[0001] Die Erfindung betrifft eine Spülvorrichtung für einen Kanal, insbesondere Schwallspülvorrichtung
für einen Abwasserkanal, mit einem Spülschild, das im wesentlichen senkrecht zur Fließrichtung
der Flüssigkeit im Kanal beweglich ist, zwischen einer abgesenkten Position, in der
das Spülschild, an einem, bezogen auf den Kanalquerschnitt, bogenförmigen Wandungsbereich
der Kanalwandung anliegt und einer angehobenen Position, in der das Spülschild zumindest
einen Teil des Kanalquerschnitts freigibt.
[0002] Eine Schwallspülvorrichtung für einen Abwasserkanal der Eingangs genannten Art ist
aus der
EP 1 219 753 A2 bekannt. Bei dieser findet ein schwenkbar und gegen die Kanalwand gedichtet gelagertes,
selbsttätig gesteuertes und plattenförmig ausgebildetes Spülschild Verwendung. Dieses
erzeugt in einem größtenteils leeren Kanal auch bei geringem Abwasserlauf einen Einstau,
und lässt diesen als Spülschwall ablaufen. Das Spülschild ist über eine Hebelmechanik
zum und in den Kanal geführt. Es ist ein Verschluss vorgesehen, der das Spülschild
in der unteren Stellung festhält und der zur Freigabe des Spülschilds von einem vom
Oberwasser gesteuerten Mechanismus entriegelt wird. In dieser Schrift ist dargelegt,
dass die Kontur des Spülschilds, dort als Spülklappe bezeichnet, derart geformt ist,
dass zur Kanalsohle und zu den seitlichen Kanalwandungen hin eine Dichtung bewirkt
wird. Dabei soll eine absolute Dichtung nicht unbedingt erforderlich sein. Es reiche
aus, wenn die Dichtung derart ausgebildet ist, dass infolge des Zulaufs sich vor der
Spülklappe ein definierter Aufstau einstellt. Auch sei es denkbar, das Gerinne des
Kanals im Bereich der Spülklappe mit einem Anschlag für die Dichtung zu versehen,
gegen die sich die Spülklappe entlang ihrer Kontur in der unteren Stellung anlehnt
bzw. dichtend zusammenwirkt.
[0003] Eine Schwallspülvorrichtung für einen Abwasserkanal der genannten Art ist ferner
aus der
EP 1 475 484 A2 bekannt. Dort ist eine Weiterbildung der Schwallspülvorrichtung gemäß der erstgenannten
Schrift beschrieben. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass ein Auftriebskörper mit den
Hebelarmen eines Parallelhebels zur Betätigung der Spülklappe / Spülschild kraft-
und bewegungsschlüssig zusammenwirkt. Die Spülklappe wird im Spülbetrieb vom Auftriebskörper
über das Wasserspiegelniveau im Kanal herausgeführt. Dadurch wird der Tauchwandeffekt
an der Spülklappe beseitigt und die im Abwasserstrom an der Wasseroberfläche mitgeführten
Schwimmstoffe können die Spülklappe ungehindert passieren.
[0004] Aus
Patent Abstracts of Japan Bd. 010, Nr. 040 zu
JP 60 192167 A ist eine Dichtung bekannt, die einen wasserabsorbierenden Teilabschnitt aufweist.
Absorbiert dieser Abschnitt das Wasser, schwillt er an und bewirkt, dass der Abschnitt
deformiert wird, mit der Folge einer verstärkten Dichtwirkung.
[0005] In der
DE 11 33 317 B ist eine Stirndichtung eines Sektorwehres beschrieben. Diese Stirndichtung besteht
aus zwei annähernd gleichen, gegeneinandergestellten Gummiwinkeln. Diese sind unter
Verwendung einer Zwischenlagscheibe mittels Schrauben an der Wehrsohle befestigt.
Die Stirndichtung dichtet gegen eine Stauwand des Sektors ab.
[0006] Aus der
GB-A-1 050 144 ist eine Dichtung bekannt, die im Bereich gerader Abschnitte eines linearverfahrbaren
Schleusentors angeordnet ist.
