[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Drallerzeuger mit einem zentralen
Brennstoffverteilerelement und auf einen Brenner mit wenigstens einem Drallerzeuger.
Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Vermeiden von Flammenrückschlag (Falshback)
in einem Brenner, der wenigstens einen Drallerzeuger mit einem zentralen Brennstoffverteilerelement
umfasst.
[0002] Gasturbinenbrenner mit einem zentralen Brennstoffverteilerelementen und die Brennstoffverteilerelemente
umgebenden Drallerzeugern sind beispielsweise in
DE 10 2007 004 394 A1, in
US 2004/0055306 A1 und in
US 6,082,111 beschrieben. Bei den in
US 2004/055306 A1 und in
US 6,082,111 beschriebenen Brennern erstreckt sich der Drallerzeuger jeweils vom zentralen Brennstoffverteilerelement
bis zu einer das zentrale Brennstoffverteilerelement umgebenden, einen axialen Strömungskanal
für Verbrennungsluft begrenzenden Wand. Die Brenner umfassen dabei jeweils eine Mehrzahl
solcher Anordnungen. In derartigen Brennern sind die Profile des in den Strömungskanal
eingedüsten Brennstoffs dahingehend ausgelegt, dass der Zone um das zentrale Brennstoffverteilerelement
herum nur sehr wenig Brennstoff zugeführt wird, so dass sich in dieser Zone lediglich
ein sehr mageres Gemisch bildet. Der Grund hierfür ist, dass ein Flammenrückschlag
vermieden werden soll. In den Wirbeln, die sich abströmseitig des zentralen Verteilerelementes
bilden, entsteht nämlich eine Zone verringerter Strömungsgeschwindigkeit. Wenn nun
zuviel Brennstoff in der Nähe des zentralen Verteilerelementes eingedüst wird, kann
es passieren, dass diese zentrale Region mit niedriger Strömungsgeschwindigkeit mit
zuviel Brennstoff versorgt wird, was zu Flammenrückschlag führen kann, womit im Falle
hoher Lasten sehr hohe Temperaturen abströmseitig des Drallerzeugers verbunden sind.
Das sehr magere Gemisch im Bereich des zentralen Brennstoffverteilerelementes führt
allerdings durch Verminderung der Mischungsgüte zu einer Erhöhung der NO
x-Emissionen, die jedoch zur Vermeidung eines Flammenrückschlags in Kauf genommen werden.
[0003] Um einen Flammenrückschlag zu vermeiden, ist in
DE 10 2007 004 394 A1 vorgeschlagen, nahe des zentralen Brennstoffverteilerelementes die Drallschaufeln
mit Aussparungen zu versehen, so dass die Drallschaufeln nahe des zentralen Brennstoffverteilerelements
in Axialrichtung kürzer sind als entfernt vom Verteilerelement. Die Krümmung der Drallschaufeln
in Umfangsrichtung ist dadurch in der Nähe vom zentralen Brennstoffverteilerelement
nicht so weit ausgeführt, wie entfernt vom zentralen Verteilerelement. Auf diese Weise
wird erreicht, dass die durch den Strömungskanal strömende Luft nahe des Verteilerelementes
weniger Drall erfährt und dadurch in Axialrichtung schneller strömt als weiter entfernt
vom Verteilerelement. An den dem Verteilerelement zugewandten Innenkanten der Drallschaufeln
kann zudem im Bereich der Aussparung eine zylinderförmige Wand vorhanden sein, welche
den Kanalabschnitt mit geringer Wirbelbildung von dem Kanalabschnitt mit hoher Wirbelbildung
trennt.
[0004] Gegenüber dem zitierten Stand der Technik ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
einen vorteilhaften Drallerzeuger und einen vorteilhaften Brenner zu schaffen. Weiterhin
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein vorteilhaftes Verfahren zum Vermeiden
von Flammenrückschlag in einem Brenner mit wenigstens einem Drallerzeuger zur Verfügung
zu stellen.
