[0001] Die Erfindung betrifft ein Etui, beispielsweise für Brillen, Handys o.ä., welches
mittels eines, im Bereich einer Stirnseite des Etuis angeordneten, klappbaren Verschlussdeckels
geöffnet und auch wieder verschlossen werden kann.
[0002] Im Stand der Technik sind die unterschiedlichsten Bauformen von Etui's mit an einer
Stirnseite des Etui's angeordnetem klappbaren Verschlussdeckel vorbeschrieben.
[0003] Aus der
US 353 203 A ist ein Brillenetui mit einem ovalen Gehäuse bekannt geworden, bei dem etwa die Hälfte
der Vorderseite der Gehäuseoberfläche ausgespart ist. Dieser "offene" Teil wird durch
eine gelenkig an der Vorderseite des Gehäuses angeordneten Klappe abgedeckt, welche
dann das Herunterklappen dieses Teiles der Vorderseite des Etui's ermöglicht, um dadurch
eine Brille aus dem Etui herauszuziehen, bzw. in das Etui hineinzustecken.
[0004] Diese Lösung hat jedoch den Nachteil, dass man das Etui stets in einer Hand halten
muss um den Deckel des Etui's mit der anderen Hand aufzuklappen, und um anschließend
die im Etui eingeklemmte Brille mit einer Hand aus dem in der anderen Hand gehaltenen
Etui herauszuziehen.
[0005] Eine "Einhand-Bedingung", d.h. das Öffnen des beispielsweise in der Brusttasche des
Jacketts steckenden Etui's und eine anschließende freie Entnahme der Brille aus dem
Etui mit nur einer Hand ist mit dieser Lösung keinesfalls möglich.
[0006] Aus der
US 3 739 518 A ist ein Angelgerätekasten bekannt, welcher aus zwei Halbschalen besteht, die mittels
eines im Bereich des Bodens angeordneten Bodengelenkes schwenkbar miteinander verbunden
sind, wobei an einer dieser beiden Schalen mittels eines Gelenkes ein Verschlussdeckel
angeordnet ist. Die jeweils gelenkig miteinander verbundenen Bauteile dieses Angelgerätekastens
sind zudem jeweils über eine Zugfeder miteinander verbunden, so dass nach dem Anheben
des Deckels dieser "aufspringt" und beide Halbschalen bis zu einem zwischen beiden
angeordneten Endlagenanschlag "aufklappen".
[0007] Diese Anordnung kann bei entsprechender Dimensionierung der einzelnen Baugruppen
auch mit einer Hand geöffnet, jedoch keinesfalls wieder einhändig (Einhand-Bedienung)
einfach verschossen werden.
[0008] Der Bedienmechanismus dieser Anordnung ist zu kompliziert und auch zu störanfällig,
und daher für eine einfache und zuverlässige Anwendung für Etuis nicht ausreichend.
[0009] Eine weitere Lösung, direkt für den Einsatzfall als Brillenetui, ist aus der
US 5 423 419 A bekannt.
[0010] Bei dieser Lösung ist stirnseitig am Gehäuse des Brillenetui's ein über ein Drehgelenk
mit dem Brillenetui verbundener, und gegenüber diesem unter einem Winkel von ca. 45°
"angeschnittener" Deckel angeordnet.
[0011] Im Drehgelenk zwischen dem Gehäuse und dem Deckel ist eine Torsionsfeder angeordnet.
Zudem sind an den Seitenwangen zwischen dem EtuiGrundkörper und dem Deckel Rastnasen
angeordnet.
[0012] Durch eine elastische Verformung des Gehäuses können diese Rastnasen entarretiert
werden, so dass der Deckel auf springt und dabei einen keilförmigen Eingriff in das
Brillenetui frei gibt. Nachfolgend kann dann die im Etui eingeklemmte Brille aus dem
Etui herausgezogen werden.
