Technisches Gebiet
[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein neuer Reinigungsroboter. Mit dem Roboter können
automatisch freistehend, große Flächen, insbesondere Sporthallenflächen nass gereinigt
werden.
Stand der Technik
[0002] Das einmalige heutzutage praktizierte tägliche "Stossen" (Handflaumgerät mit statischem
Faserpelz) und wöchentliche "Fegsaugen" (batterie- oder strombetriebene Scheuersaugmaschine)
beansprucht mit Vorbereitung einen durchschnittlichen Arbeitsaufwand von ca. 30 Minuten
pro Tag für das "Stossen" und ca. 120 Minuten für das einmalige "Fegsaugen" pro Woche
auf einer Fläche von 1500 m
2 (Größe einer 3-fach Turnhalle).
Definition der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung und ein Verfahren zur
Reinigung von Sporthallenplätzen vorzuschlagen, dass die vorstehend genannten Nachteile
nicht aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Reinigungsroboter mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 3.
[0005] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Die beiden unabhängig voneinander notwendigen, aber sehr ineffizienten Arbeiten können
durch die nachfolgend auch als Reinigungsroboter bezeichnete Einrichtung mühelos ersetzt
werden. Aus zwei unterschiedlichen Reinigungsverfahren mit hohem Personalaufwand entsteht
ein Reinigungsverfahren ohne Personalauf-wand, resp. der Arbeitsablauf wird automatisiert
und kann mehr-mals pro Tag oder Woche ausgeführt werden. Daraus resultiert eine signifikant
bessere Hallenbodenhygiene für die Benutzer und die Verletzungsgefahr (rutschiger,
staubiger Hallenboden) für den Sportler wird nachweislich gesenkt. Durch den Einsatz
dieses Reinigungsroboters wird die Reinigung effizienter, wirtschaftlicher und komfortabler.
Der neue Reinigungsroboter mit einer bevorzugten Arbeitsbreite von vorzugsweise 3
Metern wird zum Beispiel das einmalige täglich notwendige "Stossen" und das anschließende
- zumindest wöchentlich - nötige Fegsaugen einer 3-fach Turnhalle mit einer Fläche
von ca. 1'500 m
2 einmalig in weniger als 10 Minuten ohne Bedienungspersonal reinigen.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend vor allem für den Fall eines vorzugsweise vollautomatischen
Reinigungsroboters mit einer bevorzugten Modulgröße von 3 Metern beschrieben. Die
Erfindung kann aber gleichermaßen für jeden anderen vollautomatischen autonomen Reinigungsroboter
ohne manuelle Bedienung (Maschinisten) mit unbeschränkter Länge angewendet werden.
Darunter können beispielsweise auch Kommunalmaschinen und Straßenunterhaltsmaschinen
fallen.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0008] Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform in 3 Metern Länge
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen in der
Zeichnung
- Fig. 1
- eine schaubildliche Darstellung eines Reinigungsroboters,
- Fig. 2
- eine schaubildliche Untenansicht des in der Figur 1 gezeichneten Reinigungsroboters,
- Fig. 3
- eine längsseitige Ansicht (Schnitt) des Reinigungsroboters und
- Fig. 4
- eine Untenansicht des Reinigungsroboters.
- Fig. 5
- eine schaubildliche Darstellung eines Reinigungsroboters zur Harzreinigung
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
[0009] Der Reinigungsroboter, der die Form eines Längsschiebers hat, fährt die Sporthalle
in Längsrichtung auf und ab. Der Reinigungsroboter pendelt, er putzt bei der Hin-
und Retourfahrt. Die Breite (in Achsrichtung) des Reinigungsroboters wird mittels
Modulen (ein Modul kann von 2 m bis 4 m betragen) an die beliebige Bodenfläche resp.
Hallengröße angepasst und diese kann von 3 m bis 3000 m reichen.
