[0001] Die Erfindung betrifft ein Antennengehäuse mit einer Einkoppelstelle für eine elektromagnetische
Welle, einem Hohlraum und einer Auskoppelstelle für eine Richtstrahlung, wobei die
Auskoppelstelle mit dem Hohlraum verbunden ist.
Stand der Technik
[0002] Derzeitige Kraftfahrzeuge verfügen über zahlreiche Fahrerassistentensysteme, um den
Komfort und die Sicherheit des Fahrzeugs zu erhöhen. Ziel der Sicherheitssysteme ist
es, die Schwere von Unfällen zu reduzieren bzw. Unfälle durch Vermeidung von kritischen
Fahrsituationen zu verhindern. Hierzu benötigen die Fahrerassistenzsysteme ausreichend
Informationen über den Fahrzustand des Fahrzeugs und dessen Umgebung. Derartige Informationen
betreffen z.B. die Entfernung des Fahrzeugs zu anderen Objekten, die Relativgeschwindigkeiten
zwischen dem Fahrzeug und den anderen Objekten sowie eine Winkelmessung im Hinblick
auf das zu detektierende Objekt. Die Informationen werden genutzt, um die Fahrerassistenzsysteme
in einer sicherheitskritischen Situation eingreifen zu lassen z.B. bei "PreCrash"-Systemen.
Ebenso können die Informationen genutzt werden, um den Komfort während des Fahrens
für den Fahrer zu erhöhen z.B. durch einen Abstandsregelautomat ("ACC Stop & Go"),
als Parkhilfe, für semiautonomes Einparken oder zur Detektion im Bereich des toten
Winkels ("Blind Spot Detektion").
[0003] Die notwendigen Daten über die Umgebung können mittels Lasersystemen oder Radareinrichtungen
gewonnen werden. Hierzu werden bei den Radareinrichtungen sogenannte Phasenschieber,
auch Scanner genannt, eingesetzt, welche mechanisch oder durch eine Änderung der Frequenz
die Richtcharakteristik der Antenne so ändern, dass die Hauptkeule von der senkrechten
Abstrahlrichtung der Antenne abweicht. Dadurch kann der Raum in einem definierten
Bereich sequentiell abgetastet werden, um die Winkelinformation über ein detektiertes
Zielobjekt zu erhalten. Um die Hauptabstrahlrichtung einer Antenne zu verändern, müssen
die Phasenfronten der sich ausbreitenden elektromagnistischen Wellen gezielt so verändert
werden, dass sie sich in der gewünschten Raumrichtung überlagern.
[0004] Hierzu schlägt die
DE 199 58 750 B4 vor, in eine Leckwellenantenne einen Stab einzubringen, dessen relative Permittivität
mittels einer angelegten Spannung veränderbar ist, um so die Ausbreitungskonstante
der Leckwellenantenne zu beeinflussen. Dadurch kann die Wellenlänge in der Leckwellenantenne
verändert werden, was bei konstanter Geometrie in einer geschwenkten Hauptkeule der
Richtcharakteristik resultiert.
[0005] Des Weiteren sind Antennengehäuse mit Hohleiterantennen bekannt, bei welchen die
Richtcharakeristik dadurch beeinflusst wird, indem die Länge des Hohlraums der Hohlleiterantenne
mittels einer Vorrichtung so verändert wird, dass sich die Phasenfronten, der sich
ausbreitenden elektromagnetischen Welle in einer gewünschen Raumrichtung gezielt überlagern.
Die dabei eingesetzten Mechaniken der Vorrichtung sind teuer und empfindlich gegen
äußere Einflüsse.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein Antennengehäuse zur Verfügung zu stellen,
das einen einfachen und robusten Aufbau aufweist und bei dem gezielt die Richtcharakteristik
so veränderbar ist, dass die Hauptkeule der Richtcharakteristik schwenkbar ist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Antennengehäuse gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass teuere und gegenüber äußeren Einflüssen empfindliche
Antennengehäuse, die als mechanische Phasenschieber arbeiten, dadurch vermieden werden
können, indem die Höhe des Hohlraums des Antennengehäuses durch eine am Antennegehäuse
angeordnete Vorrichtung zur Abstandsänderung zwischen zwei Gehäuseteilen veränderbar
ist.
[0009] Durch eine Einrichtung zur Änderung des Abstands des ersten Antennengehäuseteils
gegenüber dem zweiten Antennengehäuseteil ist das erstes Antennengehäuseteil gegenüber
dem zweiten Antennengehäuseteil verschiebbar, sodass die Höhe des Hohlraums, im Antennengehäuse
einfach und zuverlässig variierbar ist. Dadurch werden die Phasenbeziehungen der an
den Auskoppelstellen abgestrahlten elektromagnetischen Wellen so verändert, dass die
Abstrahlrichtung der Hauptkeule der Richtcharakteristik über einen größeren Winkelbereich
schwenkbar ist.
