(19)
(11) EP 1 978 836 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
29.09.2010  Patentblatt  2010/39

(21) Anmeldenummer: 06818088.4

(22) Anmeldetag:  22.11.2006
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A41D 3/00(2006.01)
A41D 27/28(2006.01)
A41D 15/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE2006/002058
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2007/085214 (02.08.2007 Gazette  2007/31)

(54)

KOMBINATIONSBEKLEIDUNG ZUR KLIMAREGULIERUNG

BREATHABLE MULTI-PURPOSE CLOTHING

VÊTEMENT COMBINÉ POUR LA RÉGULATION DU MICROCLIMAT CORPOREL


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR MK RS

(30) Priorität: 27.01.2006 DE 202006001380 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
15.10.2008  Patentblatt  2008/42

(73) Patentinhaber: X-Technology Swiss GmbH
8832 Wollerau (CH)

(72) Erfinder:
  • LAMBERTZ, Bodo, W.
    CH-8808 Pfäffikon (CH)

(74) Vertreter: Dörner, Kötter & Kollegen et al
Körnerstrasse 27
58095 Hagen
58095 Hagen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 1 495 686
WO-A-03/065833
DE-U1-202005 009 159
WO-A-99/34972
DE-U1- 20 016 825
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Bekleidung dient zum Schutz des Menschen, insbesondere zum Schutz gegen die Witterung. Unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise bei sportlichen Aktivitäten dient die Bekleidung darüber hinaus zum Schutz gegen Verletzungen. Außer bei hohen Außentemperaturen besteht die Bekleidung überwiegend aus mehreren verschiedenen Bekleidungsstücken, die in mehreren Lagen übereinander getragen werden. Die äußerste Schicht der Bekleidung hat dabei im Wesentlichen die Aufgabe, wind- und wasserabweisend zu sein, um ein Auskühlen des Menschen durch Wind zu vermeiden und ihn bei Niederschlag gegen das Eindringen von Wasser in Kleidung zu schützen.

    [0002] Insbesondere bei mehrlagiger Bekleidung kann Schweißanfall entstehen. Bei sportlicher Betätigung des Menschen ist dieser Schweißanfall überdurchschnittlich hoch. Durch die Schweißbildung ist der Tragkomfort der Bekleidung deutlich reduziert. Vor allem in den Zonen, in denen der stärkste Schweißanfall auftritt, entsteht ein unangenehmes Gefühl auf der Haut, was zudem beim anschließenden Abkühlen nach sportlicher Betätigung die Gefahr von Erkältungen, Verspannungen oder dergleichen erhöht. Um diese Gefahren zu reduzieren ist man bemüht, einen Abtransport des Schweißes zu ermöglichen.

    [0003] Bisher hatte der Abtransport des Schweißes das Ziel, die Haut trocken zu legen. Man hat jedoch in der Zwischenzeit erkannt, dass die Haut des Körpers eine gewisse Feuchtigkeit benötigt, um eine Kühlung zu erzielen. Erst die so genannte Verdunstungskälte reguliert die Körpertemperatur nach unten. Dies jedoch auch nur dann, wenn die Feuchtigkeit auf der Haut verdunstet. Dies lässt herkömmliche Funktionsbekleidung bislang unberücksichtigt. Sie nimmt im Gegenteil die gesamte Feuchtigkeit auf und versucht, die Haut so trocken zu halten wie möglich.

    [0004] In diesem Zusammenhang ist es bekannt, Bekleidungsstücke auf ihrer der Haut zugewandten Seite hydrophil, also Feuchtigkeit aufnehmend, auszugestalten und so eine Aufnahme der Feuchtigkeit zu ermöglichen. Ein Nachteil der so ausgebildeten Bekleidungsstücke besteht darin, dass die Bekleidung zwar die Feuchtigkeit aufnimmt, diese jedoch nicht von der Haut abführt, sondern in sich aufsaugt. Hierdurch verbleibt die Feuchtigkeit im Bekleidungsstück, sodass nach sportlicher Betätigung die Bereiche der Bekleidung, die die Abschnitte hohen Schweißanfalls bedecken, feucht sind. Sie stehen weiterhin mit der Haut in Berührung; sie liegt flächig auf der Haut auf. Dies führt zu einem unangenehmen Gefühl auf der Haut. Das unangenehme Gefühl wird insbesondere dadurch verstärkt, dass im Anschluss an sportliche Betätigung sowohl der Mensch als auch die Bekleidung auskühlt und somit die kalte Feuchtigkeit in der Kleidung mit der Haut in Berührung kommt.

