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EP 1 495 280 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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29.09.2010 Patentblatt 2010/39 |
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Anmeldetag: 15.04.2003 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/DE2003/001269 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2003/087701 (23.10.2003 Gazette 2003/43) |
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(54) |
KAMPFFAHRZEUG MIT RUNDBLICKSICHTGERÄT, INSBESONDERE SCHÜTZEN-UND KAMPFPANZER
COMBAT VEHICLE, ESPECIALLY AN ARMOURED VEHICLE AND TANK, WITH A PANORAMIC SIGHTING
DEVICE
VEHICULE DE COMBAT, EN PARTICULIER VEHICULE BLINDE DE COMBAT D'INFANTERIE
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PT RO SE SI SK TR |
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Priorität: |
18.04.2002 DE 10217177
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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12.01.2005 Patentblatt 2005/02 |
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Patentinhaber: Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG |
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80997 München (DE) |
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Erfinder: |
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- JILG, Manfred
37247 Grossalmerode (DE)
- LORENZ, Bernhard
34299 Oberweser (DE)
- OXE, Heinrich
34474 Diemelstadt (DE)
- SCHEIBEL, Axel
34266 Niestetal (DE)
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(74) |
Vertreter: Feder Walter Ebert |
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Patentanwälte
Goethestraße 38 A 40237 Düsseldorf 40237 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 324 989 FR-A5- 2 050 629 US-A- 3 581 621
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FR-A- 2 050 629 GB-A- 1 478 291 US-A- 5 982 536
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kampffahrzeug, insbesondere einen Schützen-
und Kampfpanzer mit einem von einem Fahrwerk getragenen Fahrzeugrumpf, in dem ein
Besatzungsraum angeordnet ist und an dessen Oberseite über einen an der Dachplatte
angeordneten Drehkranz ein in Azimut schwenkbarer unbemannter Turm angeordnet ist,
der eine in Elevation schwenkbare Waffe enthält, wobei im Bereich des Turms der Ausblickkopf
eines Rundblick-Sichtgerätes angeordnet ist.
[0002] Bei bekannten Kampffahrzeugen, insbesondere Schützen- und Kampfpanzern, ist im allgemeinen
auf einem Trägerfahrzeug ein mit der Hauptwaffe des Systems ausgestatteter bemannter
Turm angeordnet, in welchem die Besatzung plaziert ist, die alle wesentlichen Aufgaben
von der Beobachtung über die Führung des Systems bis zum Waffeneinsatz wahrnimmt und
hierzu entsprechend optimierte Sichtsensoren, die ebenfalls am bzw. auf dem Turm montiert
sind, zur Verfügung gestellt bekommt. Eine solche Konfiguration ermöglicht sowohl
eine turmabhängige als auch turmunabhängige 360°-Rundumbeobachtung mit den Sichtgeräten,
ohne daß wesentliche Sichtbereichsausblendungen, z.B. durch die eigene Turmkontur,
entstehen. Weiterhin bietet dieses klassische Konzept den Einsatz von Sichtgeräten
mit einer glasoptischen Übertragung des Bildes vom Ausblickkopf bis hin zum Einblickteil
(Okular) des Bedieners. Die optische Gesamtleistung einer derartigen glasoptischen
Übertragung ist in Kombination der Einzelparameter wie Sehfeldgröße, Auflösung, Vergrößerung,
Farbinformation etc. betrachtet heute und in Zukunft physikalisch nicht realisierbar
von Sichtsystemen die auf der Verwendung von Kameras mit elektrischer Bildübertragung
zu entsprechenden Monitoren bzw. Displays basieren.
[0003] Beispiele für Kampfwagen-Konzepte mit bemannten Türmen sind KPz Leopard 2 und SPz
Marder.
