Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Kipphebelträger für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine.
Der Kipphebelträger umfasst zumindest eine in der Brennkraftmaschine befestigbare
Trägerleiste mit hohlzylindrischen Aufnahmen für darin einsteckbare Schwenklager,
die einerseits an der Trägerleiste abgestützt und andererseits zur schwenkbeweglichen
Lagerung von Gaswechselventile betätigenden Kipphebeln ausgebildet sind.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Ein derartiger Kipphebelträger vereinfacht bekanntlich die Montage eines Ventiltriebs
mit mittig gelagerten Kipphebeln, die nicht mit Lageraugen auf einer starren Achse
geführt, sondern mit einer Gelenkpfanne auf Gelenkköpfen von hängend in der Brennkraftmaschine
angeordneten Schwenklagern abgestützt sind. Dabei ist es zugunsten einer geringen
Bauteileanzahl besonders zweckmäßig, wenn ein einziger Kipphebelträger für sämtliche
Gaswechselventile eines Zylinderkopfs der Brennkraftmaschine vorgesehen ist.
[0003] Aus der
EP 1 119 689 B1, der
DE 103 40 994 A1 und der
DE 198 42 862 A1 sind als Leichtmetall- bzw. Aluminium-Gussteil ausgeführte Kipphebelträger für eine
Vierventil-Brennkraftmaschine bekannt. Die Kipphebelträger weisen zwei Trägerleisten
auf, von denen die eine Trägerleiste sämtlichen Einlassventilen und die andere Trägerleiste
sämtlichen Auslassventilen des Zylinderkopfs zugeordnet ist. Nachteilig an diesen
urgeformten Kipphebelträgern sind jedoch die hohen Herstellkosten, die sich zum einen
aus dem aufwändigen Gießprozess und zum anderen aus dem erheblichen Umfang spanender
Nacharbeit des Vollmaterials zur Erzeugung gießtechnisch nicht darstellbarer Funktionsflächen
ergeben. Hierzu zählen vor allem die Kontaktflächen des Kipphebelträgers an Aufstandsflächen
in der Brennkraftmaschine, die gegebenenfalls hydraulisch dichtend zusammenwirken
müssen, die hohlzylindrischen Aufnahmen für die Schwenklager, Schraubenkopfauflageflächen
an den Anschraubpunkten des Kipphebelträgers und gegebenenfalls Hydraulikmittelkanäle
im Inneren des Kipphebelträgers.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, einen Kipphebelträger der eingangs
genannten Art dahingehend fortzubilden, dass der Kipphebelträger bei unveränderter
Funktionalität zu möglichst niedrigen Kosten großseriengerecht herstellbar ist.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 1, während
bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung den Unteransprüchen entnehmbar
sind. Demnach soll die Trägerleiste als dünnwandiges Umformteil ausgebildet sein.
Aus Gründen der Bauteilsteifigkeit ist ein für die Umformung geeigneter Stahlwerkstoff
zu bevorzugen, während als geeignetes Verfahren insbesondere Hydroforming wie Innenhochdruck-Umformen
oder, wie es in einer Weiterbildung der Erfindung vorgesehen ist, das Tiefziehen der
Trägerleiste aus Blechwerkstoff in Frage kommt. Im Gegensatz zu einer urgeformten,
d.h. gegossenen Ausführung ermöglicht die umgeformte Trägerleiste nicht nur eine erhebliche
Reduzierung der maschinellen Taktzeit, sondern auch des Umfangs der spanenden Nacharbeit
zur Erzeugung der geforderten Oberflächenqualität an den Funktionsflächen. Im kostengünstigsten
Idealfall ist eine solche Nacharbeit überhaupt nicht mehr erforderlich, so dass die
Trägerleiste vollständig spanlos zu ihrer Fertigkontur umgeformt werden kann.
