[0001] Die Erfindung betrifft eine Zentrifugentrommel nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und ein Verfahren zur Montage von Zentrifugentrommeln nach dem Oberbegriff des Anspruchs
5.
[0002] Bei kontinuierlichen Trennprozessen kann es an Zentrifugentrommeln, beispielsweise
von Tellerseparatoren, zur Ausbildung von wandernden Restunwuchten kommen, die sich
auf das Betriebsverhalten nachteilig auswirken und ggf. nachteilig die Trenneffizienz
des Separators beeinflussen oder gar Reparaturen an der Trommel erforderlich machen.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Zentrifugentrommel und ein Verfahren
zum Montieren der Zentrifugentrommel zu schaffen, welche das Problem der Ausbildung
von wandernden Restunwuchten verringern.
[0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 und das Montageverfahren
des Anspruchs 5.
[0005] Anspruch 1 schafft eine drehbare Zentrifugentrommel, die eine Mehrzahl von im Betrieb
der Zentrifugentrommel rotierenden Trommelteilen aufweist, welche im zusammengebauten
Zustand eine gemeinsame Drehachse ausbilden, wobei zwei oder mehr der Trommelteile
gezielt derart ausgebildet sind, dass sie je für sich relativ zur Drehachse eine Unwucht
ausbilden, wobei sich ihre Einzelunwuchten auf heben.
[0006] Durch das gezielte unwuchtige Auslegen und ggf. Montieren einzelner Trommelteile
derart, dass sich die Einzelunwuchten dieser Trommelteile im Betrieb wieder aufheben,
wird auf einfache Weise verhindert, dass sich im Betrieb wandernde Restunwuchten an
der Trommel ausbilden.
[0007] Verschieden Varianten der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Sie zeigen:
- Figur 1
- eine Schnittansicht eines Teilbereiches einer Zentrifugentrommel;
- Figur 1
- einen Schnitt durch eine Zentrifugentrommel (ohne einer Darstellung stillstehender
Trommelteile); und
- Figur 3
- einen Querschnitt einer schematisch dargestellten bekannten Zentrifugentrommel
[0008] Figur 3 zeigt einen beispielhaften Aufbau einer als Tellerseparator ausgebildeten
Zentrifuge mit einer motorisch drehbaren Zentrifugentrommel 1.
[0009] Figur 2 zeigt ferner einen Schnitt durch eine Hälfte der Zentrifugentrommel 1 für
einen derartigen Separator (ohne Zulaufrohr sowie ohne den Greifer und Greiferkammerdeckel).
[0010] Die Zentrifugentrommel 1 weist Trommelteile auf, die im Betrieb um eine hier vertikale
Drehachse D rotieren sowie im Betrieb stillstehende Trommelteile.
[0011] Zu den im Betrieb rotierenden Trommelteilen gehören (die in Fig. 1 bzw. 2 abgebildeten)
ein Trommeldeckel 2, ein Trommelunterteil 3, ein Kolbenschieber 4, ein Tellerstapel
5, zwei vertikal zueinander versetzte Greiferkammerdeckel 6, 7, ein Verschlußring
8 sowie eine Antriebsspindel 9 und ein Verteiler 15.
[0012] Zu den im Betrieb stillstehenden Trommelteilen gehören (siehe Fig. 3) ein Zulaufrohr
10 sowie einer oder mehrere Greifer bzw. Schälscheiben 11.
[0013] Die vorstehenden Aufzählungen drehender oder stillstehender Trommelteile sind nicht
als abschließend oder zwingend zu betrachten.
[0014] Nach der Montage der einzelnen Trommelteile weist die Zentrifugentrommel die vertikale
Drehachse D auf.
[0015] An sich werden die einzelnen sich im Betrieb drehenden Trommelteile derart ausgebildet,
dass die Schwereachsen der einzelnen Trommelteile mit der Trommeldrehachse möglichst
fluchten, um Unwuchten zu minimieren.
[0016] Nach einer Variante der Erfindung werden dagegen zwei oder mehr der Trommelteile
derart gefertigt und montiert, dass sie eine Unwuchtmasse ausbilden, d.h., ihre Masse
ist derart unwuchtig zur Drehachse verteilt, dass ihre einzelnen, theoretischen Trommelteil-Schwereachsen
D1 und D2 parallel zur Trommeldrehachse liegen, nicht aber mit dieser fluchten.
[0017] Diese beiden Trommelteile werden ferner derart montiert, dass sie als Trommelteilpaar
gemeinsam keine Unwucht bilden, d.h. derart, dass sich ihre Einzelunwuchten nach der
Montage wieder aufheben.
[0018] Dies kann beispielsweise bei zwei Trommelteilen dadurch erreicht werden, dass ihre
nicht mit der Trommeldrehachse fluchtenden theoretischen Schwereachsen D1, D2 (siehe
Fig. 1) nach dem Zusammenbau an voneinander abgewandten bzw. entgegen gesetzten Seiten
der eigentlichen Trommeldrehachse D liegen, so dass sich ihre Einzelunwuchten in der
Summe aufheben.
