ausführungsform, die insbesondere mit Hinblick auf
die Montage Vorteile bietet, eine geschlossene Kammer durch einen Wandabschnitt des
Profilkörpers sowie durch eine Abdeckung oder dgl. ausgebildet sein. Dabei kann die
Abdeckung lösbar mit dem Profilkörper mittels z.B. Klemm-, Rast- Schnapp-, oder Steckverbindungen
verbunden sein. Es wird jedoch bevorzugt, wenn die wenigstens eine geschlossene Kammer
einstückig mit dem Profilkörper ausgebildet ist.
[0009] Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die wenigstens
eine geschlossene Kammer derart gestaltet, dass ihr Lumen in einem zur Längsrichtung
des Profikörpers senkrechten Querschnitt größer als die Verstärkungseinlage ist. Mit
anderen Worten verbleibt zwischen der Innenfläche der Kammer und der Außenfläche der
beispielsweise lamellenartig gestalteten Faserverstärkung ein Spalt, welcher zur Verklebung
der Faserverstärkung mit dem Profil genutzt werden kann. Eine - mit Ausnahme der Stirnseiten
- allseitige flächige Verklebung ist für eine gute Verbindung der Faserverstärkung
mit dem Metallprofil sehr hilfreich. Die Faserverstärkung kann nur dann wirkungsvoll
zur Aufnahme von Zug- oder Druckkräften herangezogen werden, wenn eine derartige gute
Verklebung mit dem Metallprofil vorhanden ist.
[0010] In Weiterbildung dieses Erfindungsgedanken ist es vorgesehen, dass auf der Innenseite
der wenigstens einen geschlossenen Kammer und/oder auf der Außenseite der Verstärkungseinlage
wenigstens ein Führungs- und/oder Abstandselement vorgesehen ist. Ein solches Abstands-
und/oder Führungselement kann vorzugsweise als eine sich in Längsrichtung des Profilkörpers
erstreckende Rippe ausgebildet sein. Es können jedoch auch mehrere punkt- oder stegförmige
Vorsprünge, die regelmäßig oder unregelmäßig über die Innenfläche des Profilkörpers
bzw. über die Außenfläche der Verstärkungseinlage verteilt sind, hierzu eingesetzt
werden. Wesentlich ist, dass die Führungs- und/oder Abstandselemente einen definierten
Mindestabstand zwischen der Außenseite der Verstärkungseinlage und der Innenseite
der geschlossenen Kammer bewirken. Hierdurch ist es möglich, eine flächige Verklebung
der Verstärkungseinlage mit dem Metallprofil auch über die gesamte Länge des Profils
zu erreichen. Dabei ist es unschädlich, wenn sich die Innenseite der Kammer bzw. die
Außenseite der Verstärkungseinlage im Bereich der Führungs- und/oder Abstandselemente
tatsächlich berühren oder zumindest sehr nahe kommen, solange im Übrigen eine flächige
Verklebung ermöglicht wird. Die Verwendung von Führungs- und/oder Abstandselementen
ist insbesondere dann wichtig, wenn die erfindungsgemäßen Stütz- und Verbindungsprofile
vergleichsweise lang sind, das heißt beispielsweise mehrere Meter lange sind, da die
Faserverstärkung anderenfalls mit ihrer Unterseite aufgrund der Schwerkraft auf einer
Fläche der Kammer aufliegen würde, so dass dort keine Verklebung stattfinden könnte.
