[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bahnkantenregelung einer Folie, insbesondere
zur Folienführung in Blistermaschinen der pharmazeutischen Industrie.
[0002] Derartige Vorrichtungen zur Bahnkantenregelung von Folien sind in Blistermaschinen
bereits seit langem bekannt. Bei der Herstellung von Blisterverpackungen werden eine
Formfolie und eine Deckfolie in der Blistermaschine miteinander versiegelt, wobei
in die Formfolie zuvor Blisternäpfe geformt werden, welche mit pharmazeutischen Produkten
befüllt werden. Zur Folienführung sowohl der Formfolie als auch der Deckfolie ist
eine Bahnkantenregelung notwendig, weil die Folien während ihres Transportes durch
die Maschine dazu neigen, quer zur Laufrichtung zu verlaufen. Ursache dafür sind Parallelitätsabweichungen
der Umlenkrollen und Führungsrollen sowie ungenau geschnittene Spulen der Formfolie
bzw. Deckfolie.
[0003] Um dieses Verlaufen der Folien zu regulieren, werden die Formfolien bislang an der
letzten Umlenkrolle vor der Formstation von zwei Führungsblechen quer zur Laufrichtung
geführt.
[0004] Wird von einem hierfür vorgesehenen Sensor signalisiert, dass die Formfolie aus einem
Toleranzfeld hinaus zu laufen droht, werden die Führungsbleche motorisch quer zur
Folienlaufrichtung verschoben, um eine Korrektur der Laufrichtung der Folie vorzunehmen.
[0005] Diese Möglichkeit der Folienverschiebung mittels seitlichen Führungsblechen führt
insbesondere bei Aluminiumfolien dazu, dass diese nicht der Verschiebung der Führungsbleche
folgen, sondern dass die Folienkanten an den Führungsblechen auflaufen und sich umschlagen.
[0006] Bei PVC-Folien besteht dieses Problem wegen deren größerer Steifigkeit nicht in diesem
Maße, es kommt allerdings zu feinem Staubabrieb der PVC-Folie an den Führungsblechen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Bahnkantenregelung einer Folie zu schaffen, mit der auf kleinem Raum und auf einfache,
sichere und schonende Weise eine Bahnkantenregelung aller Folienarten durchgeführt
werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung zur Bahnkantenregelung einer Folie eine erste
und eine zweite Umlenkrolle auf, die parallel zueinander angeordnet sind, außerdem
mindestens einen Antrieb zur axial gegenläufigen Verschiebung der Umlenkrollen, einen
Sensor zur Erfassung der Position der Folie, ein Mittel zum Verändern des Verhältnisses
zwischen der Reibung der Folie auf der ersten Umlenkrolle und der Reibung der Folie
auf der zweiten Umlenkrolle, sowie eine Regelvorrichtung zum Steuern des mindestens
einen Antriebs zur axial gegenläufigen Verschiebung der Umlenkrollen und des Mittels
zum Verändern des Verhältnisses zwischen der Reibung der Folie auf der ersten Umlenkrolle
und der Reibung der Folie auf der zweiten Umlenkrolle auf Basis der vom Sensor erfassten
Position der Folie.
[0010] Durch diese Struktur wird auf sichere Weise eine Bahnkantenregelung aller beliebigen
Folienarten möglich, wobei formschlüssige Führungselemente, welche die oben erwähnten
Nachteile besitzen, nicht verwendet werden müssen. Dadurch ist eine endlose und dennoch
für die Folien äußerst schonende Bahnkantenregelung möglich.
[0011] In einer ersten Ausführungsform sind die Umlenkrollen derart in Axialrichtung nebeneinander
angeordnet, dass die Folie ihrer Breite nach über zumindest einen Abschnitt jeder
der beiden Umlenkrollen verläuft. Durch diese Zweiteilung der Auflagefläche der Folie
wird die Beeinflussung der Reibung der Folie auf jeder der Umlenkrollen auf einfache
Weise ermöglicht.
[0012] Vorzugsweise sind die Umlenkrollen auf derselben Welle gelagert, welche ein erstes
Gewinde im Bereich der ersten Umlenkrolle und ein zweites Gewinde im Bereich der zweiten
Umlenkrolle aufweist, wobei das erste Gewinde und das zweite Gewinde gegenläufig sind
und der Antrieb zur axial gegenläufigen Verschiebung der Umlenkrollen die Welle antreibt.
