[0001] Die Erfindung betrifft eine plastische Sprengstoffzusammensetzung, insbesondere für
eine kleinkalibrige Initialzündung für den Tunnelbau, mit Substanzen, die nicht giftig
sind, gute Handhabungssicherheit und Detonationsfähigkeit haben, mit mindestens einem
hochbrisanten Explosivstoff und einem Plastifiziermittel; und ein Verfahren zu dessen
Herstellung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des einzigen Verfahrensanspruches;
sowie einen Booster für eine vorgenannte plastische Sprengstoffzusammensetzung, insbesondere
für Ladeschläuche für Bohrlöcher und eine kleinkalibrige Initialzündung, also Verstärkungsladung
für den Tunnelbau, mit einer rohrförmigen Hülse mit Stopfen aus Kunststoff an beiden
Endabschnitten, von denen mindestens einer durchlässig für einen Zünder des Sprengstoffes
in der Hülse ist.
[0002] Der weltweite Trend zu größeren Sprenganlagen bei der Rohstoffgewinnung hat zur Mechanisierung
der Ladearbeiten geführt. Explosivstofffreie Sprengstoffe, wie ANFO(Ammonium Nitrate
Fuel Oil)-Sprengstoffe und Emulsionssprengstoffe werden auf Mischladefahrzeugen hergestellt
und mittels Austragevorrichtungen direkt in die Bohrlöcher gefüllt bzw. gepumpt. Derartige
Sprengstoffe besitzen gute sprengtechnische Parameter, sind aber in den meisten Fällen
nicht sprengkapselempfindlich und bedürfen einer kräftigen Initiierung. Häufig wird
dafür eine sogenannte Schlagpatrone verwendet, die sich mit einem herkömmlichen sprengkräftigen
Zündmittel sicher initiieren lässt. In den letzten Jahren hat sich anstelle von Schlagpatronen
der Einsatz von Boostern oder Zündverstärkern verstärkt. Diese bestehen meistens aus
hochbrisanten Sprengstoffen wie Pentaerythrittetranitrat (Nitropenta) und/oder Trinitrotoluen
(TNT). Bei übertägigen Anwendungen beträgt der Durchmesser solcher Booster meist 65
mm.
[0003] Nun werden lose Sprengstoffe, pulverförmig oder als Emulsionen auch in stärkerem
Maße im untertägigen Bereich, vor allem im Tunnelbau, eingesetzt. Die Bohrlochdurchmesser
im Tunnelbau sind jedoch wesentlich kleiner als bei übertägigen Sprengarbeiten, um
gezielte Sprengungen durchführen zu können. Meist liegen sie im Bereich von 36 bis
50 mm. Die losen Sprengstoffe werden mit einem Ladeschlauch in die Bohrlöcher geblasen
oder gepumpt. Der Ladeschlauch besitzt verständlicherweise einen kleineren Durchmesser
als das Bohrloch, damit es beim Einführen des Ladeschlauches in das Bohrloch nicht
zum Verklemmen/Verstopfen kommt. Meist beträgt der Außendurchmesser des Ladeschlauches
zwischen 25 und 27 mm, der Innendurchmesser 19 mm. Bei der Ladetechnologie im Tunnelbau
wird der Booster mit dem sprengkräftigen Zündmittel versehen, in den Ladeschlauch
gesteckt und auf diese Weise mit dem Ladeschlauch in das Bohrloch gebracht. Der Durchmesser
des Boosters muss also kleiner als der Innendurchmesser des Ladeschlauches sein.
[0004] Der Booster muß eine kleinkalibrige Initialzündung bewirken, also eine kleinkalibrige
Verstärkungsladung darstellen.
[0005] Bekannte Booster bestehen aus einer rohrförmigen Hülse, deren Enden mit Stopfen verschlossen
sind, wobei einer der Stopfen Öffnungen, etwa einen Schlitz zum leichteren Einführen
des Sprengstoffes und eines Zünders, aufweist. Aus diesen Öffnungen können Sprengstoffbestandteile
austreten und Flüssigkeit eintreten, wodurch Sprengstoff an die Innenwände der Verpackungen,
also die inneren Wände von Beuteln oder Kartons für Booster gelangen kann, was aus
sicherheitstechnischer und arbeitshygenischer Sicht zu Problemen führen kann. Der
Schlitz dient auch dem Einführen des Zünders in die Sprengstoffmasse im Booster, der
lediglich lose, jedenfalls ohne jegliche weitere Befestigung und Positionierung in
die Sprengstoffmischung hineinragt. Im Fall einer festen Sprengstoffmischung ist in
der Regel sogar ein vorgeformter Hohlraum für den Zünder in die Sprengstoffmischung
einzuarbeiten, der jedoch die Gefahr mit sich bringt, dass der Zünder im Hohlraum
zu lose sitzt oder es umgekehrt zum Verklemmen beim Einführen des Zünders in den Hohlraum
der Booster kommt. Beim Einbringen des Zünders quillt überdies die Sprengstoffmischung
aus dem Booster heraus, was ebenfalls zu ungewünschten Verschmutzungen führt. Der
so vorbereitete Booster ist auch nur von einer Seite mit einem Zünder zu bestücken
und führt folglich zu einer aufwendigen, weil nur aufrechten Handhabung, die die Gefahr
des Verlustes des Zünders und/oder der Sprengstoffmischung enthält. Eine exakte, weil
äußerst effektive, zentrische Ausrichtung der je Hersteller im Durchmesser leicht
variierenden Zünder ist nur durch sorgfältige Handhabung und Ausrichtung während des
Einführens des Zünders individuell möglich. D. h., der Sprengberechtigte kann dies
nur von Hand justieren.
[0006] In der Literatur sind mehrere Zusammensetzungen für derartige Booster bekannt. Bereits
1929 beschrieb Stettbacher (
Urbanski, T., Chemie und Technologie der Explosivstoffe, VEB Deutscher Verlag für
Grundstoffindustrie, Leipzig, 1964, Band III, Seite 239) Sprengstoffe, die nur aus Nitropenta und Nitroglyzerin bestehen und von ihm als
Pentrinite bezeichnet wurden. Je nach Qualität des Nitropentas (Kristallgröße) und
der Zusammensetzung kann ein plastisches Gemisch erhalten werden, ansonsten läuft
nach einigen Tagen Nitroglyzerin aus dem Gemisch heraus. Ein Austritt von Nitroglyzerin
aus einem Sprengstoffgemisch stellt immer einen gravierenden Qualitäts- und Sicherheitsmangel
dar, da Nitroglyzerin eine Schlagenergie von 0,2 J aufweist. Nach den z. B. gültigen
deutschen und auch europäischen Transportbestimmungen darf ein explosiver Stoff nur
befördert werden, wenn seine Schlagenergie größer als 2 J und seine Reibenergie größer
als 80 N beträgt.
Stettbacher schlug weiterhin einen Ersatz für Dynamit vor, der nur aus Nitroglyzerin,
Nitrocellulose und Nitropenta besteht. Untersuchungen haben ergeben, dass sich dieser
Sprengstoff einerseits durch eine sehr hohe Detonationsgeschwindigkeit (>8000 m/s)
auszeichnet, andererseits beträgt die zur Explosionsauslösung erforderliche Schlagenergie
nur 7,5 J (bei Zusatz von Kaliumnitrat sogar 5 J), die erforderliche Reibenergie nur
180 N.
[0007] Auch gelatinöse Ammonsalpetersprengstoffe mit hohem Nitroglyzerin- und/oder Nitroglykolgehalt
können für Booster verwendet werden. Da der kritische Durchmesser für gelatinöse Ammonsalpetersprengstoffe
je nach Zusammensetzung zwischen 15 und 16 mm (ohne Einschluss) liegt, werden gelatinöse
Ammonsalpetersprengstoffe für solche Anwendungen zusätzlich mit hochbrisanten Explosivstoffen
versehen, um die erforderliche Sprengkapselempfindlichkeit zu erhalten. Auch diese
Sprengstoffzusammensetzungen sind gegenüber Schlageinwirkung sehr empfindlich. Die
zur Detonationsauslösung erforderliche Schlagempfindlichkeit beträgt 7,5 J. Ein weiterer
Nachteil dieser Sprengstoffmischungen ist der Effekt der "Alterung". Bei längerer
Lagerung verschwinden die durch den Herstellungsprozess eingebrachten feinen Luftbläschen.