[0013] Auch diese in der
US 5 423 419 A vorgestellte Bauform eines Brillenetui's mit federbelastetem, stirnseitigem Deckel
ermöglicht wiederum keine "Einhand-Bedingung", da das Brillenetui zum Öffnen stets
frei gehalten werden muss, weil der Deckel im geöffneten Zustand die Seitenwange des
Gehäuses im Bereich des Gelenkes deutlich überragt und ansonsten nicht aufklappen
kann. Die im Etui eingeklemmte Brille kann dann mit der anderen Hand aus dem frei
gehaltenen Etui herausgezogen werden.
[0014] Eine weitere Bauform eines Brillenetui's mit federbelastetem, stirnseitig angeordnetem,
klappbarem Verschlussdeckel ist aus der
US 2 809 766 A bekannt geworden. Nach dem Aufklappen des Deckels muss zur Entnahme der Brille aus
diesem Etui zudem ein dem Drehgelenk gegenüberliegender Teilbereich der Etuiseitenwange
zusätzlich abgeklappt werden.
[0015] Bei diesem Brillenetui ist an der Seitenfläche des Gehäuses eine Klammer angeordnet,
mit der das Etui an einem Kleidungsstück angeklemmt werden kann.
[0016] Da sich diese Klammer jedoch unmittelbar unter dem Drehgelenk der Seitenwange befindet,
muss dieses Etui vor dem Herausziehen der Brille aus dem Etui stets vom jeweiligen
Kleidungsstück "abgenommen" werden.
[0017] Daher treffen alle Nachteile der vorgenannten Bauformen im vollem Umfang auch auf
diese aus der
US 2 809 766 A bekannt gewordene Lösung zu, wobei sich diese Lösung zudem, infolge der vielen einzelnen,
miteinander zu montierenden Bauteile, durch einen erhöhten Fertigungs- und Montageaufwand
auszeichnet.
[0018] Aus der
EP 1 449 454 B1 ist eine weitere Bauform eines fast zylinderförmigen Brillenetui's mit einem stirnseitig
angeordneten, klappbaren Verschlussdeckel bekannt. Bei dieser Bauform ist im Innern
des Etui's ein loser, im Etuigehäuse geführter Boden angeordnet auf dem die Brille
ruht, und welcher nach dem Öffnen des Deckels über ein entlang einer Etuiseite geführtes
endloses Band mittels eines verschiebbaren Schiebers angehoben, bzw. auch wieder abgesenkt
werden kann.
[0019] Diese Bauform ermöglicht zwar ein Verschieben der Bille im Etui doch sind bei größeren
Brillen (z.B. Gleitsichtbrillen) zwangsläufig sehr große geometrische Abmessungen
(des Etuizylinders) erforderlich um ein klemmfreies Verschieben der Bille im Etui
zu gewährleisten. Zudem erfordert auch diese Bauform einen hohen Fertigungs- und Montageaufwand.
[0020] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Etui zu entwickeln, welches die
Nachteile des Standes der Technik beseitigt, und welches durch einen, im Bereich einer
Stirnseite des Etuis angeordneten, klappbaren Verschlussdeckel bei minimalem Bauraum
einfach und funktionell derart geöffnet und auch wieder verschlossen werden kann,
dass bei einem beispielsweise in der Brusttasche eines Jacketts befindlichen Etui
sowohl das Öffnen wie auch eine anschließende freie Entnahme der Brille aus diesem
z.B. in der Brusttasche des Jacketts verbleibenden Etui mit nur einer Hand (einhändig/Einhand-Bedienung)
möglich ist, wobei das Etui gleichzeitig bei minimalem Gewicht eine hohe Stabilität
aufweisen soll und auch der Bedienmechanismus zudem einfach, zuverlässig, robust und
störunanfällig sein soll, wobei das Etui darüber hinaus aus möglichst wenigen Baugruppen
einfach, kostengünstig mit minimalem Fertigungs- und Montageaufwand herstellbar sein
soll.