Durch diese Ausgestaltung ist eine besonders einfache Steuerung der axial gegenläufigen
Verschiebung der Umlenkrollen mittels eines einzigen Antriebs möglich.
[0013] Zum Beeinflussen der Reibung zwischen der Folie und jeder Umlenkrolle weist das Mittel
zum Verändern des Verhältnisses zwischen der Reibung der Folie auf der ersten Umlenkrolle
und der Reibung der Folie auf der zweiten Umlenkrolle zwei Andruckrollen auf, von
denen die erste Andruckrolle der ersten Umlenkrolle und die zweite Andruckrolle der
zweiten Umlenkrolle zugeordnet ist.
[0014] Dabei ist vorzugsweise jede Andruckrolle in Axialrichtung simultan zur zugehörigen
Umlenkrolle verschiebbar. Auf diese Weise kann eine seitliche Verschiebung der Folie
erfolgen, die durch ein Andrücken der Andruckrolle an die Folie und damit an die jeweilige
Umlenkrolle sowie die gleichzeitige seitliche Verschiebung der Umlenkrolle und der
Andruckrolle ausgelöst wird.
[0015] Vorzugsweise ist jede Andruckrolle mit der zugehörigen Umlenkrolle derart verbunden,
dass jede Andruckrolle mittels des Antriebs zur axial gegenläufigen Verschiebung der
Umlenkrollen in Axialrichtung simultan zur zugehörigen Umlenkrolle verschiebbar ist.
So wird auf einfache Weise die Synchronität der Bewegung von Umlenkrolle und zugehöriger
Andruckrolle sichergestellt.
[0016] In einer alternativen Ausführungsform sind die Umlenkrollen derart in Radialrichtung
nebeneinander angeordnet, dass die Folie lediglich über eine Umlenkrolle verläuft,
wobei jede Umlenkrolle eine eigene Welle aufweist. Bei dieser Ausgestaltung können
auch Folien verarbeitet werden, bei denen die Folienrückzugskraft relativ hoch ist.
[0017] In diesem Fall weisen beide Wellen vorzugsweise gegenläufige Gewinde auf, und der
Antrieb zur axial gegenläufigen Verschiebung der Umlenkrollen treibt beide Wellen
simultan an. Alternativ kann auch jeweils ein Antrieb pro Welle vorgesehen sein.
[0018] Dabei weist das Mittel zum Verändern des Verhältnisses zwischen der Reibung der Folie
auf der ersten Umlenkrolle und der Reibung der Folie auf der zweiten Umlenkrolle vorzugsweise
ein Lager für die Wellen auf, welches schwenkbar ausgebildet ist. Dadurch kann auf
einfache Weise von einem Verlauf der Folie um die eine Welle auf einen Verlauf der
Folie um die andere Welle umgeschaltet werden.
[0019] Obwohl viele Gestaltungsmöglichkeiten existieren, ist es bevorzugt, dass die erste
Umlenkrolle einen geringfügig größeren Abstand zur Schwenkachse aufweist als die zweite
Umlenkrolle. Insbesondere wenn das Lager nun gleichzeitig um zwischen 92° und 105°
Grad, bevorzugt zwischen 93° und 98° Grad verschwenkbar ist, kann das Lager somit
auf einfache Weise zwischen zwei Positionen geschwenkt werden, in denen jeweils nur
eine Umlenkrolle eine Verbindung mit der Folie aufweist.
[0020] In allen Ausführungsformen ist es vorteilhaft, dass mindestens ein Sensor zur Erfassung
der Endpositionen des Verfahrwegs jeder Umlenkrolle vorhanden ist, wobei der Sensor
mit der Regelvorrichtung verbunden ist. Somit kann die Laufrichtung des Antriebs für
die axial gegenläufige Verschiebung der Umlenkrollen immer zum richtigen Zeitpunkt
geändert werden.