[0010] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Antennengehäuse als Hohlleiterantenne
ausgebildet, wobei der Hohlraum mäanderförmig ausgebildet ist. Auf diese Weise, wird
ein Antennengehäuse zur Verfügung gestellt, welches einen hohen Wirkungsgrad bei einem
einfachen Aufbau aufweist.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Antennengehäuse an einem
Ende des Hohlraums ein elektromagnetische Wellen absorbierendes Material auf. Dies
hat den Vorteil, dass die elektromagnetische Welle, welche durch den Hohlraum läuft,
am Ende des Hohlraums nicht reflektiert wird und so zu einer störenden Welle sich
entwickelt.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Antennengehäuse als Mikrostreifenantenne
ausgebildet, wobei ein Antennengehäuseteil einen Leiter und die Einkoppelstelle umfasst,
der Hohlraum kastenförmig ausgebildet ist und über der Einkoppelstelle angeordnet
ist. Dies hat den Vorteil, dass das Antennengehäuse in Teilen einfach und kostengünstig
als bedruckter Leiter herstellbar ist.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Antennengehäuseteile plattenförmig.
Auf diese Weise kann eine flache Antenne ausgebildet werden, die günstig gelegen im
Frontraum z. B. im Bereich des Kühlergrills eines Fahrzeugs einbaubar ist.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Hohlraum des Antennengehäuses
einen rechteckförmigen Querschnitt auf. Auf diese Weise kann die Richtcharakteristik
einfache mathematische Modelle überführt werden, um so die Richtcharakteristik für
unterschiedliche Abstände der Antennengehäuseteile zueinander zu simulieren.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Öffnungen der Auskoppelstellen
an einer Außenfläche eines Antennengehäusesteils verschieden groß. Auf diese Weise
kann bei einer Mehrzahl von Auskoppelstellen durch die Variation der Öffnungsgröße
gezielt die Richtcharakteristik beeinflusst werden. Dadurch kann die Hauptkeule beispielsweise
schärfer ausgeprägt sein und/oder die üblicherweise vorhandenen Nebenkeulen deutlich
reduziert werden. Dies hat den Vorteil, dass das Auflösungsverhalten des Antennengehäuses
verbessert wird.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Antennengehäuseteile eine
Verbindung, insbesondere eine Nut-Feder-Verbindung auf. Auf diese Weise können die
Antennengehäuseteile in ihrer Lage verschoben werden und haben dennoch Kontakt zueinander,
sodass der Hohlraum, der zwischen den Antennengehäuseteile, durch die Verbindung seitlich
verschlossen ist und so die elektromagnetische Welle den Hohlraum nicht verlassen
kann.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Einrichtung zur Veränderung
des Abstands zwischen den Antennengehäuseteilen zumindest ein Piezoelement oder ein
elektroaktives Polymer auf. Auf diese Weise kann der Abstand zwischen den Antennengehäuseteilen
durch anlegen einer elektrischen Spannung gezielt verändert werden, um so die Hauptkeule
des Antennengehäuses zu schwenken.
[0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens näher erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein erfindungsgemäßen Antennengehäuse gemäß
einer ersten Ausführungform;
Fig. 2 einen Querschnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Antennengehäuse entlang der
y-Achse;
Fig. 3 eine Projektion eines Mäanders in Schnittansicht;
Fig. 4 einen schematischen Querschnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Antennengehäuse
entlang der y-Achse gemäß einer zweiten Ausführungsform;
Fig. 5 eine schematische 3D-Ansicht eines erfindungsgemäßen Antennengehäuses gemäß
einer dritten Ausführungsform;
Fig. 6 ein Diagramm einer Richtcharakteristik;
Fig. 7 ein Diagramm hinsichtlich der Abhängigkeit von Abstrahlwinkel zur Höhe des
Hohlraums; und
Fig. 8 ein Diagramm hinsichtlich der Abhängigkeit von Abstrahlwinkel zur Änderung
der Frequenz.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßes
Antennengehäuses 31. Das Antennengehäuse 31 weist eine rechteckförmige Grundfläche
auf und ist plattenförmig ausgeführt. Das Antennengehäuse 31 weist auf seiner Oberseite
eine Auskoppelstelle 30 auf, die mehrere Öffnungen umfasst. Die Öffnungen der Auskoppelstelle
30 sind entlang der y-Achse in regelmäßigem Abstand d angeordnet. Das Antennengehäuse
31 weist an einer Seitenfläche zwei Einkoppelstellen 32, 33 auf. Die Einkoppelstellen
32, 33 sind gegenüberliegend so angeordnet, dass sie maximalen Abstand zueinander
an der Seitenfläche des Antennengehäuses 31 haben.
[0020] Die Einkoppelstellen 32, 33 sind mittels eines mäanderförmig im Antennenkörper 31
verlaufenden Hohlraum 34 verbunden. Die Einkoppelstellen 32, 33 können auch zur Auskoppelung
eines empfangenen Signals aus dem Antennengehäuse 31 genutzt werden. In einer Ausführungsform
wird nur an einer Einkoppelstelle 32, 33 eine elektromagnetische Welle eingekoppelt.
Um eine Reflexion an der ungenutzten Einkoppelstelle 32, 33, die gegebenenfalls verschlossen
ist, zu vermeiden, kann die ungenutzte Einkoppelstelle 32, 33 mittels eines elektromagnische
Wellen absobierenden Materials verschlossen sein.