    [0005] Hinzu kommt, dass bei mehrlagiger Bekleidung, jede Lage für sich durchgeschwitzt werden muss, um eine Verdunstung der Feuchtigkeit an der Luft, also an der Oberfläche der Bekleidung, zu ermöglichen. Praktisch bedeutet dies, dass beispielsweise zunächst ein Unterhemd in Form eines Singlets durchzuschwitzen ist, bevor ein darüber getragenes Fleeceshirt, welches beispielhaft die äußerste Schicht der Bekleidung darstellt, die Feuchtigkeit nach dessen Durchschwitzen an die Umgebung abgeben kann. Infolge dessen dauert es einen sehr langen Zeitraum, bis die Verdunstung an der Luft beginnen kann. Zudem ist diese Verdunstung sehr ungleichmäßig, da in Bereichen starken Schweißanfalls die übereinander getragenen Lagen eher durchgeschwitzt sind, als in Lagen geringeren Schweißanfalls. Infolgedessen tragen die Bereiche geringeren Schweißanfalls im nicht-durchgeschwitzten Zustand nichts zur Klimaregulierung bei.

    [0006] Zur Vermeidung dieses Nachteils wurde vorgeschlagen (vgl. DE 32 37 713 A1), an der auf der Haut zu tragenden Bekleidung Rippen anzuordnen, die einerseits in der Lage sind, Feuchtigkeit abzuführen, und zwischen denen andererseits eine Luftzirkulation erfolgen kann, die eine Verminderung der Feuchtigkeit zur Folge haben kann.

    [0007] Weiterhin ist es bekannt, in den Zonen, in denen der stärkste Schweißanfall auftritt (bspw. der Achselhöhle), Belüftungen vorzusehen, um einem erhöhten Schweißanfall vorzubeugen. Diese Maßnahmen sind nur sehr bedingt erfolgreich; zudem führen die Belüftungen, die überwiegend in Form von Löchern in der Kleidung ausgebildet sind, zu einem unangenehmen Tragegefühl bei Wind oder Zugluft, insbesondere, wenn sich bereits Schweiß gebildet hat. Bei wasserdichten Bekleidungsstücken ist es zudem bekannt (vg. DE 801 924 C), Belüftungsöffnungen vorzusehen, die klappenartig nebeneinander oder übereinander angeordnet sind und mit Hilfe von Bändern betätigbar sind.

    [0008] Die genannten Maßnahmen sind für sich genommen mehr oder weniger geeignet, das Klima unter dem jeweiligen Bekleidungsstück zu beeinflussen. Es handelt sich jedoch lediglich um Einzelmaßnahmen, die entweder Kleidungsstücke zum direkten Tragen auf der Haut betreffen oder die äußerste Schicht der Bekleidung, die in erster Linie gegen das Wetter schützen soll, betreffen. Lediglich für Schuhe und Socken ist aus der DE 200 16 825 U1 eine Abstimmung von Maßnahmen zur Klimaregulierung bekannt. Eine Abstimmung von übereinander getragenen (mehrlagigen) Bekleidungsstücken aufeinander findet bisher nicht statt. Folglich besteht die Gefahr, dass die einzelnen Maßnahmen nicht miteinander zusammenwirken; im schlimmsten Fall sich sogar gegenseitig negativ beeinflussen. Hinzu kommt, dass alle bekannten Maßnahmen eine Trocknung der Haut zum Ziel haben. Dabei wird jedoch übersehen, dass die menschliche Haut, wie vorstehend ausgeführt, Feuchtigkeit benötigt, um Verdunstungskälte zu erzeugen. Eine zu trockene Haut beeinflusst die Temperaturregulierung des Körpers negativ. Es findet keine Kühlung durch Verdunstung statt.

    [0009] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Kombinationsbekleidung zur Klimaregulierung zu schaffen, die einerseits in allen übereinander getragenen Lagen der Bekleidung aufeinander abgestimmte Maßnahmen zur Klimaregulierung beinhaltet und andererseits in einzelnen Bereichen eine Restfeuchtigkeit belässt, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, Verdunstungskälte zu erzeugen. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Schutzanspruchs 1 gelöst.