[0011] Zum Erreichen einer hohen Feuerfestigkeit der Profile können dem Profilkörper schwer
entflammbare Chemikalien beigemischt sein. Auf diese Weise können u.a. die bei Bau
und Betrieb von Zelten geltenden Richtlinien eingehalten werden. So ist in Richtlinien
für Zelt- oder Hallenkonstruktionen vorgeschrieben, dass alle Baustoffe entsprechend
DIN 4102 Teil 1 mindestens schwer entflammbar sein müssen. Nur für Bedachungen, die
höher als 2,30 m über begehbaren Flächen liegen, dürfen normal entflammbare Baustoffe
nach DIN 4102 Teil 1 verwendet werden. In anderen Ländern werden Zelte oder Hallen
teilweise wie sonstige bauliche Anlagen behandelt, d.h. sie unterliegen auch den Brandschutzbestimmungen
für solche bauliche Anlagen. Diese sehen teilweise vor, dass die Bauten 30 oder 60
min dem Feuer widerstehen müssen. Aluminium und Stahl können dies alleine nicht leisten,
sondern verformen sich bzw. beginnen zu schmelzen. Durch die Zugabe von entsprechenden
Chemikalien, wie Aluminiumtrihydrat, Brom oder dgl. können Feuerklassen erreicht werden,
jede nationale Brandschutzvorschrift erfüllen.
[0012] Zur Verwendung in Leichtbauhallen und Großzeltkonstruktionen können die erfindungsgemäßen
Stütz- und Verbindungsprofile eine im Vergleich zu ihren übrigen Abmessungen große
Länge aufweisen. So kann die Länge der Metallprofile beispielsweise um den Faktor
20, insbesondere jedoch um den Faktor 50 bis etwa um dem Faktor 150, größer als dessen
Breite und/oder Höhe sein. Dabei kann die Gesamtlänge der faserverstärkten Metallprofile
je nach Einsatzzweck über 10 Meter betragen.
[0013] Zur Anbindung weiterer Bauteile, insbesondere zur Anbindung von Zeltbahnen, Wandelementen,
Fenstern oder dergleichen, sind vorzugsweise Nuten in dem erfindungsgemäßen Stütz-
und Verbindungsprofil vorgesehen. Dabei wird es besonders bevorzugt, wenn der Profilkörper
in einem zu der Längsrichtung des Profilkörpers senkrechten Querschnitt annähernd
rechteckig ist, wobei dessen Höhe größer als dessen Breite ist, und wobei in wenigstens
zwei Ecken jeweils wenigstens eine Nut zur Aufnahme eines Keders oder dergleichen
vorgesehen sind. Besonders bevorzugt wird bei einem rechteckigem Querschnitt des Profilkörpers
die Anordnung von jeweils einer Nut in jeder der vier Ecken. Grundsätzlich ist es
jedoch auch möglich, derartige Nuten oder andere geeignete Befestigungseinrichtungen
an anderen Positionen des Profilkörpers vorzusehen.
[0014] Erfindungsgemäß kann der Profilkörper als Pfosten, Dachriegel, Giebelstütze, Giebelquertraverse,
Pfette, Tuchhalter, Pfostenschuh, Giebelstütze mit Bodenbefestigung, Stiel-Riegel-Verbindung
im Traufbereich, Firstverbindung zwischen einzelnen Dachriegeln, Verbindung zwischen
Giebelstützen und Dachriegeln, Kreuzverband zur Aussteifung zwischen Pfosten und zwischen
Dachriegeln oder dgl. Gerüstteil ausgebildet sein. Auf diese Weise kann das selbsttragende
Gerüst vollständig aus Profilen der erfindungsgemäßen Art aufgebaut werden.
[0015] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird weiter durch ein Verfahren zur Herstellung
eines faserverstärkten Metallprofils mit folgenden Verfahrensschritten gelöst: Zunächst
wird ein Profilkörper bereitgestellt, in welchem in einem zu der Längsrichtung des
Profilkörpers senkrechten Querschnitt wenigstens eine geschlossene Kammer ausgebildet
ist. Danach wird ein Klebstoff in diese wenigstens eine geschlossene Kammer eingefüllt.