[0010] Der Reinigungsroboter mit einer bevorzugten Arbeitsbreite von 3 Metern wird hier
explizit in den Vordergrund gestellt. Die Länge (in Fahrtrichtung) misst 0,3 bis 0,5
m. Die Höhe des Reinigungsroboters wird durch die Größe der beiden aussenseitig angeordneten
Räder 11, die in zwei Reihen in Fahrtrichtung hintereinander angeordneten parallelen
Reinigungswalzen 9 und dem über den Walzen 9 längsliegenden Doppelwassertank, nämlich
dem Reinigungswassertank 2 und dem Schmutzwassertank 3 bestimmt und liegt im Bereich
von 0,3 bis 0,7 m. Als Antrieb für die Fahrtenbewegung, sowie für die Reinigungstechnik
dienen zwei den beiden Ränder 11 zugeordnete Elektromotoren 1. Diese können Netz-
(U= 230V) oder Akkubetrieben (U= 12 / 24 / 48 V) sein. Der Reinigungsroboter wischt
und fegt vollautomatisch nass oder trocken ohne manuelle Bedienung. Bei der Nassreinigung
wird das Reinigungswasser über nicht dargestellte Kanäle gleichmässig über den Walzen
9 verteilt und gegebenenfalls via Düsen auf den zu reinigenden Boden aufgesprüht.
Das Schmutzwasser wird während der Fahrt automatisch in den längsliegenden Tank 3
aufgenommen.
[0011] Die Geschwindigkeit ist variabel und hängt mit dem Reinigungsprogramm resp. Reinigungsverfahren
zusammen. Das entspricht einer Flächenleistung von z. B. ca. 350 - 400 m
2 pro Minute je nach Hallenbreite und neu erfundenem Reinigungsverfahren. Der Reinigungsroboter
schaltet bei der Kollision mit unvorhergesehen Hindernissen sofort aus (Sicherheitstoppsschalter
mittels Sensoren oder durch Fremdkontakt 8). Er kann auch ferngesteuert von außen
gestoppt werden. Da der Reinigungsroboter langsam fährt, ist keine zusätzliche Bremse
notwendig.
[0012] Für die Sicherheit gelten die Vorschriften der Internationalen Berufsverbände, TÜV,
OIN 18032, Teil 2 (OE), CEN-Normen (EU) und die Vorschriften der Suva (CH) und Empfehlungen
der Bfu (CH).
[0013] Sichtbar ist der Radschutz 4 am Fahrgestell 10 des Reinigungsroboters. Durch den
modularen Aufbau und die Schnittstellen lässt er sich in allen variablen Längen bauen.
Die Konstruktion in Achsrichtung ist starr. Die Konstruktion in der Ebene ist flexibel,
um den Anpressdruck des Moduls mit der Reinigungswalze 9 z.B. mit Faserpelz (mit Schnellverschluss
montiert, z.B. Klettverschluss) oder rotierenden Bürstenwalzen, resp. Padwalzen (Spindelmäherprinzip)
besser zu steuern, weil es verschiedene Sporthallenböden gibt (siehe OIN 18032, Teil
2). Der Anpressdruck kann eingestellt werden. Die Navigation 7 des Reinigungsroboters
geschieht berührungslos (ohne Führungselemente) über Ultraschall oder Lasertechnik
und eigens dazu entwickelter Steuerungssoftware. Die am Reinigungsroboter angebrachten
elektronischen Module 5, 6, 7, (Rechner) werden sowohl für den Antrieb der Räder 11
und den Wasserverbrauch sowie für die verschiedenen Datenflüsse gebraucht, welche
mittels Funk übertragen werden.
[0014] Außer der Montage von laser-, und ultraschallunterstützenden Reflektoren resp. Hilfsmittel
für die Navigation braucht es keine baulichen Veränderungen in der Sporthalle. Der
Reinigungsroboter liegt im Ruhestand in einer Be- und Entladungsbox (Roboterbox) im
Geräteraum der Turnhalle, ohne Gefahr für die Benützer der Sporthalle. In der Nähe
des Wartungsunterstandes (Roboterbox) kann ein flexibler Kaltwasseranschluss mit Reinigungsmittel
- Dosierungsanlage mit Schlauch und ein flexibler Abwasseranschluss z. B. Abwasserschlauch
mit Wasserpumpe zum nächsten Kanalisationsanschluss angebracht werden, um den Serviceprozess
zu begünstigen. In speziellen baulichen Ausnahmesituationen kann die Roboterbox auch
an der Hallendecke angebracht werden. Für diesen Fall gelten erhöhte Sicherheitsvorkehrungen,
resp. die Vorschriften der Baubehörden, Bauvorschriften, Berufsverbände, TÜV, OIN-Normen
(OE), CEN-Normen (EU) und die Vorschriften der Suva (CH) und Empfehlungen der Bfu
(CH).