[0007] In der
DE 12 00 755 B ist ein als Widerstandsheizung ausgebildeter Dichtungsanschlag für Wasserschütze,
insbesondere für Segmentschütze beschrieben. Dort ist die eine, als Gummiwinkel ausgebildete
Seitendichtung an beiden Enden der Seitenwand des Segmentschützes vertikal an dieser
mit einem Schenkel des Winkels befestigt. Der freie Schenkel des Gummiwinkels der
Seitendichtung liegt an einem Dichtungsanschlag des Wehrmauerwerks, der als Stromführungsschiene
dient, an.
[0008] In der
CH 306 934 A ist ein Stauverschluss für Wasserbauanlagen beschrieben, bei dem an einem beweglichen
Verschlusskörper eine längs dessen Schließrand verlaufende Dichtungsleiste angebracht
ist. Diese weist einen vom Verschlusskörper frei abstehenden Längsflansch auf, der
quer zu der durch ihn abzudichtenden Fuge elastisch beweglich ist. Die Fuge wird praktisch
nur bei in Schließlage befindlichem Verschlusskörper durch den Längsflansch infolge
des entgegen seiner elastischen Rückführkraft auf ihn wirkenden Staudrucks geschlossen
gehalten. Die Dichtungsleiste wird somit nicht mehr umströmt und hierdurch eine Druckverbindung
herbeigeführt.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spülvorrichtung der Eingangs genannten Art so
weiterzubilden, dass in allen Stau-Betriebszuständen des Stauschilds, insbesondere
bei einem hohen Einstau von Flüssigkeit im Kanal, ein dichter Abschluss zwischen dem
Spülschild und der Kanalwandung gewährleistet ist.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe bei einer Spülvorrichtung der Eingangs genannten Art dadurch,
dass das Spülschild in seinem mit der Kanalwandung in Kontakt gelangenden Bereich
eine elastische Dichtung aufweist, wobei die Dichtung einen in einem Spülschildkörper
gehaltenen Basisabschnitt und einen außerhalb des Spülschildkörpers befindlichen Lippenabschnitt
zur Anlage an der Kanalwandung aufweist, wobei der Spülschildkörper Teil des Spülschilds
ist sowie der Lippenabschnitt, ausgehend vom Basisabschnitt, entgegen der Fließrichtung
der Flüssigkeit gerichtet ist, der Basisabschnitt, bezogen auf die Fließrichtung der
Flüssigkeit, eine gleichbleibende Stärke aufweist, der Lippenabschnitt sich an den
Basisabschnitt anschließt und sich ausgehend vom Basisabschnitt konisch verjüngt,
die Dichtung im Spülschildkörper justierbar ist sowie die in Wirkverbindung mit dem
Spülschild bringbare Kanalwandung Bestandteil einer Metallwandung ist, die durch ein
Kanaleinbauteil gebildet ist.
[0011] Die Spülvorrichtung ist so gestaltet, dass die in Wirkverbindung mit dem Spülschild
bringbare Kanalwandung Bestandteil einer Metallwandung ist, die durch ein Kanaleinbauteil
gebildet ist, das insbesondere aus Edelstahl besteht. Die Dichtung wirkt somit mit
einem Metallwandungsbereich des Kanals zusammen. Es ist hierdurch eine glatte Fläche
des Wandungsteils gewährleistet, somit eine günstige Voraussetzung für eine gute Abdichtung
zwischen Spülschild und Kanalwandung gegeben.
[0012] Da es bei der erfindungsgemäßen Spülvorrichtung auf die präzise Anordnung der Dichtung
bezüglich der Kanalwandung ankommt, wird vorgeschlagen, dass die Dichtung im Spülschildkörper
justierbar gelagert ist. Bei einer bogenförmigen bzw. kreisförmigen Gestaltung des
Spülschilds wird hierunter insbesondere eine Verstellbarkeit der Dichtung in Radialrichtung
verstanden.
[0013] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter der Bezeichnung Kanalwandung nicht
nur der Seitenwandbereich der Kanalwandung, sondern auch der Bodenwandbereich der
Kanalwandung verstanden.
