(19) |
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(11) |
EP 1 480 492 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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29.09.2010 Patentblatt 2010/39 |
(22) |
Anmeldetag: 23.04.2004 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
Sendespulensystem und Fernbedienung für ein Hörhilfsgerät
Transmission coil system and remote control for a hearing aid
Système de bobine de transmission et télécommande pour une prothèse auditive
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
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(30) |
Priorität: |
22.05.2003 DE 10323219
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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24.11.2004 Patentblatt 2004/48 |
(73) |
Patentinhaber: Siemens Audiologische Technik GmbH |
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91058 Erlangen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Reithinger, Jürgen
90451 Nürnberg (DE)
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(74) |
Vertreter: Maier, Daniel Oliver et al |
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Siemens AG
Postfach 22 16 34 80506 München 80506 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 1 445 983 GB-A- 1 559 611 US-A- 5 795 287
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DE-C1- 4 326 358 GB-A- 2 292 278
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- BEMMA N: "BALANCED MEISSNER OSCILLATOR CIRCUITS" RF DESIGN, PRIMEDIA BUSINESS MAGAZINES
& MEDIA, OVERLAND PARK, KS, US, Bd. 16, Nr. 13, 1. Dezember 1993 (1993-12-01), Seiten
72-74, XP000430097 ISSN: 0163-321X
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Sendespulensystem mit einer ersten und einer zweiten Sendespule
sowie mit einem Spulenkern und eine Fernbedienung für ein Hörhilfsgerät mit einem
solchen Sendespulensystem.
[0002] Übertragungssysteme, die als Träger z.B. von Spulen erzeugte magnetische Felder verwenden,
können Daten drahtlos über kurze Distanzen, d.h. z.B. über einige Dezimeter, energieeffizient
übertragen. Solche induktive Übertragungssysteme arbeiten meist bei relativ niedrigen
Frequenzen im Bereich von einigen Kilohertz bis einigen Hundert Kilohertz.
[0003] Die Übertragungstechnologie der langwelligen induktiven Datenübertragung wird aufgrund
des Nachteils der geringen Reichweite nur selten eingesetzt. Dieser Nachteil beruht
auf der Abnahme der Sendefeldenergie mit der dritten Potenz der Entfernung. Um etwas
größere Entfernungen (1-2m) zu überbrücken, werden schon vergleichsweise starke Sendeleistungen
mit starken Feldern benötigt.
[0004] Ein starkes Feld mit einer ausreichenden Feldstärke kann durch eine Spule mit vielen
Windungen erzeugt werden. Eine solche Spulen weist eine entsprechend hohe Induktivität
und damit auch einen entsprechend hohen Wechselstromwiderstand auf. Der maximale Strom,
der durch die Spule geschickt werden kann, ergibt sich aus dem Quotienten von Versorgungsspannung
und Wechselstromwiderstand.
[0005] Gerade bei batteriebetriebenen Geräten steht meist nur eine sehr niedrige Betriebsspannung
zur Verfügung. Da die verwendeten Spulen relativ hohe Wechselstromwiderstände, z.B.
1 KΩ, aufweisen, ist der mögliche Sendestrom durch die Spule und damit auch die Sendeleistung
stark begrenzt.
[0006] Das bedeutet, dass eine Vergrößerung der Reichweite mit einigem technische Aufwand
verbunden ist, da eine Methode gefunden werden muss, eine höhere an der Spule anliegende
Spannung zu erzeugen, insbesondere bei gleicher durch die Batteriespannung gegebener
Betriebsspannung.
[0007] Aus
DE 199 15 846 C1 ist ein teilweise implantierbares System zur Rehabilitierung einer Hörstörung bekannt,
dass eine drahtlose Telemetrieeinrichtung zur Übertragung von Daten zwischen einem
implantierbaren Teil des Systems und einer externen Einheit aufweist.
[0008] Aus
DE 43 26 358 C1 ist eine Induktionsspule bekannt, deren Spulenkörper aus einem Stanzteil mit zwei
endseitigen Anformungen besteht, die eine auf den Spulenkörper gewickelte Spulenwicklung
seitlich begrenzen.