Die innere Oberfläche der Sprengstoffzusammensetzung verringert sich und somit auch
ihre Empfindlichkeit (vgl.
Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, Verlag Chemie GmbH, Weinheim, Band 21).
[0008] Auch gegossene oder gepresste Sprengstoffzusammensetzungen aus TNT oder Nitropenta
oder Gemischen beider Stoffe werden für Booster eingesetzt.
[0009] Neuere plastische Sprengstoffe wie zum Beispiel aus
FR-A-947052 bekannt, enthalten Hexogen/Octogen-/Nitropenta-Gemische und ein Plastifiziermittel
(z. B. Styren-Butadien-Copolymerisat).
[0010] Viele der aufgeführten Sprengstoffzusammensetzungen enthalten Nitroglyzerin und/oder
Nitroglykol als Komponente. Diese Stoffe werden nach geltendem Gefahrstoffrecht als
"sehr giftig" eingestuft. Auch die Komponente TNT wird als "giftig" bewertet. Die
Verwendung dieser Stoffe vor allem im untertägigen Bereich wird als problematisch
angesehen. Die bekannten Sprengstoffzusammensetzungen sind daher wenig geeignet, die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung befriedigend zu lösen.
[0011] Wie bereits erwähnt, sind die bekannten Booster nicht dicht und aufwendig zu handhaben
und werden stark von den physikalischen Eigenschaften der Sprengstoffmischungen beeinflußt,
mit der Folge, dass auch Hohlräume für die Zünder bei Veränderungen der Sprengstoffmischungen
schwer kalkulierbare Veränderungen erfahren. Auch die bekannten Booster sind folglich
wenig geeignet, die Aufgabe der vorliegenden Erfindung befriedigend zu lösen.
[0012] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine plastische Sprengstoffzusammensetzung,
insbesondere für eine kleinkalibrige Initialzündung, also Verstärkungsladung im Tunnelbau
zu schaffen, die keine giftigen Substanzen enthält, einen kleinen kritischen Durchmesser
aufweist und trotzdem eine verbesserte Handhabungssicherheit (höhere Schlag- und Reibenergie)
aufweist als bisher bekannte Sprengstoffzusammensetzungen und ein Verfahren zu dessen
Herstellung anzugeben.
[0013] Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Booster für eine plastische
Sprengstoffzusammensetzung, insbesondere für Ladeschläuche für Bohrlöcher und eine
kleinkalibrige Initialzündung, also Verstärkungsladung im Tunnelbau zu schaffen, der
keine der im Stand der Technik genannten Nachteile aufweist, im Zusammenhang mit der
anmeldungsgemäßen plastischen Sprengstoffzusammensetzung transport- und anwendungssicher,
wie auch einfach anzuwenden ist, und eine optimale und gesicherte Positionierung des
Zünders im Booster sicherstellt. Die Aufgabe hinsichtlich der plastischen Sprengstoffzusammensetzung
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Zusammensetzung aus
- 50 - 80 Gew.-% Pentaerythrittetranitrat und/oder Hexogen und/oder Octogen als hochbrisantem
Explosivstoff,
- 15 - 30 Gew.-% Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat als Plastifiziermittel,
- 0,5 - 3 Gew.-% Nitrocellulose,
- bis zu 10 Gew.-% anorganischen Nitraten, wie Natrium- und/oder Kaliumnitrat, und
- geringen Beimengungen an Farb- und Inertstoffen
besteht; und hinsichtlich des Verfahrens zu dessen Herstellung durch die kennzeichnenden
Merkmale des einzigen Verfahrensanspruches.
[0014] Die Aufgabe hinsichtlich des Boosters wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des den Booster betreffenden unabhängigen Anspruches gelöst.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0016] Erfindungsgemäß besteht die Zusammensetzung aus 50 bis 80 Gewichtsanteilen eines
hochbrisanten Explosivstoffes wie Pentaerythrittetranitrat und/oder Hexogen und/oder
Octogen, 15 bis 30 Gewichtsanteilen eines Plastifiziermittels wie Dibutylphtalat und/oder
Diamylphtalat, Nitrocellulose in der Größenordnung von 0,5 bis 3 %, anorganischen
Nitraten wie Natrium- und/oder Kaliumnitrat bis zu 10 % und geringen Mengen an Farb-
und Inertstoffen.
[0017] Die Sprengstoffzusammensetzung ist vorrangig vorgesehen als kleinkalibrige Initialladung
(Durchmesser 15 mm), auch Zündverstärker oder Booster genannt, zur sicheren Zündung
von losen Sprengstoffen. Auch pulverförmigen oder Emulsionen.
[0018] Dibutylphtalat und Diamylphtalat werden in der Explosivstoffindustrie vor allem in
der Herstellung rauchloser Pulver als Weichmacher verwendet (vgl. Ullmanns Enzyklopädie
der technischen Chemie, Verlag Chemie GmbH, Weinheim, Band 20, S. 102). Diese Stoffe
tragen daher überraschenderweise zur erfindungsgemäßen Zusammensetzung wesentlich
bei. Die Verwendung von Dibutylphtalat ist weiterhin aus
US-A-3311513 bekannt.
[0019] Die Detonationsfähigkeit eines Sprengstoffes hängt grundsätzlich von seiner Zündbarkeit
und der Fähigkeit ab, die Detonation weiterzuleiten.
[0020] Als Zündbarkeit wird gemäß DIN 20163 "Sprengtechnik, Ausgabe November 1994", eine
Vergleichsgröße für die Zündempfindlichkeit eines Sprengstoffes definiert, die die
erforderliche Sprengkapselstärke oder die Sprengstoffmenge eines Zündverstärkers erfasst.
Der "kritische Durchmesser" ist nach DIN 20163 "Sprengtechnik", der Durchmesser einer
Ladesäule, unterhalb dessen die Detonation nicht mehr zuverlässig weitergeleitet wird.
Ein Sprengstoff hoher Detonationsfähigkeit erfordert deshalb im allgemeinen eine geringe
Sprengkapselstärke und besitzt einen kleinen kritischen Durchmesser. Zur Prüfung wird
allgemein z. B. wie folgt vorgegangen: Eine Sprengkapsel oder ein elektrischer Zünder
enthalten 0,6 g Nitropenta als Sekundärladung. Gemäß geltenden (u. a. deutschen) Vorschriften
wird die Prüfung eines Sprengstoffes auf Sprengkapselempfindlichkeit mit einem Prüfzünder
durchgeführt, der eine geringere Sekundärladung besitzt. Solche Prüfzünder enthalten
0,375 g oder nur 0,250 g Nitropenta. International werden auch Prüfzünder mit 0,450
g Nitropenta eingesetzt.
[0021] Erfindungsgemäß werden Dibutylphtalat und Diamylphtalat als ausgezeichneter Ersatz
für Nitroglyzerin/Nitroglykol eingesetzt, um die bereits genannten Nachteile - toxikologische
(sehr giftige) und sicherheitstechnische Eigenschaften - zu überwinden. Beide Stoffe
sind nach geltendem Gefahrstoffrecht zwar als "gesundheitsschädlich", jedoch nicht
als "sehr giftig" oder "giftig" eingestuft. Das in der Anmeldung erfindungsgemäß zur
Anwendung kommende ungiftige, jedenfalls als nicht "sehr giftig" oder "giftig" eingestufte
Dibutylphtalat wird auch als Diisobutylphtalat bezeichnet und ist gemäß Gefahrstoffrecht
als nur "umweltgefährlich" eingestuft.
