[0001] Die Erfindung betrifft eine Spinnmaschine mit einer Mehrzahl von Spinnstellen, welche
jeweils ein Streckwerk und eine Drallerzeugungseinrichtung enthalten, und mit einer
Fadenabsaugeinrichtung, wobei die Fadenabsaugeinrichtung eine Mehrzahl von Fadenabsaugrohre
mit jeweils wenigstens einer Fadenabsaugöffnung zum Absaugen eines Faserbandes nach
einem Fadenbruch aufweist, wobei den Spinnstellen jeweils eine Fadenabsaugöffnung
mit einem Luftdurchlassquerschnitt zugeordnet ist.
[0002] Bei Spinnmaschinen, wie z. B. Ringspinnmaschinen, kommt es während des Spinnbetriebes
immer wieder zu Fadenbrüchen. D.h., das Faserband wird in einem, zwischen dem Lieferwalzenpaar
des Streckwerks und der Garnspule liegenden Abschnitt getrennt, womit der Spinnprozess
unterbrochen wird. Das Streckwerk, welches in der Regel nicht einzeln angetrieben
ist, arbeitet hingegen weiter und führt der Drallerzeugungseinrichtung weiterhin eine
Materialvorlage zu. Dieses, kontinuierlich aus dem Streckwerk austretende Faserband
muss nun fortlaufend abgeführt werden, damit es nicht zu einer Verschmutzung der Spinnstelle
und zu weiteren Fadenbrüchen in der Umgebung der Spinnstelle kommt.
[0003] Zur Abführung dieses Faserbandes ist an der Spinnmaschine eine Fadenabsaugeinrichtung
vorgesehen, welche zu den Spinnstellen führende Fadenabsaugrohre enthält, die nahe
an dem aus dem Streckwerk austretenden Faserstrom angeordnet sind. D.h., das jeweilige
Fadenabsaugrohr ist in der Nähe und ausgangsseitig des Lieferwalzenpaares des Streckwerks
angeordnet.
[0004] Eine solche Einrichtung beschreibt z. B. die
DE 36 42 820 und die
GB 954 127. Gemäss den beiden vorgenarmten Publikationsschriften liegt die Mündung des Fadenabsaugrohres
von der Drallerzeugungseinrichtung in Richtung Streckwerk betrachtet ausgangsseitig
unterhalb des Ausgangszylinders des Streckwerks sowie hinter dem Faserband. Die Mündung
des Fadenabsaugrohres sollte dabei möglichst nahe am Faserband sein, jedoch nur so
nahe, dass der Spinnprozess durch die Anwesenheit des Fadenabsaugrohres nicht beeinträchtigt
wird.
[0005] Die
EP 1 425 449 wiederum beschreibt ein Absaugrohr für eine Verdichtungsspinnmaschine, welches ausgangsseitig
im Bereich des Ausgangszylinders angeordnet ist, wobei dessen Mündung von der Drallerzeugungseinrichtung
in Richtung Streckwerk betrachtet vor dem Faserband liegt und in Richtung des Drehsperrspaltes
des Lieferwalzenpaares gerichtet ist.
[0006] Die heute üblichen Absaugsysteme weisen den Nachteil auf, dass diese während des
Spinnbetriebes über sämtliche Fadenabsaugrohre permanent Luft absaugen und zwar unabhängig
vom Vorliegen eines Fadenbruches. Zwar hat die Absaugung auch den Zweck, die Spinnstelle
im Bereich des Lieferwalzenpaares von Flug und Schmutz frei zu halten, doch ist die
Absaugleistung des Fadenabsaugrohres, welche ja für einen der selten vorkommenden
Fadenbrüche ausgelegt ist, für diese Reinigungsaufgabe viel zu hoch ausgelegt.
[0007] Bei einer langen Spinnmaschine mit 1'200 bis 1'600 Spinnstellen fällt eine zu hoch
angesetzte Absaugleistung hinsichtlich der entstehenden Energiekosten stark ins Gewicht.
Ferner bedeutet eine hohe Gesamtabsaugleistung auch eine entsprechend grosse Dimensionierung
der Absaugaggregate, wie z. B. Antriebe, Ventilatoren; dies mit entsprechender Kostenfolge.
[0008] Im Bestreben, den Energieverbrauch der Spinnmaschinen zu reduzieren, ohne jedoch
Nachteile im Betrieb der Spinnmaschine hinnehmen zu müssen, hat sich der Anmelder
die Aufgabe gestellt, eine Fadenabsaugvorrichtung vorzuschlagen, deren Absaugleistung
an der Mündung des Fadenabsaugrohrs sich nach dem Vorliegen eines Fadenbruches an
der jeweiligen Spinnstelle richtet.
[0009] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Fadenabsaugöffnung jeweils ein Absperrmechanismus
mit einem Absperrorgan zugeordnet ist, und das Absperrorgan gegenüber der Fadenabsaugöffnung
beweglich gehaltert ist, und das Absperrorgan Führungsmittel enthält, welche dergestalt
sind, dass auf diese während des Spinnbetriebes eine Druckkraft wirkt, wobei das Absperrorgan
durch diese Druckkraft unter Verkleinerung des Luftdurchlassquerschnittes am Absaugrohr
entgegen einer auf das Absperrorgan wirkende Rückstellkraft über der Fadenabsaugöffnung
gehalten wird.
[0010] Unter dem Begriff "Faden" kann in dieser Anmeldung sowohl ein nicht gedrehtes Faserband
als auch ein eingedrehtes Faserband, also Garn bzw. Vorgarn, verstanden werden. Der
Begriff "Spinnbetrieb" bedeutet in vorliegender Anmeldung, dass an der entsprechenden
Spinnstelle Garn produziert wird, d.h. kein Fadenbruch vorliegt. Dies ist unabhängig
vom Betriebszustand der anderen Spinnstellen der Spinnmaschine. Liegt ein Fadenbruch
vor, so ist die betroffene Spinnstelle folglich nicht im Spinnbetrieb.
[0011] Das Absperrorgan umfasst vorteilhaft eine Abdeckklappe, mittels welcher die Fadenabsaugöffnung
vollständig oder teilweise abdeckbar und somit der Luftdurchlassquerschnitt der Fadenabsaugöffnung
am Fadenabsaugrohr veränderbar ist. Die Abdeckklappe ist bevorzugt ein flächenförmiges
Abdeckelement, welches im Spinnbetrieb über der Fadenabsaugöffnung liegt und diese
vollständig oder wenigstens teilweise abdeckt bzw. verschliesst.
[0012] Die Abdeckklappe bzw. das Absperrorgan ist bevorzugt derart ausgebildet, dass diese
bzw. dieses während des Spinnbetriebes den Luftdurchlassquerschnitt der Fadenabsaugöffnung
reduziert, jedoch nicht vollständig verschliesst.
[0013] So kann z. B. am Absperrorgan, insbesondere an der Abdeckklappe oder im Übergangsbereich
zwischen nachfolgend beschriebenen Führungsmitteln und der Abdeckklappe, eine Ausnehmung,
z. B. in Form einer Kerbe, vorgesehen sein, welche einen beschränkten Luftdurchlass
in Richtung Fadenabsaugrohr erlaubt. So kann die Abdeckklappe im ihrem oberen Endbereich
bzw. im Übergangsbereich zwischen Führungsmittel und Abdeckklappe eine solche Einkerbung
aufweisen. Die Einkerbung kann z. B. V-förmig ausgebildet sein und eine sich zur Stirnkante
hin ausweitende Öffnung aufweisen. Die Einkerbung kann jedoch auch U-förmig oder andersartig
ausgestaltet sein. Die Ausnehmung ist bevorzugt mittig angeordnet. Sie kann jedoch
auch aussermittig vorgesehen sein.
[0014] Beinhaltet das Absperrorgan Führungsmittel in Form einer flächigen Anformung, z.
B. in Form einer Schürze oder Zunge, wie weiter unten beschrieben, so befindet sich
die Einkerbung bevorzugt an der Abdeckklappe im Übergangsbereich zum Führungsmittel.
[0015] Die flächige Anformung kann dabei in einem Winkel an die obere Endkante der Abdeckklappe
angeformt werden, wobei die flächige Anformung vom Absaugrohr weg in Richtung Faserband
gerichtet ist.
[0016] Das Führungsmittel selbst weist in seiner dem abzusaugenden Faserband zugewandten
Führungsfläche zur Ausnehmung hin eine Vertiefung auf, welche konstant sein kann oder
zur Ausnehmung hin zunehmen kann. So kann z. B. auf der Führungsfläche eine sich zur
Einkerbung hin öffnende V-förmige Vertiefung vorgesehen sein (siehe auch Fig. 1 und
3). Bevorzugt ist die Vertiefung jedoch trichterförmig angelegt, wobei sich diese
zur Einkerbung hin verengt (siehe Fig. 11).
[0017] Ferner können auch Mittel, wie Abstandhalter, vorgesehen sein, welche bewirken, dass
im Spinnbetrieb die Abdeckklappe der Fadenabsaugöffnung in gewissen Zonen bzw. in
einem bestimmten Umfangsabschnitt oder über den gesamten Umfang nicht vollständig
anliegt, sondern zu dieser noch einen Spalt ausbildet, durch welchen Luft in das Fadenabsaugrohr
einströmen kann. Der Spalt kann z. B. seitlich von oder oben an der Abdeckklappe ausgebildet
sein. Auf diese Weise wird unter anderem gewährleistet, dass auch während des Spinnbetriebs
an der Spinnstelle, d.h. wenn kein Fadenbruch vorliegt, eine minimale Absaugleistung
vorliegt, welche ausreicht, um Flug und andere Verschmutzungen von der Spinnstelle
abzusaugen.
[0018] Die Luftdurchlassöffnung der oben beschriebenen Art kann ferner auch am Fadenabsaugrohr
selbst, insbesondere am Rand, welcher die Absaugöffnung umgibt, vorgesehen sein.
[0019] Die oben beschriebenen Varianten von Luftdurchlassöffnungen können alternativ zueinander
oder in Kombination miteinander eingesetzt werden.
