[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Uhr mit wenigstens einem Minutenzeiger und
einem Sekundenzeiger und einem Uhrwerk, welches einen Mechanismus zum Einstellen des
Minutenzeigers aufweist. Dieser Mechanismus umfasst eine Stellwelle, die durch Ziehen
bzw. Drücken einer Krone in axialer Richtung zwischen einer Normalposition und einer
Stellposition verstellbar ist. Die Stellwelle ist in ihrer Stellposition derart mit
einer Minutenradgruppe des Uhrwerkes gekoppelt, dass eine Drehung der Stellwelle ein
Verstellen des Minutenzeigers bewirkt. Darüber hinaus wirkt die Stellwelle mit einem
Nullstellmechanismus zusammen, welcher bei einer Bewegung der Stellwelle in die Stellposition
den Sekundenzeiger in seine Nullstellung antreibt, ihn in dieser Nullstellung blockiert,
während die Stellwelle sich in der Stellposition befindet, und ihn bei einer Bewegung
der Stellwelle zurück in ihre Normalposition wieder freigibt.
[0002] Uhren mit derartigen Mechanismen sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt.
So offenbart beispielsweise die
CH 18774/71 eine Uhr, die mit einem solchen Nullstellmechanismus versehen ist. Zieht man die
Krone, um die Uhrzeit einzustellen, wird der Sekundenzeiger auf Null gestellt und
in dieser Position gehalten, bis die Krone wieder gedrückt wird.
[0003] Ein Nachteil der bekannten Mechanismen ist, dass der Zusammengang zwischen Sekunden-
und Minutenzeiger bei dem Einstellvorgang verloren geht. Wenn der Benutzer bei gezogener
Krone (Stellwelle in Stellposition) die Krone und damit die Stellwelle dreht, wird
das Minutenrohr, auf dem der Minutenzeiger sitzt, über ein entsprechendes Räderwerk
gedreht. Dabei kann sich der Minutenzeiger nach dem Einstellvorgang in einer beliebigen
Position befinden, beispielsweise in der Mitte zwischen zwei Minutenindizes. Läuft
das Uhrwerk nach dem Drücken der Krone wieder an, so läuft der Sekundenzeiger von
Null los, während der Minutenzeiger von einer beliebigen Position aus losläuft. Minutenzeiger
und Sekundenzeiger laufen somit asynchron.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu überwinden.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Der erfindungsgemässe Rastmechanismus, mit dem die Minutenradgruppe des Uhrwerkes
versehen ist, erlaubt 60 Raststellungen. Dreht man die in ihrer Stellposition befindliche
Stellwelle, so bewegen sich das Minutenrohr und damit der Minutenzeiger schrittweise,
und zwar so, dass der Minutenzeiger nur von einem Minutenindex zum nächsten verstellt
werden kann. Der Minutenzeiger kommt also nie zwischen zwei Minutenindizes zu liegen.
Drückt man die Krone, so dass das Uhrwerk wieder losläuft, so startet der Minutenzeiger
von einem Minutenindex, und der Sekundenzeiger von Null, und die beiden Zeiger sind
damit synchron.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und in der
nun folgenden Beschreibung beschrieben.
[0008] Gemäss einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst der Rastmechanismus
einen konzentrisch mit einem Minutenrad angeordneten und mit 60 Rastnasen an seinem
Innenumfang versehen Rastring und wenigstens eine innerhalb des Rastrings angeordnete,
verschwenkbar gelagerten Rastklinke. Diese Rastklinke ist dabei von einem Federelement
radial nach aussen beaufschlagt und verrastet mit den Rastnasen des Rastrings. Dreht
man bei gezogener Krone die Stellwelle, so wird der Rastring in Bezug auf die Rastklinke
gedreht. Die Rastklinke wird durch die Form der innen an dem Rastring ausgebildeten
Rastnasen entgegen die Kraft des sie nach aussen drückenden Federelementes jeweils
radial nach innen gedrückt, und verrastet dann nach wieder mit der nächsten Rastnase.
Man erhält so auf einfache und zuverlässige Weise die schrittweise Verstellung des
Minutenzeigers.
[0009] Vorzugsweise umfasst der Rastmechanismus zwei symmetrisch angeordnete Rastklinken,
die jeweils von einem Arm des Federelementes radial nach aussen beaufschlagt sind.
Das Federelement ist im übrigen vorzugsweise zweiteilig ausgebildet, um seine Montage
zu erleichtern.
