[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer beschichteten Turbinenlaufschaufel,
bei dem eine Turbinenlaufschaufel mit mindestens einer Schutzschicht beschichtet wird
und bei dem zur Einstellung der Eigenfrequenz der Turbinenlaufschaufel mindestens
eine Ausnehmung in eine Schaufelspitze eines Schaufelblatts der Turbinenlaufschaufel
eingebracht wird.
[0002] Es ist bekannt, Turbinenlaufschaufeln mit einer Schutzschicht zu versehen, damit
diese beim Betrieb in einer Gasturbine eine erhöhte Lebensdauer aufweisen. Als Schutzschicht
wird dabei häufig eine Korrosionsschutzschicht des Typs MCrAlY auf die gegossen gefertigte
Turbinenlaufschaufel aufgebracht. Die Aufbringung der Schutzschicht erfolgt dabei
in dem Bereich ihrer Oberfläche, welcher im Betrieb der Gasturbine dem Heißgas ausgesetzt
ist. Dieser Bereich umfasst sowohl das Schaufelblatt sowie die Plattform der Turbinenlaufschaufel,
an welcher sich das Schaufelblatt anformt. Neben der Korrosionsschutzschicht kann
zudem eine Wärmedämmschicht im vorgenannten Bereich aufgebracht werden, um den Wärmeeintrag
aus dem Heißgas in das Grundmaterial der Turbinenlaufschaufel so gering wie möglich
zu halten.
[0003] Des Weiteren ist bekannt, dass Turbinenlaufschaufeln einer Schwingungsanregung im
Betrieb der Gasturbine ausgesetzt sind. Die Schwingungsanregung erfolgt aufgrund der
Rotation des Rotors, an dem die Turbinenlaufschaufeln befestigt sind. Einen weiteren
Beitrag zur Schwingungsanregung erfahren die Schaufelblätter der Turbinenlaufschaufeln
durch das auf sie auftreffende Heißgas. Da die Schaufelblätter der Turbinen - laufschaufeln
- in Strömungsrichtung des Heißgases gesehen - hinter einem Kranz von Turbinenleitschaufeln
umlaufen, werden diese durch zyklisch auftreffendes Heißgas zum Schwingen angeregt.
Daher ist es erforderlich, das jede Turbinenlaufschaufel eine ausreichend hohe Eigenfrequenz
aufweist, dass sowohl die von der Rotordrehzahl als auch die vom Heißgas herrührende
Schwingungsanregung mit den jeweiligen Anregungsfrequenzen nicht zu einer unzulässig
hohen Schwingung des Schaufelblatts führt. Dementsprechend werden im Stand der Technik
die Turbinenlaufschaufeln derartig ausgelegt, dass deren Eigenfrequenz von den Anregungsfrequenzen
der stationären Gasturbine abweicht. Daher wird bei der Entwicklung der Turbinenlaufschaufel
darauf geachtet, dass die fertige Turbinenlaufschaufel insgesamt den Anforderungen
bezüglich der Eigenresonanz genügt.
[0004] Im Fertigungsprozess der Turbinenlaufschaufel ist daher vorgesehen, jede einzelne
Turbinenlaufschaufel auf ihre Schwingungseigenschaften zu überprüfen. Sofern die Turbinenlaufschaufel
den vorgegebenen Frequenzwerten an Eigenfrequenz nicht erfüllt, ist diese zu verwerfen
oder mittels geeigneter Maßnahmen derart zu manipulieren, dass diese danach für den
Betrieb geeignet ist und die Anforderungen an die Eigenfrequenz erfüllt. Um Turbinenlaufschaufeln,
welche allein aufgrund Ihrer Schwingungseigenschaft nicht zum Einsatz in der Gasturbine
vorgesehen sind, der Benutzung doch zuzuführen, ist aus der
US 4,097,192 bekannt, am Schaufelblatt der Turbinenlaufschaufel stirnseitig eine Ausnehmung einzubringen,
wodurch die Masse der Turbinenlaufschaufel an ihrem freien, schwingfähigen Ende reduziert
werden kann. Durch die Reduzierung der Masse der Turbinenlaufschaufel wird die Schwingungseigenschaft
positiv beeinflusst. Ihre Eigenfrequenz kann durch das Entfernen der Masse, insbesondere
an ihrem äußeren Ende, zu größeren Eigenfrequenzen verschoben werden.
