Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines aus mehreren Druckprodukten gebildeten, klebegebundenen Druckerzeugnissen

Abstract

 Bei einem Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Druckprodukten (1) gebildeten, klebegebundenen Druckerzeugnisses werden die Druckprodukte (1) auf einem Zuführabschnitt (6) einer Verarbeitungsstrecke (2) von oben zugeführt und in beabstandeten Aufnahmeeinheiten (4) einer umlaufenden Fördervorrichtung (5) zu losen Buchblocks (7) aufeinanderliegend zusammengetragen und wenigstens mittelbar danach in eine oberhalb der Verarbeitungsstrecke (2) etwa parallel verlaufende Klebebindevorrichtung (10) überführt, wobei das Zusammentragen der Druckprodukte (1) in einer in Förderrichtung (F) seitlichen Schräglage der Aufnahmeeinheiten (4) erfolgt und die lose zusammengetragenen Buchblocks (7) zwecks Überführung in die Klebebindevorrichtung (10) in eine etwa vertikale Stehlage verschwenkt werden.

Beschreibung

[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Druckprodukten gebildeten, klebegebundenen Druckerzeugnisses, bei dem die Druckprodukte auf einem Zuführabschnitt einer Verarbeitungsstrecke von oben zugeführt und in beabstandeten Aufnahmeeinheiien einer umlaufenden Fördervorrichtung zu losen Buchblocks aufeinanderliegend zusammengetragen und wenigstens mittelbar danach in eine oberhalb der Verarbeitungsstrecke etwa parallel verlaufende Klebebindevorrichtung überführt werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

[0002] Die vorveröffentlichte EP 1 886 832 A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines aus mehreren Druckprodukten gebildeten klebegebundenen Druckerzeugnisses, bei dem die Druckprodukte auf einem ersten Förderabschnitt einer Förderstrecke einer umlaufenden Fördervorrichtung zu losen Buchblocks zusammengetragen und auf einem nachfolgenden Förderabschnitt an der umlaufenden Fördervorrichtung einer Klebebindevorrichtung zugeführt werden. Die umlaufende Fördervorrichtung weist in Abständen sich folgende Fördereinheiten auf, die im Bereich des ersten Förderabschnittes eine gegen die Förderrichtung geneigte Rücklage einnehmen und auf denen die Druckprodukte beim Passieren von Anlegern übereinanderliegend zusammengetragen werden. Auf dem anschliessenden Förderabschnitt werden die Fördereinheiten vorerst zur grösseren Abstandsbildung beschleunigt und daraufhin so in eine stehende Lage geschwenkt, dass die zu Buchblocks zusammengetragenen Druckprodukte in die darüber parallel verlaufenden, geöffneten Transportklammern einer Klebebindevorrichtung angehoben werden können.

[0003] Die bekannte EP 1 886 833 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von aus mehreren zusammengetragenen Druckprodukten gebildeten klebegebunden Druckerzeugnissen, vornehmlich Buchblocks. Dabei werden die Druckprodukte auf einem ersten Förderabschnitt einer aus in Abständen hintereinander umlaufenden Fördereinheiten gebildeten Fördervorrichtung zusammengetragen, anschliessend auf einem an den ersten Abschnitt anschliessenden Abschnitt der Fördervorrichtung zur Bildung eines grösseren Abstandes beschleunigt und um 90° an einer senkrechten Achse geschwenkt, so dass sie von einem parallel verlaufenden Transporteur erfasst werden, bevor sie in eine senkrechte Lage gestellt und in die darüber parallel verlaufenden, geöffneten Transportklammem einer Klebebindevorrichtung angehoben werden.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und/oder eine Vorrichtung zu schaffen, mit dem/der ein bewährtes Zusammentragsystem verwendet und eine einfache Überführungsstrecke der zu Buchblocks zusammengetragenen Druckprodukte in eine Klebebindevorrichtung benutzt werden kann.

[0005] Die Aufgabe wird efindungsgemäss dadurch gelöst, dass das Zusammentragen der Druckprodukte in einer in Förderrichtung seitlichen Schräglage der Aufnahmeeinheiten erfolgt und die lose zusammengetragenen Buchblocks zwecks Überführung in die Klebebindevorrichtung in eine etwa vertikale Stehlage verschwenkt werden.

[0006] Die Erfindung wird anschliessend unter Bezugnahme auf die Zeichnung und den zitierten Stand der Technik, auf die bezüglich aller in der Beschreibung nicht erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert.

Fig. 1

Einen Ausschnitt aus einer Vorrichtung zur Herstellung von klebegebundenen Druckerzeugnissen in stark vereinfachter Darstellung,

Fig. 2

eine Zuführvorrichtung nach Fig. 1 und

Fig. 3

eine Seitenansicht des Zuführabschnitts.