    [0010] Mit der Erfindung ist eine Kombinationsbekleidung zur Klimaregulierung geschaffen, bei der auch bei mehreren übereinander getragenen Lagen der Bekleidung eine optimale Klimaregulierung hervorgerufen ist. Dies ist einerseits durch die Abstimmung der Maßnahmen zur Klimaregulierung hervorgerufen, andererseits ein Belassen von Restfeuchtigkeit auf der Haut, um die Möglichkeit zu schaffen, Verdunstungskälte zu erzeugen. Gleichzeitig ist vermieden, dass jede Lage für sich durchgeschwitzt werden muss, um eine Verdunstung an der Oberfläche der mehrlagigen Bekleidung zu ermöglichen. Durch die

    [0011] Aufnahme der Feuchtigkeit durch die vorbeistreichende Luft und die gezielte Führung weg von der Haut durch mehrere Lagen der Bekleidung nach außen, kann man von einem dreidimensionalen Schweiß-Management sprechen. Durch die Wulste ist zudem gewährleistet, dass die Kanäle einen genügend großen Querschnitt haben, um eine permanente Luftzirkulation zu gewährleisten, wodurch eine kontinuierliche Klimaregulierung ermöglicht ist.

    [0012] Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
    Figur 1
    die Ansicht eines Singlets von vorne;
    Figur 2
    die eines Langarmshirts von vorne;
    Figur 3
    die Ansicht einer Jacke von vorne;
    Figur 4
    die Ansicht der in Figur 3 dargestellten Jacke von hinten mit abge- trennten Ärmeln;
    Figur 5
    den Ausschnitt einer Vergrößerung aus einer Brust-Klimazone auf der der Haut abgewandten Seite;
    Figur 6
    den in Figur 5 dargestellten ausschnitt auf der der Haut zugewan- dten Seite;
    Figur 7
    den Schnitt entlang der Linie VII-VII in Figur 4;
    Figur 8
    den Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Figur 4;
    Figur 9
    einen Querschnitt durch ein klimaregulierendes Element;
    Figur 10
    eine schematische Darstellung eines bereichsweisen Textilmixes im wellenförmig angeordneten Gewebe und
    Figur 11
    die Ansicht auf die der Haut zugewandten Seite des Elementes.


    [0013] Die als Ausführungsbeispiel gewählte Kombinationsbekleidung zur Klimaregulierung besteht aus drei Lagen, nämlich einem Singlet A als unterster Lage, einem Langarmshirt B als mittlerer Lage sowie einer Jacke C als oberster Lage. Alle Teile A, B und C der Kombinationsbekleidung weisen Klimazonen und/oder Klimaflächen auf. Die Klimazonen und -flächen sind aus verschiedenen Materialien hergestellt. Die Verwendung von Materialkombinationen wie beispielsweise Schurwolle mit Elastofaserwerkstoffen, beispielsweise Elastan, Hohlkammerfasem ist möglich. Die Klimazonen sind aus Netzstrickgewebe oder dergleichen sowie aus Materialien unterschiedlicher Dicke und/oder mehrlagig ausgebildet.

    [0014] Das Singlet A ist im Brustbereich mit einer Klimazone 1 versehen. Die Klimazone weist eine im Wesentlichen dreieckige Form auf. Sie besteht aus Stegen 101, die horizontal ausgerichtet sind. Die Stege 101 haben einen angenähert gerundeten Querschnitt, der im Ausführungsbeispiel einen Durchmesser von ca. 5 mm aufweist. Die Stege 101 stehen mit der Haut in Kontakt, woraus sich - wie in den Figuren 6 und 7 zu erkennen - eine schlauchartige Form ergibt, die innen hohl ist. Zwischen den Stegen 101 sind der Haut abgewandt Streifen 102 vorgesehen, die im Ausführungsbeispiel eine Breite von ca. 6 bis 10 mm aufweisen. Sie stehen in der Regel nicht mit der Haut in Kontakt. Die Streifen 102 sind abschnittsweise über Brücken 103 miteinander verbunden. Durch diese Ausbildung steht insgesamt nur ein geringer Teil - je nach Ausbildung nur 20% - des Materials der Klimazone 1 mit der Haut in Kontakt. Durch die schlauchartige Ausbildung der Stege 101 ist eine Vergrößerung der Oberfläche hervorgerufen, wodurch eine bessere Luftzirkulation erzielt ist. Sie dienen zugleich als Distanzhalter und haben die Wirkung eines Dochtes, der überflüssigen Schweiß auffängt, aufsaugt und die am Rücken auftretende Feuchtigkeit horizontal an die seitlich benachbarten Bereiche der Klimazone 1 abtransportiert. In diesen Bereichen des Kleidungsstücks, die sich an Stellen geringeren Schweißanfalls befinden, kann die Feuchtigkeit dann verdunsten. Die entstehenden Luftpolster wirken gleichzeitig isolierend. Hierdurch ist gerade im durch hohen Schweißanfall gekennzeichneten Brustbereich eine gute Klimaregulierung geschaffen. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels besteht die Möglichkeit, auf der der Haut zugewandten Seite ein auf der Haut aufliegendes netzartiges Gewebe vorzusehen, wodurch zwischen den nicht mit der Haut in Berührung stehenden Streifen 102 und dem Gewebe zusätzlich Luftkammern gebildet sind. Eine zu der im Brustbereich angeordneten Klimazone 1 vergleichbare Zone ist auch auf dem Rücken des Singlets A angeordnet.