[0021] Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1
- ist eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Bahnkantenregelung einer Folie;
- Fig. 2
- ist eine Querschnittsansicht auf die Ausführungsform von Fig. 1 aus Blickrichtung
Z;
- Fig. 3
- entspricht der Darstellung aus Fig. 2 bei einer äußeren Endposition der beiden Umlenkrollen;
- Fig. 4
- entspricht der Darstellung aus Fig. 3, wobei sich die Umlenkrollen wieder auf dem
Rückweg in die zentrale Position befinden;
- Fig. 5
- ist eine schematische Perspektivansicht der wichtigsten Elemente einer zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bahnkantenregelung einer Folie;
- Fig. 6
- ist eine Seitenansicht der Vorrichtung aus Fig. 5; und
- Fig. 7
- entspricht Fig. 6, wobei die Lagerplatte derart geschwenkt ist, dass die Folie nunmehr
um die zweite Umlenkrolle läuft.
[0022] In Fig. 1 bis 4 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bahnkantenregelung einer Folie dargestellt. Als Folientypen kommen insbesondere
Folien für Blisterverpackungen in Frage, ebenso ist die Erfindung aber auch auf Deckfolien
für Blisterverpackungen und eine Vielzahl anderer Folienarten anwendbar, auch in anderen
Industriebereichen.
[0023] Die Vorrichtung zur Bahnkantenregelung einer Folie 2 umfasst ein Gehäuse 4, in dem
eine erste Umlenkrolle 6 und eine zweite Umlenkrolle 8 parallel zueinander angeordnet
sind. In der in Fig. 1 bis 4 dargestellten ersten Ausführungsform sind die Umlenkrollen
6, 8 derart in Axialrichtung nebeneinander angeordnet, dass die Folie 2 ihrer Breite
nach über zumindest einen Abschnitt jeder der beiden Umlenkrollen 6, 8 verläuft. Dabei
sollte die Folie 2 weniger breit sein als die Gesamtbreite beider Umlenkrollen 6,
8. Die Folie 2 kommt von einer Folienspule (nicht dargestellt), wird über die Umlenkrollen
6, 8 umgelenkt und den weiteren Verarbeitungsstationen (Heizstation, Formstation)
in Richtung des Pfeils C zugeführt. Die Umlenkrollen 6, 8 besitzen eine Mantelfläche
aus beispielsweise Kunststoff. Zwischen der Mantelfläche und der zu fördernden Folie
2 wird eine gewisse Reibkraft erzeugt.
[0024] Ein Sensor 10 (Fig. 1) erfasst die Lage zumindest von einer seitlichen Kante der
Folie 2 mittels optischer Abtastung in einem Sichtfeld 12 und liefert Signale an eine
nicht dargestellte integrierte Regelvorrichtung zur Bahnkantenregelung der Folie 2.
[0025] Die beiden Umlenkrollen 6, 8 können sich unabhängig voneinander drehen und sind gegenläufig
axial um einen bestimmten Betrag, beispielsweise um ca. 10 mm, aufeinander zu bzw.
voneinander weg bewegen. Vorzugsweise ist ein motorischer Antrieb 14 für die axial
gegenläufige Verschiebung der Umlenkrollen 6, 8 vorgesehen. Ebenso ist es möglich,
zwei getrennte Antriebe 14 für die axiale Verschiebung der Umlenkrollen 6, 8 vorzusehen.
[0026] Im Beispielsfall der Fig. 1 bis 4 ist der Mantelkern jeder Umlenkrolle 6, 8, auf
dem sich die jeweilige Mantelfläche dreht, auf derselben Welle 16 gelagert, die als
Spindel ausgebildet ist. Dabei ist ein erstes Gewinde (nicht dargestellt) im Bereich
der ersten Umlenkrolle 6 und ein zweites, gegenläufiges Gewinde (nicht dargestellt)
im Bereich der zweiten Umlenkrolle 8 vorhanden. Der Antrieb 14, der beispielsweise
als Servomotor ausgestaltet sein kann, treibt nun die Welle 16 an und bewirkt aufgrund
der Gegenläufigkeit der beiden Gewindeabschnitte die axial gegenläufige Verschiebung
der Umlenkrollen 6, 8. Sensoren 18 können zur Erkennung der axialen Endstellungen
der Verschiebung der Umlenkrollen 6, 8 dienen.
[0027] In Fig. 2 ist der maximal angenäherte Zustand der beiden Umlenkrollen 6, 8 dargestellt,
in Fig. 3 der maximal entfernte Zustand der beiden Umlenkrollen 6, 8, und in Fig.
4 eine Zwischenstellung zwischen den beiden Endpositionen.
[0028] Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung ein Mittel zum Verändern des Verhältnisses
zwischen der Reibung der Folie 2 auf der ersten Umlenkrolle 6 und der Reibung der
Folie 2 auf der zweiten Umlenkrolle 8 auf. Im Fall der Fig. 1 bis 4 ist dieses Mittel
derart ausgebildet, dass über den beiden Umlenkrollen 6, 8 jeweils eine kleinere Andruckrolle
20, 22 angeordnet ist, welche vorzugsweise pneumatisch mit leichtem Druck an die jeweilige
Umlenkrolle 6, 8 angedrückt und wieder von ihr weg bewegt werden kann. Die Andruckrollen
20, 22 sind dabei axial jeweils mit der ihnen zugeordneten Umlenkrolle 6, 8 verbunden,
sodass jede Andruckrolle 20, 22 die gleiche Axialbewegung wie die ihr zugeordnete
Umlenkrolle 6, 8 macht.
[0029] Um das Regelprinzip darzustellen, ist in Fig. 2 die Folie 2 in überhöhter Weise nach
rechts verschoben, also in Querrichtung verlaufen. Das Sichtfeld 12 des Sensors 10
(Fig. 1) wertet im vorliegenden Fall die linke Kante der Folie 2 aus und gibt eine
erkannte Regelabweichung über die Regelvorrichtung an den Antrieb 14 weiter. Im vorliegenden
Beispiel muss die Folie 2 ausgehend von der in Fig. 2 dargestellten Position also
nach links verschoben werden.
[0030] Zu diesem Zweck wird die linke Andruckrolle 20 mit leichtem Druck an die linke Umlenkrolle
6 angelegt und erzeugt somit eine gering höhere Reibkraft zwischen Umlenkrolle 6 und
Folie 2 als die Reibkraft zwischen der anderen Umlenkrolle 8 und der Folie 2.
[0031] Da andererseits durch den Sensor 18 erkannt wurde, dass die Umlenkrollen 6, 8 axial
maximal eng beieinander stehen, wird die Regelvorrichtung für den Antrieb 14 eine
solche Drehrichtung wählen, dass die Umlenkrollen 6, 8 in Richtung der Pfeile B (Fig.
3) auseinander bewegt werden. Mit dieser Axialverschiebung der Umlenkrollen 6, 8 wird
die Folie 2 durch die höhere Reibkraft an der linken Umlenkrolle 6 mit dieser in Richtung
des Pfeils A nach links bewegt.
[0032] In Fig. 3 ist dargestellt, wie sich die Folie 2 mit der Axialbewegung der linken
Umlenkrolle 6 gleichfalls mit nach links bewegt hat. Die Umlenkrollen 6, 8 können
sich in axialer Richtung so weit voneinander entfernen, bis eine maximale Verschiebung
stattgefunden hat und die Umlenkrollen 6, 8 maximal auseinander stehen. Die Größe
dieses Verfahrwegs kann selbstverständlich in einem gewissen Umfang von der zu bearbeitenden
Folienart und den weiteren Rahmenbedingungen abhängen.
[0033] Im genannten Beispiel besitzt die Folie 2 die Tendenz, immer nach rechts zu verlaufen.
Da die Axialbewegung der Umlenkrollen 6, 8 nach außen begrenzt ist, wird irgendwann
die Möglichkeit aufgebraucht sein, die Folie 2 durch das Auseinanderfahren der Umlenkrollen
6, 8 nach links zu transportieren. Dies ist in Fig. 3 dargestellt, in der die Umlenkrollen
6, 8 ihre maximale Endlage erreicht haben, was durch den Sensor 18 erkannt wird.
[0034] Da andererseits die Folie 2 immer noch nach links verschoben werden soll, wird nun
die rechte Andruckrolle 22 leicht gegen die rechte Umlenkrolle 8 gedrückt, während
die linke Andruckrolle 20 abhebt und freigestellt bleibt. Der Antrieb 14 wechselt
die Drehrichtung und bewirkt damit, dass sich die Umlenkrollen 6, 8 wieder axial aufeinander
zubewegen (Fig. 4). Da die angedrückte rechte Andruckrolle 22 eine größere Reibkraft
zwischen rechter Umlenkrolle 8 und Folie 2 erzeugt, als dies zwischen Folie 2 und
linker Umlenkrolle 6 der Fall ist, wird sich die Folie 2 weiterhin mit der rechten
Umlenkrolle 8 nach links bewegen.
[0035] Nach diesem Prinzip kann also die Regelung in unendlicher Weise und ohne jeglichen
Zeitverlust das Verlaufen der Folie 2 korrigieren, ohne dass formschlüssige Führungselemente
verwendet werden müssen.
[0036] Es ist auch denkbar, bei relativ hoher Reibung zwischen den Umlenkrollen 6, 8 und
der Folie 2 auf die Andruckrollen 20, 22 zu verzichten. Allerdings ist eine Verwendung
der Andruckrollen 20, 22 deutlich bevorzugt. Die Andruckrollen 20, 22 sind im dargestellten
Beispielsfall jeweils im axial inneren Bereich der Umlenkrollen 6, 8 angeordnet, sie
können aber auch in Axialrichtung weiter nach außen angeordnet sein. Die Mantelfläche
der Andruckrollen 20, 22 besteht üblicherweise aus einem elastischen Werkstoff, z.B.
Gummi.
[0037] Insbesondere für Folien 2 mit relativ hoher Folienrückzugskraft eignet sich eine
zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bahnkantenregelung, die schematisch in
Fig. 5 bis 7 dargestellt ist. Dabei sind die beiden axial gegenläufig verschiebbaren
Umlenkrollen 6, 8 achsparallel und in Radialrichtung nebeneinander angeordnet. Die
beiden Umlenkrollen 6, 8 werden wiederum motorisch axial gegenläufig in Richtung der
Pfeile B verschoben.
[0038] Als Mittel zum Verändern des Verhältnisses zwischen der Reibung der Folie 2 auf der
ersten Umlenkrolle 6 und der Reibung der Folie 2 auf der zweiten Umlenkrolle 8 dient
hier ein schwenkbares Lager 24, in dem die Wellen 16 der Umlenkrollen 6, 8 gelagert
sind. Dabei läuft die Folie 2 immer vollständig auf der einen Umlenkrolle 6, 8, während
die Folie 2 die andere Umlenkrolle 6, 8 überhaupt nicht berührt.
[0039] In Fig. 5 und 6 wäre beispielsweise die Umlenkrolle 6 aktiv und könnte mit der Axialbewegung
die Folie 2 in Richtung des Pfeils A verschieben. Während dieser Bewegung läuft die
Umlenkrolle 8 in gegenläufiger axialer Richtung zurück, ohne mit der Folie 2 Kontakt
zu haben. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die erste Umlenkrolle 6 einen geringfügig
größeren Abstand zur Schwenkachse 26 aufweist als die zweite Umlenkrolle 8. Außerdem
ist es vorteilhaft, wenn das Lager 24 um zwischen 91° und 180° verschwenkbar ist,
vorzugsweise zwischen 92° und 105°, und mehr bevorzugt zwischen 93° und 98°. Je näher
der Wert an 90° heranreicht, desto geringere Probleme der Folienführung treten während
der Verschwenkung des Lagers 24 auf, wie im Folgenden beschrieben wird.
[0040] Ist der Verstellweg der Umlenkrolle 6 nun aufgebraucht, obwohl die Folie 2 weiterhin
in die gleiche Richtung verschoben werden müsste, kann das Lager 24 eine Schwenkung
ausführen (Fig. 7), sodass nun die Folie 2 ausschließlich von der Umlenkrolle 8 geführt
wird. Diese hat nun wieder das Vermögen, die Folie 2 in derselben Richtung (Pfeil
A) weiter zu verschieben.
[0041] Auch bei dieser Ausführungsform besteht die Möglichkeit, die Reibung zwischen Umlenkrolle
6, 8 und Folie 2 durch die Verwendung einer Andruckrolle zu erhöhen.
[0042] Insgesamt wurde damit eine Vorrichtung zur Bahnkantenregelung geschaffen, mit der
Unregelmäßigkeiten in der Folienführung auf einfache, sichere und schonende Weise
ausgeglichen werden können.
1. Vorrichtung zur Bahnkantenregelung einer Folie (2), mit
einer ersten Umlenkrolle (6) und einer zweiten Umlenkrolle (8), die parallel zueinander
angeordnet sind,
mindestens einem Antrieb (14) zur axial gegenläufigen Verschiebung der Umlenkrollen
(6, 8),
einem Sensor (10) zur Erfassung der Position der Folie (2),
einem Mittel (20, 22, 24) zum Verändern des Verhältnisses zwischen der Reibung der
Folie (2) auf der ersten Umlenkrolle (6) und der Reibung der Folie (2) auf der zweiten
Umlenkrolle (8), und
einer Regelvorrichtung zum Steuern des mindestens einen Antriebs (14) zur axial gegenläufigen
Verschiebung der Umlenkrollen (6, 8) und des Mittels (20, 22, 24) zum Verändern des
Verhältnisses zwischen der Reibung der Folie (2) auf der ersten Umlenkrolle (6) und
der Reibung der Folie (2) auf der zweiten Umlenkrolle (8) auf Basis der vom Sensor
(10) erfassten Position der Folie (2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrollen (6, 8) derart in Axialrichtung nebeneinander angeordnet sind, dass
die Folie (2) ihrer Breite nach über zumindest einen Abschnitt jeder der beiden Umlenkrollen
(6, 8) verläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrollen (6, 8) auf derselben Welle (16) gelagert sind, welche ein erstes
Gewinde im Bereich der ersten Umlenkrolle (6) und ein zweites Gewinde im Bereich der
zweiten Umlenkrolle (8) aufweist, wobei das erste Gewinde und das zweite Gewinde gegenläufig
sind und der Antrieb (14) zur axial gegenläufigen Verschiebung der Umlenkrollen (6,
8) die Welle (16) antreibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (20, 22, 24) zum Verändern des Verhältnisses zwischen der Reibung der
Folie (2) auf der ersten Umlenkrolle (6) und der Reibung der Folie (2) auf der zweiten
Umlenkrolle (8) zwei Andruckrollen (20, 22) aufweist, von denen die erste Andruckrolle
(20) der ersten Umlenkrolle (6) und die zweite Andruckrolle (22) der zweiten Umlenkrolle
(8) zugeordnet ist und zum Andrücken der Folie (2) an die jeweilige Umlenkrolle (6,
8) dient.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass jede Andruckrolle (20, 22) in Axialrichtung simultan zur zugehörigen Umlenkrolle
(6, 8) verschiebbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jede Andruckrolle (20, 22) mit der zugehörigen Umlenkrolle (6, 8) derart verbunden
ist, dass jede Andruckrolle (20, 22) mittels des Antriebs (14) zur axial gegenläufigen
Verschiebung der Umlenkrollen (6, 8) in Axialrichtung simultan zur zugehörigen Umlenkrolle
(6, 8) verschiebbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkrollen (6, 8) derart in Radialrichtung nebeneinander angeordnet sind, dass
die Folie (2) lediglich über eine Umlenkrolle (6, 8) verläuft, wobei jede Umlenkrolle
(6, 8) eine eigene Welle (16) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass beide Wellen (16) gegenläufige Gewinde aufweisen und der Antrieb (14) zur axial gegenläufigen
Verschiebung der Umlenkrollen (6, 8) beide Wellen (16) simultan antreibt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel (20, 22, 24) zum Verändern des Verhältnisses zwischen der Reibung der
Folie (2) auf der ersten Umlenkrolle (6) und der Reibung der Folie (2) auf der zweiten
Umlenkrolle (8) ein Lager (24) für die Wellen (16) aufweist, welches schwenkbar ausgebildet
ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Umlenkrolle (6) einen geringfügig größeren Abstand zur Schwenkachse (26)
aufweist als die zweite Umlenkrolle (8).
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Lager (24) um zwischen 91° und 180° verschwenkbar ist, vorzugsweise zwischen
92° und 105°, und mehr bevorzugt zwischen 93° und 98°.
12. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens einen Sensor (18) zur Erfassung der Endpositionen des Verfahrwegs
jeder Umlenkrolle (6, 8) aufweist, wobei der Sensor (18) mit der Regelvorrichtung
verbunden ist.