[0007] Die Fig. 1 und Fig. 2 zeigen Ausschnitte einer Vorrichtung zur Herstellung eines aus mehreren Druckprodukten 1 gebildeten, klebegebundenen Druckerzeugnisses, mit der die Druckprodukte 1 jeweils entlang einer Verarbeitungsstrecke 2 mittels auf einer Bahn 3 umlaufenden, in Förderichtung F hintereinander beabstandete Aufnahmeeinheiten 4 aufweisenden Fördervorrichtung 5 auf einem Zuführabschnitt 6 zu losen Buchblocks 7 zusammengetragen und auf einem nachfolgenden Förderabschnitt 8 in jeweils eine Klammer 9 einer darüber etwa parallel verlaufenden Klebebindevorrichtung 10 überführt werden. Die Aufnahmeeinheiten 4 werden dabei durch entlang der Verarbeitungsstrecke 2 nebeneinander angeordnete, den Zuführabschnitt 6 bildende Zuführvorrichtungen 11 von oben beschickt, wobei die Aufnahmeeinheiten 4 jeweils eine an einem Gestell 12 befestigte, quer zur Förderrichtung F seitlich schräg abfallende Tragfläche 13 mit einer Stützwand 14 aufweisen und um eine in Förderrichtung F und an einem seitlichen Ende der Tragfläche 13 resp. im Bereich der Stützwand 14 angeordnete Schwenkachse 15 in eine etwa vertikale Stehlage verschwenkbar sind. Durch die Schräglage der Aufnahmeeinheiten 4 können die Druckprodukte 1 auf der Tragfläche 13 an die Stützwand 14 rutschen und bleiben somit quer zur Förderrichtung F sauber ausgerichtet und in einer stabilen Lage. Die Gestelle 12 sind in regelmässigen Abständen hintereinander mit einem ersten Zugmittel 16 antriebsverbunden und durch Rollen 17 auf mit dem Maschinengestell verbundenen Führungsschienen 18 geführt. Die Zuführvorrichtungen 11 werden gebildet durch nicht dargestellte Vereinzelungsvorrichtungen, die die Druckprodukte 1 einem Stapel entnehmen und einem Förderer 19 zuführen, dem ein eine Zwischenablage 20 bildender Ablagetisch 21 nachgeschaltet ist, auf dem die Druckprodukte 1 vor dem Weitertransport zu den Aufnahmeeinheiten 4 taktsynchron abgelegt werden. Vom Ablagetisch 21 werden die Druckprodukte 1 durch Mitnehmer 22 an dem hinteren Ende der Aufnahmeeinheiten 4 übernommen und exakt nach ihren hinteren Kanten ausgerichtet auf den Aufnahmeeinheiten 4 abgelegt. Der Förderer 19 kann beispielsweise, wie in den Fig. 2 und Fig. 3 dargestellt, als ein durch ein Unterband 23 und ein Oberband 24 gebildeter Bandförderer ausgebildet sein. Es ist jedoch auch ein durch an einem Zugmittel befestigte Greifer gebildeter Förderer 19 denkbar. Damit die Druckprodukte 1 auf dem Ablagetisch 21 nicht unkontrolliert rutschen und dadurch ihre Synchronität verlieren, ist dem Ablagetisch 21 eine, die zugeführten Druckprodukte 1 bremsende Führung 25 zugeordnet, die die Druckprodukte 1 auf dem Weg in die Endposition der Aufnahmeeinheiten 4 bremst. Um ein Verschieben der Buchblocks 7 auf den Aufnahmeeinheiten 4 während einer Bremsphase vermeiden zu können, sind an einem zweiten Zugmittel 26 befestigte und am Gestell 12 geführte Gegenhalter 27 vorgesehen. Die Distanz der den Ablagetisch 21 in Förderrichtung F durchsetzenden Gegenhalter 27 zu den Mitnehmern 22 sollte für eine Aufstossbewegung etwas grösser sein, als die Länge der zu sammelnden Druckprodukte 1, Durch die Befestigung der Gegenhalter 27 am zweiten Zugmittel 26 lässt sich eine einfache Formatverstellung verwirklichen, da nur die relative Lage des zweiten Zugmittels 26 der Gegenhalter 27 zum ersten Zugmittel 16 der Aufnahmeeinheiten 4 verstellt werden muss. Die Zuführung erfolgt vorzugsweise in einer Schräglage quer zur Förderrichtung F der Druckprodukte 1. Nach dem Zuführabschnitt 6 werden auf dem Förderabschnitt 8 die Aufnahmeeinheiten 4 um die Schwenkachse 15 kontinuierlich in eine etwa vertikale Stehlage geschwenkt. Hierzu werden die Aufnahmeeinheiten 4 beispielsweise durch eine nicht dargestellte, wendelartige Steuerschiene und eine an den Aufnahmeeinheiten 4 gelagerte Führungsrolle hochgeschwenkt. Zur seitlichen Führung der losen Buchblocks 7 ist im Förderabschnitt 8 eine Führungsanordnung 28 vorgesehen, die die Buchblocks 7 auf der der Tragfläche 13 gegenüberliegenden Seite während der Förderung stützend führt Die Führungsanordnung 28 kann beispielsweise durch Führungsstangen 29, flächige Führungselemente oder eine gegen die Buchblocks 7 gerichtete Biasdüsenanordnung ausgebildet sein. Nach dem Hochschwenken in die vertikale Lage werden die Buchblocks 7 durch eine Hebevorrichtung 30 in die Klammern 9 der Klebebindevorrichtung 10 gehoben. Die Hebevorrichtung 30 besteht aus mehreren an einem weiteren umlaufenden Zugmittel 31 befestigten, rechenartigen Auflagen 32, die die Stützwand 14 der Aufnahmeeinheiten 4 bei der Übernahme der Buchblocks 7 in vorgesehenen Ausnehmungen durchfahren.

Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines aus mehreren Druckprodukten (1) gebildeten, klebegebundenen Druckerzeugnisses, bei dem die Druckprodukte (1) auf einem Zuführabschnitt (6) einer Verarbeitungsstrecke (2) von oben zugeführt und in beabstandeten Aufnahmeeinheiten (4) einer umlaufenden Fördervorrichtung (5) zu losen Buchblocks (7) aufeinanderliegend zusammengetragen und wenigstens mittelbar danach in eine oberhalb der Verarbeitungsstrecke (2) etwa parallel verlaufende Klebebindevorrichtung (10) überführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Zusammentragen der Druckprodukte (1) in einer in Förderrichtung (F) seitlichen Schräglage der Aufnahmeeinheiten (4) erfolgt und die lose zusammengetragenen Buchblocks (7) zwecks Überführung in die Klebebindevorrichtung (10) in eine etwa vertikale Stehlage verschwenkt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (1) auf dem Überführungsweg jeweils vor Erreichen der Aufnahmeeinheiten (4), resp. vor dem Weitertransport in die Aufnahmeeinheiten (4) in einer Zwischenablage (20) abgelegt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (1) ihre Endposition in den Aufnahmeeinheiten (4) mittels eines an dem hinteren Ende einer Aufnahmeeinheit (4) angeordneten, als Anschlag dienenden, die Druckprodukte (1) in der Zwischenablage (20) erfassenden Mitnehmers (22) erreichen.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckprodukte (1) auf dem Weg in die Endposition der Aufnahmeeinheiten (4) abgebremst werden.

5. Vorrichtung zur Herstellung eines aus mehreren Druckprodukten (1) gebildeten, klebegebundenen Druckerzeugnisses, mit der die Druckprodukte (1) jeweils mittels entlang einer Verarbeitungsstrecke (2) hintereinander angeordneter, einen Zuführabschnitt (6) bildende Zuführvorrichtungen (11) von oben einer in Förderichtung (F) hintereinander beabstandete Aufnahmeeinheiten (4) aufweisenden, auf einer Bahn (3) umlaufenden Fördervorrichtung (5) zu losen Buchblocks (7) zusammengetragen und auf einem nachfolgenden Förderabschnitt (8) der Fördervorrichtung (5) in jeweils eine Klammer (9) einer darüber etwa parallel verlaufenden Klebebindevorrichtung (10) überführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinheiten (4) eine quer zur Förderrichtung (F) seitlich schräg abfallende Tragfläche (13) mit einer Stützwand (14) aufweisen und um eine in Förderrichtung (F) angeordnete Schwenkachse (15) in eine etwa vertikale Stehlage verschwenkbar sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Aufnahmeeinheiten (4) jeweils eine an einem Gestell (12) befestigte Tragfläche (13) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmeeinheiten (4) an einem seitlichen Ende der Tragfläche (13), resp. im Bereich der Stützwand (14) eine Schwenkachse (15) aufweisen.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass den Zuführvorrichtungen (11) jeweils ein nachgeschalteter, über der Fördervorrichtung (5) befestigter Ablagetisch (21) zugeordnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ablagetisch (21) eine die zugeführten Druckprodukte (1) bremsende Führung (25) zugeordnet ist,

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführvorrichtung (11) der Druckprodukte (1) nach der Schräglage der Aufnahmeeinheiten (4) ausgebildet ist.

Zeichnung