    [0015] Im Bereich der Armelöffnung des Singlets A ist eine Klimafläche 2 angeordnet. Die Klimafläche 2 ist aus speziellem Netzstrickgewebe hergestellt, bei dem nur 80% der Haut von dem verwendeten Garn bedeckt ist. Hierdurch ist eine optimale Luftzirkulation hervorgerufen.

    [0016] Das Singlet A weist zudem Klimakanäle 4 auf. Die Klimakanäle 4 tragen dazu bei, Feuchtigkeit aus den besonders durch Schweißanfall belasteten Bereichen abzuleiten. Sie verlaufen von dem Bereich der Klimafläche 4 in Richtung der Hüfte. Von der Klimafläche 2 erstrecken sich die Klimakanäle 4 in den Brustbereich. Die Klimakanäle 4 sind ebenfalls aus speziellem Netzstrickgewebe hergestellt, bei dem nur 80% der Haut von dem verwendeten Garn bedeckt sind. Hierdurch ist eine optimale Luftzirkulation hervorgerufen.

    [0017] Das Langarmshirt B ist im Bereich der Armbeuge mit einer Klimafläche 5 versehen. Die Klimafläche 5 besteht aus sehr dünnem Material, was in der durch hohe Körpertemperaturen bei sportlicher Betätigung belasteten Armbeugen zu einer guten Klimaregulierung führt.

    [0018] Entlang der Außenseite der Ärmel des Langarmshirts B erstreckt sich ein Klimakanal 6. Der Klimakanal 6 ist ebenfalls aus speziellem Netzstrickgewebe hergestellt, bei dem nur 80% der Haut von dem verwendeten Garn bedeckt sind. Hierdurch ist eine optimale Luftzirkulation hervorgerufen. Ebenso ist ein Klimakanal 7 seitlich an dem Langarmshirt B vorgesehen. Er erstreckt sich vom Bereich der Armachsel zur Hüfte. Die Klimakanäle 6 und 7 sind seitlich begrenzt durch Wulste 61 bzw. 71. Die Wulste 61 und 71 dienen einerseits dem zusätzlichen Aufsaugen von übermäßig anfallendem Schweiß, weil sie mit der Haut in direktem Kontakt stehen. Sie dienen aber insbesondere auch der seitlichen Begrenzung der Luftkanäle 6 und 7 und zur Wahrung eines bestimmten Abstands der Kanäle zur Haut. Dadurch ist gewährleistet, dass die Kanäle bei jeder Bewegung einen genügend großen Querschnitt haben, um eine permanente Luftzirkulation zu gewährleisten, wodurch eine kontinuierliche Klimaregulierung ermöglicht ist. Zudem ist durch die Anordnung der Wulste 61, 71 auch die Möglichkeit der Verwendung eines Layers auf der Haut zugewandten Seite der Kanäle 6 und 7 ermöglicht, ohne die Luftzirkulation in den Kanälen zu behindern; vielmehr ist ein gleich bleibender Querschnitt der Kanaäle 6 und 7 hervorgerufen.