[0005] Die genannten Aufgaben werden durch einen Drallerzeuger gemäß Anspruch 1, einen Brenner
gemäß Anspruch 11 bzw. ein Verfahren zum Vermeiden von Flammenrückschlag nach Anspruch
12 gelöst. Die abhängigen Ansprüche enthalten vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
[0006] Ein erfindungsgemäßer Drallerzeuger umfasst ein zentrales Brennstoffverteilerelement,
eine das zentrale Brennstoffverteilerelement umgebende und einen axialen Strömungskanal
für Verbrennungsluft begrenzende Außenwand, Drallschaufeln, die sich in radialer Richtung
bis zur Außenwand erstrecken und der strömenden Verbrennungsluft eine tangentiale
Strömungskomponente aufprägen, sowie eine das zentrale Brennstoffverteilerelement
umgebende und radial innerhalb der Außenwand gelegene Trennwand. Die Trennwand trennt
den Strömungskanal in einen radial inneren Kanalabschnitt und einen radial äußeren
Kanalabschnitt. Hierbei kann sich die Trennwand in axialer Richtung des Drallerzeugers
mindestens über die axiale Länge der Drallschaufeln, insbesondere aber auch über deren
axiale Länge hinaus erstrecken. Der radial innere Kanalabschnitt lässt die Verbrennungsluft
ohne Aufprägen einer tangentialen Strömungskomponente oder unter Aufprägung einer
der Orientierung der tangentialen Strömungskomponente im radial äußeren Kanalabschnitt
entgegengesetzten tangentialen Strömungskomponente passieren.
[0007] Durch das völlige Vermeiden einer tangentialen Komponente im inneren Kanalbereich
lässt sich um das zentrale Brennstoffverteilerelement herum eine diese Element umhüllende
Strömung mit hoher axialer Strömungsgeschwindigkeit erzeugen, die einen Flammenrückschlag
zuverlässig zu vermeiden hilft. Aber auch das Erzeugen eines Gegendralles im inneren
Kanalabschnitt, also eines Dralles, dessen Orientierung dem Drall im äußeren Kanalabschnitt
entgegengesetzt ist, kann einen Flammenrückschlag vermeiden helfen, da dadurch die
Strömungsverhältnisse im Wirbel abströmseitig des zentralen Brennstoffverteilerelementes
positiv beeinflusst werden.
[0008] Das vollständige Vermeiden einer tangentialen Strömungskomponente im inneren Kanalabschnitt
lässt sich insbesondere dadurch erreichen, dass in diesem Kanalabschnitt überhaupt
keine Drallschaufeln vorhanden sind. Um die im radial äußeren Kanalabschnitt vorhandenen
Drallschaufeln mit Brennstoff zu versorgen, können sich dann Brennstoffrohrleitungen
durch den radial inneren Kanalabschnitt zu den Drallschaufeln im radial äußeren Kanalabschnitt
erstrecken. Zur Vermeidung von Strömungsabrissen an den Brennstoffrohrleitungen weisen
diese vorteilhafterweise einen kreisförmigen oder tropfenförmigen Querschnitt auf.
[0009] Falls sich im radial inneren Kanalabschnitt Drallschaufeln befinden, die der durch
den radial inneren Kanalabschnitt strömenden Verbrennungsluft eine tangentiale Strömungskomponente
aufprägen, deren Orientierung der tangentialen Strömungskomponente im radial äußeren
Kanalabschnitt entgegengesetzt ist, können sich die Brennstoffleitungen für die im
radial äußeren Kanalabschnitt befindlichen Drallschaufeln durch die Drallschaufeln
im radial inneren Kanalabschnitt erstrecken, bspw. in Form von Bohrungen durch die
Drallschaufeln.
[0010] Um ein besonders gleichförmiges Brennstoffprofil im inneren Kanalabschnitt zu erreichen,
ist es vorteilhaft, wenn sich in den Brennstoffrohrleitungen oder den Drallschaufeln
im inneren Kanalabschnitt Brennstoffaustrittsöffnungen befinden. Diese können insbesondere
so angeordnet sein, dass sie den Brennstoff im Wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung
der Verbrennungsluft im radial inneren Kanalabschnitt in die Verbrennungsluft eindüsen.