Schließlich wird eine Glasfasern und/oder Kohlenstofffasern enthaltende Verstärkungseinlage
zusammen mit Klebstoff in die zuvor bereits zumindest teilweise mit Klebstoff befüllte
geschlossene Kammer eingeführt. Dieses erfindungsgemäße Verfahren bewirkt, dass eine
- mit Ausnahme der Stirnseite - allseitige gute Verklebung zwischen der geschlossenen
Kammer und der Verstärkungseinlage erreicht wird. Durch das Vorbefüllen der geschlossenen
Kammer mit dem Klebstoff wird vermieden, dass bei der gemeinsamen Einführung von Verstärkungseinlage
und Klebstoff der Klebfilm zwischen der Verstärkungseinlage und der Kammer abreißt.
Vielmehr umfließt der Klebstoff die Verstärkungseinlage während des Einführens in
die Kammer. Insbesondere bei sehr langen Metallprofilen hat es sich als besonders
zweckmäßig erwiesen, wenn sowohl das Metallprofil als auch die Verstärkungseinlage
während der Montage im Wesentlichen horizontal ausgerichtet sind. Dies vereinfacht
die Handhabung und verringert auch die Gefahr von Lufteinschlüssen, die bei einer
senkrechten Ausrichtung des Metallprofils auftreten könnten.
[0016] Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Viskosität des Klebstoffes
zwischen etwa 1.000 mPas und etwa 3.500 mPas liegt. Ein besonders bevorzugter Bereich
liegt bei etwa 2.100 mPas bis etwa 2.500 mPas (jeweils gemessen bei 25°C). Als besonders
vorteilhaft haben sich weiter Klebstoffe, insbesondere Zweikomponenten-Klebstoffe,
mit einer Reisfestigkeit von etwa 20 MPa bis etwa 30 MPa und/oder einer Reißdehnung
zwischen 200 % und 400 %, insbesondere etwa 300 % (jeweils gemessen nach ISO 527)
erwiesen.
[0017] Um eine besonders gute Verbindung zwischen dem Metallprofil und der Verstärkungseinlage
zu erreichen, wird es bevorzugt, wenn während des Einführens der Verstärkungseinlage
zusammen mit dem Klebstoff in die geschlossene Kammer zwischen der Außenseite der
Verstärkungseinlage und er Innenseite der Kammer allseits (mit Ausnahme der Stirnseiten)
ein Klebfilm mit der Schichtdicke von wenigstens 0,3 mm, insbesondere zwischen etwa
0,4 mm und etwa 2,5 mm, entsteht. Dies kann insbesondere durch die Verwendung der
oben beschriebenen Führungs- und/oder Abstandselemente erleichtert werden.
[0018] Es wird bevorzugt, wenn der erfindungsgemäße Profilkörper einen annähernd rechteckigen
Querschnitt aufweist, wobei dessen Höhe größer als dessen Breite ist. Vorzugsweise
sind in der Nähe der Oberseite und in der Nähe der Unterseite des Profilkörpers jeweils
eine geschlossene Kammer vorgesehen, wobei in jede dieser Kammern nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren Klebstoff und eine Verstärkungseinlage eingebracht wird.
[0019] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Stütz- und Verbindungsprofil nach einer
ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Stütz- und Verbindungsprofil nach einer
zweiten Ausführungsform mit einer Verstärkungseinlage, die mit einer Nietverbindung
fixiert ist,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Stütz- und Verbindungsprofil nach einer
dritten Ausführungsform mit Verstärkungseinlagen und Abdeckungen,
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Stütz- und Verbindungsprofil nach einer
vierten Ausführungsform,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Stütz- und Verbindungsprofil nach einer
fünften Ausführungsform, und
- Fig. 6
- vergrößert das Detail X aus den Fig. 4 und 5.