[0021] Der Hohlraum 34 ist ober- und unterseitig durch das Antennengehäuseteile verschlossen
und windet sich mäanderförmig durch das Antennengehäuse 31, wobei der Verlauf des
Hohlraums 34 so ausgebildet ist, dass sich Geradstücke und 180 Grad Biegungen so abwechseln,
dass sich der Hohlraum in seinem Verlauf sich nicht selbst schneidet. Das Antennengehäuse
31 wird in einer Ausführungsform aus Aluminium oder Messing gefertigt. Dabei werden
die Einkoppelstellen 32, 33 und/oder der Hohlraum 34 mittels Fräßen, Ätzen oder Laserschneiden
in das Antennengehäuse 31 gebracht. Ebenso ist eine Herstellung des Antennengehäuse
31 mittels Druckgussverfahren denkbar. Des Weiteren werden die Oberflächen des Hohlraums
34 z. B. mit Gold bedampft, um eine Oxidation des Grundmaterials des Antennengehäuses
31 v. a. im Bereich des Hohlraums 34 zu verhindern.
[0022] Die Auskoppelstelle 30 ist durch eine Mehrzahl von Öffnungen ausgeführt und welche
mit dem Hohlraum 34 verbunden sind. Die Längsachsen der Öffnungen der Auskoppelstelle
30 verlaufen parallel zur z-Achse. Die Öffnungen der Auskoppelstelle 30 können unterschiedlich
groß sein und sich in ihren Querschnitten unterscheiden. Insbesondere eigenen sich
z.B. kreisförmige, schlitzförmige, elliptische oder auch eckige Querschnitte für die
Öffnungen der Auskoppelstelle 30, die mit unterschiedliche Querschnittsflächen miteinander
kombinierbar sind. Dies hat den Vorteil, dass die Richtstrahlung, die sich aus den
Öffnungen der Auskoppelstelle 30 emittieren elektromagnetischen Wellen zusammensetzt,
durch die verschiedenen Größen und Querschnitte der einzelnen Öffnungen der Auskoppelstelle
30 gezielt beeinflusst werden kann. Die Richtstrahlung wird zur besseren Abbildbarkeit
in einer Richtcharakteristik, wie in Fig. 6 gezeigt, dargestellt. Durch die Variation
der Querschnitte der Öffnungen der Austrittsstelle 30 ist eine scharfe Hauptkeule
ausbildbar, wobei die üblicherweise ebenso emittierten Nebenkeulen gezielt einstellbar
sind. Auf diese Weise können Störsignale, die daraus resultieren, dass ein von den
Nebenkeulen emittiertes Signal zurück zum Antennengehäuse 31 reflektiert wird, vermieden
werden. Ebenso können Nebenkeulen gezielt ausgebildet werden, um den Seitenbereich
der Hauptabstrahlrichtung geziehlt abzutasten. Das Antennengehäuse 31 ist in einer
Ausführungsform als Hohlleiterantenne ausgeführt, da diese Bauform geringe Wirkungsgradverluste
aufweist.
[0023] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Antennengehäuse entlang
der y-Achse. Dabei weist das Antennengehäuse 31 ein unteres Antennengehäuseteil 2
und ein oberes Antennengehäuseteil 1 auf, welche durch eine Nut-Feder-Verbindung 3,
4 so miteinander verbunden sind, dass der rechte Hohlraum 34 von dem linken Hohlraum
34 durch eine Zwischenwand 5, 6 getrennt ist. Der Hohlraum 34 weist einen rechteckförmigen
Querschnitt auf, welcher in mathematischen Modellen einfacher und schneller berechenbar
ist als andersförmige mögliche Querschnitte. Das Antennengehäuse 31 ist hierbei zweiteilig
ausgeführt, wobei die Trennlinie der beiden Antennengehäuseteile 1, 2 etwa mittig
zur Höhe des Hohlraums 34 verläuft. Das obere Antennengehäuserteil 1 weist dabei eine
Mehrzahl von Öffnungen der Auskoppelstelle 30 auf, die in regelmäßigem Abstand d zueinander
angeordnet sind. Die durch den Hohlraum 34 laufende elektromagnetische Welle 7, z.B.
eine Welle im Radarbereich, ist durch das Pfeilarray im linken Hohlraum 34 dargestellt.
Die Querschnittsfläche des Hohlraums 34 setzt sich aus der Breite b und der Höhe a
zusammen. Durch die Nut-Feder-Verbindung 3, 4 kann das obere Antennengehäuseteil 1
gegenüber dem unteren Antennengehäuseteil 2 verschoben werden, ohne dass der linke
Hohlraum 34 mit dem rechten Hohlraum 34 durch einen Spalt verbunden ist. Dabei greift
eine rechteckförmige Feder 3 in eine Nut 4 ein. Nut 4 und Feder 3 verlaufen parallel
zum Hohlraum 34 im gesamten Bereich des Antennengehäuses 31 und begrenzen den Hohlraum
34 seitlich. Durch die Verschiebbarkeit des ersten Antennengehäuseteils 1 gegenüber
dem zweiten Antennengehäuseteil 2 ist die Höhe a des Hohlraums 34 um die Spalthöhe
c veränderbar.