[0014] Die erfindungsgemäße Spüleinrichtung gewährleistet eine hohe Dichtigkeit zwischen
Spülschild und Kanalwandung. Dies ist Grundvoraussetzung für den Einstau ausreichender
Flüssigkeit im Kanal, vor dem Spülschild, zur Auslösung des anschließenden Spülvorgangs,
insbesondere des Schwallspülvorgangs. Letztgenannter erfordert ein schnelles Anheben
des Spülschilds und damit ein plötzliches Freigeben der Wassermassen, die vor dem
Spülschild gestaut sind. Die vom Spülschild zurückgehaltenen Wassermassen bedingen,
dass auf das Spülschild eine erhebliche Kraft einwirkt. Dies hat zwangsläufig zur
Folge, dass sich die Position des Spülschilds relativ zur Kanalwandung geringfügig
ändert, sei es, indem das Spülschild zwar im Bodenwandbereich der Kanalwandung fixiert
ist, aber in seinem oberen Endbereich geringfügig von den Flüssigkeitsmassen verdrängt
wird. Es ist genauso denkbar, dass das Spülschild in seinem dem Bodenwandbereich zugeordneten
Abschnitt geringfügig von der Kanalwandung wegbewegt wird. Dies darf jedoch nicht
dazu führen, dass zwischen dem Spülschild und der Kanalwandung ein Spalt, insbesondere
ein sich in Abhängigkeit vom Wasserdruck stetig vergrößernder Spalt einstellt. Dies
hätte zur Folge, dass die Flüssigkeit, ohne den gewünschten Spüleffekt, zwischen Spülschild
und Kanalwand ausströmt.
[0015] Unter diesem Aspekt führt die erfindungsgemäße Gestaltung des Spülschildes mit Dichtung
dazu, dass der Lippenabschnitt unter Vorspannung an der Kanalwandung anliegt und,
je höher der Druck ist, der sich in der Flüssigkeit einstellt, dieser dazu führt,
dass der Lippenabschnitt mit größerem Druck gegen die Kanalwandung gepresst wird.
Der Druck wirkt auf den Lippenabschnitt, der, ausgehend vom Basisabschnitt der Dichtung
entgegen der Fließrichtung der Flüssigkeit gerichtet ist. Bei der elastischen Dichtung
dient der Basisabschnitt somit der Lagerung der Dichtung im Spülschildkörper, während
dem Lippenabschnitt die eigentliche Dichtfunktion zukommt.
[0016] Es wird als besonders zweckmäßig angesehen, wenn das Spülschild plattenförmig ausgebildet
ist, wobei im stirnseitigem Bereich des Spülschilds dieses eine Aufnahme für den Basisabschnitt
der Dichtung aufweist. Selbstverständlich könnte das Spülschild auch nicht plattenförmig
gestaltet sein, beispielsweise als Hohlkörper, um so den Auftrieb des Spülschilds
beim Anheben des Spülschilds auszunutzen. Wesentlich ist für die vorliegende Erfindung,
dass die Dichtung in dem Bereich des Spülschilds nachhaltig wirksam ist, der zur Anlage
an der Kanalwandung vorgesehen ist.
[0017] Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn das Spülschild so gestaltet ist,
dass es in seinem mit der Kanalwandung zusammenwirkenden Bereich bogenförmig, insbesondere
halbkreisförmig gestaltet ist. Das obere Ende des Spülschilds weist somit eine im
wesentlichen horizontale Kante auf, vor der sich die halbkreisförmige Kontur des Spülschilds
nach unten erstreckt. Ein derart gestaltetes Spülschild wirkt demzufolge mit einem
Kanal zusammen, der einen Querschnitt in Form eines Halbkreises aufweist.
[0018] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Seitenwandbereiche
der in Wirkverbindung mit dem Spülschild bringbaren Kanalwandung zum Bodenwandbereich
der Kanalwandung geringfügig konvergierend sind. Der hiermit erreichte Effekt ist,
dass das Spülschild weitgehend in dem Kanal abgesenkt werden kann, ohne dass die Dichtung
des Spülschilds die Kanalwandung berührt. Erst kurz vor Erreichen der vollständig
abgesenkten Stellung des Spülschilds kontaktiert dieses, aufgrund der geringfügig
konvergierend angeordneten Seitenwandbereiche der Kanalwandung, die Seitenwandbereiche.
Aufgrund dieser Art und Weise ist einerseits die Kraft beim Senken und Heben des Spülschilds
wesentlich reduziert, andererseits wird die elastische Dichtung nicht beansprucht.
Die Dichtfunktion übt sie nur kurz vor Erreichen der vollständig abgesenkten Stellung
des Spülschilds und in der vollständig abgesenkten Stellung des Spülschilds aus.
