[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderkopf für einen Saugmotor, der
- mindestens drei entlang der Längsachse des Zylinderkopfes in Reihe angeordnete Zylinder
aufweist, wobei jeder Zylinder mindestens eine Auslaßöffnung zum Abführen der Abgase
aus dem Zylinder via Abgasabführsystem aufweist, wozu sich an jede Auslaßöffnung eine
Abgasleitung anschließt, und bei dem
- die Abgasleitungen von mindestens drei Zylindern unter Ausbildung eines Abgaskrümmers
zu einer Gesamtabgasleitung zusammenführen.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung eines derartigen Zylinderkopfes.
[0003] Saugmotoren verfügen - wie alle Brennkraftmaschinen - über einen Zylinderblock und
mindestens einen Zylinderkopf, die zur Ausbildung der Zylinder miteinander verbunden
werden. Der Zylinderblock weist zur Aufnahme der Kolben bzw. der Zylinderrohre Zylinderbohrungen
auf. Die Kolben werden axial beweglich in den Zylinderrohren geführt und bilden zusammen
mit den Zylinderrohren und dem Zylinderkopf die Brennräume der Brennkraftmaschine
aus.
[0004] Der Zylinderkopf dient üblicherweise zur Aufnahme des Ventiltriebs. Um den Ladungswechsel
zu steuern, benötigt eine Brennkraftmaschine Steuerorgane und Betätigungseinrichtungen
zur Betätigung dieser Steuerorgane. Im Rahmen des Ladungswechsels erfolgt das Ausschieben
der Verbrennungsgase über die Auslaßöffnungen der mindestens drei Zylinder und das
Füllen der Brennräume d. h. das Ansaugen des Frischgemisches bzw. der Frischluft über
die Einlaßöffnungen. Zur Steuerung des Ladungswechsels werden bei Viertaktmotoren
nahezu ausschließlich Hubventile als Steuerorgane verwendet, die während des Betriebs
der Brennkraftmaschine eine oszillierende Hubbewegung ausführen und auf diese Weise
die Ein- und Auslaßöffnungen freigeben und verschließen. Der für die Bewegung der
Ventile erforderliche Ventilbetätigungsmechanismus einschließlich der Ventile selbst
wird als Ventiltrieb bezeichnet.
[0005] Es ist die Aufgabe des Ventiltriebes die Einlaß- und Auslaßöffnungen der Brennkammern
rechtzeitig freizugeben bzw. zu schließen, wobei eine schnelle Freigabe möglichst
großer Strömungsquerschnitte angestrebt wird, um die Drosselverluste in den ein- bzw.
ausströmenden Gasströmungen gering zu halten und eine möglichst gute Füllung der Brennräume
mit Frischgemisch bzw. ein effektives, d.h. vollständiges Abführen der Abgase zu gewährleisten.
[0006] Die Einlaßkanäle, die zu den Einlaßöffnungen führen, und die Auslaßkanäle, d. h.
Abgasleitungen, die sich an die Auslaßöffnungen anschließen, sind nach dem Stand der
Technik zumindest teilweise im Zylinderkopf integriert. Die Abgasleitungen der Zylinder
werden in der Regel zu einer gemeinsamen Gesamtabgasleitung oder gruppenweise zu mehreren
Gesamtabgasleitungen zusammengeführt. Die Zusammenführung von Abgasleitungen zu einer
Gesamtabgasleitung wird im Allgemeinen und im Rahmen der vorliegenden Erfindung als
Abgaskrümmer bezeichnet.
[0007] Bei dem erfindungsgemäßen Zylinderkopf werden die Abgasleitungen von mindestens drei
Zylindern unter Ausbildung eines Abgaskrümmers zu einer Gesamtabgasleitung zusammengeführt.
