[0001] Die Erfindung betrifft eine Doppelkolben-Scheibenbremse für ein Fahrzeug nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Scheibenbremsen mit hydraulischer oder pneumatischer Betätigung über Bremszylinder,
die auf eine Zuspannvorrichtung einwirken, sind in verschiedensten Ausgestaltungen
bekannt. Es sind weiterhin Bremskraftverstärker bekannt, zum Beispiel Druckluft-Hilfskraftbremsanlagen,
die beispielsweise bei mittelschweren Lastwagen und Omnibussen Verwendung finden,
die mit hydraulischen Scheibenbremsen ausgerüstet sind.
[0003] Eine Doppelkolben-Scheibenbremse mit zentraler Betätigung ist in der
DE 198 04 426 C2 beschrieben. Es handelt sich dabei um eine Festsattel-Scheibenbremse mit verschiebbarer
Bremsscheibe. Zwei Druckkolben sind mit ihren, der Bremsscheibe abgewandten Enden,
in den äußeren Bereichen einer gemeinsamen Traverse aufgenommen. Eine Kugelumlaufspindel
greift in den zentralen Bereich dieser Traverse zur Betätigung und Verschleißnachstellung
der Bremse ein. Diese Kugelumlaufspindel ist in dem der Bremsscheibe abgewandten,
rückwärtigen Bereich des Bremssattels aufgenommen und bezüglich der wirkenden Kräfte
abgestützt. Ein Ende der Kugelumlaufspindel durchdringt den Bremssattel und ist mit
einer geeigneten Kontur für den Ansatz eines Bremsaktuators versehen. Dieser Aktuator
kann eine elektromechanische Antriebseinheit sein oder auch eine Kombination aus Druckluftzylinder
und Gestängesteller. In beiden Fällen nimmt der Aktuator die Aufgaben von Betätigung
und Nachstellung des Bremsenverschleißes wahr.
[0004] Ein Nachteil hierbei kann in der geringen Belastbarkeit des Kugelumlauftriebs bestehen.
Um die für die Bremsbetätigung eines schweren Nutzfahrzeugs notwendigen Zuspannkräfte
(je nach Achslast zum Beispiel 150 - 250 kN) aufzubringen, ist eine äußerst massive
Ausführung dieser Kugelumlaufspindel erforderliche, was mit hohen Herstellkosten verbunden
ist und Einbauprobleme mit sich bringt.
[0005] Eine Doppelkolben-Scheibenbremse, bei welcher der Nachteil der übergroßen Abmessungen
der Kugelumlaufspindel beseitigt ist, ist in der
WO 2006/111149 beschrieben. Diese Bremse verfügt über einen schwenkbaren Zuspannhebel, welcher sich
einerseits gegen das Bremsengehäuse und andererseits in Richtung zur Traverse abstützt,
und eine im Kraftfluss zwischen Zuspanneinrichtung und Traverse innerhalb des Bremsengehäuses
angeordnete Nachstell- und Druckspindel, welche in den zentralen Bereich der Traverse
eingreift und mit dieser zum Zweck der Zuspannkraftübertragung und Verschleißnachstellung
in Wirkverbindung steht.
[0006] Ein bei dieser Lösung verbleibender Nachteil kann darin bestehen, dass trotz der
Verwendung eines schwenkbaren Zuspannhebels und einer im Hohlraum der Nachstellspindel
angeordneten Nachsteller-Antriebseinrichtung ein sehr komplexer und störanfälliger
Mechanismus dieser Nachstell- und Zuspanneinrichtung entsteht. So muss zum Beispiel
bei einer Störung der Nachstellerfunktion der gesamte Mechanismus ausgewechselt werden,
da die Nachsteller-Antriebseinrichtung für einen separaten Austausch nicht zugänglich
ist, wodurch sich im Reparaturfall erhebliche Kosten und entsprechende Ausfallzeiten
des jeweiligen Fahrzeugs ergeben können.
[0007] Ein weiterer Nachteil dieser Konstruktion kann sich aus den innen liegenden Druckstückfaltenbälgen
ergeben. Die Anordnung im Inneren der Bremse soll die Faltenbälge vor mechanischer
Beschädigung und übermäßiger Temperatureinwirkung schützen. Dabei wird jedoch der
gravierende Nachteil in Kauf genommen, dass die Faltenbälge mit Schmutzwasser gefüllt
werden können, wodurch sich die Beweglichkeit hemmende Ablagerungen bilden können
und im Winter Vereisung im Inneren der Faltenbälge eintreten kann, wodurch sie bei
Betätigung auch mechanisch geschädigt werden können. Ein weiterer Nachteil dieser
Anordnung kann sein, dass die Faltenbälge einer Sichtprüfung nicht zugänglich sind,
wodurch auch ein rechtzeitiger Austausch nicht möglich werden kann.
[0008] Ein weiteres gravierendes Problem kann dadurch hervorgerufen werden, dass die Kolbeneinheit,
die aus Traverse und Druckkolben besteht, bei freier Fahrt lose auf dem Gewinde der
Nachstell- und Druckspindel hängt und damit bei auftretenden Vibrationen starker Verschleiß
am Gewinde entstehen kann.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Doppelkolben-Scheibenbremse
bereitzustellen, wobei die obigen Nachteile entfallen bzw. bedeutend verringert und
weitere Vorteile geschaffen sind.