[0005] Zudem offenbart die
WO2003/06260A1 ein Verfahren zur Frequenzänderung von bereits einsatzfertigen Laufschaufeln. Gemäß
diesem wird zur Frequenzänderung auf das Schaufelblatt ein metallischer Überzug im
Bereich der Schaufelblattspitze aufgebracht, dessen Dicke sich an der Austrittskante
und in radialer Richtung zum Schaufelfuß hin kontinuierlich verjüngt. Dies hat jedoch
den Nachteil, dass damit auch die Aerodynamik der Laufschaufel verändert wird.
[0006] Außerdem ist bekannt, dass an zuvor in Gasturbinen eingesetzten Turbinenlaufschaufeln
Maßnahmen zur Lebensdauerverlängerung durchgeführt werden. Diese Maßnahmen umfassen
einerseits die Beseitigung von während des Betriebs entstandenen Rissen und andererseits
die Erneuerung der auf den Turbinenlaufschaufeln vorgesehenen Schutzschichten.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zum Herstellen von
beschichteten Turbinenlaufschaufeln, deren Eigenfrequenz den Anforderungen für den
Einsatz innerhalb einer stationären Gasturbine entspricht.
[0008] Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst, wobei sich vorteilhafte Ausgestaltungen in den Unteransprüchen
widerspiegeln.
[0009] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass das Einbringen der Ausnehmungen zur
Einstellung der Eigenfrequenz nach dem Beschichten der Turbinenlaufschaufel erfolgen
soll. Erst nach dem Beschichten der Turbinenlaufschaufel hat diese ihre endgültige
Gestalt und ihr endgültiges Gewicht erreicht, wobei auch die Eigenfrequenz (= Resonanzfrequenz)
der Turbinenlaufschaufel davon abhängt. Insbesondere das Aufbringen einer Korrosionsschicht
auf eine Turbinenlaufschaufel führt zu einer signifikanten Massenzunahme, wodurch
sich die Eigenfrequenz der betreffenden Turbinenlaufschaufel verkleinert. Hierdurch
besteht die Gefahr, dass die Eigenfrequenz der Turbinenlaufschaufel in die Nähe einer
der Anregungsfrequenzen gelangt, so dass eine schädliche oder die Lebensdauer verkürzende
Schwingungsanregung der Turbinenlaufschaufel bzw. des Schaufelblatts beim Betrieb
der Gasturbine wahrscheinlicher ist. Turbinenlaufschaufeln, die während des Betriebs
der Gasturbine fortlaufend eine Schwingungsanregung erfahren und fortlaufend schwingen,
weisen eine erhöhte Bruchgefahr und eine verkürzte Lebensdauer auf. Die Belastung,
die die Turbi nenschaufel durch die Schwingungsanregung erfährt, wird auch als HCF-Belastung
bezeichnet (High Cycle Fatigue).
[0010] Die Erfindung schlägt vor, insbesondere eine gebrauchte Turbinenlaufschaufel, die
bereits einen Teil ihrer Lebensdauer verbraucht hat und durch ein sog. Refurbishment
- Aufarbeitung - eine Lebensdauerverlängerung erhalten soll, für den Betrieb in der
stationären Gasturbine anzupassen. Da das Refurbishment häufig das Entschichten einer
Turbinenlaufschaufel umfasst sowie ein Wiederbeschichten in den vorgenannten Bereichen,
ist die aufgearbeitete Turbinenlaufschaufel nach dem Beschichten einer Überprüfung
der Eigenfrequenz zu unterziehen, wobei ggf. durch das Entfernen von Masse im Bereich
der Schaufelspitze des Schaufelblatts diese verbessert werden kann. Durch die Entfernung
der Masse am freien Ende der Turbinenlaufschaufel wird die Eigenfrequenz von den Anregungsfrequenzen
weg verschoben.
