[0001] Die Erfindung betrifft eine feuerhemmende Verschlussvorrichtung, insbesondere ein
feuerhemmendes Tor, mit mindestens einem Schließelement zum Verschließen einer Öffnung
in einer Schließstellung, wobei das Schließelement mindestens eine Sektion aufweist,
die eine starre Vorderfläche und eine der Vorderfläche abgewandte Rückfläche besitzt,
wobei zwischen der Vorderfläche und der Rückfläche intumeszierendes Material angeordnet
ist.
[0002] Bekannt ist ein feuerhemmendes Tor in Form eines Kunststofftores, bei dem das Schließelement
durch einen Rollpanzer gebildet ist. Der Rollpanzer besteht aus einer Vielzahl von
Torlamellen, die eine starre Vorderfläche aus einem Kunststoff und eine starre Rückfläche
ebenfalls aus einem Kunststoff aufweisen. Zwischen der Vorderfläche und der Rückfläche
ist brandhemmendes Material angeordnet. Im Brandfall verbrennt bzw. verkohlt die dem
Feuer zugewandte Seite, also beispielsweise die Vorderfläche oder die Rückfläche des
Schließelements.
[0003] Nachteilig an einer derartigen feuerhemmenden Verschlussvorrichtung ist, dass sie
selbst eine Brandlast darstellt. Beim Verbrennen oder Verkohlen des Kunststoffs wird
nämlich Wärme frei, was unerwünscht ist. Es kann zudem zu einer Rauchentwicklung kommen,
was ebenfalls unerwünscht ist.
[0004] Bekannt sind zudem Rolltore mit einer Mineralwoll- oder Wasserfüllung. Nachteilig
hieran ist, dass derartige Rolltore recht dick sind, insbesondere wenn sie die Klassifikation
"feuerbeständig" (T 90 bzw. EI 90) haben sollen, und daher schlecht oder nicht aufgewickelt
werden können, weil sie einen erheblichen Bauraum beanspruchen.
[0005] Eine gattungsgemäße Verschlussvorrichtung ist aus der
DE 10 2005 023 426 B3 bekannt. Bei dem dort beschriebenen Feuerschutztürblatt sind die Vorderfläche und
die Rückfläche durch Metallbleche gebildet, die jeweils Hakenprofile aufweisen, die
ineinander greifen. Im Brandfall verzieht sich das dem Feuer zugewandte Metallblech.
Im Brandfall verschieben sich die beiden Metallbleche daher gegeneinander, indem sie
in der Hakenverbindung aneinander abgleiten. So wird sichergestellt, dass das dem
Feuer abgewandte Metallblech sich nicht verformt uns sicher mit dem Rahmen schließt.
Nachteilig an diesem System ist die aufwändige Fertigung, was insbesondere dann der
Fall ist, wenn das Schließelement mehrere Sektionen aufweist. In diesem Fall muss
nämlich für jede Sektion eine eigene Hakenverbindung hergestellt werden. Nachteilig
ist zudem die geringe isolierende Wirkung.
[0006] Aus der
EP 1 555 378 A2 ist eine Feuerschutztür bekannt, bei der seitlich intumeszierendes Material angeordnet
ist, um Spalte zum Türrahmen abzudichten. Intumeszierendes Material wird zudem zum
Abdichten weiterer Spalten, wie beispielsweise um den Drücker herum verwendet. Die
Feuerfestigkeit wird durch Kalziumsilikatmaterial gewährleistet, das im Brandfall
Feuchtigkeit abgibt. Nachteilig an einer derartigen Feuerschutztür ist deren hohes
Gewicht, was eine Übertragung der Technologie auf Schließelemente, die mehr als eine
Sektion aufweisen, unattraktiv erscheinen erlässt.
[0007] Aus der
EP 1 707 714 A2 ist eine Notverriegelung für eine Brandschutztür bekannt, bei der unter Temperatureinwirkung
expandierendes Material einen Riegel in eine bereit gestellte Aufnahme zur Verrieglung
drückt und so die Brandschutztür verriegelt. Eine derartige Technologie ist für die
Vorderfläche und Rückfläche des Schließelements nicht einsetzbar.
[0008] Aus der
EP 1 275 811 A1 ist ein Feuerschutztor bekannt, dessen Torblatt eine dünne Schicht an aufschäumbarem
Material aufweist. Nachteilig hieran ist, dass eine solche Schicht nicht für Mehrsektional-Schließelemente
verwendbar ist, da beispielsweise bei einem Aufrollen der Sektionen die Schicht abgerieben
wird.
[0009] Aus der
WO 03/004394 A2 ist eine Aufzugsschachttür bekannt, bei der die Vorderfläche lösbar an der Rückfläche
befestigt ist. Im Brandfall löst sich die dem Brand zugewandte Vorderfläche von der
Rückfläche ab, so dass sich die Vorderfläche krümmen kann. Die Rückfläche hingegen
bleibt unbeeinflusst.
[0010] Aus der
AT 355 784 ist ein Rolltor bekannt, bei dem zwischen den einzelnen Sektionen Dämmplatten vorhanden
sind, um Wärmebrücken zu vermeiden. Nachteilig hieran ist das hohe Gewicht der Dämmplatten
und deren potentieller Verschleiß beim Betrieb des Rolltors.