[0022] Anmeldungsgemäß wird vorteilhaft vorgeschlagen, dass zur Erzielung einer gewünschten
hohen Detonationsgeschwindigkeit von wenigstens 6260 m/s, einer Schlagenergie von
mindestens 15 J und einer Reibenergie von mindestens 360 N und einem kritischen Durchmesser
von mindestens 15 mm und für Ladeschläuche weniger als deren Innendurchmesser, jeweils
anmeldungsgemäße Rezepturen der nachstehenden Tabelle
zu einer Gelatine gemischt werden. Beispiel 4 ist als Vergleichsbeispiel zu betrachten,
da hier kein Alkalimetallnitrat eingesetzt wird. Dibutylphtalat und Diamylphtalat
besitzen, wie bereits ausgeführt, eine phlegmatisierende Wirkung für die Sprengstoffzusammensetzung.
Die Handhabungssicherheit wird bei den vorstehenden anmeldungsgemäßen Rezepturen und
der erfindungsgemäßen Rezeptur deutlich verbessert. Schlag- und Reibenergie sind höher
als bei bekannten Sprengstoffzusammensetzungen. Andererseits weist die Sprengstoffzusammensetzung
einen kleinen kritischen Durchmesser auf, der für sogenannte Booster gewünscht wird.
[0023] Vorteilhaft ist ferner vorgesehen, dass die Bestandteile von Dibutylphtalat und/oder
Diamylphtalat durch Vermischung eine Gelatine mit Nitrocellulose bilden, die zusammen
mit Nitropenta und/oder Hexogen und/oder Octogen und Natriumnitrat und/oder Kaliumnitrat
und den Farb- und Inertstoffen eine plastische homogene Masse ist. Die Sprengstoffmischung
ist hierdurch besonders gut zu handhaben und läßt sich gut in auch äußerst dünne Kunststoffhülsen
füllen, die im dünnen Ladeschlauch von vielleicht nur bis zu 19 mm Innendurchmesser
gut beweglich sind. Die Sprengstoffmischung wird hauptsächlich in starre, zylinderförmige
Kunststoffhülsen gefüllt, die beiderseitig mit Kunststoffstopfen verschlossen sind.
Die Kunststoffstopfen weisen eine sternförmige Sollbruchstelle auf, womit das Einführen
des Zünders sehr einfach und leicht erfolgen kann.
[0024] Vorteilhaft ist ferner vorgesehen, dass die Sprengstoffmischung eine Konsistenz mit
einer Plastizität hat, die ein einfaches Einführen in beidseitig verschließbare Kunststoffhülsen
bewirkt, wie auch das Einführen eines Zünders in diesen Zündverstärker erleichtert
und den Halt des Zünders darin sicherstellt. Die Sprengstoffzusammensetzung weist
somit eine plastische Konsistenz auf, wodurch das Einführen des Zünders erleichtert
wird. Auch der Halt des Zünders in der Kunststoffhülse (dem Booster) ist bei einer
plastischen Sprengstoffzusammensetzung wesentlich besser als bei gegossenen oder gepressten
Sprengstoffzusammensetzungen (TNT/Nitropenta).
[0025] Das erfindungsgemäße Verfahren, wonach eine Zusammensetzung aus
- 15 - 30 Gew.-% Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat als Plastifiziermittel, und
- 0,5 - 3 Gew.-% Nitrocellulose,
gemischt wird, bis sich eine Gelatine bildet und anschließend in diese Gelatine
- 50 - 80 Gew.-% Pentaerythrittetranitrat (Nitropenta) und/oder Hexogen und/oder Octogen
als hochbrisantem Explosivstoff, und
- bis zu 10 Gew.-% anorganische Nitrate, wie Natrium- und/oder Kalciumnitrat, und
- geringe Mengen an Farb- und Inertstoffen
[0026] zugegeben werden bis sich durch Vermischung eine plastische homogene Masse bildet,
unterstützt insbesondere die Mechanisierung der Ladearbeiten vor Ort, gewährleistet
einen hohen Sicherheitsstandard und führt zu einer langzeitstabilen
Sprengstoffzusammensetzung, neben den Vorteilen, die bereits im Zusammenhang mit der
Zusammensetzung beschrieben worden sind.
[0027] Die Aufgabe hinsichtlich des Boosters für eine anmeldungsgemäße plastische Sprengstoffzusammensetzung
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Stopfen die Hülse fest und dicht verschließen
und mindestens ein Stopfen eine zentrale, individuell zu öffnende Durchgangsöffnung
für einen Zünder hat, die den Zünder zentriert, arretiert und dichtend umschließt.
[0028] Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass der Zünder trotz zunächst verschlossenem
Stopfen besonders leicht und präzise in eine plastische Sprengstoffmasse eingeführt
werden kann. Eine Kombination der plastischen Sprengstoffmasse mit dem erfindungsgemäßen
Booster gewährleistet quasi automatisch den sicheren und zentrischen Sitz des Zünders
in der Hülse bei weitgehender Dichtigkeit auch mit eingefügtem Zünder. D. h., die
plastische Sprengstoffmasse ist in der Hülse aufgrund der beiderseitigen Stopfen sicher
und dicht verpackt, so dass weder Sprengstoff bzw. Sprengstoffbestandteile nach außen
und Luftfeuchtigkeit nach innen gelangen können. Wie bereits ausgeführt, weisen bekannte
Stopfen Öffnungen auf, z. B. Schlitze zum leichteren Einfügen des Zünders, aus denen
Sprengstoff und/oder Flüssigkeit austreten/eintreten kann und die Umgebung dabei verschmutzt
wird. Dies führt auch zu sicherheitstechnischen Problemen.
[0029] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die Sprengstoffmischung das innere Volumen der verschlossenen
Hülse nur unvollständig ausfüllt. Hierdurch ist auf einfache Weise ein Herausquellen
von plastischer Sprengstoffmasse beim Einfügen des zweiten Stopfens und auch des Zünders
sicher ausgeschlossen.
[0030] Vorteilhaft ist ferner vorgesehen, dass das freibleibende Volumen in der verschlossenen
Hülse mindestens dem Volumen des einzuführenden Zünders und eines Stopfens entspricht.
Hierdurch kann verschiedenen Effekten vorgebeugt werden. Es hat sich gezeigt, dass
dadurch ein Herausdrücken des gegenüberliegenden Stopfens beim Einfügen des zweiten
Stopfens ebenso verhindert werden kann, wie beim Einfügen des Zünders in einen der
Stopfen. Erfahrungsgemäß genügen bereits einige Prozent des Füllvolumens als freibleibender
Hohlraum.
[0031] Anmeldungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass die Hülse starr und kreiszylindrisch
ist und die Stopfen dicht und fest mit einem Abschnitt ins Innere der Hülse ragen
und einen außen verbleibenden Flansch haben, deren äußerer Durchmesser dem der Hülse
entspricht. Hierdurch ist eine sichere und planbare Handhabung der Stopfen auch im
robusten Betrieb vor Ort möglich. Denn durch den Flansch kann jeder Stopfen nur bis
zu einer vorgegebenen Tiefe in die Hülse gedrückt werden. Die Stopfen sind entweder
leicht einzupressen o. dgl. und/oder mit Klebstoff o. dgl. versehen und dichten somit
quasi automatisch die Hülse ab. Da der Flansch den gleichen Außendurchmesser wie die
Hülse hat, ist auch die Beweglichkeit des Boosters im Ladeschlauch nicht eingeschränkt.