[0006] Typischerweise für den Fall, dass der erfindungsgemäß umgeformte Kipphebelträger
das eingangs erwähnte Aluminiumdruckgussteil für sämtliche Gaswechselventile der Vierventil-Brennkraftmaschine
substituieren soll, ist es vorgesehen, dass der Kipphebelträger zwei voneinander beabstandet
verlaufende Trägerleisten und Querstreben umfasst, die die Trägerleisten miteinander
verbinden. Ein derartiger Kipphebelträger ist zweckmäßigerweise aus den separat voneinander
hergestellten Trägerleisten und den Querstreben zusammengebaut, die mit den Trägerleisten
stoffschlüssig, beispielsweise mittels Schweißen oder Kleben, oder formschlüssig,
beispielsweise mittels punkt- oder linienförmigem Durchsetzfügen (Clinchen) oder Stanznieten
verbunden sind. Die Querstreben können wie die Trägerleisten aus umgeformtem Blechwerkstoff
bestehen.
[0007] Ebenfalls typischerweise für den vorgenannten Fall, bei dem als Schwenklager hydraulische
Ventilspielausgleichselemente zum Einsatz kommen, soll die Trägerleiste einen sich
über deren Länge erstreckenden Hohlraum für Hydraulikmittel einschließen und zumindest
einen Einlass zum Anschluss des Hohlraums an die Druckmittelversorgung der Brennkraftmaschine
aufweisen. Die Funktion des Hydraulikmittel führenden Hohlraums ist jedoch nicht auf
die Hydraulikmittelversorgung der Ventilspielausgleichselemente beschränkt, sondern
kann auch in einer Verteilung des Hydraulikmittels zu Schmier-/Kühlstellen bestehen,
die zu benachbart zur Trägerleiste angeordneten Ventiltriebsbauteilen gehören und
über einen Auslass in der Trägerleiste an den Hohlraum angeschlossen sind. Hierbei
handelt es sich insbesondere um hydrodynamische Gleitlagerstellen der zwischen den
Trägerleisten und den Gaswechselventilen angeordneten Nockenwellen zur Betätigung
der Kipphebel. Unabhängig davon, ob hydraulische oder mechanische Ventilspielausgleichselemente
vorgesehen sind, kann zudem die Trägerleiste mit Spritzbohrungen versehen sein, die
das Hydraulikmittel in Form eines Strahls aus dem Hohlraum zu den als Rollen oder
Gleitflächen ausgebildeten Nockenanlaufflächen der Kipphebel leiten.
[0008] Bei den vorgenannten hydraulischen Ventilspielausgleichselementen handelt es sich
zweckmäßigerweise um bekannte Großserienteile, die als sogenannte Einsteckelemente
in mittig gelagerten Kipphebeln oder endseitig gelagerten Schwinghebeln Verwendung
finden. Derartige Ausgleichselemente umfassen stets einen Ausgleichskolben und ein
Gehäuse, in dem der Ausgleichskolben mit einer engen Leckspaltpassung zur Bildung
eines höhenveränderlichen Hochdruckraums längsbeweglich gelagert ist. Der hohlzylindrische
Ausgleichskolben dient als dem Hochdruckraum unmittelbar vorgelagertes Hydraulikmittelreservoir,
mit dem der Hochdruckraum über ein Rückschlagventil kommuniziert. Der Hydraulikmittelübertritt
zwischen dem Äußeren des Ausgleichselements und dem Hydraulikmittelreservoir erfolgt
üblicherweise über sicken- oder muldenförmige Ausnehmungen in der den Ausgleichskolben
abstützenden Kontaktfläche an den Kipp- oder Schwinghebeln oder, wie im vorliegenden
Fall, am Kipphebelträger. Im Falle der bekannten Kipphebelträger aus Aluminium befinden
sich diese Ausnehmungen in einer zusätzlich eingelegten Zwischenscheibe aus Stahl,
die ein Eindrücken der ringförmigen Stirnfläche des Ausgleichskolbens in den vergleichsweise
niedrigfesten Aluminiumwerkstoff verhindert.