[0011] Aus der
EP 2 110 506 A1 ist ein Rolltor bekannt, bei dem in einer Mehrzahl von Taschen ein unter Wärmeeinwirkung
Kühlmittel abgebender Stoff angeordnet ist. Nachteilig an diesem Rolltor ist die mangelnde
mechanische Stabilität.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine feuerhemmende Verschlussvorrichtung
herzustellen, die besonders einfach zu fertigen ist.
[0013] Die Erfindung löst das Problem durch eine gattungsgemäße feuerhemmende Verschlussvorrichtung,
bei der die Vorderfläche und die Rückfläche so miteinander verbunden sind, dass eine
Volumenzunahme des intumeszierenden Materials zu einer Verlagerung der Vorderfläche
relativ zur Rückfläche führt.
[0014] Vorteilhaft an dieser Verschlussvorrichtung ist, dass sie dünn wickelt. Im Normalfall,
wenn also kein Brand vorliegt, hat das intumeszierende Material ein geringes Volumen
und die Vorderfläche damit einen geringen Abstand von der Rückfläche. Die Verschlussvorrichtung
kann so leicht auf eine Welle gewickelt werden. Dadurch, dass die Vorderfläche und
die Rückfläche so miteinander verbunden sind, dass sie sich gegeneinander verschieben
können, kann sich das intumeszierende Material im Brandfall ausdehnen. So wird eine
hohe brandhemmende Wirkung erreicht.
[0015] Anders als bei bekannten Kunststofftoren wird das erreicht, ohne dass weder die Vorderfläche
noch die Rückfläche verkohlen oder verbrennen müsste, um Platz für die Ausdehnung
zu schaffen, weil sich die Vorderfläche relativ zur Rückfläche bewegen kann. Die Verschiebung
der Vorderfläche relativ zur Rückfläche führt zu der gewünschten Vergrößerung des
Volumens zwischen Vorder- und Rückfläche, die vom intumeszierenden Material aufgefüllt
wird, so dass die Verschlussvorrichtung dicker wird und den Brand effektiv hemmt.
[0016] Vorteilhaft ist zudem, dass die starre Vorderfläche und/oder die Rückfläche beispielsweise
aus Metall ausgeführt werden können, sodass sie gegenüber Verschleiß besonders widerstandsfähig
ist bzw. sind. Es ist zudem anders als im Stand der Technik möglich, ein Material
zu verwenden, das im Brandfall seine Festigkeit behält und nicht verbrennt oder verkohlt.
Die Verwendung von Metall bedingt zudem eine hohe Wärmeleitfähigkeit, so dass das
intumeszierende Material sich schnell aufbläht und die Brandhitze abschirmt.
[0017] Es ist aber durchaus möglich, dass die Vorderfläche und die starre Rückfläche aus
brennbarem oder sonstigem thermisch nicht beständigem Material gebildet sind. Auch
in diesem Fall ist die Brandlast im Vergleich zu bestehenden Verschlussvorrichtungen
reduziert, weil die thermische Instabilität der Vorder- und Rückfläche anders als
beim Stand der Technik keine konstruktive Notwendigkeit ist. So ist es möglich, faserverstärkten
Kunststoff für die Vorderfläche und/oder die Rückfläche zu verwenden.
[0018] Im Rahmen der vorherigen Beschreibung wird unter der feuerhemmenden Verschlussvorrichtung
insbesondere eine Vorrichtung zum Verschließen von Öffnungen, beispielsweise in Gebäuden,
verstanden. Es kann sich beispielsweise um eine Tür, ein Tor, einen Rollladen oder
einen Förderanlagenabschluss handeln.
[0019] Das Schließelement könnte auch als Abschottungselement bezeichnet werden, da es bevorzugt
dazu ausgebildet ist, die Öffnung abzuschotten und einen Feuerwiderstand zu bilden.
[0020] Unter dem Merkmal, dass die Verschlussvorrichtung feuerhemmend ist, wird insbesondere
verstanden, dass sie einem Brand zumindest 30 Minuten lang standhält. Im Prinzip hat
zwar jede Verschlussvorrichtung eine gewisse, die Brandausbreitung hemmende Wirkung,
das ist im vorliegenden Fall aber nicht gemeint. Maßgeblich ist, dass die Verschlussvorrichtung
dafür ausgebildet ist, um die Ausbreitung eines Brandes zu hemmen und dazu besonders
temperaturbeständig ausgeführt ist.
[0021] Unter intumeszeriendem Material wird insbesondere jedes Material verstanden, das
sich bei Hitzeinwirkung aufbläht, ohne selbst brennbar zu sein. Insbesondere ist das
intumeszierende Material so ausgebildet, dass es sich im Brandfall auf das Doppelte
seines Volumens oder mehr aufbläht.
[0022] Unter dem Schließelement wird insbesondere dasjenige bewegliche Element der Verschlussvorrichtung
verstanden, das zum Verschließen der Öffnung dient. So ist das Schließelement bei
einer Tür, einem Schwingtor, einem Kipptor oder einem Flügeltor das Türblatt, bei
einem Rolltor der Rollpanzer und bei einem Sektionaltor die Gesamtheit aller Sektionen.
