(19)
(11) EP 2 243 880 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.10.2010  Patentblatt  2010/43

(21) Anmeldenummer: 10002836.4

(22) Anmeldetag:  18.03.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01B 11/10(2006.01)
E01B 11/54(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA ME RS

(30) Priorität: 21.04.2009 DE 202009005846 U

(71) Anmelder:
  • Elektro-Thermit GmbH & Co. KG
    06132 Halle (DE)
  • DB Netz AG
    60486 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Breitkopf, Thomas
    99092 Erfurt (DE)
  • Siepmann, Heinz-Jürgen
    04435 Schkeuditz (DE)
  • Hohenberg, Dietmar
    45968 Gladbeck (DE)

(74) Vertreter: Sobisch, Peter et al
Sobisch & Callies Odastrasse 4a
37581 Bad Gandersheim
37581 Bad Gandersheim (DE)

   


(54) Isolierlasche für einen Isolierstoß


(57) Eine für einen Isolierstoß bestimmte Isolierlasche (8) besteht aus einem stählernen Laschenkörper (9), der auf seiner, den über einen Schrägstoß zu verbindenden Schienenenden zugekehrten Seite unter Zwischenanordnung einer aus einem Hartgewebe bestehenden Isolierschicht (10) und aus Stahlblech bestehenden, beiderseits einer zwischen den Schienenenden verlaufenden Trennfuge angeordneten Schutzschalen (13, 13') zur Anlage an zugekehrten Schrägflächen eines Schienenkopfes sowie eines Schienenfußes eingerichtet ist. Die Schutzschalen (13, 13') weisen im Bereich der Trennfuge jeweils eine Ausnehmung darstellende Abschrägungen (15) auf, welche Ausnehmungen durch einen flächigen, aus Hartgewebe bestehenden Einsatz ausgefüllt und symmetrisch bezüglich einer Quermitteleben (14) gestaltet sind. Aufgrund dieser Symmetrieeigenschaft kann eine solche Isolierlasche (8) beiderseits der Schienenenden eingesetzt werden, so dass sich bei Arbeiten im verlegten Gleis die Bereithaltung von jeweils rechtsseitigen und linksseitigen Laschenarten erübrigt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Isolierlasche entsprechend den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

[0002] Aus dem Dokument US 5,503,331 ist ein Isolierstoß zwischen zwei Schienenenden bekannt, zwischen dessen einander gegenüberliegenden ebenen, sich vertikal und parallel zueinander erstreckenden, eine Trennfuge begrenzenden Stirnseiten ein elektrisch isolierend wirkendes Trennstück befindet. Beiderseits der Schienenenden, die Trennfuge symmetrisch überbrückend, erstrecken sich stählerne Laschen, wobei sich zwischen diesen und den zugekehrten Flächen der Schienenenden jeweils Glasfasermatten befinden. Letztere sind beidseitig in eine Klebstoffschicht eingebunden, in welche beispielsweise kugelförmige, aus einem elektrisch nicht leitfähigen Werkstoff bestehende Abstandhalter eingebunden sind. Mittels Schrauben, welche die Laschen und die Schienenenden durchdringen, ist die so konzipierte Schienenverbindung unter Verpressung der Glasfasermatten sowie der Klebstoffschichten gesichert.

[0003] Der aus dem Dokument DE 20 09 175 bekannte Isolierstoß ist demgegenüber durch eine aus Stahl bestehende, die Trennfuge überbrückende Isolierlasche gekennzeichnet, die unter Zwischenanordnung einer Isolierschicht schienenseitig mit im Bereich der Trennfuge unterbrochenen Schutzschalen aus Stahlblech versehen ist, wobei durchgängige Bohrungen der Lasche und der Schienenenden mit Isoliermuffen ausgefüllt sind, so dass eine gegenüber den Schienen elektrisch isolierte Anordnung der in diesen Bohrungen aufgenommenen Schrauben gegeben ist. Auf diese Weise ist gegenüber einer bloßen Verklebung neben einer Verschleißminderung eine einfachere Montier- und Demontierbarkeit erreichbar.