[0032] Anmeldungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß jeder Stopfen elastisch und kreissymmetrisch
ist und der äußere Flansch zusammen mit einem zentralen, in die Hülse ragenden Abschnitt
eine Ausformung ähnlich einem Fingerhut hat, mit einem in die Hülse ragenden Boden,
der die Durchgangsöffnung für den Zünder bildet. Mit dieser einfachen Maßnahme wird
die Handhabbarkeit besonders beim Einfügen eines Zünders wesentlich erleichtert. Der
Fingerhut bildet sozusagen einen Zieltrichter für den Zünder, der den Zünder sicher
zur Durchgangsöffnung führt.
[0033] Vorteilhaft ist ferner vorgesehen, dass der Boden des Stopfens orthogonal zur Längserstreckung
der Hülse ausgerichtet ist und eine geringere Wandstärke mit einer aus der Mitte strahlenförmig
angelegten Sollbruchstelle hat. Die ansich verschlossene Durchgangsöffnung kann hierdurch
immer im Zentrum beginnend aufgebrochen werden, ohne dass dazu eine besondere Fingerfertigkeit
oder Kraftaufwendung nötig ist. Anmeldungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass eine oder
beide Oberflächen des Bodens strahlenförmig mit geraden Linien verringerten Querschnittes
versehen sind, die die Sollbruchstelle(n) und ähnlich einem Kuchen mindestens drei
gleiche Laschen (Stücke) bilden. Hierdurch ist der fertigungstechnische Aufwand gering
zu halten, da die Sollbruchstelle selbst aus radial verlaufenden Linien geringeren
Querschnittes zu fertigen sind und bereits drei kuchenstückförmige Laschen genügen,
um eine sternförmige Durchgangsöffnung zu bilden und alle anmeldungsgemäßen Vorteile
erzielen zu können.
[0034] Anmeldungsgemäß ist ferner vorgesehen, dass die Laschen der sternförmigen Durchgangsöffnung
den eingeschobenen Zünder aufgrund ihrer vorgebbaren Elastizität zentrieren, festsetzen
und die Hülse gleichzeitig abdichten. Hierdurch wird der eingefügte Zünder immer mittig
in die Hülse eingefügt und gleichzeitig durch die sich bildenden Laschen gegen Herausziehen
gesichert. Die sternförmige Durchgangsöffnung wird auch nur so weit wie nötig, also
entsprechend dem Durchmesser des Zünders aufgebrochen. Die sich bildenden Laschen
schmiegen sich eng anliegend und damit dicht an den Zünder an. Die Hülse ist anmeldungsgemäß
mit und ohne Zünder dicht verschlossen. Auch kann ein versehentlich eingefügter Zünder
wieder entnommen werden, weil die Elastizität der Laschen dies zulassen und sie sich
nach Entnahme entspannen und die Durchgangsöffnung wieder verschließen.
[0035] Ferner ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Hülse und die Stopfen aus Polyethylen
oder Polypropylen bestehen. Hierdurch können die Materialien zum Einsatz kommen, die
gut zu verarbeiten sind, ein sicheres Zusammenspiel miteinander gewährleisten und
die Gleiterfordernisse im Ladeschlauch optimal erfüllen, bei einem äußeren Durchmesser
entsprechend dem kritischen Durchmesser und erforderlichenfalls kleiner als der innere
Ladeschlauchdurchmesser.
[0036] Vorteilhaft ist ferner vorgesehen, dass die Hülse den Anforderungen eines Extrusionsverfahrens
und der Stopfen denen eines Spritz-Gieß-Verfahrens genügt. Hierdurch ist es möglich,
den anmeldungsgemäßen Booster wirtschaftlich attraktiv zu fertigen.
Beispiel 1
[0037] Es werden bei veranschlagten 100 Gewichtsteilen 28, 3 % Dibutylphtalat und 1,7 %
Nitrocellulose gemischt bis sich eine Gelatine bildet. Nun werden 65 % Nitropenta,
5 % Kaliumnitrat und geringe Mengen an Farb- und Inertstoffen zugegeben, bis sich
eine homogene plastische Masse bildet.
Sprengtechnische Parameter: |
|
Initiierfähigkeit: |
Prüfzünder PETN 0,450 g |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Detonationsgeschwindigkeit: |
6400 m/s |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Schlagenergie: |
20 J |
Reibenergie: |
360 N |
Beispiel 2
[0038] Es werden bei veranschlagten 100 Gewichtsanteilen 25 % Dibutylphtalat und 1 % Nitrocellulose
gemischt bis sich eine Gelatine bildet. Nun werden 65 % Nitropenta, 9 % Kaliumnitrat
und geringe Mengen an Farb- und Inertstoffen zugegeben bis sich eine homogene plastische
Masse bildet.
Sprengtechnische Parameter: |
|
Initiierfähigkeit: |
Prüfzünder PETN 0,250 g |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Detonationsgeschwindigkeit: |
6260 m/s |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Schlagenergie: |
20 J |
Reibenergie: |
360 N |
Beispiel 3
[0039] Es werden bei veranschlagten 100 Gewichtsanteilen 20 % Dibutylphtalat und 1 % Nitrocellulose
gemischt bis sich eine Gelatine bildet. Nun werden 75 % Nitropenta, 4 % Kaliumnitrat
und geringe Mengen an Farb- und Inertstoffen zugegeben bis sich eine homogene plastische
Masse bildet.
Sprengtechnische Parameter: |
|
Initiierfähigkeit: |
Prüfzünder PETN 0,250 g |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Detonationsgeschwindigkeit: |
6430 m/s |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Schlagenergie: |
15 J |
Reibenergie: |
>360 N |
Vergleichsbeispiel 4
[0040] Es werden bei veranschlagten 100 Gewichtsteilen 20 % Dibutylphtalat und 1 % Nitrocellulose
gemischt bis sich eine Gelatine bildet. Nun werden 79 % Nitropenta, 0 % Kaliumnitrat
und geringe Mengen an Farb- und Inertstoffen zugegeben bis sich eine homogene plastische
Masse bildet.
Sprengtechnische Parameter: |
|
Initiierfähigkeit: |
Prüfzünder PETN 0,250 g |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Detonationsgeschwindigkeit: |
6900 m/s |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Schlagenergie: |
17,5 J |
Reibenergie: |
>360 N |
Beispiel 5
[0041] Es werden bei veranschlagten 100 Gewichtsteilen 21 % Dibutylphtalat und 1,5 % Nitrocellulose
gemischt bis sich eine Gelatine bildet. Nun werden 68,5 % Nitropenta, 9 % Kaliumnitrat
und geringe Mengen an Farb- und Inertstoffen zugegeben bis sich eine homogene plastische
Masse bildet.
Sprengtechnische Parameter: |
|
Initiierfähigkeit: |
Prüfzünder PETN 0,250 g |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Detonationsgeschwindigkeit: |
6475 m/s |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Schlagenergie: |
15 J |
Reibenergie: |
360 N |
Beispiel 6
[0042] Es werden bei veranschlagten 100 Gewichtsteilen 21 % Dibutylphtalat und 1,0 % Nitrocellulose
gemischt bis sich eine Gelatine bildet. Nun werden 70,0 % Nitropenta, 8 % Kaliumnitrat
und geringe Mengen an Farb- und Inertstoffen zugegeben bis sich eine homogene plastische
Masse bildet.
Sprengtechnische Parameter: |
|
Initiierfähigkeit: |
Prüfzünder PETN 0,250 g |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Detonationsgeschwindigkeit: |
6750 m/s |
|
(Durchmesser: 15 mm) |
Schlagenergie: |
17,5 J |
Reibenergie: |
>360 N |
[0043] Die Rezepturen zeichnen sich bei sprengtechnischen Eigenschaften, die denen der mit
giftigen Stoffen gebildeten, entsprechen, durch eine äußerst hohe Schlagenergie und
die weiteren bereits genannten Vorteile aus.