[0023] Unter dem Merkmal, dass die Vorderfläche starr ist, wird insbesondere verstanden,
dass die Vorderfläche, die beispielsweise die Vorderseite einer Torlamelle sein kann,
sich im Betrieb im Wesentlichen nicht verformt. Insbesondere sind die Vorderfläche
und die Rückfläche nicht wie bei einem Brandschutzvorhang flexibel.
[0024] Dass die Vorderfläche bzw. die Rückfläche starr ist, bezieht sich insbesondere auch
auf den Brandfall, so dass in diesem Fall die Volumenzunahme des intumeszierenden
Materials überwiegend durch die Verschiebung der Vorderfläche relativ zur Rückfläche
ermöglicht wird und nicht durch eine Deformation von Vorder- und/oder Rückfläche.
[0025] In seiner bevorzugten Ausführungsform weist das Schließelement eine erste Sektion
und zumindest eine zweite Sektion auf, die zum Bilden einer Schließfläche in eine
Schließstellung bringbar sind und die zum Aufrollen in eine Lagerstellung bringbar
sind. Dazu sind die erste Sektion und die zweite Sektion aneinander befestigt, beispielsweise
aneinander angelenkt.
[0026] Wenn es sich bei der feuerhemmenden Verschlussvorrichtung um ein Rolltor handelt,
so werden die Sektionen durch die Torlamellen gebildet. Bei einem Rollladen entsprechend
die Sektionen den miteinander scharnierenden Profilen, die auch Stäbe genannt werden.
In der Regel sind mehr als zwei Sektionen vorhanden sind, insbesondere ist eine Mehrzahl
von paarweise aneinander befestigten Sektionen vorhanden.
[0027] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Vorderfläche und die Rückfläche mittels
eines Brandschutztextils verbunden. Dieses Brandschutztextil ist im Normalfall, also
dann, wenn kein Brand vorliegt, in Bögen angeordnet, mäandrierend gelegt oder gefaltet.
Im Brandfall dehnt sich das intumeszierende Material aus und drückt die Vorderfläche
und die Rückfläche auseinander. Dabei glättet sich das Brandschutztextil und erlaubt
so, dass sich die Vorderfläche relativ zur Rückfläche verschiebt, indem beide sich
voneinander weg bewegen. Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass das Verschieben
ein geführtes Verschieben ist. So ist es zwar möglich, dass die Vorderfläche und die
Rückfläche aneinander geführt sind, aber entbehrlich.
[0028] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Vorderfläche und die Rückfläche unbrennbar.
Beispielsweise bestehen sie aus Metall oder umfassen Metall und andere nicht brennbare
Materialien. Metall hat den Vorteil, besonders verschleißfest zu sein. Ein weiterer
Vorteil der Verwendung von Metall, beispielsweise eines Metallblechs, für die Vorderfläche
und die Rückfläche ist, dass es besonders gut zu bearbeiten und veredeln, beispielsweise
zu lackieren ist. Die Verwendung von Metall für die Vorderfläche und die Rückfläche
führt daher zu einer besonders robusten und verschleißarmen Verschlussvorrichtung.
Das ist besonders dann von Vorteil, wenn es sich bei der Verschlussvorrichtung um
ein Tor handelt, da dieses im täglichen Betrieb häufig geschlossen und geöffnet wird.
[0029] Es sind zwischen der Vorderfläche und der Rückfläche Dehnungsfugen angeordnet, die
so ausgebildet sind, dass sie bei der Volumenzunahme des intumeszierenden Materials
die Verschiebung der Vorderfläche relativ zur Rückfläche erlauben. Im Brandfall, wenn
sich das intumeszierende Material ausdehnt, übt das intumeszierende Material eine
Kraft auf die Vorderfläche und die Rückfläche aus. Diese Kraft wirkt auch auf die
Dehnungsfugen. Die Dehnungsfugen sind so ausgebildet, dass sie der Kraft nachgeben,
sodass sich die Vorderfläche relativ zur Rückfläche bewegen kann. Dabei öffnen sich
die Dehnungsfugen. Die Dehnungsfugen können in der Vorderfläche, der Rückfläche oder
in einem gesonderten Bauteil vorhanden sein, das die Vorderfläche und die Rückfläche
verbindet.
[0030] Die Dehnungsfugen haben den Vorteil, dass das Schließelement besonders leicht so
zu fertigen ist, dass ein Dickenzuwachs ermöglicht wird. Ein weiterer Vorteil ist,
dass die Dehnungsfugen so ausgebildet sein können, dass die Verschlussvorrichtung
hinreichend steif ist und sich im Normalbetrieb nicht verzieht. Es ist daher keine
zusätzliche Versteifung notwendig.
[0031] Vorteilhaft ist, wenn die Dehnungsfugen so ausgebildet sind, dass bei der Verschiebung
der Vorderfläche relativ zur Rückfläche ein Wärmedurchgangskoeffizient für einen Wärmedurchgang
von der Vorderfläche zur Rückfläche abnimmt. Es wird dabei davon ausgegangen, dass
die Vorderfläche im Brandfall dem Brand zugewandt ist, wohingegen die Rückfläche dem
Brand abgewandt ist. Der Wärmedurchgangskoeffizient beschreibt die Wärmemenge, die
im Brandfall durch die Struktur fließt, die die Dehnungsfugen aufweist. Beispielsweise
sinkt der Wärmedurchgangskoeffizient auf unter die Hälfte seines ursprünglichen Werts.