[0011] Häufig wird bei der Aufbereitung der Turbinenlaufschaufel auch ein sog. Upgrade (Modernisierung)
der Gasturbine durchgeführt, was zu einer höheren Leistungsabgabe und zu einem verbesserten
Wirkungsgrad der Gasturbine durch eine Erhöhung der zulässigen Heißgastemperatur führen
soll. Die höhere zulässige Heißgastemperatur führen dazu, dass sowohl die Korrosionsschutzschicht
als auch die Wärmedämmschicht mit einer größeren Schichtdicke als ursprünglich geplant
auf die entschichtete Turbinenschaufel aufgetragen werden muss, damit diese auch den
höheren Temperaturen standhalten kann. Die größere Schichtdicke führt zu einer Zunahme
an Masse. Um die Massenzunahme zu kompensieren und die ursprünglichen Schwingungseigenschaften
der Turbinenlaufschaufel wieder zu erreichen, wird in die Stirnseite der Schaufelspitze
des Schaufelblatts ein Loch in Richtung des Schaufelfußes der Turbinenschaufel gebohrt,
wodurch die schwingungsrelevante Masse am freien Ende der Turbinenlaufschaufel entnommen
werden kann. Dabei werden mehrere Bohrungen durchgeführt. Insgesamt bleibt durch diese
Anordnung die Integrität und Festigkeit der Turbinenlaufschaufel unbeeinträchtigt.
Es ist dabei vorgesehen, dass, wenn eine gegebene Masse durch Bohrungen im Schaufelblatt
entfernt werden soll, eher eine größere Anzahl von Bohrungen mit einer geringen Bohrtiefe
vorzusehen sind als eine geringe Anzahl von Bohrungen mit einer größeren Bohrtiefe.
[0012] Eingebaut in den Rotor einer Turbine führen die Turbinenlaufschaufeln dann zu einem
erfindungsgemäßen Ring aus Turbinenlaufschaufeln für den Rotor einer Turbine, welcher
dann besondern unanfällig ist für von Heißgas herrührende Schwingungsanregung der
Schaufelblätter. Vorzugsweise sind dabei alle Turbinenlaufschaufeln des Rings mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt worden.
[0013] Die Bohrungen können eine Bohrtiefe von bis zu 50% der - bezogen auf die Einbaulage
der Turbinenlaufschaufel in einer stationären Gasturbine - radialen Erstreckung des
Schaufelblatts betragen. Dies ist möglich, da in diesem Bereich vergleichsweise geringe
mechanische Belastungen im Schaufelblatt auftreten und eine Schwächung des Materialquerschnitts
trotz der hohen Fliehkräfte zulässig ist.
Vorzugsweise kann das Verfahren auch bei einer Turbinenlaufschaufel angewendet werden,
welche ein innen kühlbares Schaufelblatt aufweist. In diesem Fall sind die Bohrungen
an den Stellen des Schaufelblatts vorzusehen, bei denen so genannte Stützrippen zwischen
der saugseitigen Schaufelblattwand und der druckseitigen Schaufelblattwand in diese
einmünden. Alternativ oder zusätzlich können zudem Bohrungen in dem Abschnitt der
Hinterkante eingebracht werden, in dem Saugseitenwand und Druckseitenwand zusammenlaufen.
Um eine Korrosion der Turbinenlaufschaufel im Inneren der Bohrungen bzw. der Ausnehmungen
zu vermeiden, kann vorgesehen sein, dass nach dem Einbringen der Bohrungen deren Öffnungen
mittels eines Stopfens oder eines Lots oberflächlich verschlossen werden. Die Bohrungen
werden dabei aber nicht aufgefüllt, so dass ein Hohlraum verbleibt.
[0014] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert, wobei identische Bezugszeichen
gleich wirkende Bauteile beschreiben.