[0008] Bei einem Saugmotor werden die Abgasleitungen nach dem Stand der Technik außerhalb
des Zylinderkopfes zu einer Gesamtabgasleitung zusammengeführt, wozu ein externer
Abgaskrümmer, d. h. ein außerhalb des Zylinderkopfes befindlicher Krümmer vorgesehen
wird. Die Verwendung eines externen Abgaskrümmers resultiert aus den - insbesondere
während des Ladungswechsels - im Abgasabführsystem ablaufenden dynamischen Wellenvorgängen
und der Zielsetzung, den Abgaskrümmer hinsichtlich des Ladungswechsels zu optimieren,
um auf diese Weise eine zufriedenstellende Drehmomentcharakteristik des Saugmotors
zu gewährleisten.
[0009] Die Evakuierung der Verbrennungsgase aus einem Zylinder der Brennkraftmaschine im
Rahmen des Ladungswechsels beruht im Wesentlichen auf zwei unterschiedlichen Mechanismen.
Wenn sich zu Beginn des Ladungswechsels das Auslaßventil nahe dem unteren Totpunkt
öffnet, strömen die Verbrennungsgase aufgrund des gegen Ende der Verbrennung im Zylinder
vorherrschenden hohen Druckniveaus und der damit verbundenen hohen Druckdifferenz
zwischen Brennraum und Abgastrakt mit hoher Geschwindigkeit durch die Auslaßöffnung
in das Abgasabführsystem. Dieser druckgetriebene Strömungsvorgang wird durch eine
hohe Druckspitze begleitet, die auch als Vorauslaßstoß bezeichnet wird und sich entlang
der Abgasleitung mit Schallgeschwindigkeit fortpflanzt, wobei sich der Druck mit zunehmender
Wegstrecke und in Abhängigkeit von der Leitungsführung infolge Reibung mehr oder weniger
stark abbaut, d. h. verringert.
[0010] Im weiteren Verlauf des Ladungswechsels gleichen sich die Drücke im Zylinder und
in der Abgasleitung weitgehend aus, so dass die Verbrennungsgase maßgeblich infolge
der Hubbewegung des Kolbens ausgeschoben werden.
[0011] Die dynamischen Wellenvorgänge bzw. Druckschwankungen im Abgasabführsystem sind der
Grund dafür, dass sich die versetzt arbeitenden Zylinder einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine
beim Ladungswechsel gegenseitig beeinflussen, insbesondere auch behindern oder unterstützen
können.
[0012] Insofern können die dynamischen Wellenvorgänge im Abgasabführsystem auch zur Optimierung
des Ladungswechsels genutzt werden. Dabei wird berücksichtigt, dass sich Druckschwankungen
in gasförmigen Medien als Wellen ausbreiten, welche durch die Abgasleitungen laufen
und an offenen oder geschlossenen Leitungsenden reflektiert werden. Die Abgasströmung
bzw. der lokale Abgasdruck im Abgasabführsystem ergibt sich dann aus der Überlagerung
der vorlaufenden und reflektierten Welle.
[0013] Als vorteilhaft erweist es sich beispielsweise, wenn gegen Ende des Ladungswechsels
an der Auslaßöffnung Unterdruck bzw. ein vergleichsweise niedriger Druck vorherrscht,
der die Evakuierung der Verbrennungsgase aus dem Zylinder unterstützt. Die Verbrennungsgase
werden in dieser Phase des Ladungswechsels maßgeblich infolge der Hubbewegung des
Kolbens ausgeschoben.
[0014] Die vorstehend beschriebenen physikalischen Zusammenhänge zusammen mit der Zielsetzung,
den Abgaskrümmer hinsichtlich des Ladungswechsels zu optimieren, um auf diese Weise
eine zufriedenstellende Drehmomentcharakteristik des Saugmotors zu gewährleisten,
führen dazu, dass Saugmotoren nach dem Stand der Technik mit externen Abgaskrümmern
ausgestattet werden, um ausreichend lange Abgasleitungen ausbilden zu können.
[0015] Aus verschiedenen Gründen wäre es aber auch vorteilhaft, Saugmotoren mit einem im
Zylinderkopf integrierten Abgaskrümmer auszustatten, d. h. die Abgasleitungen der
Zylinder innerhalb des Zylinderkopfes zu einer Gesamtabgasleitung zusammen zu führen.