[0032] Vorteilhaft an dergestalt ausgebildeten Dehnungsfugen ist, dass sie im Brandfall
eine Verformung der Vorderfläche so aufnehmen, dass die Rückfläche im Wesentlichen
keine plastische Verformung erfährt. Hierunter ist zu verstehen, dass sich die Rückfläche
auch bei einer durch Brandhitze bedingte Verformung der Vorderfläche so wenig verformt,
dass die feuerhemmende Wirkung der Verschlussvorrichtung gewährleistet bleibt. Durch
die Dehnungsfugen kommt es also im Brandfall zu einer zumindest teilweisen mechanischen
Entkopplung von Vorderfläche und Rückfläche.
[0033] Gemäß seiner bevorzugten Ausführungsform sind die Dehnungsfugen so ausgebildet, dass
das intumeszierende Material zwischen der Vorderfläche und der Rückfläche zurückgehalten
wird. Das bezieht sich insbesondere auf den Normalfall, also für den Fall, dass kein
Brand vorliegt. Beispielsweise sind die Dehnungsfugen durch Schlitze in beispielsweise
einem Metallblech gebildet. Diese Schlitze sind so schmal, dass das intumeszierende
Material nicht hindurch treten kann. Die Dehnungsfugen können beispielsweise geschnitten
oder gestanzt werden. Die Dehnungsfugen können zudem durch eine Perforation gebildet
sein, die im Brandfall aufreißt. In anderen Worten können die Dehnungsfugen zumindest
teilweise als Sollbruchstellen ausgebildet sein. Wegen ihrer Funktion können die Dehnungsfugen
auch als Soll-Versagensstellen bezeichnet werden. Das ist besonders dann vorteilhaft,
wenn das intumeszierende Material ein Polyurethanschaum umfasst oder ist.
[0034] Gemäß seiner bevorzugten Ausführungsform sind die Dehnungsfugen zumindest teilweise
mit einem Dichtmittel verschlossen. Das Dichtmittel ist so ausgebildet, dass es unterhalb
einer Brandtemperatur die Dehnungsfugen gegen ein Austreten des intumeszierenden Materials
abdichtet und oberhalb der Brandtemperatur die Dehnungsfugen zum Erlauben der Verschiebung
der Vorderfläche relativ zur Rückfläche freigibt. Beispielsweise handelt es sich bei
dem Dichtmittel um ein Lot, das so gewählt ist, dass es im Brandfall aufschmilzt.
Im Normalfall, also dann, wenn kein Brand vorliegt, ist das Lot fest, so dass es die
Vorderfläche relativ zur Rückfläche fixiert. Beispielsweise kann die Brandtemperatur,
bei der das Dichtmittel seine Festigkeit verliert, bei 100°C liegen. Es ist aber auch
möglich das Dichtmittel so zu wählen, dass ein Verlust der Festigkeit erst bei 200°C
oder einer noch höheren Temperatur eintritt.
[0035] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Vorderfläche und die Rückfläche
der ersten Sektion so miteinander verbunden, dass die Volumenzunahme des intumeszierenden
Materials dazu führt, dass zumindest ein Teil des intumeszierenden Materials im Brandfall
in einen Zwischenbereich zwischen der ersten Sektion und der zweiten Sektion gelangt.
Handelt es sich bei der Verschlussvorrichtung beispielsweise um ein Rolltor oder Sektionaltor,
so sind die einzelnen Sektionen, also Torlamellen, über Scharniergelenke miteinander
verbunden. Da sich die einzelnen Segmente beim Aufwickeln im Bereich der Gelenke aufeinander
zu bewegen, müssen die Sektionen im Bereich der Gelenke in ihrer Materialstärke vermindert
sein. Diese verminderte Materialstärke bedeutet aber eine geringere brandhemmende
Wirkung im Brandfall. Wenn die Vorderfläche und die Rückfläche der ersten Sektion
so miteinander verbunden sind, dass im Brandfall intumeszierendes Material in den
Zwischenbereich zwischen der ersten und der zweiten Sektion gelangt, so wird die Materialschwächung
zwischen den beiden Sektionen ausgeglichen und es ergibt sich eine besonders hohe
brandhemmende Wirkung.
[0036] Besonders bevorzugt umfasst die Verschlussvorrichtung eine Vielzahl von Sektionen,
wobei die jeweilige Vorderfläche und Rückfläche so miteinander verbunden sind, dass
intumeszierendes Material im Brandfall zwischen die einzelnen Sektionen quillt. Ein
derartiges Roll- oder Sektionaltor hemmt im Brandfall die Ausbreitung des Brandes
besonders effektiv und ist gleichzeitig einfach zu handhaben.