[0004] Ein Isolierstoß von der in der in diesen beiden Dokumenten vorgestellten Art ist durch eine sich senkrecht zu der Schienenlängsrichtung erstreckende durchgängige Trennfuge zwischen den Schienenenden gekennzeichnet, so dass im Fall des Isolierstosses entsprechend dem Dokument DE 20 09 175 beiderseits der Schienen gleiche Schutzschalen verwendbar sind. U. a. zur Minderung des aus der Überrollung einer solchen Trennfuge entstehenden Lärms und des hiermit einhergehenden Verschleißes sind Schienenstöße sowie Isolierstöße entwickelt worden, bei denen eine Trennfuge in einem ersten Abschnitt ausgehend von der Fahrfläche des Schienenkopfes zunächst etwa über die Hälfte der Schienenhöhe senkrecht, jedoch unter einem Winkel zur Schienenlängsrichtung, z. B. von 30° verläuft, wobei sich der zweite, den Schienenfuß durchdringende Abschnitt wiederum senkrecht zur Schienenlängsrichtung erstreckt. Die so definierbaren Abschnitte der Trennfuge enden an ihren einander zugekehrten Bereichen in einer durchgängigen, jedoch längsgeteilten Bohrung, wobei ein an diese Trennfugengeometrie angepasster Isolierkörper, gleichzeitig die Bohrung ausfüllend, in die Trennfuge eingesetzt ist.

[0005] Bei schienenseitig im Bereich der Trennfuge unterbrochene Schutzschalen aus Stahlblech tragenden Laschen müssen somit beiderseits der Schienen unterschiedlich gestaltete Schutzschalen bzw. unterschiedliche Isolierlaschen benutzt werden, um dem Verlauf der Trennfuge eines solchen Schrägstoßes zu folgen. Dieser Umstand erschwert jedoch Arbeiten im verlegten Gleis, da unterschiedliche Schutzschalen bzw. Isolierlaschen mitgeführt bzw. in Bereitschaft gehalten werden müssen.

[0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Isolierlasche der eingangs bezeichneten Art mit Hinblick auf eine einfachere Verwendbarkeit bei Arbeiten am verlegten Gleis zu konzipieren. Gelöst ist diese Aufgabe bei einem solchen Isolierstoß durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1.

[0007] Erfindungswesentlich ist hiernach eine bezüglich einer vertikalen Quermittelebene zwischen den Schienenenden symmetrische Bemessung der Berandungen der Schutzschalen, soweit ein Mindestabstand zwischen diesen betroffen ist. Die genannte Quermittelebene bezeichnet eine solche Ebene, deren Spur senkrecht zur Schienenlängsrichtung eine Symmetrieachse bezüglich einer Fläche beschreibt, die der Projektion der Schrägflächen der Schienenenden in eine Ebene parallel zur Schienenlängsrichtung entspricht. Aufgrund dieser Symmetrieeigenschaft kann eine so ausgerüstete Isolierlasche beiderseits der Schienenenden eingesetzt werden, so dass sich bei Arbeiten im verlegten Gleis ein Bereithalten von zwei Laschenarten, nämlich zum rechts- oder linksseitigen Montieren erübrigt. Soweit für den Mindestabstand die Symmetrieeigenschaft gewahrt ist, können die Berandungen grundsätzlich nach Maßgabe beliebiger Kurven ausgebildet sein.

[0008] Vorteilhaft, da besonders einfach herstellbar ist es gemäß den Merkmalen des Anspruchs 2, die Berandungen der Schutzschalen im Bereich der Trennfuge nach Art von Abschrägungen auszubilden.

[0009] Die Merkmale der Ansprüche 3 und 4 sind auf weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gerichtet. Es wird somit ein fertige, dass heißt unmittelbar einsetzbare Isolierlasche bereitgestellt, welche schienenseitig infolge des genannten Einsatzes eine im wesentlichen glatte Oberfläche aufweist.

[0010] Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf das in den Zeichnungen näher dargestellte Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer durch einen Schrägstoß gekennzeichneten Schienenverbindung;

Fig. 2 ein Ausführungsbeispiel einer bei einem Schrägstoß gemäß Fig. 1 einzusetzenden erfindungsgemäßen Isolierlasche in einer Explosionsdarstellung;

Fig. 3 eine Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen, bei einer Schienenverbindung eingesetzten Isolierlasche.