[0024] Eine starke Dämpfung und das Anschwiegen von Moden höherer Ordnung kann zuverlässig
im Hohlraum 34 vermieden werden, indem der Hohlraum 34 in seinem technischen Hauptbereich
betrieben wird. Der technische Hauptbereich des Antennengehäuses 31 wird über die
Wellenlänge λ
0 im Freiraum definiert, dabei gilt: 1,053 ·
a ≤ λ
0 ≤ 1,6 ·
a. Zusätzlich gilt für die Breite b des Hohlraums 34
b ≤ 0,5 ·
a. Die Wellenlänge λ
z in Ausbreitungsrichtung im Hohlraum 34, wie in Fig. 3 gezeigt, kann in einer ihrer
Grundmoden folgend definert werden:
[0025] Die beiden Öffnungen der Auskoppelstelle 30 sind, wie in Fig. 1 gezeigt, über den
mäanderförmigen Hohlraum 34 miteinander verbunden. Der Hohlraum 34 weist, wie in Fig.
3 gezeigt, jeweils zwischen zwei Auskoppelstellen 30 die Länge m auf. Die Phasendifferenz
ϕ zwischen zwei Öffnungen der Auskoppelstelle 30 ist abhängig von der Wellenlänge
λ
z in Ausbreitungsrichtung und der Länge m des Hohlraums 34 zwischen den zwei Auskoppelpunkten:
[0026] Die Wellenlänge λ
z in Ausbreitungsrichtung kann entweder durch eine Änderung der Höhe a oder der Wellenlänge
λ
0 im Freiraum verändert werden, um die Phasendifferenz ϕ zwischen zwei Öffnungen der
Auskoppelstelle 30 zu beeinflussen. Üblicherweise wird die Phasendifferenz ϕ entweder
durch eine Änderung der Wellenlänge λ
0 im Freiraum oder durch eine Variation der Länge m beeinflusst. Eine Änderung der
Wellenlänge λ
0 hat den Nachteil, dass eine wesentlich höhere Frequenzbandbreite benötigt wird und
daher höhere Anforderungen an die Bandbreite Frequenzquelle gestellt sind. Des Weiteren
wird durch eine Variation der Wellenlänge λ
0 die Wahl der Frequenzmodulation eingeschränkt.
[0027] Eine Variation der Länge m erfordert einen zumindest dreiteiligen Aufbau für einen
mäanderförmigen Hohlraum 34, um die Öffnungen der Auskoppelstelle 30 in ihrer Lage
konstant zu halten. Daher ist dieser Aufbau konstruktiv aufwendig, die verwendeten
Mechaniken teuer und empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen. In der Ausführungsform
wird die Länge m konstant gehalten. Das Antennengehäuse 31 strahlt durch die Öffnungen
der Auskoppelstelle 30 phasensynchron, d. h. senkrecht zur Oberfläche des Antennengehäuses
ab, wenn
n=0,1,..., ∞ gilt.
Zusätzlich tritt hierbei eine Phasenverschiebung um π (bzw. λ
z/2) abwechselnd in den Geradstücken des Hohlraums 34 auf, wenn der Hohlraum 34 mäanderförmig
wie in der Ausführungsform im Antennengehäuse 31 verläuft. Um den Hohlraum mäanderförmig
im Antennengehäuse 31 anzuordnen, gilt für den Abstand d der Öffnungen der Auskoppelstelle
30 zueinander: d =λ
0/2, wenn λ
z > λ
0 erfüllt wird. Wird das erste Antennengehäuseteil 1 gegenüber dem zweiten Antennengehäuseteil
2 verschoben, so ändert sich die Höhe a des Hohlraums 34. Mit der Wellenlänge λ
zM in Ausbreitungsrichtung in gemittelter Höhenlage
aM = (
amax +
amin)/2 kann eine Phasenänderung Δϕ zwischen zwei benachbarten Öffnungen der Auskoppelstelle
30 aus Gleichung 2 beschrieben werden:
[0028] Für die Wegdifferenz Δλ
0 folgt:
[0029] Daraus resultierend kann der Abstrahlwinkel α in Abhängigkeit der Frequenz f bestimmt
werden.
[0030] Der Abstrahlwinkel α kann in Abhängigkeit zur Höhe a und zur Frequenz f für unterschiedliche
Längen m angegeben werden. Die Ergebnisse hierfür sind in Fig. 7 und Fig. 8 dargestellt.
