[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Bestückung von Nadelbrettern
von Filz- oder Strukturierungsmaschinen.
[0002] Filzmaschinen dienen zur Verdichtung von Fasergelegen aus ungeordnet liegenden Fasern,
wie z.B. Fliesen (mit und ohne Trägermaterial) und gelegentlich auch zum Nachbehandeln
von Geweben und Gestricken. Dazu weisen die Filzmaschinen einen im Wesentlichen ebenen
Träger auf, der mit einer großen Anzahl von Filznadeln versehen ist. Dieser Träger
wird auch als Nadelbrett bezeichnet. Die Filznadeln sitzen in entsprechenden Öffnungen
oder Bohrungen, in die sie mit ihrem Halteteil eingepresst sind. Der hier gebrauchte
Begriff "Filznadel" umfasst dabei auch Nadeln, die zur Nachbehandlung, z.B. Aufrauen
oder Perforieren von Gestricken oder Geweben verwendet werden.
[0003] Das Einsetzen der Nadeln in ein Nadelbrett sowie das Entnehmen derselben ist ein
mühsamer Prozess, der häufig ganz oder teilweise von Hand ausgeführt wird. Sind Nadeln
verschlissen oder sollen die Nadeln eines Nadelbretts aus anderen Gründen ersetzt
werden, müssen die alten Nadeln aus dem Nadelbrett entfernt und die neuen Nadeln in
das Nadelbrett eingesetzt werden. Deshalb wurde in der Vergangenheit versucht, diesen
Prozess wenigstens teilweise zu automatisieren.
[0004] EP 07 002 360 beschreibt das gleichzeitige Einsetzen einer Anzahl von Filznadeln, die parallel
zu einander mit einem vorgegebenen Abstand in eine Mehrfachspannzange eingespannt
sind, in eine Reihe von Bohrungen eines Nadelbrettes. Dazu ist eine Füllvorrichtung
vorhanden, die mit Hilfe zweier parallel angeordneter Förderschnecken Filznadeln aus
einem Vorrat vereinzelt und in einem passenden, der Teilung des Nadelbretts entsprechenden
Abstand bereitstellt, so dass die Nadeln gruppenweise mit der Mehrfachspannzange ergriffen
und anschließend gleichzeitig in das Nadelbrett eingesetzt werden können.
[0005] Obwohl die beschriebene Vorrichtung eine erhebliche Vereinfachung des Bestückungsvorgangs
ermöglicht, hat sich Verbesserungsbedarf gezeigt. So können die in der Mehrfachspannzange
eingespannten Nadeln in gewissem Maße von der gewünschten parallelen Ausrichtung abweichen.
Dies kann daran liegen, dass die Nadeln von der Mehrfachspannzange in nicht exakt
paralleler Ausrichtung gegriffen worden sind oder die Nadeln geringfügige Biegungen
aufweisen. Dadurch können Abweichungen der Lage einzelner Nadelspitzen sowohl innerhalb
einer von den eingespannten Nadeln definierten Ebene als auch senkrecht zu dieser
auftreten.
[0006] Da die Nadelbrettbohrungen sehr eng sind, verhindert bereits ein geringer Lagefehler
das Einsetzen einer Nadel in die zugehörige Bohrung. Wenn auch nur eine einzige Nadel
falsch ausgerichtet ist, kann dies dazu führen, dass die ganze Gruppe der in die Mehrfachspannzange
eingespannten Nadeln nicht gemeinsam eingesetzt werden kann. Um den Fehler zu beheben,
muss von Hand eingegriffen werden, um z.B. die betroffenen Nadeln auszurichten oder
in das Nadelbrett einzusetzen. Durch eine solche aufwendige Nachbearbeitung verzögert
sich der Bestückungsvorgang.
[0007] Demnach ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein schnelles und zuverlässiges
Einsetzen von Nadelgruppen in ein Nadelbrett zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird mit
einer Einführeinrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
[0008] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird eine Einführhilfe bzw. -einrichtung zum Einsetzen
mehrerer Nadeln in ein Nadelbrett einer Strukturierungs- oder Filzmaschine geschaffen.
Die Nadeln sind gemeinsam in eine Mehrfachspannzange eingespannt und vorzugsweise
parallele zueinander in einer Reihe angeordnet. Der Abstand der Nadeln entspricht
vorzugsweise der Teilung bzw. dem Abstand der zugehörigen, in einer Reihe angeordneten
Bohrungen in einem Nadelbrett, um diese vollständig zu bestücken. Es könnten aber
auch größere Nadelabstände gewählt werden, durch die ein Teil der Bohrungen unbesetzt
bleibt. Die Nadelbrettbohrungen weisen typischerweise einen eng bemessenen Durchmesser
auf, um eine Nadel nach dem Einpressen sicher festzuhalten. Beim Einsetzen ist demnach
die Toleranz gegenüber den zuvor erwähnten Lageabweichungen der Spitzen der eingespannten
Nadeln gering.
[0009] Die erfindungsgemäße Einführeinrichtung weist mehrere Ausnehmungen zur Aufnahme jeweils
einer der in eine Mehrfachspannzange eingespannten Nadeln auf. Die Ausnehmungen bilden
Führungskanäle, die zur Führung jeweils einer der mehreren Nadeln in eine zugehörige
der mehreren Bohrungen eingerichtet sind. Die Ausnehmungen sind vorzugsweise Nuten
oder Rillen und können eine längliche Form aufweisen und wie die Nadeln parallel zueinander
angeordnet sein. Die Ausnehmungen sind vorzugsweise äquidistant in einer ersten Richtung
mit einem Abstand voneinander angeordnet, der der Teilung der Bohrungen des zugehörigen
Nadelbretts entspricht. Vorzugsweise entspricht der Abstand zugleich dem Abstand von
benachbarten Nadeln in der Mehrfachspannzange. Es ist auch möglich, dass sich die
Teilungen voneinander unterscheiden, wobei jedoch zumindest jeder Nadel eine zugehörige
Ausnehmung zu ihrer Führung und eine zugehörige Bohrung zum Einsetzen der Nadel zugeordnet
ist. Die Einführeinrichtung könnte auch weitere Ausnehmungen aufweisen, deren Abstände
einer anderen Nadelbrettteilung entsprechen, so dass die Einführeinrichtung mit Nadelbrettern
unterschiedlicher Teilung verwendet werden kann.
[0010] Die Ausnehmungen zur Aufnahme der Nadeln sind vorzugsweise Nuten, die in einer Oberfläche
der Einführeinrichtung ausgebildet sind, und erstrecken sich vorzugsweise in der Oberfläche
bis zu einer Kante hin. Bei der Kante kann es sich um eine in einem spitzen Winkel
zulaufende Kante eines prismenförmigen Führungsabschnitts handeln. Der Winkel kann
z.B. etwa 45 Grad betragen.