[0004] Ein Problem bei derartigen Systemen besteht darin, daß Soldaten sowohl im Turm als
auch im Trägerfahrzeug untergebracht sind und dies zur Folge hat, daß beide Bereiche
den Panzerschutzforderungen an das jeweilige Fahrzeug entsprechend ausgeführt werden
müssen, was ein relativ hohes Gewicht des Gesamtsystems zur Folge hat. In der modernen
Strategie kommt es immer mehr zu Einsätzen von Kampffahrzeugen in entfernten Einsatzgebieten,
was zur Folge hat, daß, wenn man eine schnelle Verlegung der entsprechenden Kräfte
gewährleisten will, die Gewichtsobergrenze der Kampffahrzeuge vom Transportgewicht
entsprechender Flugzeuge abhängig wird. Aus diesem Grund werden Kampffahrzeuge konzipiert,
bei denen die gesamte Mannschaft im Fahrzeugrumpf angeordnet ist, so daß der geforderte
Personenschutz nur am Fahrzeugrumpf realisiert werden muß. Die Waffe ist in einen
unbemannten Turm integriert. Um weiterhin wie bei einer bemannten Turmlösung eine
weitgehend uneingeschränkte Rundumsicht zu gewährleisten, bei der auch durch die Turmkonturen
keine Sichtbereichsausblendungen erfolgen oder andererseits die Sichtgeräte den Wirkbereich
der Waffe einschränken, werden die Sichtgeräte am bzw. auf dem ferngesteuerten Turm
montiert. Zur Übertragung der Bildinformationen von einem gegenüber dem Trägerfahrzeug
um n*360° drehbare Turm zu den Mannschaftsständen im Fahrzeugrumpf werden im allgemeinen
die Bildinformationen der Aufklärungs- und Zielsensoren in elektrische Signale umgewandelt,
über einen Schleifring in das Trägerfahrzeug übertragen und dann an den Bedienerplätzen
auf Monitore oder Displays wiedergegeben. Dies hat zur Folge, daß man die oben genannten
gravierenden Vorteile einer glasoptischen Direktsicht nicht nutzen kann.
Beschreibungsergänzung
[0006] In dem Dokument
FR 2050629 ist eine drehbare Waffenplattform mit einem konzentrisch angeordneten periskopischen
Sichtgerät beschrieben. Diese Waffenplattform soll bei einem gepanzerten Fahrzeug,
einem Schiff oder einem Luftfahrzeug einsetzbar sein. Die Waffenplattform besitzt
ein konzentrisch zu ihrer Drehachse angeordnetes optisches Periskop, dessen Objektiv,
ebenso wie die Waffenplattform selbst, um die vertikale Achse voll drehbar sein soll.
Genauere Einzelheiten über den Aufbau des Periskops und seine Befestigung an der Waffenplattform
sind dem Dokument nicht zu entnehmen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kampffahrzeug so auszugestalten, daß
eine Bildübertragung vom Ausblickkopf des Rundblick-Sichtgerätes bis zum Einblickteil
im Besatzungsraum auf rein glasoptischem Wege möglich ist, ohne daß durch das Sichtgerät
der Wirkbereich der Waffe im Turm noch der Sichtbereich des Sichtgerätes durch den
Turm beeinträchtigt wird.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem Patentanspruch.
[0009] Wie weiter unten anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben, ist es mit dem in
der erfindungsgemäßen Weise ausgestatteten Kampffahrzeug möglich, den Turm und das
ganze Sichtgerät unabhängig voneinander zu verdrehen, ohne daß eine gegenseitige Störung
auftritt und trotzdem die Bildinformationen vom Ausblickkopf zum Einblickteil auf
rein glasoptischem Wege zu den Mannschaftsständen im Fahrzeugrumpf zu übertragen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel für ein Kampffahrzeug nach der Erfindung wird im folgenden
anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben.
[0011] In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 in explodierter perspektivischer Darstellung einen Teil der Dachplatte eines
Kampffahrzeugs mit wannenfest montiertem Sichtgerät und unbemanntern Turm;
Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellten Teile in zusammengesetzter perspektivischer Darstellung.