[0021] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Etui nach den Merkmalen der beiden unabhängigen
Ansprüche der Erfindung gelöst.
[0022] Vorteilhafte Ausführungen, Einzelheiten wie auch weitere Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der beiden erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den zugehörigen Zeichnungen zu den erfindungsgemäßen
Lösungen.
[0023] Nachfolgend soll nun die Erfindung an Hand von zwei Ausführungsbeispielen in Verbindung
mit neun Figuren näher erläutert werden.
Es zeigen dabei:
[0024]
- Figur 1 :
- eine mögliche Bauform des erfindungsgemäßen Etui's mit geöffnetem Verschlussdeckel
und einer in diesem Etui befindlichen Brille in einer räumlichen Darstellung;
- Figur 2 :
- das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 1, mit geöffnetem Verschlussdeckel, jedoch ohne
Brille und wiederum in einer räumlichen Darstellung;
- Figur 3 :
- das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 1, mit vollständig geöffnetem Verschlussdeckel
in einer Schnittdarstellung in der Seitenansicht;
- Figur 4 :
- das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 1, mit vollständig geschlossenem Verschlussdeckel
in einer Schnittdarstellung in der Seitenansicht;
- Figur 5 :
- das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 1, mit vollständig geschlossenem Verschlussdeckel
in einer räumlichen Darstellung;
- Figur 6 :
- das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 1, mit vollständig geöffnetem Verschlussdeckel
in einem räumlichen Teilschnitt und einer Explosivdarstellung;
- Figur 7 :
- eine zweite mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Etui's, mit vollständig
geöffnetem Verschlussdeckel in einer räumlichen Darstellung;
- Figur 8 :
- das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 7, mit vollständig geöffnetem Verschlussdeckel
in einer Schnittdarstellung in der Seitenansicht;
- Figur 9 :
- das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 7, mit vollständig geschlossenem Verschlussdeckel
in einer Schnittdarstellung in der Seitenansicht.
[0025] Die Figur 1 zeigt eine mögliche Bauform des erfindungsgemäßen Etui's mit geöffnetem
Verschlussdeckel 6 und einer im Etui eingesteckten Brille 22 in einer räumlichen Darstellung.
[0026] In der Figur 2 ist das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 1, mit geöffnetem Verschlussdeckel
5, jedoch ohne eingesteckter Brille räumlich dargestellt.
[0027] Wie in diesen Figuren 1 und 2 dargestellt, besteht das erfindungsgemäße Etui aus
einem Etuigrundkörper 1 mit einem an einer Stirnseite des Etuigrundkörpers 1 angeordneten
Boden 2.
[0028] Diesem Boden 2 gegenüberliegend ist im Etuigrundkörper 1 eine Einstecköffnung 3 angeordnet.
Im Bereich der Einstecköffnung 3 ist am Etuigrundkörper 1 ein die Einstecköffnung
im Bedarfsfall abdeckender Verschlussdeckel 5 angeordnet.
[0029] Der Etuigrundkörper 1 besteht erfindungsgemäß aus zwei Halbschalen, einer Deckschale
6 und einer Grundschale 7.
[0030] Vorteilhaft ist, wie ebenfalls in den Figuren 1 und 2 dargestellt, dass die den Etuigrundkörper
1 bildenden Halbschalen so ausgebildet sind, dass an den Halbschalen Überdeckungslaschen
16 angeordnet sind, welche auch bei geöffnetem Verschlussdeckel 5 ein bereichsweises
Überdecken der Halbschalen an den Seitenwangen gewährleisten, so dass ein unbeabsichtigtes
Herausfallen des im Etui befindlichen Inhaltes vermieden wird. Dieses in den Figuren
1 und 2 räumlich dargestellte Etui ist nun in der Figur 3 mit vollständig geöffnetem
Verschlussdeckel in der Seitenansicht im Schnitt dargestellt.