[0031] Die Verschiebung des ersten Antennengehäuseteils 1 gegenüber dem zweiten Antennengehäuseteil
2 kann mittels einer Einrichtung erfolgen, die eine Mechanik z. B. einer rotierenden
Welle umfasst, an die eines der beiden Antennengehäuseteile 1, 2 exzentrisch angeschlossen
ist. Das nicht angeschlossene Antennengehäuseteil 1, 2 ist hierbei fest mit einem
nicht dargestellten Schutzgehäuse verbunden. Ebenso kann die Einrichtung zur Verschiebung
des ersten Antennengehäuseteils 1 ein Piezoelements oder ein elektroaktiven Polymers
8 umfassen. In einer Ausführungsform ist das erste Antennengehäuseteil 1 mit dem Schutzgehäuse
verbunden. Das zweite Antennengehäuseteil 2 ist oberhalb des elektroaktiven Polymers
8 angeordnet. Das elektroaktive Polymer 8 wird dabei über Elektroden 9 mit Spannung
versorgt. Durch eine Variation der an den Elektroden anliegenden Spannung wird die
Dicke des elektroaktiven Polymers 8 verändert. Dabei hebt und senkt das elektroaktive
Polymer 8 je nach angelegter Spannung das zweite Antennengehäuseteil 2, sodass die
Höhe a des Hohlraums 34 verändert wird. Durch den elektroaktiven Polymer 8 kann jeder
beliebige Wert in einem Bereich der Höhe a angefahren werden. Um Fertigungsungenauigkeiten
auszugleichen, ist das Antennengehäuse 31 und die absolute Positionierung des zweiten
Antennengehäuseteils 2 mit einer Messung der Richtcharakteristik bzw. der Richtstrahlung
zu kalibrieren. Um mit einer Bildwiederholrate von 40 ms die Umgebung abzutasten,
verändert der elektroaktive Polymer 8 mit Frequenz von 25 Hz die Höhe des Hohlraums
34. Elektroaktive Polymere sind vorteilhafterweise frei formbar und verfügen über
eine hohe Dehnbarkeit, sodass die zu verfahrenden Hubstrecken mit kompakten elektroaktiven
Polymerschichten umsetztbar sind.
[0032] Ferner kann die Variation der Höhe a des Hohlraums 34 auch mit einer Änderung der
Frequenz f und damit der Wellenlänge λ
z gekoppelt sein. Auf diese Weise kann z. B. die Hauptkeule durch eine Änderung der
Frequenz geschwenkt werden und die Fertigungstoleranzen können durch eine Anpassung
der Höhe des Hohlraums 34 mittels des elektroaktiven Polymers 8 ausgeglichen werden.
Alternativ kann das mechanische und das frequenzabhängige Schwenken der Hauptkeule
aneinander gekoppelt werden, um im frequenzabhängigen Schwenken der Hauptkeule einen
Freiheitsgrad hinzu zu gewinnen. Dieser kann genutzt werden, um die die Hauptkeule
mechanisch zuschwenken und bei Erfassung eines Zielobjekts mittels einer Änderung
der Frequenz f, bei gleichzeitigem Ausgleich des Schwenkens der Hauptkeule durch die
Frequenzänderung, den Abstand zu dem Zielobjekt zu ermitteln. Dies hat den Vorteil,
dass den Fahrerassistenzsystemen ein genaues Bild über die vor dem Fahrzeug befindendlichen
Zielobjekte, deren Anordnung sowie deren Relativgeschwindigkeiten zur Verfügung gestellt
werden kann.
[0033] Das Antennengehäuse kann auch zwei getrennt agierende Einrichtungen bzw. elektroaktive
Polymere 8 zur Verschiebung der Antennengehäuseteile aufweisen. Auf diese Weise ist
ein Antennengehäuse realisierbar, dass, nicht wie in Fig. 1 gezeigt, am Anfang des
Hohlraums 34 gespeist wird, sondern mittig. Auf diese Weise können die Verluste des
Antennengehäuses reduziert werden, da die beiden von der Mitte aus gespeisten Hohlräume
eine kürzere Mäanderlänge aufweisen. Um ein einheitliches Schwenken der Hauptkeule
zu erreichen, müssen die beiden verschiebbaren Antennengehäuseteile jeweils gegenläufig
bewegt werden, sodass auf der einen Seite des Antennengehäuses die Höhe des Hohlraums
reduziert und auf der anderen Seite des Antennengehäuses vergrößert wird.
[0034] Zusätzlich kann der zeitliche Verlauf des Schwenkens der Hauptkeule während des Betriebs
so verändert werden, dass z.B. ein bestimmter Bereich intensiver bzw. zeitlich länger
abgetastet wird, als ein anderer Bereich. Auf diese Weise kann das Schwenkverfahren
z.B. bei enger Kurvenfahrt dem Fahrerassistenzsystem genauerer Informationen über
den Fahrbereich des Fahrzeugs z.B. im Kurveninnenbereich liefern, als übliche Radareinrichtungen
deren Schwenkbereich zeitlich durch den Aufbau der Antenne vorgegeben ist z.B. bei
einer Walzenantenne.
[0035] Fig. 3 zeigt eine Projektion eines Mäanders in Schnittansicht, wie er in sich in
Fig. 1 durch das Antennengehäuse 31 windet. Im Hohlraum 34 verläuft die elektromagnetische
Welle 7, wobei ein Wellenabschnitt die Wellenlänge λ
z in Ausbreitungsrichtung definiert. Die beiden Öffnungen der Auskoppelstelle 30 im
ersten Antennengehäuseteil 1 sind über den Hohlraum 34 miteinander verbunden und weisen
den Abstand der Länge m des Mäanders auf.
