[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stoß absorbierenden Bodenbelag, wie er beispielsweise
bei Spielplätzen oder Sportanlagen eingesetzt werden kann, um das Verletzungsrisiko
insbesondere fallender Personen zu minimieren.
[0002] Die im Bereich von Spielplätzen, ggf. aber auch Sportanlagen, eingesetzten Bodenbeläge
müssen so aufgebaut sein, dass sie für beispielsweise von einem Spielgerät herab fallende
oder beim Laufen stürzende und auf den Bodenbelag aufschlagende Kinder einen ausreichenden
Stoßdämpfungseffekt bereitstellen können. Als geeigneter Bodenbelag hat sich beispielsweise
ein Aufbau erwiesen, der zwei Lagen, also eine Oberlage und eine Unterlage, aufweist.
Jede dieser beispielsweise mit einer Vielzahl von Belagsplatten aufgebauten Lagen
ist mit durch Wiederaufbereitung von Altgummi gewonnenem Granulat aufgebaut, das zur
Herstellung eines festen Verbundes beispielsweise Polyurethan gebunden sein kann.
Der Aufbau mit zwei derartigen Lagen hat sich einerseits als erforderlich erwiesen,
da sich nur mit zwei derartigen Lagen eine den erforderlichen Fallschutz gewährleistende
Stoß absorbierende Eigenschaft realisieren lässt, und hat sich andererseits als vorteilhaft
erwiesen, da derartige Belagsplatten vergleichsweise schwer sind und somit auch entsprechend
schwer handzuhaben sind und der Einsatz dünnerer, dann aber übereinander geschichteter
Lagen die Handhabung beim Aufbau erleichtert.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Stoß absorbierenden Bodenbelag,
insbesondere für Spielplätze oder Sportanlagen, vorzusehen, mit welchem bei vereinfachtem
und kostengünstigem Aufbau verbesserte Fallschutzeigenschaften erzielt werden können.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch einen Stoß absorbierenden Bodenbelag,
insbesondere für Spielplätze oder Sportanlagen, umfassend eine eine Oberseite zum
Betreten bereitstellende Oberlage aus elastischem Material und eine an einer Unterseite
der Oberlage angeordnete Unterlage, wobei die Unterlage einen Kernbereich mit einem
Gewirk aus wenigstens teilweise miteinander materialschlüssig verbundenen Filamenten
umfasst.
[0005] Auch der erfindungsgemäße Bodenbelag ist mit zwei Lagen aufgebaut. Dies ist zum einen
die auch durch Kinder bzw. Sportler betretbare Oberlage, die bereits aus elastischem
Material aufgebaut ist und somit eine gewisse Dämpfungseigenschaft aufweist. Zum anderen
ist die Unterlage vorgesehen, die auf Grund des Bereitstellens ihres Kernbereichs
mit einem Gewirk aus zumindest teilweise materialschlüssig verbundenen Filamenten
einerseits einen festen und somit auch unter anhaltender Druckbelastung im Wesentlichen
seine Struktur beibehaltenden Verbund aufweist, andererseits jedoch auf Grund der
Elastizität der Gewirkfilamente die Dämpfungseigenschaft der Oberlage unterstützend
zu einer deutlich verbesserten Gesamtdämpfungseigenschaft beiträgt.
[0006] Um im Bereich der Unterlage bei vergleichsweise geringer Dicke derselben hervorragende
Dämpfungs- bzw. Haltbarkeitseigenschaften sicherstellen zu können, wird weiter vorgeschlagen,
dass die Filamente des Kernbereichs Polymerfilamente, vorzugsweise aus Polyethylenmaterial
oder Polyamidmaterial, umfassen, wobei Polyamid-Monofilamente sich als besonders vorteilhaft
erwiesen haben.
[0007] An einer Oberseite oder/und einer Unterseite des Kernbereichs kann wenigstens eine
Fasermateriallage, vorzugsweise ausgebildet als Vlies- oder Gewebematerial vorgesehen
sein. Hier kann beispielsweise so genanntes Filtervlies oder Geotextil zum Einsatz
kommen, wobei weiterhin vorgesehen sein kann, dass wenigstens eine Lage des Fasermaterials
mit dem Kernbereich fest verbunden ist.