[0016] Ein integrierter Krümmer führt nämlich grundsätzlich zu einer kompakteren Bauweise
der Brennkraftmaschine und gestattet ein dichtes Packaging der gesamten Antriebseinheit
im Motorraum. Zudem ergeben sich Kostenvorteile, insbesondere bei der Herstellung
und der Montage, und eine Gewichtsreduzierung der Brennkraftmaschine.
[0017] Des Weiteren kann sich die Integration des Abgaskrümmers vorteilhaft auf die Anordnung
und den Betrieb eines Abgasnachbehandlungssystems, welches stromabwärts des Krümmers
vorgesehen ist, auswirken. Der Weg der heißen Abgase zu den verschiedenen Abgasnachbehandlungssystemen
sollte möglichst kurz sein, damit den Abgasen wenig Zeit zur Abkühlung eingeräumt
wird und die Abgasnachbehandlungssysteme möglichst schnell ihre Betriebstemperatur
bzw. Anspringtemperatur erreichen, insbesondere nach einem Kaltstart der Brennkraftmaschine.
[0018] In diesem Zusammenhang ist man bemüht, die thermische Trägheit des Teilstücks der
Abgasleitung zwischen Auslaßöffnung am Zylinder und Abgasnachbehandlungssystem zu
minimieren, was durch Reduzierung der Masse und der Länge dieses Teilstückes erreicht
werden kann. Zielführend dabei ist die Integration des Abgaskrümmers in den Zylinderkopf.
[0019] Vor dem Hintergrund des oben Gesagten ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen Zylinderkopf gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, d. h. der gattungsbildenden
Art bereitzustellen, der die Vorteile eines integrierten Abgaskrümmers bietet, ohne
dass dabei auf die günstige mit einem externen Abgaskrümmer realisierbare Drehmomentcharakteristik
verzichtet werden muß.
[0020] Eine weitere Teilaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verwendung eines
derartigen Zylinderkopfes aufzuzeigen.
[0021] Gelöst wird die erste Teilaufgabe durch einen Zylinderkopf für einen Saugmotor, der
- mindestens drei entlang der Längsachse des Zylinderkopfes in Reihe angeordnete Zylinder
aufweist, wobei jeder Zylinder mindestens eine Auslaßöffnung zum Abführen der Abgase
aus dem Zylinder via Abgasabführsystem aufweist, wozu sich an jede Auslaßöffnung eine
Abgasleitung anschließt, und bei dem
- die Abgasleitungen von mindestens drei Zylindern unter Ausbildung eines Abgaskrümmers
zu einer Gesamtabgasleitung zusammenführen,
und der dadurch gekennzeichnet ist, dass
- die Abgasleitungen der mindestens drei Zylinder innerhalb des Zylinderkopfes unter
Ausbildung eines integrierten Abgaskrümmers zu einer Gesamtabgasleitung zusammenführen,
und
- der integrierte Abgaskrümmer asymmetrisch in der Art ausgebildet ist, dass die Gesamtabgasleitung
bezüglich des Krümmers außermittig aus dem Zylinderkopf austritt.
[0022] Der erfindungsgemäße Zylinderkopf verfügt über einen integrierten Abgaskrümmer und
damit über sämtliche Vorteile, die aus einer Integration des Krümmers in den Zylinderkopf
resultieren, wobei vorliegend die Abgasleitungen von mindestens drei Zylindern innerhalb
des Zylinderkopfes unter Ausbildung eines integrierten Abgaskrümmers zu einer Gesamtabgasleitung
zusammenführen.