[0019] Die Dichtung zeichnet sich durch eine definierte Shore-Härte aus, wobei dies insbesondere
für den Lippenabschnitt gilt. Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn die Shore-Härte
der Dichtung 40 bis 70 beträgt. Die Dichtlippe ist mit einer Shore-Härte im genannten
niedrigeren Bereich versehen, wenn ein relativ geringer Durchmesser der Kanalwandung
vom Spülschild zu verschließen ist. Bei einem mittleren Durchmesser der Kanalwandung
findet vorzugsweise eine Shore-Härte von 60, bei einem großen Durchmesser eine Shore-Härte
von 70 Verwendung. Abgesehen hiervon sollte die Shore-Härte der Dichtung bei niedrigem
anstehenden Wasserdruck geringer sein als bei höherem Flüssigkeitsdruck, der zu beherrschen
ist.
[0020] Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die elastische
Dichtung vor der Montage im Spülschildkörper gerade gestaltet ist, und die elastische
Dichtung beim Montieren am Spülschildkörper auf Krümmung gezogen wird. Auf diese Art
und Weise lässt sich die elastische Dichtung sehr einfach herstellen, als gerades,
längliches Bauelement, dessen Dichtungsquerschnitt durch den Basisabschnitt und den
Lippenabschnitt gebildet ist. Erst wenn die Dichtung beim Anbringen am Spülschildkörper
auf Krümmung gezogen wird, verformt sie sich und steht, bei größerer Steifigkeit,
stärker nach innen, das heißt, sie ist mit dem Lippenabschnitt stärker entgegen der
Fließrichtung der Flüssigkeit gerichtet.
[0021] Die geometrischen Abmessungen von Spülschild mit Dichtung sind bezüglich der Kanalwandung
anzupassen. Es ist insbesondere daran gedacht, dass die Dichtlippe, bei abgesenkter
Stellung des Spülschilds, unter Vorspannung und /oder gegenüber ihrer Ausgangsstellung,
der geraden Anordnung der Dichtlippe, mit ihrem Lippenabschnitt stärker entgegen der
Fließrichtung der Flüssigkeit gekrümmt an der Kanalwandung anliegt. Der Durchmesser
des Basisabschnitts der Dichtung ist geringer als der Durchmesser der Kanalwand, der
Durchmesser des Lippenabschnitts größer als der Durchmesser der Kanalwand.
[0022] Grundsätzlich könnte die Dichtung auch so gestaltet sein, dass sie, ausgehend vom
Basisabschnitt, in Fließrichtung hinter dem Lippenabschnitt einen weiteren Lippenabschnitt
aufweist. Dieser kann sich exakt radial oder aber durchaus auch, schräg in Fließrichtung
der Flüssigkeit gesehen, erstrecken. In diesem Fall würde die Abdichtung der Dichtung
nicht nur im Bereich des entgegen der Fließrichtung der Flüssigkeit gerichteten Lippenabschnitts
erfolgen, sondern auch über den bzw. die weiteren zuletzt genannten Lippenabschnitte.
Dies ist aber der Lippenabschnitt, der sich entgegen der Fließrichtung der Flüssigkeit
erstreckt. Nur dieser bewirkt die vorteilhaften Konsequenzen aufgrund Einwirkung des
Wasserdrucks.
[0023] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der
Figuren und den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale
und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen weitere erfinderische Ausgestaltungen darstellen.
[0024] Eine weitere Ausführungsform wird nachfolgend unter Hinweis auf die Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Schnitt durch die Vorrichtung, in Längsrichtung des Kanals, in der unteren Position
des Spülschilds,
- Figur 2
- eine Ansicht der Vorrichtung gemäß Figur 1, oberwasserseitig quer zum Kanalprofil
in Fließrichtung gesehen,
- Figur 3
- einen Schnitt durch die Vorrichtung, in Längsrichtung des Kanals, bei freigegebenem
Spülschild, im aufgeschwommenen Zustand,
- Figur 4
- eine Ansicht der Vorrichtung gemäß Figur 3, oberwasserseitig quer zum Kanalprofil
in Fließrichtung gesehen,
- Figur 5
- eine Darstellung vom Kanal mit Kanalwandung und in abgesenkter Stellung befindlichem
Spülschild,
- Figur 6
- eine räumliche Ansicht der Anordnung gemäß Figur 5, schräg von oben gesehen,
- Figur 7
- einen Schnitt durch den Dichtungsbereich zwischen Spülschild und Wandung, veranschaulicht
für unterschiedliche Positionen des Lippenabschnitts der Dichtung,
- Figur 8
- einen Querschnitt durch die Dichtung, vor dem Ziehen der Dichtung auf Krümmung.