[0009] Bei geeigneter Werkstoffauswahl der umgeformten Trägerleiste - besonders bevorzugt
ist mit großem Tiefziehverhältnis kalt umformbarer Stahlwerkstoff - kann jedoch auf
eine solche Zwischenscheibe verzichtet werden, indem eine den Hydraulikmittel führenden
Hohlraum begrenzende und der unmittelbaren stirnseitigen Abstützung der Ausgleichskolben
dienende Innenfläche der Trägerleiste mit den genannten Ausnehmungen versehen ist.
Im Falle der Verwendung mechanischer Ventilspielausgleichselemente, die als Ausführung
mit festem, einstellbarem oder auch automatisch nachstellendem Ventilspiel bekannt
sind, können die Ausnehmungen selbstverständlich entfallen.
[0010] In einer insbesondere für tiefgezogene Trägerleisten zweckmäßigen Ausgestaltung der
Erfindung ist es vorgesehen, dass die Trägerleiste aus einem Leistenunterteil und
einem Leistenoberteil zusammengesetzt ist. Dabei sollen die Aufnahmen für die Schwenklager
als Vorsprünge am Leistenunterteil angeformt sein, während das Leistenoberteil der
Abstützung der Schwenklager dient. Im Hinblick auf einen besonders steifen und gegebenenfalls
hydraulisch leicht abzudichtenden Verbund der Trägerleistenteile sollen außerdem das
Leistenunterteil und das Leistenoberteil wannenförmig ausgebildet und ineinander verschachtelt
sein. Neben dieser geometrischen Ausgestaltung stehen dem Konstrukteur selbstverständlich
eine Vielzahl anderer Optionen offen. Um nur einige zu nennen, kann die versteifende
Umrandung einer Wanne auch durch angeformte Versteifungsrippen oder- sicken ersetzt
werden. Außerdem kann die Trägerleiste im Falle des Umformens mittels des erwähnten
Hydroformings sowohl einteilig als auch aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein.
[0011] Der aus dem Leistenoberteil und dem Leistenunterteil gebildete Verbund kann kraftschlüssig,
beispielsweise mittels einer Presspassung, oder stoffschlüssig, beispielsweise durch
Verschweißen, oder auch formschlüssig, beispielsweise mittels des o.g. Durchsetzfügens
oder durch randseitiges Umbördeln der Leistenteile erzeugt werden. Zudem besteht auch
die Möglichkeit, die Leistenteile lediglich mittels der Verschraubung des Kipphebelträgers
im Zylinderkopf aneinander zu fixieren. Im Falle der vorher genannten Ausgestaltung
des Kipphebelträgers mit den zwei voneinander beabstandet verlaufenden und mittels
Querstreben verbundenen Trägerleisten kann es ferner vorgesehen sein, die Leistenunterteile
zusammen mit den Querstreben als einstückiges Bauteil, beispielsweise aus einer einzigen
Stanzplatine mittels Tiefziehen, herzustellen. Je nach Bauraumangebot innerhalb des
Zylinderkopfs besteht diese Möglichkeit alternativ oder optional auch für die Leistenoberteile.