[0037] Die feuerhemmende Verschlussvorrichtung ist besonders einfach zu fertigen, wenn die
Vorderfläche und die Rückfläche an einem einstückigem Bauteil ausgebildet sind. Alternativ
können die Vorderfläche und die Rückfläche an gleich geformten Bauteilen ausgebildet
sein, die zum Herstellen einer Sektion bzw. einer einzelnen Türlamelle um 180° gegeneinander
verdreht, miteinander verbunden werden.
[0038] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Schließelement als Schieberplatte
ausgebildet, das eine Ausnehmung für einen Förderer hat, wobei Dehnungsfugen so angeordnet
sind, dass die Volumenzunahme des intumeszierenden Materials dazu führt, dass im Brandfall
intumeszierendes Material in die Ausnehmung gelangt. Eine derartige feuerhemmende
Verschlussvorrichtung ist ein Förderanlagenabschluss, der dazu verwendet wird, im
Brandfall eine Öffnung in einem Gebäudeteil zu verschließen, durch die ein Förderer
verläuft. Beispielsweise kann es sich um einen Tragkettenförderer oder einen sonstigen
Förderer handeln.
[0039] Die Verschlussvorrichtung ist so ausgebildet, dass im Brandfall das Schieberblatt
die Öffnung weitgehend verschließt, wobei die Ausnehmung verhindert, dass das Schieberblatt
auf dem Förderer aufsetzt. Das aufquellende intumeszierende Material gelangt in einen
Spaltraum zwischen dem Förderer und dem Schließelement und gewährleistet so einen
sicheren Abschlusspunkt. Vorteilhaft hieran ist, dass die Ausnehmung nur in groben
Zügen der Kontur des Förderers entsprechen muss, da etwaige offen bleibende Stellen
von dem intumeszierenden Material geschlossen werden.
[0040] Bevorzugt umfasst die feuerhemmende Verschlussvorrichtung ein Festfeldteil, das fest
mit dem Gebäudeteil verbunden ist, in dem die Öffnung ausgebildet ist, wobei die Ausnehmung
so im Schieberblatt angeordnet ist, dass sie im Brandfall das Festfeldteil umgibt.
Dabei hat das Festfeldteil günstigerweise einen Feuerwiderstand, der dem Schieberblatt
im aufgequollenen Zustand entspricht.
[0041] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Vorderfläche und/oder die Rückfläche
eine oder mehrere Sollbruchstellen auf. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass
die Sollbruchstelle eine geschlossene Linie bildet. Eine derartige feuerhemmende Verschlussvorrichtung
ist besonders geeignet als Förderlagenabschluss für getrennte Fördertechnik. Ein Beispiel
für einen getrennten Förderer ist eine Rollenbahn. Zwischen zwei Rollen kann das Schließelement
bzw. das Schieberblatt gefahren werden.
[0042] Allerdings ist der maximale Abstand zwischen zwei Teilelementen der getrennten Fördertechnik,
im Beispiel zwischen zwei benachbarten Rollen einer Rollenbahn, nach oben begrenzt
und in der Regel kleiner als die Dicke, die die feuerhemmende Verschlussvorrichtung
im Brandfall haben muss, um den Brand sicher einzudämmen. Die Sollbruchstelle ist
vorzugsweise so gestaltet, dass sie dann, wenn das Schieberblatt geschlossen ist,
im Wesentlichen einer Außenkontur des Förderers im Bereich des Schieberblatts entspricht.
Im Brandfall wird das Schieberblatt zwischen die beiden Elemente der getrennten Fördertechnik
gefahren und das intumeszierende Material dehnt sich aus. Dadurch bewegen sich die
Vorderfläche und die Rückfläche auseinander, bis eine von beiden an das jeweils zugewandte
Teilelement der getrennten Fördertechnik bzw. des getrennten Förderers stößt. Der
zunehmende Druck des sich aufblähenden intumeszierenden Materials führt dazu, dass
die Sollbruchstelle bricht und sich die Vorderfläche weiter von der Rückfläche beabstanden
kann. Dabei schiebt sich die Vorderfläche bzw. die Rückfläche über eines der beiden
Teilelemente des getrennten Förderers und der Zwischenraum zwischen beiden wird vom
intumeszierenden Material gefüllt. Das gibt einen besonders einfachen Aufbau für den
Förderanlagenabschluss.
[0043] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt
- Figur 1
- ein Schließelement einer erfindungsgemäßen feuerhemmenden Verschlussvorrichtung in
einer perspektivischen Ansicht,
- Figur 2a
- eine Detailansicht einer Sektion des Schließelements mit Dehnungsfugen, in einer Ansicht
von oben,
- Figur 2b
- die Ansicht gemäß Figur 2a im Brandfall, nachdem sich intumeszierendes Material ausgedehnt
hat und sich die Dehnungsfugen geöffnet haben,
- Figur 3a
- eine alternative Ausführungsform einer Dehnungsfuge im Normalfall,
- Figur 3b
- die Ansicht gemäß Figur 3a im Brandfall, das heißt mit geöffneter Dehnungsfuge,
- Figur 4
- eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung in
Form eines Förderanlagenabschlusses und
- Figur 5
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung in Form
eines Förderanlagenabschlusses.