[0015] Es zeigen:
- FIG 1
- das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen von beschichteten Turbinenlaufschaufeln,
- FIG 2
- den Ablauf und das Verfahren zum Aufarbeiten von gebrauchten Turbinenlaufschaufeln,
- FIG 3
- eine perspektivische Ansicht auf das Schaufelblatt einer Turbinenlaufschaufel mit
schaufelspitzseitig angeordneten Bohrungen und
- FIG 4
- den Querschnitt durch eine erfindungsgemäße, innen- gekühlte Turbinenlaufschaufel.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren 10 ist in FIG 1 dargestellt. Das Verfahren 10 zum
Herstellen von beschichteten Turbinenlaufschaufeln umfasst in einem ersten Schritt
12 das Beschichten der Turbinenlaufschaufel mit einer Schutzschicht. Die Schutzschicht
ist dabei vorzugsweise eine Korrosionsschutzschicht vom Typ MCrAlY. Alternativ kann
auch eine zweilagige Schutzschicht vorgesehen sein, die als Bondcoat eine Schicht
vom Typ MCrAlY umfasst, auf der weiter außen eine keramische Wärmedämmschicht (thermal
barrier coat-TBC) aufgebracht worden ist. Da die Turbinenlaufschaufel in der Regel
gegossen ist und dementsprechend einen gegossenen Grundkörper umfasst, wird durch
das Aufbringen der Schutzschicht, insbesondere eine Korrosionsschutzschicht, deren
Masse weiter erhöht. Die mit der Massenerhöhung einhergehende Veränderung der Eigenfrequenz
der Turbinenlaufschaufel kann durch das Einbringen von Ausnehmungen an der Schaufelspitze
des Schaufelblatts der Turbinenlaufschaufel in einem zweiten Verfahrensschritt 14
kompensiert werden. Es ist dabei vorgesehen, dass derartig viele und derartig tiefe
Ausnehmungen in die Stirnseite des Schaufelblatts der Turbinenlaufschaufel eingebracht
werden, bis die Turbinenlaufschaufel den Anforderungen an die Eigenfrequenz genügt.
Es kann dabei sein, dass trotz der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die
Eigenfrequenz nicht stark genug beeinflusst werden kann, dass diese den Anforderungen
genügt. In diesem Falle ist die Turbinenlaufschaufel für eine weitere Nutzung nicht
geeignet.
[0017] In FIG 2 ist ein Verfahren 20 dargestellt, bei dem gebrauchte, d.h. bereits im Betrieb
einer stationären Gasturbine eingesetzte Turbinenlaufschaufeln durch einen Aufarbeitungsprozess
- das so genannte Refurbishment - teilerneuert werden. Das Refurbishment dient als
eine die Lebensdauer verlängernde Maßnahme für die Turbinenlaufschaufel. Demnach werden
Turbinenlaufschaufeln in einem ersten Verfahrensschritt 22 einem Heißgas der Gasturbine
bei deren Betrieb ausgesetzt. Während einer Inspektion bzw. Revision der Gasturbine
werden die Turbinenlaufschaufeln ausgebaut und, sofern wiederaufarbeitbar, dem Aufarbeitungsprozess
zugeführt. Der Aufarbeitungsprozess umfasst dabei einen Schritt 24, in dem gegebenenfalls
beschichtete Turbinenlaufschaufeln entschichtet werden. Die Entschichtung ist erforderlich,
wenn beispielsweise mittlere oder größere Risse in der Schutzschicht vorhanden sind
oder Teilabplatzungen oder Abrieb die tatsächliche Schichtdicke unter ein erforderliches
Mindestmaß schrumpfen ließen. In einem nachfolgenden optionalen Schritt 26 sind gegebenenfalls
im Grundmaterial der Turbinenlaufschaufel entstandene Risse durch bekannte Reparaturverfahren
zu eliminieren. In einem weiteren Schritt 28 erfolgt dann das Wiederbeschichten der
Turbinenlaufschaufel mit einer einlagigen oder zweilagigen Schutzschicht, wonach abschließend
in einem letzten Schritt 30 das Bohren von Löchern in die Stirnseite der Schaufelspitze
in Richtung eines Schaufelfußes der Turbinenlaufschaufel zur Einstellung der Eigenfrequenz
gebohrt werden können.
[0018] In FIG 3 ist eine Turbinenlaufschaufel 40 teilweise in perspektivischer Darstellung
gezeigt. Die Turbinenlaufschaufel 40 umfasst bekanntermaßen einen nicht dargestellten
im Querschnitt tannenbaumförmigen Schaufelfuß, an dem sich eine nicht dargestellte
Schaufelplattform anschließt. An der Schaufelplattform ist ein freistehendes Schaufelblatt
42 angeordnet, welches im Querschnitt tropfenförmig ausgebildet aerodynamisch gekrümmt
ist. Das Schaufelblatt 42 umfasst eine Druckseite 44 und eine Saugseite 46. In FIG
3 ist lediglich die Schaufelblattspitze 48 dargestellt, welcher dem an der Plattform
befestigten Ende des Schaufelblatts 42 gegenüberliegt. Zwischen der Schaufelblattspitze
48 und der Plattform weist das Schaufelblatt 42 eine Höhe H auf, welche, bezogen auf
ihre Einbaulage in einer axial durchströmten stationären Gasturbine, in Richtung der
Radialrichtung erfasst werden kann. Das aerodynamisch gekrümmte Schaufelblatt 42 umfasst
eine Schaufelmittenlinie 50, welche mittig zwischen der Saugseite 46 und der Druckseite
44 von einer Anströmkante zu einer Hinterkante verläuft. Die Schaufelblattmittenlinie
50 ist in strichpunktierter Linienart dargestellt. Entlang der Schaufelblattmittenlinie
50 verteilt sind beispielsweise vier Ausnehmungen in Form von Bohrungen 52 vorgesehen,
welche sich von der Stirnseite des Schaufelblatts 42 in Richtung des Schaufelfußes
der Turbinenlaufschaufel 40 erstrecken. Mittels der Bohrungen 52 wurde am freien Ende
der Turbinenlaufschaufel 40 das Gewicht reduziert, wodurch die Eigenfrequenz zu höheren
Frequenzen verschoben worden ist.