[0012] Schließlich sollen der Kipphebelträger, die Schwenklager und die Kipphebel mittels
Verbindungselementen, die zum einen zwischen dem Kipphebelträger und den Schwenklagern
und zum anderen zwischen den Schwenklagern und den Kipphebeln verlaufen, verliersicher
aneinander gehaltert sein und eine in die Brennkraftmaschine montierbare Baueinheit
bilden. Im Hinblick auf eine weiterhin vereinfachte Montage kann die Baueinheit darüber
hinaus auch bereits mit den erforderlichen Verschraubungselementen und/oder Dichtungselementen
versehen sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und
den Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist. Dabei
handelt es sich bezüglich erforderlicher Umformgeometrien wie beispielsweise Übergangsradien
um eine teilweise vereinfachte Darstellung. Es zeigen:
- Figur 1
- eine aus Kipphebelträger, Schwenklagern und Kipphebeln bestehende Baueinheit in perspektivischer
Draufsicht;
- Figur 2
- die Baueinheit gemäß Figur 1 in perspektivischer Untersicht;
- Figur 3
- den Kipphebelträger gemäß Figur 1 mit Leistenoberteilen, Leistenunterteilen und daran
befestigten Querstreben in explodierter perspektivischer Darstellung;
- Figur 4
- eine der Querstreben gemäß Figur 3;
- Figur 5
- die Baueinheit gemäß Figur 1 in perspektivischer Längsschnittdarstellung;
- Figur 6
- einen vergrößerten Ausschnitt der Baueinheit gemäß Figur 1 in perspektivischer Darstellung
und
- Figur 7
- eines der Leistenunterteile gemäß Figur 3 in perspektivischer Untersicht.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0014] In den Figuren 1 und 2 ist eine aus einem Kipphebelträger 1, Kipphebeln 2 mit Nockenrollen
3 und - hier von den Kipphebeln 2 verdeckten - Schwenklagern zusammengesetzte Baueinheit
für einen Ventiltrieb einer Vierzylinder-Brennkraftmaschine in Vierventiltechnik in
perspektivischer Draufsicht bzw. Untersicht dargestellt. Die Baueinheit ist dazu vorgesehen,
oberhalb von Nockenwellen sowie einlass- und auslassseitigen Gaswechselventilen als
Teil eines nicht dargestellten Zylinderkopfs der Brennkraftmaschine mit diesem verschraubt
zu werden. Der Kipphebelträger 1 besteht aus zwei zueinander parallelen und voneinander
beabstandeten Trägerleisten 4 und 5, von denen die eine Trägerleiste 4 der Einlassseite
und die andere Trägerleiste 5 der Auslassseite des Zylinderkopfs zugeordnet ist. Während
es sich bei sämtlichen Kipphebeln 2 und Schwenklagern um identische Bauteile handelt,
sind die Trägerleisten 4, 5 voneinander unterschiedlich und bezüglich der Positionierung
der Schwenklager so gestaltet, dass die einem Zylinder zugeordneten Kipphebelpaare
voneinander unterschiedlich beabstandet und quer zum Zylinderkopf zueinander versetzt
sind, so dass deren Ventilbetätigungsflächen 6 mit einem so genannten gedrehten Ventilstern
korrespondieren.
[0015] Wie es aus der explodierten Darstellung des Kipphebelträgers 1 in Figur 3 hervorgeht,
ist jede der Trägerleisten 4, 5 aus einem Leistenunterteil 7 bzw. 8 und einem Leistenoberteil
9 bzw. 10 zusammengesetzt. Die Trägerleisten 4, 5 sind miteinander durch Querstreben
11 verbunden, deren Endabschnitte mittels einer auch als Clinchen bezeichneten Durchsetzfügeverbindung
an den Leistenunterteilen 7, 8 befestigt sind. Diese Fügetechnik kann ebenfalls als
linien- oder punktförmige Befestigung der Leistenoberteile 9, 10 an den Leistenunterteilen
7, 8 vorgesehen sein. Gemäß der Einzelteildarstellung in Figur 4 weisen die vier Querstreben
11 einen rohrförmigen Mittelabschnitt 12 auf, der als äußere Führung und Querabstützung
von Injektoren der Brennkraftmaschine dient.
[0016] Erfindungsgemäß sind alle Komponenten des dünnwandigen Kipphebelträgers 1 in einem
Tiefziehumformverfahren aus Stahlblechplatinen hergestellt, wobei die Leistenunterteile
7, 8 und die Leistenoberteile 9, 10 im wesentlichen wannenförmig und ineinander verschachtelt,
d.h. mit gleicher Orientierung der offenen Wannenseiten, zusammengesetzt sind. Unter
dem Begriff "dünnwandig" ist im anmeldungsgemäßen Zusammenhang zu verstehen, dass
die Außenabmessungen des Kipphebelträgers 1 ein Vielfaches von dessen Wandstärke betragen.