[0008] Das Fasermaterial kann beispielsweise mit Polykondensationsfasern ausgeführt sein.
Als besonders vorteilhaft haben sich Polyamid umhüllte Polyesterfasern erwiesen.
[0009] Um den Vorgang des Aufbauens eines erfindungsgemäßen Bodenbelags auf einem vorbereiteten
Untergrund schnell, gleichwohl jedoch reproduzierbar durchführen zu können, wird vorgeschlagen,
dass die Unterlage als Bahnen- oder Mattenmaterial ausgebildet ist, wobei vorzugsweise
Fasermateriallagen einander unmittelbar benachbarter Bahnen/Matten einander überlappen.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass Verunreinigungspartikel, vor allem aus dem
Untergrund heraus, nicht in den Kernbereich eindringen und dessen Elastizitätswirkung
beeinträchtigen können.
[0010] Für den Aufbau der Oberlage hat sich als besonders vorteilhaft der Einsatz von vorzugsweise
Polyurethan gebundenem Gummigranulat erwiesen.
[0011] Um die Oberseite der Oberlage einerseits hinsichtlich der dort auftretenden Belastung
mit höherer Stabilität auszugestalten, andererseits das optische Erscheinungsbild
derselben ansprechend gestalten zu können, wird weiter vorgeschlagen, dass die Oberlage
in einem die Oberseite bereitstellenden Volumenbereich mit einer Lage aus EPDM-Material
aufgebaut ist.
[0012] Zur Erlangung sehr guter Fallschutzeigenschaften bei gleichwohl möglichst dünnem
Aufbau kann vorgesehen sein, dass die Oberlage eine Dicke im Bereich von 10mm bis
90mm aufweist, oder/und dass die Unterlage eine Dicke im Bereich von 5mm bis 25mm
aufweist oder/und dass ein Verhältnis der Dicke der Oberlage zur Dicke der Unterlage
im Bereich von 1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 8, liegt.
[0013] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Stoß absorbierenden Bodenaufbau,
insbesondere für Spielplätze oder Sportanlagen, umfassend einen erfindungsgemäß aufgebauten
Bodenbelag auf einem Untergrund.
[0014] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Bodenaufbaus, umfassend die Maßnahmen:
- a) Vorbereiten eines Untergrunds zur Aufnahme eines Stoß absorbierenden Bodenbelags;
- b) Aufbringen eines erfindungsgemäßen Stoß absorbierenden Bodenbelags auf den Untergrund.
[0015] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines Unterlagematerials,
umfassend einen Kernbereich mit einem Gewirk aus wenigstens zum Teil materialschlüssig
miteinander verbundenen Filamenten und an wenigstens einer Seite des Kernbereichs
wenigstens eine Fasermateriallage, als Unterlage für einen Stoß absorbierenden Bodenbelag,
insbesondere für Spielplätze oder Sportanlagen.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren detailliert
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt eines mit einer Oberlage und einer Unterlage aufgebauten Bodenbelags;
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt eines Bodenaufbaus mit dem in Fig. 1 dargestellten Bodenbelag.
[0017] In Fig. 1 ist ein beispielsweise im Bereich eines Spielplatzes oder einer Sportanlage
einsetzbarer Stoß absorbierender Bodenbelag allgemein mit 10 bezeichnet. Der Bodenbelag
10 ist grundsätzlich mit zwei Lagen, nämlich einer Oberlage 12 sowie einer Unterlage
14, ausgebildet. Die Oberlage 12 ist im dargestellten Beispiel mit einer Mehrzahl
von Belagsplatten 16 aufgebaut und stellt eine zum Betreten vorgesehene Oberseite
18 bereit. Mit ihrer beispielsweise mit quader- oder kalottenförmigen Erhebungen 20
strukturiert ausgebildeten Unterseite 22 ist die Oberlage 12 in Kontakt mit der Unterlage
14, liegt also beispielsweise auf dieser auf. Ein fester Verbund der Belagsplatten
16 der Oberlage 12 kann durch in Öffnungen 24 in den aneinander anliegenden Stirnseiten
der Belagsplatten 16 einsetzbare Verbindungsdübel erreicht werden.