Ebenso können in den Drallschaufeln im radial äußeren Kanalabschnitt Brennstoffaustrittsöffnungen
vorhanden sein, die insbesondere so angeordnet sein können, dass sie den Brennstoff
im Wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung der Verbrennungsluft im radial äußeren
Kanalabschnitt in die Verbrennungsluft eindüsen. Dadurch kann ein gleichmäßiges Brennstoffprofil
auch im radial äußeren Kanalabschnitt erzielt werden. Die Eindüsrichtung braucht aber
nicht notwendigerweise senkrecht zur Strömungsrichtung der Verbrennungsluft zu sein.
Vielmehr kommen kann die Eindüsrichtung grundsätzlich frei gewählt werden. Der Brennstoff
kann also bspw. alternativ oder zusätzlich zur Zuführung senkrecht zur Strömungsrichtung
der Verbrennungsluft auch senkrecht zur Radialrichtung und/oder entgegengesetzt zur
Strömungsrichtung der durch den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft und/oder
parallel zur Strömungsrichtung der durch den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft
zugeführt werden. Andere, nicht ausdrücklich genannte Richtungen und Kombinationen
sind auch möglich. Dies gilt sowohl für die Brennstoffzufuhr im inneren Kanalabschnitt
als auch für die Brennstoffzufuhr im äußeren im äußeren Kanalabschnitt.
[0011] Um die axiale Strömungsgeschwindigkeit in der Nähe des zentralen Brennstoffverteilerelementes
weiter zu erhöhen, kann die Trennwand wenigstens teilweise eine konische Form besitzen,
wobei sich der Öffnungsquerschnitt des radial inneren Kanalabschnitts in Strömungsrichtung
der Verbrennungsluft verringert.
[0012] In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Drallerzeugers ragt die Trennwand über
das abströmseitige Ende der Außenwand hinaus. Diese Weiterbildung kann sowohl bei
einer konisch ausgebildeten Trennwand, als auch bei einer nicht konisch ausgebildeten
Trennwand realisiert sein.
[0013] Die im Vergleich zu Drallerzeugern nach dem Stand der Technik relativ komplizierte
geometrische Form des erfindungsgemäßen Drallerzeugers lässt sich vorteilhaft realisieren,
wenn der Drallerzeuger als Gussteil ausgestaltet ist. Wenn erst einmal ein Gießmodell
hergestellt ist, unterscheiden sich die Erzeugungskosten für den erfindungsgemäßen
Drallerzeuger als Gussteil nicht wesentlich von den Erzeugungskosten für die Drallerzeuger
nach Stand der Technik.
[0014] Ein erfindungsgemäßer Brenner ist mit wenigstens einem erfindungsgemäßen Drallerzeuger
ausgestattet. Dadurch lassen sich die mit Bezug auf den Drallerzeuger beschriebenen
Vorteile in einem Brenner, der insbesondere ein Gasturbinenbrenner sein kann, realisieren.
[0015] Erfindungsgemäß wird außerdem ein Verfahren zum Vermeiden von Flammenrückschlag in
einem Brenner, der wenigstens einen Drallerzeuger mit einem zentralen Brennstoffverteilerelement
und einer das zentrale Brennstoffverteilerelement umgebenden, einen axialen Strömungskanal
für Verbrennungsluft begrenzenden Außenwand umfasst, zur Verfügung gestellt. Der durch
den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft wird in einem radial äußeren Kanalbereich
eine tangentiale Strömungskomponente vermittelt. In einem radial inneren Bereich wird
der durch den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft dagegen keine tangentiale
Strömungskomponente oder eine der tangentialen Strömungskomponente im radial äußeren
Kanalbereich entgegengesetzte tangentiale Strömungskomponente vermittelt.
[0016] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbaren Vorteile hinsichtlich der Vermeidung
eines Flammenrückschlags sind bereits mit Bezug auf den erfindungsgemäßen Drallerzeuger
beschrieben worden. Auf diese Beschreibung wird Bezug genommen, um Wiederholungen
zu vermeiden.
[0017] Ein besonders gleichmäßiges Brennstoffprofil kann erzeugt werden, wenn der durch
den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft Brennstoff zugeführt wird. Der Brennstoff
kann hierbei insbesondere senkrecht zur Strömungsrichtung der durch den Strömungskanal
strömenden Verbrennungsluft und/oder senkrecht zur Radialrichtung beigemischt wird.
