[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Torantrieb für ein Tor mit einem Torblatt,
das mittels des Torantriebs zwischen einer eine Toröffnung verschließenden und einer
die Toröffnung freigebenden Stellung verfahrbar ist und insbesondere einen solchen
Torantrieb mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1. Des Weiteren betrifft
die vorliegende Erfindung einen Torantrieb für ein Garagentor, ist aber auch auf Industrietore
anwendbar. Darüber hinaus ist die vorliegende Erfindung für z. B. Sektionaltore, Kipp-,
Schwing- oder Schwenktore verwendbar.
[0002] Ein Torantrieb mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 ist beispielsweise
aus der
DE 295 08 387 U1 bekannt. Bei diesem Torantrieb ist die angetriebene Umlenkrolle mit dem Antrieb bzw.
Antriebsmotor gekoppelt und in Längsrichtung der Laufschiene starr montiert. Zum Spannen
des Zugmittels bei der Erstmontage sowie wenn sich das Zugmittel nach einer gewissen
Betriebsdauer gelockert hat, ist die gegenüberliegende Umlenkrolle, d. h. die frei
drehbar gelagerte Umlenkrolle, in Längsrichtung der Laufschiene versetzbar gelagert.
Hierfür ist diese Umlenkrolle über eine Blechkonstruktion mit einer Gewindestange
gekoppelt, die sich in Längsrichtung der Laufschiene erstreckt. Das Spannen des Zugmittels
erfolgt durch Verdrehen einer Mutter auf der Gewindestange, wobei sich die Mutter
in Längsrichtung der Laufschiene an einer ebenfalls häufig aus Blechteilen bestehenden
Wiederlagerkonstruktion abstützt. Hierbei ist der genannte Spannmechanismus an dem
der Toröffnung zugewandten Ende des Torantriebs bzw. der Laufschiene angeordnet.
[0003] Die Montage der Laufschiene samt Antrieb und Zugmittel wird in der Regel nach dem
Einbau des Tores vorgenommen. Nach der Montage ist die auf der Gewindestange laufende
Mutter jedoch schlecht zugänglich. Dadurch wird der Spannvorgang erschwert. Darüber
hinaus existieren im Bereich zwischen dem Torrahmen inklusive den Zargen und dem Torblatt
Spalte, durch die die Mutter ggf. über ein Werkzeug von außen zugänglich sein kann.
Dadurch birgt diese Ausgestaltung den Nachteil eines nicht ausreichenden Einbruchschutzes.
[0004] Folglich besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin einen Torantrieb, der
eingangs beschriebenen Art derart weiterzubilden, dass der Spannvorgang erleichtert
ist und zugleich der Einbruchsschutz erhöht wird.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Torantrieb mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde die Umlenkrolle, die am von
der Toröffnung abgewandten Ende des Torantriebs angeordnet ist, zum Spannen des Zugmittels
verschiebbar zu gestalten. Das der Toröffnung abgewandte bzw. von der Toröffnung entfernte
Ende des Torantriebs liegt in der Regel an einer leicht zugänglichen Stelle innerhalb
eines durch das Tor verschlossenen Bauwerks, was gleichzeitig dazu führt, dass der
Spannmechanismus einen verbesserten Einbruchsschutz bietet. Er ist von außen nicht
oder nur schlecht über Spalte zwischen Torblatt und Torrahmen zu erreichen.
[0007] Dementsprechend kennzeichnet sich ein erfindungsgemäßer Torantrieb der eingangs genannten
Art dadurch, dass die erste Umlenkrolle die am von der Toröffnung entfernten Ende
des Torantriebs angeordnet ist, zum Spannen des geschlossenen Zugmittels, senkrecht
zur Drehachse der Umlenkrollen von der zweiten Umlenkrolle, die am der Toröffnung
zugewandten Ende des Torantriebs angeordnet ist, weg verschiebbar ist. Bei dem Antrieb
kann es sich beispielsweise um einen Elektromotor handeln und das über den Antrieb
bewegbare Zugmittel kann mit einem z. B. in einer Laufschiene längs versetzbaren Laufschlitten
gekoppelt sein, welcher wiederum direkt oder über eine Koppelstange mit dem Torblatt
in Verbindung steht. Das Zugmittel kann im einfachsten Fall ein Riemen sein. Insbesondere
aus Gründen einer einfacheren Steuerung werden jedoch bevorzugt formschlüssige Zugmittel
wie Ketten, Zahnriemen oder Lochbänder verwendet. Zahnriemen sind hierbei besonders
geeignet, da sie nahezu wartungsfrei sind. Die zwei Umlenkrollen, die parallel verlaufende
Drehachsen aufweisen, sind entsprechend ausgestaltet und bei Verwendung eines Zahnriemens
durch Zahnriemenscheiben gebildet. Dabei sind die Umlenkrollen den jeweiligen Endabschnitten
des Torantriebs bzw. einer etwaig vorgesehenen Laufschiene, z. B. für den erwähnten
Laufschlitten, zugeordnet.