    [0019] Im Bereich der Achselhöhle ist eine Klimafläche 8 angeordnet. Die Klimafläche 8 beginnt im seitlichen Bereich des Langarmshirts B und erstreckt sich bis in den Bereich des Ärmels. Der Bereich der Achselhöhle ist folglich großflächig mit der Klimafläche 8 abgedeckt. Die Klimafläche 8 ist aus speziellem Netzstrickgewebe hergestellt, bei dem nur 80% der Haut von dem verwendeten Garn bedeckt ist. Hierdurch ist eine optimale Luftzirkulation hervorgerufen.

    [0020] Im Brustbereich ist das Langarmshirt B mit einer Klimazone 9 versehen, die auf einem Gewebe 32 basiert, welches wellenförmig angeordnet ist. Das so angeordnete Gewebe 32 wird an seiner Oberseite von einem Haltegewebe 33 überdeckt. Das Element 3 kann auf der mit Schweißperlen 35 benetzten Haut 34 elastisch aufliegen. Das Element 3 weist darüber hinaus Hohlräume 36 und 37 auf. Das Gewebe 32 und das Haltegewebe 33 sind im Ausführungsbeispiel nach Figur 9 mit einer Beschichtung 38 versehen.

    [0021] Durch die wellenförmige Anordnung des Gewebes 32 ist eine wechselseitige Aneinanderreihung von Stegen 321 und Rippen 322 erzielt. Die Rippen 22 bilden mit dem Haltegewebe 33 den Hohlraum 37. Zwischen den Stegen 321 des Elementes und der Haut 34 sind die Hohlräume 36 gebildet. Die Hohlräume 36 werden an ihren Seiten begrenzt durch die auf der Haut 34 aufliegenden Rippen 322. Die Stege 321 weisen im Ausführungsbeispiel die doppelte Breite wie die Rippen 322 auf.

    [0022] Das Element 3 ist aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. Der Rippengrund 3221 ist aus einem Material D hergestellt. Dieses Material ist geeignet, Feuchtigkeit, insbesondere in Form von Schweiß, besonders schnell aufzunehmen. Die Rippenwände 3222 sind aus einem Material E hergestellt. Dieses hat eine Dochtfunktion, die bewirkt, dass der Schweiß von der Haut 34 weg in Richtung der Stege 321 transportiert wird. Die Stege 321 bestehen aus einem Material F. Das Material F ist in der Lage, die vom Material E in Richtung der Stege 321 geförderte Feuchtigkeit an die Umgebung abzugeben, also für eine Verdunstung Sorge zu tragen. Die Verdunstungsfläche ist dabei von der Haut 34 wegverlegt. In den Übergangsbereichen zwischen den einzelnen Materialien ist eine Mischung der Materialien möglich. So befindet sich zwischen den Materialien D und E bzw. E und F jeweils eine Materialkombination, wie dies auch Figur 10 zu entnehmen ist.

    [0023] Aufgrund der sehr schmalen Ausführung der Rippen 322 kommt es zu einer nur punktuellen Berührung des Elementes 3 mit der Haut 34. Dabei sind die mit der Haut in Berührung stehenden Rippengrunde 3221 nicht ganz so hydrophob, wie die übrigen Bereiche des Elementes. Durch die kapillare Wirkung (Dochtwirkung) der Rippenwände 3222 von der Haut 34 weg, entsteht auch bei äußerst hohem Schweißanfall 35 ein trockenes Gefühl auf der Haut. Darüber hinaus ist durch die Verwendung verschiedener Materialien ein optimierter Fluss der Feuchtigkeit erzielt. Durch die von der Haut 34 abstrahlende Körperwärme wird der Fluss der Feuchtigkeit nach außen zusätzlich unterstützt.

    [0024] Das Gewebe 32 und das Haltegewebe 33 sind im Ausführungsbeispiel nach Figur 9 - abschnittsweise - mit einer Beschichtung 38 versehen. Die Beschichtung 38 erfolgt vorzugsweise galvanisch. Sie besteht aus Kupfer, Gold, Polytetrafluorethylen oder - besonders bevorzugt - aus Silber. Mit Hilfe der unterschiedlichen Beschichtungen sind unterschiedliche Wirkungen erzielbar. Beispielsweise kann mit Hilfe von Kupfer bzw. Silber eine antifungizide Wirkung erzielt werden. Eine Beschichtung aus Polytetrafluorethylen bewirkt dagegen eine Reduzierung der Reibung auf der Haut.