[0011] Durch eine solche offen endende Nut kann die Kante der Einführeinrichtung auf dem
Nadelbrett aufliegen. Eine der in die Mehrfachspannzange eingespannten Nadeln kann
beim Einsetzen zunächst mit ihrer Spitze in der Nut aufgenommen werden und anschließend
dem Nutverlauf folgend zu der Bohrung hin geführt werden. Vorzugsweise wird die Einführeinrichtung
beim Gebrauch so angeordnet, dass sich in Fortsetzung der Nut die entsprechende Bohrung
des Nadelbretts befindet, in die die Nadel eingesetzt werden soll. Dies ermöglicht
einen sicheren gleichzeitigen Übergang aller in den jeweiligen Nuten geführten Nadeln
in die zugehörigen Bohrungen. Die Nut bietet der Nadel horizontal gegen seitliche
Bewegungen innerhalb der Ebene der Oberfläche der Einführeinrichtung Halt.
[0012] Vorzugsweise spannt der Bediener, der die Mehrfachspannzange mit der Hand führt,
die Nadeln beim Einsetzen mit einem geringen Druck gegen den Boden der jeweiligen
Nuten vor, so dass alle Nadelspitzen trotz etwaiger Ausrichtungsfehler ggfs. mit einer
leichten Biegung sicher am Boden der jeweiligen Nut anliegen. Die Einführeinrichtung
ist dabei vorzugsweise in einer Position angeordnet und arretiert, dass sich das Nutende
an der zugehörigen Bohrung befindet und ein sicheres Eintreten der Nadelspitze in
die Bohrung erreicht wird, wenn die Nadelspitze bis zum Ende der Nut geführt worden
ist. Die Einführeinrichtung braucht vom Bediener nicht festgehalten zu werden, so
dass er seine Hände zur Führung der Mehrfachspannzange und zum Halten oder Bewegen
des Nadelbrettes benutzen kann.
[0013] Die Nuten können auf viele Arten ausgeführt sein. Vorzugsweise verlaufen sie parallel
zueinander und äquidistant in einem der gewünschten Teilung entsprechenden Abstand.
Vorzugsweise sind alle Nuten gleich ausgeführt, wobei jedoch auch unterschiedliche
Ausführungen möglich sind. Die Nuten können nachträglich als Ausnehmungen in der Oberfläche
eines Führungsabschnitts der Einführeinrichtung z.B. durch spannabhebende Verfahren
angebracht werden. Der Führungsabschnitt kann z.B. aus Metall oder Kunststoff bestehen.
Der Führungsabschnitt einschließlich der Nuten könnte auch in einem Stück, z.B. durch
Gießen hergestellt werden.
[0014] Weiterhin können die Nuten z.B. auch durch nachträgliches Anbringen einer Reihe von
parallelen Stegen auf einer ebenen Fläche des Führungsabschnitts geschaffen werden.
Die Stege können z.B. aus einem anderen Element, wie etwa einer Platte ausgeschnitten
sein. Es könnte auch eine einzige, vorzugsweise kammförmige Struktur aus einer Platte
ausgeschnitten oder ausgestanzt und auf der Oberfläche befestigt, z.B. aufgeklebt
werden. Dadurch lässt sich der erfindungsgemäße Führungsabschnitt mit vielen parallelen
Nuten aus nur zwei Elementen, nämlich einem prismenförmigen Grundkörper und einem
kammförmigen Element herstellen.
[0015] Die Nuten können unterschiedlich gestaltet sein. In einer bevorzugten Ausführungsform
verringert sich die Breite der Nut über ihre Länge hinweg bis zu der Kante des Führungsabschnitts,
an dem die Nut endet. Auf diese Weise wird erreicht, dass Nadeln bei Annäherung der
Mehrfachspannzange an die Einführeinrichtung zunächst auch bei geringfügiger Fehlausrichtung
in der Nut aufgenommen werden und anschließend bei Führung der Nadelspitzen in Richtung
des Nutendes an der Kante von den Seitenwänden der Nut in die gewünschte Position
gezwungen werden, die auf die Bohrung des Nadelbretts ausgerichtet ist. Weiterhin
kann sich auch die Tiefe der Nuten über ihre Länge hinweg zu der Kante verändern,
vorzugsweise verringern. In einer bevorzugten Ausführungsform verringern sich sowohl
die Breite als auch die Tiefe der Nut von einem großen Nutquerschnitt am Anfang zum
Einsetzen und sicheren Aufnehmen von Nadeln mit fehlerhafter Ausrichtung, während
sich die Nut zum Ende hin auf einen geringen Nutquerschnitt verengt, der im Wesentlichen
eine Bohrung des Nadelbrett aufnimmt.
[0016] Die Nuten können auch unterschiedliche Querschnittsformen aufweisen. Vorzugsweise
wird ein gleichseitiger Dreieck- oder V-Querschnitt verwendet, der an einer zentralen
Kante eine Führungsrille bildet. Durch die sich verengenden Seitenflächen der Nut
kann ein von oben auf die Nadeln ausgeübter Druck eine Zentrierung der Nadeln zunächst
in der Nutmitte und schließlich in der Bohrung im Nadelbrett bewirken. Es können auch
trapezförmige Querschnitte verwendet werden. Vorzugsweise verringert sich die Breite
des ebenen Mittelabschnitts zum Ende der Nut hin, um eine sichere Ausrichtung der
Nadel auf die zugehörige Bohrung zu erreichen.
[0017] Eine sichere Ausrichtung der Nadel auf die Bohrung kann jedoch auch mit wesentlich
breiteren Nuten erreicht werden, sofern diese eine ausreichende Zentrierwirkung aufweisen.
So kann z.B. eine V-Nut relativ großer Breite und Tiefe verwendet werden, um Nadeln
mit Lageabweichung der Spitze sicher aufnehmen zu können. Durch ihre zentrale Rille
weist die Nut trotz ihrer Breite eine optimale Zentrierwirkung auf, so dass auch hier
ein sicheres Einsetzen der Nadel in die Bohrung möglich ist. Die gleiche Wirkung lässt
sich auch mit einer Trapeznut erzielen, wenn der ebene zentrale Abschnitt nur eine
geringe Breite aufweist, die vorzugsweise nicht größer oder sogar deutlich kleiner
als der Durchmesser der Bohrung ist. Nuten mit einem konstantem Querschnitt oder zumindest
einer konstanten Tiefe können sich als leichter herstellbar erweisen. Es können jedoch
halbkreis- oder spitzbogenförmige oder andere Nutquerschnitte zur Nadelzentrierung
oder -führung verwendet werden.