[0008] Es ist besonders bevorzugt, dass die erste Umlenkrolle über den Antrieb drehbar ist
und die zweite Umlenkrolle bevorzugterweise frei drehbar und, insbesondere in Längsrichtung
der Laufschiene, ortsfest gelagert ist. D. h. nur die erste Umlenkrolle ist relativ
zur zweiten Umlenkrolle verschiebbar.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform ist die erste Umlenkrolle zusammen mit dem Antrieb verschiebbar,
so dass das Spannen des Zugmittels bei montiertem Antrieb möglich ist.
[0010] Des Weiteren ist es bevorzugt ein Verschiebeelement zur stufenlosen Verschiebung
der ersten Umlenkrolle vorzusehen, so dass ein stufenlose Spannung des Zugmittels
und damit die Einstellung einer optimalen Spannung gewährleistet ist.
[0011] Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass das Verschiebeelement
durch eine mit der ersten Umlenkrolle in Verbindung stehende Spindel und eine sich
ortsfest z. B. an einer etwaigen Laufschiene abstützende auf der Spindel laufende
Mutter gebildet ist. Dabei bietet sich einerseits die Möglichkeit an, die Spindel
durch einen nicht drehbar mit der ersten Umlenkrolle in Verbindung stehenden Gewindebolzen
auszugestalten, der durch eine Öffnung in einem relativ zur Laufschiene ortsfesten
Blech dringt, an dem sich die Mutter, die auf den Gewindebolzen aufgeschraubt ist,
abstützt. Andererseits ist es auch denkbar die Spindel drehbar zu gestalten und die
Mutter undrehbar ortsfest vorzusehen, so dass eine Drehung der Spindel zu einer Verschiebung
der ersten Umlenkrolle führt.
[0012] Des Weiteren ist es zum leichten Tausch des Antriebs, z. B. zu Wartungzwecken, aber
auch zu leichteren Montage, sinnvoll, dass die erste Umlenkrolle eine Nabe aufweist,
die lösbar mit einer Antriebsachse des Antriebs verbunden ist. Hierbei ist insbesondere
eine Steckachse denkbar, die formschlüssig mit der Nabe in Eingriff kommt, um die
Antriebskraft der Antriebsachse zur Drehung der ersten Umlenkrolle auf letztere zu
übertragen.
[0013] Ferner ist bevorzugterweise eine Laufschiene, mit vorzugsweise C-förmigem Querschnitt,
vorgesehen, in der das umlaufende Zugmittel aufgenommen ist, wobei die erste Umlenkrolle
drehbar in einem Schlitten gelagert ist, der durch die Schiene translatorisch verschieblich
geführt ist.
[0014] Hierbei ist es zur Minimierung von Reibung vorteilhaft die Umlenkrolle über zwei
Kugellager in dem Schlitten zu lagern.
[0015] Darüber hinaus ist die Montage eines Antriebs der vorliegenden Erfindung sowohl mittig
zum Torblatt wie auch seitlich denkbar. Damit derselbe Antrieb bzw. Antriebskopf für
die mittige Montage wie auch eine linke oder rechte seitliche Montage verwendbar ist,
ist es bevorzugt, dass der Antrieb auf einer im Wesentlichen rechteckigen Grundplatte
montiert ist und eine Antriebsachse zur Verbindung mit der ersten Umlenkrolle derart
von der Grundplatte vorragt, dass der Abstand der Antriebsachse zur nächst gelegenen
Seitenkante der Grundplatte geringer ist als die Breite der Schiene. Dadurch wird
ermöglicht, dass der Antrieb bei unterschiedlicher Ausrichtung links oder rechts nicht
oder nur geringfügig über die Laufschiene hinaus ragt und damit eine entsprechend
seitliche Montage gewährleistet ist. Somit kann unabhängig von der Montageart stets
der gleiche Antrieb bzw. Antriebskopf zum Einsatz kommen. Es versteht sich, dass dieser
Aspekt auch unabhängig und ohne die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 zum Einsatz
kommen kann, um die entsprechenden Vorteile zu erzielen.
[0016] Um einen Fahrtwegsverlust bei unterschiedlicher Montage zu vermeiden, ist es besonders
bevorzugt, dass der Abstand zu wenigstens zwei, bevorzugt drei Seitenkanten der Grundplatte
geringer ist als die Breite der Schiene und der Abstand insbesondere zu den zwei bzw.
drei Seiten gleich ist.
[0017] Neben der ersten Umlenkrolle ist es weiter bevorzugt auch die zweite Umlenkrolle
drehbar in einer Halterung aufzunehmen, die vorzugsweise in das der Toröffnung zugewandte
Ende der Schiene gesteckt wird. Hier kann es weiter bevorzugt sein, das die Halterung
einen Anschlag aufweist, der beim Einstecken der Halterung in die Schiene an die der
Toröffnung zugewandte Stirnseite der Schiene anschlägt, um eine definierte, ortsfeste
Position der zweiten Umlenkrolle in Längsrichtung der Schiene zu gewährleisten. Hier
ist es ausreichend, dass die Umlenkrolle über nur ein Kugellager in der Halterung
aufgenommen ist. Darüber hinaus ist diese Halterung vorzugsweise zur ortsfesten Befestigung
und damit Halterung des der Toröffnung zugewandten Endes der Schiene mit einer Befestigungseinrichtung
versehen, die um eine Schwenkachse senkrecht zur Drehachse der zweiten Umlenkrolle
verschwenkbar ist. Über diese Schwenkachse ist die Befestigungseinrichtung zwischen
einer Befestigungsposition in der die Befestigungseinrichtung z. B. mit dem Sturz
der Toröffnung verschraubt werden kann und einer Schablonenposition verschwenkbar.
Der Abstand von der Schwenkachse zum gegenüberliegenden Ende, d. h. dem Antrieb zugewandten
Ende der Halterung, entspricht dabei dem Abstand der Befestigungseinrichtung zu einem
ortsfesten Element des Tores, z. B. dem Blendenrahmen, der sich zwischen den seitlichen
vertikal verlaufenden Zargen erstreckt. Dadurch kann die Halterung der zweiten Umlenkrolle
vor der Montage mit ihrem im montierten Zustand dem Antrieb zugewandten Ende auf das
ortsfeste Element des Tores, z. B. den Blendenrahmen aufgestellt werden und die in
die Schablonenposition verschwenkte Befestigungseinrichtung als Bohrschablone dienen.
Es versteht sich, dass dieser Aspekt auch unabhängig und ohne die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 zum Einsatz kommen kann, um die entsprechenden Vorteile zu
erzielen.
[0018] Neben dem oben erwähnten Torantrieb schlägt die vorliegende Erfindung ferner ein
Tor mit einem solchen Torantrieb vor. Diesbezüglich handelt es sich insbesondere um
ein Garagentor, wobei der Antrieb bei Sektionaltoren, Kipp-, Schwenk- oder Schwingtoren
zum Einsatz kommen kann. Auch ist es denkbar den Torantrieb für andere Torarten, wie
beispielsweise Industrietore, etc. zu verwenden.