Auch eine Beimischung im wesentlichen entgegengesetzt zur Strömungsrichtung der durch
den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft und/oder parallel zur Strömungsrichtung
der durch den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft ist alternativ oder als Ergänzung
zu den zuvor genannten Varianten möglich.
[0018] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf
die beiliegenden Figuren.
Figur 1 zeigt eine Gasturbine in einer stark schematisierten Darstellung.
Figur 2 zeigt einen Gasturbinenbrenner in einer perspektivischen Darstellung.
Figur 3 zeigt einen Drallerzeuger des Brenners aus Figur 2 in einer perspektivischen
Darstellung.
Figur 4 zeigt den Drallerzeuger aus Figur 3 in einer teilweise geschnittenen Darstellung.
Figur 5 zeigt den Drallerzeuger aus Figur 3 in einem Schnitt entlang seiner Längsachse.
Figur 6 zeigt eine alternative Ausgestaltung des Drallerzeugers in einer teilweise
geschnittenen Darstellung.
Figur 7 zeigt eine weitere alternative Ausgestaltung des Drallerzeugers in einer teilweise
geschnittenen Darstellung.
[0019] Nachfolgend wird anhand von Figur 1, die eine stark schematisierte Schnittansicht
einer Gasturbine zeigt, der Aufbau und die Funktion einer Gasturbine erläutert. Die
Gasturbine 1 umfasst einen Verdichterabschnitt 3, einen Verbrennungsabschnitt 4, der
im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Mehrzahl von Rohrbrennkammern 5 mit daran
angeordneten Brennern 6 umfasst, grundsätzlich aber auch eine Ringbrennkammer umfassen
kann, und einen Turbinenabschnitt 7. Ein Rotor 9, auch Läufer genannt, erstreckt sich
durch alle Abschnitte und trägt im Verdichterabschnitt 3 Verdichterschaufelkränze
11 und im Turbinenabschnitt 7 Turbinenschaufelkränze 13. Zwischen benachbarten Verdichterschaufelkränzen
11 und zwischen benachbarten Turbinenschaufelkränzen 13 sind Kränze aus Verdichterleitschaufeln
15 bzw. Kränze aus Turbinenleitschaufeln 17 angeordnet, die sich von einem Gehäuse
19 der Gasturbine 1 aus radial in Richtung auf den Rotor 9 erstrecken.
[0020] Im Betrieb der Gasturbine 1 wird Luft durch einen Lufteinlass 21 in den Verdichterabschnitt
3 eingesaugt. Dort wird die Luft durch die rotierenden Verdichterlaufschaufeln 11
komprimiert und zu den Brennern 6 im Verbrennungsabschnitt 4 geleitet. In den Brennern
6 wird die Luft mit einem gasförmigen oder flüssigen Brennstoff gemischt und die Mischung
in den Brennkammern 5 verbrannt. Die unter hohem Druck stehenden heißen Verbrennungsabgase
werden dann als Arbeitsmedium dem Turbinenabschnitt 7 zugeführt. Auf ihrem Weg durch
den Turbinenabschnitt übertragen die Verbrennungsabgase Impuls auf die Turbinenlaufschaufeln
13, wobei sie entspannen und abkühlen. Schließlich verlassen die entspannten und abgekühlten
Verbrennungsabgase den Turbinenabschnitt 7 durch einen Auspuff 23. Der übertragene
Impuls führt zu einer Rotationsbewegung des Rotors, die den Verdichter und einen Verbraucher,
beispielsweise einen Generator zum Erzeugen elektrischen Stroms oder eine industrielle
Arbeitsmaschine antreibt. Die Kränze von Turbinenleitschaufeln 17 dienen dabei als
Düsen zum Leiten des Arbeitsmediums, um den Impulsübertrag auf die Turbinenlaufschaufeln
13 zu optimieren.