[0010] Gemäss einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst der Nullstellmechanismus
einen durch eine axiale Bewegung der Stellwelle verschwenkbaren Hebel, der bei einer
Bewegung der Stellwelle in die Stellposition über ein Zwischenglied einen Nullstellhebel
verschwenkt, welcher seinerseits einen Nullstellantrieb betätigt, der den Sekundenzeiger
in seine Nullstellung antreibt.
[0011] Der verschwenkbare Hebel ist dabei vorzugsweise ein Winkelhebel und weist eine Verzahnung
auf. Diese Verzahnung kann mit einer entsprechenden Verzahnung des Zwischengliedes
zusammenwirken.
[0012] Vorzugsweise weist das Zwischenglied eine nockenartige Stellfläche und/oder eine
Verzahnung auf, die mit dem Nullstellhebel zusammenwirkt. Die Schwenkbewegung des
Winkelhebels wird dann zunächst über die ineinander greifenden Verzahnungen an das
Zwischenglied übertragen, welches eine Drehbewegung ausführt. Über die Stellfläche
und/oder die zweite Verzahnung des Zwischengliedes wird der Nullstebelhebel verschwenkt.
[0013] Der Nullstellhebel betätigt dann den Nullstellantrieb, wobei dieser vorzugsweise
eine herzförmige Stellkurve umfasst. Solche auch als Sekundenherz bezeichneten herzförmigen
Stellkurven zum Nullstellen des Sekundenzeigers sind aus dem Stand der Technik hinreichend
bekannt.
[0014] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Nullstellhebel zweiarmig
ausgebildet ist, wobei ein erster Arm den Nullstellantrieb betätigt, und ein zweiter
Arm einen Anhaltemechanismus zum Anhalten einer Unruh der Uhr betätigt. Dabei ist
der zweiarmige Hebel vorzugsweise so ausgebildet, dass beim Ziehen der Krone der Anhaltemechanismus
bereits kurz vor dem Nullstellantrieb betätigt wird. Die Nullstellung des Sekundenzeigers
erfolgt also erst dann, wenn der Sekundenzeiger nicht mehr von dem Uhrwerk bewegt
wird.
[0015] Gemäss einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Nullstellhebel
einen federnd ausgebildeten Bereich auf. Bei einem zweiarmigen Nullstellhebel ist
es dabei besonders vorteilhaft, wenn der erste Arm, d.h. derjenige Arm, der den Nullstellantrieb
betätigt, federnd ausgebildet ist. Durch die Federung kann die Kraft, die auf den
Nullstellantrieb wirkt, passend dosiert werden, nämlich so, dass zuverlässig eine
Nullstellung erzielt wird, die Sekundenradgruppe aber nicht beschädigt wird.
[0016] Um die Verstellung des Minutenzeigers vom Kraftfluss zu entkoppeln, sind die Kleinbodenradgruppe
und die Sekundenradgruppe des Uhrwerkes vorzugsweise jeweils doppelt ausgeführt. Dabei
liegt jeweils ein Teil im Kraftfluss zwischen Federhaus und Unruh, während der andere
Teil direkt oder indirekt mit dem Minutenrad in gekoppelt ist.
[0017] Genauer kann beispielsweise die Kleinbodenradgruppe des Uhrwerkes zwei übereinander
angeordnete und über eine Reibkupplung miteinander gekoppelte Kleinbodenräder umfassen,
wobei ein erstes Kleinbodenrad mit der Minutenradgruppe in Verbindung steht, und ein
zweites Kleinbodenrad im Kraftfluss zwischen einem Federhaus und einer Unruh sitzt.
Analog dazu kann die Sekundenradgruppe des Uhrwerkes zwei übereinander angeordnete
und über eine Reibkupplung miteinander gekoppelte Sekundenräder umfassen, wobei ein
erstes Sekundenrad mit dem Nullstellantrieb und über die Kleinbodenradgruppe mit der
Minutenradgruppe in Verbindung steht, und ein zweites Sekundenrad im Kraftfluss zwischen
Federhaus und Unruh sitzt. Wenn sich die Stellwelle in ihrer Normalposition befindet,
bewegen sich die über die Reibkupplung gekoppelten beiden Kleinbodenräder und die
beiden Sekundenräder jeweils miteinander. Wenn die Stellwelle sich in ihrer Stellposition
befindet, wird über den Nullstellantrieb das erste Sekundenrad gedreht, um den Sekundenzeiger
auf Null zu stellen. Gleichzeitig blockiert der Anhaltemechanismus die Unruh und damit
den Kraftfluss. Die beiden mit dem Nullstellantrieb in Wirkverbindung stehenden Hälften
der Sekundenradgruppe und der Kleinbodenradgruppe bewegen sich nun in Bezug zu ihren
jeweiligen im Kraftfluss liegenden anderen Hälften.
[0018] Wird die Krone wieder gedrückt, werden der Nullstellantrieb und die Unruh wieder
freigegeben. Die Reibkupplungen sorgen dabei für ein spielfreies anlaufen der dank
des erfindungsgemässen Mechanismus synchronisierten Sekunden- und Minutenzeiger.
[0019] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren beschrieben.
[0020] Dabei zeigen die Figuren im Einzelnen:
Fig. 1: eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Uhrwerks einer Uhr, wobei eine
Stellwelle sich in ihrer Normalposition befindet;
Fig. 2A: eine seitliche Ansicht des gleichen Uhrwerkteils, wobei die Stellwelle sich
in ihrer Normalposition befindet;
Fig. 2B: eine Draufsicht des gleichen Uhrwerkteils, wobei die Stellwelle sich in ihrer
Normalposition befindet;
Fig. 3A: die gleiche Ansicht wie Fig. 2A, wobei die Stellwelle sich nun in ihrer Stellposition
befindet;
Fig. 3B: die gleiche Ansicht wie Fig. 2B, wobei die Stellwelle sich nun in ihrer Stellposition
befindet;
Fig. 4A: eine Draufsicht auf eine Minutenradgruppe des Uhrwerkteils aus den Fig. 1
bis 3;
Fig. 4B: einen Schnitt entlang der Linie B-B in Fig. 4A;
Fig. 4C: eine Explosionsdarstellung der Minutenradgruppe aus den Fig. 4A und 4B.
[0021] Die Fig. 1A zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils eines Uhrwerks einer Uhr
gemäss der Erfindung. Der gleiche Uhrwerkteil ist in den Fig. 2A und 3A in Draufsicht
und in den Fig. 2B und 3B in seitlicher Ansicht dargestellt. Dabei ist die Stellwelle
16 in Fig. 2A und 2B wie in Fig. 1 in ihrer Normalposition, während sie in Fig. 3A
und 3B axial nach aussen in ihre Stellposition verstellt ist. Wenn die Stellwelle
16 sich, wie in den Fig. 1, 2A und 2B, in ihrer Normalposition befindet, so läuft
das Uhrwerk normal. Die Einzelheiten der Funktion des Uhrwerkes sind dem Fachmann
hinreichend bekannt und nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung, so dass sie hier
nicht näher beschrieben werden. Für die Bedeutung der im Folgenden nicht näher erläuterten
Bezugsziffern wird auf die sich an die Figurenbeschreibung anschliessende Bezugszeichenliste
verwiesen.
[0022] Wie man insbesondere in den seitlichen Ansichten der Fig. 2A und 3A erkennt, umfasst
eine Kleinbodenradgruppe 34 des Uhrwerkes zwei übereinander angeordnete und über eine
Tellerfeder 35 miteinander gekoppelte Kleinbodenräder 34a, 34b. Das obere Kleinbodenrad
34a steht mit einer Minutenradgruppe 40 in Verbindung, während das untere Kleinbodenrad
34b im Kraftfluss zwischen einem Federhaus 10 und einer Unruh 26 sitzt.
[0023] Eine Sekundenradgruppe 32 des Uhrwerkes ist ebenfalls zweiteilig ausgeführt. Auch
hier liegt ein unterer Teil mit einem Sekundenrad 32a im Kraftfluss zwischen dem Federhaus
10 und der Unruh 26. Dieses untere Sekundenrad 32 ist ebenfalls über eine Reibkupplung,
z.B. eine Tellerfeder oder eine Spreizfeder mit einem oberen Sekundenrad 32b gekoppelt,
welches mit einem Nullstellherz 32c und einem Sekundenachse 32d drehfest verbunden
ist. Der obere Teil der Sekundenradgruppe, d.h. das obere Sekundenrad 32b, das Nullstellherz
32c und das Sekundenachse 32d, stehen über die Kleinbodenradgruppe 34 mit der Minutenradgruppe
40 in Verbindung.
[0024] Bei eingedrückter Krone hält ein Winkelhebel 18 mit einer 18a Verzahnung ein Zwischenglied
20 mit einer in die Verzahnung 18a des Winkelhebels 18 eingreifenden Verzahnung 20a.
Das Zwischenglied 20 hält seinerseits über eine zweite Verzahnung 20b einen Nullstellhebel
22. Dabei ist eine Verzahnung 22a des Nullstellhebels 22 mit der zweiten Verzahnung
20b des Zwischengliedes in Eingriff. Der Nullstellhebel 22 teilt sich in einen Nullstellarm
22b und einen Anhaltearm 22c, deren Funktion bei Betrachtung der Fig. 3B klar werden
wird. Befindet die Stellwelle 16 sich in ihrer Normalposition, so werden beide Arme
22b, 22c jeweils in einer neutralen Position gehalten.
[0025] Beim Ziehen der Krone wird, d.h. beim Verstellen der Stellwelle 16 in ihre Stellposition
(vgl. Fig. 3A und 3B), wird der Winkelhebel 18 verschwenkt und dreht dann durch seine
Verzahnung 18a das ebenfalls verzahnte Zwischenglied 20. Über die zweite Verzahnung
20c und die Stellfläche 20b verschwenkt das Zwischenglied 20 den Nullstellhebel 22.
Der Nullstellarm 22b des Nullstellhebels 22 wird dadurch gegen das zur Sekundenradgruppe
32 gehörige Nullstellherz 32c gedrückt, und das Sekundenachse 32d mit dem Sekundenzeiger
wird auf die Nullposition bewegt und dort fixiert.
[0026] Gleichzeitig gibt ein Anhaltearm 22c des Nullstellhebels 22 kurz vor Erreichen des
Wirkbereiches des Nullstellherzens 32c einen Bremshebel 23 frei, der wiederum eine
Bremsfeder 24 frei gibt, die dann die Unruh 26 und damit das Uhrwerk anhält.
[0027] Der Nullstellarm 22b des Nullstellhebels 22 ist vergleichsweise dünn und dadurch
federnd ausgebildet. Die Kraft, mit der der Nullstellarm 22b auf das Nullstellherz
32c einwirkt, wird durch diese Federung dosiert, und die genaue Form des Nullstellarms
22b und damit die Federkraft ist so gewählt, dass die Nullstellung des in den Figuren
nicht dargestellten Sekundenzeigers zuverlässig funktioniert, die Sekundenradgruppe
32 aber nicht beschädigt wird. Durch die besonders angeordnete Verzahnung 20b, 22a
zwischen dem Zwischenglied 20 und dem Nullstellhebel 22 wird das Drehmoment, das sich
durch die Federkraft des Nullstellarmes 22b aufbaut, nicht zu dem Winkelhebel 18 weiter
übertragen. Die Stellwelle 16 und damit die Krone können somit problemlos zum Einstellen
der Uhrzeit gedreht werden, ohne dass die Stellwelle sich selbsttätig wieder in ihre
Normalposition zurück bewegt.
[0028] Beim Drehen der Stellwelle 16 wird der nicht dargestellte Minutenzeiger über ein
Minutenrohr 43 gedreht. Die Drehung der Stellwelle 16 wird dabei in bekannter Weise
über ein entsprechendes Räderwerk (u.a. Wechselrad 36) an das Minutenrohr 43 übertragen.
Durch den in den Fig. 4A, 4B und 4C genauer erkennbaren Rastmechanismus der Minutenradgruppe
40 erfolgt diese Bewegung schrittweise von einem Minutenindex zum nächsten. Wie man
in den Fig. 4A, 4B und 4C sieht, ist ein Rastring 44 vorgesehen, der konzentrisch
zu dem Minutenrad 42 ist, wobei der Aussendurchmesser des Rastringes 44 etwas kleiner
ist als der des aussen verzahnten Minutenrades 42. Der Rastring ist drehfest mit dem
Minutenrohr 43 verbunden (vg. Fig. 4B) und ist an seinem Innenumfang mit 60 Rastnasen
45 versehen. Diese Rastnasen 45 definieren in Zusammenwirkung mit zwei Rastklinken
46 die 60 möglichen Positionen des Minutenrohres 43 und damit des Minutenzeigers.
Die beiden Rastklinken 46 sind jeweils an einem Lagerzapfen 47 auf dem Minutenrad
42 verschwenkbar gelagert. Eine zur Vereinfachung der Montage zweiteilig ausgebildete
Spreizfeder 48, die mittig auf dem Minutenrad 42 sitzt, drückt das den Lagerzapfen
47 entgegen gesetzte Ende der beiden Rastklingen 46 nach aussen, so dass die beiden
Rastklingen 46 jeweils mit einer Anlagefläche 46a an einer Rastnase 45 des Rastringes
44 zur Anlage kommen.
[0029] Dreht man bei gezogener Krone die Stellwelle 16, so wird das das Minutenrohr 43 mit
dem Rastring 44 über das Wechselrad 36 und das dieses mit der Stellwelle 16 verbindende
Räderwerk in Bezug auf das Minutenrad 42 mit seinen Rastklinken 46 verdreht. Da das
Nullstellherz 32c blockiert ist, wird das Minutenrad 42 dabei von der Kleinbodenradgruppe
34 blockiert (vgl. Fig. 3A und 3B). Die Rastklinken 46 werden dabei von den Rastnasen
45 gegen die Kraft des sie nach aussen drückenden Federelementes 48 radial nach innen
gedrückt, und gleiten mit den Anlageflächen 46a entlang der jeweiligen Rastnase 45,
so dass das Minutenrohr um 1/60 gedreht wird, bevor sie die Rastklinken 46 wieder
mit der nächsten Rastnase 45 verrasten. Der Minutenzeiger kann damit nur schrittweise
von einem Minutenindex zum nächsten verstellt werden.
[0030] Drückt man die Krone und damit die Stellwelle 16 wieder in ihre Normalstellung (vgl.
Fig. 1, 2A und 2B), bewegt der Winkelhebel 18 das Zwischenglied 20. Durch das Eingreifen
der Verzahnung 20b, 22a zwischen dem Zwischenglied 20 und dem Nullstellhebel 22 wird
der Nullstellhebel 22 wieder zurück in seine neutrale Ausgangsposition geführt. Der
Nullstellarm 22b des Nullstellhebels 22 gibt das Nullstellherz 32c auf der Sekundenradgruppe
32 wieder frei. Gleichzeitig wird durch den Anhaltearm 22c des Nullstellhebels 22
der Bremshebel 23 ebenfalls zurück in seine Neutralposition gebracht, und die Bremsfeder
24 von der Unruh 26 weggelenkt, so dass die Unruh 26 wieder freigegeben ist und das
Uhrwerk wieder anläuft.
[0031] Die Reibkupplungen, welche die beiden Kleinbodenräder 34a, 34b und den unteren (32a)
mit dem oberen Teil (32b, 32c, 32d) der Sekundenradgruppe miteinander koppeln, sorgen
für ein spielfreies Anlaufen der Minuten- und Sekundenanzeige. Der Sekundenzeiger
läuft dabei dank des Nullstellmechanismus von Null los, während der Minutenzeiger
dank des Rastmechanismus von einem Minutenindex aus losläuft. Die beiden Zeiger gehen
somit synchron.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0032]
- 10
- Federhaus
- 12
- Kupplungshebelfeder
- 14
- Kupplungshebel
- 16
- Stellwelle
- 18
- Winkelhebel
- 18a
- Verzahnung
- 20
- Zwischenglied
- 20a
- Verzahnung
- 20b
- Verzahnung
- 20c
- Stellfläche
- 22
- Nullstellhebel
- 22a
- Verzahnung
- 22b
- Nullstellarm
- 22c
- Anhaltearm
- 23
- Bremshebel
- 24
- Bremsfeder
- 26
- Unruh
- 28
- Anker
- 30
- Ankerrad
- 32
- Sekundenradgruppe
- 32a
- unteres Sekundenrad
- 32b
- oberes Sekundenrad
- 32c
- Nullstellherz
- 32d
- Sekundenachse
- 34
- Kleinbodenradgruppe
- 34a
- Kleinbodenrad
- 34b
- Kleinbodenrad
- 35
- Tellerfeder
- 36
- Wechselrad
- 40
- Minutenradgruppe
- 42
- Minutenrad
- 43
- Minutenrohr
- 44
- Rastring
- 45
- Rastnase
- 46
- Rastklinke
- 46a
- Anlagefläche
- 47
- Lagerzapfen
- 48
- Federelement
1. Uhr mit wenigstens einem Minutenzeiger und einem Sekundenzeiger und einem Uhrwerk,
welches einen Mechanismus zum Einstellen des Minutenzeigers aufweist, wobei dieser
Mechanismus eine Stellwelle (16) umfasst, die in axialer Richtung zwischen einer Normalposition
und einer Stellposition verstellbar ist, wobei die Stellwelle (16) in ihrer Stellposition
mit einer Minutenradgruppe ( 40) des Uhrwerkes derart gekoppelt ist, dass eine Drehung
der Stellwelle (16) ein Verstellen des Minutenzeigers bewirkt, und die ferner mit
einem Nullstellmechanismus (18, 20, 22) zusammenwirkt, welcher bei einer Bewegung
der Stellwelle (16) in die Stellposition den Sekundenzeiger in seine Nullstellung
antreibt, ihn in dieser Nullstellung blockiert, während die Stellwelle (16) sich in
der Stellposition befindet, und ihn bei einer Bewegung der Stellwelle (16) zurück
in ihre Normalposition wieder freigibt, dadurch gekennzeichnet,
dass die Minutenradgruppe (40) des Uhrwerkes mit einem Rastmechanismus (44, 45, 46) versehen
ist, welcher 60 Raststellungen erlaubt, so dass der Minutenzeiger durch ein Drehen
der in ihrer Stellposition befindlichen Stellwelle (16) zwischen 60 Stellungen des
Minutenzeigers jeweils auf einem Minutenindex verstellbar ist.
2. Uhr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Rastmechanismus einen konzentrisch mit einem Minutenrad angeordneten und mit
60 Rastnasen (45) an seinem Innenumfang versehen Rastring (44) und wenigstens eine
innerhalb des Rastrings (44) angeordnete, verschwenkbar gelagerten Rastklinke (46)
umfasst, wobei letztere von einem Federelement (48) radial nach aussen beaufschlagt
ist, und mit den Rastnasen (45) des Rastrings (44) verrastet.
3. Uhr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Rastmechanismus zwei symmetrisch angeordnete Rastklinken (46) umfasst, die jeweils
von einem Arm des Federelementes (48) radial nach aussen beaufschlagt sind.
4. Uhr nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Nullstellmechanismus einen durch eine axiale Bewegung der Stellwelle verschwenkbaren
Hebel (18) umfasst, der bei einer Bewegung der Stellwelle (16) in die Stellposition
über ein Zwischenglied (20) einen Nullstellhebel (22) verschwenkt, welcher einen Nullstellantrieb
(32c) betätigt, der den Sekundenzeiger in seine Nullstellung antreibt.
5. Uhr nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der verschwenkbare Hebel ein Winkelhebel (18) ist und eine Verzahnung (18a) aufweist.
6. Uhr nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Zwischenglied (20) eine Verzahnung (20a) aufweist, die mit einer Verzahnung des
verschwenkbaren Hebels (18a) zusammenwirkt.
7. Uhr nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass das Zwischenglied (20) eine Stellfläche (20c) und/oder eine Verzahnung (20b) aufweist,
die mit dem Nullstellhebel (22) zusammenwirkt.
8. Uhr nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass der Nullstellantrieb eine herzförmige Stellkurve (32c) umfasst.
9. Uhr nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass der Nullstellhebel (22) zweiarmig ausgebildet ist, wobei ein erster Arm (22b) den
Nullstellantrieb (32c) betätigt, und ein zweiter Arm (22c) einen Anhaltemechanismus
(23, 24) zum Anhalten einer Unruh (26) der Uhr betätigt.
10. Uhr nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Nullstellhebel (22) einen federnd ausgebildeten Bereich aufweist.
11. Uhr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Arm (22b) des Nullstellhebels (22) federnd ausgebildet ist.
12. Uhr nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kleinbodenradgruppe (34) des Uhrwerkes zwei übereinander angeordnete und über
eine Reibkupplung (35) miteinander gekoppelte Kleinbodenräder (34a, 34b) umfasst,
wobei ein erstes Kleinbodenrad (34a) mit der Minutenradgruppe (40) in Verbindung steht,
und ein zweites Kleinbodenrad (34b) im Kraftfluss zwischen einem Federhaus (10) und
einer Unruh (26) sitzt.
13. Uhr nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Sekundenradgruppe (32) des Uhrwerkes zwei übereinander angeordnete und über
eine Reibkupplung miteinander gekoppelte Sekundenräder (32a, 32b) umfasst, wobei ein
erstes Sekundenrad (32b) mit einem Nullstellantrieb (32c) und über eine Kleinbodenradgruppe
(34) mit der Minutenradgruppe (40) in Verbindung steht, und ein zweites Sekundenrad
(32a) im Kraftfluss zwischen einem Federhaus (10) und einer Unruh (26) sitzt.