[0044] Figur 1 zeigt eine feuerhemmende Verschlussvorrichtung 10 in Form eines Rolltors
mit einem Schließelement 12, das ausgebildet ist zum vollständigen Verschließen einer
Öffnung, beispielsweise in einer Mauer. Das Schließelement 12 umfasst eine Vielzahl
an Sektionen, von denen in Figur 1 eine erste Sektion 14.1 und eine zweite Sektion
14.2 gezeigt sind. Figur 1 zeigt die Sektionen in ihrer Schließstellung, in der sie
eine Schließfläche bilden. Da es sich bei der in Figur 1 gezeigten Verschlussvorrichtung
10 um ein Rolltor handelt, können die Sektionen 14.1, 14.2 auch als Torlamellen bezeichnet
werden.
[0045] Die Sektionen 14.1, 14.2 sind über ein Scharniergelenk 16.1 aneinander angelenkt,
sodass sie mittels eines geeigneten Antriebs auf eine nicht eingezeichnete Welle aufgewickelt
werden können. In Figur 1 ist das Schließelement 12 in seiner Schließstellung, in
der es die Maueröffnung verschließt. Wenn die Sektionen 14.1, 14.2, ... auf die nicht
eingezeichnete Welle aufgewickelt sind, so befindet sich das Schließelement 12 in
seiner Lagerstellung.
[0046] Die Sektion 14.1 besitzt eine starre Vorderfläche 18.1 in Form eines Blechs. Die
Sektion 14.1 besitzt zudem eine Rückfläche 20.1, die ebenfalls durch ein Blech gebildet
ist. Vorderfläche 18.1 und Rückfläche 20.1 haben meist einen Abstand von höchstens
50 cm, beispielsweise 30 cm. Die Vorderfläche 18.1 und die Rückfläche 20.1 sind relativ
zueinander fixiert, so dass die Sektion 14.1 in sich stabil ist. Die Vorderfläche
18.1 und die Rückfläche 20.1 bilden zusammen mit einem ersten Seitenelement 22.1 und
einem zweiten Seitenelement 24.1 einen Innenraum I, in dem intumeszierendes Material
in Form eines Polyurethan-Schaums angeordnet ist, der beispielsweise Blähgraphit,
Aluminiumhydrat oder ähnliche Verbindungen enthält, die bei Hitze eine Volumenzunahme
zeigen.
[0047] Die Vorderfläche 18.1 und die Rückfläche 20.1 sind über einen starren ersten Verbindungsabschnitt
26.1 und einem zweiten Verbindungsabschnitt 28.1 miteinander verbunden. Beide Verbindungsabschnitte
26.1, 29.1 weisen eine Vielzahl von Dehnungsfugen 30.1, .30.2, 30.3, ... auf, die
parallel zur Vorderfläche 18.1 und zur Rückfläche 20.1 verlaufen. Die Dehnungsfugen
30.1, 30.2, ... können mit einem Lot verschlossen sein, das im Brandfall schmilzt.
[0048] Im in Figur 1 gezeigten Normalfall ist das intumeszierende Material im Innenraum
I eingeschlossen und wird von den Dehnungsfugen 30.1, 30.2, ... zurückgehalten, so
dass es im Betrieb nicht entweichen kann. Im Brandfall dehnt sich das intumeszierende
Material aus und es entsteht im Innenraum I ein Überdruck. Wenn die Dehnungsfugen
30.1, 30.2, ... mit einem Lot verschlossen sind, so schmilzt dieses Lot auf und der
Druck des intumeszierenden Materials im Innenraum I führt dazu, dass sich die Vorderfläche
18.1 wie durch den Pfeil P1 gezeigt, relativ zur Rückfläche 20.1 verschiebt, nämlich
sich von dieser entfernt. Durch die Verschiebung der Vorderfläche 18.1 relativ zur
Rückfläche 20.1 wächst deren Abstand auf beispielsweise 80 cm oder mehr. Es ergibt
sich so ein hoher Feuerwiderstand.
[0049] Die Dehnungsfugen 30.1, 30.2, ... können so gestaltet sein, dass sich dann, wenn
sich die Dehnungsfugen im Brandfall öffnen, intumeszierendes Material in einen Zwischenraum
32.1 zwischen der ersten Sektion 14.1 und der zweiten Sektion 14.2 ausdehnt. Dazu
sind beispielsweise Dehnungsfugen im zweiten Verbindungsabschnitt 28.1 so gestaltet,
dass das intumeszierende Material durch den im Innenraum I herrschenden Druck und
durch die Schwerkraft in den Zwischenraum 32 gedrückt wird.
[0050] Figur 2a zeigt den ersten Verbindungsabschnitt 26.1, der so aufgebaut ist wie der
zweite Verbindungsabschnitt 28.1, mit den Dehnungsfugen 30.1, 30.2, .... Die Dehnungsfugen
30 (Bezugszeichen ohne Zählsuffix bezeichnen im Weiteren das Objekt als solches) sind
beispielsweise durch Schneiden, Stanzen oder Zerspanen in den Verbindungsabschnitt
26.1 bzw. 28.1 eingebracht worden.
[0051] Figur 2b zeigt den Verbindungsabschnitt gemäß Figur 2b, nachdem sich intumeszierendes
Material 34 im Innenraum ausgedehnt hat. Die Dehnungsfugen 30 haben sich geöffnet
und die Vorderfläche 18 hat sich von der Rückfläche 20 beabstandet.