[0019] Weitere Merkmale, die allein stehend oder in Kombination mit einem oder mehreren
der oben stehenden Merkmale umgesetzt werden können, sind der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zu entnehmen, die unter
Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen erfolgt, in denen:
Fig. 1 einen Querschnitt eines Torantriebs gemäß der vorliegenden Erfindung perspektivisch
und im ungespannten Zustand darstellt;
Fig. 2 den Querschnitt aus Fig. 1 jedoch nicht perspektivisch darstellt;
Fig. 3 einen Schnitt gleich dem Schnitt in Fig. 2 jedoch im gespannten Zustand darstellt;
Fig. 4 perspektivisch ein Tor darstellt, bei dem die Halterung der zweiten Umlenkrolle
als Bohrschablone verwendet wird;
Fig. 5 den Ausschnitt D aus Fig. 4 in vergrößerter Darstellung zeigt;
Fig. 6 eine Unteransicht eines Torantriebs für eine Montage mittig zum Torblatt zeigt;
und
Fig. 7 den Torantrieb aus Fig. 6 in einer Unteransicht zur von der Torblattinnenseite
her gesehen rechtsseitigen Montage zeigt.
[0020] Bei der folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform sind in den verschiedenartigen
Zeichnungen die gleichen Bezugszeichen für die gleichen oder entsprechenden Teile
verwendet.
[0021] Der in den Fig. 1-7 dargestellte Torantrieb umfasst einen den Antrieb 11 (siehe Fig.
2) enthaltenden Antriebskopf 10. Der Antrieb 11 umfasst bei der dargestellt Ausführungsform
einen Elektromotor 12 mit einer Ankerwelle 13. Die Ankerwelle überträgt die Rotation
auf ein Tellerrad 14, das zusammen mit einer Antriebsachse 15 drehbar gelagert ist.
Ferner umfasst der Antrieb 11 eine Steuerung 16 zum Steuern des Antriebs 11. Zur Beleuchtung
des Gebäudeinneren ist ein Leuchtmittel 17 vorgesehen.
[0022] Des Weiteren umfasst der dargestellte Torantrieb eine Laufschiene (Schiene) 20, die
sich senkrecht zur Toröffnung, die durch ein Torblatt 100 (siehe Fig. 4) verschlossen
wird, in das Gebäudeinnere erstreckt und damit parallel zu Laufschienen 101 zur Führung
des Torblatts 100 zwischen der die Toröffnung verschließende und der die Toröffnung
freigebenden Stellung. Die Laufschiene 20, die in Fig. 1 im Längsschnitt sichtbar
ist, weist einen C-förmigen Querschnitt auf. In den Fig. 1-3 ist das linker Hand dargestellte
Ende 21 der Laufschiene, das der Toröffnung bzw. dem Torblatt 100 zugewandte Ende
während das rechter Hand dargestellte Ende 22, das der Toröffnung bzw. dem Torblatt
100 abgewandte Ende der Laufschiene 20 ist. In der Laufschiene ist ein in den Zeichnungen
nicht dargestelltes Zugmittel in Form eines Zahnriemens aufgenommen. Der Zahnriemen
ist in an sich bekannter Art und Weise mit einem gleichfalls in der Laufschiene 20
längs verschieblichen und nicht dargestellten Laufschlitten gekoppelt, der wiederum
direkt oder über eine nicht dargestellte Koppelstange mit dem Torblatt 100 verbunden
ist. Dieser Laufschlitten wird durch einen Umlauf des Zugmittels in der Laufschiene
längs, d. h. vom vorderen Ende 21 in Richtung des hinteren Endes 22 oder umgekehrt,
bewegt, um das Torblatt 100 zwischen der die Toröffnung verschließenden Position und
der die Toröffnung teilweise oder vollständig freigebenden Position zu verfahren.
[0023] Hierfür läuft das Zugmittel um zwei Umlenkrollen, bei dem es sich bei der dargestellten
Ausführungsform um eine erste Riemenscheibe 30 und eine zweite Riemenscheibe 40 handelt.
Die Drehachsen D1 und D2 der ersten Riemenscheibe 30 und der zweiten Riemenscheibe
40 verlaufen parallel zueinander und senkrecht zur Längserstreckung der Laufschiene
20.