[0018] Die erfindungsgemäße Einführeinrichtung wird vorzugsweise in Verbindung mit einer
Nadelbrettaufnahme eines Bestückungsautomaten verwendet. Die Einführeinrichtung kann
eine Leiste aufweisen, die an der Nadelbrettaufnahme angebracht ist und sich in Längsrichtung
eines Nadelbretts erstreckt. Die Leiste erstreckt sich dabei vorzugsweise parallel
zu einer Reihe von Bohrungen des zu bestückenden Nadelbrettes in dessen Längsrichtung.
Durch eine geeignete Anordnung der Leiste bezogen auf das Nadelbrett können die Ausnehmungen
jeweils einer der Bohrungen zugeordnet sein und das gleichzeitige Einsetzen einer
Vielzahl von parallel angeordneten Nadeln in die jeweils zugehörige Bohrung erleichtern.
[0019] Die Leiste kann einen austauschbaren Einsatz oder Führungsabschnitt aufweisen, der
einem bestimmten Nadelbretttyp zugeordnet und an dessen Bohrungsabstand und/oder Bohrungsdurchmesser
angepasst ist. Für einen anderen Nadelbretttyp kann ein anderer Einsatz zum Austausch
bereitgehalten werden. Dadurch wird ein vielseitiger Einsatz der Einführeinrichtung
für unterschiedliche Nadelbrettergeometrien ermöglicht.
[0020] Die Einführeinrichtung kann weiterhin einen Halterungsarm aufweisen, der sich in
der Querrichtung des Nadelbrettes erstreckt. An dem Halterungsarm kann die Leiste
gehaltert sein, die sich in einer Längsrichtung im Wesentlichen quer zu dem Halterungsarm
erstreckt. Der Halterungsarm kann portalartig ausgebildet sein, die gesamte Nadelbrettaufnahme
in der Querrichtung überspannen und auf der gegenüberliegenden Seite der Nadelbrettaufnahme
an dem Gehäuse des Bestückungsautomaten aufliegen oder befestigt sein. Der Halterungsarm
ist vorzugsweise in Längsrichtung verschiebbar an dem Gehäuse des Bestückungsautomaten
angebracht und in der jeweils gewünschten Stellung arretierbar. Alternativ könnte
er z.B. in der Mitte der Nadelbrettaufnahme fest mit dem Gehäuse verbunden sein, wobei
anstelle einer Längsbewegung des Halterungsarms nunmehr das Nadelbrett zur Bestückung
in die gewünschte Position verschoben werden muss.
[0021] Die Befestigung der Leiste an dem Halterungsarm kann eine Verstellbarkeit in verschiedenen
Richtungen vorsehen. Vorzugsweise ist eine Verbindung vorgesehen, die von einem Bediener
mit wenigen Handgriffen gelöst, um die Leiste relativ zu der Halterung zu bewegen,
und fixiert werden kann, um die Leiste in der gewünschten neuen Stellung festzuhalten.
Vorzugsweise werden Schraubenelemente in Verbindung mit von Hand zu betätigenden Drehgriffen
verwendet. Es können auch andere Klemmvorrichtungen verwendet werden, die ein schnelles
Lösen und Fixieren der Leiste ermöglichen und im gelösten Zustand eine leichte Verstellbarkeit
und im feststehenden Zustand sicheren Halt bieten. Vorzugsweise ist eine Verstellbarkeit
in der Querrichtung des Nadelbretts und in der Höhe senkrecht zur Nadelbrettebene
vorgesehen.
[0022] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Zeichnungen
sowie der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen perspektivischen Ansicht einen Bestückungsautomaten
zum Be- und Entnadeln von Nadelbrettern von Filzmaschinen, der eine erfindungsgemäße
Einführeinrichtung enthält.
Fig. 2 zeigt in einer schematischen Darstellung ein für den Bestückungsautomaten aus
Fig. 1 geeignetes Nadelbrett.
Fig. 3 zeigt die Einführeinrichtung aus Fig. 1 in einer vergrößerten perspektivischen
Darstellung.
Fig. 4 zeigt in einer perspektivischen Darstellung den Gebrauch der erfindungsgemäßen
Einführeinrichtung aus Fig. 1 beim Einsetzen mehrerer in einer Mehrfachspannzange
eingespannter Nadeln in ein Nadelbrett.
Fig. 5 zeigt in einer vergrößerten perspektivischen Darstellung ein Ende der Leiste
der erfindungsgemäßen Einführeinrichtung aus Fig. 3 beim Einsetzen mehrerer Nadeln.
Fig. 6 zeigt in einer der Fig. 5 ähnlichen Ansicht eine weitere Ausführungsform der
Leiste mit einer anderen Führungsnutgeometrie.
Fig. 7 zeigt in einer der Fig. 5 ähnlichen Ansicht eine weitere Ausführungsform der
Leiste mit noch einer anderen Führungsnutgeometrie.
Fig. 8 zeigt in einer der Fig. 5 ähnlichen Ansicht eine weitere Ausführungsform der
Leiste mit noch einer anderen Führungsnutgeometrie.
Fig. 9 zeigt in einer vergrößerten perspektivischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Einführeinrichtung.
[0023] Fig. 1 zeigt einen Bestückungsautomaten 1 zur Bestückung von Nadelbrettern für Filzmaschinen.
Ein in Fig. 1 nicht dargestelltes Nadelbrett wird nach seiner Bestückung mit Filznadeln
in einer Filzmaschine eingesetzt.
[0024] Das Nadelbrett 10, das in Fig. 2 schematisch dargestellt ist, weist eine große Anzahl
von Öffnungen bzw. Bohrungen 11 auf, die in vielen längs verlaufenden Reihen 12 angeordnet
sind und von denen nur einige im Bereich einer Ecke dargestellt sind. Die Teilung,
d.h. der Abstand benachbarter Bohrungen 11 innerhalb einer Reihe 12 ist für alle Reihen
gleich. Die Reihen untereinander sind ebenfalls äquidistant in einem etwas größeren
Abstand voneinander angeordnet. Die Bohrungen 11 verteilen sich im Wesentlichen über
die gesamte Oberfläche des Nadelbrettes 10. Die Bohrungen verlaufen im Wesentlichen
rechtwinklig zu der Nadelbrettebene und sind so bemessen, dass einerseits eine Nadel
ohne die Gefahr der Beschädigung in die Bohrung hineingepresst werden kann und dort
andererseits im eingepressten Zustand sicheren Halt findet. Die Anordnung der Bohrungen
in Fig. 2 in Längsreihen ist nur als Beispiel zu verstehen und könnte auch anders
gewählt werden, wenn dies erwünscht ist. Die Bohrungsreihen 12 können z.B. wie in
Fig. 8 gezeigt auch in Nuten 60 angeordnet sein. Das Nadelbrett 10 ist eine dünne
rechteckige Platte mit Abmessungen von z.B. 1,7 m x 0,4 m.