[0020] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Stütz- und Verbindungsprofil 1, mit einem im Querschnitt
dargestellten Stütz- und Verbindungsprofilkörper 2. Das Profil besitzt eine im Wesentlichen
rechteckige Form und weist an den jeweiligen Ecken nach außen offene Nuten 3 auf,
in denen nicht dargestellte Befestigungs- und/oder Funktionselemente, beispielsweise
über Keder befestigbare Wände, angebracht werden können. An den einander gegenüberliegenden
kurzen Seiten des Querschnitts ist im Inneren des Profilkörpers 2 zwischen zwei Nuten
3 jeweils eine Kammer 4 ausgebildet, die sich in einem zu der Längsrichtung des Profilkörpers
senkrechtem Querschnitt erstreckt und die eine Verstärkungseinlage 5 aufweist. Die
Kammern 4 weisen in der dargestellten Ausführungsform einen zumindest im Wesentlichen
rechteckigen Querschnitt auf, wobei die Breite der Kammern 4, d.h. die Erstreckung
zwischen den Nuten 3, größer als die Dicke der Kammern ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht
eine besonders hohe Biegefestigkeit des Profils 1.
[0021] Die Verstärkungseinlage 5 ist durch vorzugsweise unidirektional verlaufende Fasern,
insbesondere aus Kohlenstoff und/oder Glas, und eine diese umgebende Matrix 6 gebildet.
Die Verstärkungseinlage ist in der Kammer 4 fixiert, indem die Fasern mit der Matrix
in der Kammer vergossen bzw. verklebt sind.
[0022] Eine weitere Variante zur Fixierung der Verstärkungseinlage 5 in der Kammer 4 ist
in Fig. 2 dargestellt. Dargestellt ist auch hier das Stütz- und Verbindungsprofil
1, bestehend aus dem im Querschnitt dargestellten Stütz- und Verbindungsprofilkörper
2 und den Nuten 3 an den Ecken des Profilkörpers 2. Im Gegensatz zu der Ausführungsform
nach Fig. 1 weist der in Fig. 2 dargestellte Profilkörper 2 einen im Wesentlichen
in der Mitte des Profilquerschnitts gelegenen Steg 7 auf, der die beiden langen Seiten
des Profilkörpers 2 miteinander verbindet. In dem Steg 7 ist die Kammer 4 ausgebildet,
die die Verstärkungseinlage 5 aufnimmt. Die Verstärkungseinlage 5 ist mit dem Steg
7 über eine Nietverbindung 8 fixiert.
[0023] Statt einer Nietverbindung sind auch andere Verbindungen, wie z.B. Schraubverbindungen,
möglich. Auch der Steg kann je nach Einsatzfall variiert werden. So ist es auch möglich,
dass der Steg die beiden kurzen Seiten des Profilkörpers oder diagonal die Ecken miteinander
verbindet. Ebenso kann der Profilkörper 2 eine Vielzahl von Stegen aufweisen und die
Stege wiederum eine Vielzahl von Kammern. Darüber hinaus muss die Kammer 4 nicht wie
in den Figuren 1 und 2 gezeigt einstückig mit dem Profilköper 2 ausgebildet sein,
sondern kann aus einer Anzahl von Elementen gebildet werden, wie z.B. bei einer Kammer,
die zumindest bereichsweise durch einen Wandabschnitt des Profilkörpers sowie durch
eine separate Abdeckung gebildet wird.
[0024] Eine derartige Ausbildungsform eines Profils ist in Fig. 3 gezeigt, das einen ähnlichen
Aufbau wie das in Fig. 1 gezeigte Stütz- und Verbindungsprofil 1 aufweist. Die Kammern
4 werden jeweils zum einen durch einen Wandabschnitt 9, der in dieser Ausbildungsform
in den Profilkörper 2 eingelassen ist, als auch durch eine Abdeckung 10 ausgebildet.