[0052] Es kann vorgesehen sein, dass die einzelnen Dehnungsfugen so ausgebildet sind, dass
sie sich im Brandfall unterschiedlich weit öffnen. Hierdurch kann erreicht werden,
dass das intumeszierende Material 34 dort besonders leicht durch die Dehnungsfugen
durchtreten kann, wo es beispielsweise besonders sicher in den Zwischenraum 32.1 (vgl.
Figur 1) gelangt.
[0053] Figur 3a zeigt eine weitere Ausführungsform des Verbindungsabschnitts 26.1, 28.1,
bei dem die Dehnungsfuge 30 als Begrenzung einer Verformungsstruktur 36 gebildet ist.
Verformungsfaktor 36 ist Teil des Seitenelements und so gestaltet, dass sich die Vorderfläche
18 besonders leicht von der Rückfläche beabstanden kann. Sie ist so angeordnet, dass
sich die Verformung auf einem kleinen Raumbereich konzentriert, sodass der Verformung
besonders wenig Widerstand entgegengesetzt wird. Auch bei dieser Ausführungsform kann
die Dehnungsfuge 30 mit einem Lot gefüllt und verschlossen sein.
[0054] Figur 3b zeigt die Situation, in der sich die Dehnungsfuge aufgrund des Drucks des
sich im Brandfall ausdehnenden intumeszierenden Materials 34 geöffnet hat.
[0055] Die Erfindung wurde für eine Verschlussvorrichtung in Form eines Tors beschrieben.
Es ist aber auch möglich, die Erfindung bei einer Tür zu verwirklichen, die in Zargen
aufgehängt ist. Es ist zudem möglich, die Erfindung in einer Schiebetür oder einer
sonstigen Tür zu verwirklichen. Auch ist es möglich, die Erfindung in einem Rollladen
zu verwirklichen, der beispielsweise auch Teil eines Förderanlagen-Abschlusses sein
kann.
[0056] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verschlussvorrichtung
10 in Form eines Förderanlagenabschlusses. Das Schließelement 12 ist durch ein Schieberblatt
gebildet, das eine Ausnehmung 38 aufweist. Die Ausnehmung 38 ist so gestaltet, dass
bei geschlossenem Schieberblatt 12 ein Förderer 40 durch die Ausnehmung 38 hindurch
greifen kann. In Bezug auf eine Bewegungsrichtung des Schieberblattes 12 auf den Förderer
40 zu ist hinter dem Förderer 40 ein Festfeldteil 42 angeordnet. Das Festfeldteil
42 ist fest mit dem Gebäude verbunden, in dem sich die vom Schieberblatt 12 zu verschließende
Öffnung 44 befindet. Im geschlossenen Zustand existiert zwischen dem Förderer 40 und
dem Festfeldteil 42 einerseits und dem Schieberblatt 12 andererseits ein Spaltraum
46.
[0057] Figur 4 zeigt den Zustand, in dem das Schiebeblatt die Öffnung 44 verschließt, das
intumeszierende Material aber noch nicht aufgequollen ist. Die Strich-Doppelpunkt-Linie
hingegen zeigt das Schieberblatt 12 im Zustand, in dem es mit aufgeblähtem intumeszierten
Material gefüllt ist. Durch die Dehnungsfuge 30, die exemplarisch angezeichnet ist,
quillt ein Teil des intumeszierenden Materials in den Spaltraum 46.
[0058] Figur 5 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform der Verschlussvorrichtung,
die als Förderanlagenabschluss für einen getrennten Förderer 40 ausgebildet ist. Der
Förderer 40 umfasst ein erstes Element 48.1 und ein zweites Element 48.2, zwischen
die das Schieberblatt 12 gefahren werden kann. Die Rückfläche 20 weist eine Sollbruchstelle
50 auf, die im Wesentlichen der Außenkontur des Förderers 40 entspricht.
[0059] Die Dicke des Schieberblatts 12 ist so gewählt, dass sie zwischen die beiden Elemente
48.1, 48.2 passt. Im Brandfall wird das Schieberblatt 12 zwischen die beiden Elemente
gefahren. Aufgrund der Brandhitze dehnt sich das intumeszierende Material aus und
die schematisch eingezeichneten Dehnungsfugen 30 öffnen sich. Wenn die Rückfläche
20 im Bereich der Sollbruchstelle 50 in Kontakt mit dem ersten Element 48.1 kommt,
so bricht die Sollbruchstelle 50. Es entsteht eine offene Fläche in der Rückfläche
20. Die Rückfläche 20 beabstandet sich weiter von der Vorderfläche 18 und die Rückfläche
20 schiebt sich über den Förderer 40, der teilweise in der offenen Fläche verschwindet.