[0025] Zur besseren Veranschaulichung sind in den Figuren die Ausrichtungen der jeweiligen
Anordnungen mit Hilfe eines Koordinatensystems veranschaulicht, das sich auf die Nadelbrettebene
bezieht. Dabei verläuft die x-Richtung in der Längsrichtung des Nadelbretts 10 vom
Betrachter in Fig. 1 aus gesehen nach rechts, die y- bzw. Querrichtung nach hinten
oben sowie die z-Richtung rechtwinklig zur Nadelbrettebene nach vorne oben.
[0026] Der Bestückungsautomat 1 nach Fig. 1 weist eine Nadelbrettführung 3 auf, die sich
an eine Nadelbrettaufnahme 2 anschließt und eine Verschiebung eines eingelegten Nadelbrettes
10 in der Längs- bzw. x-Richtung ermöglicht. Auf der der Nadelbrettführung 3 zugewandten
Seite der Nadelbrettaufnahme 2 befindet sich ein portalartiger Träger 5 mit einer
Presseinheit 4, die die zunächst lose in ein Nadelbrett eingesteckten Nadeln in einem
sich unter ihr befindenden Bereich des Nadelbretts in dieses einpresst. Die Presseinheit
4 kann in der Quer- bzw. y-Richtung über die gesamte Breite der Nadelbrettaufnahme
2 hinweg bewegt werden.
[0027] Die Nadelbrettführung 3 kann starr an dem Bestückungsautomaten 1 angebracht sein.
Sie ist in ihrer Länge so bemessen, dass sie das Nadelbrett trägt, wenn dieses in
Längsrichtung so weit nach links verschoben ist, dass sich sein am rechten Rad liegendes
Ende zum Einpressen der Nadeln unterhalb der Presseinrichtung 4 befindet. Alternativ
könnte die Nadelbrettführung 3 auch schwenkbar oder teleskopartig in den Bestückungsautomaten
1 einschiebbar ausgeführt sein.
[0028] Ferner weist der Bestückungsautomat 1 eine Einführeinrichtung 20 auf, die in den
Figuren 3 und 4 vergrößert dargestellt und im Folgenden beschrieben ist. Die Einführeinrichtung
20 weist einen Halterungsarm 21 auf, der sich portalartig in der Querrichtung über
die Nadelbrettaufnahme 2 erstreckt und ortsfest an dem Maschinengestell des Bestückungsautomaten
1 angeordnet ist. Alternativ, kann die Halterung 21 beweglich (nicht dargestellt)
am Maschinengestell des Bestückungsautomats gelagert sein und dazu Lagerungsmittel
wie beispielsweise bekannte Führungen aufweisen. An dem Halterungsarm 21 ist rechtwinklig
eine sich in der Längsrichtung und parallel zu den Bohrungsreihen 12 erstreckende
Leiste 30 angeordnet. Die Leiste 30 ist mit Hilfe einer nicht im Einzelnen dargestellten
Klemmvorrichtung 43, die vom Bediener mit einem Hebel 24 gelöst und arretiert werden
kann, an dem Halterungsarm 21 fixierbar. Sie ermöglicht ein leichtes Lösen der Leiste
30 von Hand, eine Verschiebung sowie eine ebenfalls manuelle Arretierung in jeder
gewünschten Stellung. Die Leiste 30 ist beweglich in der y- und x-Richtung bezogen
auf den Halterungsarm 21 angeordnet.. Eine längliche Ausnehmung 23 in dem Halterungsarm
21 dient als Führung in der y-Richtung. Die Leiste 30 bleibt parallel zur x-Richtung
ausgerichtet. Die Verstellung der Leiste 30 in X-Richtung erfolgt über Verstellmittel,
die eine Stellspindel 61 sowie lineare Führungselemente aufweisen. Dadurch ist es
möglich die Leiste 30 im Bereich von einigen mm vorzugsweise +/- 10 mm in X-Richtung
zu verstellen.
[0029] Im Betrieb wird ein Nadelbrett 10, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, seitlich von
rechts oder links in die Nadelbrettaufnahme 2 oder die Nadelbrettführung 3 eingeschoben.
Zum Bestücken werden zunächst von einem Bediener mit Hilfe einer Mehrfachspannzange
40, die in Fig. 4 vergrößert gezeigt ist, mehrere Nadeln 41 parallel zueinander im
Abstand der Bohrungen 11 ergriffen und zunächst lose in eine Reihe 12 von Nadelbrettbohrungen
eingesteckt. Dabei nutzt der Bediener die erfindungsgemäße Einführeinrichtung 20 in
einer Weise, die in Verbindung mit den folgenden Figuren genauer beschrieben ist.
[0030] Zum Einstecken von Nadeln in die gewünschten Bereiche des Nadelbrettes 10 wird dieses
in Längsrichtung verschoben und/oder die Einführeinrichtung 20 wird, wie zuvor beschrieben,
verstellt, so dass an der gewünschten Stelle des Nadelbrettes mit Hilfe der Einführeinrichtung
20 Nadeln eingesteckt werden können. Anschließend werden die zunächst nur lose eingesteckten
Nadeln 41 mit Hilfe der Presseinrichtung 4 in die Bohrungen 11 des Nadelbrettes 10
eingepresst. Dazu verschiebt der Bediener in Längsrichtung das Nadelbrett und/oder
verstellt in Querrichtung die Presseinheit 4, so dass sich der jeweils zu bearbeitende
Bereich des Nadelbrettes unter der Presseinheit 4 befindet und nacheinander alle Nadeln
in dem Nadelbrett fest in die zugehörige Bohrung eingepresst werden können.
[0031] Die Leiste 30 weist ein Trägerelement 31 mit einem im Wesentlichen quaderförmigen
Aufbau auf, das sich in der x-Richtung erstreckt. Ferner weist die Leiste 30 einen
parallel zu dem Trägerelement 31 verlaufenden und mit diesem verbundenen Führungsabschnitt
32 auf. Der Führungsabschnitt 32 schließt sich an das Trägerelement 31 an und ist
lösbar mit diesem verbunden. Durch Schrauben 33 wird der Führungsabschnitt 32 an dem
Trägerelement 31 gehalten und kann durch Lösen derselben abgenommen und ausgewechselt
werden. Der Führungsabschnitt 32 ist relativ zu dem Trägerelement 31 an diesem in
Z-Richtung verstellbar angeordnet. Dazu weist der Führungsabschnitt 32 Verstellmittel
auf, die eine Stellspindel 62 sowie lineare Führungselemente umfassen. Dies ermöglich
die relative Verstellung des Führungsabschnitts 32 zu dem Trägerelement 31 im Bereich
von einigen mm, insbesondere von +/- 5 mm. Dadurch kann der Abstand des Führungsabschnitts
32 zu dem zu bestückenden Nadelbrett 10 variabel bestimmt werden. Durch die Lösbarkeit
des Führungsabschnitts 32 vom Trägerelement 31 ist es bei Verwendung unterschiedlicher
Nadelbretttypen möglich, einen für das jeweilige Nadelbrett geeigneten Führungsabschnitt
32 zu verwenden. Der Aufbau des Führungsabschnitts 32, der im Folgenden beschrieben
wird, ist insbesondere an die Gestaltung der Nadelbrettbohrungen 11, wie etwa Bohrungsdurchmesser
und -abstände angepasst.