[0031] Die Figur 4 zeigt das erfindungsgemäße Etui nach der Figur 1 mit einem vollständig
geschlossenen Verschlussdeckel in der Seitenansicht im Schnitt.
[0032] Erfindungswesentlich dabei ist, dass wie in diesen Figuren 1 bis 4 dargestellt, beidseitig
der Einstecköffnung 3 am Verschlussdeckel 5 jeweils starr ein Betätigungshebel 9 angeordnet
ist.
[0033] Vorteilhaft ist auch, dass (wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt) der Verschlussdeckel
5 über den am Verschlussdeckel 5 starr angeordneten Betätigungshebel 9 mittels eines
am Betätigungshebel 9 angeordneten Gelenkes 4 schwenkbar an der Deckschale 6 des Etuigrundkörpers
1 angeordnet ist.
[0034] Kennzeichnend ist auch, dass beidseitig an den Seitenwangen 10 der Grundschale 7
mittels jeweils eines Drehgelenkes 11 (jedem der beiden Betätigungshebel 9 zugeordnet)
schwenkbar eine Schwinge 12 angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist, dass beidseitig der
Einstecköffnung 3 jeweils das freie Ende eines Betätigungshebels 9 mit dem freien
Ende der benachbarten Schwinge 12 über ein Schwinggelenk 13 drehbar miteinander verbunden
ist.
[0035] Diese erfindungsgemäße Anordnung bewirkt, dass beim Öffnen des Verschlussdeckels
5 zwangsweise die beiden den Etuigrundkörper 1 bildenden Halbschalen, d.h. die Deckschale
6 und die Grundschale 7, um Ihren gemeinsamen Drehpunkt, das Bodengelenk 8, aufgespreizt
werden und dabei den Inhalt des Etui's zur Entnahme frei geben.
[0036] Analog werden beim Schließen des Verschlussdeckels 5 zwangsweise die beiden den Etuigrundkörper
1 bildenden Halbschalen, d.h. die Deckschale 6 und die Grundschale 7, um ihren gemeinsamen
Drehpunkt, das Bodengelenk 8 "zusammengeklappt", wobei dann das Etui einen minimalen
Bauraum einnimmt und gleichzeitig der Inhalt des Etui's zwischen den Halbschalen so
aufgenommen wird, dass dieser mit einem gegenüber dem "Einsteckspiel" deutlich reduziertem
Spiel im Etui gelagert ist.
[0037] Gleichzeitig wird durch das erfindungsgemäße, zwangsgeführte Auf-, bzw. Zusammenfahren
der beiden Halbschalen des Etuigrundkörpers 1, d.h. der Deckschale 6 und der Grundschale
7, um ihr gemeinsames Bodengelenk 8 bewirkt, dass der Inhalt, ob eine Brille oder
in einer größenangepassten anderen geometrischen Etuiabmessung, beispielsweise ein
Handy, leicht und reibungsfrei aus dem erfindungsgemäßen Etui entnommen werden kann,
und das Etui im geschlossenen Zustand dennoch einen minimalen Bauraum aufweist. Das
erfindungsgemäße Etui kann dabei sehr einfach und funktionell geöffnet, wie auch wieder
verschlossen werden, so dass bei einem beispielsweise in der Brusttasche eines Jacketts
befindlichen erfindungsgemäßen Etui dieses nicht "aufträgt" und zudem sowohl das Öffnen,
wie auch die anschließende freie Entnahme der Brille aus diesem in der Brusttasche
des Jacketts verbleibenden Etui mit nur einer Hand (einhändig/Einhand-Bedienung) problemlos
möglich ist.
[0038] Das erfindungsgemäße Etui besteht dabei aus wenigen Baugruppen und kann daher bei
minimalem Gewicht einfach und kostengünstig mit minimalem Fertigungs- und Montageaufwand
hergestellt werden. Die Schalenbauweise gewährleistet zudem eine hohe Stabilität und
der Bedienmechanismus ist einfach, zuverlässig, robust und störunanfällig.