[0025] Figuren 1 bis 4 zeigen einen Abwasserkanal 1, mit einem über die Hebelarme 2 und
2a eines Parallelhebels zum und in den Kanal geführten Spülschild 3, das auch als
Spülklappe bezeichnet werden kann. Das Spülschild 3 ist gegen die Kanalwand 4 dichtend
gelagert. In der unteren Position des Spülschilds 3 wird dieses von einem hier nicht
näher dargestellten Verschluss 5 festgehalten, so dass sich das zulaufende Abwasser
(Trockenwetter-Zulauf) vor dem Spülschild 3 aufstauen kann. Beim Erreichen einer definiert
aufgestauten Wasserspiegelebene wird das Spülschild 3 zur Freigabe des Spülschwalls
über einen vom Oberwasserstand betätigten, nicht näher dargestellten Steuermechanismus
6 entriegelt. Vor dem Spülschild 3 ist ein Auftriebskörper 7 angeordnet, der beispielhaft
aus zwei parallel zueinander liegenden Rohrteilen konzipiert ist, wobei sich zwischen
den Rohrteilen der Schwimmer betriebene Steuermechanismus bewegt.
[0026] Das Spülschild 3 ist über die Drehlager 9 und 9a gelenkig mit den Hebelarmen 2 und
2a verbunden, die um die ortsfesten Drehlager 8 und 8a schwenkbar sind. An den Hebelarmen
2 und 2a sind die Drehlager 9b und 9c parallel zu den Drehlagern 8, 8a und parallel
zu den Drehlagern 9, 9a befestigt. An den Drehlagern 9b und 9c ist eine vertikal gerichtete
Betätigungsstange 10 angeordnet, die an ihrem unteren Ende einen mit der Betätigungsstange
10 fest verbundenen Auftriebskörper 7 trägt. Der Auftriebskörper 7 kann jedoch auch
nach oben verlängert ausgebildet sein, so dass dieser ohne Betätigungsstange 10 unmittelbar
über die Drehlager 9b, 9c mit den Hebelarmen 2, 2a kraft- und bewegungsschlüssig zusammenwirkt.
[0027] Dabei bilden die Drehlager 9, 9a, 9b und 9c sowie die Drehlager 8, 8a, 9b und 9c
ein rautenförmiges, in sich verschiebbares Kräfte-Parallelogramm.
[0028] Die Figuren 5 bis 8 veranschaulichen den Aufbau der Bestandteil des Spülschilds 3
bildenden elastischen Dichtung 11 und deren Anordnung im Spülschildkörper 12 sowie
das Zusammenwirken von Dichtung 11 und Kanalwandung 4.
[0029] Der Spülschildkörper 12, der aus Metall besteht, weist, bezogen auf den Kanalquerschnitt,
eine halbkreisförmige Grundform auf, wobei sich an den halbkreisförmigen Abschnitt
oben ein rechteckförmiger Abschnitt anschließt. Entsprechend dieser halbkreisförmigen
Gestaltung mit oben anschließenden geraden Abschnitten ist der Querschnitt des Kanals
12, wie es am besten der Figur 5 zu entnehmen ist, ausgebildet.
[0030] Die Dichtung 11 weist einen im Spülschildkörper 12 gehaltenen Basisabschnitt 14 und
einen außerhalb des Spülschildkörpers 13 befindlichen Lippenabschnitt 15 auf. Letztgenannter
dient der Anlage an der Kanalwandung 4. Der Basisabschnitt 14 weist, bezogen auf die
Fließrichtung 16 der Flüssigkeit, eine gleichbleibende Stärke auf und ist somit in
Form eines Ringes ausgebildet. An den Basisabschnitt 14 schließt sich der Lippenabschnitt
15 an, der sich, ausgehend vom Basisabschnitt 14 konisch verjüngt. Der Lippenabschnitt
15 schließt beispielsweise einen Winkel α von etwa 140° mit dem Basisabschnit6t 14
ein. Die Länge des Lippenabschnitts 15 ist beispielsweise etwa 4 Mal so groß, wie
die Länge des Basisabschnitts, bezogen auf die radiale Erstreckung des Basisabschnitts
14. Das dem Basisabschnitt 14 abgewandte Ende des Lippenabschnitts 15 ist stumpf ausgebildet,
mit einer Stirnfläche 16, die parallel zu der dem Spülschildkörper 13 zugewandten
Stirnfläche 17 des Basisabschnitts 14 verläuft, bezogen auf den Zustand der Dichtung
11 vor der Montage am Spülschildkörper 13. Mittels einer Justiereinrichtung 18, die
mit dem Spülschildkörper 13 verbundene Schrauben und eine entsprechend der Randkontur
des Spülschildkörpers 13 gekrümmt gestaltete Druckplatte aufweist, ist der Basisabschnitt
14 im Spülschildkörper 13 gehalten und kann in diesem auch radial ausgerichtet werden.