[0018] Die an der Unterseite 22 der Oberlage 12 angeordnete Unterlage 14 ist im Wesentlichen
mit drei Schichten aufgebaut. Sie umfasst einen Kernbereich 26, der an seiner der
Oberlage 12 zugewandten Oberseite und an seiner von der Oberlage 12 abgewandten und
zur Auflage auf einem Untergrund vorgesehenen Unterseite jeweils mit einer Fasermateriallage
28, 30 fest verbunden ist.
[0019] Der Aufbau des Bodenbelags 10 bzw. eines damit realisierten Bodenaufbaus 30 ist in
der Fig. 2 deutlicher erkennbar. Man erkennt die Oberlage 12, die den wesentlichen
Volumenbereich des Bodenbelags 10 einnimmt und die Oberseite 18 bereitstellt. Dabei
kann die Oberlage 12 einen deren wesentlichen Volumenbereich einnehmenden Körper 32
aus vorzugsweise Polyurethan gebundenem Gummigranulat, dieses vorzugsweise gewonnen
durch Wiederaufbereitung von Altgummimaterial, aufweisen. Bei Herstellung der Oberlage
12 mit einer Mehrzahl von vorgefertigten Belagsplatten 16 wird das Gummigranulat in
Herstellungsformen eingegeben und dort unter Hitze und Druckanwendung verbacken und
dabei in die gewünschte Form gebracht.
[0020] In dem die Oberseite 18 bereitstellenden Volumenbereich kann die Oberlage 12 mit
einer Lage 34 aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer)-Material aufgebaut sein.
Dieses EPDM-Material, das nicht durch Wiederaufbereitung gewonnen ist, sondern bei
der Herstellung Neumaterial darstellt, kann ebenfalls in Granulatform eingesetzt werden,
wobei dieses Granulat durch ein elastisches Bindemittel auf Polyurethanbasis, Epoxybasis
oder Latexbasis gebunden ist. Die Belagsplatten 16 können mit dem Körper 32 und der
Lage 34 mehrschichtig hergestellt werden. Grundsätzlich ist es aber auch möglich,
dass die Lage 34 als Ortmateriallage, also nach dem Verlegen der Belagsplatten 16
auf der Unterlage 14, aufgebracht wird.
[0021] In der Fig. 2 liegt die Unterlage 14 auf einem zur Aufnahme des Bodenbelags 10 vorbereiteten
Untergrund 36 auf. Dieser kann, je nach Anforderung, als fester, gebundener Untergrund,
also beispielsweise in Form eines Betonbelags, ausgebildet sein, kann aber selbstverständlich
auch in Form von verdichtetem Sand-, Kies- oder Erdmaterial bereitgestellt sein. Auf
dem Untergrund 36 liegt die Unterlage 14 mit ihrer unteren Fasermateriallage 30 auf.
Auf der oberen Fasermateriallage 28 liegt die Oberlage 12 auf, wobei in dem in der
Fig. 2 gezeigten Ausgestaltungsbeispiel die an der Unterseite 22 der Oberlage 12 gebildete
Strukturierung so geformt und dimensioniert ist, dass sie sich im Wesentlichen vollständig
in die Unterlage 14 eindrückt, so dass auch ein entsprechend vollflächiger Anlagekontakt
zwischen der Oberlage 12 und der Unterlage 14 besteht. Alternativ könnte, wie dies
die Fig. 1 veranschaulicht, die Strukturierung 20 so gewählt werden, dass sie sich
nur teilweise in die Unterlage 14 eindrückt, so dass bereichsweise zwischen der Unterlage
14 und der Oberlage 12 Hohlräume 38 verbleiben.
[0022] Der Kernbereich 26 der Unterlage 14 ist mit einem Gewirk aus miteinander materialschlüssig
verbundenen Filamenten 40 aufgebaut. Hierzu können beispielsweise Filamente aus Polymermaterial,
wie z.B. Polyethylen- oder Polyamid-Material, eingesetzt werden. Als besonders vorteilhaft
haben sich Polyamid-Monofilamente erwiesen. Die im Gewirk enthaltenen Filamente können
nach Herstellung des Gewirks durch Temperaturanwendung in ihren Berührungs- bzw. Kreuzungsbereichen
durch vorübergehendes Aufschmelzen und dann wieder Abkühlen verschweißt, somit also
materialschlüssig verbunden werden. Dieser Aufbau des Kernbereichs 26 weist eine entsprechend
den elastischen Eigenschaften und der Dichte der Filamente 40 im Kernbereich 26 sich
einstellende Elastizität auf, die auf Grund des durch den Materialschluss zwischen
den einzelnen Filamenten erzeugten Verbundes auch über die Betriebslebensdauer der
Unterlage 14 vorhanden bleibt. Ein allmähliches Setzen der Gewirkstruktur durch lang
anhaltende Druckbelastung tritt nicht auf.