[0024] Die erste Riemenscheibe 30 ist bei der dargestellten Ausführungsform in einer zweiteiligen
Halterung (Schlitten) 31, die sich aus einer oberen Hälfte 32 und einer unteren Hälfte
33 zusammensetzt aufgenommen. Zur drehbaren Lagerung der ersten Riemenschreibe 30
sind in der Halterung 31 zwei Kugellager 34 vorgesehen, deren Außenringe mit der oberen
32 bzw. unteren 33 Hälfte der Halterung 31 verbunden sind. Die Innenringe der Kugellager
34 sind an axial vorragenden zylindrischen Vorsprüngen 35 der ersten Riemenscheibe
30 befestigt (siehe Fig. 1). Die Innenfläche der zylindrischen Vorsprünge 30, die
über eine Durchgangsbohrung 36 in der ersten Riemenscheibe 30 verbunden sind, zumindest
aber die Durchgangsbohrung 36, weisen eine Innenverzahnung auf. Gleichermaßen weist
die Antriebsachse 15 des Antriebs 11 eine entsprechende Außenverzahnung auf, so dass
die Achse in die zylindrischen Vorsprünge 35 sowie die Durchgangsbohrung 36 einsteckbar
ist, ohne dass eine weitere Verbindung notwendig ist. Der reine Formschluss ist ausreichend,
um die Rotationskraft der Antriebsachse 15 auf die erste Riemenscheibe 30 zu übertragen.
[0025] Des Weiteren weist die Halterung 31 auf der dem Ende 22 der Laufschiene 20 zugewandeten
Seite eine quaderförmige Aussparung 37 auf, in die eine Durchgangsöffnung 38 mündet.
Dabei sind die Aussparung 37 sowie die Durchgangsöffnung 38 jeweils hälftig in den
Hälften 32, 33 ausgebildet. In der Aussparung 37 sowie der Öffnung 38 ist eine Gewindebolzen
55 mit Sechskantkopf 56 aufnehmbar, wobei der Kopf 56 in der Aussparung 37 aufgenommen
wird und der Gewindebolzen durch die Durchgangsöffnung 38 nach außen ragt. Der Gewindebolzen
55 bildet dabei eine Spindel, die Teil des Spannmechanismuses ist. An dem antriebsseitigen
Ende 22 der Laufschiene 20 ist das offene Ende durch ein Blech, hier ein L-förmiges
Blech 23 abgeschlossen, in dem eine Öffnung 24 ausgebildet ist, durch die der Gewindebolzen
55 tritt. Das Blech 23 kann z. B. durch Falten einstückig mit der Laufschiene ausgebildet
oder mit der Laufschiene verbunden sein. Auf der Außenseite des Bleches 23 stützt
sich eine Mutter 57 ab, die auf den Gewindebolzen 55 aufgeschraubt ist. Durch ein
Aufschrauben der Mutter 57 auf den Gewindebolzen 55 wird die Halterung 31 mit der
ersten Riemenscheibe 30 und dem Antrieb 11 bzw. dem gesamten Antriebskopf 10 in den
Figuren nach rechts verschoben. Bei dieser Bewegung ist die Halterung 37 und damit
die erste Riemenscheibe 30 in der Laufschiene 20 in Längsrichtung der Laufschiene
geführt. Der Gewindebolzen 55 erstreckt sich gleichermaßen in Längsrichtung der Laufschiene
20. Durch die quaderförmige Ausnehmung 37 und deren Dimensionierung ist der Kopf 56
gegen Rotation gesichert, so dass sich der Gewindebolzen 55 beim Aufschrauben der
Mutter 57 nicht mitdrehen kann.