[0039] Kennzeichnend ist auch, wie in den Figuren 3 und 4 dargestellt, dass im Bereich des
Bodens 2 im Etuigrundkörper 1 ein Federelement 19 angeordnet ist, wobei dieses Federelement
19 beispielsweise auch ein Formstück aus Schaumgummi sein kann. Die Anordnung dieses
Federelementes 19 im Etuigrundkörper 1 bewirkt, dass sich beispielsweise die im Etui
befindliche Brille beim Öffnen des Etui's leicht (z.B. um ca. 10 mm) anhebt und dadurch
noch besser entnommen werden kann. Gleichzeitig dient das Federelement dem Fixieren
des Inhaltes (z.B. Brille) bei geschlossenem Deckel (jegliches "Klappern" kann so
vermieden werden).
[0040] Vorteilhaft ist auch, wenn wie in der Figur 2 dargestellt, im Arbeitsbereich der
Betätigungshebel 9 an der Deckschale 6 parallel zu den Seitenwange der Deckschale
6 beidseitig Abdeckplatten 20 angeordnet sind. Diese Abdeckplatten 20 vermeiden ein
Verklemmen des Inhalts, z.B. der Brille im Arbeitsbereich des Schwinggelenkes, so
dass durch die Verwendung der Abdeckplatten 20 selbst bei Aufbewahrung von stabförmigen
Elementen im erfindungsgemäßen Etui stets ein zuverlässiges Öffnen und Schließen des
Etui's gewährleistet ist.
[0041] Insbesondere bei der Nutzung des Etui's als Brillenetui ist es vorteilhaft, wenn
der Etuigrundkörper 1 im Innern mit beflockter Folie ausgekleidet ist, so dass selbst
bei Brillengläsern aus Kunststoff eine sichere, beschädigungsfreie Aufbewahrung im
Etui gewährleistet ist.
[0042] Die Figur 5 zeigt nun das in den Figuren 1 bis 4 dargestellte, erfindungsgemäße Etui
mit vollständig geschlossenem Verschlussdeckel 5 in einer räumlichen Darstellung.
[0043] Vorteilhaft ist dabei auch, wenn beispielsweise an der Grundschale 7, wie in der
Figur 5 dargestellt, eine Befestigungsspange 17 angeordnet ist.
[0044] Diese kann beispielsweise das zufällige Herausfallen des Etui's aus der jeweiligen
Tasche (z.B. aus der Brusttasche beim Bücken) vermeiden.
[0045] Wesentlich ist in diesem Zusammenhang weiterhin, dass wie in den Figuren 1, 2 und
5 dargestellt, im Berührungsbereich von Verschlussdeckel 5 und Grundschale 7 am Verschlussdeckel
5 wie auch an der Grundschale 7 Rastelemente 18 angeordnet sind, die bei an der Einstecköffnung
3 anliegendem Verschlussdeckel 5 miteinander in Wirkverbindung treten und dabei ein
unbeabsichtigtes Öffnen des erfindungsgemäßen Etui's vermeiden.
[0046] Die Figur 6 zeigt nun das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 1, mit vollständig geöffnetem
Verschlussdeckel in einem räumlichen Teilschnitt in einer Explosivdarstellung.
[0047] Kennzeichnend bei dieser Darstellung nach Figur 5 ist, dass im Bereich des Schwinggelenkes
13 sowohl am Betätigungshebel 9 wie auch an der Schwinge 12 Rastelemente 18 angeordnet
sind, die sowohl bei vollständig geöffnetem Verschlussdeckel 5 wie auch bei vollständig
geschlossenem Verschlussdeckel 5 miteinander in Wirkverbindung treten und so ein unbeabsichtigtes
Schließen, bzw. Öffnen des erfindungsgemäßen Etui's vermeiden.