[0010] Die Aufgabe wird durch eine Doppelkolben-Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
[0011] Somit wird eine Doppelkolben-Scheibenbremse geschaffen, welche die Einfachheit, Robustheit
und Wartungsfreundlichkeit einer Einstempelbremse mit den Vorteilen der Doppelkolben-Betätigung
verbindet und dabei die beschriebenen Nachteile der Doppelkolben-Bauarten aus dem
Stand der Technik vermeidet. Die Zahl der Einzelteile ist im Gegensatz zum Stand der
Technik bedeutend vermindert.
[0012] Es ist vorgesehen, dass die Brücke einen ersten Kraftübertragungsabschnitt zur Zusammenwirkung
mit dem Bremshebel und einen zweiten Kraftübertragungsabschnitt zur Zusammenwirkung
mit der Nachstell-Druckspindel der Nachstelleinrichtung aufweist. Dies ermöglicht
eine einfache und robuste Anpassung der Krafteinleitung durch den Bremshebel.
[0013] In einer ersten Ausführung weist der zweite Kraftübertragungsabschnitt der Brücke
zur Zusammenwirkung mit der Nachstell-Druckspindel einen Verbindungsabschnitt auf,
welcher als Innengewinde zur Kraftübertragung und für eine Nachstellfunktion ausgebildet
ist, wobei das Innengewinde mit einem korrespondierenden Außengewinde der Nachstell-Druckspindel
in Eingriff ist. Ein solches Gewinde ist leicht mit entsprechendem Werkzeug zu erstellen
und in entsprechender Ausführung robust. Gleichzeitig kann es Kräfte übertragen und
die Nachstellfunktion ermöglichen.
[0014] Hierbei weist die Nachstell-Druckspindel einen Druckabschnitt zur Kopplung mit der
Traverse auf, wodurch ebenfalls eine einfache und robuste Bauart erzielt wird.
[0015] Bei dieser Ausführung ist es zur Führung der Kolbeneinheit notwendig, in den Innenraum
der beiden Bremskolben Führungsstangen einzusetzen, welche dann gleichzeitig als Widerlager
für die ebenfalls in die Bremskolben eingesetzten Rückstellfedern dienen. Die Führungsstangen
sind mit ihrem der Bremsscheibe abgewandten Befestigungsabschnitten am Bremssattel
fest angebracht und weisen an ihrem der Bremsscheibe zugewandten Enden Führungsabschnitte
auf, welche die Abstützkräfte der Rückstellfedern aufnehmen. Jeder Bremskolben ist
in Richtung seiner Längsachse relativ zu der Führungsstange mit dem Führungsabschnitt
bewegbar.
[0016] Die Kolben sind mit der Traverse mit dem schwenkbaren Bremshebel ausschließlich drehbeweglich
über die Brücke gekoppelt. Da die Führungsscheiben vom Gelenkpunkt des Drehhebels
einen relativ großen Abstand aufweisen, wird - in an sich bekannter Weisen - mit Inkaufnahme
sehr geringer Kippbewegungen der Kolbeneinheit eine einfache und sehr robuste Kolbenführung
realisiert. Die Brücke träge hierbei das Mutterngewinde, in welches die Nachstell-
und Druckspindel eingeschraubt ist, und überträgt damit die Zuspannkraft der Bremse
vom Bremshebel über die Nachstell- und Druckspindel auf die Traverse, Bremskolben
und Bremsbeläge.
[0017] In einer zweiten Ausführung steht der zweite Kraftübertragungsabschnitt der Brücke
mit einem Druckabschnitt der Nachstell-Druckspindel zur Zusammenwirkung in Eingriff,
wobei der Druckabschnitt der Nachstell-Druckspindel relativ zu dem zweiten Kraftübertragungsabschnitt
der Brücke verdrehbar ist. Hierbei kann die Nachstell-Druckspindel bei Nachstellvorgängen
nicht wie in der Ausführung durch Herausschrauben aus dem Muttergewinde axial verschoben
werden, sondern ist im Falle von Nachstellvorgängen über eine Axialführung an dem
Bremssattel und/oder einem Abschnitt des Bremssattels angebracht, wobei die Axialführung
eine Drehbewegung (zum Beispiel ausgelöst durch die Nachstelleinrichtung automatisch
oder von Hand bei Wartungsarbeiten) und eine axiale Linearbewegung der Nachstell-Druckspindel
ermöglicht. Die Nachstell-Druckspindel weist dabei einen Verbindungsabschnitt zur
Kopplung mit der Traverse auf, wobei der Verbindungsabschnitt als Außengewinde zur
Ermöglichung einer Kraftübertragung und einer Nachstellfunktion ausgebildet ist und
das Außengewinde mit einem korrespondierenden Innengewinde der Traverse in Eingriff
ist. Die das Muttergewinde bzw. Innengewinde tragende Traverse kann so bei einer Verdrehung
der Nachstell-Druckspindel, z.B. bei einem Nachstellvorgang zur Lüftspieljustage,
auf die Bremsscheibe zu oder von dieser weg bewegt werden.
[0018] Bei Bremsbetätigungsvorgängen wird durch den Schwenkhub des Bremshebels die gesamte
Zuspanneinheit mitsamt Traverse und Nachstell-Druckspindel um den Betätigungshub in
Richtung Bremsscheibe verschoben. Ein Nachstellerantrieb der Nachstelleinrichtung
behält dabei seine Position in dem Bremssattel bei, wodurch sich eine entsprechende
Relativbewegung zwischen einem Nachstellerabtrieb der Nachstelleinrichtung und der
Nachstell-Druckspindel ergibt, z.B. innerhalb der Nachstell-Druckspindel in einem
Zahneingriff.