[0009] Aus
GB 1 559 611 ist eine Sendeeinrichtung für ein binaurales Hörgerät bekannt, bei der das Schwingkreissignal
durch das Mikrofonsignal moduliert wird.
[0010] Die Nachveröffentlichung
EP 1 445 983 A2 zeigt eine Vorrichtung zum Senden und Empfangen von Daten für Fernbedienungen von
Hörgeräten, bei der die Sendespule und die Empfangsspule einen gemeinsamen Kern besitzen.
Dabei bildet die Empfangsspule mit einem parallel geschalteten Kondensator einen Schwingkreis,
der die Leistung der Empfangsspule im Sendebetrieb erhöht.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Sendespulensystem und eine Fernbedienung
für ein Hörhilfsgerät anzugeben, welche trotz einer begrenzt zur Verfügung stehenden
Versorgungsspannung eine hinreichend hohe Sendeleistung insbesondere zur Datenübertragung
zur Verfügung stellt.
[0012] Die erstgenannte Aufgabe wird bei einem Sendespulensystem nach Anspruch 1 gelöst.
[0013] Bei dem erfindungsgemäßen Sendespulensystem besteht die erste Sendespule aus zwei
Teilspulen, die symmetrisch zur zweiten Sendespule auf dem Spulenkern angeordnet sind.
Die Aufteilung in zwei Teilspulen, beispielsweise mit einer Mittelanzapfung hat den
Vorteil der einfacheren Spannungsversorgung mit weniger Bauteilen (z.B. nur zwei Transistoren)
und stellt eine Möglichkeit dar, die Teilspulen symmetrisch anzuordnen. Die symmetrische
Anordnung hat ihrerseits den Vorteil eines symmetrisch abgestrahlten Feldes.
[0014] Mit dieser Anordnung können ohne zusätzlichen technischen Aufwand sehr starke Sendefelder
erzeugt werden, obwohl nur sehr niedrige Betriebsspannungen zur Verfügung stehen.
Dazu ist es nötig, dass die beiden Sendespulen lose magnetisch miteinander gekoppelt
sind. Dies wird beispielsweise dadurch erzielt, dass zwischen den beiden Sendespulen
ein wicklungsfreier Raum angeordnet ist. Die lose Kopplung führt bei einer Anregung
der ersten Sendespule mithilfe einer beispielsweise alternierenden Betriebsspannung
durch die Anregeeinheit zu einer resonant überhöhten Anregung der zweiten Sendespule.
Voraussetzung ist, dass beide Sendespulen nicht vom gleichen Magnetfeld durchflossen
werden, wie das bei einer starren Kopplung der Fall ist, bei der beide Sendespulen
übereinander und nicht nebeneinander um den Spulenkern gewickelt sind, d.h., dass
sie vom gleichen Magnetfeld durchflossen werden.
[0015] Durch die lose Kopplung ergibt sich eine Erregung der zweiten Sendespule mit einer
Phasenverschiebung, die ein Aufschaukeln der an der zweiten Sendespule anliegenden
Spannung bewirkt. Aufgrund der größeren Spannung fließt auch ein höherer Strom, der
wiederum zu einem wesentlich höheren Sendemagnetfeld führt. Die Sendeleistung ist
erheblich stärker als die im Fall der starren Kopplung. Das heißt, das Sendespulensystem
arbeitet erheblich effektiver.
[0016] Durch die Erfindung werden keine zusätzlichen Spannungsvervielfacher mehr benötigt,
beziehungsweise es können Batterien mit weniger Spannung verwendet werden, oder es
müssen weniger Batterien in Reihe geschaltet werden. Auch dadurch lässt sich Platz
beziehungsweise Bauraum sparen.
[0017] Durch die spezielle Anordnung und der damit bewirkten Funktion können nun auch über
weitere Entfernungen energiesparend Daten übertragen werden.
[0018] Ein weiterer Vorteil der Möglichkeit der langwelligen Datenübertragung mittels des
Sendespulensystems liegt in der problemlosen Durchdringung von Materie ohne diese
merklich zu beeinflussen. Gerade bei der Verwendung des Sendespulensystems mit Hörhilfsgeräten
ist dies von entscheidender Bedeutung, da im Bereich des Kopf gesendet wird und natürlich
keinerlei Beeinflussung des Gewebes erfolgen darf.