In dieser Kammer 4 befindet sich die Verstärkungseinlage 5, die mittels z.B. Eingießen,
Kleben, Schrauben, Nieten oder durch die Abdeckung 10 selber fixiert wird. Die Abdeckung
10 ist mit dem Profilkörper 2 mittels lösbarer Verbindungen 11 wie z.B. Klemm, Rast,
Schnapp,- oder Steckverbindungen verbunden. Weitere Varianten umfassen Kammern mit
Abdeckungen an den Innenseiten des Profilkörpers. Dabei ist es grundsätzlich auch
möglich, die Abdeckung nicht in einem ausgesparten Wandabschnitt 9 auf der Oberfläche
des Profilkörpers 2 anzuordnen, sondern direkt auf der Oberfläche des Profilkörpers
2. Die Abdeckung 10 bzw. ein den Wandabschnitt 9 verschließender Deckel können auch
über eine Verklebung mit dem Profilkörper 2 und/oder der Verstärkungseinlage 5 verbunden
werden.
[0025] In den Fig. 4 und 5 sind jeweils weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Stütz- und Verbindungsprofil 1 dargstellt, wobei jeweils ähnlich der Ausführungsform
nach Fig. 1 sowohl in der Nähe der Oberseite als auch in der Nähe der Unterseite des
Profilkörpers 2 jeweils eine geschlossene Kammer 4 vorgesehen ist, in welche eine
Faserverstärkung 5 eingebracht und verklebt ist. Die Profilkörper nach den Fig. 4
und 5 sind so gestaltet, dass der Profilkörper nach Fig. 5 in den Profilkörper nach
Fig. 4 eingesetzt werden kann. Damit eignet sich der Profilkörper nach Fig. 5 als
ein Verbindungselement zwischen zwei aneinander angrenzenden Profilkörpern nach Fig.
4.
[0026] In der Detailansicht X der Fig. 6 ist zu erkennen, dass bei der Ausführungsform nach
den Figuren 4 und 5 in den Ecken der Verstärkungseinlage 5 jeweils ein Vorsprung 12
vorgesehen ist, der etwa in die entsprechenden Ecken der Kammern 4 weist. Dieser Vorsprung
12 bildet ein in Längsrichtung des Profilkörpers 2 verlaufendes Führungs- und/oder
Abstandselement, welches sicher stellen soll, dass die Verstärkungseinlage 5 nicht
flächig an einer der Wände der geschlossenen Kammer 4 anliegt, sondern dass die Verstärkungseinlage
5 - ggf. mit Ausnahme der Führungs- und/oder Abstandselemente 12 - flächig mit der
Innenseite der Kammer 4 verklebt werden kann. Auf diese Weise wird die Verstärkungseinlage
5 allseits von einem Klebefilm 6 mit einer Schichtdicke von etwa 0,5 mm umschlossen.
Hierdurch ist es möglich, dass der Profilkörper 2 bei einer Biegebelastung Zug- und
Druckkräfte in die Faserverstärkung abgibt.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1
- Stütz- und Verbindungsprofil
- 2
- Profilkörper
- 3
- Nut
- 4
- Kammer
- 5
- Verstärkungseinlage
- 6
- Fixierungsmittel
- 7
- Steg
- 8
- Nutverbindung
- 9
- Wandabschnitt
- 10
- Abdeckung
- 11
- Lösbare Abdeckverbindung
- 12
- Führungs- und/oder Abstandselement
1. Stütz- und Verbindungsprofil (1) aus Leichtmetall für ein selbsttragendes Gerüst,
insbesondere für Leichtbauhallen und Großzeltkonstruktionen, mit wenigstens einer
in Längsrichtung des Profilkörpers verlaufenden Verstärkungseinlage (5) aus einem
Faserverbundwerkstoff, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zu der Längsrichtung des Profilkörpers (2) senkrechten Querschnitt in dem
Profilkörper (2) wenigstens eine geschlossene Kammer (4) ausgebildet ist, in der die
wenigstens eine Verstärkungseinlage (5) stoff-, form- und/oder kraftschlüssig fixiert
ist.
2. Stütz- und Verbindungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Verstärkungseinlage (5) in eine Kammer (4) eingegossen und/oder
eingeklebt ist.