[0023] Dadurch, dass der integrierte Abgaskrümmer asymmetrisch ausgebildet ist und die Gesamtabgasleitung
nicht in der Mittelebene des Krümmers angeordnet ist, sondern außermittig, können
Abgasleitungen mit unterschiedlichen Leitungslängen ausgebildet werden. Dabei werden
hinsichtlich eines optimierten Ladungswechsels geeignete Leitungslängen gewählt, um
eine zufriedenstellende Drehmomentcharakteristik sicherzustellen, wobei die im Abgasabführsystem
ablaufenden dynamischen Wellenvorgänge berücksichtigt werden. Insofern können auch
zwei oder mehrere Abgasleitungen - aber nicht sämtliche Abgasleitungen - des Krümmers
eines erfindungsgemäßen Zylinderkopfes gleiche Leitungslängen aufweisen. Als Leitungslänge
wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Wegstrecke zwischen Auslaßöffnung und
Gesamtabgasleitung bezeichnet bzw. angesehen.
[0024] Die außermittige Anordnung der Gesamtabgasleitung, d. h. der erfindungsgemäß asymmetrisch
ausgebildete Krümmer führt dazu, dass die Abgasströmungen einiger Zylinder weniger
stark umgelenkt werden als bei einem symmetrisch ausgebildeten Abgaskrümmer. Die Abgasleitungen
bzw. Teilabgasleitungen einiger Zylinder weisen geringere Krümmungen bis zum Eintritt
in die Gesamtabgasleitung auf als die Leitungen eines symmetrisch ausgebildeten Abgaskrümmers
nach dem Stand der Technik. Infolgedessen stellt die Leitungsführung des erfindungsgemäßen
Abgaskrümmers einen geringen Strömungswiderstand beim Abführen der Abgase aus den
Zylindern dar, was die Drehmomentcharakteristik der Brennkraftmaschine verbessert.
[0025] Damit wird die erste der Erfindung zugrunde liegende Teilaufgabe gelöst, nämlich
einen Zylinderkopf bereitzustellen, der die Vorteile eines integrierten Abgaskrümmers
bietet, ohne dass auf die günstige mit einem externen Abgaskrümmer realisierbare Drehmomentcharakteristik
verzichtet werden muß.
[0026] Grundsätzlich kann auch ein Zylinderkopf, der mindestens drei Zylinder aufweist und
mit einem symmetrisch ausgebildeten integrierten Abgaskrümmer ausgestattet ist, Abgasleitungen
unterschiedlicher Länge aufweisen. Die Leitungslängen sind dann aber nicht in dem
Umfang frei wählbar wie bei einem erfindungsgemäßen Zylinderkopf. So sind die Leitungslängen
der außenliegenden Zylinder bei einem symmetrisch ausgebildeten Abgaskrümmer in der
Regel gleichgroß, wohingegen sich die Leitungslängen dieser Zylinder erfindungsgemäß
deutlich unterscheiden können.
[0027] Bei dem erfindungsgemäßen Zylinderkopf werden die Abgasleitungen von mindestens drei
Zylindern unter Ausbildung eines integrierten Abgaskrümmers innerhalb des Zylinderkopfes
zu einer Gesamtabgasleitung zusammengeführt. Insofern sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes
mit mehr als drei in Reihe angeordneten Zylindern, bei denen nicht die Abgasleitungen
sämtlicher Zylinder, sondern nur die Abgasleitungen von drei Zylindern zu einer Gesamtabgasleitung
zusammengeführt werden, ebenfalls erfindungsgemäße Zylinderköpfe.
[0028] Zylinderköpfe mit sechs in Reihe angeordneten Zylindern, bei denen die Abgasleitungen
der Zylinder zu zwei Gesamtabgasleitungen zusammengeführt werden, sind ebenfalls erfindungsgemäße
Zylinderköpfe, wenn die Abgasleitungen gruppenweise, d. h. die Abgasleitungen von
jeweils drei Zylindern zu einer Gesamtabgasleitung zusammengeführt werden und mindestens
eine Gesamtabgasleitung bezüglich des zugehörigen Krümmers außermittig aus dem Zylinderkopf
austritt.