[0019] In einer Vorteilhaften Ausführungsform weist die erste Sendespule weniger Wicklungen
auf als die zweite Sendespule. Dies ermöglicht ein niederohmiges verlustarmes, d.h.
stromsparendes, Anregen der ersten Sendespule. Die resonant anregbare zweite Sendespule
hat dagegen viele Windungen. Da das Magnetfeld durch die Summe der Ströme in allen
Windungen bestimmt wird, ergibt sich dadurch ein starkes Sendefeld. Weist die zweite
Sendespule eine größere Windungszahlen als die erste Sendespule auf, ist demnach die
Erzeugung von starken Sendefeldern sehr effizient.
[0020] In einer vorteilhaften Ausführungsform des Sendespulensystems bildet die zweite Sendespule
mit einem Kondensator einen Schwingkreis. Zur resonanten Erregung auch bei einer Zweifrequenzanregung
beispielsweise zur binären Datenübertragung ist es vorteilhaft, dass der Schwingkreis
eine nicht zu hohe Güte, d.h. eine breite Güte-Verteilung aufweist, welche die beiden
verwendeten Frequenzen abdeckt.
[0021] Wird das Sendespulensystem zum Senden und Empfangen verwendet, wird außer der Sendespule
(den Sendespulen) auch eine Empfangsspule benötigt. Diese Empfangsspule hat normalerweise
deutlich mehr Windungen als die Sendespulen, um möglichst hohe Spannungen beim Empfang
von schwachen Magnetfeldern zu erreichen. Der Einfachheit halber ist es vorteilhaft,
Sendeund Empfangsspulen auf einen gemeinsamen Kern zu wickeln. Dabei bietet es sich
vorteilhaft an, die Empfangsspule als zweite Sendespule zu verwenden. Insbesondere
dann, wenn nicht gleichzeitig gesendet und empfangen wird, sondern Senden und Empfang
zeitlich nacheinander stattfinden.
[0022] Vorteilhaft ist dabei die Verwendung eines Folienkondensators für den Schwingkreis,
der für Senden und Empfang verwendet wird und dessen Kapazität von der anliegenden
Spannung unabhängig ist. Dadurch ändert sich die Schwingfrequenz des Schwingkreises
nicht zwischen den hohen Spannungen beim Senden und den niedrigen Spannungen beim
Empfang.
[0023] In vorteilhafter Weise brauchen somit erfindungsgemäß nicht zwei voneinander unabhängige
Sende- bzw Empfangsspulen auf zwei Spulenkerne gewickelt zu werden. Es können stattdessen
beide Spule auf einen einzigen Kern gewickelt werden. Dadurch kann Platz eingespart
werden. Gerade unter Bedingungen, wie sie bei Fernbedienungen vorliegen, ist für die
im kHz-Frequenzbereich verhältnismäßig großen Spulen wenig Platz. Die Einsparung eines
Kerns ermöglicht ein deutlich kleineres Volumen des Sende-(Empfangs-)Spulensystem,
beziehungsweise z.B. der Fernbedienung. Zusätzlich ist die Kombination von beiden
Spulen auf einem Kern in der Herstellung billiger als die Herstellung zweier völlig
getrennter Spulen.
[0024] Da eine als zweite Sendespule verwendete Empfangsspule beim Senden stark übersteuert
wird, ist es vorteilhaft, dass die Empfangsspule zum Schutz vor einer Zerstörung einer
zur Empfangsspule gehörenden Empfangseinheit über eine Schutzschaltung mit der Empfangseinheit
verbunden ist.
[0025] Ferner wird die zweitgenannte Aufgabe durch eine Fernbedienung für ein Hörhilfsgerät
mit einem solchem Sendespulensystem gelöst.
[0026] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind durch die Merkmale der
Unteransprüche gekennzeichnet.
[0027] Figuren 1 bis 4 zeigen:
- FIG 1
- ein Beispiel einer asymmetrischen Anordnung zweier Sendespulen eines Sendespulensystems,
- FIG 2
- eine erfindungsgemäße symmetrische Anordnung zweier Sendespulen eines Sendespulensystems,
- FIG 3
- den Spannungsverlauf der asymmetrischen Anordnung aus Figur 1 bei einer Anregung der
ersten Sendespule und
- FIG 4
- ein Schaltbild einer Fernbedienung mit einem Sendespulensystem, dessen zweite Spule
auch als Empfangsspule betrieben wird.