[0026] Die zweite Riemenscheibe 40 ist ebenfalls in einer Halterung 41, die sich aus einer
oberen 42 und unteren 43 Hälfte zusammensetzt, aufgenommen. Dabei ist die zweite Riemenscheibe
40 über ein einzelnes Kugellager 44 in der Halterung 41 drehbar gelagert. Anders als
bei der ersten Riemenscheibe 30 ist jedoch der Innenring des Kugellagers 44 an einem
Ansatz 45 der oberen und unteren Hälfte 42 bzw. 43 der Halterung 41 befestigt, während
der Außenring des Kugellagers 44 an der zweiten Riemenscheibe 40 befestigt ist. Die
Position der zweiten Riemenscheibe 40 in Längsrichtung der Laufschiene 20 wird durch
die Halterung 41 vorgegeben, so dass die zweite Riemenscheibe 40 in Längsrichtung
der Laufschiene 20 ortsfest aber drehbar gehalten ist. Hierfür weist die Halterung
41 in Quererstreckung der Laufschiene 20 Anschläge 46 auf, die im montierten Zustand
gegen die Stirnseite 24 am Ende 21 der Laufschiene 20 anliegen. An dem der ersten
Riemenscheibe 30 abgewandten Ende der Halterung 41 ist eine Befestigungseinrichtung
47 zur ortsfesten Befestigung der Führungsschiene 20 am Gebäude, insbesondere am Sturz
102 vorgesehen. Zu diesem Zweck weist die Befestigungseinrichtung 47 in Quererstreckung
der Laufschiene 20 z. B. zwei Öffnungen 48 zum Verschrauben der Befestigungseinrichtung
47 am Sturz 102 auf. Diese Befestigungseinrichtung 47 ist um eine Schwenkachse S senkrecht
zu den Drehachsen D1 und D2 der beiden Riemenscheiben 30, 40 sowie parallel zur Quererstreckung
und senkrecht zur Längserstreckung der Laufschiene 20 zwischen einer Montageposition,
die in den Fig. 1-3, 6 und 7 dargestellt ist und einer Schablonenposition, die in
den Fig. 4 und 5 dargestellt, verschwenkbar. Dabei ist der Abstand B zwischen dem
der ersten Riemenscheibe 30 zugewandten Ende der Halterung 41 und der Schwenkachse
S so bemessen, dass er den Abstand von einem ortsfesten Element des Tores, hier dem
Blendenrahmen 103, zur Montageposition, d. h. den Löchern für die durch die Öffnung
48 dringenden Schrauben vorgibt. Wie es in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist, kann
daher die Halterung 41 vor dem Einführen in die Laufschiene 20 und durch Verschwenken
der Befestigungsvorrichtung 47 in die dargestellte Schablonenposition als Bohrschablone
verwendet werden. Hierfür wird die Halterung 41 mit dem im montierten Zustand der
ersten Riemenscheibe 30 zugewandten Ende auf einen vorragenden Abschnitt des Blendenrahmens
103 zum Torblatt 100 mittig ausgerichtet aufgestellt und über die Öffnungen 48 die
Stelle für die Bohrlöcher in dem Sturz 102 vorgezeichnet. Im Anschluss kann die Halterung
41 am Sturz 102 über die Befestigungseinrichtung 47 und deren Öffnungen 48 mittels
Schrauben befestigt werden.
[0027] Im Folgenden wird die Funktion des Spannmechanismuses anhand der Fig. 2 und 3 näher
erläutert.
[0028] Nachdem die Laufschiene über die Befestigungsvorrichtung 47 und ggf. weitere Befestigungselemente
montiert ist, befindet sich der Torantrieb in der Stellung in Fig. 2. Das nicht dargestellte
Zugmittel hängt in diesem Zustand "schlaff" in der Laufschiene 20. Mittels eines Werkzeuges
wird daraufhin die Mutter 57 auf den Gewindebolzen 55 geschraubt, wodurch der Gewindebolzen
55 in Fig. 3 nach rechts gezogen wird. Durch die Verbindung des Schraubenkopfes 56
mit der Halterung 31 wird die Halterung, in der Laufschiene 21, geführt gleichfalls
nach rechts und damit von der Halterung 41 weg in Längsrichtung der Laufschiene 20
verschoben. Dadurch wird der Abstand A1 (Fig. 2) zwischen den Drehachsen D1 und D2
der ersten Riemenscheibe 30 und der zweiten Riemenscheibe 40 größer und das Zugmittel
gespannt. Im gespannten Zustand ist der Abstand zwischen den Drehachsen D1 und D2
als A2 bezeichnet (Fig. 3), wobei A2 größer ist A1. Sollte im Verlauf des Betriebs
des Tores die Spannung des Zugmittels nachlassen, so besteht über die Mutter 57, die
weiter auf den Gewindebolzen 45 geschraubt werden kann, weiterhin die Möglichkeit
des Nachspannens.