[0029] Vorteilhaft sind aber insbesondere Ausführungsformen, bei denen die Abgasleitungen
sämtlicher Zylinder des Zylinderkopfes innerhalb des Zylinderkopfes zu einer einzigen,
d. h. gemeinsamen Gesamtabgasleitung zusammengeführt werden. Auch bei dieser Ausführungsform
können die Druckpulsationen im Abgassystem zur Verbesserung des Ladungswechsels und
damit zur Verbesserung des Drehmomentangebots genutzt werden.
[0030] Ein Saugmotor kann auch zwei erfindungsgemäße Zylinderköpfe aufweisen, wenn beispielweise
die Zylinder - wie bei einem V-Motor - auf zwei Zylinderbänke verteilt sind.
[0031] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Zylinderkopfes werden im Zusammenhang
mit den Unteransprüchen erörtert.
[0032] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen der Zylinderkopf
drei Zylinder aufweist, von denen zwei Zylinder außenliegende Zylinder bilden und
ein Zylinder ein innenliegender Zylinder ist.
[0033] Bei einem Viertakt-Saugmotor mit drei Zylindern sind die Auslaßöffnungen von zwei
Zylindern in der Regel zu keinem Zeitpunkt gleichzeitig geöffnet. Die Zylinder weisen
bezüglich ihrer Arbeitsprozesse einen Versatz von 240°KW auf, so dass die Ladungswechsel,
insbesondere das Ausschieben der Verbrennungsgase, nacheinander, d. h. getrennt voneinander
ablaufen, gelegentlich auch mit einer - dann aber geringen - Überschneidung.
[0034] Vorteilhaft sind in diesem Zusammenhang Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei
denen die Gesamtabgasleitung in einem Abstand x von einem ersten außenliegenden Zylinder
aus dem Zylinderkopf austritt mit 0,60 L < x < 0,85 L, wobei L den Abstand der beiden
außenliegenden Zylinder entlang der Längsachse bezeichnet.
[0035] Vorteilhaft sind insbesondere Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen die
Gesamtabgasleitung in einem Abstand x von dem ersten außenliegenden Zylinder aus dem
Zylinderkopf austritt mit 0,65 L < x < 0,80 L, vorzugsweise mit 0,70 L < x < 0,80
L.
[0036] Rechnergestützte Simulationen für einen Drei-Zylinder-Reihenmotor haben ergeben,
dass eine zufriedenstellende Drehmomentcharakteristik insbesondere dann erzielt wird,
wenn der Abstand x zwischen dem ersten außenliegenden Zylinder und dem Austritt der
Gesamtabgasleitung in einem der oben angegebenen Teilbereiche liegt.
[0037] Wird jeweils durch die Längsachse von beiden außenliegenden Zylindern eine Ebene
gelegt, die senkrecht auf der Längsachse des Zylinderkopfes steht, so ergibt sich
der Abstand L der beiden außenliegenden Zylindern entlang der Längsachse aus dem Abstand
der beiden Ebenen.
[0038] Zur Unterscheidung der beiden außenliegenden Zylinder werden diese zwei Zylinder
numeriert und vorliegend als erster bzw. zweiter außenliegender Zylinder bezeichnet.
Als Bezug für die Angabe des Abstandes x dient der erste außenliegende Zylinder bzw.
eine Bezugsebene, die durch die Längsachse dieses ersten außenliegenden Zylinders
gelegt wird und die senkrecht auf der Längsachse des Zylinderkopfes steht.
[0039] Der Abstand x der Gesamtabgasleitung vom ersten außenliegenden Zylinder ergibt sich
dann als Abstand zwischen einer Ebene, die durch die Mittelachse der Gesamtabgasleitung
gelegt wird und die senkrecht auf der Längsachse des Zylinderkopfes steht, und der
Bezugsebene.
[0040] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen jeder Zylinder mindestens
zwei Auslaßöffnungen zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder aufweist. Während des
Ausschiebens der Abgase im Rahmen des Ladungswechsels ist es ein vorrangiges Ziel,
möglichst schnell möglichst große Strömungsquerschnitte freizugeben, um ein effektives
Abführen der Abgase zu gewährleisten, weshalb das Vorsehen von mehr als einer Auslaßöffnung
vorteilhaft ist.