[0048] In der Figur 7 ist eine zweite, mögliche Bauform des erfindungsgemäßen Etui's, mit
vollständig geöffnetem Verschlussdeckel 5 räumlich dargestellt.
[0049] Bei dieser Bauform wurde (in der Hauptsache) die Schwinge 12 nun durch eine Schieberführung
14 ersetzt.
[0050] Erfindungsgemäß ist auch bei dieser Bauform der Etuigrundkörper 1 an einer Stirnseite
mit einem Boden 2 versehen, diesem Boden 2 gegenüberliegend ist im Etuigrundkörper
1 eine Einstecköffnung 3 angeordnet, dabei besteht der Etuigrundkörper 1 wiederum
aus zwei Halbschalen, einer Deckschale 6 und einer Grundschale 7, welche mittels eines
im Bereich des Bodens angeordneten Bodengelenkes 8 miteinander verbunden sind.
[0051] Die Figur 8 zeigt das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 7, mit vollständig geöffnetem
Verschlussdeckel in einer Schnittdarstellung in der Seitenansicht. In der Figur 9
ist das erfindungsgemäße Etui gemäß Figur 7, mit vollständig geschlossenem Verschlussdeckel
in einer Schnittdarstellung in der Seitenansicht dargestellt.
[0052] Wesentlich ist, dass wie in den Figuren 7 bis 9 dargestellt, der Verschlussdeckel
5 mittels eines Gelenkes 4 im Bereich der Einstecköffnung 3 schwenkbar direkt an der
Deckschale 6 des Etuigrundkörpers 1 angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist, dass auch
in dieser Bauform beidseitig der Einstecköffnung 3 am Verschlussdeckel 5 starr ein
Betätigungshebel 9 angeordnet ist.
[0053] Erfindungsgemäß ist beidseitig der Einstecköffnung 3, jedem dieser Betätigungshebel
9 zugeordnet, starr an den Seitenwangen 10 der Grundschale 7 (in diesem Ausführungsbeispiel
an den Überdeckungslaschen 16) jeweils eine Schieberführung 14 derart angeordnet,
dass ein an dem freien Ende jedes Betätigungshebels 9 angeordneter Schubbolzen 15
gleitend in der unmittelbar benachbarten Schieberführung 14 verfahren werden kann
und dabei mit dieser jeweils benachbarten Schieberführung 14 als Schubgelenk in Wirkverbindung
tritt, so dass auch bei dieser Bauform zwangsweise beim Schließen des Verschlussdeckels
5 die beiden den Etuigrundkörper 1 bildenden Halbschalen, d.h. die Deckschale 6 und
die Grundschale 7, um ihren gemeinsamen Drehpunkt, das Bodengelenk 8 "zusammengeklappt"
werden, wodurch das Etui wiederum einen minimalen Bauraum einnimmt und dabei gleichzeitig
der Inhalt des Etui's zwischen den Halbschalen so aufgenommen wird, dass dieser mit
deutlich gegenüber dem "Einsteckspiel" reduziertem Spiel im Etui gelagert ist.
[0054] Erfindungswesentlich ist auch, dass in den Endbereichen der Schieberführung 14, d.h.
vom oberen, bzw. unteren Ende der Schieberführung 14 ca. um den Durchmesser des Schubbolzens
15 entfernt, Rastelemente 18 angeordnet sind, die sowohl bei vollständig geöffnetem
Verschlussdeckel 5, wie auch bei vollständig geschlossnem Verschlussdeckel 5, mit
dem in die jeweilige Endlage verfahrenen Schubbolzen 15 in Wirkverbindung treten und
diesen dort arretieren, so dass sowohl bei vollständig geöffnetem Verschlussdeckel
5 wie auch bei vollständig geschlossenem Verschlussdeckel 5 ein unbeabsichtigtes Schließen,
bzw. Öffnen des erfindungsgemäßen Etui's vermeiden wird. Vorteilhaft ist in diesem
Zusammenhang, dass in den Endbereichen der Schieberführung 14 Federstege 21 angeordnet
sind, die eine einfache, sichere und zuverlässige Arretierung des jeweiligen Schubbolzens
15 in den Endlagen in der Schieberführung 14 gewährleisten.