[0020] Das Absperrorgan weist in bevorzugter Weiterentwicklung Abdichtungsmittel auf, mittels
welchen der untere Bereich der Fadenabsaugrohröffnung im geschlossenen Zustand des
Absperrorgans vollständig oder nahezu luftdicht abgedichtet wird. Damit wird erreicht,
dass nur in einem im oberen Bereich des Absaugrohres angeordneten Öffnungsbereich
Luft angesaugt wird und keine Falschluft von unterhalb des Fadeabsaugrohres angesaugt
wird. Dadurch wird die Effizienz der Absaugung und die Funktion des Absperrorgans
weiter verbessert. Die Abdichtungsmittel können z. B. eine am Absperrorgan, insbesondere
an der Innenseite der Abdeckklappe angeordnete Einfassung, z. B in Form einer Umrandung
sein. Die Umrandung kann z. B. eine wulst- oder flanschartige Erhöhung sein. Die Einfassung
kann eine Gummidichtung beinhalten oder aus dieser bestehen. Die Einfassung ist zweckmässig
der Aussen- oder Innenkontur der Absaugöffnung angepasst und kann z. B. bogenförmig
ausgebildet sein. Die Einfassung kann lediglich einen a.) unteren Bereich der Absaugöffnung,
b.) einen unteren und seitlichen Bereich oder c.) einen unteren, seitlichen und teilweise
oberen Bereich einfassen. Gemäss Variante a.) wird die Luft nur noch im seitlichen
und oberen Bereich abgesaugt, gemäss Variante b.) wird die Luft nur noch in einem
oberen Bereich abgesaugt und gemäss Variante c.) wird die Luft nur noch im Bereich
der Ausnehmung abgesaugt.
[0021] Die Abdichtungsmittel, z. B. eine Gummilippe, können ferner auch am Fadenabsaugrohr
selbst, z. B. am Rohrrand, welcher die Absaugöffnung umgibt, vorgesehen sein.
[0022] Das Absperrorgan ist bevorzugt über eine Gelenkverbindung, insbesondere Drehgelenkverbindung,
dreh- bzw. schwenkbar an der Spinnmaschine, vorzugsweise am Fadenabsaugrohr, insbesondere
an einer Anformung am Fadenabsaugrohr, gelagert. Die Abdeckklappe ist bevorzugt über
einen Haltearm mit der Spinnmaschine verbunden. Die Abdeckklappe ist vorteilhaft über
den Haltearm mittels Anlenkmitteln zum drehbaren Anlenken des Absperrorgans, insbesondere
zum Anlenken an eine Anformung am Fadenabsaugrohr, mit der Spinnmaschine verbunden.
Die Anlenkmittel können z. B. eine Drehgelenkverbindung sein. Die Rohranformung kann
integral sein, d.h. das Fadenabsaugrohr wird zusammen mit der Anformung gemeinsam
herstellt, z. B. durch Spritzgiessen.
[0023] Ist das Absperrorgan über eine Drehgelenkverbindung mit dem Fadenabsaugrohr verbunden,
so weist das Fadenabsaugrohr bevorzugt eine Anformung mit Anlenkmitteln auf. Diese
Anlenkmittel können zylindrische Nocken bzw. Zapfen umfassen, welche in Öffnungen
bzw. Vertiefungen am Haltearm des Absperrorgans eingreifen. Umgekehrt können die Öffnungen
bzw. Vertiefungen auch an der Rohranformung am Fadenabsaugrohr vorgesehen sein, wobei
dann Nocken am Haltearm des Absperrorganes in die Öffnungen an der Rohranformung greifen.
Es können ein oder zwei solcher Nocken und korrespondierende Öffnungen pro Haltearm
vorgesehen sein. Anstelle von Zapfen können auch durchgehende Stifte, z. B. Metallstifte,
vorgesehen sein, welche die Laschen mit der zungenförmigen Anformung verbinden.
[0024] Anstelle einer Drehgelenkverbindung sind auch andere Konstruktionen möglich, welche
eine Bewegung bzw. ein Schwenken des Absperrorgans zusammen mit der Abdeckklappe gegenüber
der Fadenabsaugöffnung ermöglichen. So kann das Absperrorgan über ein elastisches,
insbesondere federelastisches Element an der Spinnmaschine bzw. an einer Anformung
am Fadenabsaugrohr befestigt sein. Das elastische Element weist ein Rückstellvermögen
auf, welches der besagten Druckkraft an den Führungsmitteln entgegenwirkt. Das Absperrorgan
ist dabei über die elastische Deformation dieses Elementes gegenüber der Fadenabsaugöffnung
bewegbar bzw. schwenkbar. Das elastische Element kann integraler Bestandteil des Absperrorgans
sein. Das federelastische Element übt dabei sowohl die Funktion als Schwenkelement
wie auch als Rückstellelement aus. So kann z. B. ein Absperrorgan mit einem biegsamen
Haltearm vorgesehen sein, welcher an der Spinnmaschine insbesondere am Fadenabsaugrohr,
angebracht ist und über elastische, insbesondere federelastische, Eigenschaften verfügt.
[0025] Das Absperrorgan kann ferner Rückhaltemittel beinhalten, welche derart wirken, dass
das Absperrorgan einerseits zur Fadenabsaugöffnung hin und von dieser weg bewegbar
ist, andererseits das Absperrorgan jedoch bei Erreichen einer definierten Distanz
zur Fadenabsaugöffnung, durch die Rückhaltemittel zurückgehalten und nicht mehr weiter
mit der Rückstellkraft von der Fadenabsaugöffnung wegbewegbar ist. Die Rückhaltemittel
können einen Anschlag am Fadenabsaugrohr bzw. an einer Anformung am Fadenabsaugrohr
oder an der Spinnmaschine beinhalten, an welchem das Absperrorgan, insbesondere der
Haltearm, bei Erreichen eines definierten Abstand zwischen der Abdeckklappe und der
Fadenabsaugöffnung ansteht. Auf diese Weise wird verhindert, dass das Absperrorgan
beliebig weit und unkontrolliert von der Fadenabsaugöffnung wegschwenkt.
[0026] Auf das Absperrorgan wirkt eine Rückstellkraft, aufgrund welcher sich das Absperrorgan
bei ausbleibender oder abnehmender Druckkraft unter Freigeben der Absaugöffnung vom
Absaugrohr wegbewegt. Diese Rückstellkraft kann durch die auf das Absperrorgan wirkende
Schwerkraft und/oder durch entsprechende Rückstellmittel erzeugt werden. Die Rückstellmittel
können ein Rückstellelement, z. B. in Form eines Federelements (z. B. Spiralfeder,
Schraubenfeder, Blattfeder) oder eines gummielastischen Elements, umfassen, welches
der Druckkraft an den Führungsmitteln entgegenwirkt.
[0027] Das Fadenabsaugrohr bzw. die Fadenabsaugöffnung ist zweckmässig am Lieferwalzenpaar
ausgangs Streckwerk oder, bei einer Verdichtungsspinnmaschine, nach dem Drehsperrspalt
im Anschluss an die Verdichtungszone angeordnet. Die Fadenabsaugöffnung kann je nach
Fadenführung zum Drehsperrspalt hin gerichtet sein oder etwas zurückversetzt nahe
an der Unterwalze angeordnet sein. Die Fadenabsaugöffnung ist bevorzugt angeschrägt,
wobei die obere Öffnungskante gegenüber der unteren Öffnungskante zurückversetzt ist.
[0028] Die Führungsmittel sind derart ausgestaltet, dass die auf diese ausgeübte Druckkraft
optimal auf die Lage des Absperrorgans im Spinnbetrieb wirkt. Gemäss einer ersten
Variante der Erfindung, sind die Führungsmittel, hier auch Luftführungsmittel genannt,
dergestalt, dass die erwähnte Druckkraft durch einen dynamischen Auftrieb am Führungsmittel
erzeugt wird. Der Auftrieb wird durch eine über die Führungsmittel geführte Luftströmung
generiert. Die Führungsmittel bilden hierzu eine Strömungsoberfläche aus, über welche
im Spinnbetrieb durch das Fadenabsaugrohr angesaugte Luft geführt wird, so dass auf
das Absperrorgan ein entgegen der Rückstellkraft wirkender dynamischer Auftrieb erzeugt
wird. Die Terminologie "dynamischer Auftrieb" soll an dieser Stelle definitionsgemäss
ganz allgemein für Unterschiede im Druckpotential an verschiedenen Stellen des Absperrorgans
gelten, welche im Zusammenhang mit bewegten Gasen gemäss dem Gesetz von Bernoulli
hervorgerufen werden. Die Terminologie trifft folglich auch für den Fall zu, bei welchem
die Rückstellkraft nicht durch die Schwerkraft, sondern durch ein Rückstellelement
ausgeübt wird, wobei die Rückstellkräfte je nach Ausführung des Absperrorgans nicht
in Schwerkraftrichtung wirken müssen.
[0029] Die Führungsmittel umfassen bevorzugt eine flächige Anformung, z. B. in Form einer
Schürze oder Zunge am Absperrorgan. Die Anformung ist bevorzug am oberen Ende des
Absperrorgans ausgebildet. Die Anformung schliesst vorteilhaft in einem Winkel an
die Abdeckklappe, insbesondere an die obere Endkante der Abdeckklappe, an. Die Anformung
weist bevorzugt vom Absaugrohr weg in Richtung Faserband. Die flächige Anformung enthält
eine erste und eine, dieser gegenüber liegende zweite Fläche. Die erste Fläche ist
bevorzugt eine obere und die zweite Fläche eine untere Fläche. Die erste Fläche bildet
eine Strömungsfläche aus, über welche im Spinnbetrieb Luft, insbesondere durch das
Fadenabsaugrohr angesaugte Luft, strömt. Über der zweiten Fläche herrscht keine oder
höchstens eine merklich kleinere Luftströmung, so dass die flächige Anformung und
mit ihr das Absperrorgan einem dynamischen Auftrieb ausgesetzt sind. Die beiden Flächen
sind vorzugsweise so orientiert, dass diese eine horizontale Komponente aufweisen.
[0030] Die Führungsmittel können, d.h. die flächige Anformung mit einer ersten und zweiten
Fläche wie oben beschrieben, kann auch durch die Abdeckklappe selbst ausgebildet sein.
Die Abdeckklappe enthält eine erste äussere, vom Absaugrohr abgewandte und eine zweite
innere, der Absaugöffnung zugewandte Fläche. Die äussere Flächen der Abdeckklappe
ist vorzugsweise so orientiert, dass diese eine horizontale Komponente aufweist. In
diesem Fall wird auf eine zusätzliche Anformung an die Abdeckklappe der oben beschriebenen
Art verzichtet.