[0015] Nicht nur, dass der neue Reinigungsroboter und das mit diesem durchführbare Verfahren
betriebswirtschaftlich sehr interessant ist und damit gewerblich anwendbar ist, es
ist neu, und löst die Probleme der Reinigung in Sporthallen mit Mitteln der neusten
Technik innovativ und in einem Arbeitsablauf resp. Arbeitsverfahren. So wird es bei
der Verhinderung von Unfällen (durch die vermehrte ev. tägliche Nassreinigung bildet
sich weniger Mikrostaub auf dem Hallenboden , welcher einen rutschigen Film darstellt),
in Sporthallen in naher Zukunft eine wesentliche und wichtige Rolle spielen.
[0016] Der Hallenwart / Hauswart kann qualifizierteren Arbeiten nachgehen, als sich mit
dem täglichen Wischen oder dem wöchentlichen Nassreinigen des Sporthallenbodens zu
beschäftigen. Durch die hohen Reinigungsintervalle des Reinigungsroboters entfallen
sogar die Grundreinigungen des Hallenbodens. Dadurch dass alle relevanten elektronischen
Daten für Betrieb, Service und die Verrechnung der Kosten (Autobilling) mit angebrachten
Rechenmodulen (Rechner) mittels Funk gegenseitig übertragen werden können (Reinigungsroboter
zu Funkempfänger z.B. Firmenzentrale und zurück), führt dieses neue innovative Serviceverfahren
zu maßgeblichen weiteren betriebswirtschaftlichen Einsparungen und technischen Verbesserungen.
[0017] In einer besonders bevorzugten Variante ist das erfindungsgemässen Reinigungsverfahren
und der Reinigungsroboter, nachfolgend auf Einrichtung genannt, für das Entfernen
von Harzrückständen auf Sporthallenböden vorgesehen. Mit der erfindungsgemässen Einrichtung
können mit einer geringfügigen Anpassung automatisch freistehende, grosse Flächen,
insbesondere Sport-hallenflächen von Harzflecken autonom und ohne Personal in der
nicht benützten Zeit (Nacht) gereinigt werden.
Ausgangslage:
[0018] Das grosse Problem der Harzverunreinigung in Sporthallen entsteht generell durch
den Spitzenhandballbetrieb, der das Harz für die bessere Haftung der Hand auf dem
Handball benötigt. Leider sind Harze im Spitzenhandball nicht mehr wegzudenken. Das
Fazit ist, dass es überall wo Handball gespielt wird, sehr stark mit Harz verschmutzte
Sporthallenböden gibt, das mit einer konventionellen Nassreinigung (mit normalen wasserlöslichen
Reinigungsmitteln) nicht vom Sportboden entfernt werden kann. Harze können nur mit
wasserunlöslichen zum Teil giftigen und aggressiven Reinigungsmitteln wie z.B. terpentinhaltigen
und ähnlichen Lösungsmitteln entfernt werden. Diese Produkte sind in der Handhabung
wie sie im momentanen Reinigungsprozess angewendet werden gesundheitsschädlich (Hallenwart
und Reinigungspersonal). Es gibt verschiedene Harze und Harzanwendungen (Kunstharze
in Sprayform oder Kunst- und Baumharze als Paste). Je länger Harze auf dem Sporthallenboden
haften, umso schwieriger wird das Entfernen dieses gefährlichen und verhärteten Schmutzteiles
resp. Fleckens. Noch schlimmer als nur die Verschmutzung des Bodens, ist die Tatsache,
dass Harze die gefährliche Eigenschaft haben, das Gleitverhalten des Sporthallenbodens
punktuell entscheidend zu verändern. Der Harzflecken auf dem Sporthallenboden bremst
den Sportler ungewollt rapid ab. Schwere Sportunfälle sind dadurch vorprogrammiert
und auch an der Tagesordnung. Diese gefährliche Erkenntnis wird auch von der Schweizerischen
Unfallversicherungsanstalt und der Schweizerischen Beratungsstelle für Unfallverhütung
bestätigt. Die Ist-Reinigung bei einer starken Verschmutzung mit Harzflecken am Boden
läuft sehr personalintensiv und gesundheitsschädlich für das Reinigungspersonal ab.
Erschwerend kommt noch dazu, dass die Dreifach-Sporthallen dann für mindestens 1-2
Tage gesperrt werden müssen. Dies führt zu zusätzlichen Belegungsproblemen mit Schulen
und Vereinen. Denn das Entfernen kann nur in mühseliger Handarbeit mit Einscheibenmaschinen
und giftigen Lösungsmitteln und unter sehr hohen Personalkosten (mindestens 2-4 Manntagen)
erfolgen. Normale Fegsaugautomaten eignen sich hier nicht mehr. Das grosse Problem
der Harzreinigung in Sporthallen ist mit dem heutigen Stand der Technik nicht gelöst
und unwirtschaftlich. Es bestehen für Sportler wie auch für das Reinigungspersonal
erhebliche gesundheitliche Risiken. Hier ist ein neues Verfahren zum entfernen des
Harzes ohne diese genannten Probleme längstens fällig.
[0019] Mit dem besonders bevorzugten Verfahren und der besonder bevorzugten Einrichtung
kann die geschilderte Problematik technisch einwandfrei gelöst werden. Die Vorraussetzung
für die erfolgreiche Umsetzung der Harzreinigung ist ein Reinigungsroboter wie andhand
der Figuren 1 bis 4 beschrieben.
Spezifikation und Ablauf der Harzreinigung mittels eines Reinigungsroboters
1. Vorreinigung
[0020] Der Hauswart lässt nach der letzten Turnstunde am Abend den Reinigungsroboter in
der Halle eine normale Nassreinigung (mit der Bürstenwalze) durchführen, damit alle
wässerlöslichen Verschmutzungen und allfälligen Haare und andere Schmutzpartikel aufgenommen
werden können. Dies ist sehr wichtig und muss vorher zwingend ausgeführt werden, damit
keine unnötigen zusätzlichen Verschmutzungen den Fliess belegen und ihn somit in seiner
Aufnahmefähigkeit beinträchtigen.
2. Umbau und Einstellung des Reinigungsroboters zur Harzreinigung
[0021] Der Hauswart macht die normale tägliche Wartung am Reinigungsroboter. Er entleert
den Reinigungsroboter (Schmutz- und Sauberwassertank) vollständig. Dazu wird der Roboter
vorher über die Fahrräder pneumatisch oder mechanisch angehoben und die Fahrräder
werden mittels Bremsen fixiert. Jetzt umhüllt er die beiden Bürstenwalzen mit einem
rauen und dafür speziell entwickelten Einwegfliess. Dieser hat an beiden Enden einen
Längsklettverschluss. Die Montage des Einwegfliesses auf die vorhandene Bürstenwalze
am Reinigungsroboter geschieht durch gleichmässiges Aufrollen in Fahrtrichtung der
Bürstenwalzen. Dies verhindert ein Abrollen beim Reinigungsvorgang. Damit die beiden
Bürstenwalzen nicht für die Fliessmontage ganz demontiert werden müssen, werden die
Bürstenwalzen in einen Leerlauf geschaltet. Nach der Montage des Fliesses wird der
Reinigungsroboter wieder in seine ursprüngliche Position geführt. Jetzt wird der Bürstendruck
mittels Luftkompressors oder mechanischer Spindel und Steuerung nochmals auf den gewünschten
Wert für die Harzreinigung erhöht! Die Bürstenumdrehungen können auch auf ein berechnetes
Maximum gesteuert werden, da ja kein Schmutzwasser auf die Ableittrommel gespritzt
werden muss! Es kann als eine kleine Überdehnung der durch den Fliess geschützten
Kunststoffborsten erfolgen. Das hat zur Folge, dass der Reinigungsroboter schneller
und kräftiger reinigen kann. Der Druck und die Geschwindigkeit werden elektronisch
über die manuelle Steuerung "Harzreinigung" ausgelöst.
3. Befüllen des Reinigungsroboters mit Lösungsmitteln
[0022] Nachdem am Reinigungsroboter der Walzendruck und die beiden Klettfliesse montiert
resp. eingestellt worden sind, wird der Reinigungstank mit dem speziellen Harzreinigungsmittel
(Lösungsmittel) befüllt! Die Dosierung resp. Sprühmenge ist im Programm enthalten.
Sie ist in Abhängigkeit des Harzproduktes und der Zeitdauer der Haftung auf dem Turnhallenboden!
Hier gibt es mindestens drei Reinigungsprogrammierungen (kurz, mittel oder lang).
Es kann sein, dass das Produkt unverdünnt (100%) angewendet wird oder in einer Konzentration
von ca. 10-50 %, je nach Art der Verschmutzung und Situation vor Ort!
4. Durchführung der Reinigung
[0023] Bei der Harzreinigung wird die Verschmutzung resp. das gelöste Harz an ein Austausch-
resp. Einwegfliess gebunden. Die Geschwindigkeit ist variabel und hängt mit dem Reinigungsprogramm
resp. Reinigungsverfahren zusammen. Die Programmierung Stufe 1 entspricht einer normalen
Verschmutzung mit Harz mit einer Flächenleistung von ca. 60 m2 pro Minute diese Nachtreinigung
dauert in der Praxis ca. 0,5 Std., je nach Verschmutzungsgrad. Die Programmierung
Stufe 2 entspricht einer mittleren Verschmutzung mit einer Flächenleistung von ca.
30 m2 pro Minute diese Nachtreinigung dauert in der Praxis ca. 1 Std., je nach Verschmutzungsgrad.
Die Programmierung Stufe 3 entspricht einer sehr starken Verschmutzung durch Harze
mit einer Flächenleistung von 15 m2 pro Minute diese Nachtreinigung dauert in der
Praxis ca. 1,5 Std.. Nach dem der Hallenwart entschieden hat, welcher Verschmutzungsgrad
der Sporthallenboden aufweist, wird der Reinigungsroboter für die Harzreinigung programmiert!
Das Vorsprühen der Hallenbodenabschnitte darf nicht zu gross sein, da sonst das Lösungsmittel
vorher verdunstet. Es darf aber auch nicht zu klein sein, ansonsten sich der Harz
schlecht löst, da er eine zu geringe Einwirkungszeit kriegt. Auch hier wird eine stufenlose,
flexible Programmierung am Reinigungsroboter vorhanden sein (X beliebige Einstellungen
von Laufmetern Vorsprühen und x beliebige Fahrgeschwindigkeit des Roboters), damit
sich dieser der Halle und Verschmutzung anpasst. Die unterschiedliche Dosierung des
Reinigungsproduktes wirkt sich auf das Verdunstungsverhalten am Boden aus. Der Reinigungsroboter
wird daher auf höchstens 2 Bahnen vorsprühen (Durchschnitt) können, bevor das Fliess
den Harz am Boden mit den schnell rotierenden Fliesswalzen aufnehmen wird. In der
Praxis heisst das, dass der Reinigungsroboter zuerst mit angehobenen Walzen 2 Hin-
und Rückfahrten für das Aufsprühen des Harzreinigungsmittels durchführen wird. Dann
wird er mit angepressten Fliesswalzen diese 4 Bahnen (2 Hin- und Rückfahrten)ganz
langsam reinigen resp. den Harz an das Fliess binden. Dies wiederholt sich, bis die
ganze Sporthallenfläche gereinigt ist. Das Aufsprühen kann mit einer schnelleren Laufgeschwindigkeit
erfolgen als die Reinigungsfahrt (muss nicht sein, kann auch über die Dosierung der
lösungsmittelbeständigen Sprühpumpen reguliert werden).
5. Beendigung und Nachreinigung nach der Harzreinigung
[0024] Nach der erfolgten Reinigung, welche ausschliesslich in der Nacht geschieht (damit
keine Personen die giftigen Lösungsmittel einatmen müssen), geht der Reinigungsroboter
in seine Ausgangsstellung zurück und wartet, bis der Hallenwart am nächsten Morgen
die verschmutzten Einwegfliesse wieder abmontiert und entsorgt. Ein Fliess reicht
absolut für eine Harzreinigung in einer Dreifachsporthalle aus, da im Vorfeld die
Halle vom normalen Schmutz nass vorgereinigt worden ist und die Harzreinigung im besten
Fall voraussichtlich wöchentlich erfolgen wird. Erfahrungen mit Tellerpads an Einscheibenreinigungsmaschinen
haben ergeben, dass diese problemlos das Harz von einer ganzen Dreifachsporthalle
in das Oberflächenmaterial aufnehmen können. Den Rest des lösungsmittelhaltigen Spezialreinigers
muss der Hallenwart aus dem Frischwassertank entfernen, (wird über den Servicewagen
erfolgen) und dann muss er sofort wieder die normale Sporthallenpflegereinigungsmischung
in den Reinigungsroboter einfüllen. Eine gründliche Reinigung des Frischwassertankes
muss nicht erfolgen. Der Reinigungsroboter wird wieder für die normale Nassreinigung
programmiert. Jetzt wird die ganze Halle nochmals normal nass gereinigt, damit allfällige
Striemen und Reste des Harzreinigungsmittels sauber entfernt werden können. Der lästige
Geruch des Lösungsmittels wird ebenfalls durch die abschliessende Nassreinigung zusätzlich
neutralisiert. Das wichtige und richtige Gleitverhalten des Sporthallenbodens wird
wieder optimal hergestellt. Der Sporthallenboden präsentiert sich wieder wie neu resp.
wie am ersten Nutzungstag.
Fazit:
[0025] Erstmals kann das Entfernen von Harz vom Turnhallenboden täglich oder wöchentlich,
ohne Schliessung (mittels gründlicher Nachtreinigung) und Personal (wirtschaftlicher
als alle bisherigen Reinigungsmethoden) in der Sporthalle erfolgen. Dadurch entstehen
nachweislich weniger Sportunfälle und dem wichtigen Thema der Arbeitsicherheit am
Arbeitsplatz (Hallenwart und Reinigungspersonal) wird vollumfänglich Rechnung getragen.
Diese wirtschaftliche und gesundheitsfördernde neue Erfindung ist gewerblich anwendbar
und erfüllt damit die Anforderungen der amtlichen Patentanmeldung.
[0026] Der zur Harzreinigung vorgesehene Reinigungsroboter ist in Figur 5 dargestellt, wobei
die die Bezugszeichen wie folgt erklärt sind:
- 1
- Deckel
- 2
- Chassis
- 3
- Verschalung links
- 4
- Verschalung rechts
- 5
- Laser
- 6
- Frischwassertank
- 7
- Wasserpumpe
- 8
- Antriebsmotoren
- 9
- Steuerschrank mit Rechner
- 10
- Pneumatische Höhenverstellung
- 11
- Zahnradantrieb
- 12
- Rad
- 13
- Antriebsrad
- 14
- Bürsten
- 15
- Ableittrommel
- 16
- Sprühbalken
- 17
- Anschlussplatten
- 18
- Luftdrucktank
- 19
- Abwasserbehälter
- 20
- Batterien
- 21
- Ladegerät
1. Reinigungsroboter zur vollautomatischen Trocken und Nassreinigen von Böden, gekennzeichnet durch ein längliches Fahrgestell (10) mit zwei randseitig angeordneten Rädern (11), zwei
Reihen von in Fahrtrichtung hintereinander angeordneten parallelen Reinigungswalzen
(9), einem über den Walzen (9) längsliegenden Doppelwassertank bestehend aus einem
Reinigungswassertank (2) und einem Schmutzwassertank (3), zwei als Antrieb für die
Räder (11) dienende Elektromotoren (1)und zwischen dem Reinigungswassertank (2) und
dem Schmutzwassertank (3) angebrachten elektronischen Modulen (5, 6, 7) für den Antrieb
der Räder (11) und zur automatischen Steuerung des Reinigungsroboters.
2. Reinigungsroboter zur vollautomatischen Trocken und Nassreinigen von Böden, insbesondere
nach Anspruch 1, mit einem länglichen Fahrgestell mit zwei randseitig angeordneten
Rädern, zwei Reihen von in Fahrtrichtung hintereinander angeordneten parallelen Reinigungswalzen,
einem über den Walzen längsliegenden Doppelwassertank bestehend aus einem Reinigungswassertank
und einem Schmutzwassertank, zwei als Antrieb für die Räder dienende Elektromotoren
und zwischen dem Reinigungswassertank und dem Schmutzwassertank angebrachten elektronischen
Modulen für den Antrieb der Räder und zur automatischen Steuerung des Reinigungsroboters,
dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Walzen zur Harzreinigung mit je einem Fliess umhüllt sind, die an ihren
Enden mit einem Klettverschluss befestigt werden.
3. Verfahren zum Trocken und Nassreinigen von Sporthallenböden vorzugsweise mittels eines
Roboters gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Reinigungsverfahren das tägliche "Stossen" einer Sporthallenfläche und die
Nassreinigung in einem Arbeitsgang ohne manuelle Bedienung erfolgt.
4. Verfahren zum Harzreinigen von Sporthallenböden mittels eines Roboters gemäss Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, dass der Robotor den Sporthallenboden in Längsrichtung auf und ab pendelt und in einem
ersten Zyklus mit angehobenen Walzen Harzreinigungsmittel auf den Sporthallenboden
aufsprüht und anschliessend in einem zweiten Zyklus mit auf den Boden gepressten Walzen
die effektive Harzreinigung ausführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass alle elektronischen Daten für den Betrieb des Reinigungsroboters mittels Funk oder
Infrarot zwischen einem zentralen Rechner und dem Reinigungsroboter übertragen werden.