[0055] In ihrer Gesamtheit bewirkt auch diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Etui's
bei minimalem Bauraum, dass das Etui mittels des an der Stirnseite des Etui's angeordneten
klappbaren Verschlussdeckels einfach und funktionell so geöffnet und auch wieder verschlossen
werden kann, dass bei einem beispielsweise in der Brusttasche eines Jacketts befindlichen
Etui sowohl das Öffnen wie auch eine anschließende freie Entnahme der Brille aus diesem
in der Brusttasche des Jacketts verbleibenden Etui mit nur einer Hand (einhändig/Einhand-Bedienung)
möglich ist, wobei auch dieser in den Figuren 7, 8 und 9 vorgestellte erfindungsgemäße
Bedienmechanismus einfach, zuverlässig, robust und störunanfällig ist, und zudem das
Etui selbst aus nur drei Baugruppen besteht, so dass es ebenfalls auch gleichzeitig
wieder einfach und kostengünstig mit minimalem Fertigungs- und Montageaufwand herstellbar
ist und auf Grund der Schalenbauweise auch wieder bei minimalem Gewicht eine hohe
Stabilität aufweist.
Bezugszeichenzusammenstellung
[0056]
- 1
- Etuigrundkörper
- 2
- Boden
- 3
- Einstecköffnung
- 4
- Gelenk
- 5
- Verschlussdeckel
- 6
- Deckschale
- 7
- Grundschale
- 8
- Bodengelenk
- 9
- Betätigungshebel
- 10
- Seitenwangen
- 11
- Drehgelenk
- 12
- Schwinge
- 13
- Schwinggelenk
- 14
- Schieberführung
- 15
- Schubbolzen
- 16
- Überdeckungslasche
- 17
- Befestigungsspange
- 18
- Rastelement
- 19
- Federelement
- 20
- Abdeckplatte
- 21
- Federsteg
- 22
- Brille
1. Etui mit einem an einer Stirnseite mit einem Boden (2) versehen Etuigrundkörper (1)
und einer dem Boden (2) gegenüberliegend im Etuigrundkörper (1) angeordneten Einstecköffnung
(3), einem im Bereich der Einstecköffnung (3) mittels eines Gelenkes (4) am Etuigrundkörper
(1) schwenkbar angeordneten Verschlussdeckel (5), wobei der Etuigrundkörper (1) aus
zwei Halbschalen besteht, einer Deckschale (6), an welcher mittels dem Gelenk (4)
der Verschlussdeckel (5) angeordnet ist, und einer Grundschale (7), wobei die Deckschale
(6) mit der Grundschale (7) mittels eines im Bereich des Bodens (2) angeordneten Bodengelenkes
(8) schwenkbar verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass beidseitig der Einstecköffnung (3) am Verschlussdeckel (5) starr jeweils ein Betätigungshebel
(9) angeordnet ist, wobei jedem dieser Betätigungshebel (9) zugeordnet, beidseitig
an den Seitenwangen (10) der Grundschale (7) mittels jeweils eines Drehgelenkes (11)
schwenkbar eine Schwinge (12) angeordnet ist, und
- dass beidseitig der Einstecköffnung (3) jeweils das freie Ende eines Betätigungshebels
(9) mit dem freien Ende der benachbarten Schwinge (12) über ein Schwinggelenk (13)
miteinander verbunden ist.