[0031] Figur 6 veranschaulicht aus Gründen zeichnerischer Klarheit die Dichtung 11 nur über
eine kurze Länge um deren Anlage an der Kanalwandung 4 zu verdeutlichen. Die Fließrichtung
der Flüssigkeit durch den Kanal ist durch den Pfeil mit der Bezugsziffer 20 veranschaulicht.
[0032] Figur 7 zeigt unterschiedliche Biegepositionen des Lippenabschnitts 15 und damit
Dichtsituationen zwischen Dichtung 11 und Kanalwand 4, wobei zwei Positionen der Kanalwand
4 veranschaulicht sind. Bei einem Abstand y des Spülschildkörpers 13 von der Kanalwandung
4 ist der Lippenabschnitt 15 stärker bezüglich des Basisabschnitts 14 gekrümmt, gemäß
der Variante A. Der Abstand y beträgt dabei beispielsweise 20 mm. Ist der Abstand
zwischen dem Spülschildkörper 13 und der Kanalwandung 4 größer, beispielsweise gemäß
der Abmessung x, stellt sich eine geringere Krümmung zwischen Basisabschnitt 14 und
Lippenabschnitt 15 gemäß der Variante B dar. Der Abstand x beträgt beispielsweise
35 mm. Kontaktiert der Lippenabschnitt 15 die Kanalwandung 4 überhaupt nicht, stellt
sich die entspannte Position der Dichtung 11 gemäß Variante C dar, die grundsätzlich
der nach der Darstellung in Figur 8 entspricht.
[0033] Insbesondere aus der Darstellung der Figur 5 wird deutlich, dass die Seitenwandbereiche
21 konvergieren. Dies hat zur Folge, dass beim Absenken des Spülschilds 3 die Dichtung
11 zunächst noch nicht an der Kanalwandung 4 anliegt, sondern diese erst kurz vor
Erreichen der unteren abgesenkten Stellung kontaktiert. Dies entspricht der Variante
B in Figur 7. Beim weiteren Absenken des Spülschilds 3 in die vollständig abgesenkte
Position wird die Stellung des Lippenabschnitts 15 gemäß Variante A erreicht. Aufgrund
der Elastizität der Dichtung 11 drückt diese in dieser Stellung mit besonders großer
Kraft auf die Kanalwandung 4 beim Abstandsmaß y. Sollte im Betrieb das Spülschild
3, insbesondere infolge des anstehenden hohen Flüssigkeitsdrucks, geringfügig angehoben
werden, hat dies die Verlagerung des Spülschilds 3 in die Position gemäß Variante
B nach Figur 7 zur Folge. Selbst in diesem Fall wäre eine Dichtigkeit zwischen Spülschild
3 und Kanalwandung 4 durch die Dichtung 11 gewährleistet, nicht zuletzt deshalb, weil
der relativ hohe Wasserdruck, der in Fließrichtung 20 wirksam ist, mit einer zusätzlichen
Kraft den Lippenabschnitt 15 gegen die Kanalwandung 4 drückt.
[0034] Die Kanalwandung 4, mit der die Dichtung 11 zusammenwirkt, ist insbesondere aus Edelstahl
gebildet. Es stellt der dieser Kanalwandung zugeordnete Kanalabschnitt ein separates
Kanaleinbauteil dar.
1. Spülvorrichtung für einen Kanal (12), insbesondere Schwallspülvorrichtung für einen
Abwasserkanal (12), mit einem Kanaleinbauteil und einem Spülschild (3), das im Wesentlichen
senkrecht zur Fließrichtung (20) der Flüssigkeit im Kanal (12) beweglich ist, zwischen
einer abgesenkten Position, in der das Spülschild (3) an einem, bezogen auf den Kanalquerschnitt,
bogenförmigen Wandungsbereich (4) des Kanaleinbauteils anliegt und einer angehobene
Position, in der das Spülschild (3) zumindest einen Teil des Kanalquerschnitts freigibt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spülschild (3) in seinem mit der Kanalwandung (4) in Kontakt gelangenden Bereich
eine elastische Dichtung (11) aufweist, wobei die Dichtung (11) einen in einem Spülschildkörper
(13) gehaltenen Basisabschnitt (14) und einen außerhalb des Spülschildkörpers (13)
befindlichen Lippenabschnitt (15) zur Anlage an der Kanalwandung (4) aufweist, wobei
der Spülschildkörper (13) Teil des Spülschilds (3) ist, sowie der Lippenabschnitt
(15), ausgehend vom Basisabschnitt (14), entgegen der Fließrichtung (20) der Flüssigkeit
gerichtet ist, der Basisabschnitt (14), bezogen auf die Fließrichtung (16) der Flüssigkeit,
eine gleichbleibende Stärke aufweist, der Lippenabschnitt (15) sich an den Basisabschnitt
(14) anschließt und sich ausgehend vom Basisabschnitt (14) konisch verjüngt, die Dichtung
(11) im Spülschildkörper (13) justierbar gelagert ist sowie die in Wirkverbindung
mit dem Spülschild (3) bringbare Kanalwandung (4) Bestandteil einer Metallwandung
ist, die durch das Kanaleinbauteil gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülschild (3) plattenförmig ausgebildet ist, wobei im stirnseitigen Bereich
des Spülschilds (3) dieses eine Aufnahme für den Basisabschnitt (14) der Dichtung
(11) aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülschild (3) in seinem mit der Kanalwandung (4) zusammenwirkenden Bereich halbkreisförmig
gestaltet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kanaleinbauteil aus Edelstahl besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwandbereiche (21) der in Wirkverbindung mit dem Spülschild (13) bringbaren
Kanalwandung (4) zum Bodenwandbereich (22) der Kanalwandung (4) geringfügig konvergierend
sind, derart, dass erst kurz vor Erreichen der vollständig abgesenkten Stellung des
Spülschilds (13) dieses die Seitenwandbereiche (21) kontaktiert.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (11), insbesondere der Lippenabschnitt (15), eine Shore-Härte von 40
bis 70 aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die elastische Dichtung (11) vor der Montage am Spülschildkörper (13) gerade gestaltet
ist und in montiertem Zustand am Spülschildkörper (13) auf Krümmung gezogen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (11), bei abgesenkter Stellung des Spülschilds (3), unter Vorspannung
und/oder gegenüber ihrer Ausgangsstellung mit ihrem Lippenabschnitt (15) stärker entgegen
der Fließrichtung (20) der Flüssigkeit gekrümmt an der Kanalwandung (4) anliegt.
1. Flushing device for a channel (12), in particular surge flushing device for a sewer
(12), having a channel installation part and a flushing shield (3) which is movable
substantially perpendicularly to the flow direction (20) of the liquid in the channel
(12), between a lowered position, in which the flushing shield (3) bears on a wall
region (4) of the channel installation part which is arcuate with respect to the channel
cross section, and a raised position in which the flushing shield (3) exposes at least
a part of the channel cross section, characterized in that the flushing shield (3) has an elastic seal (11) in its region coming into contact
with the channel wall (4), wherein the seal (11) has a base portion (14) held in a
flushing shield body (13) and a lip portion (15) which is situated outside the flushing
shield body (13) and which is intended to bear on the channel wall (4), wherein the
flushing shield body (13) is part of the flushing shield (3), and the lip portion
(15), starting from the base portion (14), is directed against the flow direction
(20) of the liquid, the base portion (14), with respect to the flow direction (16)
of the liquid, has a uniform thickness, the lip portion (15) adjoins the base portion
(14) and, starting from the base portion (14), tapers conically, the seal (11) is
mounted adjustably in the flushing shield body (13), and the channel wall (4) which
can be brought into operative connection with the flushing shield (3) is a component
part of a metal wall which is formed by the channel installation part.
2. Device according to Claim 1, characterized in that the flushing shield (3) is of plate-shaped design, wherein the flushing shield (3)
has in its end region a receptacle for the base portion (14) of the seal (11).