[0044] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung, insbesondere hinsichtlich des
Boosters für eine plastische Sprengstoffzusammensetzung, insbesondere für Ladeschläuche
für Bohrlöcher und eine kleinkalibrige Initialzündung für den Tunnelbau wird anhand
einer Zeichnung nachfolgend näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Booster, teilweise geschnitten,
- Fig. 2
- eine Draufsicht des Boosters gem. Fig. 1 entsprechend der Linie A-A,
- Fig. 3
- einen schematisch dargestellten Stopfen des Boosters in Seitenansicht, und
- Fig. 4
- eine Draufsicht des Boosters gem. Fig. 1 entsprechend der Linie B-B mit aufgebrochener
Durchgangsöffnung.
[0045] Fig. 1 zeigt teilweise geschnitten eine Ansicht eines anmeldungsgemäßen Boosters
10, der eine Hülse 11 aus Kunststoff und zwei Stopfen 12, ebenfalls aus Kunststoff
hat. Die Stopfen 12 haben einen äußeren Flansch 13 mit einem äußeren Durchmesser,
der dem der Hülse 11 entspricht. Die Hülse 11 und die Stopfen 12 haben eine kreiszylindrische
Grundform und sind miteinander fest und dicht verbunden. Diese Verbindung erfolgt
über einen kreiszylindrischen Abschnitt 14, der einstückig mit dem Flansch 13 des
Stopfens 12 verbunden ist und z. B. einige Millimeter in die Hülse 11 hineinragt und
mit der Innenwandung 15 der Hülse 11 fest und dicht in Eingriff steht. Diese Verbindung
kann kraftschlüssig erfolgen und/oder durch Zuhilfenahme von Klebstoff oder Hitze.
Wenngleich dies die bevorzugten Verbindungen sind, so sind selbstverständlich auch
geschraubte oder sonstige Verbindungen, wie Schnapp- und Rastverbindungen möglich.
Hinsichtlich des in Fig. 1 unten geschnitten dargestellten Stopfens 12 hat der Flansch
13 einen zentral angeordneten, in die Hülse 11 hineinragenden fingerhutförmigen (zylindrischen)
Abschnitt 16 mit einem Boden 17 und einer in der Fig. 1 angedeuteten strahlenförmigen
Sollbruchstelle 18. Der Flansch 13 ist im Bereich des fingerhutförmigen Abschnittes
16 offen, so dass ein nur als Querschnittsfläche in Fig. 4 dargestellter Zünder 21
mit seiner Stirnseite gegen den Boden 17 und damit gegen die Sollbruchstelle 18 gepresst
werden kann und diese in vorgebbarer Weise durchbricht. Der Zünder kann auch die ganze
sternförmig dargestellte Durchgangsöffnung 19, also den Boden 17 ausfüllen. Die Sollbruchstelle(n)
18 werden durch vom Zentrum radial (strahlenförmig) verlaufende Linien mit Querschnittsverringerung
gebildet, die in eine der Oberflächen, z. B. die äußere Oberfläche des Bodens 17 eingebracht
ist. Der Flansch 13 verhindert überdies ein Hereindrücken des Stopfens 12 während
des Durchbrechens der Durchgangsöffnung 19.
[0046] Fig. 2 zeigt eine Draufsicht entsprechend Linie A-A in Fig. 1. Ersichtlich sind die
kreissymmetrische Form des Stopfens 12 und der Flansch 13 wie auch der Boden 17 mit
strahlenförmig, radial verlaufenden Sollbruchstellen 18 versehen, von denen zwei dargestellt
sind. Diese bilden insgesamt sechs kuchenstückförmige Abschnitte, besser Laschen 20
genannt. Die so gebildete, sternförmige Durchgangsöffnung 19 ist tief im fingerhutförmigen
Abschnitt 16 angeordnet und erleichtert somit quasi trichterförmig das Einfädeln des
Zünders 21. Im übrigen wird auf die Beschreibung zu Fig. 1 verwiesen.
[0047] Fig. 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Stopfens 12 mit Flansch 13, zylindrischem
Abschnitt 14 zur Befestigung des Stopfens 12 in der Hülse 11 und dem gestrichelt dargestellten
fingerhutförmigen Abschnitt 16. Um diesen Stopfen 12 mit noch verschlossener Durchgangsöffnung
19 in die Hülse 11 einfügen zu können, ohne dass der, das anderen Ende der Hülse 11
verschließende, weitere Stopfen 12 wieder herausgedrückt wird, ist anmeldungsgemäß
vorgesehen, dass die Hülse 11 nur zum Teil mit plastischem Sprengstoff gefüllt ist.
Erfindungsgemäß ist die Hülse 11 auch nur so weit mit plastischem Sprengstoff aufzufüllen,
dass auch ein Herausdrücken von Sprengstoff während des Einführens des Zünders 21
sicher ausbleibt. Versuche haben ergeben, dass bei normalem Zünder das freibleibende
Volumen etwa 1 cm bei einem z. B. 15 mm durchmessenden Booster 10 entspricht, oder
etwa einer Füllung von nur 90 bis 95 % des Boosters 10.
[0048] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht von Fig. 3 entlang der Linie B-B. Die Darstellung entspricht
ansich der gem. Fig. 2 auf deren Beschreibung insoweit auch Bezug genommen wird. Allerdings
ist die Durchgangsöffnung 19 aufgebrochen und deshalb sternförmig dargestellt, mit
einem inneren Querschnitt, der dem eines Zünders 21 entsprechen kann. Der Zünder 21
kann größeren und kleineren Querschnitt haben. Die strahlenförmig angeordneten Linien
der Sollbruchstellen 18 haben elastische Laschen 20 gebildet, die mit ihren kantigen
Spitzen den zur Verfügung stehenden freien Durchmesser der Durchgangsöffnung 19 bestimmen
und aufgrund ihrer elastischen Materialspannung den Zünder 21 mittig halten und gegen
Herausziehen sichern. Bei geeigneter Wahl des Materials reißen die Sollbruchstellen
kaum weiter auf, als unbedingt nötig und die Laschen 20 schmiegen sich an den Zünder
21 an, so dass auch im Fall des eingefügten Zünders 21 die Durchgangsöffnung 19 quasi
dicht verschlossen ist.
[0049] Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass die strahlenförmige Sollbruchstelle
18 des Stopfens 12 so ausgeführt ist, dass sie einerseits dicht ist und somit ein
Austreten von Sprengstoff bzw. Bestandteilen davon verhindert, andererseits dünn ist
und eine besondere Konstruktion aufweist, die ein leichtes Einführen des Zünders 21
ermöglicht. Beim Einführen des Zünders 21 werden die Sollbruchstellen 18, Laschen
20 bildend, aufgebrochen. Der Zünder 21 kann leicht in die erfindungsgemäß plastische
Sprengstoffmasse eingeführt werden und wird somit durch die Kombination der elastischen
Sprengstoffmasse mit den Kunststofflaschen 20 sicher und zentrisch in der Hülse 11
fixiert. Durch die Laschen 20 ist weiterhin ein Herausrutschen des Zünders 21 erschwert.
Da der Stopfen 12 an beiden Seiten baugleich ist, kann der Zünder 21 von jeder Seite
in die Hülse 11 eingeführt werden. Der Booster 10 muss vom Sprengberechtigten also
nicht in einer bestimmten Richtung in die Hand genommen werden, um den Zünder 21 einführen
zu können.