[0021] Figur 2 zeigt einen Brenner 6 des Verbrennungsabschnitts 4 in einer perspektivischen
Darstellung. Als Hauptkomponenten umfasst der Brenner 6 einen Brennstoffverteiler
27, acht Brennstoffdüsen 29, die sich vom Brennstoffverteiler 27 aus erstrecken und
acht im Bereich der Spitzen der Brennstoffdüsen 29 angeordnete Drallerzeuger 31. Der
Brennstoffverteiler 27 und die Brennstoffdüsen 29 bilden zusammen ein Brennergehäuse
durch welches sich Brennstoffleitungen zu Eindüsöffnungen erstrecken, die innerhalb
der Drallerzeuger 31 angeordnet sind und daher in Figur 2 nicht zu erkennen sind.
Über eine Anzahl von Rohrstutzen (nicht dargestellt) kann der Brenner an Brennstoffzufuhrleitungen
angeschlossen werden. Mittels eines Flansches 35 lässt sich der Brenner 6 an einer
Rohrbrennkammer so befestigen, dass die Brennstoffdüsen 29 zum Brennkammerinneren
hin zeigen.
[0022] Obwohl der in Figur 2 gezeigte Brenner 6 acht Brennstoffdüsen 29 aufweist, ist es
auch möglich, ihn mit einer anderen Zahl an Brennstoffdüsen 29 auszustatten. Die Zahl
an Brennstoffdüsen kann dabei größer oder kleiner als acht sein, beispielsweise können
sechs Brennstoffdüsen oder zwölf Brennstoffdüsen vorhanden sein, die jeweils einen
eigenen Drallerzeuger aufweisen. Weiterhin ist üblicherweise eine Pilotbrennstoffdüse
im Zentrum des Brenners angeordnet. Die Pilotbrennstoffdüse ist der Übersichtlichkeit
halber in Figur 2 nicht dargestellt.
[0023] Beim Verbrennungsprozess wird Luft aus dem Verdichter durch die Drallerzeuger 31
geleitet, wo sie mit Brennstoff gemischt wird. Anschließend wird das Luft-Brennstoff-Gemisch
dann in der Verbrennungszone der Brennkammer 5 verbrannt, um das Arbeitsmedium zu
bilden.
[0024] In Figur 3 ist ein Drallerzeuger des Brenners 6 in einer perspektivischen Darstellung
gezeigt. Der Drallerzeuger 31 weist ein zentrales Brennstoffverteilerelement 37 auf,
das von einer Außenwand 39 umgeben ist, die einen axialen Strömungskanal für Verdichterluft
bildet. Im Strömungskanal 41 ist zudem eine das zentrale Brennstoffverteilerelement
37 umgebende und radial innerhalb der Außenwand 39 gelegene Trennwand 42 vorhanden,
die den Strömungskanal 41 in einen radial inneren Kanalabschnitt 43 und einen radial
äußeren Kanalabschnitt 45 trennt. Von der Trennwand 42 aus erstrecken sich Drallschaufeln
47 in radialer Richtung durch den radial äußeren Kanalabschnitt bis zur Außenwand
39. Die Drallschaufeln 47 vermitteln der durch den radial äußeren Kanalabschnitt 45
strömenden Verdichterluft eine tangentiale Strömungs komponente, so dass die Luft
nach dem Durchtritt durch den Drallerzeuger 31 einen Wirbel bildet.
[0025] Im radial inneren Kanalabschnitt 43 sind keine Drallschaufeln vorhanden. Stattdessen
erstrecken sich, vom zentralen Brennstoffverteilerelement 37 ausgehend, Brennstoffrohrleitungen
49 in radialer Richtung zur Trennwand 42. Wie insbesondere in Figur 4, die eine teilgeschnittene
Ansicht des Drallerzeugers 31 zeigt, zu erkennen ist, weisen die Brennstoffrohrleitungen
49 einen tropfenförmigen Querschnitt auf, um einen Strömungsabriss an der Abströmkante
der Rohrleitungen 49 zu vermeiden.
[0026] Statt eines tropfenförmigen Querschnittes können die Rohrleitungen 49 grundsätzlich
aber auch einen runden Querschnitt aufweisen.
[0027] Die Brennstoffrohrleitungen 49 sind so angeordnet, dass sie mit den Drallschaufeln
47 im radial äußeren Kanalabschnitt fluchten, so dass sich ein Brennstoffkanal 51
in gerader Richtung vom zentralen Brennstoffverteilerelement 37 ausgehend durch die
Brennstoffrohrleitungen 49 bis in die Drallschaufeln 47 erstrecken kann. Die Brennstoffkanäle
51 sind insbesondere in Figur 5 zu erkennen, die eine Schnittansicht durch den Drallerzeuger
31 entlang seiner Längsachse zeigt. Mittels der Brennstoffkanäle 51 werden Austrittsöffnungen
53 in den Drallschaufeln 47 und Austrittsöffnungen 55 in den Brennstoffrohrleitungen
49 mit Brennstoff versorgt. Die Austrittsöffnungen 53, 55 sind dabei so angeordnet,
dass der Brennstoff im Wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung der Verdichterluft
in den radial äußeren Kanalabschnitt 45 und den radial inneren Kanalabschnitt 43 eingedüst
wird.
[0028] Das beschriebene Drallerzeugerdesign führt dazu, dass der durch den radial inneren
Kanalabschnitt 43 strömenden Verdichterluft kein Drall vermittelt wird. Dadurch ist
die Strömungsgeschwindigkeit dieser Verdichterluft in Axialrichtung höher als bei
der durch den radial äußeren Kanalabschnitt 45 strömenden Verdichterluft, bei der
ein Teil der axialen Strömung in eine tangentiale Strömungskomponente umgewandelt
wird. Aufgrund der höheren axialen Strömungsgeschwindigkeit im radial inneren Kanalabschnitt,
d.h. in dem Bereich, der an das zentrale Brennstoffverteilerelement 37 angrenzt, lässt
sich das Entstehen von Zonen mit niedriger axialer Strömungsgeschwindigkeit abströmseitig
vom zentralen Brennstoffverteilerelement 37 vermeiden, was wiederum zu einer Vermeidung
von Flammenrückschlägen führt. Dies erlaubt es im Vergleich zum Stand der Technik,
mehr Brennstoff in der Nähe des zentralen Verteilerelements 37 einzudüsen, was die
NO
x - Emissionen bei der Verbrennung senkt.
[0029] Die Trennwand 42 erstreckt sich mindestens über die gesamte axiale Länge der Drallschaufeln
47 im radial äußeren Kanalabschnitt 45, so dass das Zuführen einer tangentialen Strömungskomponente
im radial inneren Kanalabschnitt 43 zuverlässig vermieden werden kann. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Trennwand 42 außerdem in axialer Richtung über
die An- und Abströmkanten der Drallschaufeln 47 hinaus, um eine Beeinflussung der
durch den radial inneren Kanalabschnitt 43 strömenden Verdichterluft durch die im
radial äußeren Kanalabschnitt 45 strömende wirbelnde Luft zu vermeiden.
[0030] Eine alternative Ausführungsvariante des Drallerzeugers 31 ist in Figur 6 dargestellt.
Elemente, die dem Drallerzeuger aus dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechen, sind
in Figur 6 mit den selben Bezugsziffern wie beim ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet
und werden nicht noch einmal erläutert, um Wiederholungen zu vermeiden.
[0031] Der Drallerzeuger 131 des zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich vom Drallerzeuger
31 des ersten Ausführungsbeispiels lediglich durch seine Trennwand 142. Im Unterschied
zum ersten Ausführungsbeispiel weist die Trennwand 142 des zweiten Ausführungsbeispiels
einen konischen Abschnitt 144 auf, der dazu führt, dass sich der Öffnungsquerschnitt
des radial inneren Kanalabschnitts 43 zum Ausgang des Drallerzeugers 131 hin verringert.
Durch den konischen Abschnitt 144 erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit der durch
den radial inneren Kanalabschnitt 43 strömenden Verdichterluft im Vergleich zum Drallerzeuger
31 aus dem ersten Ausführungsbeispiel. Das zentrale Brennstoffverteilerelement 37
lässt sich so mit einem Luftmantel umgeben, der eine besonders hohe axiale Strömungsgeschwindigkeit
aufweist und so besonders zuverlässig die Bildung von Gebieten mit niedriger Strömungsgeschwindigkeit,
und damit einhergehend die Bildung von Flammenrückschläge, vermeidet.