[0019] Mittels der stirnseitig angeordneten Bohrungen kann ungefähr eine 10%ige Frequenzverschiebung
der Eigenfrequenz erfolgen. Das in FIG 3 dargestellte Schaufelblatt 42 ist dabei ungekühlt.
[0020] In FIG 4 ist der Querschnitt durch das Schaufelblatt 42 einer nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Turbinenlaufschaufel 40 gezeigt. Der Schnitt wurde dabei in
den Bereich der Schaufelblattspitze 48 gelegt. Die Turbinenschaufel 40 gemäß FIG 4
umfasst den gegossenen Grundkörper 41, auf den saugseitig als auch druckseitig eine
Schutzschicht 54 aufgebracht worden ist. Die Schutzschicht 54 hat die Masse der Turbinenlaufschaufel
40 signifikant erhöht, wodurch sich eine Änderung der Eigenfrequenz zu geringeren
Frequenzen ergeben hat. Um diese Verschiebung der Eigenfrequenz zu kompensieren, werden
von der Stirnseite des Schaufelblatts 42 Bohrungen 52 eingebracht. Die Bohrungen 52
sind an den Stellen im Schaufelblatt 42 vorgesehen, an denen sich die im Inneren vorhandenen
Stützrippen 56 mit der druckseitigen oder saugseitigen Schaufelwand 44, 46 verbinden.
Auch kann vorgesehen sein, im Bereich der Hinterkante der Turbinenlaufschaufel 40,
an dem sich die saugseitige Druckwand 46 mit der druckseitigen Schaufelwand 44 vereint,
die Bohrungen 52 anzubringen, welche dabei vorzugsweise in diesem Abschnitt der Schaufelblattmittenlinie
dort verteilt sind.
[0021] Insgesamt schlägt somit die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen von beschichteten
Turbinenlaufschaufeln 40 vor, deren Frequenzeigenschaft besonders einfach an die erforderlichen
Randbedingungen angepasst werden kann. Hierzu ist vorgesehen, dass das Einbringen
von Ausnehmungen in eine Schaufelspitze 48 des Schaufelblatts 42 der Turbinenschaufel
40 nach dem Beschichten der Turbinenlaufschaufel 40 erfolgt. Hierdurch ist eine Methode
angegeben, mit der die Schwingungseigenschaft der Turbinenschaufel besonders einfach
und variabel eingestellt werden kann. Ausschuss von Turbinenlaufschaufeln 40 kann
somit reduziert werden. Ebenso ist es möglich, eine aufgrund von Designänderungen
sonst unbrauchbar gewordene Turbinenschaufel derartig anzupassen, dass sie zumindest
den Anforderungen bezüglich der Eigenfrequenz wieder genügt. Auch können mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren bereits gebrauchte Turbinenschaufeln in einem Refurbishment-Prozess so aufbereitet
werden, dass sie wiederverwendet werden können.
1. Verfahren (10, 20) zum Herstellen einer beschichteten Turbinenlaufschaufel (40),
bei dem eine Turbinenlaufschaufel (40) mit mindestens einer Schutzschicht (54) beschichtet
wird und
bei dem zur Einstellung der Eigenfrequenz der Turbinenlaufschaufel (40) mindestens
eine Ausnehmung in eine Schaufelspitze (48) eines Schaufelblatts (42) der Turbinenlaufschaufel
(40) eingebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einbringen der Ausnehmung nach dem Beschichten der Turbinenlaufschaufel (40) erfolgt,
wobei als Ausnehmung ein Loch (52) in die Schaufelspitze (48) in Richtung eines Schaufelfußes
der Turbinenlaufschaufeln (40) gebohrt wird und bei dem mehrere Bohrungen durchgeführt
werden.