[0029] Wie es aus den Fig. 1-3 ersichtlich ist, ist der Antrieb 11 des Antriebskopfs 10
auf einer Grundplatte 60 montiert. Die Grundplatte ist in Fig. 6 in einer Unteransicht
sichtbar. Sie weist eine im Wesentlichen rechteckige Querschnittsform mit abgerundeten
Ecken auf. Dabei besteht sie aus zwei kurzen Seiten 61 und zwei langen Seiten 62,
die jeweils einander gegenüberliegen und parallel zueinander verlaufen. Der Antriebskopf
10 der dargestellten Ausführungsform gestattet die mittige Montage des Antriebskopfes
10 relativ zur Laufschiene 20, wie es in Fig. 6 dargestellt ist, aber auch eine seitliche
Montage zur Laufschiene 20, wie es in Fig. 7 dargestellt ist. Um die Laufschiene auch
an einer Seite des Tores, d. h. unmittelbar über oder nahe der Führungsschienen 101
für das Torblatt montieren zu können, wie z. B. bei der in Fig. 7 dargestellten Ausgestaltung
direkt oberhalb oder leicht nach innen versetzt der in Fig. 4 rechter Hand dargestellten
Laufschiene 101 ist es notwendig, dass die Grundplatte 60 und der Antriebskopf 10
insgesamt nicht oder nur geringfügig über die Quererstreckung der Laufschiene 20 hinausragen.
Aus diesem Grund ist es bevorzugt, dass die Antriebsachse 15 in einem Abstand zur
nächstliegenden Seitenkante der Grundplatte 60, hier der Seitenkante 62, angeordnet
ist, der Abstand C kleiner ist als die Quererstreckung der Laufschiene 20, die in
Fig. 7 mit E gekennzeichnet ist. Besonders bevorzugt ist es, dass der Abstand C ungefähr
der Hälfte der Quererstreckung E der Laufschiene 20 entspricht.
[0030] Ein Vergleich zwischen Fig. 7 und Fig. 6 ergibt in Fig. 7 einen größeren Bereich
am Ende 22 der Laufschiene der von der Grundplatte 60 des Antriebs überdeckt wird.
Dadurch ergibt sich ein Laufwegsverlust bei der Anordnung in Fig. 7 verglichen zu
der in Fig. 6. Um diesen Laufwerksverlust gering zu halten oder gar zu vermeiden,
ist es bevorzugt die Antriebsachse 15 derart von der Grundplatte 60 vorragen zu lassen,
dass sie zumindest zu zwei sich schneidenden Seiten den gleichen Abstand C aufweist.
Vorzugsweise und um eine linke, rechte und mittige Montage zu ermöglichen, sollte
der Abstand C zu drei Seiten gleich sein. Letzteres ist in den Figuren jedoch nicht
dargestellt.
[0031] Es versteht sich, dass die oben erläuterte Ausführungsform lediglich ein Beispiel
zum Ausführen der vorliegenden Erfindung ist und dem Fachmann verschiedenartige Modifikationen
ersichtlich sein werden. Beispielsweise ist es denkbar statt eines Zahnriemen einen
einfachen Riemen, eine Kette oder beispielsweise ein Lochband zu verwenden und die
Riemenscheiben 30, 40 durch die entsprechenden Umlenkrollen, die zum gewählten Zugmittel
passen, zu ersetzen. Auch ist es denkbar eine andere Antriebsanordnung 11 als die
Anordnung, wie sie dargestellt ist, zu wählen. Darüber hinaus ist es auch denkbar
den Gewindebolzen 55 drehbar in der Halterung 31 anzuordnen, wohingegen die Mutter
57 stationär mit der Laufschiene 20 verbunden ist. Die Rotation des Gewindebolzens
55 kann beispielsweise durch eine Kegelradverbindung erfolgen, wozu das Kegelrad beispielsweise
durch einen Schlitz in der Laufschiene 20 zugänglich über ein Werkzeug drehbar ist.
Ferner versteht sich, dass der Aspekt der Befestigungsanordnung 57, die als Bohrschablone
verwendet werden kann und der Aspekt der verschiedenartigen Montage des Antriebskopfes
10 mittig wie auch seitlich alleinstehend und ohne den speziellen Spannmechanismus
der vorliegenden Erfindung umgesetzt werden können. Die Anmelderin behält sich vor
für diese Aspekte allein Schutz zu begehren. Darüber hinaus versteht sich, dass die
obigen Einzelmerkmale der besonders bevorzugten Ausführungsform jeweils für sich mit
Merkmalen der Ansprüche kombiniert werden können, ohne dass hierfür andere Merkmale
aus den Ausführungsformen notwendig sind, es sei denn die Merkmale stehen in einem
Widerspruch zueinander.