[0028] Figur 1 zeigt ein Sendespulensystem 1 für eine Fernbedienung eines Hörhilfsgeräts.
Bei der Einstellung von beipsielsweise verschiedenen Empfangsmoden im Hörhiflsgerät
werden Datenraten von einigen 100 Bit pro Sekunde mit dem Sendespulensystem 1 erreicht.
Die Anregungsfrequenzen liegen bei der verwendeten Zweifrequenzangregung bei 116 kHz
und 121 kHz. Die Fernbedienung wird manuell bedient, so dass eine Reichweite von ca.
1-2 m benötigt wird, um eine gute Kommunikation mit dem Hörhilfsgerät zu ermöglichen.
Die Fernbedienung weist eine handliche Größe auf. Als Energiequelle dient eine Batterie,
die die zur Verfügung stehende Spannung begrenzt.
[0029] Das Sendespulensystem 1 weist eine erste Sendespule 3, eine zweite Sendespule 5 und
einen Spulenkern 7 auf. Die erste Sendespule 3 besteht aus zwei Teilspulen 3A,3B,
die beispielsweise durch Mittelanzapfung einer Spule gebildet werden. Die Teilspulen
3A,3B weisen jeweils 50 Wicklungen auf und nehmen ca. 10 mm des ca. 35 mm langen Spulenkerns
ein. An die erste Sendespule 3 schließt sich ein ca. 5 mm langer wicklungsfreier Raum
9 an. Auf der anderen Seite des wicklungsfreien Raums 9 befindet sich die zweite Sendespule
5 auf einer Länge von ca. 20 mm bei einer Wicklungszahl von ca. 150 Windungen.
[0030] Die zweite Sendespule bildet mit einem nicht eingezeichneten Kondensator von z.B.
2 nF einen Schwingkreis. Der Spulenkern ist ein Ferritkern mit einem Durchmesser von
ca. 6 mm.
[0031] Die Teilspulen 3A,3B sind aufeinander gewickelt und über eine Mittelanzapfung mit
einer Sendeeinheit verbindbar.
[0032] Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße symmetrische Anordnung eines Sendespulensystems
11, bei dem die erste Sendespule, die wiederum in zwei Teilspulen 13A, 13B aufgeteilt
ist, symmetrisch an den beiden Enden der zweiten Sendespule 15 angeordnet ist. Zwischen
den Teilspulen 13A, 13B und der zweiten Sendespule 15 befinden sich zwei wicklungsfreie
Räume 17A, 17B. Die Spulen sind um einen Spulenkern 19 gewickelt.
[0033] In Figur 3 ist der Verlauf der Spannungen an den Spulen aus Figur 1 dargestellt.
Aufgetragen ist jeweils die Spannung U über die Zeit T über die ersten 100 µs. Man
erkennt das abwechselnde An- und Ausschalten der Spannungen U
3A, U
3B, die an den Teilspulen 3A,3B der ersten Sendespule 3 in Figur 1 anliegen. Der Spannungswert
21, der an den Teilspulen 3A,3B anliegt, beträgt ca. 3,7 V. Zusätzlich ist in Figur
3 der Spannungsverlauf U5, der an der zweiten Sendespule 5 anliegt, dargestellt. Der
Spannungswert 23, der sich nach ca. einer Anschwingzeit von 60 µs eingestellt hat,
beträgt ca. 80 V. Dies entspricht einer deutlich resonant überhöhten Spannung an der
zweiten Sendespule 5 um einen Faktor zehn. Bei starrer Kopplung ergäbe sich maximal
ein Faktor drei in der Verstärkung aufgrund des Wicklungszahlverhältnisses.
[0034] Durch die deutlich höhere Spannung fließt auch ein deutlich höherer Strom, der wiederum
zu wesentlich größeren Magnetfeldern führt. Die Stromaufnahme des gesamten Systems
steigt nur geringfügig. Die Sendeleistung steigt dagegen aufgrund des effektiveren
Arbeitens des Systems erheblich, ohne dass dafür zusätzliche Hardware erforderlich
ist.