[0023] Das vorzugsweise sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite des Kernbereichs
26 vorgesehene Fasermaterial 28, 30 ist beispielsweise als Vliesmaterial und Gewebematerial
bereitgestellt. Hier können so genannte Geotextile oder Filtervliesmaterialien eingesetzt
werden, die eine sehr feinporige Struktur aufweisen und somit das Eindringen auch
kleinerer Verunreinigungspartikel in den Kernbereich 26 verhindern. Beispielsweise
kann das Fasermaterial 26 bzw. 28 mit Polyamid ümhüllten Polyestergarnen aufgebaut
sein, die thermisch verfestigt sind. Auch ein Verbund zwischen dem Kernbereich 26
und den Fasermateriallagen 28, 30 kann durch thermisch induziertes Verschmelzen, also
Materialschluss, in den jeweiligen einander berührenden Bereichen erzeugt werden.
[0024] Derartige Unterlagematerialien, wie sie für die Unterlage 14 eingesetzt werden können,
werden beispielsweise unter dem registrierten Handelsnamen Enkadrain vertrieben und
im Allgemeinen auch auf Grund ihrer hervorragenden Drainageeigenschaften im Bereich
von begrünten Flachdächern als Unterlagen eingesetzt. Diese Drainageeigenschaften
sind auch beim Einsatz im Bereich Stoß absorbierender Bodenbeläge von besonderem Vorteil,
da diese im Allgemeinen im freien liegen und somit Witterungseinflüssen, insbesondere
auch Niederschlägen, ausgesetzt sind.
[0025] Um bei dem erfindungsgemäßen Bodenbelag 10 bzw. Bodenaufbau 30 die gewünschten bzw.
erforderlichen Fallschutzeigenschaften einstellen zu können, ist es selbstverständlich
möglich, insbesondere im Bereich der Dicke der Oberlage 12 bzw. auch der Unterlage
14 gewisse Variationen vorzunehmen. So kann beispielsweise die Unterlage 14 eine Dicke
im Bereich von 5mm bis 25mm aufweisen, wobei, wie die Fig. 2 dies bereits verdeutlicht,
ein wesentlicher Bereich dieser Dicke durch den im Wesentlichen auf die elastischen
Eigenschaften der Unterlage 14 bestimmenden Kernbereich 26 eingenommen wird. Die Oberlage
12 kann eine Dicke im Bereich von 10mm bis 90mm aufweisen, wobei hier wiederum der
Körper 32 den wesentlichen Dickenbereich einnehmen wird und die Lage 34, sofern vorhanden,
beispielsweise eine Dicke im Bereich 0,5mm bis 1,5mm aufweisen kann. Es ergibt sich
somit ein bevorzugter Bereich für ein Verhältnis der Dicke der Oberlage 12 zur Dicke
der Unterlage 14 im Bereich von 1 bis 10.
[0026] Um zu gewährleisten, dass auch über eine lange Betriebslebensdauer die insbesondere
auch durch die Dicke, grundsätzlich aber auch durch die Materialauswahl vorgegebenen
Elastizitätseigenschaften beibehalten bleiben, ist es von Bedeutung, dass sichergestellt
wird, dass die sehr poröse Struktur der Unterlage 14 in ihrem Körperbereich 26 beibehalten
bleibt. Wie bereits ausgeführt, dienen hierzu vor allem die beiden Fasermateriallagen
28, 30, die das Eindringen von Verunreinigungen verhindern sollen. Da die Unterlage
14 vorteilhafterweise mit Matten- oder Bahnenmaterial aufgebaut ist, das zunächst
auf dem Untergrund 36 ausgerollt wird und dann die Oberlage 12 aufnimmt, ist es vorteilhaft,
wenn im Angrenzungsbereich unmittelbar benachbarter Bahnen oder ggf. auch Matten der
Unterlage 14 wenigstens teilweise ein Überlapp der Fasermateriallagen 28 und/oder
30 realisiert ist.