[0050] Der Vorteil einer plastischen Sprengstoffmasse bei einem solchen Booster 12 gegenüber
einer gegossenen, festen Sprengstoffmischung besteht weiterhin darin, dass für das
Einführen des Zünders 21 kein vorgeformter Hohlraum im Sprengstoff vorhanden sein
muss. Ein vorgeformter Hohlraum bietet immer die Gefahr, dass der Zünder 21 zu lose
sitzt, oder es kommt zum Klemmen beim Einführen des Zünders 21. Das Volumen der Hülse
11 wird nur zu 90 bis 95 % mit der plastischen Sprengstoffmasse gefüllt (an einer
Seite der Hülse 11 bleiben ca. 10 Millimeter leer, bei einem Durchmesser der Hülse
11 im Zentimeterbereich). Dieser Hohlraum ist u. a. für das Einführen des Zünders
21 ausreichend, ohne dass der auf der gegenüberliegenden Seite der Hülse 11 angeordnete
Stopfen 12 aus der Hülse 11 herausgerückt wird. Die Hülse 11 und der Stopfen 12 werden
aus Kunststoffen, wie Polyethylen und Polypropylen hergestellt. Die Hülse 11 vorzugsweise
im Extrusionsverfahren und der Stopfen 12 im Spritz-Gieß-Verfahren, was zu einem guten
wirtschaftlichen Preis-Leistungsverhältnis führt.
[0051] Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Fig. 1, 2, 3 und 4 sowie den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
1. Plastische Sprengstoffzusammensetzung, insbesondere für eine kleinkalibrige Initialzündung
für den Tunnelbau und/oder untertägige Sprengarbeiten, mit Substanzen, die nicht giftig
sind, gute Handhabungssicherheit und Detonationsfähigkeit haben, mit mindestens einem
hochbrisanten Explosivstoff und einem Plastifiziermittel,
dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung aus
- 50-80 Gew.-% Pentaerythrittetranitrat und/oder Hexogen und/oder Octogen als hochbrisantem
Explosivstoff,
- 15-30 Gew.-% Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat als Plastifiziermittel,
- 0,5 - 3 Gew.-% Nitrocellulose,
- bis zu 10 Gew.-% anorganischen Nitraten, wie Natrium- und/oder Kaliumnitrat, und
- geringen Beimengungen an Farb- und Inertstoffen besteht,
die Bestandteile von Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat durch Vermischung eine
Gelatine mit Nitrocellulose bilden, die zusammen mit Nitropenta und/oder Hexogen und/oder
Octogen und Natriumnitrat und/oder Kaliumnitrat und den Farb- und Inertstoffen eine
plastische homogene Masse ist.
2. Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen kritischen Durchmesser von mindestens 15 mm, eine Detonationsgeschwindigkeit
von mindestens 6260 m/s, eine Schlagenergie von mindestens 15 J und eine Reibenergie
von mindestens 360 N.
3. Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
- 65 Gew. -% Nitropenta und/oder Hexogen und/oder Octogen,
- 28,3 Gew.-% Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat,
- 1,7 Gew.-% Nitrocellulose,
- 5 Gew. -% Natrium-und/oder Kaliumnitrat, und
- geringen Beimengungen an Farb-und Inertstoffen.
4. Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
- 65 Gew.-% Nitropenta und/oder Hexogen und/oder Octogen,
- 25 Gew.-% Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat,
- 1,0 Gew.-% Nitrocellulose,
- 9 Gew. -% Natrium-und/oder Kaliumnitrat, und
- geringen Beimengungen an Farb-und Inertstoffen.
5. Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
- 75 Gew.-% Nitropenta und/oder Hexogen und/oder Octogen,
- 20 Gew.-% Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat,
- 1,0 Gew.-% Nitrocellulose,
- 4 Gew. -% Natrium-und/oder Kaliumnitrat, und
- geringen Beimengungen an Farb-und Inertstoffen.
6. Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
- 68, 5Gew.-% Nitropenta und/oder Hexogen und/oder Octogen,
- 21 Gew.-% Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat,
- 1, 5 Gew.-% Nitrocellulose,
- 9 Gew. -% Natrium-und/oder Kaliumnitrat, und
- geringen Beimengungen an Farb- und Inertstoffen.
7. Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch
- 70 Gew.-% Nitropenta und/oder Hexogen und/oder Octogen,
- 21 Gew.-% Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat,
- 1, 0Gew.-% Nitrocellulose,
- 8 Gew.-% Natrium-und/oder Kaliumnitrat, und
- geringen Beimengungen an Farb-und Inertstoffen.
8. Sprengstoffzusammensetzung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine Konsistenz mit einer Plastizität, die ein einfaches Einführen in beidseitig
verschliessbare Kunststoffhülsen bewirkt, wie auch das Einführen eines Zünders in
diesen Zündverstärker erleichtert und den Halt des Zünders darin sicherstellt.
9. Verfahren zur Herstellung der plastischen Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch
1, insbesondere für eine kleinkalibrige Inititalzündung für den Tunnelbau, mit Substanzen,
die nicht giftig sind, gute Handhabungssicherheit und Detonationsfähigkeit haben,
mit mindestens einem hochbrisanten Explosivstoff und einem Plastifiziermittel,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Zusammensetzung aus
- 15-30 Gew. -% Dibutylphtalat und/oder Diamylphtalat als Plastifiziermittel, und
- 0,5 - 3 Gew.-% Nitrocellulose gemischt wird, bis sich eine Gelatine bildet und anschliessend
in diese Gelatine
- 50-80 Gew.-% Pentaerythrittetranitrat (Nitropenta) und/oder Hexogen und/oder Octogen
als hochbrisantem Explosivstoff, und
- bis zu 10 Gew.-% anorganische Nitrate, wie Natrium- und/oder Kalciumnitrat, und
- geringe Mengen an Farb-und Inertstoffen zugegeben werden bis sich durch Vermischung
eine plastische homogene Masse bildet.
10. Booster, der eine plastische Sprengstoffzusammensetzung nach Anspruch 1 enthält, insbesondere
für Ladeschläuche für Bohrlöcher und eine kleinkalibrige Initialzündung, also Verstärkungsladung
für den Tunnelbau, mit einer rohrförmigen Hülse (11) mit Stopfen (12) aus Kunststoff
an beiden Endabschnitten, von denen mindestens einer durchlässig für einen Zünder
(21) des Sprengstoffes in der Hülse (11) ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stopfen (12) die Hülse (11) fest und dicht verschliessen und mindestens ein Stopfen
(12) eine zentrale, individuell zu öffnende Durchgangs- öffnung (19) für einen Zünder
(21) hat, die den Zünder (21) zentriert, arretiert und dichtend umschliesst.
11. Booster nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprengstoffmischung das innere Volumen der verschlossenen Hülse (11) mit einem
Durchmesser entsprechend dem kritischen Durchmesser nur unvollständig ausfüllt.
12. Booster nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das freibleibende Volumen in der verschlossenen Hülse (11) mindestens dem Volumen
des einzuführenden Zünders (21) und eines Stopfens (12) entspricht.
13. Booster nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (11) starr und kreiszylindrisch ist und die Stopfen (12) dicht und fest
mit einem Ab- schnitt (14) ins Innere der Hülse (11) ragen und einen aussen verbleibenden
Flansch (13) haben, deren äusserer Durchmesser dem der Hülse (11) entspricht.
14. Booster nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stopfen (12) elastisch und kreissymmetrisch ist und der äussere Flansch (13)
zusammen mit einem zentralen, in die Hülse (11) ragenden Abschnitt (16) eine Ausformung
ähnlich einem Fingerhut hat, mit einem in die Hülse (11) ragenden Boden (17), der
die Durchgangsöffnung (19) für den Zünder (21) bildet.