[0032] Fig. 4 zeigt die Leiste 30 der Einführeinrichtung 20 in einer vergrößerten Ansicht
aus der Perspektive eines Bedieners, der vor dem Bestückungsautomaten 1 steht und
auf das Nadelbrett blickt. Dargestellt ist eine von Hand geführte Mehrfachspannzange
40, die einen Handgriff 42 aufweist, in die mehrere Nadeln 41 eingespannt sind. Obwohl
in Fig. 4 nur wenige Nadeln 41 dargestellt sind, können in der Zange 40 auch wesentlich
mehr Nadeln, wie etwa eine sich über nahezu die gesamte Breite der Zange erstreckende
Reihe von Nadeln eingespannt sein. Die Leiste 30 erstreckt sich über eine Länge, die
etwas größer ist als die Breite der Mehrfachspannzange 40, so dass alle Nadeln einer
voll bestückten Zange 40 gleichzeitig eingesetzt werden können.
[0033] Die Nadeln 41 sind im Wesentlichen parallel zueinander und ohne axialen Versatz nebeneinander
durch nicht sichtbare Spannbacken eingespannt. Der Abstand der Nadeln 41 entspricht
der Teilung des Nadelbretts 10, der durch den Abstand der Bohrungen innerhalb einer
Bohrungsreihe 12 des Nadelbretts gegeben ist. Die Bohrungen sind in Fig. 4 nicht einzeln,
sondern nur in Reihen 12 dargestellt. Die Zange 40 weist eine nicht dargestellte Betätigungseinrichtung
auf, die es dem Bediener ermöglicht, die Spannbacken zu öffnen und zu schließen, um
eine Anzahl von Nadeln gleichzeitig freizugeben bzw. einzuspannen. Die Zange 40 enthält
nicht dargestellte Federelemente, die die Nadeln im eingespannten Zustand halten,
bis der Bediener durch aktive Betätigung eines Griffes die Zange öffnet und die Nadeln
freigibt. Die Nadeln können mit Hilfe der Zange 40 aus einer nicht dargestellten Füllvorrichtung
entnommen werden, die eine Anzahl von Nadeln aus einem Nadelvorrat dem Bediener in
der gewünschten parallelen Anordnung darbietet, wie es z.B. in
EP 07 002 360 beschrieben ist.
[0034] Nach der Aufnahme der Nadeln 41 in die Mehrfachspannzange 40 und dem Einspannen derselben
führt der Bediener die Nadeln mit Hilfe der Zange gleichzeitig in mehrere in einer
Reihe 12 liegende Bohrungen 11 des Nadelbretts 10 ein. Dabei hilft ihm der Führungsabschnitt
32 der dargestellten Einführeinrichtung 20 in der im Folgenden beschriebenen Weise.
[0035] Fig. 5 zeigt ein Ende der Leiste 30 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung in einer vergrößerten perspektivischen Darstellung. Der an dem Trägerelement
31 angebrachte Führungsabschnitt 32 weist die Form eines Trapezprismas auf. Auf seiner
schräg abfallenden oberen Fläche 34 sind viele parallele Nuten 51 äquidistant angeordnet,
die den gleichen Abstand wie die Bohrungen 11 einer Reihe 12 aufweisen. Die Nuten
51 weisen einen Querschnitt in Form eines gleichschenkligen Dreiecks auf und bilden
dadurch eine symmetrische, sich in der Tiefe verengende V-Nut. Die Richtung der Kante
52 am Boden der Nut 51 verläuft parallel zu der oberen Fläche 34, wodurch die Nut
51 einen über ihre gesamte Länge konstanten Querschnitt aufweist. Benachbarte Nuten
schließen an Kanten 53 aneinander an, wobei jedoch alternativ auch Zwischenabschnitte
ähnlich einem Randabschnitt 54 in der oberen Fläche 34 zwischen den Nuten 51 vorhanden
sein können.
[0036] Der Führungsabschnitt 32 bildet an seinem spitz zulaufenden Ende eine kammartige
Struktur mit einer zickzackförmigen Kante 55. Der Führungsabschnitt 32 kann z.B. einschließlich
der Nuten 51 in einem Stück gefertigt, z.B. gegossen worden sein. Alternativ können
die Nuten z.B. durch spanabhebende Verfahren nachträglich angebracht worden sein.
Weist der Führungsabschnitt 32 an seinem spitz zulaufenden Ende eine zickzackförmige
Kante 55 auf, ist es aus Gründen der Handhabbarkeit erforderlich, dass die Leiste
30 mit dem Trägerelement 31 und dem Führungsabschnitt 32 mindestens um den Nadeldurchmesser
in y-Richtung bewegt werden kann, sodass das Nadelbrett 10 mit den Nadeln 41, die
noch nicht vollkommen in das Nadelbrett 10 eingepresst sind, in x-Richtung verschoben
werden kann. Dazu kann die Leiste 30 einen von dem Hebel 24 und der Ausnehmung 23
abweichenden zusätzlichen Verstellmechanismus aufweisen (nicht dargestellt). Die Verstellung
der Leiste 30 kann dadurch erreicht werden, dass eine Federkraft überwunden wird,
welche nach der Verschiebung des Nadelbretts 10 die Leiste wieder in die Ausganglage
zurückführt.
[0037] Die erfindungsgemäße Einführeinrichtung erleichtert das gleichzeitige Einsetzen einer
Vielzahl von Nadeln 41, die in einer Mehrfachspannzange 40 eingespannt sind. Sie verhindert,
dass bereits wenige oder sogar eine einzige falsch ausgerichtete Nadel ein gleichzeitiges
Einsetzen aller eingespannten Nadeln in die zugehörigen Bohrungen verhindern und ein
aufwendiges Einsetzen von Hand erforderlich machen. Fig. 5 stellt drei von einer Vielzahl
in die Zange 40 eingespannter Nadeln dar, wobei die am weitesten links angeordnete
Nadel 44 eine fehlerhafte Ausrichtung aufweist, während die übrigen beiden Nadeln
41 in der gewünschten Weise parallel angeordnet sind. Beim Versuch die Nadeln 41,
44 unmittelbar in die Bohrungen 11 einzusetzen, würde die am weitesten links liegende
Nadel 44 die zugehörige Bohrung verfehlen und der Vorgang des gleichzeitigen Einsetzens
scheitern. Die betroffene Nadel 44 müsste z.B. erst entfernt und danach von Hand eingesetzt
werden.