[0032] Obwohl die Trennwand 142 im vorliegenden Ausführungsbeispiel lediglich abströmseitig
einen konischen Abschnitt 144 aufweist, kann sie auch über ihre gesamte axiale Länge
konisch ausgebildet sein.
[0033] Eine dritte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Drallerzeugers ist in Figur
7 in einer teilweise geschnittenen Ansicht dargestellt. Wie beim Drallerzeuger des
zweiten Ausführungsbeispiels sind auch beim Drallerzeuger des dritten Ausführungsbeispiels
all diejenigen Elemente, die sich nicht vom ersten Ausführungsbeispiel unterscheiden,
mit denselben Bezugsziffern wie im ersten Ausführungsbeispiels bezeichnet und werden
nicht noch einmal beschrieben.
[0034] Der Drallerzeuger 231 des dritten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich vom Drallerzeuger
des ersten Ausführungsbeispiels dadurch, dass auch im radial inneren Kanalabschnitt
43 Drallschaufeln 149 vorhanden sind. Im Unterschied zu den Drallschaufeln 47 im radial
äußeren Kanalabschnitt 45 sind jedoch Saugseite und Druckseite der Schaufeln vertauscht,
so dass der Verdichterluft im radial inneren Kanalabschnitt durch die Verdichterschaufeln
159 eine tangentiale Komponente vermittelt wird, die eine umgekehrte Orientierung
bezüglich der axialen Strömungsrichtung aufweist, als die tangentiale Komponente,
die der Verdichterluft im radial äußeren Kanalabschnitt 45 durch die dort befindlichen
Drallschaufeln 47 vermittelt wird. Auch durch diese Maßnahme lassen sich Flammenrückschläge
vermeiden. Wie die Brennstoffrohrleitungen 49 in den ersten beiden Ausführungsbeispielen
weisen die Drallschaufeln 149 im radial inneren Kanalabschnitt 43 Brennstoffkanäle
51 und Brennstoffaustrittsöffnungen 155 auf, die so angeordnet sind, dass sie den
Brennstoff im wesentlichen senkrecht zur Strömungsrichtung der durch den radial inneren
Kanalabschnitt 43 strömenden Luft eindüsen.
[0035] Obwohl der Drallerzeuger 231 des dritten Ausführungsbeispiels in Figur 7 mit einer
zylindrischen Trennwand 42 dargestellt ist, kann der Drallerzeuger gemäß dem dritten
Ausführungsbeispiels auch mit einer wenigstens teilweise konischen Trennwand, wie
sie mit Bezug auf das zweite Ausführungsbeispiel beschrieben worden ist, ausgestattet
sein.
[0036] Bei den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen ragen die Trennwände nicht
über das abströmseitige Ende der jeweiligen Außenwand hinaus. Die Trennwände können
jedoch auch - anders als in den Figuren dargestellt - abströmseitig verlängert sein,
so dass sie über das abströmseitige Ende der Außenwand hinausragen. Dies gilt unabhängig
davon, ob eine Trennwand konisch ausgebildet ist oder nicht.
[0037] Die relativ komplexe geometrische Form der Drallerzeuger gemäß den beschriebenen
Ausführungsbeispielen lässt sich in vorteilhafter Weise realisieren, wenn die Drallerzeuger
als Gussteile hergestellt werden.
1. Drallerzeuger (31, 131, 231) mit
- einem zentralen Brennstoffverteilerelement (37),
- einer das zentrale Brennstoffverteilerelement (37) umgebenden, einen axialen Strömungskanal
(41) für Verbrennungsluft begrenzenden Außenwand (39),
- Drallschaufeln (47), die sich in radialer Richtung bis zur Außenwand (39) erstrecken
und der strömenden Verbrennungsluft eine tangentiale Strömungskomponente aufprägen,
- eine das zentrale Brennstoffverteilerelement (37) umgebende und radial innerhalb
der Außenwand (39) gelegene Trennwand (42, 142), welche den Strömungskanal (41) in
einen radial inneren Kanalabschnitt (43) und einen radial äußeren Kanalabschnitt (45)
trennt,
dadurch gekennzeichnet, dass der radial innere Kanalabschnitt (43) die Verbrennungsluft ohne Aufprägen einer tangentialen
Strömungskomponente oder unter Aufprägung einer der Orientierung der tangentialen
Strömungskomponente im radial äußeren Kanalabschnitt (45) entgegengesetzten tangentialen
Strömungskomponente passieren lässt.
2. Drallerzeuger (31, 131, 231) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Trennwand (42, 142) in axialer Richtung mindestens über die axiale Länge
der Drallschaufeln (47) erstreckt.
3. Drallerzeuger (31, 131) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich nur im radial äußeren Kanalabschnitt (45) Drallschaufeln (47) befinden.
4. Drallerzeuger (31, 131) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich Brennstoffrohrleitungen (49) durch den radial inneren Kanalabschnitt (43) zu
den Drallschaufeln (47) im radial äußeren Kanalabschnitt (45) erstrecken.
5. Drallerzeuger (31, 131) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Brennstoffrohrleitungen (49) einen kreisförmigen oder tropfenförmigen Querschnitt
aufweisen
6. Drallerzeuger (231) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich im radial inneren Kanalabschnitt (43) Drallschaufeln (149) befinden, die der
durch den radial inneren Kanalabschnitt (43) strömenden Verbrennungsluft eine tangentiale
Strömungskomponente aufprägen, deren Orientierung der tangentialen Strömungskomponente
im radial äußeren Kanalabschnitt (45) entgegengesetzt ist, und sich Brennstoffleitungen
(51) durch die Drallschaufeln (149) im radial inneren Kanalabschnitt (43) zu den Drallschaufeln
(47) im radial äußeren Kanalabschnitt (45) erstrecken.
7. Drallerzeuger (31, 131, 231) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich in den Brennstoffrohrleitungen (49) oder den Drallschaufeln (149) im inneren
Kanalabschnitt (43) Brennstoffaustrittsöffnungen (55, 155) befinden.
8. Drallerzeuger (31, 131, 231) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich in den Drallschaufeln (47) im radial äußeren Kanalabschnitt Brennstoffaustrittsöffnungen
(53) befinden.
9. Dallerzeuger (131) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trennwand (142) wenigstens teilweise eine konische Form (144) besitzt, wobei sich
der Öffnungsquerschnitt des radial inneren Kanalabschnittes (43) in Strömungsrichtung
der Verbrennungsluft verringert.
10. Dallerzeuger (31, 131, 231) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Trennwand über das abströmseitige Ende der Außenwand (39) hinausragt.
11. Dallerzeuger (31, 131, 231) nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
gekennzeichnet durch
seine Ausgestaltung als Gussteil.
12. Brenner (6) mit wenigstens einem Drallerzeuger (31, 131, 231) nach einem der Ansprüche
1 bis 11.
13. Verfahren zum Vermeiden von Flammenrückschlag in einem Brenner (6), der wenigstens
einen Drallerzeuger( 31, 131, 231) mit einem zentralen Brennstoffverteilerelement
(37) und einer das zentrale Brennstoffverteilerelement umgebenden, einen axialen Strömungskanal
(41) für Verbrennungsluft begrenzenden Außenwand (39) umfasst, in dem der durch den
Strömungskanal (41) strömenden Verbrennungsluft in einem radial äußeren Kanalbereich
(45) eine tangentiale Strömungskomponente vermittelt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
der durch den Strömungskanal (41) strömenden Verbrennungsluft in einem radial inneren
Kanalbereich (43) keine tangentiale Strömungskomponente oder eine der tangentiale
Strömungskomponente im radial äußeren Kanalbereich (45) entgegengesetzte tangentiale
Strömungskomponente vermittelt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der durch den Strömungskanal (41) strömenden Verbrennungsluft Brennstoff zugeführt
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
der durch den Strömungskanal (41) strömenden Verbrennungsluft Brennstoff senkrecht
zur Strömungsrichtung der durch den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft und/oder
senkrecht zur Radialrichtung und/oder entgegengesetzt zur Strömungsrichtung der durch
den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft und/oder parallel zur Strömungsrichtung
der durch den Strömungskanal strömenden Verbrennungsluft zugeführt wird.