[0019] Es ist bevorzugt, dass die Nachstell-Druckspindel mit ihrer Längsachse parallel zu
den Längsachsen der Bremskolben angeordnet ist.
[0020] Die Nachstelleinrichtung ist im Bremssattel von außen erreichbar und austauschbar
angeordnet. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass zum Beispiel bei einer Inspektion
ein schneller Zugriff und Austausch mit Zeitersparnis möglich ist.
[0021] Jeder Bremskolben ist in einem Bereich seines jeweiligen mit dem Bremsbelag zusammenwirkenden
Belagabschnitts mit einem Faltenbalg verbunden, welcher an dem Bremssattel und/oder
einem mit dem Bremssattel verbundenen Abschnitt angebracht ist. Durch diese Anordnung
der Faltenbälge, nämlich dass sie sich mit zunehmender Verschleißnachstellung auf
die Bremsscheibe zu bewegen, wird im Inneren der Bremse Platz für ausreichend groß
dimensionierte Rückstellfedern geschaffen. Die Gestaltung und Dimensionierung der
Rückstellfedern stellt bei Bremsen in Doppelkolbenbauart eine besondere Schwierigkeit
dar, da die Federn mit zunehmender Abnutzung der Bremsbeläge plus Bremsscheibenverschleiß
zusammengedrückt werden (bis zu 50 mm). Andererseits soll jedoch auch bei unverschlissenen
Bremsbelägen schon eine ausreichende Rückstellkraft erzeugt werden, um die Bremsmechanik
bei Rüttelbeanspruchung zur Vermeidung von Verschleiß in Ruhe zu halten, und bei verschlissenen
Bremsbelägen soll die Rückstellkraft nicht zu stark anwachsen, da sich dadurch das
Ansprechverhalten der Bremse unzulässig erweitern kann. Aus diesen Bedingungen ergibt
sich die Forderung nach einer sehr weichen Federcharakteristik, woraus naturgemäß
ein großer Platzbedarf resultiert, der bei dieser Ausführung vorteilhaft geschaffen
ist, wobei um jeden Bremskolben herum wenigstens eine Rückstellfeder zwischen der
Traverse und dem Bremssattel und/oder einem Abschnitt des Bremssattels angeordnet
ist.
[0022] Der Bremshebel kann als Schmiedeteil mit anschließender spanender Bearbeitung produziert
werden. Aber auch eine optimierte Variante als gusstechnisch hergestellter Bremshebel
mit entsprechender festigkeitsoptimierter Formgebung ist möglich, wodurch sich eine
deutliche Kostenreduzierung ergibt.
[0023] In einer weiteren Ausgestaltung weist der Bremshebel Kugeln zur Abstützung am Bremssattel
und zur Zusammenwirkung mit der Brücke auf, wobei die Kugeln bevorzugt in Gleitlagern
aufgenommen sind. Dadurch kann sich eine stark vereinfachte Bearbeitung des Bremshebels
ergeben. Es müssen zum Beispiel vier Aufnahmen für die Gleitlager der Kugeln zerspant
werden, im Gegensatz zu zwei Gleitiagerstellen und zwei geschliffenen Laufflächen
für übliche Rollenlager eines Bremshebels.
[0024] Die Erfindung wird nun anhand von beispielhaften Ausführungen mit Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Teilschnittdarstellung eines ersten Ausführungsbei- spiels einer
erfindungsgemäßen Doppelkolben-Scheibenbremse;
- Fig. 2
- eine schematische, perspektivische Schnittdarstellung von Zuspanneinheit und Kolbeneinheit
mit Bremsbelag in der x-y-Ebene nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische, perspektivische Teilschnittdarstellung einer Nachstell- und Druckspindel
in der y-z-Ebene nach Fig. 1;
- Fig. 4
- eine perspektivische Teilansicht des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1;
- Fig. 5
- eine schematische Teilschnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbei- spiels der
erfindungsgemäßen Doppelkolben-Scheibenbremse;
- Fig. 6
- eine schematische, perspektivische Schnittdarstellung von Zuspanneinheit und Kolbeneinheit
mit Bremsbelag in der x-y-Ebene nach Fig. 5;
- Fig. 7
- eine schematische, perspektivische Teilschnittdarstellung einer Nachstell- und Druckspindel
in der y-z-Ebene nach Fig. 5;
- Fig. 8
- eine perspektivische Teilansicht des Ausführungsbeispiels nach Fig. 5;
- Fig. 9
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführung eines Bremshebels;
- Fig. 10
- eine Seitenansicht des Bremshebels nach Fig. 9;
- Fig. 11
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführung eines Bremshe- bels; und
- Fig. 12
- eine schematische, perspektivische Teilschnittdarstellung nach Fig. 6 mit der zweiten
Ausführung des Bremshebels nach Fig. 11.
[0025] Bauteile bzw. -elemente, welche gleiche oder ähnliche Funktionen aufweisen, sind
in den Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0026] Koordinaten x, y, z dienen in den Figuren zur Orientierung. Die x-Koordinate weist
in Fahrtrichtung eines nicht gezeigten Fahrzeugs, die y-Koordinate weist in Richtung
einer Fahrzeugbreite bzw. einer zugehörigen Radachse und die z-Koordinate weist in
Höhenrichtung des Fahrzeugs.