Der Spaltraum 46 zwischen der Rückfläche 20 und dem Förderer 40 wird von intumeszierendem
Material gefüllt.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 10
- Verschlussvorrichtung
- 12
- Schließelement
- 14
- Sektion
- 16
- Scharniergelenk
- 18
- Vorderfläche
- 20
- Rückfläche
- 22
- Seitenelement
- 24
- Seitenelement
- 26
- erster Verbindungsabschnitt
- 28
- zweiter Verbindungsabschnitt
- 30
- Dehnungsfuge
- 32
- Zwischenraum
- 34
- intumeszierendes Material
- 36
- Verformungsstruktur
- 38
- Ausnehmung
- 40
- Förderer
- 42
- Festfeldteil
- 44
- Öffnung
- 46
- Spaltraum
- 48
- Element
- 50
- Sollbruchstelle
- I -
- Innenraum
- P1 -
- Pfeil
1. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung, insbesondere feuerhemmendes Tor, mit
(a) mindestens einem Schließelement (12) zum Verschließen einer Öffnung,
(b) wobei das Schließelement (12) mindestens eine Sektion (14.1, 14.2) aufweist, die
(i) eine starre Vorderfläche (18.1) und
(ii) eine der Vorderfläche abgewandte Rückfläche (20.1) besitzt,
dadurch gekennzeichnet, dass
(iii) zwischen der Vorderfläche (18.1) und der Rückfläche (20.1) intumeszierendes
Material (34) angeordnet ist, und
(iv) die Vorderfläche (18.1) und die Rückfläche (20.1) so miteinander verbunden sind,
dass eine Volumenzunahme des intumeszierenden Materials (34) zu einer Verschiebung
der Vorderfläche (18.1) relativ zur Rückfläche (20.1) führt.
2. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schließelement (12) eine erste Sektion (14.1) und zumindest eine zweite Sektion
(14.2) aufweist, die
zum Bilden einer Schließfläche in eine Schließstellung und
zum Aufrollen in eine Lagerstellung
aneinander befestigt sind.
3. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderfläche (18.1) und die Rückfläche (20.1) mittels eines Brandschutztextils
verbunden sind.
4. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderfläche (18.1) und die Rückfläche (20.1) nicht brennbar sind und insbesondere
aus Metall bestehen.
5. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Vorderfläche (18.1) und der Rückfläche (20.1) Dehnungsfugen (30) angeordnet
sind, die so ausgebildet sind, dass sie bei der Volumenzunahme des intumeszierenden
Materials (34) die Verschiebung der Vorderfläche (18.1) relativ zur Rückfläche (20.1)
erlauben.
6. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehnungsfugen (30) so ausgebildet sind, dass bei der Verschiebung der Vorderfläche
(18.1) relativ zur Rückfläche (20.1) ein Wärmedurchgangskoeffizient für einen Wärmedurchgang
von der Vorderfläche (18.1) zur Rückfläche (20.1) abnimmt.
7. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehnungsfugen (30) so ausgebildet sind, dass sie im Brandfall eine Verformung
der Vorderfläche (18.1) so aufnehmen, dass die Rückfläche (20.1) im Wesentlichen keine
plastische Verformung erfährt
8. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dehnungsfugen (30) so ausgebildet sind, dass das intumeszierende Material (34)
zwischen der Vorderfläche (18.1) und der Rückfläche (20.1) zurückgehalten wird.
9. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Dehnungsfugen (30) zumindest teilweise mit einem Dichtmittel verschlossen sind,
- wobei das Dichtmittel so ausgebildet ist, dass es
unterhalb einer Brandtemperatur die Dehnungsfugen gegen ein Austreten des intumeszierenden
Materials (34) abdichtet und oberhalb der Brandtemperatur die Dehnungsfugen (30) zum
Erlauben der Verschiebung der Vorderfläche (18.1) relativ zur Rückfläche (20.1) frei
gibt.
10. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Vorderfläche (18.1) und die Rückfläche (20.1) der ersten Sektion (14.1) so miteinander
verbunden sind, dass die Volumenzunahme des intumeszierenden Materials (34) dazu führt,
dass zumindest ein Teil des intumeszierenden Materials (34) im Brandfall in einen
Zwischenraum (32) zwischen der ersten Sektion (14.1) und der zweiten Sektion (14.2)
gelangt.
11. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderflächen (18.1, 18.2) und die Rückflächen (20.1, 20.2) aller Sektionen (14.1,
14.2) so miteinander verbunden sind, dass die Volumenzunahme des intumeszierenden
Materials (34) dazu führt, dass im Brandfall intumeszierendes Material (34) in alle
Zwischenräume (32) zwischen den Sektionen (14.1, 14.2) gelangt.
12. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderfläche (18.1) und die Rückfläche (20.1) an einem einstückigen Bauteil ausgebildet
sind.
13. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) das Schließelement ein Schieberblatt (12) aufweist, das eine Ausnehmung (38) für
einen Förderer (40) hat,
(b) wobei Dehnungsfugen (30) so ausgebildet sind, dass die Volumenzunahme des intumeszierenden
Materials (34) dazu führt, dass im Brandfall intumeszierendes Material (34) in die
Ausnehmung (38) gelangt.
14. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch ein Festfeldteil (42), der fest mit einem Gebäudeteil verbunden ist, in dem die Öffnung
(44) ausgebildet ist, wobei die Ausnehmung (38) so im Schieberblatt (12) angeordnet
ist, dass sie im Brandfall das Festfeldteil (42) umgibt.
15. Feuerhemmende Verschlussvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Sollbruchstelle (50) in der Vorderfläche (18) und/oder der Rückfläche (20).