[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit einem kabelordnenden Einsatz für
eine vereinfachte Anordnung von elektrischen Adern innerhalb eines Steckverbindergehäuses
und zur Gewährleistung einer ausreichenden Kabellänge der elektrischen Adern mit daran
anzufügenden elektrischen Kontakten.
[0002] Ein derartiger Kabelmanager ist vorteilhaft, um in einen Steckverbinder einzulegende
elektrische Adern mit daran angefügten elektrischen Kontakten passgenau in dazu vorgesehenen
Kammern zu ordnen und zu fixieren.
Stand der Technik
[0003] Aus der
DE 100 19 294 ist ein mehrpoliger, elektrischer Rundsteckverbinder bekannt, der mehrere ineinander
verschachtelte Kontaktträgerteile aufweist, innerhalb derer, axial ausgerichtete Klemmhalterungen
vorgesehen sind, in denen elektrische Kontakte fixierbar sind.
[0004] Bei der überwiegenden Mehrzahl herkömmlichen Rundsteckverbinder müssen die elektrischen
Adern oder Kabel mit den elektrischen Kontakten mehr oder weniger auf eine bestimmte
Länge geschnitten und abisoliert werden, was aber bei einer Feldkonfektion nicht immer
gewährleistet ist.
Insbesondere bei einer Vor-Ort-Montage sind fehlerhafte Anbindungen der Kontakte mit
den elektrischen Adern und deren Montage im Steckverbinder leicht geschehen.
Aufgabenstellung
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Montage von elektrischen Adern
und deren zugehörigen elektrischen Kontakte zum Einsatz in einem Steckverbindergehäuse
möglichst einfach und effektiv, insbesondere unter Einbeziehung einer vor Ort oder
Feldmontage zu gestalten.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass innerhalb des Steckverbindergehäuses ein
kabelordnender Einsatz in Form eines Kabelmanagers zur ordnenden Aufnahme der elektrischen
Adern vorgesehen ist, dass an dem Kabelmanager ein axial ausgerichteter Längenstift,
angeformt ist, und dass innerhalb des Steckverbindergehäuses ein Kontaktträger für
die elektrischen Adern mit daran angefügten elektrischen Kontakten vorgesehen ist,
wobei mindestens eine elektrische Ader im Zentrum des aus zwei Halbschalen gebildeten
Kontaktträgers angeordnet ist.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 6 angegeben.
[0008] Es gibt durchaus unterschiedliche Kabelmanager für eine ordnende Aufnahme von elektrischen
Adern oder Kabeln in Zusammenhang mit elektrischen Kontakten und deren Anordnung in
Steckverbindern.
Bei vorgefertigten, konfektionierten Kabeln haben die elektrischen Adern und die daran
angefügten elektrischen Kontakte stets die korrekte Länge und können exakt im Steckverbindergehäuse
verlegt werden.
Um eine ähnliche und einfache Möglichkeit für eine vor Ort Montage zu schaffen, wird
ein so genannter Kabelmanager vorgeschlagen, der vorteilhafterweise einen Maßstab
oder Längenstift aufweist, an dem die einzelnen elektrischen Adern abgemessen und
entsprechend gekappt werden können, so dass nach Anfügen der entsprechenden elektrischen
Kontakte, stets die gewünschte und exakte Länge der in den Steckverbinder einzufügenden
elektrischen Adern gewährleistet ist.
[0009] Dazu wird zunächst eine so genannte Druckschraube und eine Dichtung des Steckverbinders
auf ein abisoliertes Kabel mit freigelegten elektrischen Adern aufgeschoben und anschließend
die herausragenden einzelnen Adern in entsprechende, axial in, auf der Außenfläche
des scheibenförmigen Kabelmanagers eingeformte, Ausnehmungen eingelegt.
Dabei sind an einem umlaufenden Bund des Kabelmanagers im Bereich dieser Ausnehmungen
Überhänge vorgesehen, so dass die in den Ausnehmungen eingesetzten Adern nicht sofort
herausrutschen können.