[0035] Bei den Spannungsverläufen U
3A,U
3B erkennt man zusätzlich eine Spannungsspitze 25, die aufgrund der Rückwirkung der
zweiten Sendespule 5 entsteht.
[0036] Figur 4 zeigt eine Fernsteuerung 100 für ein Hörhilfsgerät anhand eines schematisierten
Schaltplans. Die Anregeeinheit 101 ist mit einer oder mehreren Sendespulen 102 ausgestattet.
Die Sendespulen sind über einen gemeinsamen Kern 103 mit einer Empfangsspule 104 lose
gekoppelt, welche als zweite Sendespule dient. Die Anordnung der Spulen 102,104 entspricht
beispielsweise den Anordnungen der Figuren 1 oder 2. Parallel an die Empfangsspule
104 ist ein Schwingkreiskondensator 105 angeschlossen. An die beiden Pole des so gebildeten
Parallelschwingkreises 110 ist eine Schutzschaltung bestehend aus einem Schutzkondensator
106 und einer dazu in Reihe geschalteten Parallelschaltung zweier antiparalleler Dioden
107 und 108 angeschlossen. Die parallel geschalteten Dioden 107 und 108 sind an den
Eingang einer Empfangseinheit 109 angeschlossen.
[0037] Die Funktionsweise dieser Schaltung sei im Folgenden näher erläutert. Die ohnehin
notwendige getrennte Empfangsspule 104 ist auf den gleichen Kern neben die Sendespulen
102 gewickelt und ist mit dieser lose gekoppelt. Dadurch wird die Empfangsspule 104,
die mit ihrem zugehörigen Kondensator 105 den kompletten Schwingkreis 110 darstellt,
durch die Sendespulen 102 ebenfalls zum Schwingen angeregt. Da die Empfangsspule 104
im Vergleich zu den Sendespulen 102 mehr Windungen hat, werden im resonant angeregten
Schwingkreis 110 während des Sendevorganges relativ hohe Spannungen erzeugt, die durch
den Schwingungseffekt des Schwingkreises 110 trotz der vielen Windungen auch wieder
recht hohe Ströme und damit abgestrahlte Magnetfelder erzeugen. Die eigentlichen Sendespulen
102 liefern jetzt nur noch die abgestrahlte Energie nach. Daher braucht durch die
Sendespulen 102 nicht mehr soviel Strom zu fließen. Das starke Sendefeld wird jetzt
von der durch die Sendespulen 102 erregten Empfangsspule 104 erzeugt.
[0038] Wegen der Erregung durch die Sendespulen 102, die von außen gesteuert werden, ist
auch die Frequenz absolut stabil und von außen vorgebbar. Toleranzen der Bauteile
in den Schwingkreisen 110 haben also keinen Einfluss auf die Sendefrequenz. Sie wirken
sich lediglich in gewissem Maß auf den Wirkungsgrad des Sendevorgangs aus.
[0039] Durch die Induktivitäten der Sendespulen 102 ändert sich die Induktivität der lose
gekoppelten Empfangsspule 104, so dass die Eigenfrequenz des Schwingkreises 110 nach
Ändern des zugehörigen Kapazitätswertes des Schwingkreiskondensators 5 korrigiert
werden muss. Die Induktivität des Schwingkreises 110 wird kleiner, d.h. die Kapazität
des Schwingkreises 110 muss erhöht werden. Eine hierzu geeignete Kapazität kann ohne
Probleme so verschaltet werden, dass sie gleichzeitig als Schutz für die empfindliche
Empfangseinheit 109 dient. Da eine solche Schutzschaltung 112 ohnehin benötigt wird,
kommt diese Schaltungslösung ohne zusätzliche Bauteile aus. Die Schutzschaltung 112
besteht nur aus dem Korrekturkondensator 106 und den antiparallel geschalteten Dioden
107 und 108, die parallel zum Kondensator 105 des Schwingkreises 110 angeschlossen
sind. Die Empfangssignale werden an den Dioden 107, 108 abgegriffen.