2. Verfahren (10, 20) nach Anspruch 1,
bei dem die Bohrtiefe bis zu 50% der - bezogen auf die Einbaulage der Turbinenlaufschaufel
(40) - radialen Erstreckung des Schaufelblatts (42) beträgt.
3. Verfahren (10, 20) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, welches nach dem Entschichten
einer Turbinenlaufschaufel (40) durchgeführt wird.
4. Verfahren (10 ,20) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welches auf eine Turbinenlaufschaufel
(40) mit einem innenkühlbaren Schaufelblatt (42) angewendet wird.
5. Verfahren (10, 20) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem die Ausnehmungen wieder verschlossen werden.
6. Verfahren (10, 20) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
bei dem als Schutzschicht (54) eine Korrosionsschutzschicht und/oder Wärmedämmschicht
auf die Turbinenlaufschaufel aufgebracht wird.
1. Method (10, 20) for the production of a coated turbine moving blade (40), in which
a turbine moving blade (40) is coated with at least one protective layer (54), and
in which, in order to set the characteristic frequency of the turbine moving blade
(40), at least one recess is introduced into a blade tip (48) of a blade leaf (42)
of the turbine moving blade (40), characterized in that the introduction of the recess takes place after the coating of the turbine moving
blade (40), a hole (52) being drilled as a recess into the blade tip (48) in the direction
of a blade foot of the turbine moving blades (40), and in which a plurality of bores
are made.
2. Method (10, 20) according to Claim 1, in which the drill depth amounts to 50% of the
radial extent of the blade leaf (42) with respect to the installation position of
the turbine moving blade (40).
3. Method (10, 20) according to one of Claims 1 to 2, which is carried out after the
coating has been removed from a turbine moving blade (40).
4. Method (10, 20) according to one of Claims 1 to 3, which is applied to a turbine moving
blade (40) having an internally coolable blade leaf (42).
5. Method (10, 20) according to one of the preceding claims, in which the recesses are
closed again.
6. The method (10, 20) according to one of the preceding claims, in which a corrosion
protection layer and/or a heat insulation layer are/is applied as a protective layer
(54) to the turbine moving blade.
1. Procédé de fabrication d'une aube ( 40 ) mobile de turbine revêtue,
dans lequel on revêt une aube ( 40 ) mobile de turbine d'au moins une couche ( 54
) de protection et
dans lequel, pour régler la fréquence propre de l'aube ( 40 ) mobile de turbine, on
ménage au moins un évidement dans une pointe ( 46 ) d'une lame ( 42 ) de l'aube (
40 ) mobile de turbine,
caractérisé en ce que
on ménage l'évidement après le revêtement de l'aube ( 40 ) mobile de turbine en perçant,
comme évidement, un trou ( 52 ) dans la pointe ( 48 ) de l'aube en direction d'une
emplanture de l'aube ( 40 ) mobile de turbine et dans lequel on ménage plusieurs trous.
2. Procédé ( 10, 20 ) suivant la revendication 1,
dans lequel la profondeur du trou représente jusqu'à 50%, rapporté à la position de
montage de l'aube ( 40 ) mobile de turbine, de l'étendue radiale de la lame ( 42 )
de l'aube.
3. Procédé ( 10, 20 ) suivant l'une des revendications 1 à 2, qui s'effectue après avoir
enlevé des couches ( 40 ) à une aube mobile de turbine.
4. Procédé ( 10, 20 ) suivant l'une des revendications 1 à 3, qui est appliqué sur une
aube ( 40 ) mobile de turbine ayant une lame ( 42 ) d'aube, qui peut être refroidie
de l'intérieur.
5. Procédé ( 10, 20 ) suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel on referme les évidements.
6. Procédé ( 10, 20 ) suivant l'une des revendications précédentes,
dans lequel on dépose, comme couche ( 54 ) de protection, une couche de protection
vis-à-vis de la corrosion et/ou une couche calorifuge sur l'aube mobile de turbine.