    [0025] Der Hohlraum 36 hat die Funktion einer Luftkammer und dient als Wärmespeicher, der den Steg 321 aufheizt. In diesem Hohlraum entsteht die Verdunstungskälte, die zur Erhaltung der Leistungsfähigkeit bei sportlichen Aktivitäten beiträgt. Das Gewebe 32 wird mit Textilrippen 322 angefertigt, mit dem Feuchtigkeit mittels Kapillarwirkung von der Haut 34 weg zu den Stegen 321, die die textile Oberfläche bilden, geleitet wird. Durch die hierdurch beschleunigte Verdunstung 351 auf der verhältnismäßig großen Oberfläche des Steges 321 wird ein Unterdruck in den anliegenden Rippenwänden 3222 bewirkt, der wiederum eine Erhöhung des Feuchteflusses weg von der Haut 34 indiziert. Die Verdunstungsleistung der Stege 321 ist somit um so höher, um so mehr Wärme von der Haut 34 abgegeben wird.

    [0026] Die Jacke C ist aus einem wind- und wasserabweisenden Material hergestellt. Sie ist innen mit einem Futter aus Mesh-Gewebe versehen. Das Gewebe ist leicht und weist angenehme Trageeigenschaften auf, woraus ein hoher Tragekomfort resultiert. Die Jacke C weist über Reißverschlüsse lösbare Ärmel auf. An den freien Enden der Ärmel sind gestrickte Manschetten 11 vorgesehen, die saumlos ausgebildet sind. Die Ärmel sind innen mit Luftführungen 12 versehen, die auf das textile Innenfutter der Ärmel aufgenäht sind. Die Luftführungen 12 erstrecken sich entlang der gesamten Ärmel bis in die Manschetten 11. Auch im Bereich des Rückens sind in der Jacke C Luftführungen 12 vorgesehen, die vertikal ausgerichtet sind und sich bis in den Kragen der Jacke erstrecken.

    [0027] An der Jacke C sind im Brust- und Rückenbereich Schlitze in Form von Horizontallamellen 13 aus wind- und wasserdichtem Gewebe vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel sind vier Horizontallamellen auf der Brust und drei Horizontallamellen auf dem Rücken vorgesehen, die sich in angelegtem Zustand überlappen. Die Horizontallamellen 13 sind beweglich an der Jacke C angeordnet, wodurch ermöglicht ist, dass unter dem Einfluss von Fahrtwind beispielsweise beim Fahrradfahren sich die Lamellen selbsttätig anlegen.

    [0028] Im Ausführungsbeispiel ist ein Mechanismus 131 vorgesehen, über den die Horizontallamellen 13 an die Jacke anlegbar sind. Der Mechanismus 131 besteht aus einer Schnur 132, über die die Lamellen 13 miteinander verbunden sind. Durch Ziehen an der Schnur 132 legen sich die Vertikallamellen 13 an die Jacke an, wodurch der Brust-Bereich ebenfalls wind- und wasserdicht ist. Auf diese Weise ist die Möglichkeit geschaffen, eine Abdichtung hervorzurufen. Vergleichbare Lamellen sind auch auf dem Rücken der Jacke vorgesehen.

    [0029] Im Berich der Armachseln der Jacke ist ein Bereich 14 vorgesehen, der lediglich von Mesh-Gewebe bedeckt ist. Hierdurch ist das Eindringen von Luft in die Jacke ermöglicht, und zwar in einem Bereich, der den höchsten Schweißanfall aufweist. Durch die weit überlappenden Schulterbereiche der Ärmel ist zudem verhindert, das Feuchtigkeit durch Regen oder Schnee in die Jacke eintritt.