[0041] Vorteilhaft sind dabei Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen zunächst die
Abgasleitungen der mindestens zwei Auslaßöffnungen jedes Zylinders zu einer dem Zylinder
zugehörigen Teilabgasleitung zusammenführen bevor die Teilabgasleitungen der drei
Zylinder zu der Gesamtabgasleitung zusammenführen.
[0042] Die Gesamtwegstrecke aller Abgasleitungen wird hierdurch verkürzt. Das stufenweise
Zusammenführen der Abgasleitungen zu einer Gesamtabgasleitung trägt zudem zu einer
kompakteren, d. h. weniger voluminösen Bauweise des Zylinderkopfes und damit insbesondere
zu einer Gewichtsreduzierung und einem effektiveren Packaging im Motorraum bei.
[0043] Bei Zylinderköpfen, die drei in Reihe angeordnete Zylinder aufweisen, sind Ausführungsformen
vorteilhaft, bei denen zunächst die Teilabgasleitung des zweiten außenliegenden Zylinders
und die Teilabgasleitung des innenliegenden Zylinders zusammenführen, bevor diese
zusammen mit der Teilabgasleitung des ersten außenliegenden Zylinders zu der Gesamtabgasleitung
zusammenführen.
[0044] Vorteilhaft sind dabei Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen das freie
Ende einer Wandung, welche die Teilabgasleitung des ersten außenliegenden Zylinders
und die Teilabgasleitung des innenliegenden Zylinders bis hin zur Gesamtabgasleitung
voneinander trennt, einen Abstand y vom ersten außenliegenden Zylinder aufweist mit
0,7 x < y < 1,3 x, vorzugsweise mit 0,9 x < y < 1,1 x.
[0045] Der Abstand y des freien Endes der Wandung vom ersten außenliegenden Zylinder ergibt
sich als Abstand zwischen einer Ebene, die am freien Ende der Wandung anliegt und
senkrecht auf der Längsachse des Zylinderkopfes steht, und der Bezugsebene, welche
weiter oben bereits festgelegt wurde.
[0046] Vorteilhaft können aber auch Ausführungsformen des Zylinderkopfes sein, bei denen
jeder Zylinder eine Auslaßöffnung zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder aufweist.
[0047] Vorteilhaft sind dabei Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen zunächst die
Abgasleitung des zweiten außenliegenden Zylinders und die Abgasleitung des innenliegenden
Zylinders zusammenführen, bevor diese zusammen mit der Abgasleitung des ersten außenliegenden
Zylinders zu der Gesamtabgasleitung zusammenführen.
[0048] Vorteilhaft sind dabei Ausführungsformen des Zylinderkopfes, bei denen das freie
Ende einer Wandung, welche die Abgasleitung des ersten außenliegenden Zylinders und
die Abgasleitung des innenliegenden Zylinders bis hin zur Gesamtabgasleitung voneinander
trennt, einen Abstand y vom ersten außenliegenden Zylinder aufweist mit 0,9 x < y
< 1,1 x.
[0049] Eine Verwendung für einen Zylinderkopf der zuvor beschriebenen Art ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkopf zur Ausbildung eines Saugmotors dient.
[0050] Das im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Zylinderkopf Gesagte gilt ebenfalls
für die erfindungsgemäße Verwendung.
[0051] Der erfindungsgemäße Zylinderkopf kann insbesondere für einen Reihenmotor oder einen
V-Motor, bei dem die Zylinder verteilt auf zwei Zylinderbänke angeordnet sind, verwendet
werden.
[0052] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1 näher
beschrieben. Hierbei zeigt:
[0053] Fig. 1 schematisch eine Ausführungsform des Zylinderkopfes im Querschnitt.
[0054] Figur 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform des Zylinderkopfes 1. Der Zylinderkopf
1 verfügt über drei Zylinder 3, die entlang der Längsachse 2 des Zylinderkopfes 1,
d. h. in Reihe angeordnet sind, und somit über zwei außenliegende Zylinder 3a und
einen innenliegenden Zylinder 3b.