[0031] Zwischen der ersten Fläche der genannten Anformung und einer Unterwalze oder einem
Unterzylinder des Streckwerks bzw. einer Verdichtungseinrichtung wird bevorzugt ein
kanalartiger Durchgang ausgebildet, durch welchen im Spinnbetrieb Luft in Richtung
des Fadenabsaugrohres geführt wird. Die zwischen der flächigen Anformung bzw. der
Abdeckklappe und der Unterwalze bzw. Unterzylinder herrschende Luftströmung kann durch
die Luftmitnahme aufgrund der sich drehenden Unterwalze bzw. Unterzylinder und/oder
durch die Luftabsaugung an der Fadenabsaugöffnung erzeugt werden.
[0032] In einer vorteilhaften Weiterbildung dieser ersten Erfindungsvariante ist das Absperrorgan
derart ausgestaltet, dass, wenn das Absperrorgan im Spinnbetrieb über der Fadenabsaugöffnung
liegt, zwischen Absperrorgan und Fadenabsaugrohr eine Luftdurchlassöffnung ausgebildet
wird, deren Querschnitt erheblich kleiner ist als der Luftdurchlassquerschnitt des
Fadenabsaugrohres. Der Luftdurchlassquerschnitt der Luftdurchlassöffnung ist zweckmässig
halb so gross wie der Luftdurchlassquerschnitt des Fadenabsaugrohres oder weniger.
Bevorzugt ist der Luftdurchlassquerschnitt der Luftdurchlassöffnung ein Drittel, insbesondere
ein Viertel, besonders bevorzugt ein Achtel, so gross wie der Luftdurchlassquerschnitt
des Fadenabsaugrohres oder weniger.
[0033] Die Luftdurchlassöffnung ist vorzugsweise so gross, dass bei einem Fadenbruch das
Faserband durch die Luftdurchlassöffnung ohne Verschiebung des Absperrorgans, insbesondere
der Abdeckklappe, absaugbar ist. Ferner ist die Luftdurchlassöffnung vorzugsweise
so gross, dass bei einem Fadenbruch und einer nachfolgenden Verdickung des abzusaugenden
Faserbandes die Dickstelle an der Luftdurchlassöffnung zurückgehalten wird. Eine solche
Verdickung, welche nach einem Fadenbruch oftmals vorkommt, wird in der Fachsprache
auch Durchzieher, Torpedo oder Schleicher genannt und rührt von einem Faserstau in
der Verzugszone des Streckwerks.
[0034] Das Absperrorgan steht mit dem Absperrmechanismus derart in Wirkverbindung, dass
das Absperrorgan bei Auftreten einer Dickstelle im Faserband nach einem Fadenbruch
durch den Staudruck der Dickstelle an der Luftdurchlassöffnung und durch die auf das
Absperrorgan permanent wirkende Rückstellkraft, welche beide gegen den auf das Absperrorgan
wirkenden Auftrieb gerichtet sind, von der Fadenabsaugöffnung weg bewegt wird. Die
Dickstelle übt dabei eine Art Keileffekt auf das Absperrorgan aus. Der Staudruck bzw.
Keileffekt und die Rückstellkraft überwiegen dabei den dynamischen Auftrieb und generieren
ein Öffnungsmoment, dank welchem sich das Absperrorgan, bzw. die Abdeckklappe, unter
Freigeben der Absaugöffnung vom Absaugrohr weg bewegt. Durch die Vergrösserung des
Absaugquerschnittes sowie durch die Verschiebung der Führungsmittel von der Unterwalze
bzw. vom Unterzylinder weg nimmt die Luftströmung über der ersten Fläche der Führungsmittel
ab, so dass der dynamische Auftrieb reduziert bzw. aufgehoben wird.
[0035] Die vorgenannte Einrichtung trägt der Erkenntnis Rechnung, dass nach einem Fadenbruch
zum Absaugen eines Faserbandes ein, gegenüber dem herkömmlichen Querschnitt einer
Fadenabsaugöffnung reduzierter Luftdurchlassquerschnitt völlig ausreicht, um das Faserband
zuverlässig abzusaugen. Der volle Querschnitt der Fadenabsaugöffnung wird nur dann
benötigt, wenn so genannte Durchzieher abgezogen werden müssen. Diese raupenartigen
Fasergebilde sind im Vergleich zum Faserband voluminös und schwer und müssen daher
mit erhöhter Saugleistung und durch einen grösseren Öffnungsquerschnitt von der Spinnstelle
abgesaugt werden.
[0036] Die Inbetriebnahme der Absperrorgane beim Anspinnen nach einem Fadenbruch oder beim
Starten der Spinnmaschine ist denkbar einfach. Hierzu brauchen bei laufender Absaugung
lediglich die Absperrorgane von Hand oder mit einem Hilfsmittel über die Absaugöffnung
der Absaugrohre geschwenkt zu werden. Durch den sogleich erzeugten Saugluftstrom über
der Schürze bzw. der Abdeckklappe wird ein dynamischer Auftrieb bewirkt, welcher das
Absperrorgan an der Absaugöffnung hält. Im Gegensatz zur nachfolgend beschriebenen
zweiten Erfindungsvariante erfolgt hier die Aktivierung der Absperrorgane unabhängig
vom Anspinnvorgang.
[0037] Gemäss einer
zweiten Variante der Erfindung sind die Führungsmittel dergestalt, dass die Druckkraft durch eine
Andruckkraft des an den Führungsmitteln vorbei geführten Faserbandes erzeugt wird.
[0038] Die Führungsmittel bilden hier einen Faserbandkontaktbereich aus, über welchen das
Faserband im Spinnbetrieb dem Absperrorgan berührend anliegt und eine Druckkraft auf
dieses ausübt. Das durchlaufende Faserband wirkt dabei in der Spinnstelle im Spinnbetrieb
mit dem Absperrorgan derart zusammen, dass das Absperrorgan durch den vom Faserband
auf den Faserbandkontaktbereich ausgeübte Auflagedruck unter Verkleinerung des Luftdurchlassquerschnittes
über der Fadenabsaugöffnung gehalten wird. Das Absperrorgan steht mit dem Absperrmechanismus
dabei derart in Wirkverbindung, dass sich das Absperrorgan bei Fadenbruch und Wegfall
des Auflagedruckes am Faserbandkontaktbereich unter Vergrösserung des Luftdurchlassquerschnittes
durch die auf das Absperrorgan wirkende Rückstellkraft von der Fadenabsaugöffnung
wegbewegt.
[0039] Das Absperrorgan wird bei Fadenbruch und Wegfall der Faserbandspannung, bzw. des
Auflagedruckes vom Faserband, insbesondere durch die Schwerkraftwirkung oder die Wirkung
einer Rückstellkraft eines Rückstellelementes von der Fadenabsaugöffnung wegbewegt.
[0040] In Weiterbildung der Erfindung enthält das Absperrorgan einen Faserbandkontaktbereich
und eine Abdeckklappe, wobei Absperrorgan und Faserbandkontaktbereich so ausgebildet
und in der Spinnmaschine angeordnet sind, dass die Auflagekraft des Fadens auf das
Absperrorgan in die Bewegungsrichtung bzw. Schwenkrichtung der Abdeckklappe zur Öffnung
des Fadenabsaugrohres gerichtet ist.
[0041] Die Führungsmittel weisen bevorzugt eine Faserbandführungskante auf, welcher das
Faserband während des Spinnbetriebes unter Ausübung eines Auflagedruckes anliegt,
wobei der Auflagedruck bewirkt, dass das Absperrorgan mit seiner Abdeckklappe über
der Fadenabsaugöffnung gehalten wird. Die Faserbandführungskante ist bevorzugt horizontal
ausgebildet. In Weiterbildung der Erfindung kann seitlich von der Faserbandführungskante
jeweils eine Schrägkante angeordnet sein, wobei die Schrägkanten derart gegenüber
der Faserbandführungskante angeschrägt sind, dass das Faserband zwecks Positionierung
der Abdeckklappe über dem Fadenabsaugrohr nach erfolgtem Anspinnen seitlich über die
Anschrägung auf die Faserbandführungskante führbar ist.
[0042] Der Faserbandkontaktbereich, insbesondere die Faserbandführungskante, kann aus einem
Material mit hoher Beständigkeit gegen Abrieb durch den vorbei laufenden Faden bestehen.
Dieses Material muss nicht dem Material entsprechen, aus welchem der Grundkörper des
Absperrorgans besteht. So kann der Faserbandkontaktbereich aus einem Metallteil, insbesondere
Metalldraht, gebildet sein, welcher in ein Absperrorgan aus Kunststoff integriert
ist.
[0043] Der Faserbandführungsbereich kann jedoch auch andersartig ausgebildet sein. Wichtig
ist, dass der Faserbandführungsbereich eine Auflagestelle für das Faserband ausbildet,
welche derart mit dem Absperrorgan in Wirkverbindung steht, dass das Absperrorgan
bzw. die Abdeckklappe über die auf den Faserbandführungsbereich einwirkende Faserbandspannung
zur Fadenabsaugöffnung hin bewegt und über dieser gehalten wird.
[0044] Die Führungsmittel umfassen besonders bevorzugt eine am Absperrorgan, insbesondere
an der Abdeckklappe angeformte und von dieser in einem Winkel abstehende, flächige
Anformung in der Form einer Schürze bzw. Zunge. Die Grösse und die Ausrichtung der
Anformung hängt wesentlich von der Geometrie der Spinnstelle ab. Die Anformung kann
z. B. direkt durch eine Fortsetzung des oberen Abschlussrandes der Abdeckklappe ausgebildet
sein. Die Anformung kann in Richtung des Faserbandes vom Absperrorgan abstehen. Die
Anformung enthält einen zum Faserband gerichteten Faserbandkontaktbereich, insbesondere
Faserbandführungskante, ggf. mit Schrägkanten.
[0045] Das Absperrorgan ist bevorzugt derart angeordnet und schwenkbar gelagert bzw. gehaltert,
dass die Abdeckklappe durch den Auflagedruck des Faserbandes, welchen dieses auf die
Faserbandführungskante ausübt, von oben, von der Seite und vorzugsweise von unten
über die Fadenabsaugöffnung verschiebbar bzw. führbar ist. Die Abdeckklappe bzw. das
Absperrorgan kann insbesondere dann von oben oder von der Seite über die Fadenabsaugöffnung
führbar ausgebildet sein, wenn ein Rückstellelement vorgesehen ist, so dass die Schwerkraft
als Rückstellkraft nicht benötigt wird. Diese Abwandlungen können im übrigen auch
auf die erste und dritte Erfindungsvariante zutreffen, auch wenn hierzu keine konkreten
Ausführungsbeispiele vorliegen.