    [0030] Die erfindungsgemäße Kombinationsbekleidung zur Klimaregulierung schafft eine optimale Abstimmung der einzelnen Bereiche zur Verbesserung des Hautklimas. Anordnung, Art und Größe der vorgesehenen Klimazonen und Klimaflächen sind so aufeinander abgestimmt, dass sie ihre Wirkung durch Kombination verstärken, wobei ihre Anordnung, Art und Größe keineswegs auf diejenige nach dem Ausführungsbeispiel beschränkt ist. So sind beispielsweise die im Bereich der Achselhöhle vorgesehenen Klimafläche 2, Klimafläche 8 und Bereich 14 sowohl von der Art des verwendeten Gewebes als auch von ihrer Größe so aufeinander abgestimmt, dass eine optimale Klimatisierung dieser Körperstelle erfolgen kann. Ebenso sind der Klimakanal 6 entlang der Ärmel des Langarmshirts B auf die Luftführungen 12 auf der Innenseite der Ärmel der Jacke C abgestimmt. Die Luftführungen 12 verhindern dabei eine unkontrollierte Bewegung der Luft im Ärmel und bewirken vielmehr eine gezielte Führung entlang des Luftkanals. Auch die Anordnung der Horizontallamellen 13 ist auf die Gestaltung der Klimazonen 1 und 9 abgestimmt. Durch die gezielte Zuführung von Luft von außen durch die Öffnungen unter den Horizontallamellen 13 ist die klimaregulierende Wirkung der Klimazonen 1 und 9 verbessert. Ebenso bewirken die auf dem Rücken vorgesehenen Lamellen eine Verbesserung der Entlüftung, wodurch die auf dem Rücken des Singlets A und des Langarmshirts B vorgesehenen Klimazonen in ihrer Wirkung verstärkt werden. Insgesamt ist eine gezielte Be- und Entlüftung vorgesehen. Hierdurch ist eine kontrollierte Luftzirkulation hervorgerufen. Dabei dient die zirkulierende Luft als Trägerelement zur Aufnahme der Feuchtigkeit.

    [0031] Die an Hand der für den Oberkörper vorgesehenen Bekleidungsstücke beschriebene Erfindung ist nicht auf diese beschränkt. Sie gilt gleichermaßen für Beinkleidung oder auch Overalls.


    Ansprüche

    1. Kombinationsbekleidung zur Klimaregulierung für den Oberkörper und/oder die Beine aus mindestens zwei Lagen übereinander getragener Bekleidungsstücke, wobei jede Lage mindestens eine Klimazone aufweist, die einen Luftaustausch ermöglichen, deren Anordnung innerhalb der einzelnen Lagen aufeinander abgestimmt ist, die eine Führung der Luft innerhalb der Bekleidung ermöglichen und die eine Aufnahme von Feuchtigkeit und deren Abtransport durch die Luft ermöglichen, wobei die Luftzirkulation durch Luftkanäle (6, 7) erfolgt, die seitlich durch Wulste (61, 71) begrenzt sind.
     
    2. Kombinationsbekleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lufteintritt durch Schlitze erfolgt.
     
    3. Kombinationsbekleidung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftaustritt durch Schlitze erfolgt.
     
    4. Kombinationsbekleidung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schlitze mit Lamellen (13) versehen sind.
     


    Claims

    1. Breathable multi-purpose clothing for regulating the climate around the upper body and/or the legs, comprising at least two layers of clothing pieces worn one on top of the other, each of which layers incorporates one or more climatic zones which climatic zones enable an exchange of air and the disposition of which climatic zones inside the individual layers is coordinated and which layers enable the air to be guided inside the clothing and moisture to be collected and removed by the air, where the air is circulated through air channels (6, 7) which are bounded at the sides by projecting edge pieces (61, 67).
     
    2. Breathable multi-purpose clothing in accordance with claim 1, characterised in that the air enters through slits.
     
    3. Breathable multi-purpose clothing in accordance with claim 1 or 2, characterised in that the air escapes through slits.
     
    4. Breathable multi-purpose clothing in accordance with claim 2 or 3, characterised in that the slits are provided with slats (13).
     


    Revendications

    1. Vêtement combiné pour la régulation du microclimat corporel du torse et/ou des jambes composé d'au moins deux couches de pièces d'habillement portées l'une sur l'autre, chaque couche présentant au moins une zone climatique, laquelle permet un échange d'air, les zones climatiques étant agencées au sein des différentes couches de manière à être adaptées les unes aux autres et à permettre un guidage de l'air à travers le vêtement de même qu'une absorption de l'humidité et son évacuation par l'air, la circulation de l'air se faisant par des canaux à air (6, 7) limités latéralement par des bourrelets (61, 71).
     
    2. Vêtement combiné suivant la revendication 1, caractérisé en ce que l'entrée de l'air se fait par des fentes.
     
    3. Vêtement combiné suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la sortie de l'air se fait par des fentes.
     
    4. Vêtement combiné suivant la revendication 2 ou 3, caractérisé en ce que les fentes sont équipées de lamelles (13).
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente