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EP 1 707 675 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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06.10.2010 Patentblatt 2010/40 |
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Anmeldetag: 15.03.2005 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Lärmschutzwand mit vom Füllmaterial unabhängiger Schall-Absorptionsfähigkeit
Noise barrier with sound absorbing capacity independent from the filling material
Mur antibruit avec une capacité d'absorption acoustique indépendante du matériau de
remplissage
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI
SK TR |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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04.10.2006 Patentblatt 2006/40 |
(73) |
Patentinhaber: Geosystem GBK GmbH |
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10587 Berlin (DE) |
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Erfinder: |
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- Knief, Henning
10555 Berlin (DE)
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Vertreter: Scholz, Hartmut |
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Patentanwälte
Scholz & Partner
Handjerystrasse 20 12159 Berlin 12159 Berlin (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 100 374 DE-U1- 9 408 184
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DE-A1- 3 027 442 DE-U1-202004 012 489
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Lärmschutzwand, mit einem von begrünbaren Gittermatten
gebildeten Füllraum zur Aufnahme von bodigem Füllmaterial, das mit Trägermatten in
dem Füllraum gehalten ist.
[0002] Derartige Lärmschutzwände sind Erdbauwerke, die Wohngebiete gegenüber dem Verkehrslärm
benachbarter Straßen schützen sollen. Sie bestehen üblicherweise aus einander gegenüber
stehenden Gittermatten, die zwischen sich einen freien Füllraum bilden. Dieser freie
Füllraum kann dann mit von vor Ort vorhandenem, erdigem Füllmaterial, beispielsweise
Bodenaushub, Abraum aus dem Straßenbau oder dergleichen verfüllt werden. Anschließend
werden diese Erdbauten an ihren Außenseiten mit einer biologischen Begrünung versehen.
[0003] Aus der
DE 94 08 184.0 ist ein Wandkörper für eine Schallschutzwand oder für die gärtnerische Gestaltung
mit im Bereich der an den Stirn- und Seitenflächen des Wandkörpers angeordneten Matten
bekannt, bei dem eine wasserdichte Schicht als Verdunstungsschutz mit Löchern in den
Bereichen der Bepflanzung vorgesehen ist.
[0004] Die
EP 0 100 374 A1 offenbart einen mehrschichtigen, schallabsorbierenden, mit schüttungsresistenten
Pflanzen bewachsenen Aufbau. Dieser Aufbau ist hoch komplex und wenig kosteneffizient
herzustellen.
[0005] Schließlich ist in der
DE 20 2004 012489 U1 noch ein Gabionenkorbsystem offenbart, dass mit Vegetationsmatten behängt werden
kann.
[0006] Die durch derartige Lärmschutzwände erreichte Schallabsorption ist stark abhängig
von dem vor Ort vorhandenen Füllmaterial. Dieses Füllmaterial kann beispielsweise
aus grob gebrochenem Gestein oder ähnlichem bestehen, das eine relativ geringe Schalldichtigkeit
aufweist. Die Schallabsorption ist damit nicht immer in ausreichendem Maße gewährleistet.
Häufig muss deshalb zusätzliches, den Verkehrslärm besser abdämmendes Füllmaterial
verwendet werden, das über möglicherweise größere Strecken herbeigeschafft werden
muss; dies ist zeit- und kostenintensiv.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Lärmschutzwand der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, mit der eine von dem verwendeten Füllmaterial unabhängige gute Schallabsorption
erreicht wird.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Lärmschutzwand, mit einem von begrünbaren Gittermatten
gebildeten Füllraum zur Aufnahme von bodigem Füllmaterial, das mit Trägermatten in
dem Füllraum gehalten ist, in dem Füllraum eine Lärm absorbierende Dämmschicht integriert
ist, die Lärm absorbierende Dämmschicht zwischen dem Füllmaterial und den Trägermatten
angeordnet ist, die Dämmschicht aus einem Fasermaterial besteht und mehrlagig ausgebildet
ist, und die Dicke der Dämmschicht etwa 10 bis 20mal größer als die der Trägermatte
ist.
[0009] Durch diese Maßnahmen wird eine Lärmschutzwand geschaffen, die eine eigene Schalldämmschicht
aufweist. Der Mehraufwand gegenüber herkömmlichen Lärmschutzwänden ist dadurch wesentlich
geringer und das Herbeischaffen von ortsfremdem, schalldämmendem Füllmaterial kann
unterbleiben.
[0010] Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die Erfindung
ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben;
es zeigt:
- Figur 1
- die schematische Darstellung eines Straßenabschnittes mit einer Lärmschutzwand mit
erfindungsgemäß integrierter Lärm-Dämmschicht;
- Figur 2
- den Schnitt durch eine Lärmschutzwand nach Figur 1 im Detail.
[0011] Wie in der Figur 1 schematisch dargestellt ist, bestehen Lärmschutzwände 10, die
den von einer Straße 18 ausgehenden Verkehrslärm von einem Wohngebiet abhalten sollen,
aus einer Vielzahl von einander gegenüber gestellten Gittermatten 11, die zwischen
sich einen freien Füllraum 15 bilden. Der freie Füllraum 15 wird nach dem Aufbau der
Lärmschutzwand 10 mit vor Ort vorhandenem Füllmaterial 14 verfüllt, um sie orts- und
standfest zu machen.
[0012] Die Gittermatten 11 bestehen vornehmlich aus Baustahlmatten, die eine Vielzahl von
Gitteröffnungen 17 aufweisen. An diesen Gitteröffnungen 17 kann eine von der jeweiligen
Jahreszeit abhängige biologische Begrünung 16 an den Außenseiten der Lärmschutzwand
empor ranken oder sich darin verwurzeln.