3. Device according to Claim 1 or 2, characterized in that the flushing shield (3) has a semicircular shape in its region which interacts with
the channel wall (4).
4. Device according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the channel installation part consists of stainless steel.
5. Device according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the side wall regions (21) of the channel wall (4) which can be brought into operative
connection with the flushing shield (13) are slightly convergent with respect to the
bottom wall region (22) of the channel wall (4) in such a way that the flushing shield
(13), shortly before reaching its completely lowered position, contacts the side wall
regions (21).
6. Device according to one of Claims 1 to 5, characterized in that the seal (11), in particular the lip portion (15), has a Shore hardness of 40 to
70.
7. Device according to one of Claims 1 to 6, characterized in that the elastic seal (11) has a rectilinear shape prior to mounting on the flushing shield
body (13) and is drawn in a curve configuration in the mounted state on the flushing
shield body (13).
8. Device according to one of Claims 1 to 7, characterized in that, with the flushing shield (3) in the lowered position, the seal (11) bears in a curved
manner on the channel wall (4) under prestress and/or with respect to its starting
position with its lip portion (15) more strongly against the flow direction (20) of
the liquid.
1. Dispositif de chasse pour un canal (12), en particulier dispositif de chasse par jets
pour un canal d'eaux usées (12), avec une pièce d'entrée de canal et un bouclier de
chasse (3), qui est mobile dans une direction essentiellement perpendiculaire à la
direction d'écoulement (20) du liquide dans le canal (12) entre une position abaissée,
dans laquelle le bouclier de chasse (3) s'applique sur une région de paroi en forme
d'arc (4) de la pièce d'entrée de canal, rapportée à la section transversale du canal,
et une position relevée, dans laquelle le bouclier de chasse (3) libère au moins une
partie de la section transversale du canal, caractérisé en ce que le bouclier de chasse (3) présente un joint d'étanchéité élastique (11) dans sa région
venant en contact avec la paroi de canal (4), dans lequel le joint d'étanchéité (11)
présente une partie de base (14) retenue dans un corps de bouclier de chasse (13)
et une partie de lèvre (15) se trouvant à l'extérieur du corps de bouclier de chasse
(13) pour s'appliquer sur la paroi de canal (4), dans lequel le corps de bouclier
de chasse (13) fait partie du bouclier de chasse (3), la partie de lèvre (15) est,
à partir de la partie de base (14), dirigée à l'opposé de la direction d'écoulement
(20) du liquide, la partie de base (14) présente une épaisseur constante, rapportée
à la direction d'écoulement (16) du liquide, la partie de lèvre (15) se raccorde à
la partie de base (14) et se rétrécit en forme de cône à partir de la partie de base
(14), le joint d'étanchéité (11) est monté de façon ajustable dans le corps de bouclier
de chasse (13), et la paroi de canal (4) pouvant être mise en liaison active avec
le bouclier de chasse (3) fait partie d'une paroi métallique, qui est formée par la
pièce d'entrée de canal.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le bouclier de chasse (3) est réalisé en forme de plaque, dans lequel celui-ci présente,
dans la région frontale du bouclier de chasse (3), un logement pour la partie de base
(14) du joint d'étanchéité (11).
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le bouclier de chasse (3) est configuré en forme de demi-cercle dans sa région coopérant
avec la paroi de canal (4).
4. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la pièce d'entrée de canal se compose d'acier spécial.
5. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les régions de paroi latérale (21) de la paroi de canal (4) pouvant être mise en
liaison active avec le bouclier de chasse (13) sont légèrement convergentes vers la
région de la paroi de fond (22) de la paroi de canal (4), de telle manière que le
bouclier de chasse (13) ne touche les régions de paroi latérale (21) que peu de temps
avant d'attendre sa position complètement abaissée
6. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que le joint d'étanchéité (11), en particulier la partie de lèvre (15), présente une
dureté Shore de 40 à 70.
7. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le joint d'étanchéité élastique (11) est de forme rectiligne avant son montage sur
le corps de bouclier de chasse (13) et est étiré en courbe dans son état monté sur
le corps de bouclier de chasse (13).
8. Dispositif selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que, dans la position abaissée du bouclier de chasse (3), le joint d'étanchéité (11)
s'applique sur la paroi de canal (4) sous une précontrainte et/ou avec sa partie de
lèvre (15) plus fortement courbée à l'opposé de la direction d'écoulement (20) du
liquide par rapport à sa position initiale.