15. Booster nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (17) des Stopfens (12) orthogonal zur Längserstreckung der Hülse (11) ausgerichtet
ist und eine geringere Wandstärke mit einer aus der Mitte strahlenförmig angelegten
Sollbruchstelle (18) hat.
16. Booster nach Anspurch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder beide Oberflächen des Bodens (17) strahlenförmig mit geraden Linien verringerten
Querschnittes versehen sind, die die Sollbruchstelle (n) (18) und ähnlich einem Kuchen,
mindestens drei gleiche Laschen (20) (Stücke) bilden.
17. Booster nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen (20) der sternförmigen Durchgangsöffnung (19) den eingeschobenen Zünder
(21) aufgrund ihrer vorgebbaren Elastizität zentrieren, festsetzen und die Hülse (11)
gleichzeitig abdichten.
18. Booster nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (11) und die Stopfen (12) aus Polyethylen oder Polypropylen bestehen.
19. Booster nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 10 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (11) den Anforderungen eines Extrusionsverfahrens und der Stopfen (12)
denen eines Spritzgiess-Verfahrens genügt.
1. Plastic explosive composition, in particular for a small-calibre priming for tunnel
construction and/or underground blasting, with substances which are not toxic, are
safe to handle and have a good detonation capacity, with at least one high-explosive
substance and one plasticizer,
characterized in that the composition consists of
- 50-80 wt.-% pentaerythritol tetranitrate and/or hexogen and/or octogen as high-explosive
substance,
- 15-30 wt.-% dibutyl phthalate and/or diamyl phthalate as plasticizer,
- 0.5-3 wt.-% nitrocellulose,
- up to 10 wt.-% inorganic nitrates, such as sodium and/or potassium nitrate, and
- small additions of colourants and inert materials,
the constituents dibutyl phthalate and/or diamyl phthalate form, by mixing, a gelatin
with nitrocellulose which, together with PETN and/or hexogen and/or octogen and sodium
nitrate and/or potassium nitrate and the colourants and inert materials, is a plastic
homogeneous composition.
2. Explosive composition according to claim 1, characterized by a critical diameter of at least 15 mm, a detonation rate of at least 6260 m/s, an
impact energy of at least 15 J and a friction energy of at least 360 N.
3. Explosive composition according to claim 2,
characterized by
- 65 wt.-% PETN and/or hexogen and/or octogen,
- 28.3 wt.-% dibutyl phthalate and/or diamyl phthalate,
- 1.7 wt.-% nitrocellulose,
- 5 wt.-% sodium and/or potassium nitrate, and
- small additions of colourants and inert materials.
4. Explosive composition according to claim 2,
characterized by
- 65 wt.-% PETN and/or hexogen and/or octogen,
- 25 wt.-% dibutyl phthalate and/or diamyl phthalate,
- 1.0 wt.-% nitrocellulose,
- 9 wt.-% sodium and/or potassium nitrate, and
- small additions of colourants and inert materials.
5. Explosive composition according to claim 2,
characterized by
- 75 wt.-% PETN and/or hexogen and/or octogen,
- 20 wt.-% dibutyl phthalate and/or diamyl phthalate,
- 1.0 wt.-% nitrocellulose,
- 4 wt.-% sodium and/or potassium nitrate, and
- small additions of colourants and inert materials.
6. Explosive composition according to claim 2,
characterized by
- 68.5 wt.-% PETN and/or hexogen and/or octogen,
- 21 wt.-% dibutyl phthalate and/or diamyl phthalate,
- 1.5 wt.-% nitrocellulose,
- 9 wt.-% sodium and/or potassium nitrate, and
- small additions of colourants and inert materials.
7. Explosive composition according to claim 2,
characterized by
- 70 wt.-% PETN and/or hexogen and/or octogen,
- 21 wt.-% dibutyl phthalate and/or diamyl phthalate,
- 1.0 wt.-% nitrocellulose,
- 8 wt.-% sodium and/or potassium nitrate, and
- small additions of colourants and inert materials.
8. Explosive composition according to one or more of the preceding claims, characterized by a consistency with a plasticity which effects a simple insertion into plastic sleeves
which can be sealed at both ends, and also facilitates the insertion of an ignitor
into this ignition enhancer and ensures that the ignitor stops therein.
9. Process for producing the plastic explosive composition according to claim 1, in particular
for a small-calibre priming for tunnel construction, with substances which are not
toxic, are safe to handle and easy to detonate, with at least one high-explosive substance
and one plasticizer,
characterized in that a composition of
- 15-30 wt.-% dibutyl phthalate and/or diamyl phthalate as plasticizer, and
- 0.5-3 wt.-% nitrocellulose,
is mixed until it forms a gelatin and then
- 50-80 wt.-% pentaerythritol tetranitrate (PETN) and/or hexogen and/or octogen as
high-explosive substance, and
- up to 10 wt.-% inorganic nitrates, such as sodium and/or potassium nitrate, and
- small quantities of colourants and inert materials are added to this gelatin until
a plastic homogeneous composition forms by mixing.
10. Booster which contains a plastic explosive composition according to claim 1, in particular
for loading tubes for bore holes and a small-calibre priming, thus supercharge for
tunnel construction, with a tubular sleeve (11) with plastic stoppers (12) at both
end sections, of which at least one can be penetrated by an ignitor (21) of the explosive
in the sleeve (11), characterized in that the stoppers (12) seal the sleeve (11) securely and tightly and at least one stopper
(12) has a central through-hole (19) that opens individually for an ignitor (21),
which centres and locks the ignitor (21) in place and surrounds it in a sealing manner.
11. Booster according to claim 10, characterized in that the explosive mixture only incompletely fills the internal volume of the sealed sleeve
(11), with a diameter corresponding to the critical diameter.
12. Booster according to claim 11, characterized in that the volume of the sealed sleeve (11) that remains free corresponds to at least the
volume of the ignitor to be inserted (21) and one stopper (12).
13. Booster according to claim 12, characterized in that the sleeve (11) is rigid and circular cylindrical and the stoppers (12) project in
a secure and tight manner with a section (14) into the inside of the sleeve (11) and
have a flange (13) which remains outside, the external diameter of which corresponds
to that of the sleeve (11).
14. Booster according to claim 13, characterized in that each stopper (12) is elastic and circularly symmetric and the external flange (13),
together with a central section (16) that projects into the sleeve (11), has a shape
similar to a thimble, with a base (17) which projects into the sleeve (11) and forms
the through-hole (19) for the ignitor (21).
15. Booster according to claim 14, characterized in that the base (17) of the stopper (12) is aligned orthogonal to the longitudinal extension
of the sleeve (11) and has a smaller wall thickness with a predetermined breaking
point (18) radiating out from the middle.
16. Booster according to claim 15, characterized in that one or both surfaces of the base (17) are provided radiating out with straight lines
of reduced cross-section which form the predetermined breaking point(s) (18) and at
least three identical plates (20) (pieces), in the manner of a cake.
17. Booster according to claim 16, characterized in that the plates (20) of the star-shaped through-hole (19) centre and fix the inserted
ignitor (21) thanks to their predeterminable elasticity and simultaneously seal off
the sleeve (11).
18. Booster according to one or more of the preceding claims 10 to 17, characterized in that the sleeve (11) and the stoppers (12) consist of polyethylene or polypropylene.
19. Booster according to one or more of the preceding claims 10 to 17, characterized in that the sleeve (11) meets the requirements of an extrusion process and the stopper (12)
meets those of an injection-moulding process.