[0027] Fig. 1 ist eine schematische Teilschnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Doppelkolben-Scheibenbremse 31.
[0028] Ein Bremssattel 7 übergreift eine Bremsscheibe 6, an welcher beidseitig Bremsbeläge
14, 14a angeordnet sind. Der eine Bremsbelag 14 steht mit Belagabschnitten 18 von
Bremskolben 2 in Verbindung, und der andere Bremsbelag 14a ist über einen Belagträger
im Bremssattel 7 an einem Bremsträger festgelegt. Der Bremssattel 7 ist in diesem
ersten Ausführungsbeispiel ein Schiebesattel.
[0029] Die beiden Bremskolben 2 der Doppelkolben-Scheibenbremse 31 bilden mit einer Traverse
1 eine Kolbeneinheit 15, welche mit einer Zuspanneinheit 30 in Zusammenwirkung steht.
Die Zuspanneinheit 30 umfasst einen Bremshebel 9, eine Brücke 10 und eine Nachstell-Druckspindel
3, welche mit der Traverse 1 in Eingriff ist. Die Kolbeneinheit 15 und die Zuspanneinheit
30 sind in dem Bremssattel 7 bzw. Bremsgehäuse angeordnet. Weiterhin ist die Nachstell-Druckspindel
3 ein Bestandteil einer Nachstelleinrichtung 11 zur Verschleißnachstellung der Doppelkolben-Scheibenbremse
31.
[0030] Der Bremshebel 9 wird weiter unten noch ausführlicher im Zusammenhang mit Fig. 9
bis 11 erläutert. Er weist einen Betätigungsabschnitt 36 (siehe Fig. 9 bis 11) auf
und umgreift die Nachstelleinrichtung 11 gabelförmig mit Lagerabschnitten 37, in deren
Oberseiten Kugeln 33 gelagert sind, mit denen der Bremshebel 9 sich am Bremssattel
7 abstützt. Die Unterseiten der Lagerabschnitte 37 sind in diesem Beispiel mit Laufflächen
35 ausgebildet, welche jeweils mit ersten Kraftübertragungsabschnitten 25 der Brücke
10 in Kontakt stehen und sich auf diesen in entsprechender Weise abwälzen können.
[0031] Die Brücke 10 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine innere Bohrung mit einem Verbindungsabschnitt
21 in Form eines Innen- bzw. Muttemgewindes auf. Der Verbindungsabschnitt 21 steht
mit einem Außengewinde der Nachstell-Druckspindel 3, welche in dieses Innengewinde
hineingeschraubt ist, in Wirkverbindung zur Übertragung von Brems- und Reaktionskräften.
Weiterhin ist die Nachstell-Druckspindel 3 als Bestandteil der Nachstelleinrichtung
11 durch deren Nachstellerantrieb 12a über deren Nachstellerabtrieb 12b um eine Nachstellachse
38 verdrehbar. Dazu besitzt die Nachstell-Druckspindel 3 eine Nachstelleraufnahme
27, welche einen Innenraum der Nachstell-Druckspindel 3 bildet und nach oben geöffnet
ist. Die Nachstelleinrichtung 11 ist im Bremssattel 7 von außen leicht erreichbar
und austauschbar angeordnet. Der Nachstellerabtrieb 12b ist innerhalb der Nachstelleraufnahme
27 zum Beispiel mit einer Innenverzahnung so im Eingriff, dass er Drehmomente zur
Verdrehung der Nachstell-Druckspindel 3 übertragen kann und gleichzeitig Relativbewegungen
der Nachstell-Druckspindel 3 in axialer Richtung der Nachstellachse 38 gestattet.
Bei einem Nachstellvorgang wird die Nachstell-Druckspindel 3 in dem Innengewinde des
Verbindungsabschnitts 21 in die Brücke 10 hineingedreht und führt dabei eine Linearbewegung
in Richtung der Nachstellachse 38 zur Bremsscheibe 6 hin aus.
[0032] Zur Übertragung von Druckkräften in Zusammenwirkung mit der Traverse 1 ist die Nachstell-Druckspindel
3 an ihrem unteren Ende mit einem Durchmesser ausgebildet, der kleiner als der Außendurchmesser
der Nachstell-Druckspindel 3 ist, wodurch ein Druckabschnitt 22 mit einer Schulter
gebildet ist. Die Traverse 1 ist in einem Mittelabschnitt 23 mit einer Durchgangsbohrung
mit diesem kleineren Durchmesser versehen, in welche das untere Ende der Nachstell-Druckspindel
3 mit dem Druckabschnitt 22 verdrehbar eingesetzt ist. Der Mittelabschnitt 23 der
Traverse 1 weist um diese Bohrung herum Krafteinleitungsabschnitte 23a auf, welche
mit dem Druckabschnitt 22 der Nachstell-Druckspindel 3 in Kontakt stehen. Links und
rechts von dem Mittelabschnitt 23 ist jeweils ein Endabschnitt 24 nach oben gekröpft
ausgebildet, in welchem jeweils ein Bremskolben 2 mit einem Halteabschnitt 17 befestigt
ist.
[0033] Die Bremskolben 2 sind jeweils mit einem Innenraum 19 versehen, der nach unten in
den Belagabschnitt 18 mündet und sich nach oben mit einem etwa halb so großen Durchmesser
durch den Halteabschnitt 18 erstreckt. In jedem Innenraum 19 ist jeweils eine Führungsstange
4 angeordnet, deren unteres Ende mit einem Führungsabschnitt 8 versehen ist, dessen
Außendurchmesser mit dem Innendurchmesser des Innenraums 19 korrespondiert. Die oberen
Abschnitte der Führungsstangen 4 erstrecken sich durch den Halteabschnitt 18 hindurch
und sind im Bremssattel 7 mit Befestigungsabschnitten 16 festgelegt. Jeweils ein Führungsabschnitt
8 dient auch als Widerlager für jeweils eine Rückstellfeder 5, die sich an einer Schulter
20 an der Oberseite des Innenraums 19 abstützt. Die Bremskolben 2 sind mit der Traverse
1 in y-Richtung bewegbar, wobei die Führungsstangen 4 mit den Führungsabschnitten
8 fest mit dem Bremssattel 7 verbunden sind und eine Führung der Bremskolben 2 mittels
der Führungsabschnitte 8 ermöglichen. Die Führungsabschnitte 8 sind vom Gelenkpunkt
des Bremshebels 9 (in den Lagerabschnitten 37) mit einer relativ großen Entfernung
beabstandet. Es wird dabei eine sehr geringe Kippbewegung der Kolbeneinheit 15 in
Kauf genommen, wobei eine einfache und robuste Bremskolbenführung realisiert ist.
[0034] Um jeden Bremskolben 2 herum ist jeweils ein Faltenbalg 13 angeordnet, welcher mit
seinem jeweiligen oberen Ende an einem jeweiligen Endabschnitt 24 der Traverse 1 und
mit seinem jeweiligen unteren Ende am Bremssattel 7 bzw. eines Abschnitts von diesem
oder eines mit dem Bremssattel 7 fest verbundenen Teils angebracht ist.
[0035] Bei einer Bremsenbetätigung verläuft die Kraftübertragung von dem Bremshebel 9 über
die Laufflächen 35 in die ersten Kraftübertragungsabschnitte 25 der Brücke 10, welche
mit zweiten Kraftübertragungsabschnitten 26 die Kraft über den Verbindungsabschnitt
21 in die Nachstell-Druckspindel 3 einleitet. Von dort verläuft die Kraftübertragung
durch den Druckabschnitt 22 in die Krafteinleitungsabschnitte 23a des Mittelabschnitts
23 der Traverse 1, welche die Kraft über ihre Endabschnitte 24 in die Bremskolben
2 und somit auf den Bremsbelag 14 und gleichzeitig aufgrund des Schiebe-Bremssattels
7 auf Bremsbelag 14a überträgt.
[0036] Fig. 2 zeigt eine schematische, perspektivische Schnittdarstellung von Zuspanneinheit
30 und Kolbeneinheit 15 mit Bremsbelag 14 in der x-y-Ebene nach Fig. 1, wobei der
Bremssattel 7 nicht dargestellt ist. Die unteren Enden der Faltenbälge 13 sind auf
einer Art Platte befestigt, die fest mit dem Bremssattel 7 verbunden ist. Die Endabschnitte
24 der Traverse 1 sind an ihren Enden abgerundet, um eine platzsparende Einbaumöglichkeit
zu schaffen. Die Laufflächen 35 des Bremshebels 9 wirken mit korrespondierenden Halbschalen
bzw. -flächen der ersten Kraftübertragungsabschnitte 25 der Brücke 10 zusammen. Die
Brücke 10 ist mit zweiten Kraftübertragungsabschnitten 26 so ausgebildet, dass diese
sich nach unten mit einem geringeren Außendurchmesser angepasst an den Mittelabschnitt
23 der Traverse 1 erstrecken. Dadurch wird eine Verlängerung des Verbindungsabschnitts
21 zur Kraftübertragung auf die Nachstell-Druckspindel geschaffen. In dieser Stellung
ist noch keine Verschleißnachstellung erfolgt. Die Kraftübertragung von der Brücke
10 verläuft über die Nachstell-Druckspindel 3 in die Traverse 1.
[0037] In Fig. 3 ist eine schematische, perspektivische Teilschnittdarstellung der Nachstell-
und Druckspindel 3 in der y-z-Ebene nach Fig. 1 illustriert, wobei der Betätigungsabschnitt
36 des Bremshebels 9 gezeigt ist.
[0038] Schließlich zeigt Fig. 4 noch eine perspektivische Teilansicht des ersten Ausführungsbeispiels
nach Fig. 1 ohne den Bremssattel 7, in welchen die sich durch die Endabschnitte 24
der Traverse 1 erstreckenden Halteabschnitte 16 der Führungsstangen 4 befestigt werden.
Die Doppelkolben-Scheibenbremse 31 ist einfach und robust ausgebildet, wie aus Fig.
4 deutlich wird.
[0039] In Fig. 5 ist eine schematische Teilschnittdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Doppelkolben-Scheibenbremse 31 dargestellt.
[0040] In diesem zweiten Ausführungsbeispiel entspricht der Bremshebel 9 dem unter Fig.
1 beschriebenen. Die Bremskolben 2 sind in der Traverse 1 aufgenommen, wie ebenfalls
bereits erläutert.