[0012] Die Fig. 1 und 2 zeigen nur die für die nachfolgende Erläuterung wichtigen Teile
eines im übrigen nicht dargestellten Kampffahrzeugs, nämlich einen Teil der Dachplatte
1 eines Fahrzeugrumpfes, unter welcher ein nicht dargestellter Besatzungsraum angeordnet
ist. An der Oberseite der Dachplatte 1 befindet sich ein Befestigungsflansch 1.1 für
den nicht dargestellten Drehkranz des Turms 2, der in Azimut schwenkbar auf der Dachplatte
1 angeordnet ist. Im Turm ist in Elevation schwenkbar eine Waffe 3 angeordnet. Die
Verschwenkung des Turmes 2 sowie die Bedienung der Waffe und sonstiger Einrichtungen
innerhalb des unbemannten Turmes erfolgen in nicht dargestellter Weise ferngesteuert
aus dem Fahrzeugrumpf heraus.
[0013] Weiterhin ist auf der Dachplatte 1 ein periskopisches Sichtgerät 4 montiert, dessen
Höhe so ausgelegt ist, daß sein Ausblickkopf 4.1 oberhalb der Dachplatte des Turms
2 liegt. Der Montageort des Sichtgerätes 4 ist so gewählt, daß das Gerät koaxial in
der azimutalen Drehachse des Turms 2 angeordnet ist. Das Sichtgerät ist als glasoptisches
Direktsichtgerät ausgebildet und sein Einblickteil 4.2 ist unterhalb der Dachplatte
1 innerhalb des Fahrzeugrumpfes angeordnet und über einen optischen Kanal 4.3 mit
dem Sichtgerät verbunden Der Turm 2 besitzt koaxial zu der azimutalen Drehachse einen
rotationssymmetrischen Durchgangsraum 2.1, der von der Dachplatte des Turmes 2 bis
zu seiner Bodenplatte durch den Turm verläuft. Durch diesen Durchgangsraum 2.1 ist
der optische Sichtkanal des Sichtgerätes 4 hindurchgeführt, der den Ausblickkopf 4.1
mit dem Einblickteil 4.2 im Besatzungsraum verbindet. Der Ausblickkopf 4.1 oder das
ganze wannenfest montierte Sichtgerät 4 ist unabhängig von der Stellung und Drehung
des Turms 2 gegenüber dem Fahrzeugrumpf n*360° in Azimut verschwenkbar. Die Ausbildung
kann so sein, daß der durch den Durchgangsraum 2.1 des Turmes 2 hindurchgeführte optische
Sichtkanal innerhalb eines den Ausblickkopf 4.1 mit dem Einblickteil verbindenden
Tubus des Sichtgerätes 4 angeordnet ist. In dieser Weise können Einblickteil, Tubus
und Ausblickkopf als gemeinsames, unabhängig vom Turm 2 verschwenkbares Bauteil ausgebildet
sein.
[0014] In der Dachplatte 1 sind weiterhin in üblicher Weise Ein/Ausstiegs-Luken 1.2, 1.3,
1.4 und 1.5 angeordnet, um die herum Winkelspiegel 5.1, 5.2, 5.3 und 5.4 üblicher
Bauart liegen.
1. Kampffahrzeug, insbesondere Schützen- und Kampfpanzer, mit einem von einem Fahrwerk
getragenen Fahrzeugrumpf, in dem ein Besatzungsraum angeordnet ist und an dessen Oberseite
über einen an der Dachplatte (1) des Fahrzeugrumpfes angeordneten Drehkranz ein in
Azimut schwenkbarer, unbemannter Turm (2) angeordnet ist, der eine in Elevation schwenkbare
Waffe (3) enthält, wobei im Bereich des Turms (2) der Ausblickkopf (4.1) eines Rundblicksichtgerätes
(4) angeordnet ist, und wobei der Ausblickkopf (4.1) des als glasoptisches Direktsichtgerät
ausgebildeten Rundblicksichtgerätes (4) oberhalb der Dachplatte des Turms (2) auf
der azimutalen Drehachse des Turns (2) angeordnet ist und koaxial zu dieser Drehachse
ein rotationssymmetrischer Durchgangsraum (2.1) von der Dachplatte des Turms (2) bis
zu seiner Bodenplatte durch den Turm verläuft und durch diesen Durchgangsraum (2.1)
ein optischer Sichtkanal geführt ist, der den Ausblickkopf (4.1) mit einem im Besatzungsraum
angeordneten Einblickteil (4.2) des Rundblicksichtgerätes (4) verbindet, wobei der
optische Sichtkanal innerhalb eines den Ausblickkopf (4.1) mit dem Einblickteil verbindenden
Tubus angeordnet ist und Einblickteil, Tubus und Ausblickkopf (4.1) als gemeinsames,
unabhängig von der Stellung und Drehung des Turms gegenüber dem Fahrzeugrumpf um mindestens
360° in Azimut verschwenkbares, wannenfest an der Dachplatte (1) des Fahrzeugrumpfes
montiertes Bauteil ausgebildet sind.