[0013] Wie die Figur 2 im Detail zeigt, sind hinter den Gittermatten 11, die beispielsweise
aus feuerverzinktem Stahl oder Blechmaterial bestehen, Lagen einer textilen Trägermatte
12 vorgesehen. Die textilen Trägermatten 12 können beispielsweise aus einem Faservlies
bestehen, das üblicherweise mit aufgesteppten Kokosfasern versehen ist.
[0014] Zwischen der Trägermatte 12 und dem Füllmaterial 14 ist eine erfindungsgemäß integrierte
Dämmschicht 13 vorgesehen. Die integrierte Dämmschicht 13 kann ein- oder mehrlagig
ausgebildet sein. Sie besteht aus einem faserigen Lärmabsorptionsmaterial oder einer
Kunststoffdämmschicht. Ebenso können Steinwolle oder Textilfasern eingesetzt werden.
[0015] Die zusätzliche integrierte Lärm-Dämmschicht 13 ist ca. zehn bis zwanzigmal so dick
wie die Trägermatte 12. Sie gewährleistet eine gleich bleibend hohe Lärmabsorption.
Die so erreichte Lärmabsorption ist unabhängig von dem verwendeten Füllmaterial 14,
beispielsweise Grobschotter, Bodengemisch oder dergleichen. Auf die Anfuhr von ortsfremdem,
erdigem Füllmaterial kann dadurch verzichtet werden.
Bezugszeichen
[0016]
- 10
- Lärmschutzwand
- 11
- Gittermatte
- 12
- Trägermatte
- 13
- Dämmschicht
- 14
- Füllmaterial
- 15
- Füllraum
- 16
- Begrünung
- 17
- Gitteröffnung
- 18
- Straße
1. Lärmschutzwand, mit einem von begrünbaren Gittermatten gebildeten Füllraum zur Aufnahme
von bodigem Füllmaterial, das mit Trägermatten in dem Füllraum gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Füllraum (15) eine Lärm absorbierende Dämmschicht (13) integriert ist, die
Lärm absorbierende Dämmschicht (13) zwischen dem Füllmaterial (14) und den Trägermatten
(12) angeordnet ist, die Dämmschicht (13) aus einem Fasermaterial besteht und mehrlagig
ausgebildet ist, und die Dicke der Dämmschicht (13) etwa 10 bis 20mal größer als die
der Trägermatte (12) ist.
2. Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (13) aus einer Lage eines Faservlieses mit aufgesteppten Naturfasern
und einer zweiten Lage aus einem Kunstfaservlies besteht.
3. Lärmschutzwand nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die auf das Faservlies aufgesteppten Naturfasern der Dämmschicht (13) Kokosfasern
sind.
4. Lärmschutzwand nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmschicht (13) aus Textilfasern besteht.
5. Lärmschutzwand nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die in Einbaulage äußere Seite der Dämmschicht (13) aus Faservlies mit aufgesteppten
Naturfaser und die in Einbaulage innere Seite aus Steinwolle besteht.
1. Noise abatement wall comprising a fill cavity formed by greenable lattice mats for
the reception of soil filler material retained in said fill cavity by carrier mats,
characterized in that fill cavity (15) has integrated therewith a noise absorbing insulation layer (13),
in that noise absorbing insulation layer (13) is provided between filler material (14) and
carrier mats (12), in that said insulation layer (13) consists of a fiber material and comprises several layers,
and in that the thickness of insulation layer (13) is about 10 to 20 times greater than that
of carrier mat (12).
2. Noise abatement wall as in claim 1, characterized by insulation layer (13) consisting of a layer of a random fibre fleece with stitched-on
natural fibres and of a second layer of a synthetic-fibre fleece.
3. Noise abatement wall as in claim 2, characterized by the natural fibres of insulation layer (13) which are stitched on said random fibre
fleece comprising coconut fibres.
4. Noise abatement wall as in claims 1 to 3, characterized by insulation layer (13) consisting of textile fibres.
5. Noise abatement wall as in claims 1 to 4, characterized by the side of insulation layer (13) which in the installed condition of the wall is
the outer side consists of a random fibre fleece with stiched-on natural fibres while
the side of said insulation layer which in the installed condition is the inner side
thereof consists of mineral wool.
1. Mur antibruit, avec un espace de remplissage formé par des mats en treillis sur lesquels
on peut faire croître des végétaux, espace qui est destiné à recevoir un matériau
de remplissage du genre déblais qui est maintenu dans l'espace de remplissage par
des mats porteurs, caractérisé en ce qu'une couche isolante (13) absorbant le bruit est intégrée dans l'espace de remplissage
(15), la couche isolante (13) absorbant le bruit est disposée entre le matériau de
remplissage (14) et les mats porteurs (12), la couche isolante (13) est constituée
d'un matériau fibreux et est réalisée à plusieurs strates, et l'épaisseur de la couche
isolante (13) est environ 10 à 20 fois supérieure à celle des mats porteurs (12).
2. Mur antibruit selon la revendication 1, caractérisé en ce que la couche isolante (13) est constituée d'une strate formée d'une nappe de fibres
sur laquelle sont piquées des fibres naturelles, et d'une deuxième strate formée d'une
nappe de fibres synthétiques.
3. Mur antibruit selon la revendication 2, caractérisé en ce que les fibres naturelles de la couche isolante (13) qui sont piquées sur la nappe de
fibres sont des fibres de coco.
4. Mur antibruit selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la couche isolante (13) est constituée de fibres textiles.
5. Mur antibruit selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le côté extérieur, dans la position d'installation, de la couche isolante (13) est
constitué d'une nappe de fibres sur laquelle sont piquées des fibres naturelles, et
le côté intérieur dans la position d'installation est constitué de laine de verre.
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