1. Torantrieb für ein Tor mit einem Torblatt (100), das mittels des Torantriebs zwischen
einer eine Toröffnung verschließenden und einer die Toröffnung freigebenden Stellung
verfahrbar ist, umfassend:
einen Antrieb (11),
ein über den Antrieb (11) bewegbares Zugmittel das mit dem Torblatt (100) in Verbindung
steht, so dass das Torblatt (100) über die Bewegung des Zugmittels verfahrbar ist;
eine am von der Toröffnung entfernten Ende des Torantriebs angeordnete erste Umlenkrolle
(30) und eine am der Toröffnung zugewandten Ende des Torantriebs angeordnete zweite
Umlenkrolle (40), wobei das Zugmittel um die erste und zweite Umlenkrolle umläuft,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Umlenkrolle (30) zum Spannen des Zugmittels senkrecht zur Drehachse der
Umlenkrollen von der zweiten Umlenkrolle (40) weg verschiebbar ist.
2. Torantrieb nach Anspruch 1, wobei die erste Umlenkrolle (30) über den Antrieb (11)
drehbar ist und die zweite Umlenkrolle (40) drehbar, ortsfest gelagert ist.
3. Torantrieb nach Anspruch 2, wobei die erste Umlenkrolle (30) zusammen mit dem Antrieb
(11) verschiebbar ist.
4. Torantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei ein Verschiebelement zur stufenlosen
Verschiebung der ersten Umlenkrolle vorgesehen ist.
5. Torantrieb nach Anspruch 4, wobei das Verschiebelement durch eine mit der ersten Umlenkrolle
(30) in Verbindung stehende Spindel (55) und eine sich relativ zu der ersten Umlenkrolle
ortsfest abstützende, auf der Spindel laufende Mutter (57) gebildet ist.
6. Torantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die erste Umlenkrolle (30)
eine Nabe aufweist, die lösbar mit einer Antriebsachse (15) des Antriebs (11) verbunden
ist.
7. Torantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, ferner umfassend eine, vorzugsweise
C-förmige, Schiene (20), in der das umlaufende Zugmittel aufgenommen ist, wobei die
erste Umlenkrolle (30) drehbar in einem Schlitten (31) gelagert ist, der durch die
Schiene (20) translatorisch verschieblich geführt ist.
8. Torantrieb nach Anspruch 7, wobei die erste Umlenkrolle (30) über zwei Kugellager
(34, 34) in dem Schlitten (31) gelagert ist.
9. Torantrieb nach Anspruch 7 oder 8, wobei der Antrieb (11) auf einer rechteckigen Grundplatte
(60) montiert ist und eine Antriebsachse (15) zur Verbindung mit der ersten Umlenkrolle
(31) derart von der Grundplatte (60) vorragt, dass der Abstand (C) der Antriebsachse
(15) zur nächstgelegenen Seitenkante (62) der Grundplatte (60) geringer ist als die
Breite der Schiene (20).
10. Torantrieb nach Anspruch 9, wobei der Abstand (C) zu wenigstens zwei (61, 62), bevorzugt
drei Seitenkanten der Grundplatte (60) geringer ist als die Breite der Schiene (20).
11. Torantrieb nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die zweite Umlenkrolle (40)
drehbar in einer Halterung (41) aufgenommen ist, an der zur ortsfesten Befestigung
eine Befestigungseinrichtung (47) angebracht ist, die um eine Schwenkachse (S) zwischen
einer Befestigungsposition und einer Schablonenposition verschwenkbar ist, wobei der
Abstand (B) von der Schwenkachse (S) zum gegenüberliegenden Ende der Halterung (41),
den Abstand der Befestigungseinrichtung (47) zu einem ortsfesten Element (103) des
Tores vorgibt.
12. Tor mit einem Torblatt (100), das mittels eines Torantriebs nach einem der vorstehenden
Ansprüche zwischen einer eine Toröffnung verschließenden und einer die Toröffnung
freigebenden Stellung verfahrbar ist.