[0011] Fig. 1 zeigt zwei durch eine Trennfuge 1 stirnseitig voneinander beabstandete Schienenenden 2, 3 vor der Montage von Isolierlaschen. Die Trennfuge 1 ist nach Art eines Schrägstoßes angelegt, das heißt sie verläuft in einem oberen ersten, den Schienenkopf 4 durchdringend und in einem mittleren Bereich des Steges 5 in einer Bohrung 6 endend unter einem Winkel von etwa 30° zur Schienenlängsrichtung und in einem zweiten, sich an die genannte Bohrung anschließenden, den Schienenfuß 7 durchdringenden Abschnitt quer zur Schienenlängsrichtung. Die Bohrung 6 ist somit infolge der Trennfuge 1 längsgeteilt ausgebildet.

[0012] Eine in den Fig. 2 und 3 gezeigte erfindungsgemäße Isolierlasche 8 besteht aus einem stählernen Laschenkörper 9, der geometrisch auf seiner, den Schienenenden zugekehrten Seite zur Anlage an zugekehrten Schrägflächen des Schienenkopfes 4 sowie des Schienenfußes 7 eingerichtet ist, und zwar unter Zwischenanordnung einer beispielsweise aus einem Hartgewebe bestehenden Isolierschicht 10, die über einen äußeren Klebefilm 11 mit dem Laschenkörper 9 und einen inneren Klebefilm 12 mit Schutzschalen 13 verklebt ist. Die Schutzschalen 13 bestehen aus Stahlblech und weisen eine im Querschnitt ungefähr U-förmige Gestalt auf, deren Seitenschenkel 13', 13" zur unmittelbaren Anlage an den gegenüberliegenden Abschnitten des Schienenkopfes 4 bzw. des Schienenfußes 7 bestimmt sind. Der Grundabschnitt 13"' dieses U-förmigen Profils erstreckt sich in etwa vertikal.

[0013] Die Isolierschicht 10 ist durchgängig, dass heißt die Trennfuge 1 insbesondere im Bereich des Schrägstoßes überbrückend ausgebildet.

[0014] Wie Fig. 2 erkennen lässt sind die beiden Schutzschalen 13 auf ihren einander zugekehrten Seiten mit bezüglich einer vertikalen Quermittenebene 14-14 symmetrischen durchgängigen Abschrägungen 15 versehen, zwischen denen sich eine ausgehend von einer Unterseite 16 bis hin zu einer Oberseite kontinuierliche Zunahme des Abstands zwischen den Stirnseiten der einander im Bereich der Trennfuge 1 auf einer Seite der Schienenenden 2, 3 gegenüberllegenden Schutzschalen 13 ergibt.

[0015] Mit 18 ist ein beispielsweise aus Hartgewebe oder einem anderen elektrisch isolierend wirksamen Werkstoff bestehender flächiger, die durch die Abschrägungen 15 definierte Ausnehmung ausfüllender, somit geometrisch an die Abschrägungen 15 sowie die Abmessungen der Ausnehmung angepasster Einsatz bezeichnet, der mit der Isolierschicht 10 verklebt sein kann.

[0016] Die im Bereich des Grundabschnitts 13"' der Schutzschalen 13 sich erstreckende Abschrägung 15 kann im Bereich der Seitenschenkel 13', 13" stetig fortgesetzt sein Sie kann jedoch auch, wie in Fig. 2 beispielhaft für die oberseitigen Seitenschenkel 13' gezeigt, nach Maßgabe einer stärkeren Abwinkelung, den Abstand zwischen den Stirnseiten der beiden Schutzschalen 13 vergrößernd ausgebildet sein.

[0017] Wesentlich ist, dass im unteren Bereich der Isolierlasche 8 an jeder Stelle ein Mindestabstand zwischen den Stirnseiten der Schutzschalen 13 gewahrt ist.

[0018] Das Ausmaß der Abschrägungen 15 ist dahingehend bemessen, dass in diesem Sinne ausgerüstete völlig identische isolierlaschen 8 beiderseits der Schienenenden 2, 3 eingesetzt werden können. Dies setzt lediglich voraus, dass voraus, dass sichergestellt ist, dass insbesondere im oberen Bereich, das heißt in dem Bereich oberhalb der Bohrung 6, nämlich des eigentlichen Schrägstoßes der Abstand der sich gegenüberliegenden Stirnseiten der beiden Schutzschalen 13 derart eingerichtet ist, dass trotz der zur Schienenlängsrichtung gegebenen Schrägstellung der Stirnseiten der Schienenden 2, 3 die Isoliereigenschaft der Isolierlasche 8 gesichert ist, dass heißt das eine Schutzschale 13 jeweils mit nur einem Schienenende 2, 3 in metallischem Kontakt steht.