[0040] Bei den im Sendebetrieb erzeugten hohen Spannungen von typischerweise etwa ±50 V
gehen die Dioden 107, 108 in den leitenden Zustand und schalten damit den ihnen vorgelagerten
Kondensator 106 parallel zum Schwingkreiskondensator 105 des Empfangskreises. Damit
wird die Resonanzfrequenz des Schwingkreises 110 für den Sendebetrieb korrigiert.
Gleichzeitig werden die Signale am Eingang des hochohmigen Empfängers durch die Dioden
107, 108 auf maximal ca. 0,7 V begrenzt. Die meiste vom Schwingkreis 110 erzeugt Spannung
fällt dann an dem Schutzkondensator 106 ab.
[0041] Im Empfangsbetrieb sind die Empfangssignale so klein, dass die Dioden 107, 108 sperren.
Die Spannungen der Empfangssignale erreichen typischerweise höchstens den mV-Bereich.
Dadurch ist nur noch der ursprüngliche Schwingkreiskondensator 105 aktiv. Gleichzeitig
sind die Sendespulen 102 abgeschaltet. Das heißt, mindestens ein Anschluss jeder Sendespule
102 ist offen. Damit wirken sie sich auf den Schwingkreis 110 nicht mehr aus. Er kann
also auf seiner Empfangsfrequenz, auf die er abgestimmt ist, frei schwingen. Das Signal
wird somit nahezu ohne Verluste über den Schutz- beziehungsweise Korrekturkondensator
6 an die Schutzdioden 107, 108 weiter übertragen. Wegen der geringen Empfangsspannung
sind diese Dioden 107, 108 gesperrt. D.h. die Empfangsspannung kann an den Diodenanschlüssen
in voller Höhe vom hochohmigen Empfängereingang abgenommen werden.
[0042] Die vorgestellte Schaltung besitzt damit neben dem Vorteil, dass die Empfangsspule
als Sendeverstärker verwendet wird, auch den Vorteil eines verminderten Platzbedarfs,
da für die Sende- und Empfangsspulen ein gemeinsamer Kern verwendet wird und der Schutzkondensator
gleichzeitig auch als Korrekturkondensator verwendet wird.
1. Sendespulensystem (1,11) für eine Fernbedienung (100) mit einer ersten und einer zweiten
Sendespule (3,102,5,15,104) sowie mit einem Spulenkern (7,19),
wobei die erste Sendespule mit einer Anregeeinheit (101) verbindbar ist, die zweite
Sendespule als Teil eines resonant anregbaren Schwingkreises (110) verwendbar ist
und die beiden Sendespulen (3,102,5,15,104) nebeneinander auf den Spulenkern (7,19)
gewickelt sind, so dass beide Sendespulen (3,102,5,15,104) lose magnetisch miteinander
gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sendespule (3,102) aus zwei Teilspulen (13A,13B) besteht, die symmetrisch
zur zweiten Sendespule (15,104) auf dem Spulenkern (19) angeordnet sind.
2. Sendespulensystem (1,11) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den beiden Sendespulen (3,102,5,15,104) ein wicklungsfreier Raum (9,17A,17B)
angeordnet ist.
3. Sendespulensystem (1,11) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sendespule (3,102) weniger Wicklungen aufweist als die zweite Sendespule
(5,15,104).
4. Sendespulensystem (1,11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Sendespule (5,15,104) mit einem Kondensator (105) den Schwingkreis (110)
bildet.
5. Sendespulensystem (11,11) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kondensator (105) einen Folienkondensator ist.
6. Sendespulensystem (1,11) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die erste Sendespule (3,102) mit einer Anregeeinheit (101) insbesondere zur Zweifrequenzanregung
verbindbar ist.
7. Sendespulensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Sendespule (5,15,104) eine Empfangsspule für eine Empfangseinheit (109)
ist.
8. Sendespulensystem (1,11) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Spule (5,15,104) mit der Empfangseinheit (109) über eine Schutzschaltung
(112) zum Schutz der Empfangseinheit (109) im Sendebetrieb verbunden ist.
9. Fernbedienung (100) für ein Hörhilfsgerät mit einem Sendespulensystem (1,11) nach
einem der Ansprüche 1 bis 8.