[0055] Der Abstand L der beiden außenliegenden Zylinder 3a entspricht dem Abstand der beiden
Ebenen A und B, von denen jede durch die Längsachse eines außenliegenden Zylinders
3a verläuft und senkrecht auf der Längsachse 2 des Zylinderkopfes 1 steht. Die durch
den ersten außenliegenden Zylinder 3,3a verlaufende Ebene A dient als Bezugsebene
A, von der aus die Abstände x, y gemessen werden.
[0056] Jeder Zylinder 3 weist zwei Auslaßöffnungen auf, an die sich Abgasleitungen 4 zum
Abführen der Abgase anschließen. Die Abgasleitungen 4 der drei Zylinder 3 führen unter
Ausbildung eines integrierten Abgaskrümmers 7 innerhalb des Zylinderkopfes 1 zu einer
Gesamtabgasleitung 6 zusammen, wobei die Abgasleitungen 4 jedes Zylinders 3 zu einer
dem Zylinder 3 zugehörigen Teilabgasleitung 5 zusammenführen, bevor die Teilabgasleitungen
5 anschließend die Gesamtabgasleitung 6 ausbilden.
[0057] Die Gesamtabgasleitung 6 tritt in einem Abstand x = 0,76 L vom ersten außenliegenden
Zylinder 3a aus dem Zylinderkopf 1 aus. Der Abstand x der Gesamtabgasleitung 6 vom
ersten außenliegenden Zylinder 3a entspricht dabei dem Abstand der Ebene C, die durch
die Mittelachse der Gesamtabgasleitung 6 verläuft und senkrecht auf der Längsachse
2 des Zylinderkopfes 1 steht, von der Bezugsebene A.
[0058] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform führen zunächst die Teilabgasleitung
5 des zweiten außenliegenden Zylinders 3a und die Teilabgasleitung 5 des innenliegenden
Zylinders 3b zusammen, bevor diese Teilabgasleitungen 5 mit der Teilabgasleitung 5
des ersten außenliegenden Zylinders 3a zu der Gesamtabgasleitung 6 zusammenführen.
[0059] Das freie Ende 8a der Wandung 8, welche die Teilabgasleitung 5 des ersten außenliegenden
Zylinders 3a und die Teilabgasleitung 5 des innenliegenden Zylinders 3b bis zur Gesamtabgasleitung
6 voneinander trennt, weist einen Abstand y = 0,98 x vom ersten außenliegenden Zylinder
3a auf.
[0060] Der Abstand y des freien Endes 8a vom ersten außenliegenden Zylinder 3a entspricht
dem Abstand zwischen der Ebene D, die am freien Ende 8a der Wandung 8 anliegt und
senkrecht auf der Längsachse 2 des Zylinderkopfes 1 steht, und der Bezugsebene A.
Bezugszeichen
[0061]
- 1
- Zylinderkopf
- 2
- Zylinderkopflängsachse
- 3
- Zylinder
- 3a
- außenliegender Zylinder
- 3b
- innenliegender Zylinder
- 4
- Abgasleitung
- 5
- Teilabgasleitung
- 6
- Gesamtabgasleitung
- 7
- Abgaskrümmer
- 8
- Wandung
- 8a
- freies Ende einer Wandung
- A
- Bezugsebene durch den ersten außenliegenden Zylinder
- B
- Ebene durch den zweiten außenliegenden Zylinder
- C
- Ebene durch die Mittelachse der Gesamtabgasleitung
- D
- an der Wandung anliegende Ebene
- °KW
- Grad Kurbelwinkel
- L
- Abstand der außenliegenden Zylinder
- x
- Abstand zwischen einem außenliegenden Zylinder und dem Austritt der Gesamtabgasleitung
aus dem Zylinderkopf
- y
- Abstand zwischen einem außenliegenden Zylinder und dem freien Ende einer Wandung
1. Zylinderkopf (1) für einen Saugmotor, der
- mindestens drei entlang der Längsachse (2) des Zylinderkopfes (1) in Reihe angeordnete
Zylinder (3) aufweist, wobei jeder Zylinder (3) mindestens eine Auslaßöffnung zum
Abführen der Abgase aus dem Zylinder (3) via Abgasabführsystem aufweist, wozu sich
an jede Auslaßöffnung eine Abgasleitung (4) anschließt, und bei dem
- die Abgasleitungen (4) von mindestens drei Zylindern (3) unter Ausbildung eines
Abgaskrümmers (7) zu einer Gesamtabgasleitung (6) zusammenführen,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Abgasleitungen (4) der mindestens drei Zylinder (3) innerhalb des Zylinderkopfes
(1) unter Ausbildung eines integrierten Abgaskrümmers (7) zu einer Gesamtabgasleitung
(6) zusammenführen, und
- der integrierte Abgaskrümmer (7) asymmetrisch in der Art ausgebildet ist, dass die
Gesamtabgasleitung (6) bezüglich des Krümmers (7) außermittig aus dem Zylinderkopf
(1) austritt.
2. Zylinderkopf (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkopf (1) drei Zylinder (3) aufweist, von denen zwei Zylinder (3) außenliegende
Zylinder (3a) bilden und ein Zylinder (3) ein innenliegender Zylinder (3b) ist.
3. Zylinderkopf (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtabgasleitung (6) in einem Abstand x von einem ersten außenliegenden Zylinder
(3a) aus dem Zylinderkopf (1) austritt mit 0,60 L < x < 0,85 L, wobei L den Abstand
der beiden außenliegenden Zylinder (3a) entlang der Längsachse (2) bezeichnet.
4. Zylinderkopf (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtabgasleitung (6) in einem Abstand x von einem ersten außenliegenden Zylinder
(3a) aus dem Zylinderkopf (1) austritt mit 0,65 L < x < 0,80 L.
5. Zylinderkopf (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Zylinder (3) mindestens zwei Auslaßöffnungen zum Abführen der Abgase aus dem
Zylinder (3) aufweist.
6. Zylinderkopf (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Abgasleitungen (4) der mindestens zwei Auslaßöffnungen jedes Zylinders
(1) zu einer dem Zylinder (3) zugehörigen Teilabgasleitung (5) zusammenführen bevor
die Teilabgasleitungen (5) der drei Zylinder (3) zu einer Gesamtabgasleitung (6) zusammenführen.
7. Zylinderkopf (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Teilabgasleitung (5) des zweiten außenliegenden Zylinders (3a) und die
Teilabgasleitung (5) des innenliegenden Zylinders (3b) zusammenführen, bevor diese
zusammen mit der Teilabgasleitung (5) des ersten außenliegenden Zylinders (3a) zu
der Gesamtabgasleitung (6) zusammenführen.
8. Zylinderkopf (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende (8a) einer Wandung (8), welche die Teilabgasleitung (5) des ersten
außenliegenden Zylinders (3a) und die Teilabgasleitung (5) des innenliegenden Zylinders
(3b) bis hin zur Gesamtabgasleitung (6) voneinander trennt, einen Abstand y vom ersten
außenliegenden Zylinder (3a) aufweist mit 0,9 x < y < 1,1 x.
9. Zylinderkopf (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Zylinder (3) eine Auslaßöffnung zum Abführen der Abgase aus dem Zylinder (3)
aufweist.
10. Zylinderkopf (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die Abgasleitung (4) des zweiten außenliegenden Zylinders (3a) und die Abgasleitung
(4) des innenliegenden Zylinders (3b) zusammenführen, bevor diese zusammen mit der
Abgasleitung (4) des ersten außenliegenden Zylinders (3a) zu der Gesamtabgasleitung
(6) zusammenführen.
11. Verwendung eines Zylinderkopfes (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinderkopf (1) zur Ausbildung eines Saugmotors dient.
12. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugmotor ein Reihenmotor ist.
13. Verwendung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugmotor ein V-Motor ist.