[0027] Die Fig. 2 zeigt hierzu zwei alternative Möglichkeiten. In Fig. 2 links ist eine
Variante dargestellt, bei welcher im Wesentlichen nur die untere Fasermateriallage
30 mit einem Randbereich 42 über den Kernbereich 26 hervorsteht und mit diesem Randbereich
42 eine benachbarte Bahn der Unterlage 14 überlappen kann. Bei der in Fig. 2 rechts
dargestellten Variante sind zwei derartige Randbereiche 42', 44' vorhanden, nämlich
sowohl bei der unteren Fasermateriallage 30 als auch bei der oberen Fasermateriallage
28, so dass zwischen diesen beiden Randbereichen 42', 44' dann eine benachbarte Bahn
der Unterlage 14 sandwichartig aufgenommen werden kann. In jedem Falle ist sichergestellt
durch Überdecken des Stoßbereichs vermittels einer Fasermateriallage, nämlich der
Randbereiche 42 bzw. 42' vor allem Partikel vom Untergrund 36 her nicht in den Kernbereich
26 gelangen können. Bei der in Fig. 2 rechts dargestellten Variante ist auch das Eindringen
von oben her unterbunden. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn die Oberlage 12,
so wie in Fig. 1 dargestellt, mit einer Vielzahl von Belagsplatten 16 aufgebaut ist,
die zwar in ihren Randbereichen aneinander anstoßen, jedoch keinen hermetischen Abschluss
gegen das Migrieren von Partikeln nach unten in den Bereich der Unterlage 14 gewährleisten
können.
[0028] Es ist selbstverständlich, dass insbesondere beim Einsatz von Bahnenmaterial oder
Mattenmaterial derartige Randbereiche jeweils nur an einem der Längsränder und ggf.
auch einem Querrand vorgesehen sein müssen, um alle auftretenden Stoßbereiche der
Unterlage 14 überlappen zu können.
[0029] Es sei abschließend darauf hingewiesen, dass der erfindungsgemäße Bodenbelag 10 bzw.
der damit aufgebaute Bodenaufbau 30 in verschiedensten Aspekten variiert werden kann.
So kann beispielsweise die Unterlage 14 mit nur einer Fasermateriallage ausgeführt
sein, die dann vorzugsweise im Bodenbaufbau 30 an der Unterseite, also dem Untergrund
36 zugewandt liegt. Auch ist es möglich, die Unterlage 14 so auszugestalten, dass
die beiden oder ggf. nur eine Fasermateriallage 28 bzw. 30 nicht fest mit dem Kernbereich
36 verbunden ist, sondern als eigenständige Schicht der Unterlage 14 eingebracht wird.
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Unterlage 14 lediglich mit dem Kernbereich
26, also ohne die Fasermateriallagen auszugestalten. Dies kann sich insbesondere dann
anbieten, wenn die Gefahr des Eindringens von Verunreinigungen in die Unterlage, beispielsweise
auf Grund der Verwendung eines harten Untergrunds, wie z.B. Beton, praktisch nicht
besteht. Auch ist es selbstverständlich möglich, unter der Unterlage 14, ggf. also
unter der unteren Fasermateriallage 30, eine vom Untergrund 14 getrennte Lage, wie
z.B. eine zusätzliche Geoxtextillage, vorzusehen, die eine weitergehende Abgrenzung
zu dem darunter liegenden Bereich des Untergrunds gewährleistet.
[0030] Die Oberlage 12 kann alternativ zu der Ausgestaltung mit einer Vielzahl an Belagsplatten
16 auch als Ortmateriallage gefertigt werden. Hierzu wird zunächst die Unterlage 14
auf dem Untergrund 36 ausgelegt, beispielsweise in Form einer Mehrzahl nebeneinander
liegender Bahnen. Auf diesen Bahnen wird dann das fließfähige Material für die Oberlage
mit der gewünschten Dicke aufgebracht und ausgehärtet. Hierzu kann zunächst der Körper
32 und auf diesem dann vor oder nach dem vollständigen Aushärten die Lage 34 gefertigt
werden.