2. Etui mit einem an einer Stirnseite mit einem Boden (2) versehen Etuigrundkörper (1)
und einer dem Boden (2) gegenüberliegend im Etuigrundkörper (1) angeordneten Einstecköffnung
(3), einem im Bereich der Einstecköffnung (3) mittels eines Gelenkes (4) am Etuigrundkörper
(1) schwenkbar angeordneten Verschlussdeckel (5), wobei der Etuigrundkörper (1) aus
zwei Halbschalen besteht, einer Deckschale (6), an welcher mittels dem Gelenk (4)
der Verschlussdeckel (5) angeordnet ist, und einer Grundschale (7), wobei die Deckschale
(6) mit der Grundschale (7) mittels eines im Bereich des Bodens (2) angeordneten Bodengelenkes
(8) schwenkbar verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass beidseitig der Einstecköffnung (3) starr am Verschlussdeckel (5) jeweils ein Betätigungshebel
(9) angeordnet ist, wobei jedem dieser Betätigungshebel (9) zugeordnet, ebenfalls
beidseitig der Einstecköffnung (3) an den Seitenwangen der Grundschale (7) starr jeweils
eine Schieberführung (14) angeordnet ist, wobei an den freien Ende jedes Betätigungshebels
(9) beidseitig der Einstecköffnung (3), der Schieberführung (14) zugeordnet ein Schubbolzen
(15) angeordnet ist, welcher mit der jeweils unmittelbar benachbarten Schieberführung
(14) als Schubgelenk in Wirkverbindung tritt.
3. Etui nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die den Etuigrundkörper (1) bildenden Halbschalen so ausgebildet sind, dass an den
Halbschalen Überdeckungslaschen (16) angeordnet sind, welche auch bei geöffnetem Verschlussdeckel
(5) ein bereichsweises Überdecken der Halbschalen an den Seitenwangen gewährleisten.
4. Etui nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an der Grundschale (7) eine Befestigungsspange (17) angeordnet ist.
5. Etui nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Arbeitsbereich der Betätigungshebel (9) an der Deckschale (6) parallel zu den
Seitenwangen der Deckschale (6) beidseitig Abdeckplatten (20) angeordnet sind.
6. Etui nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Berührungsbereich von Verschlussdeckel (5) und Grundschale (7) am Verschlussdeckel
(5) und/oder der Grundschale (7) Rastelemente (18) angeordnet sind, die bei an der
Einstecköffnung (3) anliegendem Verschlussdeckel (5) miteinander in Wirkverbindung
treten.
7. Etui nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Schwinggelenkes (13) am Betätigungshebel (9), wie auch an der Schwinge
(12), Rastelemente (18) angeordnet sind, die sowohl bei vollständig geöffnetem Verschlussdeckel
(5) wie auch bei vollständig geschlossenem Verschlussdeckel (5) miteinander in Wirkverbindung
treten.
8. Etui nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Endbereichen der Schieberführung (14), d.h. vom oberen, bzw. unteren Ende
der Schieberführung (14) ca. um den Durchmesser des Schubbolzens (15) entfernt, Rastelemente
(18) angeordnet sind, die sowohl bei vollständig geöffnetem Verschlussdeckel (5),
wie auch bei vollständig geschlossnem Verschlussdeckel (5), mit dem in die jeweilige
Endlage verfahrenen Schubbolzen (15) in Wirkverbindung treten und diesen dort arretieren.
9. Etui nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in den Endbereichen der Schieberführung (14) Federstege (21) angeordnet sind, die
eine einfache, sichere und zuverlässige Arretierung des jeweiligen Schubbolzens (15)
in den Endlagen in der Schieberführung (14) gewährleisten.
10. Etui nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Etuigrundkörper (1) innen mit beflockter Folie ausgekleidet ist.
11. Etui nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des Bodens (2) im Etuigrundkörper (1) ein Federelement (19) angeordnet
ist.
12. Etui nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (19) ein Formstück aus Schaumgummi ist.