1. Transmission coil system (1, 11) for a remote control (100) having a first and a second
transmission coil (3, 102, 5, 15, 104) and having a coil core (7, 19),
in which the first transmission coil can be connected to a stimulation unit (101),
the second transmission coil can be used as part of a resonant circuit (110) which
can be stimulated to resonate, and the two transmission coils (3, 102, 5, 15, 104)
are wound alongside one another on the coil core (7, 19), so that the two transmission
coils (3, 102, 5, 15, 104) are loosely magnetically coupled to one another, characterized in that the first transmission coil (3, 102) comprises two coil elements (13A, 13B) which
are arranged symmetrically with respect to the second transmission coil (15, 104)
on the coil core (19).
2. Transmission coil system (1, 11) according to Claim 1, characterized in that an area (9, 17A, 17B) without any windings is arranged between the two transmission
coils (3, 102, 5, 15, 104).
3. Transmission coil system (1, 11) according to Claim 1 or 2,
characterized in that the first transmission coil (3, 102) has fewer windings than the second transmission
coil (5, 15, 104).
4. Transmission coil system (1, 11) according to one of Claims 1 to 3,
characterized in that the second transmission coil (5, 15, 104) together with a capacitor (105) forms the
resonant circuit (110).
5. Transmission coil system (1, 11) according to Claim 4,
characterized in that the capacitor (105) is a film capacitor.
6. Transmission coil system (1, 11) according to one of Claims 1 to 5,
characterized in that the first transmission coil (3, 102) can be connected to a stimulation unit (101),
in particular for two-frequency stimulation.
7. Transmission coil system according to one of Claims 1 to 6,
characterized in that the second transmission coil (5, 15, 104) is a receiving coil for a receiving unit
(109).
8. Transmission coil system (1, 11) according to one of Claims 1 to 7,
characterized in that the second coil (5, 15, 104) is connected to the receiving unit (109) via a protection
circuit (112) for protection of the receiving unit (109) in the transmission mode.
9. Remote control (100) for a hearing aid having a transmission coil system (1, 11) according
to one of Claims 1 to 8.
1. Système de bobines d'émission (1, 11) pour une télécommande (100) avec une première
et une deuxième bobine d'émission (3, 102, 5, 15, 104) ainsi qu'un noyau de bobine
(7, 19), la première bobine d'émission pouvant être reliée à une unité d'excitation
(101), la deuxième bobine d'émission pouvant être utilisée en tant que partie d'un
circuit oscillant (110) excitable par résonance et les deux bobines d'émission (3,
102, 5, 15, 104) étant enroulées côte à côte sur le noyau de bobine (7, 19), de sorte
que les deux bobines d'émission (3, 102, 5, 15, 104) sont couplées souplement entre
elles par couplage magnétique, caractérisé en ce que la première bobine d'émission (3, 102) se compose de deux bobines partielles (13A,
13B) qui sont disposées symétriquement par rapport à la deuxième bobine d'émission
(15, 104) sur le noyau de bobine (19).
2. Système de bobines d'émission (1, 11) selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un espace sans enroulement (9, 17A, 17B) est situé entre les deux bobines d'émission
(3, 102, 5, 15, 104).
3. Système de bobines d'émission (1, 11) selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la première bobine d'émission (3, 102) comporte moins d'enroulements que la deuxième
bobine d'émission (5, 15, 104).
4. Système de bobines d'émission (1, 11) selon l"une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la deuxième bobine d'émission (5, 15, 104) forme, avec un condensateur (105), le
circuit oscillant (110).
5. Système de bobines d'émission (1, 11) selon la revendication 4, caractérisé en ce que le condensateur (105) est un condensateur à film.
6. Système de bobines d'émission (1, 11) selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la première bobine d'émission (3, 102) peut être reliée à une unité d'excitation
(101), en particulier pour l'excitation à deux fréquences.
7. Système de bobines d'émission (1, 11) selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la deuxième bobine d'émission (5, 15, 104) est une bobine réceptrice pour une unité
réceptrice (109).
8. Système de bobines d'émission (1, 11) selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que la deuxième bobine (5, 15, 104) est reliée à l'unité réceptrice (109) via un circuit
de protection (112) pour la protection de l'unité réceptrice (109) en mode d'émission.
9. Télécommande (100) pour une prothèse auditive avec un système de bobines d'émission
(1, 11) selon l'une des revendications 1 à 8.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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