[0036] Fig. 4 zeigt einen schematischen Querschnitt durch das in Fig. 1 gezeigte Antennengehäuse
entlang der y-Achse gemäß einer zweiten Ausführungsform. Hierbei ist ein Antennengehäuse
26 mit einer Mehrzahl von Öffnungen der Auskoppelstelle 27 dargestellt. Ein erstes
Antennengehäuseteil 22 ist hierbei fest mit einem nicht dargestellten Schutzgehäuse
verbunden. Das zweite Antennengehäuseteil 21 sitzt oberhalb eines Piezoelements 20
und dessen Elektroden 25, welches als Einrichtung zur Verschiebung des zweiten Antennengehäuseteils
21 gegenüber dem ersten Antennengehäuseteil 22 dient. Piezoelemente weisen vorteilhafterweise
gegenüber anderen elektrischen Aktoren ein hohes Kraftpotential und ein schnelles
Ansprechverhalten auf. Das Piezoelement 20 kann aber auch zwischen den beiden Antennengehäuseteilen
21, 22 angeordnet sein, wobei z.B. das zweite Antennengehäuseteil 21 fest mit dem
Schutzgehäuse verbunden ist, und das erste Antennengehäuseteil 22 durch das Piezoelement
20 verschoben wird. Alternativ ist aber eine Anordnung des Piezoelements 20 in der
Befestigung des ersten Antennengehäuseteils 22 am Schutzgehäuse denkbar, um so das
erste Antennengehäuseteil 22 in seiner Lage gegenüber dem zweiten Antennengehäuseteil
21 zu verschieben.
[0037] Das Antennengehäuse 26 weist einen ähnlichen Hohlraum 24, wie in Fig.1 gezeigt auf,
welcher mäanderförmig im Antennengehäuse 26 verläuft. Das Antennengehäuse 26 ähnelt
in seinem Aufbau dem in Fig. 2 gezeigten Antennengehäuse 31. In der Ausführungsform
ist jedoch das erste Antennengehäuseteil 22 nicht über Nut-Feder-Verbindungen mit
dem zweiten Antennengehäuseteil 21 verbunden. Das Antennengehäuseteil 26 weist an
diesen Stellen einen Spalt 28 auf. Die durch den Hohlraum 24 laufende elektromagnetische
Welle breitet sich nur in geringem Maße über den Spalt 28 aus. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, dass der Aufbau des Antennengehäuses 26 einfacher und langzeitstabiler
ist als der in Fig. 2 gezeigte Aufbau.
[0038] Fig. 5 zeigt eine schematische 3D-Ansicht eines Antennengehäuses gemäß einer dritten
Ausführungsform. Das Antennengehäuse 59 ist hierbei als sogenannte Striplineantenne
ausgeführt, welche ein zweites Antennengehäuseteil 57 als Träger aufweist, auf der
ein mäanderförmig verlaufender Leiter 54 angeordnet ist.
[0039] Die elektromagnetische Welle wird über Einkoppelstellen 50, 52 in einen Leiter 54
bzw. in einen Hohlraum 61 und in den Träger des zweiten Antennengehäuseteils 57 des
Antennengehäuse 59 eingekoppelt. Die elektromagnetische Welle wird durch den Leiter
54 im Hohlraum 61 und im Träger des zweiten Antennengehäuseteils 57 geführt, um die
elektromagnetische Welle an den Auskoppelstellen 56 aus dem Antennengehäuse 59 auszukoppeln.
Dabei wirken die Öffnungen einer Auskoppelstelle 56 als Störstellen auf die elektromagnetische
Welle. Um eine Reflexion der elektromagnetischen Welle an den Öffnungen der Auskoppelstelle
56 zu reduzieren, ist in der Gegend der Öffnungen der Auskoppelstelle 56 eine Anpassstruktur
55 auf dem Träger des zweiten Antennengehäuseteils 57 angeordnet. In der Ausführungsform
ist in mittiger Lage zu den einzelnen Mäandern pro Mäander des Leiters 54 jeweils
ein rechteckförmiges Element der Anpassstruktur 55 angeordnet. Die Anpassstruktur
55 weist für jede Öffnung der Auskoppelstelle 56 ein Element auf, dessen Form der
Fachmann so anpasst, dass die Reflexion an der Auskoppelstelle 56 minimiert wird.
[0040] Der über dem Leiter 54 und der Anpassstruktur 55 angeordnete Hohlraum 61 wird oberhalb
der Anpassstruktur 55 durch ein erstes Antennengehäuseteil 53 begrenzt. Seitlich kann
der Hohlraum 61 durch Seitenwände begrenzt sein, alternativ kann der Hohlraum 61 mittels
einer in Fig. 2 gezeigten Nut-Feder-Verbindung abgetrennt sein.
[0041] Das erste Antennengehäuseteil 53 ist in einer Ausführungsform aus Messing oder Aluminium
gefertigt, um von dem Leiter 54 ebenfalls emittierte Störstrahlungen gegenüber der
Umgebung abzuschirmen. Das erste Antennengehäuseteil 53 weist des Weiteren eine Mehrzahl
von Öffnungen der Auskoppelstelle 56 auf, durch die die elektromagnetische Welle gerichtet
wird, wobei sich die einzelnen emittierten elektromagnetischen Wellen zu einer Richtstrahlung
überlagern. Die Öffnungen der Auskoppelstelle 56 sind mit dem Hohlraum 61 verbunden.
Der Querschnitt der Öffnungen der Auskoppelstelle 56 kann verschieden zueinander sein,
um so gezielt die Hauptkeule des Antennengehäuses 59 auszubilden und/oder die ebenso
emittieren Nebenkeulen gezielt zu beeinflussen. Der Fachmann passt den Querschnitt
sowie die Querschnittsfläche der Öffungen der Auskoppelstelle 56 entsprechend dem
Einsatzzweck an. Das zweite Antennengehäuseteil 57 ist unterseitig durch eine Metallplatte
51, die auch als Elektrode für das elektroaktive Polymer 58 dient, abgeschlossen.
Der Abstand der Unterseite des ersten Antennenengehäuseteils 53 und des Leiters 54
entspricht in mittiger Lage des ersten Antennengehäuseteils 53 dem Abstand des Leiters
54 und der Oberseite der Metallplatte 51. Der Leiter 54 bildet zusammen mit der Metallplatte
51 und dem ersten Antennengehäuse 53 eine sogenannte Triplateleitung aus.
[0042] Das elektroaktive Polymer 58 dient als Einrichtung zur Verschiebung des zweiten Antennengehäuseteils
57 gegenüber dem ersten Antennengehäuseteils 53, so dass die Höhe des Hohlraums 61
dadurch veränderbar ist. Unterhalb des elektroaktiven Polymers 58 ist eine zweite
Elektrode 63 angeordnet. Durch Anlegen einer elektrischen Spannung an die beiden Elektroden
51, 63 kann die Dicke des elektroaktiven Polymers 58 verändert werden. Dadurch verschiebt
das elektroaktive Polymer 58 das zweite Antennengehäuseteil 57 gegenüber dem ersten
Antennengehäuseteil 53. Dadurch wird die Höhe des Hohlraums 61 verändert, sodass die
Phasenbeziehungen zwischen den einzelnen über die Öffnungen der Auskoppelstelle 56
emittierten elektromagnetischen Wellen verändert werden. Die Änderung der Abstrahlrichtung
der Antennenhauptkeule resultiert ebenso wie in der in Fig. 1 bis 4 gezeigten Ausführungsform
auf einer Variation der Höhe des Hohlraums 61. Die mathematischen Kopplungsmechanismen
basieren hierbei auf den in Fig. 2 bzw. Fig. 3 beschriebenen Ausführungsformen einer
Hohlleiterantenne. Sie sind jedoch an die unterschiedlichen Materialien in denen die
elektromagnetische Welle läuft und an die veränderten Ausbreitungsbedingungen für
die elektromagnetische Welle anzupassen.
[0043] Ebenso wäre es denkbar das zweite Antennengehäuseteil 57 fest mit einem Schutzgehäuse
zu verbinden, wobei die Höhe des Hohlraums 61 durch ein elektroaktives Polymer 58
verändert wird, welches an dem ersten Antennengehäuseteil 53 befestigt ist und das
erste Antennengehäuseteil 53 über das elektroaktive Polymer 58 mit dem Schutzgehäuse
verbindet.
[0044] Striplineantennen können vorteilhafterweise als bedruckte Leiter auf z.B. Leiterkarten
einfach erstellt werden und weisen eine niedrige Bauhöhe auf. Dies hat den Vorteil,
dass die unterhalb des zweiten Antennengehäuseteils 57 angebrachte Metallpatte 51
auch als gedruckter Leiter auf dem Träger ausführbar ist.
[0045] Fig. 6 zeigt drei simulierte Richtcharakteristiken der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten
Ausführungsform. Die Richtcharakteristik zeigt die Abstrahlstärke der Richtstrahlung
über den Abstrahlwinkel. Die mittlere der gezeigten Richtcharakterisiken zeigt eine
erste Hauptkeule 100 in seiner Normallage. Die Abstrahlrichtung ist senkrecht zur
Oberfläche des Antennengehäuses. Dabei ist das zweite Antennengehäuse 2, wie in Fig.
2 gezeigt, gegenüber dem ersten Antennengehäuse um etwa 500 µm angehoben. Ist das
zweite Antennengehäuseteil 2 gegenüber seiner Normallage bei etwa 500 µm Hub auf Anschlag
nach unten gefahren, so emittiert das Antennengehäuse eine zweite Hauptkeule 101 mit
einer Ablenkung von etwas 30° nach links gegenüber der ersten Hauptkeule. Ist das
zweite Antennengehäuseteil 2 in maximaler Position angehoben, so wird die Hauptkeule
102 um ca. 30° nach rechts abgelenkt. Durch eine kontinuierliche Veränderung der Position
des zweiten Antennengehäuseteils 2 gegenüber dem ersten Antennengehäuseteil 1 wird
die Hauptkeule wie in Fig. 7 gezeigt nach links bzw. nach rechts verschoben. Die in
der Richtcharakteristik erkennbaren Nebenkeulen 103 können durch eine Veränderung
der Größe der Austrittsöffnungen reduziert werden, sodass die Hauptkeule 100, 101,
102 schärfer in der Richtcharakteristik erscheint.