Vorliegend weist jede Trägerleiste 4, 5 eine Breite von etwa 45mm bei einer im wesentlichen
gleichmäßigen Wandstärke von wenigen Millimetern, hier etwa 2,5 mm auf. Die jeweils
einem Zylinder der Brennkraftmaschine zugeordneten Kipphebelpaare sind von Ausformungen
13 in den Leistenunterteilen 7, 8 eingefasst, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel
im wesentlichen quaderförmig gestaltet sind.
[0017] Wie es in den Schnittdarstellungen der Baueinheit in den Figuren 5 und 6 zu erkennen
ist - stellvertretend dargestellt für beide Trägerleisten 4, 5 ist jeweils die auslassseitige
Trägerleiste 5 - schließen das Leistenoberteil 10 und das Leistenunterteil 8 einen
sich über die Länge der Trägerleiste 5 erstreckenden Hohlraum 14 für Hydraulikmittel
ein. Dieses dient der Versorgung der hier als hydraulische Ventilspielausgleichselemente
ausgebildeten Schwenklager 15.
[0018] Die an sich bekannten Ausgleichselemente 15 umfassen ein topfförmiges Gehäuse 16,
das am Außenumfang in hohlzylindrischen Aufnahmen 17 in der Trägerleiste 5 geführt
ist, und einen hohlzylindrischen Ausgleichskolben 18, der am Innenumfang des Gehäuses
16 unter Bildung eines Hochdruckraums 19 längsbeweglich gelagert ist. Bei geöffnetem
Rückschlagventil 20 kommuniziert der Hochdruckraum 19 unmittelbar mit einem im Inneren
des Ausgleichskolbens 18 verlaufenden Hydraulikmittelreservoir 21, das seinerseits
über einen Hydraulikmittelübertritt in Form einer muldenförmig angeprägten Ausnehmung
22 an der den Hohlraum 14 begrenzenden Innenfläche des Leistenoberteils 10 an den
Hohlraum 14 angeschlossen ist.
[0019] Wie es aus den Figuren 6 und 7 hervorgeht, sind die Aufnahmen 17 für die Ausgleichselemente
15 jeweils als hohlzylindrischer Vorsprung am Leistenunterteil 8 angeformt. Jedes
Ausgleichselement 15 ist einerseits an der Trägerleiste 5 abgestützt, indem die äußere
Stirnseite des Ausgleichskolbens 18 unmittelbar an der Innenfläche des Leistenoberteils
10 anliegt, und weist andererseits einen sphärischen Gelenkkopf 23 am Gehäuse 16 auf,
welcher in Verbindung mit einer kalottenförmigen Gelenkpfanne 24 am Kipphebel 2 zu
dessen schwenkbeweglicher Lagerung dient.
[0020] Der Kipphebelträger 1, die Ausgleichselemente 15 und die die aus Blechwerkstoff umgeformten
Kipphebel 2 sind zur Bildung der in den Zylinderkopf montierbaren Baueinheit mittels
Verbindungselementen verliersicher aneinander gehaltert. Bei den Verbindungselementen
handelt es sich zum einen um einen am Außenumfang des Gehäuses 16 verlaufenden Sprengring
25, der bei expandiertem Ausgleichselement 15 an einer die Aufnahme 17 begrenzenden
Fase 26 anschlägt und so das Ausgleichselement 15 in der Aufnahme 17 hält, und zum
anderen um eine am Kipphebel 2 befestigte Halteklammer 27, die sich über die Gelenkpfanne
24 erstreckt und in einen Hinterstich 28 oberhalb des Gelenkkopfs 23 frei schwenkbeweglich
eingreift, um den Kipphebel 2 am Ausgleichselement zu halten.