1. Composition explosive plastique, notamment pour un amorçage petit calibre pour la
construction de tunnels et/ou pour des travaux d'explosion souterrains, avec des substances
non toxiques présentant une bonne sécurité de manipulation et un bon pouvoir détonnant,
avec au moins une matière explosive très brisante et un plastifiant,
caractérisée par une composition de :
- 50-80 % en poids de tétranitrate de pentaérythritol et/ou d'hexogène et/ou d'octogène
comme matière explosive très brisante ;
- 15-30 % en poids de dibutylphtalate et/ou de phtalate de diamyle comme plastifiant
;
- 0,5 - 3 % en poids de nitrocellulose ;
- jusqu'à 10 % en poids de nitrates anorganiques, tels que le nitrate de sodium et/ou
de potassium ; et
- des ajouts limités de colorants et de substances inertes ;
les composants du dibutylphtalate et/ou du phtalate de diamyle formant par mélange
une gélatine avec la nitrocellulose qui forme, alors, conjointement avec le nitropenta
et/ou l'hexogène et/ou l'octogène et le nitrate de sodium et/ou le nitrate de potassium
et les colorants et les substances inertes, une masse homogène plastique.
2. Composition explosive selon la revendication 1, caractérisée par un diamètre critique d'au moins 15 mm, une vitesse de détonation d'au moins 6260
m/s, une énergie de rupture d'au moins 15 J et une énergie de frottement d'au moins
360 N.
3. Composition explosive selon la revendication 2,
caractérisée par :
- 65 % en poids de nitropenta et/ou d'hexogène et/ou d'octogène ;
- 28,3 % en poids de dibutylphtalate et/ou de phtalate de diamyle ;
- 1,7 % en poids de nitrocellulose ;
- 5 % en poids de nitrate de sodium et/ou de potassium ; et
- des ajouts limités de colorants et de substances inertes.
4. Composition explosive selon la revendication 2,
caractérisée par :
- 65 % en poids de nitropenta et/ou d'hexogène et/ou d'octogène ;
- 25 % en poids de dibutylphtalate et/ou de phtalate de diamyle ;
- 1,0 % en poids de nitrocellulose ;
- 9 % en poids de nitrate de sodium et/ou de potassium ; et
- des ajouts limités de colorants et de substances inertes.
5. Composition explosive selon la revendication 2,
caractérisée par :
- 75 % en poids de nitropenta et/ou d'hexogène et/ou d'octogène ;
- 20 % en poids de dibutylphtalate et/ou de phtalate de diamyle ;
- 1,0 % en poids de nitrocellulose ;
- 4 % en poids de nitrate de sodium et/ou de potassium ; et
- des ajouts limités de colorants et de substances inertes.
6. Composition explosive selon la revendication 2,
caractérisée par :
- 68,5% en poids de nitropenta et/ou d'hexogène et/ou d'octogène ;
- 21 % en poids de dibutylphtalate et/ou de phtalate de diamyle ;
- 1,5 % en poids de nitrocellulose ;
- 9 % en poids de nitrate de sodium et/ou de potassium ; et
- des ajouts limités de colorants et de substances inertes.
7. Composition explosive selon la revendication 2,
caractérisée par :
- 70 % en poids de nitropenta et/ou d'hexogène et/ou d'octogène ;
- 21 % en poids de dibutylphtalate et/ou de phtalate de diamyle ;
- 1,0 % en poids de nitrocellulose ;
- 8 % en poids de nitrate de sodium et/ou de potassium ; et
- des ajouts limités de colorants et de substances inertes.
8. Composition explosive selon l'une quelconque des revendications précédentes ou plusieurs
d'entre elles, caractérisée par une consistance offrant une plasticité permettant une introduction simple dans les
douilles de matière synthétique refermables des deux côtés et garantissant l'introduction
d'une amorce dans ce renforçateur d'amorce ainsi que son maintien à l'intérieur.
9. Procédé de fabrication de la composition explosive plastique selon la revendication
1, notamment pour un amorçage petit calibre pour la construction de tunnels, avec
des substances non toxiques présentant une bonne sécurité de manipulation et un bon
pouvoir détonnant, avec au moins une matière explosive très brisante et un plastifiant,
caractérisé par une composition de :
- 15-30 % en poids de dibutylphtalate et/ou de phtalate de diamyle comme plastifiant
; et
- 0,5 - 3 % en poids de nitrocellulose mélangée jusqu'à obtention d'une gélatine puis
introduction dans cette gélatine de :
- 50-80 % en poids de tétranitrate de pentaérythritol (nitropenta) et/ou d'hexogène
et/ou d'octogène comme matière explosive très brisante ; et
- jusqu'à 10 % en poids de nitrates anorganiques, tels que du nitrate de sodium et/ou
de potassium ; et
- l'ajout de quantités limitées de colorants et substances inertes jusqu'à ce que
le mélange forme une masse homogène plastique.
10. Renforçateur contenant une composition explosive plastique selon la revendication
1, notamment pour les flexibles de charge des trous de forage et un amorçage petit
calibre, donc pour la charge de renfort utilisée pour la construction de tunnels,
avec une douille (11) de forme tubulaire dotée de bouchons (12) en matière synthétique
aux deux segments d'extrémité de celle-ci, parmi lesquels au moins un bouchon peut
laisser passer une amorce (21) de matière explosive dans la douille (11), caractérisé en ce que les bouchons (12) ferment la douille (11) fixement et de façon étanche et qu'au moins
un bouchon (12) présente une ouverture de passage (19) centrale pouvant être ouverte
individuellement pour laisser passer une amorce (21), ladite ouverture centrant, bloquant
et ceignant l'amorce (21) de façon étanche.
11. Renforçateur selon la revendication 10, caractérisé en ce que le mélange de matière explosive ne remplit pas entièrement le volume intérieur de
la douille (11) fermée présentant un diamètre correspondant au diamètre critique.
12. Renforçateur selon la revendication 11, caractérisé en ce que le volume restant libre dans la douille (11) fermée correspond au moins au volume
de l'amorce (21) à introduire et d'un bouchon (12).
13. Renforçateur selon la revendication 12, caractérisé en ce que la douille (11) est rigide et cylindrique circulaire et que les bouchons (12) ressortent
de façon étanche et fixe avec un segment (14) à l'intérieur de la douille (11) et
comportent une bride (13) restant à l'extérieur dont le diamètre extérieur correspond
à celui de la douille (11).
14. Renforçateur selon la revendication 13, caractérisé en ce que chaque bouchon (12) est élastique et présente une symétrie circulaire et que la bride
(13) extérieure forme, conjointement avec un segment (16) central saillant dans la
douille (11), une déformation similaire à un dé à coudre, avec un fond (17) saillant
dans la douille (11) formant l'ouverture de passage (19) pour l'amorce (21).
15. Renforçateur selon la revendication 14, caractérisé en ce que le fond (17) du bouchon (12) est perpendiculaire à l'extension longitudinale de la
douille (11) et présente une épaisseur de paroi plus limitée avec un point de rupture
théorique (18) disposé de façon rayonnante en son centre.
16. Renforçateur selon la revendication 15, caractérisé en ce qu'une ou les deux surfaces du fond (17) sont pourvues d'une section réduite avec des
lignes droites rayonnantes formant le ou les points de rupture théorique (18) et formant,
tout comme un gâteau, au moins trois brides identiques (20) (parts).
17. Renforçateur selon la revendication 16, caractérisé en ce que les brides (20) de l'ouverture de passage (19) en forme d'étoile centrent et fixent
l'amorce (21) insérée à l'intérieur grâce à leur élasticité prédéfinie, étanchéifiant
ainsi en même temps la douille (11).
18. Renforçateur selon l'une quelconque des revendications 10 à 17 ou plusieurs d'entre
elles, caractérisé en ce que la douille (11) et les bouchons (12) sont en polyéthylène ou en polypropylène.
19. Renforçateur selon l'une quelconque des revendications 10 à 17 ou plusieurs d'entre
elles, caractérisé en ce que la douille (11) remplit les exigences d'un procédé d'extrusion et que le bouchon
(12) remplit celles d'un procédé de moulage par injection.