[0046] Gemäss einer
dritten Variante der Erfindung sind die Führungsmittel dergestalt, dass die erwähnte Druckkraft durch
einen am Führungsmittel wirkenden Unterdruck erzeugt wird. Die Druckkraft wird durch
die Druckdifferenz zwischen dem Druck im Absaugrohr (tieferer Druck) und dem Umgebungsdruck
(höherer Druck) hervorgerufen. Der Unterdruck führt dazu, dass das Absperrorgan bei
Unterschreiten einer bestimmten Distanz zur Absaugöffnung entgegen der Rückstellkraft
zu dieser hin gezogen bzw. dort gehalten wird und diese wenigstens teilweise abdeckt.
Die Führungsmittel werden hier entsprechend durch die Abdeckklappe selbst ausgebildet.
Bezüglich der Luftdurchlassöffnung sowie des Öffnungsvorganges des Absperrorganes
bei Fadenbruch bzw. bei Durchziehern finden die Ausführungen im Zusammenhang mit der
Beschreibung der ersten Variante entsprechend Anwendung.
[0047] Die Inbetriebnahme der Absperrorgane beim Anspinnen nach einem Fadenbruch oder beim
Starten der Spinnmaschine ist denkbar einfach. Hierzu brauchen bei laufender Absaugung
lediglich die Absperrorgane von Hand oder mit einem Hilfsmittel über die Absaugöffnung
der Absaugrohre geschwenkt zu werden. Durch den auf die Abdeckklappe wirkenden Unterdruck
im Absaugrohr wird das Absperrorgan an der Absaugöffnung gehalten.
[0048] Bei jenen Ausführungsformen, welche nach der Wirkung gemäss erster und Dritter Erfindungsvariante
arbeiten, ist es grundsätzlich schwierig zu bestimmen, welcher Druck den grössten
Beitrag zur Haltekraft beisteuert. Die beschriebene flächige Anformung (Schürze, Zunge)
hat jedoch noch zusätzliche oder andere Funktionen und Wirkungen wie aus dieser Beschreibung
entnommen werden kann, so dass diese unabhängig von einer allfälligen Auftriebswirkung
in sämtlichen der genannten Erfindungsvarianten Einsatz finden kann.
[0049] Allen drei Erfindungsvarianten ist gemeinsam, dass das Absperrorgan bzw. eine am
Absperrorgan vorgesehene Abdeckklappe bevorzugt derart beweglich geführt ist, dass
das Faserband, der dynamische Auftrieb und/oder der Unterdruck im Absaugrohr nur eine
relativ geringe Druckkraft auf das Absperrorgan ausüben muss, um dieses vor der Fadenabsaugöffnung
zu halten bzw. dorthin zu führen. Das Absperrorgan ist ferner bevorzugt derart tariert,
d.h. der Schwerpunkt des Absperrorgans ist gegenüber dessen Dreh- bzw. Schwenkpunkt
derart angeordnet, dass das Absperrorgan mit möglichst geringer Fadenkraft, geringem
Auftrieb und/oder Unterdruck, zur Mündung des Absaugrohres hin schwenk-, positionier-
und haltbar ist und bei einem Fadenbruch (zweite Erfindungsvariante) durch die Kraft
eines Rückstellelementes oder der Schwerkraft selbsttätig oder (erste und dritte Erfindungsvariante)
durch die Staukraft eines Faserbandes an der Luftdurchlassöffnung sowie durch die
Rückstellkraft entgegen dem dynamischen Auftrieb bzw. der Ansaugkraft von der Mündung
des Fadenabsaugrohres wegbewegbar ist. In Weiterbildung der ersten und dritten Erfindungsvariante
kann vorgesehen sein, dass das Absperrorgan erst bei Auftreten eines Durchziehers
durch die Staukraft der Verdickung an der Luftdurchlassöffnung von der Fadenabsaugöffnung
wegbewegbar ist.
[0050] Grundsätzlich lässt sich die notwendige Kraft zum Halten des Absperrorgans vor dem
Absaugrohr entgegen der permanent wirkenden Rückstellkraft, wie oben erwähnt, durch
jeweils den Fadendruck oder durch den dynamischen Auftrieb oder durch den Unterdruck
im Absaugrohr alleine oder durch eine Kombination von jeweils zwei oder von allen
drei der oben genannten Kräften erreichen.
[0051] Gegenstand des vorliegenden Patentbegehrens soll auch ein Absperrorgan als solches
gemäss den vorgenannten Ausführungen sein. Das besagte Absperrorgan zeichnet sich
dadurch aus, dass dieses eine Abdeckklappe, mittels welcher der Luftdurchlassquerschnitt
der Fadenabsaugöffnung am Fadenabsaugrohr veränderbar ist, einen Haltearm, über welchen
die Abdeckklappe drehbar oder schwenkbar an der Spinnmaschine befestigbar ist, und
Führungsmittel, vorzugsweise in Ausführung einer Anformung, auf welche während des
Spinnbetriebes an der Spinnstelle eine Druckkraft ausübbar ist, enthält. Der Haltearm
enthält hierzu bevorzugt Anlenkmitteln zum drehbaren Anlenken des Absperrorgans an
eine Anformung am Fadenabsaugrohr oder an einer anderen Stelle der Spinnmaschine.
[0052] Das Fadenabsaugrohr wie auch das Absperrorgan bestehen bevorzugt aus einem Kunststoff,
insbesondere thermoplastischen Kunststoff. Die Bauteile werden z. B. ein- oder mehrteilig
mittels Spritzgiessverfahren hergestellt. Das Absperrorgan kann jedoch auch aus einem
anderen Material, z. B. aus Metall, wie Aluminium, gefertigt sein.
[0053] Die Spinnmaschine ist bevorzugt eine Ringspinnmaschine. Die Ringspinnmaschine kann
eine konventionelle Ringspinnmaschine mit Streckwerk und anschliessender Drallerzeugungseinrichtung
oder eine Ringspinnmaschine mit Streckwerk und Drallerzeugungseinrichtung und mit
einer dazwischen angeordneten, pneumatischen Verdichtungseinrichtung sein. Ferner
kann die Spinnmaschine auch eine Luftspinnmaschine, eine Trichterspinnmaschine, Glockenspinnmaschine
bzw. Topfspinnmaschine oder eine Vorspinnmaschine, wie Flyer sein. Die Spinnmaschine
mit erfindungsgemässer Einrichtung kann eine Langstapel- oder Kurzstapelspinnmaschine
sein.
[0054] Vorliegende Erfindung weist den Vorteil auf, dass während des Spinnbetriebes an der
Spinnstelle der Luftdurchlassquerschnitt der Fadenabsaugöffnung reduziert bzw. geschlossen
wird. Erst bei Auftreten eines Fadenbruches bzw. eines Durchziehers wird die Abdeckklappe
von der Fadenabsaugöffnung wegbewegt und der Luftdurchlassquerschnitt wird auf seine
Sollgrösse erweitert, wodurch die Absaugleistung zunimmt. Somit benötigt nur ein kleiner
Teil der Spinnstellen, nämlich jene mit Fadenbrüchen, die volle Absaugleistung, während
die verbleibenden Spinnstellen eine reduzierte Absaugleistung aufweisen. Gesamthaft
wird während des Spinnprozesses weniger Absaugleistung beansprucht, da über den Zeitraum
des Spinnprozesses statistisch betrachtet immer nur eine geringe Anzahl von Spinnstellen
Fadenbrüche aufweist. Entsprechend können die Absaugaggregate, wie Antriebe oder Ventilatoren,
kleiner dimensioniert werden oder die Spinnmaschine kann mit zusätzlichen Spinnstellen
ausgestattet werden, ohne dass die Absaugaggregate auf eine höhere Leistung ausgelegt
werden müssen. Ferner können auch die Absaugkanäle, wie z. B. der Hauptabzugskanal
entsprechend der reduzierten Absaugleistung kleiner dimensioniert werden. Die Redimensionierung
der Absaugkanäle sowie der dazugehörigen Absaugaggregate ergibt wiederum einen höheren
Gestaltungsfreiraum beim Entwickeln neuer Spinnmaschinen.
[0055] Ein anderer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass beim Verdichtungsspinnen an Stelle
einer Redimensionierung der Absaugaggregate die frei werdende Absaugleistung im Bereich
des Kompaktierens eingesetzt werden kann. Während also bei der Fadenabsaugung die
Absaugleistung eine Reduktion erfährt, wird beim Kompaktieren die Saugleistung erhöht.
Auf diese Weise kann bei gleich bleibender Gesamtleistung der Absauganlage die Haarigkeit
des gesponnenen Garnes durch eine erhöhte Verdichtungsleistung weiter reduziert werden.
[0056] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform von einem Absperrmechanismus
gemäss der ersten Erfindungsvariante;
- Fig. 2a:
- eine Seitenansicht vom Absperrmechanismus gemäss Fig. 1 im Spinnbetrieb;
- Fig. 2b:
- eine Seitenansicht vom Absperrmechanismus gemäss Fig. 1 nach Fadenbruch;
- Fig. 2c:
- eine Seitenansicht vom Absperrmechanismus gemäss Fig. 1 nach Fadenbruch und kurz vor
einem Durchzieher;
- Fig. 2d:
- eine Seitenansicht vom Absperrmechanismus gemäss Fig. 1 nach Fadenbruch und Durchzieher;
- Fig. 3:
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform von einem Absperrmechanismus
gemäss der zweiten Erfindungsvariante;
- Fig. 4a:
- eine Seitenansicht vom Absperrmechanismus gemäss Figur 3 im Spinnbetrieb;
- Fig. 4b:
- eine Seitenansicht vom Absperrmechanismus gemäss Figur 3 nach Fadenbruch;
- Fig. 5:
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform von einem Absperrmechanismus
gemäss der zweiten Erfindungsvariante;
- Fig. 6:
- eine perspektivische Ansicht der zweiten Ausführungsform von einem Absperrmechanismus
an einer Verdichtungseinrichtung gemäss der zweiten Erfindungsvariante;
- Fig. 7:
- eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform von einem Absperrmechanismus
gemäss der ersten Erfindungsvariante;
- Fig. 8:
- eine perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform von einem Absperrmechanismus
gemäss der ersten bzw. dritten Erfindungsvariante;
- Fig. 9:
- eine Seitenansicht vom Absperrmechanismus gemäss Fig. 8 im Spinnbetrieb;
- Fig. 10:
- eine weitere Ausführungsform einer Drehgelenkverbindung zwischen Absperrorgan und
Fadenabsaugrohr;
- Fig. 11:
- eine weitere Ausführungsform eines Absperrorgans;
- Fig. 12:
- eine weitere Ausführungsform eines Absperrorgans.
[0057] Die Figuren 1 und 2 zeigen eine erste Ausführungsform und die Figur 7 eine zweite
Ausführungsform der ersten Erfindungsvariante. Die Figuren 3 und 4 zeigen eine erste
Ausführungsform und die Figuren 5 und 6 eine zweite Ausführungsform der zweiten Erfindungsvariante.
Die Figuren 8 und 9 zeigen eine weitere Ausführungsform der ersten bzw. dritten Erfindungsvariante.
[0058] Das Fadenabsaugrohr 2, 102, 202 gemäss Figur 1, 3 und 8 enthält eine zungenförmige
Rohranformung 4, 104, 204, an welche ein Absperrorgan 1, 101, 201 über eine Drehgelenkverbindung
5, 105, 205 angebracht ist. Die Drehgelenkverbindung 5, 105, 205 besteht aus zwei
an der zungenförmigen Rohranformung 4, 104, 204 angebrachten Zapfen, welche durch
korrespondierende Öffnungen bzw. Vertiefungen an zwei, die zungenförmige Rohranformung
4, 104, 204 seitlich umgreifenden Laschen 6, 106, 206; 7, 107, 207 am Absperrorgan
1, 101, 201 geführt sind. Die Zapfen können natürlich auch an den Laschen 6, 106,
206; 7, 107, 207 und die Öffnungen bzw. Vertiefungen entsprechend in der zungenförmigen
Rohranformung 4, 104, 204 vorgesehen sein. Die zungenförmige Rohranformung 4, 104,
204 ist ein integraler Teil des Fadenabsaugrohres 2, 102, 202.
[0059] Das Absperrorgan weist eine vor der Fadenabsaugöffnung positionierbare Abdeckklappe
16, 116, 216 auf (siehe auch Fig. 2, 4 und 9). Das Absperrorgan 1, 101, 201 enthält
ferner einen Führungsarm bzw. Haltearm 8, 108, 208, welcher die Abdeckklappe 16, 116,
216 mit der Drehgelenkverbindung 5, 105, 205 verbindet. Am Haltearm 8, 108, 208 ist
ein federelastisches, längliches Rückhalteorgan 9, 109, 209 mit einem Hakenelement
10, 110, 210 angebracht. Das Rückhalteorgan 9, 109, 209 ist mit seinem Hakenelement
10, 110, 210 über einen erhöhten Rand 20, 120, 220 in eine flächenförmige Mulde 21,
121, 221 an der zungenförmigen Rohranformung 4, 104, 204 eingehakt. Die Verhakung
ist derart, dass das Absperrorgan 1, 101, 201 mit seiner Abdeckklappe 16, 116, 216
zwar zur Fadenabsaugöffnung 3, 103, 203 hin und von dieser weg bewegbar ist, dass
jedoch das Absperrorgan 1, 101, 201 in Abhängigkeit von der Länge des Rückhalteorgans
9, 109, 209 bei Erreichen einer gewissen Distanz zur Fadenabsaugöffnung 3, 103, 203
durch das am erhöhten Rand 20, 120, 220, welcher in diesem Fall einen Anschlag ausbildet,
anstehende Hakenelement 10, 110, 210 zurückgehalten und nicht mehr weiter mit der
Schwerkraft von der Fadenabsaugöffnung 3, 103, 203 wegbewegbar ist.
[0060] Anstelle des in Figur 1 und 2, 4 und 5 sowie 8 und 9 gezeigten Rückhalteorgans 9,
109, 209 mit Anschlag 20, 120, 220 können der Anschlag und das Rückhalteorgan auch
anderswo positioniert sein. Der Anschlag kann zum Beispiel durch einen Fortsatz an
der Rohranformung unterhalb des Drehpunktes (von der Fadenabsaugöffnung her betrachtet)
des drehbar bzw. schwenkbar an der Rohranformung gehalterten Absperrorgans ausgebildet
sein (nicht gezeigt). Das Absperrorgan ist nun derart ausgebildet und ist derart an
der Rohranformung gehaltert, dass dieses bei Erreichen eines maximalen Schwenkwinkels
dem Anschlag an der Rohranformung ansteht und nicht mehr weiter von der Fadenabsaugöffnung
weg geschwenkt werden kann. Das Rückhalteorgan wird in diesem Fall durch den Haltearm
8, 108, 208 selbst im Bereich der Laschen 6, 106, 206; 7, 107, 207 oder durch einen
Fortsatz am Haltearm 8, 108, 208 unterhalb der Laschen 6, 106, 206; 7, 107, 207 ausgebildet.
[0061] In die Abdeckklappe ist eine Luftdurchlassöffnung bzw. Ausnehmung in Form einer V-förmigen
Kerbe 15, 115, 215, 315 eingelassen (Fig. 1, 3, 8, 11). Die Ausnehmung 15, 115, 215,
315 ist mittig angeordnet. Sie kann jedoch auch aussermittig positioniert sein. Die
Ausnehmung gewährleistet eine minimale Absaugleistung auch bei abgedeckter, d.h. geschlossener
Fadenabsaugöffnung 3, 103, 203, 303. Die Ausnehmung ist jedoch kein zwingendes Merkmal
der beschriebenen Ausführungsformen. Vielmehr kann die Luftdurchlassöffnung, wie bereits
erwähnt, auch durch eine Spaltöffnung zwischen Abdeckklappe 16, 116, 216, 316 und
Absaugrohr 2, 102, 202, 302 ausgebildet werden. Dadurch wird seitlich Luft durch die
Spaltöffnung angesaugt. Die Spaltöffnung kann ferner auch zusätzlich zur Ausnehmung
15, 115, 215, 315 vorgesehen sein.
[0062] Gemäss einer ersten Ausführungsform der ersten Erfindungsvariante nach Figur 1 und
2 ist am oberen Ende der Abdeckklappe 116 in einem Winkel zu dieser eine Schürze 112
angeformt, welche vom Absaugrohr 102 weg zum Faserband 117a hin gerichtet ist. Figur
2a zeigt die Lage des Absperrorgans 101 im Spinnbetrieb. Die Schürze 112 weist eine
obere Fläche 113a und eine untere Fläche 113b auf und bildet zusammen mit der Ausgangsunterwalze
119 einen kanalartigen Durchgang 123 aus. Das Absperrorgan 101 bzw. die Schürze 112
ist so ausgebildet, dass diese im Spinnbetrieb keinen Berührungskontakt zum vorbei
geführten Faserband 117a hat.
[0063] Die V-förmige Kerbe 115 ist im Übergangsbereich zwischen Schürze 112 und Abdeckklappe
116 angeordnet. Ferner ist in die Führungsfläche der Schürze 112 eine V-förmige Vertiefung
126 eingelassen, welche sich zur Kerbe 115 hin öffnet und kontinuierlich vertieft.
[0064] Ist die Absaugöffnung 103 durch die Abdeckklappe 116 geschlossen, so wird noch Luft
durch die Ausnehmung 115 angesaugt (Fig. 2a). Ein Teil dieser angesaugten Luft strömt
durch den kanalartigen Durchgang 123 (siehe Pfeil 111) zur Ausnehmung 115 hin und
überstreicht dabei die obere Fläche 113a der Schürze 112. Aufgrund der seitlichen
Begrenzung durch die Schürze 112 einerseits und die Lieferwalze 119 andererseits wird
ein so genannter Saugballon 125 ausgebildet, welcher eine Visualisierung der Saugwirkung
darstellt. Daraus ist ersichtlich, dass die Saugwirkung dank der zusätzlichen Begrenzung
des Saugluftstromes 111 durch die Schürze 112 zum Faserband 117a und zum Walzenspalt
hin konzentriert wird.
[0065] Der Druckunterschied zwischen oberer und unterer Fläche 113a, 113b erzeugt einen
Auftrieb, welcher bewirkt, dass das Absperrorgan 101 entgegen der Schwerkraft in der
Schliessstellung am Absaugrohr 102 gehalten wird. Ferner kann auch die Druckdifferenz
zwischen dem Unterdruck im Inneren des Absaugrohres 202 und dem Umgebungsdruck eine
Haltekraft auf das Absperrorgan 201 ausüben.
[0066] Bei Auftreten eines Fadenbruches gemäss Figur 2b wird das aus dem Streckwerk austretende
Ende des Faserbandes 117b durch die Saugluftströmung 111 erfasst und zur Luftdurchlassöffnung
115 geführt. Dem Saugzug folgend wird das Faserband 117b durch die Ausnehmung 115
hindurch in das Absaugrohr 102 gesogen. Die Absaugöffnung 103 bleibt dabei vollständig
oder zumindest im wesentlichen durch das Absperrorgan 101 bzw. die Abdeckklappe 116
verschlossen.
[0067] Bei Auftreten eines Durchziehers 117c, wie in Figur 2c und 2d gezeigt, wird eine
Dickstelle zur Luftdurchlassöffnung 115 hin angesaugt und an dieser gestaut, da die
Luftdurchlassöffnung 115 für den Durchzieher 117c absichtlich zu klein dimensioniert
ist. Bedingt durch den zusätzlichen Staudruck in Kombination mit dem Einfluss der
Schwerkraft schwenkt das Absperrorgan 101 mit seiner Abdeckklappe 116 von der Fadenabsaugöffnung
103 nach unten weg und gibt letztere frei. Diese Schwenkbewegung geht soweit, bis
der Rückhaltearm 109 mit seinem Hakenelement 110 am erhöhten Rand 120 der zungenförmigen
Rohranformung 104 ansteht. Der Durchzieher 117c wird nun mit maximaler Saugleistung
durch die Absaugöffnung 103 des Fadenabsaugrohrs 2 abgesaugt.
[0068] In den Figuren 2b-d wurden der Übersicht halber nur noch die relevantesten Merkmale
mit Bezugszeichen versehen.
[0069] Gemäss einer ersten Ausführungsform der zweiten Erfindungsvariante nach Figur 3 ist
die V-förmige Kerbe 15 im Übergangsbereich zwischen einer Faserbandführungszunge 12
(Schürze) und der Abdeckklappe 16 angeordnet. Ferner ist in die Führungsfläche der
Faserbandführungszunge 12 eine V-förmige Vertiefung 26 eingelassen, welche sich zur
Ausnehmung 15 hin öffnet und kontinuierlich vertieft. Die Faserbandführungszunge 12
ist an die Abdeckklappe 16 in einem Winkel zu dieser angeordnet und enthält eine Faserbandführungskante
13. Zu beiden Seiten der Faserbandführungskante 13 ist jeweils eine Schrägkante 11
vorgesehen, welche gegenüber der Faserbandführungskante 13 schräg geneigt ist. Beim
Anspinnen nach einem Fadenbruch wird das Faserband von der Bedienperson seitlich,
d.h. von Hand, oder mittels eines Hilfsaggregates über die Schrägkante 11 auf die
Faserbandführungskante 13 geführt, auf welcher das Faserband während des Spinnprozesses
verweilt, und über welche das Faserband 17a (siehe Fig. 4a) durch die Fadenspannung
das Absperrorgan 1 mit der Abdeckklappe 16 zur Fadenabsaugöffnung 3 hin drückt. Beim
Führen des Faserbandes 17a über die Schrägkante 11 wird das Absperrorgan 1 zur Fadenabsaugöffnung
3 hin bewegt.
[0070] Figur 4a zeigt die Lage des Absperrorgans im Spinnbetrieb. Das, das Lieferzylinderpaar
18, 19 über den Drehsperrspalt verlassende Faserband 17a wird aufgrund seiner Spannung
und der vorherrschenden Spinngeometrie sowie der Ausgestaltung des Absperrorgans gegen
die Faserbandführungskante 13 an der Faserbandführungszunge 12 des Absperrorgans 1
gedrückt. Dadurch wird das Absperrorgan 1 mit seiner Abdeckklappe 16 um die Drehgelenkverbindung
5 zur Fadenabsaugöffnung 3 hin geschwenkt und verschliesst diese wenigstens teilweise.
Solange der Spinnprozess im Gange ist, bleibt die Lage des Absperrorgans 1 unverändert.
Das Absperrorgan 1 führt höchstens kleinere, schwingungsartige Schwenkbewegungen aus,
welche durch eine veränderliche Faserbandführung beim Heben und Senken des Ringrahmens
entstehen.
[0071] Aufgrund der seitlichen Begrenzung durch die Faserbandführungszunge 12 einerseits
und die Lieferwalze 19 andererseits wird ein sogenannter Saugballon 25 ausgebildet,
welcher eine Visualisierung der Saugwirkung darstellt. Daraus ist ersichtlich, dass
die Saugwirkung dank der zusätzlichen Begrenzung des Saugluftstromes durch die Schürze
12 zum Faserband 17a und zum Walzenspalt hin konzentriert wird.
[0072] Bei Auftreten eines Fadenbruches gemäss Figur 4b fällt die Fadenspannung weg und
das Absperrorgan 1 schwenkt mit seiner Abdeckklappe 16 schwerkraftbedingt nach unten
von der Fadenabsaugöffnung 3 weg. Diese Schwenkbewegung geht soweit, bis der Rückhaltearm
9 mit seinem Hakenelement 10 am erhöhten Rand 20 der zungenförmigen Rohranformung
4 ansteht. Die Fadenabsaugöffnung 3 ist nun freigegeben und das Fadenabsaugrohr 2
kann mit maximaler Saugleistung das austretende Faserband 17b absaugen.
[0073] Die in den Figuren 1, 2 und 3, 4 beschriebenen Ausführungsformen eignen sich insbesondere
für konventionelle Ringspinnmaschinen ohne pneumatische Verdichtungseinrichtung, bei
welchen der Drehsperrspalt durch das Lieferwalzenpaar 18, 19; 118, 119 des Streckwerks
gebildet wird.
[0074] Die Figuren 5 und 6 zeigen eine zweite Ausführungsform von einem erfindungsgemässen
Absperrmechanismus gemäss zweiter Erfindungsvariante. Dieser Absperrmechanismus ist
ausgelegt für eine Ringspinnmaschine mit pneumatischer Verdichtungseinrichtung, bei
welcher für zwei benachbarte Spinnstellen ein gemeinsames Fadenabsaugrohr 32 vorgesehen
ist, welches sich an seinem zum Faserband 47a, 47b hin gerichteten Abschnitt in zwei
Fadenabsaugrohrabschnitte 51a, 51b verzweigt. Jeder der beiden Spinnstellen ist je
ein Fadenabsaugrohrabschnitt 51a, 51b zugeordnet.
[0075] Die Verdichtungseinrichtung enthält eine auf einer Unterwalze 55 geführte, perforierte
Verdichtungstrommel 54a, 54b, über welche das zu verdichtende Faserband geführt wird.
Im Anschluss an die Verdichtungszone verlässt das Faserband 47a, 47b die Verdichtungstrommel
54a, 54b über einen Drehsperrspalt. Der Drehsperrspalt wird durch die Klemmlinie zwischen
der Verdichtungstrommel 54a, 54b und jeweils einer dieser aufliegenden Ausgangsoberwalze
53a, 53b ausgebildet. Der Drehsperrspalt zeichnet sich dadurch aus, dass eine sich
von der Spinnstelle her in Richtung Verdichtungseinrichtung fortpflanzende Eindrehung
des Faserbandes am Drehsperrspalt gestoppt wird.
[0076] Jeder Fadenabsaugrohrabschnitt 51a, 51b bildet eine eigene Fadenabsaugöffnung 33a,
33b aus, welche zum Drehsperrspalt der jeweiligen Spinnstelle hin gerichtet ist. Der
Fadenabsaugrohrabschnitt 51 a, 51 b ist derart ausgelegt, dass dieser von schräg unten
an das Faserband 47a, 47b heran geführt wird und dieses seitlich umgreift, so dass
die Fadenabsaugöffnung 33a, 33b vom Drallerzeugungsorgan in Richtung Streckwerk betrachtet,
im Gegensatz zur erst genannten Ausführungsform gemäss den Figuren 3 und 4, vor dem
Faserband 47a, 47b liegt.
[0077] Die oben beschriebene Ausführungsform eines Fadenabsaugrohres 32 in einer Ringspinnmaschine
mit pneumatischer Verdichtungseinrichtung sowie das dazugehörige Streckwerk mit Verdichtungseinrichtung
sind soweit Stand der Technik und z. B. in der
WO 03/023100, deren Inhalt hinsichtlich der Konstruktion des Streckwerks und der daran anschliessenden
pneumatischen Verdichtungseinrichtung sowie hinsichtlich der Konstruktion und der
Anordnung des Fadenabsaugrohres 32 gegenüber der Verdichtungseinrichtung Teil dieser
Anmeldung sein soll, ausführlich beschrieben.
[0078] Aufgrund der vorgenannten Anordnung der Fadenabsaugöffnung 33a, 33b ist auch eine
vom ersten Ausführungsbeispiel abweichende Konstruktion des Absperrmechanismus notwendig.
Das Fadenabsaugrohr 32 enthält hierzu ebenfalls eine zungenförmige Rohranformung 34,
welche in der Verzweigung zwischen den beiden Fadenabsaugrohrabschnitten 51 a, 51
b angeformt ist. Die zungenförmige Rohranformung 34 kann ein integraler Bestandteil
des Fadenabsaugrohres 32 oder eines Teils des Fadenabsaugrohres 32 sein. D.h., die
zungenförmige Rohranformung 34 und das Fadenabsaugrohr 32 bzw. ein Teil des Fadenabsaugrohres
32 sind in einem Stück gefertigt.
[0079] Die zungenförmige Rohranformung 34 weist an ihrem freien Endabschnitt Anlenkmittel
52 zur drehbaren Anlenkung eines Absperrorgans 31 auf. Die Anlenkmittel 52 umfassen
jeweils eine seitliche Öffnung, in welche eine, am Absperrorgan 31 vorgesehene stiftförmige
Anformung 35 eingreift und das Absperrorgan 31 darin drehbar lagert. Die stiftförmige
Anformung kann auch seitlich an der Rohranformung 34 angeordnet sein, welche in diesem
Fall in eine Ausnehmung am Absperrorgan eingreift. Die nachfolgende Beschreibung bezieht
sich nun nur noch auf die eine, mit dem Absperrorgan 31 dargestellt Spinnstelle. Anstelle
einer stiftförmigen Anformung kann auch ein Drehgelenkstift vorgesehen sein, welcher
sowohl in einer seitlichen Öffnung an der zungenförmige Rohranformung 34 als auch
in einer seitlichen Öffnung am freien Endabschnittes eines Haltearmes 38 geführt ist
und die beiden Bauteile 34, 38 drehbar miteinander verbindet.
[0080] Das Absperrorgan 31 umfasst einen Haltearm 38, an welchen an dem zur Fadenabsaugöffnung
33b weisenden Abschnitt eine Abdeckklappe 42 angeformt ist.
[0081] Die Abdeckklappe 42 liegt im Spinnbetrieb über der Fadenabsaugöffnung 33b und weist
eine Ausnehmung in Form einer Kerbe 45 auf, die bei geschlossener Absaugöffnung einen
kleinen Luftdurchlass bildet, und dadurch eine minimale Absaugleistung zum Absaugen
von Faserflug und Schmutz sicherstellt. Die Ausnehmung 45 ist jedoch kein zwingendes
Merkmal des beschriebenen Ausführungsbeispiels. Vielmehr kann die Luftdurchlassöffnung,
wie bereits erwähnt, auch durch eine Spaltöffnung zwischen Abdeckklappe 42 und Absaugrohr
51a, 51 b ausgebildet werden. Dadurch wird seitlich Luft durch die Spaltöffnung angesaugt.
Die Spaltöffnung kann ferner auch zusätzlich zur Ausnehmung 45 vorgesehen sein.
[0082] Ferner sind Rückhaltemittel 62, 63 vorgesehen, welche bewirken, dass das zur Fadenabsaugöffnung
33a, 33b hin und von dieser wegbewegbare Absperrorgan 31 beim Wegschwenken von der
Fadenabsaugöffnung 33a, 33b bei Erreichen einer definierten Distanz zur Fadenabsaugöffnung
33a, 33b, durch die Rückhaltemittel 62, 63 zurückgehalten und nicht mehr weiter von
der Fadenabsaugöffnung 33a, 33b wegbewegbar ist. Die Fig. 5 und 6 zeigen zwei alternative
Ausführungsformen solcher Rückhaltemittel 62, 63. Das Rückhaltemittel 62 gemäss Fig.
5 ist ein auf dem Absaugrohr 51a, 51b angebrachter Nocken 62, welchem das von der
Absaugöffnung 33a, 33b nach unten schwenkende Absperrorgan 31 bei Erreichen eines
definierten Schwenkradius ansteht, so dass ein weiteres Wegschwenken des Absperrorgans
31 verhindert wird.
[0083] Das Rückhaltemittel 63 gemäss Fig. 6 ist an der Drehgelenkverbindung selbst vorgesehen
und bildet sich aus jeweils einem Absatz bzw. einer Stufe in den einander gegenüberliegenden,
seitlichen Stirnseiten des freien Endabschnittes vom Haltearm 38 und der zungenförmigen
Rohranformung 34. Die Absätze 63 der beiden Stirnseiten greifen ineinander und sind
derart zueinander angeordnet, dass diese bei Erreichen eines definierten Schwenkradius
des von der Absaugöffnung 33a, 33b nach unten schwenkenden Absperrorgans 31 gegeneinander
anstehen und somit ein weiteres Wegschwenken des Absperrorgans 31 verhindern.
[0084] Im Spinnbetrieb liegt nun das Faserband 47b der Faserbandführungskante 43 des Absperrorgans
31 mit Spannung an. Die Faserbandführungskante 43 ist hierbei eine untere Randbegrenzung
der Abdeckklappe 42. Durch die Fadenspannung wird das Absperrorgan 31 mit der Abdeckklappe
42 mittels Drehbewegung über die Drehgelenkverbindung 35 zur Fadenabsaugöffnung 33b
hin geschwenkt und verharrt dort so lange eine Fadenspannung wirkt. Die Abdeckklappe
42 deckt dabei die Fadenabsaugöffnung 33b wenigstens teilweise ab.
[0085] Tritt nun ein Fadenbruch auf, so fällt die auf die Faserbandführungskante 43 wirkende
Fadenspannung weg und das Absperrorgan 31 schwenkt mit seiner Abdeckklappe 42 schwerkraftbedingt
nach unten, wobei das Absperrorgan 31 eine Drehbewegung über die Drehgelenkverbindung
35 ausführt.
[0086] Zum Anspinnen wird das Absperrorgan 31 mit seiner Abdeckklappe 42 von Hand oder mittels
eines Hilfsaggregates um seine Drehachse wieder nach oben vor die Fadenabsaugöffnung
33b geschwenkt, wobei das Faserband 47b seitlich über die Schrägkante 44 auf die Faserbandführungskante
43 geschoben und dort positioniert wird. Anschliessend wird der reguläre Spinnprozess
eingeleitet. Beim Führen des Faserbandes 47a über die Schrägkante 44 wird das Absperrorgan
31 zur Fadenabsaugöffnung 33b hin bewegt.
[0087] In den Figuren 5 und 6 ist jeweils nur ein Absperrorgan 31 dargestellt. Es versteht
sich von selbst, dass die für die zweite dargestellte Fadenabsaugöffnung 33a ein spiegelsymmetrisch
zum ersten Absperrorgan 31 zweites Absperrorgan vorgesehen ist, welches in gleicher
Weise wie das erste Absperrorgan 31 am gegenüber liegenden Ende der Anlenkmittel 52
drehbar gelagert ist.
[0088] Die Figur 7 zeigt eine zweite Ausführungsform von einem erfindungsgemässen Absperrmechanismus
gemäss erster Erfindungsvariante. Dieser Absperrmechanismus ist ausgelegt für eine
Ringspinnmaschine mit pneumatischer Verdichtungseinrichtung, bei welcher für zwei
benachbarte Spinnstellen ein gemeinsames Fadenabsaugrohr vorgesehen ist, welches sich
an seinem zum Faserband 147b hin gerichteten Abschnitt in zwei Fadenabsaugrohrabschnitte
verzweigt. Jeder der beiden Spinnstellen ist je ein Fadenabsaugrohrabschnitt 151b
zugeordnet. Die konstruktive Ausführung dieser Ausführungsform entspricht in wesentlichen
Zügen der Ausführungsform gemäss Fig. 5 und 6, weswegen lediglich ein Teilausschnitt
des Absperrmechanismus mit Abdeckklappe 142 dargestellt ist. Auf die Bezeichnung gleicher
Merkmale wird hier verzichtet und stattdessen auf die Beschreibung zu Fig. 5 und 6
verwiesen. Dies trifft insbesondere auch auf die Rückhaltemittel zu. Nachfolgend werden
lediglich die Unterschiede zwischen den beiden Ausführungsformen herausgearbeitet.
[0089] Das Absperrorgan 131 ist so ausgestaltet und im Spinnbetrieb mit seiner Abdeckklappe
142 über der Absaugöffnung positioniert, dass das Faserband 147b im Gegensatz zur
ersten Ausführungsform gemäss Fig. 5 und 6 berührungslos am Absperrorgan 131 vorbei
geführt wird. Das Absperrorgan 131 enthält entsprechend keine Faserführungskante.
[0090] An die Abdeckklappe 142 ist eine Schürze 160 angeformt, welche in einem Winkel zur
Abdeckklappe 142 steht. Die Abdeckklappe 142 weist im Übergangsbereich zur Schürze
160 eine Ausnehmung 145 in Form einer V-förmigen Kerbe auf. Ferner weist die Luftführungsfläche
der Schürze 160 eine Vertiefung 161 in Form einer trichterförmigen Mulde auf, welche
sich zur Kerbe 145 hin verengt und kontinuierlich vertieft. Die Kerbe 145 bildet bei
geschlossener Absaugöffnung einen kleinen Luftdurchlass zur Absaugöffnung 133b hin
aus, wodurch eine minimale Absaugleistung zum Absaugen von Faserflug, Schmutz und
ggf. eines Fadens sichergestellt ist.
[0091] Die Ausnehmung 145 ist auch hier kein zwingendes Merkmal. Vielmehr kann die Luftdurchlassöffnung,
wie bereits erwähnt, auch durch eine Spaltöffnung zwischen Abdeckklappe 142 und Absaugrohr
151 b ausgebildet werden. Dadurch wird seitlich Luft durch die Spaltöffnung angesaugt.
Die Spaltöffnung kann ferner auch zusätzlich zur Ausnehmung 145 vorgesehen sein.
[0092] Die vorliegende Ausführungsform zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass das
Absperrorgan bzw. die Abdeckklappe 142 derart ausgebildet und beweglich geführt ist,
dass nicht eine Fadenspannung, sondern der dynamische Auftrieb an der Schürze und/oder
der Unterdruck im Absaugrohr eine Druckkraft auf das Absperrorgan ausübt, mittels
welcher die Abdeckklappe 142 über der Fadenabsaugöffnung 133b gehalten wird. Das Absperrorgan
131 ist hier ebenfalls bevorzugt derart tariert, d.h. der Schwerpunkt des Absperrorgans
131 ist gegenüber dessen Drehpunkt derart angeordnet, dass die Abdeckklappe 142 mit
möglichst geringer Druckkraft über der Fadenabsaugöffnung 133b haltbar ist und nach
einem Fadenbruch und bei Auftreten eines Durchziehers die Abdeckklappe 142 durch den
Staudruck der Dickstelle an der Luftdurchlassöffnung 145 sowie durch die Schwerkraft
selbsttätig von der Mündung des Fadenabsaugrohres 151b nach unten wegbewegbar ist.
[0093] In einer weiteren Ausführungsform der ersten bzw. dritten Erfindungsvariante gemäss
Figur 8 und 9 ist keine Schürze bzw. Faserbandführung vorgesehen. Im oberen, freien
Rand der Abdeckklappe 216 ist eine, bereits weiter oben beschriebene Ausnehmung 215
in Form einer V-förmigen Kerbe eingelassen, welche eine minimale Absaugleistung auch
bei geschlossener, Fadenabsaugöffnung 203 gewährleistet.
[0094] Ist die Absaugöffnung 203 durch die Abdeckklappe 216 geschlossen, so wird noch Luft
durch die Ausnehmung 215 angesaugt (Fig. 9). Ein Teil dieser angesaugten Luft 211
überströmt dabei die äussere Fläche der Abdeckklappe 216. Durch die Überströmung der
Abdeckklappe wird ein Auftrieb erzeugt, welcher das Absperrorgan 201 entgegen der
Schwerkraft in der Schliessstellung am Absaugrohr 202 hält. Ferner übt auch die Druckdifferenz
zwischen dem Unterdruck im Inneren des Absaugrohres 202 und dem Umgebungsdruck eine
Haltekraft auf das Absperrorgan 201 aus. Das Absperrorgan 201 bzw. die Abdeckklappe
116 sind so ausgebildet, dass diese im Spinnbetrieb keinen Berührungskontakt zum vorbei
geführten Faserband 217a haben.
[0095] Das Absperrorgan gemäss Fig. 8 und 9 funktioniert in Bezug auf das Freigeben der
Absaugöffnung bei Auftreten eines Fadenbruches und bei Durchziehern gleich wie das
Absperrorgan gemäss Fig. 1 und 2a-d, weswegen diesbezüglich insbesondere auf die Fig.
2a-d und die dazugehörige Beschreibung verwiesen wird, welche auch für diese Ausführungsform
Gültigkeit haben soll.
[0096] Die in Figur 8 und 9 gezeigte Ausführungsform eignet sich insbesondere für konventionelle
Ringspinnmaschinen ohne pneumatische Verdichtungseinrichtung, bei welchen der Drehsperrspalt
durch das Lieferwalzenpaar des Streckwerks gebildet wird.
[0097] Die Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Drehgelenkverbindung 305 zwischen
einem Haltearm 308 eines Absperrorgans und der Rohranformung 304 eines Fadenabsaugrohres.
Das Fadenabsaugrohr 304 enthält zwei zueinander beabstandete Laschen 306a, 306b auf,
welche jeweils eine Vertiefung enthalten. In die Vertiefungen greifen Nocken 305 am
Haltearm 308 ein, welche zusammen mit den Vertiefungen die Drehgelenkverbindung 305
ausbilden. Anstelle der Nocken kann auch ein den Haltearm 308 querender Stift vorgesehen
sein.
[0098] Die Fig. 11 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Vertiefung 326, welche in die
obere Führungsfläche 313a einer an die Abdeckklappe 316 eines Absperrorgans 301 angeformten
Schürze 312 eingelassen ist. Die Abdeckklappe 316 weist im Übergangsbereich zur Schürze
312 eine Ausnehmung 315 in Form einer V-förmigen Kerbe auf. Die Vertiefung 326 weist
die Form einer trichterförmigen Mulde auf, welche sich zur Ausnehmung 315 hin verengt.
Die trichterförmige Vertiefung 326 bewirkt nach einem Fadenbruch eine bessere Erfassung,
Führung und Absaugung des Fadens zur Absaugöffnung 303 bzw. Ausnehmung 315 hin. Dies
ist insbesondere dann wichtig, wenn das Faserband im Vorfeld noch changiert wird.
Der angesaugte Faden wird dadurch zur Mitte der Trichteröffnung und somit gezielt
zur Ausnehmung 315 hin gezogen. Ferner bewirkt die Trichterform eine Bündelung und
somit Beschleunigung der angesaugten Luft zur Absaugöffnung 303 bzw. Ausnehmung 315
hin. Aufgrund der seitlichen Begrenzung durch die Schürze 312 einerseits und die Lieferwalze
(nicht gezeigt) andererseits wird ein Saugballon 325 ausgebildet, welcher eine Visualisierung
der Saugwirkung darstellt. Daraus wird ersichtlich, dass die Saugwirkung dank der
zusätzlichen Begrenzung des Saugluftstromes 111 durch die Schürze 112 sowie durch
die trichterförmige Vertiefung 326 zum Faserband bzw. zum Walzenspalt hin (beides
nicht gezeigt) konzentriert bleibt.
[0099] Die beschriebene Ausführungsform gemäss Fig. 11 eignet sich für sämtliche Varianten
von erfindungsgemässen Absperrorganen und insbesondere für sämtlich in dieser Anmeldung
beschriebenen Ausführungsformen.
[0100] Die Fig. 12 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Absperrorgans 401 mit einer
Abdeckklappe 416. Die Abdeckklappe 416 enthält auf ihrer, der Absaugöffnung 403 zugewandten
Innenseite eine der Kontur des Absaugrohrs 402 angepasste Einfassung 422. In diesem
Beispiel ist die Einfassung 422 bogenförmig ausgestaltet. Die Einfassung zeichnet
sich durch einen gegenüber der Innenfläche wulst- bzw. flanschartige Erhebung auf.
Die Einfassung kann mit einer Gummidichtung versehen oder aus einer solchen gebildet
sein. Auf diese Weise wird zumindest der untere, bevorzugt der untere und seitliche
Bereich der Absaugöffnung vollständig oder nahezu vollständig luftdicht abgeschlossen,
so dass die Luft nur noch in einem oberen Bereich nahe der Ausnehmung (hier nicht
gezeigt) angesaugt wird. Die beschriebene Einfassung 422 eignet sich für sämtliche
Varianten von erfindungsgemässen Absperrorganen und insbesondere für sämtliche beschriebene
Ausführungsformen.
1. Spinnmaschine mit einer Mehrzahl von Spinnstellen, welche jeweils ein Streckwerk,
und eine Drallerzeugungseinrichtung enthalten, und mit einer Fadenabsaugeinrichtung,
wobei die Fadenabsaugeinrichtung eine Mehrzahl von Fadenabsaugrohren (2, 102) mit
jeweils wenigstens einer Fadenabsaugöffnung (3, 103) zum Absaugen eines Faserbandes
(17, 117) nach einem Fadenbruch aufweist, wobei den Spinnstellen jeweils eine Fadenabsaugöffnung
(3, 103) mit einem Luftdurchlassquerschnitt zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fadenabsaugöffnung (3, 103) jeweils ein Absperrmechanismus mit einem Absperrorgan
(1, 101) zugeordnet ist, und das Absperrorgan (1, 101) gegenüber der Fadenabsaugöffnung
(3, 103) beweglich gehaltert ist, und das Absperrorgan (1, 101) Führungsmittel (12,
112) enthält, welche dergestalt sind, dass auf diese während des Spinnbetriebes an
der Spinnstelle eine Druckkraft wirkt, wobei das Absperrorgan durch diese Druckkraft
unter Verkleinerung des Luftdurchlassquerschnittes am Absaugrohr (2, 102) entgegen
einer auf das Absperrorgan (1, 101) wirkende Rückstellkraft über der Fadenabsaugöffnung
(3, 103) gehalten wird.
2. Spinnmaschine nach Anspruch 1, wobei die Führungsmittel (112) dergestalt sind, dass
die Druckkraft durch Unterschiede im Druckpotential an verschiedenen Stellen des Führungsmittels,
die im Zusammenhang mit einer Gasströmung gemäss dem Gesetz von Bernoulli hervorgerufen
werden, insbesondere durch einen dynamischen Auftrieb (114) am Führungsmittel (112),
der durch eine über die Führungsmittel (112) geführte Luftströmung (111) generiert
wird, hervorgerufen wird.
3. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Führungsmittel (112) eine
Strömungsfläche (113a) ausbilden, über welche im Spinnbetrieb durch das Fadenabsaugrohr
(102) angesaugte und/oder von einer rotierenden Unterwalze oder Unterzylinder mitgenommene
Luft führbar ist, so dass auf das Absperrorgan (101) ein entgegen der Rückstellkraft
wirkender dynamischer Auftrieb (114) erzeugbar ist.
4. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Absperrorgan (1, 101) so
ausgelegt und an der Spinnmaschine befestigt ist, dass die Rückstellkraft durch die
auf das Absperrorgan (1, 101) wirkende Schwerkraft erzeugt wird und/oder Rückstellmittel,
vorgesehen sind, welche die Rückstellkraft erzeugen.
5. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Führungsmittel (12, 112)
eine flächige Anformung, insbesondere eine Schürze, am Absperrorgan (1, 101) umfassen.
6. Spinnmaschine nach Anspruch 5, wobei die flächige Anformung (112) eine erste und eine
dieser gegenüber liegenden zweiten Fläche (113a, 113b) aufweist und die erste Fläche
(113a) eine Strömungsfläche ausbildet, über welche im Spinnbetrieb Luft, insbesondere
durch das Fadenabsaugrohr (102) angesaugte Luft, strömt.
7. Spinnmaschine nach Anspruch 6, wobei zwischen der ersten Fläche (113a) der flächigen
Anformung (112) und einer Unterwalze (119) oder einem Unterzylinder an der Spinnstelle
ein kanalartiger Durchgang (123) ausgebildet wird, durch welchen im Spinnbetrieb Luft
in Richtung des Fadenabsaugrohres (102) geführt wird.
8. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Absperrorgan (1, 101) eine
Abdeckklappe (16, 116) umfasst, mittels welcher der Luftdurchlassquerschnitt der Fadenabsaugöffnung
(3, 103) am Fadenabsaugrohr (2, 102) veränderbar ist.
9. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Absperrorgan (201) eine
Abdeckklappe (216) umfasst, mittels welcher der Luftdurchlassquerschnitt der Fadenabsaugöffnung
(203) am Fadenabsaugrohr (202) veränderbar ist und die Führungsmittel durch die Abdeckklappe
(216) selbst ausgebildet werden.
10. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei am Absperrorgan (1, 101, 201)
und/oder am Fadenabsaugrohr Mittel vorgesehen sind, dass wenn im Spinnbetrieb das
Absperrorgan (1, 101, 201) über der Fadenabsaugöffnung (3, 103, 203) liegt, zwischen
Absperrorgan (1, 101, 201) und Fadenabsaugrohr (2, 102, 202) eine Luftdurchlassöffnung
(15, 115, 215) ausgebildet wird, deren Querschnitt kleiner ist als der Luftdurchlassquerschnitt
des Fadenabsaugrohres (2, 102, 202).
11. Spinnmaschine nach Anspruch 10, wobei die Luftdurchlassöffnung so gross ist, dass
bei einem Fadenbruch das Faserband (117b) durch die Luftdurchlassöffnung (115) und
ohne oder nur durch geringe Verschiebung des Absperrorgans (101) absaugbar ist, und
bei einer Verdickung des abzusaugenden Faserbandes die Dickstelle (117c) an der Luftdurchlassöffnung
(115) zurückgehalten wird, wobei das Absperrorgan (101) mit dem Absperrmechanismus
derart in Wirkverbindung steht, dass das Absperrorgan (101) bei Auftreten einer Dickstelle
(117c) im Faserband nach einem Fadenbruch durch den Staudruck der Dickstelle (117c)
an der Durchlassöffnung (115) und die auf das Absperrorgan (101) wirkende Rückstellkraft,
welche beide gegen die auf das Absperrorgan (101) wirkende Druckkraft gerichtet sind,
von der Fadenabsaugöffnung (103) wegbewegbar ist.
12. Spinnmaschine nach Anspruch 10 oder 11, wobei am Absperrorgan (1, 101, 201), vorzugsweise
an der Abdeckklappe (16, 116, 216) oder im Übergangsbereich zwischen der flächigen
Anformung (12, 112) und der Abdeckklappe (16, 116), insbesondere an der oberen Kante
der Abdeckklappe (16, 116, 216), eine Ausnehmung (15, 115, 215), vorzugsweise eine
Kerbe, angeordnet ist, welche eine Luftdurchlassöffnung zum Fadenabsaugrohr (2, 102,
202) begründet.
13. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei das Absperrorgan (1, 101) über
eine Gelenkverbindung (5, 105), insbesondere Drehgelenkverbindung, drehbar an der
Spinnmaschine, insbesondere an einer Anformung (4, 104) am Fadenabsaugrohr (2, 102),
gelagert ist.
14. Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das Faserband (17a) im Spinnbetrieb
an den Führungsmitteln (12, 13) anliegt und eine Druckkraft auf diese ausübt und die
Führungsmittel (12, 13) mit dem Absperrorgan (1) und dem am Fadenabsaugrohr (2) vorbei
geführten Faserband (17a) derart zusammenwirken, dass das Absperrorgan (1) durch die
Druckkraft des Faserbandes (17a) unter Verkleinerung des Luftdurchlassquerschnittes
über der Fadenabsaugöffnung (3) gehalten wird, und das Absperrorgan (1) mit den Führungsmitteln
(12, 13) derart in Wirkverbindung steht, dass sich das Absperrorgan (1) bei Fadenbruch
und Wegfall der Faserbandspannung unter Vergrösserung des Luftdurchlassquerschnittes
durch die auf das Absperrorgan (1) wirkende Rückstellkraft von der Fadenabsaugöffnung
(3) weg bewegt.
15. Absperrorgan für eine Spinnmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Absperrorgan (1, 101) eine Abdeckklappe (16, 116), mittels welcher der Luftdurchlassquerschnitt
der Fadenabsaugöffnung (13, 113) am Fadenabsaugrohr (2, 102) veränderbar ist, einen
Haltearm (8, 108), über welchen die Abdeckklappe (16, 116) drehbar oder schwenkbar
an der Spinnmaschine befestigbar ist, und Führungsmittel (12, 112), vorzugsweise in
Ausführung einer Anformung, auf welche während des Spinnbetriebes an der Spinnstelle
eine Druckkraft ausübbar ist, enthält.