[0021] Der Hohlraum 14 ist im Bereich der gestuft ausgebildeten Fügepassung von Leistenoberteil
10 und Leistenunterteil 8 gegenüber der Umgebung der Trägerleiste 5 hydraulisch weitgehend
abgedichtet. Je nach erforderlicher Dichtheit kann hierzu auch ein in die Fügepassung
eingesetztes Dichtmittel vorgesehen sein. Der Anschluss des Hohlraums 14 an die Druckmittelversorgung
der Brennkraftmaschine erfolgt jeweils über einen Einlass 29 in Form einer gestanzten
Öffnung an einem Ende der Leistenunterteile 7, 8 (siehe auch Figur 2), die mit je
fünf ebenen Kontaktflächen 30 an den Ausformungen 13 auf zugehörigen Aufstandsflächen
im Zylinderkopf hydraulisch weitgehend dichtend aufliegen. In der dem Einlass 29 gegenüberliegenden
Aufstandsfläche mündet eine Steigleitung von der Druckmittelversorgung der Brennkraftmaschine,
während die übrigen Aufstandsflächen mit Hydraulikmittelkanälen versehen sind, die
jeweils mit einem Auslass 31 in Form gestanzter Öffnungen in den Leistenunterteilen
7, 8 (siehe auch Figur 2) korrespondieren und Hydraulikmittel zu Gleitlagerstellen
der zugehörigen Nockenwelle weiterleiten.
[0022] Auf die Ausformungen 13 gemäß den Figuren 2, 3 und 7 kann alternativ zu dem dargestellten
Ausführungsbeispiel des Kipphebelträgers 1 auch verzichtet werden. In diesem Fall
wären die Trägerleisten 4, 5 - von den Aufnahmen 17 für die Schwenklager 15 abgesehen
- im wesentlichen quaderförmig und deren den Aufstandsflächen im Zylinderkopf zugewandten
Unterseiten weitgehend eben ausgebildet. Eine unveränderte Einbausituation des Kipphebelträgers
im Zylinderkopf würde sich dann dadurch ergeben, dass die Aufstandsflächen im Zylinderkopf
um das Maß der entfallenen Ausformungen angehoben sind. Zwischen dieser Alternative
und dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind bei entsprechend angepasster Anschlusskonstruktion,
d.h. Höhe der Aufstandsflächen im Zylinderkopf, beliebige Zwischenlösungen bezüglich
der Höhe der Ausformungen 13 möglich.
[0023] Wie in den Figuren 2 und 6 erkennbar, weist der Kipphebelträger 1 eine Vielzahl von
Anschraubpunkten 32 auf. Diese sind jeweils durch eine der Schraubenführung dienende,
hohlzylindrische Anformung 33 im Leistenoberteil 9 bzw. 10 und eine dazu fluchtende,
gestanzte Öffnung 34 in den Kontaktflächen 30 der Leistenunterteile 7 bzw. 8 gebildet.
Für den Fall, dass eine Entlüftung des Hydraulikmittel führenden Hohlraums 14 vorzusehen
ist, kann diese über eine definierte Undichtigkeit des Hohlraums 14 erfolgen. Eine
solche Undichtigkeit kann im Bereich der Fügepassung zwischen Leistenoberteil 9 bzw.
10 und Leistenunterteil 7 bzw. 8 oder an der Verschraubung an der Außenfläche des
Leistenoberteils 9 bzw. 10 im Bereich der Schraubenauflage oder in Form einer Drosselbohrung
in der Trägerleiste 4, 5 vorgesehen sein.
[0024] Schließlich kann für die präzise Positionierung des Kipphebelträgers 1 im Zylinderkopf
eine nicht dargestellte Zentrierung nach Art einer Passstiftverbindung vorgesehen
sein. Diese kann zweckmäßigerweise so ausgebildet sein, dass die beiden endseitigen,
diagonal gegenüberliegenden Ausformungen 13 der Leistenunterteile 7, 8 mit angeformten
zylindrischen Vorsprüngen als Passstiftersatz versehen sind, die in korrespondierende
Passbohrungen im Zylinderkopf eingreifen.
Bezugszahlen
[0025]
- 1
- Kipphebelträger
- 2
- Kipphebel
- 3
- Nockenrolle
- 4
- Trägerleiste, einlassseitig
- 5
- Trägerleiste, auslassseitig
- 6
- Ventilbetätigungsfläche
- 7
- Leistenunterteil, einlassseitig
- 8
- Leistenunterteil, auslassseitig
- 9
- Leistenoberteil, einlassseitig
- 10
- Leistenoberteil, auslassseitig
- 11
- Querstrebe
- 12
- Mittelabschnitt der Querstrebe
- 13
- Ausformung im Leistenunterteil
- 14
- Hohlraum
- 15
- Schwenklager / Ventilspielausgleichselement
- 16
- Gehäuse
- 17
- Aufnahme
- 18
- Ausgleichskolben
- 19
- Hochdruckraum
- 20
- Rückschlagventil
- 21
- Hydraulikmittelreservoir
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Gelenkkopf
- 24
- Gelenkpfanne
- 25
- Sprengring
- 26
- Fase
- 27
- Halteklammer
- 28
- Hinterstich
- 29
- Einlass für Hydraulikmittel
- 30
- Kontaktfläche
- 31
- Auslass für Hydraulikmittel
- 32
- Anschraubpunkt
- 33
- Anformung
- 34
- Öffnung
1. Kipphebelträger (1) für einen Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine, umfassend zumindest
eine in der Brennkraftmaschine befestigbare Trägerleiste (4, 5) mit hohlzylindrischen
Aufnahmen (17) für darin einsteckbare Schwenklager (15), die einerseits an der Trägerleiste
(4, 5) abgestützt und andererseits zur schwenkbeweglichen Lagerung von Gaswechselventile
betätigenden Kipphebeln (2) ausgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerleiste (4, 5) als dünnwandiges Umformteil ausgebildet ist.
2. Kipphebelträger (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerleiste (4, 5) aus tiefgezogenem Blechwerkstoff besteht.
3. Kipphebelträger (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebelträger (1) zwei voneinander beabstandet verlaufende Trägerleisten (4,
5) und Querstreben (11) umfasst, die die Trägerleisten (4, 5) miteinander verbinden.
4. Kipphebelträger (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (11) aus umgeformtem Blechwerkstoff bestehen.
5. Kipphebelträger (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerleiste (4, 5) einen sich über deren Länge erstreckenden Hohlraum (14) für
Hydraulikmittel einschließt und zumindest einen Einlass (29) zum Anschluss des Hohlraums
(14) an die Druckmittelversorgung der Brennkraftmaschine aufweist.
6. Kipphebelträger (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerleiste (4, 5) zumindest einen Auslass (31) zur Weiterleitung des Druckmittels
an benachbart zur Trägerleiste (4, 5) angeordnete Ventiltriebsbauteile aufweist.
7. Kipphebelträger (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Schwenklager (15) hydraulische Ventilspielausgleichselemente mit jeweils einem
hohlzylindrischen Ausgleichskolben (18) vorgesehen sind, wobei eine den Hohlraum (14)
begrenzende und der Abstützung der Schwenklager (15) an Stirnseiten der Ausgleichskolben
(18) dienende Innenfläche der Trägerleiste (4, 5) mit Ausnehmungen (22) versehen ist,
die als Hydraulikmittelübertritt zwischen dem Hohlraum (14) und dem Inneren der Ausgleichskolben
(18) dienen.
8. Kipphebelträger (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerleiste (4, 5) aus einem Leistenunterteil (7 bzw. 8) und einem Leistenoberteil
(9 bzw. 10) zusammengesetzt ist, wobei die Aufnahmen (17) für die Schwenklager (15)
als Vorsprünge am Leistenunterteil (7, 8) angeformt sind und das Leistenoberteil (9,
10) der Abstützung der Schwenklager (15) dient.
9. Kipphebelträger (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Leistenunterteil (7, 8) und das Leistenoberteil (9, 10) wannenförmig ausgebildet
und ineinander verschachtelt sind.
10. Kipphebelträger (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebelträger (1), die Schwenklager (15) und die Kipphebel (2) mittels Verbindungselementen
(25, 27), die zum einen zwischen dem Kipphebelträger (1) und den Schwenklagern (15)
und zum anderen zwischen den Schwenklagern (15) und den Kipphebeln (2) verlaufen,
verliersicher aneinander gehaltert sind und eine in die Brennkraftmaschine montierbare
Baueinheit bilden.