[0010] Nach dem teilweisen Einsetzen des Kabemanagers in die Dichtung wird ein hutförmiges,
elektrisch leitendes Schirmelement aufgeschoben, dass mittels einer Ausnehmung an
einem Zapfen an der Dichtung fixiert wird.
[0011] An dem Kabelmanager ist weiterhin ein axial ausgerichteter Längenstift angeformt,
dessen Länge bei richtiger Positionierung des Kabelmanagers in und an der Dichtung,
die exakte Adernlänge darstellt. Sind die elektrischen Adern entsprechend abgeschnitten,
kann der Längenstift ebenfalls abgeschnitten oder abgebrochen werden.
[0012] Die jetzt gekürzten elektrischen Adern werden mit entsprechenden elektrischen Kontakten
verbunden und in - vorzugsweise farbkodierte - halboffene Ausnehmungen eines an das
Schirmelement anzusetzenden Kontaktträgers eingelegt. Wobei der Kontaktträger vorteilhafterweise
aus zwei über ein Filmscharnier verbundene Halbschalen gebildet ist. So dass zumindest
eine elektrische Ader auch im Zentrum des Kontaktträgers eingefügt werden kann, während
die übrigen elektrischen Adern auf die axial über den Umfang verteilten Ausnehmungen
einzulegen und dort auch klemmend gehalten werden.
Anschließend wird die Steckverbinderhülse auf die oben beschriebenen montierten Teile
aufgeschoben und mit der Druckschraube verschraubt.
Ausführungsbeispiel
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Explosionszeichnung eines Rundsteckverbinders,
- Fig. 2a
- eine perspektivische Darstellung eines Kabelmanagers,
- Fig. 2b
- eine perspektivische Darstellung des Kabelmanagers aus anderer Sicht,
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung eines Kontaktträgers,
- Fig. 4
- den mit elektrischen Adern bestückten Kabelmanager,
- Fig. 5
- ein auf den Kabelmanager aufzuschiebendes elektrisch leitendes Schirmelement, und
- Fig. 6
- in den Kontaktträger eingefügte bzw. noch einzufügende elektrische Adern mit elektrischen
Kontakten.
[0014] In der Fig. 1 ist zur allgemeinen Übersicht eine explosionsartige Zeichnung aller
für diesen Rundsteckverbinder 1 relevanten Teile mit einem mehrere elektrische Adern
7 umfassenden elektrischen Kabel 6 dargestellt.
Daraus ist ersichtlich, dass der Rundsteckverbinder 1 aus einer Steckverbinderhülse
2 gebildet ist, die letztlich mit einer Druckschraube 4 die inneren Bauteilen miteinander
fixiert.
Zu diesen Bauteilen zählen ein Kontaktträger 20, der die Enden der elektrischen Adern
7 mit daran angefügten elektrischen Kontakten 28 aufnimmt. Weiterhin ist ein so genannter
Kabelmanager 10 vorgesehen, der teilweise innerhalb eines elektrisch leitenden Schirmelementes
35 angeordnet ist, welches wiederum auf einer Dichtung 30 fixiert ist, über die das
Abschirmgeflecht 8 des elektrischen Kabels 6 gestülpt ist.
[0015] Auf die Dichtung 30 wirkt die Druckschraube 4 beim Verschrauben mit der Steckverbinderhülse
2 ein, so dass das elektrische Kabel 6 gegen Zugbelastungen und das Steckerinnere
gegen Umweltbelastungen gesichert ist.
[0016] In der Fig.2a und Fig. 2b ist der Kabelmanager 10 mit zwei unterschiedlichen Ansichten
dargestellt.
Der Kabelmanager ist als Kunststoffspritzteil gefertigt und stellt prinzipiell ein
scheibenförmiges Rundstück 11 dar, zum Einsatz in die Steckverbinderhülse 2.
Die Außenseite des Kabelmanagers 10 zeigt mehrere auf den Umfang verteilte, axial
ausgerichtete halboffene Kammern 13, die zur Aufnahme der elektrischen Adern 7 vorgesehen
sind. Zusätzlich ist noch eine ins Zentrum weisende, längliche Öffnung 14 vorgesehen,
die zum einen eine mittige elektrische Ader in der Zentralöffnung 15 sowie zusätzlich
eine außenliegende elektrische Ader aufnimmt, so dass insgesamt fünf elektrische Adern
7 gebündelt werden.
Zur Selbsthalterung der elektrischen Adern 7 ist an jeder der halboffenen Kammer 13
bereichsweise ein die Kammern verengender Überhang 17 angeformt, der letztlich aus
einem den Kabelmanager 10 umgebenden Bund 16 herausgebildet ist.
Weiterhin weist der Kabelmanager 10 einen axial ausgerichteten Längenstift 12 auf,
auf dessen Länge alle im Kabelmanager 10 geführten elektrischen Adern 7 bei der Steckermontage
zu kürzen sind. Nach dem Kürzen wird der Längenstift 12 an einer Sollbruchstelle abgeschnitten
oder abgebrochen.
[0017] In der Fig. 3 ist der Kontaktträger 20 dargestellt, der aus zwei Halbschalen 21 gebildet
ist, um letztlich auch den mittigen, elektrischen Kontakt aufnehmen zu können.
Die beiden Halbschalen 21 sind mittels eines Filmscharniers 22 miteinander schwenkbar
verbunden.
Im Inneren der Halbschalen 21 ist jeweils eine halboffene Zentralkammer 24 für den
mittigen elektrischen Kontakt 28 und der daran angefügten elektrischen Ader 7 eingeformt.
Zum Verrasten der beiden Halbschalen 21 ist eine Kombination aus einem Rasthaken 25
der an einem Hinterschnitt 26 verrastet, vorgesehen.
[0018] Die Fig. 4 zeigt das elektrisches Kabel 6, auf das bereits eine für den Rundsteckverbinder
1 erforderliche Druckschraube 4 oder auch Überwurfmutter aufgeschoben ist.
Des Weiteren ist eine Dichtung 30 mit einem Gleitring 33 sowie mehrere bereits in
dem Kabelmanager 10 in den halboffenen Kammern 13 eingefügte elektrische Adern 7 ersichtlich.
Das zur Abschirmung des Kabels 6 vorgesehenes Abschirmgeflecht 8 ist bereits aufgefächert
und bis über die Dichtung 30 wieder zurück umgeschlagen worden.
Anschließend wird der Kabelmanager 10 zumindest teilweise in eine entsprechende Ausnehmung
in die Dichtung 30 hineingeschoben, so dass der Kabelmanager 10 bereits mit dem Abschirmgeflecht
8 leicht fixiert wird.
Dann wird das hutförmige Schirmelement 35 auf den Kabelmanger 10 und auf das Abschirmgeflecht
8 auf der Dichtung 30 aufgeschoben und mittels einer entsprechend passenden Ausnehmung
36 mit einer Arretiernase 31 an der Dichtung 30 verdrehsicher verbunden. (Fig. 5)
Dabei übernimmt das elektrisch leitende Schirmelement 35 die abschirmende Wirkung
des Abschirmgeflechtes 8 und leitet sie später an die elektrisch leitende Steckverbinderhülse
2 weiter.
Damit sind Dichtung, Leiterführungsteil und Schirmelement zusammen mit den elektrischen
Leitern zu einem Teil miteinander verbunden.
[0019] Jetzt werden die elektrischen Adern 7 auf die Länge des Längenstiftes 12 am Kabelmanager
10 gekürzt und anschließend der Längenstift 12 an einer Sollbruchstelle abgeschnitten
oder abgebrochen.
Anschließend werden die elektrischen Adern 7 mit entsprechenden elektrischen Kontakten
28 mittels eines Crimpverfahrens verbunden.
Damit ist sichergestellt, dass alle elektrischen Adern zusammen mit den elektrischen
Kontakten die exakte Länge für den Rundsteckverbinder aufweisen.
[0020] Wie in der Fig. 6 angedeutet, werden die elektrischen Kontakte 28 zusammen mit den
elektrischen Adern 7 in den Kontaktträger 20 eingefügt. Dazu werden zunächst die Außenadern
am Kabelmanager 10 nach außen gebogen, so dass die Mittenader in die geöffneten Halbschalen
21 des Kontaktträgers eingefügt werden kann und mit Schließen und Verrasten der Halbschalen
in der Zentralkammer 24 fixiert ist.
Dazu ist der Kontaktträger 20 dicht an den Kabelmanager 10 heranzuführen. Anschließend
werden die umgebogenen Adern 7 in die nach außen gerichteten halboffenen Kammern 24
eingelegt, wobei sie leicht in den Kammern verklemmt werden.
Dabei können die Kammern 24 für eine einfache Handhabung entsprechend der Kabelfarben
farbkodiert sein.
[0021] Aus der bereits erwähnten Fig. 1 ist zu sehen, wie jetzt die Steckverbinderhülse
2 auf die zusammengefassten Teile von Dichtung 30, Kabelmanager 10, Schirmelement
35, Kontaktträger 20 und der elektrischen Kontakte 28 mit den Adern 7 aufschiebbar
ist und mit der Druckschraube 4 zu einem funktionsfähigen Rundsteckverbinder 1 verschraubt
wird.
Bezugszeichenliste
[0022]
- 1
- Rundsteckverbinder (-gehäuse)
- 2
- Steckverbinderhülse
- 3
- 4
- Druckschraube
- 5
- 6
- elektrisches Kabel
- 7
- elektrische Adern
- 8
- Abschirmgeflecht
- 9
- 10
- Kabelmanager
- 11
- Rundstück, scheibenförmig
- 12
- Längenstift
- 13
- halboffene Kammer
- 14
- Längsöffnung
- 15
- Zentralöffnung
- 16
- Bund
- 17
- Überhang
- 18
- 19
- 20
- Kontaktträger
- 21
- Halbschalen
- 22
- Filmscharnier, doppeltes
- 23
- halboffene (Außen-)Kammer
- 24
- halboffene Zentralkammer
- 25
- Rasthaken
- 26
- Hinterschnitt
- 27
- 28
- elektrische Kontakte
- 29
- 30
- Dichtung
- 31
- Arretiernase
- 32
- 33
- Gleitring
- 34
- 35
- Schirmelement, elektr. Leitend, hutförmig
- 36
- Arretierausnehmung
- 37
1. Steckverbinder mit einem kabelordnenden Einsatz für eine vereinfachte Anordnung von
elektrischen Adern (7) innerhalb eines Steckverbindergehäuses (1) und zur Gewährleistung
einer ausreichenden Kabellänge der elektrischen Adern (7) mit daran anzufügenden elektrischen
Kontakten (28), dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb des Steckverbindergehäuses (1) ein kabelordnender Einsatz in Form eines
Kabelmanagers (10) zur ordnenden Aufnahme der elektrischen Adern (7) vorgesehen ist,
dass an dem Kabelmanager (10) ein axial ausgerichteter Längenstift (12), angeformt ist,
und
dass innerhalb des Steckverbindergehäuses (1) ein Kontaktträger (20) für die elektrischen
Adern (7) mit daran angefügten elektrischen Kontakten (28) vorgesehen ist, wobei mindestens
eine elektrische Ader (7) im Zentrum des aus zwei Halbschalen (21) gebildeten Kontaktträgers
(20) angeordnet ist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Halbschalen (21) des Kontaktträgers (20) auf ihrer Außenseite mehrere halboffene
Kammern (23) aufweisen, zur selbsthaltenden Aufnahme von mit elektrischen Kontakten
(28) versehenen elektrischen Adern (7).
3. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Halbschalen (21) im Zentrum des Kontaktträgers (20) eine Kammer (24)
für einen zentral angeordneten elektrischen Kontakt (28) vorgesehen ist.
4. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbschalen (21) des Kontaktträgers (20) mittels eines Filmscharniers (22) gegeneinander
radial schwenkbar und verrastbar sind.
5. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kabelmanager (10) auf der Außenseite seines zylindrischen Gehäuses (11) axial
angeordnete halboffene Kammern (13) sowie eine Zentralöffnung 15 aufweist.
6. Steckverbinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Kabelmanager (10) ein axial ausgerichteter Längenstift (12) angeformt ist,
der nach dem Ablängen der elektrischen Adern (7) entfernbar ist.