[0019] In Fig. 2 ist dies anhand von zwei axial bzw. vertikal zueinander versetzten Greiferkammerdeckeln
6, 7 dargestellt. Die Greiferkammerdeckel 6, 7 begrenzen jeweils Greiferkammern für
hier nicht dargestellte Greifer zur Ableitung von Flüssigkeiten aus der Zentrifugentrommel
1).
[0020] Wie in Fig. 1 angedeutet, weisen die Greiferkammerdeckel nicht eine umlaufend gleichbleibend
dicke Ringwand 6a, 7a auf, was dazu führt, dass diese beiden Trommelteile jeweils
eine Unwucht ausbilden bzw. aufweisen, so dass ihre theoretischen Schwereachsen D1,
D2 nicht mit der Trommeldrehachse D fluchten.
[0021] Die beiden Trommelteile sind aber andererseits derart montiert, dass sich ihre Einzelunwuchten
in der Summe aufheben, was die Darstellung der Fig. 1 unmittelbar veranschaulicht.
[0022] Vereinfacht werden kann diese Art der Montage durch optische oder mechanische Ausrichthilfen
wie Markierungen (nicht dargestellt), welche das gezielte Zusammenbauen der Zentrifugentrommel
nach Art der Fig. 1 vereinfachen.
[0023] Nach einer anderen Variante der Erfindung wird auch der Effekt genutzt, dass einzelne
der Trommelteile mit einer gezielten Unwucht versehen werden. Der Effekt wird aber
auf andere Weise erreicht.
[0024] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, werden dazu die Trommelteile nicht abschnittsweise mit
verschieden starken bzw. dicken Ringwänden versehen sondern an einzelnen Trommelteilen
wird dadurch eine Unwucht erzeugt, dass diese Trommelteile entweder mit Aussparungen
- insbesondere mit Sacklochbohrungen 12 - oder mit Gewichten versehen werden (z.B.
mittels Schrauben 13)
[0025] Auch hier heben sich die Einzelunwuchten möglichst paarweise wieder auf. So ist beispielsweise
an nach Fig. 2 eine Sacklochbohrung 12 im Trommeldeckel 2 (und/oder im Trommelunterteil
3) ausgebildet. Diese Unwucht kann durch ein Ausgleichsgewicht - die Schraube 13 -
an einem anderen Teil, hier am Verschlußring 8, aufgehoben werden.
[0026] Es ist alternativ aber auch denkbar, Ausfräsungen 14 z.B. am Kolbenschieber 4 und/oder
an einem diesem zugeordneten Steuerteil 16 vorzunehmen.
Bezugszeichen
[0027]
- Zentrifugentrommel
- 1
- Trommeldeckel
- 2
- Trommelunterteil
- 3
- Kolbenschieber
- 4,
- Tellerstapel
- 5
- Greiferkammerdeckel
- 6, 7
- Ringwand
- 6a, 7a
- Verschlußring
- 8
- Antriebsspindel
- 9
- Zulaufrohr
- 10
- Schälscheibe
- 11
- Sacklochbohrungen
- 12
- Schrauben
- 13
- Ausfräsungen
- 14
- Verteiler
- 15
- Steuerteil
- 16
- Drehachse
- D
- Trommelteil-Drehachsen
- D1 und D2
1. Drehbare Zentrifugentrommel (1), die eine Mehrzahl von im Betrieb der Zentrifugentrommel
rotierenden Trommelteilen aufweist, welche im zusammengebauten Zustand eine gemeinsame
Drehachse (D) ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr der Trommelteile gezielt derart ausgebildet sind, dass sie je für
sich relativ zur gemeinsamen Drehachse (D) eine Unwucht ausbilden, wobei sich ihre
Einzelunwuchten aufheben.
2. Zentrifugentrommel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die unwuchtigen Trommelteile zum Erzielen eine Unwucht mit hierzu vorgesehenen Aussparungen
(12) oder Gewichten (13) versehen sind.
3. Zentrifugentrommel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen als Sacklochbohrungen (12) oder Ausfräsungen (14) ausgebildet sind
und die Gewichte als Schrauben (13).
4. Zentrifugentrommel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Unwuchten durch nicht konstant dicke Ringwände (6a, 7a) hervorgerufen sind.
5. Verfahren zum Montieren einer drehbaren Zentrifugentrommel (1), die eine Mehrzahl
von im Betrieb der Zentrifugentrommel rotierenden Trommelteilen aufweist, die im zusammengebauten
Zustand eine gemeinsame Drehachse (D) ausbilden, dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehr der Trommelteile derart gefertigt und montiert werden, dass sie je
für sich relativ zur gemeinsamen Drehachse (D) eine Unwucht ausbilden und dass sich
ihre Einzelunwuchten nach der Montage wieder aufheben.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelunwuchten bereits bei der Herstellung der Trommelteile an diesen durch
ein abschnittsweise Verringern oder Vergrößern der Wandstärke dieser Trommelteile
ausgebildet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an einzelnen Trommelteilen dadurch eine Unwucht erzeugt wird, dass diese Trommelteile entweder mit Aussparungen - insbesondere
mit Sacklochbohrungen (12) oder Ausfräsungen (14) - oder mit Gewichten versehen werden
(z.B. mittels Schrauben (13).