[0038] Die erfindungsgemäße Einführeinrichtung 32 ermöglicht hingegen ein gleichzeitiges
Einsetzen aller eingespannten Nadeln 41, 44. Dazu wird die Leiste 30 der Einführeinrichtung
so angeordnet und fixiert, dass die von den Nuten 51 gebildeten Führungskanäle zentral
auf jeweils eine Bohrung 11 des Nadelbrettes 10 zulaufen. Der Bediener führt die Mehrfachspannzange
40 nun so, dass alle Nadeln 41, 44 von oben mit ihren Spitzen 45 in die zugehörigen
Nuten 51 hineinreichen. Durch Ausüben eines Drucks können dabei die Nadelspitzen jeweils
an den Kanten 52 am Boden der Nuten 51 angeordnet werden. Die falsch ausgerichtete
Nadel 44 erfährt dabei an einer der schrägen Seitenflächen 56 der Nut eine zentrierende
Kraft, die sie ebenfalls unter geringfügiger Biegung in die zentrale Position zwingt.
Auf diese Weise kann die Zange 40 so geführt werden, dass alle Nadelspitzen 45 mit
dem Boden der jeweiligen Nut 51 in Kontakt gebracht werden und in einer weiteren Bewegung
in der Nut entlang gleiten und die Bohrungen 11 gleichzeitig erreichen.
[0039] Nun kann der Bediener die Nadeln 41, 44 mit Hilfe der Zange 40 in eine senkrechte
Position bringen, ein Stück weit in die Bohrungen 11 einstecken und durch Öffnen der
Zange 40 die Nadeln 41, 44 freigeben und in dem Nadelbrett 10 zurücklassen. Außer
einem Lagefehler einer Nadel 44 in der x-Richtung kann auch eine Abweichung in der
z-Richtung korrigiert werden. Durch die Führung der Mehrfachspannzange mit von oben
ausgeübter Druckkraft auf die Nadeln kann auch in diesem Fall eine gemeinsame Führung
aller Nadelspitzen entlang der Kante 52 am Boden der jeweiligen Nut 51 und damit ein
gleichzeitiges Einsetzen in die Bohrung 11 erreicht werden.
[0040] Die Figuren 6 bis 9 zeigen der Fig. 5 ähnliche Darstellungen anderer Ausführungsformen
des Führungsabschnitts 32 der Einführeinrichtung 20, so dass hinsichtlich der Gemeinsamkeiten
auf die Beschreibung der Fig. 5 verwiesen wird.
[0041] In der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsform weisen die Nuten 51 ebenfalls einen Querschnitt
in Form eines gleichseitigen Dreiecks auf, wobei sich der Querschnitt jeder Nut jedoch
zu der spitz zulaufenden Kante 55 des Führungsabschnitts 32 hin verringert. Der verbleibende
minimale Nutquerschnitt ist zur Aufnahme jeweils einer der Bohrungen 11 vorgesehen.
Dadurch wird eine Struktur geschaffen, die an der spitz zulaufenden Kante 55 des Führungsabschnitts
32 einen weitgehend geraden Verlauf aufweist. Dadurch wird eine Kammstruktur vermieden,
die bei der Handhabung Beschädigungen erleiden oder verursachen könnte. Die Nut 51
mit dem sich entlang ihrer Länge ändernden Querschnitt kann z.B. erzeugt werden, indem
spanabhebend eine Nut angebracht wird, deren Verlaufsrichtung nicht parallel zur oberen
Fläche 34 verläuft. Vielmehr nähert sich die Kante 52 am Boden der Nut 51 im Verlauf
der Nut zu der Kante 55 hin der oberen Fläche 34 an.
[0042] Das Einsetzen der Nadeln erfolgt in der im Bezug auf Fig. 5 beschriebenen Weise.
Die zulässigen Lageabweichungen der Nadeln bestimmen sich dabei weiterhin durch die
Breite der Nuten 51 in ihrem breiteren oberen Bereich, wobei die Breite der Nuten
51 im rechten Winkel zu der Kante 52 gemessen wird und beispielsweise den Abstand
zweier Kanten 53 umfasst. Zu der Führung der Nadelspitzen in Richtung zu der Bohrung
11 ist auch der schmalere untere Nutquerschnitt ausreichend, nachdem die Nadeln einmal
in den Nuten 51 aufgenommen sind und sofern sie mit Hilfe der Mehrfachspannzange ggfs.
unter Vorspannung in den Nuten gehalten werden.
[0043] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform des Führungsabschnitts 32 der Einführeinrichtung
20 gemäß der vorliegenden Erfindung. An der oberen Fläche 34 sind ebenfalls Nuten
51 ausgebildet, die einen sich nur in der Breite, nicht jedoch in der Tiefe verengenden
Querschnitt aufweisen. Die Nuten haben schräg verlaufende Seitenflächen 56 und einen
zur oberen Fläche 34 parallelen Boden 59 und weisen dadurch einen Trapezquerschnitt
auf. Die Nuten 51 sind in diesem Ausführungsbeispiel dadurch gebildet worden, dass
Plattenelemente 57 auf einem prismenförmigen Grundkörper 58 angebracht worden sind.
Dies geschieht durch Verkleben, könnte jedoch auch auf eine andere Art erfolgen. Das
Einsetzen der Nadeln erfolgt wie zuvor beschrieben in der Weise, dass die Spitzen
aller in der Spannzange aufgenommenen Nadeln in den breiteren oberen Abschnitten der
jeweiligen Nut 51 mit dem Boden 59 derselben in Kontakt gebracht werden. Die sich
verengenden Nuten 51 bewirken bei Führung zu den Bohrungen 11 hin die gegebenenfalls
erforderliche Zentrierung der Nadelspitzen durch die Seitenflächen 56.
[0044] Fig. 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, in dem die Nuten 51 einen Rechteckquerschnitt
aufweisen, der sich zu der Bohrung hin sowohl in der Breite als auch in der Tiefe
verengt. Auf die zentrierende Wirkung schräger Nutflächen kann nämlich auch verzichtet
werden, wenn die Nuten 51 breit genug und tief genug sind, dass alle Nadelspitzen
im oberen breiteren Bereich der Nuten 51 aufgenommen werden können. Die gegebenenfalls
erforderliche Zentrierung von Nadeln, die von der gewünschten Ausrichtung abweichen,
erfolgt in diesem Fall während der Annäherung der Nadelspitzen an die Bohrungen 11
durch die sich verengenden senkrechten Seitenflächen 56 bzw. durch die Anpresskraft
am Nutboden 59. Alternativ könnte die in Fig. 8 dargestellte Anordnung auch mit konstanter
Nuttiefe realisiert werden. Gemäß der in Fig. 8 gezeigten Nadelbrettausführung sind
die Bohrungen 11 jeder Reihe 12 in vertieft in einer Nut 60 angeordnet. Das Einsetzen
ist trotz des dadurch vorhandenen Abstandes zwischen dem Führungsabschnitt 32 und
der Bohrung 11 ohne Weiteres möglich, sofern die Nadeln in der Zange rechtwinklig
zum Nadelbrett gehalten und ggfs. mit leichter Vorspannung in den Enden der Nuten
51 gehalten werden.
[0045] Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform des Führungsabschnitts 32 der Einführeinrichtung
20 gemäß der vorliegenden Erfindung. An der oberen Fläche 34 sind ebenfalls Nuten
51 ausgebildet, deren Form und Gestalt den vorbeschriebenen oder davon abweichenden
Geometrien entsprechen können. Im Gegensatz zu den vorbeschriebenen Führungsabschnitten
wird der Führungsabschnitt 32 der Einführeinrichtung 20 gemäß der Fig. 9 durch eine
winkelig zu der Oberfläche 34 angeordnete schmale Stirnfläche 63 begrenzt. Die schmale
Stirnfläche 63 ist vorzugsweise so angeordnet, dass sie in Gebrauch der Einführeinrichtung
zu dem Nadelbrett 10 senkrecht steht. Dadurch weist der Führungsabschnitt 32 an dem
Ende, welches den Reihen 12 der Bohrungen 11 zugeordnet ist, ein abgeflachtes Ende
64 auf. Die Nuten 51, insbesondere die Kanten 52, enden in der schmalen, vorzugsweise
als Stirnfläche ausgebildeten Stirn 63. Die Ausnehmungen 51 und gegebenenfalls deren
Kanten 52 enden an der Stirnfläche 63 oberhalb und im Abstand zu dem Nadelbrett 10.
[0046] In Gebrauch ist eine Einführeinrichtung 20 mit einem Führungsabschnitt 32 gemäß Fig.
9 in einem Abstand a zu einer Bohrungsreihe 12 anzusetzen, so dass die Spitze 45 einer
Nadel 41 in die ihr zugeordnete Bohrung 11 findet. Dies hat den Vorteil, dass das
Nadelbrett 10 in x-Richtung bewegt werden kann, ohne dass eingeführte Nadeln 44 mit
Ausnehmungen der Einführeinrichtung 20 kollidieren, wie dies bei Einführeinrichtungen
mit spitz zulaufenden Enden 64 der Fall ist. Wie Fig. 9 zeigt, ist zwischen der schmalen
Stirnfläche 63 des Trägerelements 32 und der in eine Bohrung 11 eingeführten Nadel
44 ein Abstand b vorhanden, der um den halben Durchmesser der Bohrung 11 geringer
ist als der Abstand a. Aufgrund des Abstandes b ist es möglich, mit der Einführeinrichtung
20 eine komplette Bohrungsreihe 12 zu bestücken, ohne dass die Position der Einführeinrichtung
zu verändern ist. Der Führungsabschnitt 32 der Einführeinrichtung 20 kann während
des Bestückens aufgrund seiner Länge nur einem Teil der Nadeln 41 einer Nadelreihe
eine Führung bieten. Nach dem Einführen dieser Nadeln 41 wird das Nadelbrett 10 in
x-Richtung verschoben, um weitere Nadeln einzuführen. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt,
bis eine Bohrungsreihe 12 komplett mit Nadeln versehen ist. Danach kann die Einführeinrichtung
20 versetzt werden und die nächste Bohrungsreihe 12 wieder mittels mehreren Einführoperationen
mit Nadeln 41 versehen werden.
[0047] Es wird eine Einführeinrichtung 20 geschaffen, die es einem Bediener erleichtert,
viele in einer Mehrfachspannzange 40 eingespannte Nadeln 41, 44 auch bei gewissen
Lageabweichungen gleichzeitig in die zugehörigen Bohrungen 11 eines Nadelbrettes 10
einzusetzen. Die Einführeinrichtung 20 weist einen Führungsabschnitt 32 mit vielen
parallelen Nuten 51 auf, die im Abstand der Bohrungen 11 angeordnet sind und jeweils
die Spitze 45 einer Nadel 41, 44 aufnehmen und zu der zugehörigen Bohrung 11 führen
können. Dabei helfen die Nuten 51, die einzelnen Nadeln 41, 44 auf die Bohrungen 11
auszurichten, indem sie etwaige Lageabweichungen durch geringfügige Biegung der Nadeln
41, 44 korrigieren. Die Einführeinrichtung 20 ist an einem Bestückungsautomaten 1
angebracht und bezogen auf ein in diesem aufgenommenes Nadelbrett 10 verstellbar und
arretierbar.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 1
- Bestückungsautomat
- 2
- Nadelbrettaufnahme
- 3
- Nadelbrettführung
- 4
- Presseinheit
- 5
- Träger
- 7
- Gehäuse
- 10
- Nadelbrett
- 11
- Bohrung
- 12
- Reihe
- 20
- Einführeinrichtung
- 21
- Halterungsarm
- 23
- Ausnehmung
- 24
- Hebel
- 30
- Leiste
- 31
- Trägerelement
- 32
- Führungsabschnitt
- 33
- Schraube
- 34
- Oberfläche
- 40
- Mehrfachspannzange
- 41
- Nadel
- 42
- Handgriff
- 43
- Klemmvorrichtung
- 44
- Nadel
- 45
- Spitze
- 51
- Nut
- 52
- Kante
- 53
- Kante
- 54
- Randabschnitt
- 55
- Kante
- 56
- Seitenfläche
- 57
- Plattenelement
- 58
- Grundkörper
- 59
- Boden
- 60
- Nut
- 61
- Stellspindel
- 62
- Stellspindel
- 63
- Stirnfläche
- 64
- Ende
1. Einführeinrichtung (20) zum Einsetzen wenigstens einer Nadel (41, 44), die in eine
Mehrfachspannzange (40) eingespannt ist, in ein Nadelbrett (10), das mehrere Bohrungen
(11) zur Aufnahme von Nadeln (41, 44) aufweist, wobei die Einführeinrichtung (20)
wenigstens eine Ausnehmung (51) zur Aufnahme jeweils einer Nadel (41, 44) aufweist
und die Ausnehmung (51) so angeordnet ist, dass sie zur Führung der wenigstens einer
Nadel (41, 44) in jeweils eine zugehörige der mehreren Bohrungen (11) geeignet ist.
2. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 1, bei der wenigstens drei Ausnehmungen (51)
vorgesehen sind, die äquidistant in einer Längsrichtung (x) mit einem Abstand voneinander
angeordnet sind, der einer Teilung der Bohrungen (11) eines zugehörigen Nadelbrettes
(10) entspricht.
3. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 1 oder 2, bei der die wenigstens eine Ausnehmung
als Nut (51) ausgebildet ist, die an einer Oberfläche (34) der Einführeinrichtung
(20) ausgebildet ist und sich bis zu einer Kante (55) hin erstreckt, und mehrere Nuten
(51) vorzugsweise parallel zueinander verlaufen.
4. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 1, bei der der Führungsabschnitt (32) eine Stirnfläche
(63) aufweist.
5. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 3, bei der sich die Breite der wenigstens einen
Nut (51) entlang ihres Verlaufs zu der Kante (55) hin verringert.
6. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 3, bei der sich die Tiefe der wenigstens einen
Nut (51) entlang ihres Verlaufs zu der Kante (55) hin verringert.
7. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 3, bei der sich ein Querschnitt der wenigstens
einen Nut (51) von der Oberfläche (34) der Einführeinrichtung (20) ausgehend in der
Tiefe verengt.
8. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 7, bei der der Querschnitt der Nut (51) trapez-
oder dreieckförmig ist.
9. Einführeinrichtung (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, die eine Leiste (30) aufweist,
die an einer Nadelbrettaufnahme (2) eines Bestückungsautomaten (1) angebracht ist
und sich in der Längsrichtung (x) erstreckt.
10. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 9 wobei die Leiste 30 Verstellmittel aufweist,
die eine Verstellung in x-Richtung ermöglichen.
11. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 9, die einen abnehmbaren Führungsabschnitt (32)
aufweist, der an einen Nadelbretttyp (10) angepasst ist und zu den Bohrungen (11)
desselben passende Ausnehmungen (51) aufweist.
12. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 10, wobei der Führungsabschnitt (32) der Leiste
(30) zugeordnet ist und relativ zu dieser Leiste (30) in der Höhe verstellbar gehalten
ist.
13. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 9 oder 10, die einen Halterungsarm (21) aufweist,
an dem die Leiste (30) gehaltert ist und der sich in einer Querrichtung (y) rechtwinklig
zu der Längsrichtung (x) erstreckt.
14. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 12, bei der die Leiste (30) bezogen auf den
Halterungsarm (21) in der Querrichtung (y) verstellbar und mittels einer Klemmvorrichtung
(43) in ihrer Stellung fixierbar ist.
15. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 12 oder 13, bei der der Halterungsarm (21) bezogen
auf den Bestückungsautomaten (1) in der Längsrichtung (x) verstellbar und in seiner
Stellung fixierbar ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Einführeinrichtung (20) und zugehöriges Nadelbrett (10) zum gemeinsamen Einsetzen
mehrerer Nadeln (41, 44), die in eine Mehrfachspannzange (40) eingespannt sind, in
das Nadelbrett (10), das mehrere Bohrungen (11) zur Aufnahme von Nadeln (41, 44) aufweist,
wobei die Einführeinrichtung (20) mehrere Ausnehmungen (51) zur Aufnahme jeweils einer
der Nadeln (41, 44) aufweist und die Ausnehmungen (51) so angeordnet sind, dass sie
zur Führung der Spitze der jeweiligen Nadel (41, 44) in jeweils eine zugehörige der
mehreren Bohrungen (11) geeignet sind.
2. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 1, wobei wenigstens drei
Ausnehmungen (51) vorgesehen sind, die äquidistant in einer Längsrichtung (x) mit
einem Abstand voneinander angeordnet sind, der einer Teilung der Bohrungen (11) des
Nadelbrettes (10) entspricht.
3. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die wenigstens
eine Ausnehmung als Nut (51) ausgebildet ist, die an einer Oberfläche (34) der Einführeinrichtung
(20) ausgebildet ist und sich bis zu einer Kante (55) hin erstreckt, und mehrere Nuten
(51) vorzugsweise parallel zueinander verlaufen.
4. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 1, wobei der Führungsabschnitt
(32) eine Stirnfläche (63) aufweist.
5. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 3, wobei sich die Breite
der wenigstens einen Nut (51) entlang ihres Verlaufs zu der Kante (55) hin verringert.
6. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 3, wobei sich die Tiefe
der wenigstens einen Nut (51) entlang ihres Verlaufs zu der Kante (55) hin verringert.
7. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 3, wobei sich ein Querschnitt
der wenigstens einen Nut (51) von der Oberfläche (34) der Einführeinrichtung (20)
ausgehend in der Tiefe verengt.
8. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 7, wobei der Querschnitt
der Nut (51) trapez- oder dreieckförmig ist.
9. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei
die Einführeinrichtung (20) eine Leiste (30) aufweist, die an einer Nadelbrettaufnahme
(2) eines Bestückungsautomaten (1) angebracht ist und sich in der Längsrichtung (x)
erstreckt.
10. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 9 wobei die Leiste 30 Verstellmittel
aufweist, die eine Verstellung in x-Richtung ermöglichen.
11. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 9, wobei die Einführeinrichtung
(20) einen abnehmbaren Führungsabschnitt (32) aufweist, der das Nadelbrett (10) angepasst
ist und zu den Bohrungen (11) desselben passende Ausnehmungen (51) aufweist.
12. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 10, wobei der Führungsabschnitt
(32) der Leiste (30) zugeordnet ist und relativ zu dieser Leiste (30) in der Höhe
verstellbar gehalten ist.
13. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 9 oder 10, wobei die Einführeinrichtung
(20) einen Halterungsarm (21) aufweist, an dem die Leiste (30) gehaltert ist und der
sich in einer Querrichtung (y) rechtwinklig zu der Längsrichtung (x) erstreckt.
14. Einführeinrichtung (20) und Nadelbrett (10) nach Anspruch 12, wobei die Leiste (30)
bezogen auf den Halterungsarm (21) in der Querrichtung (y) verstellbar und mittels
einer Klemmvorrichtung (43) in ihrer Stellung fixierbar ist.
15. Einführeinrichtung (20) nach Anspruch 12 oder 13, wobei der Halterungsarm (21) bezogen
auf den Bestückungsautomaten (1) in der Längsrichtung (x) verstellbar und in seiner
Stellung fixierbar ist.