[0041] Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel weist die Brücke 10 keinen Verbindungsabschnitt
21 auf, sondern wirkt mit ihrem zweiten Kraftübertragungsabschnitt 26 direkt mit einem
Druckabschnitt 22 der Nachstell-Druckspindel 3 zusammen, wobei der Druckabschnitt
22 im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel hier am oberen Ende der Nachstell-Druckspindel
3 mit einem Kragen ausgebildet ist und mit der Brücke 10 zusammenwirkt. Dabei ist
der Druckabschnitt 22 in dem zweiten Kraftübertragungsabschnitt 26 um die Nachstellachse
38 drehbar angeordnet.
[0042] Der Verbindungsabschnitt 21 mit einem Innengewinde ist im Mittelabschnitt 23 der
Traverse 1 angeordnet. Dabei ist dieser Mittelabschnitt 23 in Richtung der Nachstellachse
38 nach oben und unten gegenüber dem ersten Ausführungsbeispiel verlängert. In dem
Verbindungsabschnitt 21 ist die Nachstell-Druckspindel 3 mit entsprechendem Außengewinde,
das sich in ihrem oberen Drittel befindet, eingeschraubt. Sie besitzt die Nachstellaufnahme
27 in ihrem oberen Abschnitt, in welchem der Nachstellabtrieb 12b wie bereits erläutert
angeordnet ist. Die Nachstellaufnahme der Nachstell-Druckspindel 27 ist mit einem
Boden abgeschlossen, welcher eine Wand zu einem sich darunter anschließenden weiteren
Innenraum als Federaufnahme 27a bildet. Das untere Ende der Nachstell-Druckspindel
3 ist zu der Federaufnahme 27a hin geöffnet und in Zusammenwirkung mit einer Axialführung
29 angeordnet, welche eine Auflage für eine Feder 28 bildet, die in der Federaufnahme
27a angeordnet ist. Die Axialführung 29 ermöglicht eine Axialführung der Nachstell-Druckspindel
3 und gleichzeitig eine Abstützung.
[0043] Die Bremskolben 2 sind jeweils mit zumindest einer Rückstellfeder 5 umgeben. Die
Rückstellfedern 5 stützen sich mit ihren oberen Enden jeweils an einem Endabschnitt
24 der Traverse 1 ab. Ihre unteren Enden liegen auf dem Bremssattel 7 bzw. einem Abschnitt,
der fest mit dem Bremssattel 7 verbunden ist (z.B. eine Platte), auf. Zwischen diesem
Abschnitt bzw. der Platte und einem jeweiligen Belagabschnitt 18 der Bremskolben 2
ist jeweils ein Faltenbalg 13 angeordnet, welcher sich bei Bremsbetätigung bzw. Nachstellung
in y-Richtung bewegt.
[0044] Bei einer Nachstellung wird die Nachstell-Druckspindel 3 wie oben beschrieben verdreht.
Durch ihre Kopplung im Verbindungsabschnitt 21 mit der Traverse 1 wird nun im Gegensatz
zum ersten Ausführungsbeispiel die Traverse 1 in y-Richtung verstellt.
[0045] Die Kraftübertragung wird nun im Zusammenhang mit Fig. 6 erläutert. Fig. 6 zeigt
ähnlich wie Fig. 2 eine schematische, perspektivische Schnittdarstellung von Zuspanneinheit
30 und Kolbeneinheit 15 mit Bremsbelag 14 in der x-y-Ebene nach Fig. 5.
[0046] Der Bremshebel 9 überträgt die in ihn eingeleitete Zuspannkraft wie beim ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben auf die Brücke 10. Der zweite Kraftübertragungsabschnitt 26 der Brücke
10 leitet die Kraft auf den Druckabschnitt 22 der Nachstell-Druckspindel 3, welche
über ihr Außengewinde die Kraft über den Verbindungsabschnitt 21 in die Traverse 1
und wie oben beschrieben in die Bremskolben 2 überträgt. Der Krafteinleitungsabschnitt
23a der Traverse 1 ist in diesem Beispiel mit dem Verbindungsabschnitt 21 verbunden
und erhält von diesem die eingeleitete Kraft.
[0047] Fig. 7 illustriert eine schematische, perspektivische Teilschnittdarstellung der
Nachstell- und Druckspindel 3 in der y-z-Ebene des zweiten Ausführungsbeispiels nach
Fig. 5. Die Axialführung 29 ist hier als ein Bestandteil der Platte, die mit dem Bremssattel
7 (hier nicht gezeigt) verbunden ist. Die Axialführung 29 ist als Zylindervorsprung
ausgebildet, dessen Außendurchmesser zu dem Innendurchmesser der Federaufnahme 27a
der Nachstell-Druckspindel 3 korrespondiert. Es ist wie in Fig. 3 eine nicht nachgestellte
Nachstell-Druckspindel 3 gezeigt. Die Brücke 10 steht über den Druckabschnitt 22 und
dann über den Verbindungsabschnitt 21 mit der Traverse 1 in Zusammenwirkung. Die Feder
28 wirkt zur Rückstellkraft wie auch zum Zusammenhalt der Anordnung, um Vibrationseinflüsse
möglichst gering zu halten.
[0048] Fig. 8 illustriert schließlich eine perspektivische Teilansicht des zweiten Ausführungsbeispiels
nach Fig. 5 in seinem einfachen und robusten Aufbau.
[0049] Der in den Figuren 1 bis 8 dargestellte Bremshebel kann als Schmiedeteil mit anschließender
spanender Bearbeitung hergestellt werden. Fig. 9 zeigt eine perspektivische Ansicht
dieses Bremshebels 9 in einer ersten Ausführung von oben und Fig. 10 eine Seitenansicht
dazu.
[0050] Der Bremshebel 9 ist gabelförmig mit zwei Lagerabschnitten 37 und einem Betätigungsabschnitt
36 ausgebildet. Der Betätigungsabschnitt 36 ist zur Zusammenwirkung mit unterschiedlichen
Betätigungseinrichtungen ausgebildet.
[0051] Die Lagerabschnitte 37 weisen an ihren Oberseiten Kugeln 33 auf, die in Gleitlagern
34 aufgenommen sind. Die Unterseiten der Lagerabschnitte 37 sind mit halbzylinderförmigen
Laufflächen 35 versehen, die geschliffen (und endbearbeitet) sind.
[0052] Fig. 11 illustriert eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführung des Bremshebels
9 von unten gesehen. Hierbei sind weitere Kugeln 33 anstelle der Laufflächen 35 in
die Lagerabschnitte 37 eingesetzt. Sie sind ebenfalls in Gleitlager 34 aufgenommen.
Damit kann eine stark vereinfachte Bearbeitung des Bremshebels 9 erzielt werden, da
nur die Zerspanung der Gleitlager 34 erforderlich ist und Schleifen (und Endbearbeiten)
von Laufflächen 35 entfallen kann.
[0053] Bei den beschriebenen Ausführungen der Doppelkolben-Scheibenbremse 31 ist die Nachstelleinrichtung
11 von außen zugänglich und bei Bedarf austauschbar, wobei keine anderen Teile von
Zuspanneinrichtung 30 und Kolbeneinheit 15 demontiert werden müssen.
[0054] Die Anordnung und Gestaltung der Rückstellfedern 5 kann so ausgeführt werden, dass
- a) eine Dimensionierung auf ausreichende Rückstellkraft bei vertretbar geringer Kraftänderung
über dem Verschleißweg der Bremse möglich ist. Z.B. sollte bei einem Gewicht der Kolbeneinheit
15 (Traverse 1 und Bremskolben 2) von 3 kg die mittlere Rückstellkraft beider Bremskolben
2 (d.h. bei halbverschlissener Bremse) ca. 650 N betragen mit einer Gesamt-Federrate
von ca. 8 N/mm.
- b) der Kraftfluss der Rückstellfederkraft wie folgt verläuft: Von der Traverse 1 auf
die Nachstell-Druckspindel 3, von dort auf die Brücke 10 über die Laufflächen 35 bzw.
unteren Kugeln 33 in den Bremshebel 9, dann weiter über die Gleitlager 34 in die oberen
Kugeln 33 und von dort in den Bremssattel 7 bzw. das Bremsengehäuse.
[0055] Dazu zeigt Fig. 12 eine schematische, perspektivische Teilschnittdarstellung nach
Fig. 6 mit der zweiten Ausführung des Bremshebels 9 nach Fig. 11.
[0056] Die Rückstellfedern können so ausreichend dimensioniert werden, dass sei einerseits
die Zuspanneinheit 30 in jedem Zustand zur Vermeidung von verschleißbedingten Störungen
gegen wirkende Rüttelkräfte in Ruhe halten und andererseits bei zunehmendem Bremsenverschleiß
kein zu starkes Anwachsen der Rückstellkraft herrufen, welches das Ansprechverhalten
der Doppelkolben-Scheibenbremse 31 unzulässig beeinflussen könnte.
[0057] Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
Sie ist im Rahmen der beigefügten Ansprüche modifizierbar.
[0058] So kann zum Beispiel der Bremshebel 9 in einer optimierten Variante gusstechnisch
mit einer entsprechenden festigkeitsoptimierten Formgebung produziert werden. Hierdurch
werden Kosten und Fertigungsaufwand reduziert.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Traverse
- 2
- Kolben
- 3
- Nachstell-/Druckspindel
- 4
- Führungsstange
- 5
- Rückstellfeder
- 6
- Bremsscheibe
- 7
- Bremssattel
- 8
- Führungsabschnitt
- 9
- Bremshebel
- 10
- Brücke
- 11
- Nachstelleinrichtung
- 12a
- Nachstellerantrieb
- 12b
- Nachstellerabtrieb
- 13
- Faltenbalg
- 14, 14a
- Bremsbelag
- 15
- Kolbeneinheit
- 16
- Befestigungsabschnitt
- 17
- Halteabschnitt
- 18
- Belagabschnitt
- 19
- Innenraum
- 20
- Schulter
- 21
- Verbindungsabschnitt
- 22
- Druckabschnitt
- 23
- Mittelabschnitt
- 23a
- Krafteinleitungsabschnitt
- 24
- Endabschnitt
- 25
- Erster Kraftübertragungsabschnitt
- 26
- Zweiter Kraftübertragungsabschnitt
- 27
- Nachstelleraufnahme
- 27a
- Federaufnahme
- 28
- Feder
- 29
- Axialbefestigung
- 30
- Zuspanneinheit
- 31
- Scheibenbremse
- 32
- Hebel
- 33
- Kugel
- 34
- Gleitlager
- 35
- Lauffläche
- 36
- Betätigungsabschnitt
- 37
- Lagerabschnitt
- 38
- Nachstellachse
- x, y, z
- Koordinaten
1. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) für ein Fahrzeug, insbesondere ein Nutzfahrzeug,
mit:
a) einem eine Bremsscheibe (6) vorzugsweise rahmenartig übergreifenden Bremssattel
(7);
b) zwei Bremskolben (2), welche zur Aufbringung einer Zuspannkraft auf wenigstens
einen Bremsbelag (14, 14a) in Richtung der Bremsscheibe (6) in dem Bremssattel (7)
beweglich angeordnet sind;
c) einer Traverse (1), welche mit den zwei Bremskolben (2) gekoppelt ist;
d) einer Zuspanneinheit (30), welche einen Bremshebel (9), eine Brücke (10) und eine
Nachstelleinrichtung (11) aufweist;
e) wobei der Bremshebel (9) gabelförmig die Nachstelleinrichtung (11) umgreift und
mit der Brücke (10) in Wirkverbindung steht, und
f) wobei die Brücke (10) über eine Nachstell-Druckspindel (3) der Nachstelleinrichtung
(11) mit der Traverse (1) gekoppelt ist.
2. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brücke (10) einen ersten Kraftübertragungsabschnitt (25) zur Zusammenwirkung
mit dem Bremshebel (9) und einen zweiten Kraftübertragungsabschnitt (26) zur Zusammenwirkung
mit der Nachstell-Druckspindel (3) der Nachstelleinrichtung (11) aufweist.
3. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kraftübertragungsabschnitt (26) der Brücke (10) zur Zusammenwirkung mit
der Nachstell-Druckspindel (3) einen Verbindungsabschnitt (21) aufweist, welcher als
Innengewinde zur Kraftübertragung und für eine Nachstellfunktion ausgebildet ist,
wobei das Innengewinde mit einem korrespondierenden Außengewinde der Nachstell-Druckspindel
(3) in Eingriff ist.
4. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachstell-Druckspindel (3) einen Druckabschnitt (22) zur Kopplung mit der Traverse
(1) aufweist.
5. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der beiden Bremskolben (2) mit jeweils einer Führungsstange (4) versehen ist,
wobei jede Führungsstange (4) mit wenigstens einem Führungsabschnitt (8) an einem
der Bremsscheibe (6) zugewandten Ende jeweils in einem Innenraum (19) eines der Bremskolben
(2) angeordnet und mit einem dem Führungsabschnitt (8) gegenüber liegenden Befestigungsabschnitt
(16) am Bremssattel (7) angebracht ist, wobei jeder Bremskolben (2) in Richtung seiner
Längsachse relativ zu der Führungsstange (4) mit dem Führungsabschnitt (8) bewegbar
ist.
6. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem jeweiligen Innenraum (19) eines jeden Bremskolbens (2) wenigstens eine Rückstellfeder
(5) zwischen dem jeweiligen Führungsabschnitt (8) der Führungsstange (4) und einer
Schulter (20) des jeweiligen Bremskolbens (2) angeordnet ist.
7. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kraftübertragungsabschnitt (26) der Brücke (10) mit einem Druckabschnitt
(22) der Nachstell-Druckspindel (3) zur Zusammenwirkung in Eingriff steht, wobei der
Druckabschnitt (22) der Nachstell-Druckspindel (3) relativ zu dem zweiten Kraftübertragungsabschnitt
(26) der Brücke (10) verdrehbar ist.
8. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachstell-Druckspindel (3) einen Verbindungsabschnitt (21) zur Kopplung mit der
Traverse (1) aufweist, wobei der Verbindungsabschnitt (21) als Außengewinde zur Ermöglichung
einer Kraftübertragung und einer Nachstellfunktion ausgebildet ist und das Außengewinde
mit einem korrespondierenden Innengewinde der Traverse (1) in Eingriff ist.
9. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachstell-Druckspindel (3) über eine Axialführung (29) an dem Bremssattel (7)
und/oder einem mit dem Bremssattel (7) verbundenen Abschnitt angebracht ist, wobei
die Axialführung (29) eine Drehbewegung und eine axiale Linearbewegung der Nachstell-Druckspindel
(3) ermöglicht.
10. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass um jeden Bremskolben (2) herum wenigstens eine Rückstellfeder (5) zwischen der Traverse
(1) und dem Bremssattel (7) und/oder einem mit dem Bremssattel (7) verbundenen Abschnitt
angeordnet ist.
11. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Bremskolben (2) in einem Bereich seines jeweiligen mit dem Bremsbelag (14)
zusammenwirkenden Belagabschnitts (18) mit einem Faltenbalg (13) verbunden ist, welcher
an dem Bremssattel (7) und/oder einem mit dem Bremssattel (7) verbundenen Abschnitt
angebracht ist.
12. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachstell-Druckspindel (3) mit ihrer Längsachse parallel zu den Längsachsen der
Bremskolben (2) angeordnet ist.
13. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremshebel (9) Kugeln (33) zur Abstützung am Bremssattel (7) und zur Zusammenwirkung
mit der Brücke (10) aufweist.
14. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugeln (33) in Gleitlagern (34) aufgenommen sind.
15. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bremshebel (9) als bearbeitetes Schmiedeteil oder als Gussteil ausgebildet ist.
16. Doppelkolben-Scheibenbremse (31) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nachstelleinrichtung (11) im Bremssattel (7) von außen erreichbar und austauschbar
angeordnet ist.