[0046] Fig. 7 zeigt ein Diagramm hinsichtlich der Abhängigkeit von Abstrahlwinkel α zur
Höhe des Hohlraums bei einer konstanten Frequenz von 77 GHz, welche in Radaranwendungen
in Nahbereich von Kraftfahrzeugen eingesetzt wird. Der Abstrahlwinkel α der Hauptkeule
des Antennengehäuses ist in Abhängigkeit der unterschiedliche Längen m zwischen zwei
Öffungen der Auskoppelstelle und in Abhängigkeit zu Höhe a des in Fig. 2 bis 4 gezeigten
Hohlraums 34, 24 angegeben. Durch eine Vergrößerung der Länge m zwischen den einzelnen
Öffnungen der Auskoppelstellen, kann die Verschiebung des zweiten Antennengehäuseteils
2 gegen über dem ersten Antennengehäuseteils 1, wie in Fig. 2 gezeigt, für einen bestimmten
Abstrahlwinkel α reduziert werden. Ebenso ist erstichtlich, dass eine Vergrößerung
der Höhe a des Hohlraums 34 in einer Reduzierung der Wellenlänge λ
z im Hohlraum 34 resultiert. Der nichtlineare Verlauf der Graphen korrespondiert mit
der nichtlinearen Änderung der Wellenlänge λ
z im Hohlraum in Abhängigkeit der Höhe a des Hohlraums.
[0047] Fig. 8 zeigt ein Diagramm hinsichtlich der Abhängigkeit von Abstrahlwinkel α zur
Änderung der Frequenz f in Abhängigkeit zur Länge m des Hohlraums im Antennengehäuse.
Die Änderung der Frequenz f liegt innerhalb eines Frequenzbandes von 75 bis 79 GHz.
Hierbei ist ersichtlich, dass durch eine Änderung der Frequenz die Hauptkeule gegenüber
der Hauptabstrahlrichtung schwenkbar ist. Die Änderung der Frequenz f wirkt im üblichen
Schwenkbereich von ±30° näherungsweise linear auf den Abstrahlwinkel aus und resultiert
aus dem etwa linearen Verlauf der Wellenlänge λ
z im Hohlraum. Durch eine Verlängerung der Länge m des Mäanders, wird bei einer Änderung
der Frequenz f eine höhere Ablenkung der Hauptkeule erziehlt.
1. Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) mit einer Einkoppelstelle (32, 33; 50, 52) für eine
elektromagnetische Welle, einem Hohlraum (34; 24; 61) und einer Auskoppelstelle (30;
27; 56) für eine Richtstrahlung, wobei die Auskoppelstelle (30; 27; 56) mit dem Hohlraum
(34; 24; 61) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) zweiteilig ausgebildet ist und eine Einrichtung
zur Veränderung des Abstands der Antennengehäuseteile (1, 2; 21, 22; 53, 57) zueinander
aufweist, um die Höhe des Hohlraums (34; 24; 61) zwischen den Antennengehäuseteilen
(1, 2; 21, 22; 53, 57) zu variieren.
2. Antennengehäuse (31; 26; 29) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennengehäuse (31; 26; 29) als Hohlleiterantenne ausgebildet ist, wobei der
Hohlraum (34; 24) mäanderförmig ausgebildet ist.
3. Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) an einem Ende des Hohlraums (34; 24; 60) ein
elektromagnetische Wellen (7) absorbierendes Material aufweist.
4. Antennengehäuse (59) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennengehäuse (59) als Striplineantenne ausgebildet ist wobei ein Antennengehäuseteil
(57, 60) einen Leiter (62) und einen Hohlraum (61) umfasst, wobei der Hohlraum (61)
kastenförmig ausgebildet und über dem Leiter (62) angeordnet ist.
5. Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennengehäuseteile (1, 2; 21, 22; 60, 57) plattenförmig sind.
6. Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dass der Hohlraum (34; 24; 61) einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist.
7. Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet dass, dass die Auskoppelstelle (30; 27; 56) eine Vielzahl von Öffnungen aufweist, die
auf einer Aussenfläche eines Antennengehäusesteils (1, 2; 21, 22; 60, 57) angeordnet
und verschieden groß sind.
8. Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennengehäuseteile (1, 2; 21, 22; 60, 57) angeordnet sind, um die Antennengehäuseteile
(1, 2; 21, 22; 60, 57) senkrecht gegenüber der im Hohlraum (34; 24; 61) verlaufenden
Welle (7) gegenübereinander einander zu verschieben.
9. Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Antennengehäuseteile (1, 2; 21, 22; 60, 57) eine veränderbare Verbindung, insbesondere
eine Nut-Feder-Verbindung (3, 4), aufweist.
10. Antennengehäuse (31; 26; 29; 59) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet dass, die Einrichtung zur Veränderung des Abstandes Antennengehäuseteile (1, 2; 21, 22;
60, 57) zueinander zumindest ein Piezoelement (20) oder ein elektroaktives Polymer
(8; 58) aufweist.