3. Stütz- und Verbindungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Verstärkungseinlage (5) mittels einer Niet- oder Schraubverbindung
in einer Kammer (4) fixiert ist.
4. Stütz- und Verbindungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine geschlossene Kammer (4) einstückig mit dem Profilkörper (2) ausgebildet
ist.
5. Stütz- und Verbindungsprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine geschlossene Kammer (4) bereichsweise durch einen Wandabschnitt
(9) des Profilkörpers (2) sowie durch eine separate Abdeckung (10), Kappe oder dgl.
ausgebildet ist.
6. Stütz- und Verbindungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem zu der Längsrichtung des Profilkörpers (2) senkrechten Querschnitt in dem
Profilkörper (2) das Lumen der wenigstens einen geschlossenen Kammer (4) größer als
die Verstärkungseinlage (5) ist.
7. Stütz- und Verbindungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenseite der wenigstens einen geschlossenen Kammer (4) und/oder auf der
Außenseite der Verstärkungseinlage (5) wenigstens ein Führungs- und/oder Abstandselement
(12) vorgesehen ist.
8. Stütz- und Verbindungsprofil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Führungs- und/oder Abstandselement (12) als eine sich im Wesentlichen
in der Längsrichtung des Profilkörpers (2) erstreckende Rippe ausgebildet ist.
9. Stütz- und Verbindungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Profilkörper (2) Chemikalien zum Erreichen höherer Feuerfestigkeit, z.B. Aluminiumtrihydrat,
Brom oder dgl., beigemischt ist.
10. Stütz- und Verbindungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dessen Länge wenigstens um den Faktor 20, insbesondere etwa um den Faktor 50 bis
etwa um den Faktor 150, größer als dessen Breite und/oder Höhe ist.
11. Stütz- und Verbindungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (2) in einem zu der Längsrichtung des Profilkörpers (2) senkrechten
Querschnitt annähernd rechteckig ist, wobei dessen Höhe größer als dessen Breite ist,
und wobei in wenigstens zwei, insbesondere in allen vier, Ecken jeweils wenigstens
eine Nut (3) zur Aufnahme eines Keders vorgesehen sind.
12. Verfahren zur Herstellung eines faserverstärkten Metallprofils, insbesondere eines
Stütz- und Verbindungsprofils nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit folgenden
Verfahrensschritten:
(a) Bereitstellen eines Profilkörpers (2), in welchem in einem zu der Längsrichtung
des Profilkörpers (2) senkrechten Querschnitt wenigstens eine geschlossene Kammer
(4) ausgebildet ist,
(b) Einfüllen eines Klebstoffes (6) in die wenigstens eine geschlossene Kammer (4),
(c) Einführen einer Glasfasern und/oder Kohlenstofffasern enthaltenden Verstärkungseinlage
(5) zusammen mit Klebstoff (6) in die wenigstens eine geschlossene Kammer (4).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff (6) eine Viskosität zwischen etwa 1000 mPas und etwa 3500 mPas, insbesondere
etwa 2100 mPas bis etwa 2500 mPas, aufweist.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (c) zwischen der Außenseite der Verstärkungseinlage (5) und der Innenseite
der Kammer (4) allseits ein Klebfilm (6) mit einer Schichtdicke von wenigstens 0,3
mm, insbesondere zwischen etwa 0,4 mm und etwa 2,5 mm, entsteht.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilkörper (2) einen annähernd rechteckigen Querschnitt aufweist, dessen Höhe
größer als dessen Breite ist, wobei in der Nähe der Oberseite und in der Nähe der
Unterseite jeweils eine geschlossene Kammer (4) ausgebildet ist, und wobei in jede
dieser beiden Kammern (4) nach den Schritten (b) und (c) Klebstoff (6) und eine Verstärkungseinlage
(5) eingebracht wird.