1. Combat vehicle, in particular an armoured personnel carrier tank, comprising a vehicle
hull, which is carried by a chassis and contains a crew compartment and disposed on
top of which by means of a live ring disposed on the roof panel (1) of the vehicle
hull is an unmanned turret (2), which is pivotable in azimuth and contains a weapon
(3) pivotable in elevation, wherein in the region of the turret (2) the look-out head
(4.1) of a panoramic sighting device (4) is disposed, and wherein the look-out head
(4.1) of the panoramic sighting device (4), which takes the form of a glass-optical
direct sighting device, is disposed above the roof panel of the turret (2) on the
azimuthal rotation axis of the turret (2) and coaxially with said rotation axis a
rotationally symmetrical passage (2.1) extends through the turret (2) from the roof
panel to the bottom panel thereof and running through this passage (2.1) is an optical
sighting channel that connects the look-out head (4.1) to a look-in part (4.2) of
the panoramic sighting device (4) that is disposed in the crew compartment, wherein
the optical sighting channel is disposed inside a tube connecting the look-out head
(4.1) to the look-in part, and look-in part, tube and look-out head (4.1) are configured
as a common component, which is pivotable independently of the position and rotation
of the turret through at least 360° in azimuth relative to the vehicle hull and is
cradle-mounted on the roof panel (1) of the vehicle hull.
1. Véhicule de combat, en particulier véhicule de combat et de transport de troupes,
comportant une caisse supportée par un train de roulement, dans laquelle est agencé
l'habitacle de l'équipage et sur le côté supérieur de laquelle est disposée une tourelle
(2) automatisée, qui est apte à pivoter tous azimuts par l'intermédiaire d'une couronne
d'orientation, montée sur le plateau de recouvrement (1) de la caisse du véhicule,
et qui contient une arme (3) pivotante en élévation, la tête d'observation (4.1) d'un
appareil de vision panoramique (4) étant disposée dans la zone de la tourelle (2),
et ladite tête d'observation (4.1) de l'appareil de vision panoramique (4), réalisé
sous forme d'appareil de vision directe avec optique en verre étant disposée au-dessus
de la plaque de recouvrement de la tourelle (2) sur l'axe de rotation azimutal de
la tourelle (2), et un passage (2.1) à symétrie de révolution, disposé coaxialement
à cet axe de rotation, s'étendant depuis la plaque de recouvrement de la tourelle
(2) jusqu'à la plaque de fond en passant à travers la tourelle, et un canal de vision
optique étant guidé à travers ce passage (2.1), lequel reliant la tête d'observation
(4.1) à un élément d'observation (4.2), situé dans l'habitacle de l'équipage, de l'appareil
de vision panoramique (4), le canal de vision optique étant disposé à l'intérieur
d'un tube reliant la tête d'observation (4.1) à l'élément d'observation, et ledit
élément d'observation, ledit tube et ladite tête d'observation (4.1) étant réalisés
sous la forme d'une pièce commune, montée solidaire de la cuve sur le plateau de recouvrement
(1) de la caisse du véhicule, et apte à pivoter tous azimuts sur au moins 360° indépendamment
de la position et de la rotation de la tourelle par rapport à la caisse du véhicule.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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