[0031] Auch ist es grundsätzlich möglich, die Oberlage 12 und die Unterlage 14 als festen
Verbund herzustellen. Dies bietet sich vor allem dann an, wenn die Oberlage 12 mit
einer Vielzahl von Belagsplatten 16 aufgebaut wird. Um dies zu realisieren, kann die
Unterlage 14 zunächst in die zur Fertigung der Belagsplatten 16 eingesetzte Form eingelegt
werden, wobei dann vorzugsweise zumindest an der zur Aufnahme der Oberlage 12 dienenden
Seite der Unterlage 14 eine Fasermateriallage 28 vorhanden ist, um das Eindringen
der Partikel des zum Aufbau der Oberlage 12 eingesetzten Granulats in den Kernbereich
26 zu verhindern. Durch Druck- und Temperaturanwendung kann dann das Material der
Oberlage 12 ausgehärtet bzw. verbacken werden, wobei gleichzeitig auch der feste Verbund
mit der Unterlage 14 entsteht. Dabei entwickelt also die Fasermateriallage 28 eine
Haftvermittlungseigenschaft zwischen der Oberlage 12 und dem Kernbereich 26 der Unterlage
14.
1. Stoß absorbierender Bodenbelag, insbesondere für Spielplätze oder Sportanlagen, umfassend
eine eine Oberseite (18) zum Betreten bereitstellende Oberlage (12) aus elastischem
Material und eine an einer Unterseite der Oberlage (12) angeordnete Unterlage (14),
wobei die Unterlage (14) einen Kernbereich (26) mit einem Gewirk aus wenigstens teilweise
miteinander materialschlüssig verbundenen Filamenten (40) umfasst.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente (40) des Kernbereichs (26) Polymerfilamente, vorzugsweise aus Polyethylenmaterial
oder Polyamidmaterial, umfassen.
3. Bodenbelag nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Filamente (40) Polyamid-Monofilamente umfassen.
4. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass an einer Oberseite oder/und einer Unterseite des Kernbereichs (26) wenigstens eine
Fasermateriallage (28, 30) vorzugsweise aus Vlies- oder Gewebematerial vorgesehen
ist.
5. Bodenbelag nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial mit Polykondensationsfasern aufgebaut ist.
6. Bodenbelag nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial mit Polyamid umhüllten Polyesterfasern aufgebaut ist.
7. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Fasermateriallage (28, 30) mit dem Kernbereich fest verbunden ist.
8. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (14) als Bahnen- oder Mattenmaterial ausgebildet ist, wobei vorzugsweise
Fasermaterialagen (28, 30) einander unmittelbar benachbarter Bahnen/Matten einander
überlappen.
9. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberlage (12) mit vorzugsweise Polyurethan gebundenem Gummigranulat aufgebaut
ist.
10. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberlage (12) in einem die Oberseite bereitstellenden Volumenbereich mit einer
Lage (34) aus EPDM-Material aufgebaut ist.
11. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberlage (12) eine Dicke im Bereich von 10mm bis 90mm aufweist, oder/und dass
die Unterlage (14) eine Dicke im Bereich von 5mm bis 25mm aufweist oder/und dass ein
Verhältnis der Dicke der Oberlage (12) zur Dicke der Unterlage (14) im Bereich von
1 bis 10, vorzugsweise 3 bis 8, liegt.
12. Stoß absorbierender Bodenaufbau, insbesondere für Spielplätze oder Sportanlagen, umfassend
einen Stoß absorbierenden Bodenbelag (10) nach einem der vorangehenden Ansprüche auf
einem Untergrund (36).
13. Verfahren zur Herstellung eines Bodenaufbaus (30) nach Anspruch 12, umfassend die
Maßnahmen:
a) Vorbereiten eines Untergrunds (36) zur Aufnahme eines Stoß absorbierenden Bodenbelags
(10);
b) Aufbringen eines Stoß absorbierenden Bodenbelags (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 11 auf den Untergrund (36).
14. Verwendung eines Unterlagematerials, umfassend einen Kernbereich (26) mit einem Gewirk
aus wenigstens zum Teil materialschlüssig miteinander verbundenen Filamenten (40)
und an wenigstens einer Seite des Kernbereichs (26) wenigstens eine Fasermateriallage
(28, 30), als Unterlage (14) für einen Stoß absorbierenden Bodenbelag (10), insbesondere
für Spielplätze oder Sportanlagen.