[0019] Zeichnerisch nicht dargestellt ist ein geometrisch an die Form der Trennfuge 1 einschließlich der Bohrung 6 angepasster, in die Trennfuge 1 eingesetzter, elektrisch isolierend wirksamer Trennkörper.

[0020] Zeichnerisch ebenfalls nicht dargestellt sind aus einem elektrisch isolierend wirksamen Werkstoff bestehende, in die Bohrungen 19 der Schienenenden 2, 3 sowie die zu diesen fluchtenden Bohrungen 20 des Laschenkörpers 9, der Isolierschicht 10 sowie der Schutzschalen 13 einzusetzende Isoliermuffen, welche eine elektrisch isolierte Aufnahme der in diese Bohrungen einzusetzenden, der Befestigung der Isolierlaschen 8 beiderseits der Schienenenden 2, 3 und damit der Herstellung eines Isolierstoßes dienenden Schrauben ermöglichen.

[0021] Man erkennt anhand der vorstehenden Ausführungen, dass lediglich eine Art von Schutzschalen 13 bzw. eine Art von Isolierlaschen 8 benötigt wird, um einen lsolierstoß zu montieren, da eine wie vorstehend beschrieben ausgestaltete Isolierlasche 8 beiderseits der Schienenenden 2, 3 einsetzbar ist. Diese Isolierlasche 8 ist somit insbesondere für Arbeiten im verlegten Gleis geeignet.

Bezugszeichenliste:



[0022] 
1.
Trennfuge
2.
Schlenenende
3.
Schienenende
4.
Schienenkopf
5.
Steg
6.
Bohrung
7.
Schienenfuß
8.
Isoliertasche
9.
Laschenkörper
10.
Isolierschicht
11.
Klebefilm
12.
Klebefilm
13.
Schutzschale
13'.
Seitenschenkel
13".
Seitenschenkel
13"'.
Grundabschnitt
14.
Mittelebene
15.
Abschrägung
16.
Unterseite
17.
Oberseite
18.
Einsatz
19.
Bohrung
20.
Bohrung



Ansprüche

1. Isolierlasche (8) für eine nach Art eines isolierten Schrägstoßes ausgebildete Verbindung zwischen zwei Schienenenden (2, 3), mit einem unter Zwischenanordnung einer Isolierschicht (10) sowie zweier, zur unmittelbaren Anlage an den Schienenenden (2, 3) bestimmten metallischen Schutzschalen (13) zur elektrisch isolierten Verschraubung mit beiden Schienenenden (2, 3) bestimmten metallischen Laschenkörper (9), wobei die Schutzschalen (13) im Bereich der zwischen den Schienenenden (2, 3) gebildeten Trennfuge (1) voneinander beabstandet sind, hierbei mit nur einem der beiden Schienenenden (2, 3) in metallischer Berührung stehend, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mindestabstand zwischen den einander im Bereich der Trennfuge (1) gegenüberliegenden Schutzschalen (13) ausgehend von einer Unterseite (16) bis hin zu einer Oberseite (17) symmetrisch bezüglich einer vertikalen Quermittelebene (14) zwischen den Schienenenden (2, 3) angelegt ist.
 
2. Isolierlasche (8) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschalen (13) im Bereich der Trennfuge (1) Abschrägungen (15) aufweisen, welche ausgehend von einem Kleinstmaß des genannten Abstands an dem dem Schienenfuß (7) zugekehrten Bereich ein Größtmaß dieses Abstands an dem dem Schienenkopf (4) zugekehrten Bereich darstellen.
 
3. Isolierlasche (8) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschalen (13), die Isolierschicht (10) und der Laschenkörper (9) in an sich bekannter Weise miteinander verklebt sind.
 
4. Isolierlasche (8) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen, die Lücke zwischen den Schutzschalen (13) ausfüllenden Einsatz (18) aus einem elektrisch isolierenden Werkstoff.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente