[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Plattenaufteilanlage zum Zersägen von zumindest
einem, insbesondere plattenförmigen und/oder plattenstapelförmigen, Werkstück mit
zumindest einer Sägelinie entlang der zumindest eine Sägeeinrichtung zum Zersägen
des Werkstücks verfahrbar ist und mit einem Zuführbereich zum Zuführen des zu zersägenden
Werkstücks zur Sägelinie. Weiters betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Betrieb
einer Plattenaufteilanlage.
[0002] Vor allem beim automatisierten Aufteilen von Werkstücken in Form von Plattenmaterialien
ist es üblich, die fertig zerschnittenen Teile zu beschriften, um sie im weiteren
Produktionsprozess eindeutig identifizieren zu können. Dieses Beschriften erfolgt
beim Stand der Technik im Anschluss an das Zersägen bzw. Zuschneiden durch Anbringen
von Aufdrucken oder Etiketten von Hand oder durch automatisierte Stationen. Das Anbringen
der Beschriftung von Hand ist langsam, ungenau und personalintensiv. Eine automatisierte
Station ist schnell und genau, bedeutet aber einen großen technischen Aufwand. Dabei
kommt erschwerend hinzu, dass in Folge der bei Plattenaufteilanlagen üblichen Vorgangsweise,
die Rohplatten zuerst in Streifen und diese Streifen dann quer in die Endformate zu
zersägen, die Endformate nicht kontinuierlich anfallen. Damit beim nachfolgenden Beschriften
der Endformate kein Rückstau entsteht, ist entweder ein Materialpuffer zum Zwischenlagern
der durch Zersägen hergestellten Endformate oder eine entsprechend schnelle Beschriftungsanlage
notwendig, was in Summe einen großen technischen Aufwand ausmacht.
[0003] Beim Stand der Technik ist es bekannt, die Beschriftung durch Anbringen von Etiketten,
Balkencodes oder RFID (Radio Frequency Identification) Transpondern vorzunehmen. Es
ist auch bekannt, die Beschriftung auf Lesbarkeit und Fehler zu überprüfen, indem
die Beschriftung direkt nach dem Aufbringen wieder automatisch eingelesen wird. Es
ist sogar bekannt, nicht nur die Zuschnitte, sondern auch verwertbare Reste zu beschriften.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, eine alternative Kennzeichnungsmöglichkeit
für gattungsgemäße Plattenaufteilanlagen vorzuschlagen, welche technologisch einfach
und mit vergleichsweise wenig Aufwand realisierbar ist und den Produktionsprozess
nicht verlangsamt.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass im Zuführbereich zumindest
eine Kennzeichnungseinrichtung zum Anbringen von zumindest einem Kennzeichen, vorzugsweise
von zumindest einer Beschriftung, an dem, vorzugsweise unzersägten, Werkstück angeordnet
ist.
[0006] Ein wesentlicher Grundgedanke der vorliegenden Erfindung ist somit, das Kennzeichnen
bzw. Beschriften des zu zersägenden Werkstückes nicht wie beim Stand der Technik im
Anschluss an das Zersägen, sondern im Zuführbereich und damit vor dem Zersägen des
Werkstücks durchzuführen. Die Beschriftung der Werkstücke erfolgt, vorzugsweise voll
automatisch, in einem Zuführbereich, der dem Säge- bzw. Aufteilbereich der Plattenaufteilanlage
vorgelagert ist. Dieser Zuführbereich kann ein externes, physisch von dem Aufteilbereich
mit der Sägelinie getrenntes Plattenlager, oder z.B. ein, der Sägelinie, vorzugsweise
direkt, vorgelagerter Bereich des Auflagetisches der Plattenaufteilanlage sein. Bei
beiden Varianten ist somit vorgesehen, das Werkstück vor dem Zersägen zu beschriften.
In der Regel werden dabei mehrere Kennzeichen bzw. Beschriftungen auf jedem zu zersägenden
Werkstück angebracht. Es kann aber auch der Fall sein, dass aus einem zu zersägenden
Werkstück nur ein Endformat herausgesägt wird. In diesem Fall reicht in der Regel
auch die Anbringung eines einzigen Kennzeichens. Der Einfachheit halber wird im Folgenden
meist beispielhaft von einem einzigen Kennzeichen gesprochen. In diesem Zusammenhang
wird aber darauf hingewiesen, dass dies lediglich eine sprachliche Vereinfachung ist
und es sich natürlich in der Regel meist um mehrere Kennzeichen pro Werkstück handelt,
sofern nichts Anderes angegeben ist. Kennzeichen kann dabei jedes optisch oder anderweitig
lesbare Kennzeichen sein. Dies können z.B. Beschriftungen, Balkencodes aber auch sonstige
Kennzeichen, wie z.B. Transponder sein. Die Kennzeichnung bzw. Beschriftung kann z.B.
durch Aufdrucken, Einbrennen oder auch durch Aufkleben z.B. von Etiketten oder Transpondern
oder sonstiges permanentes oder wieder lösbares Befestigen von Kennzeichen erfolgen.
Lesbar bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Kennzeichen eine Information enthält,
welche mit oder ohne gesonderte Hilfsmittel ab- oder ausgelesen werden kann. Bevorzugt
sind jedenfalls Kennzeichen wie z.B. Etiketten, welche aufgeklebt oder anderweitig
lösbar befestigt und dann, wenn sie nicht mehr benötigt werden, auch wieder abgelöst
werden können.
[0007] Bevorzugte Ausgestaltungsformen sehen vor, dass wenn die Plattenaufteilanlage genau
eine Sägelinie aufweist, die Kennzeichnungseinrichtung im Zuführbereich dieser Sägelinie
angeordnet ist. Für den Fall, dass die Plattenaufteilanlage mehrere Sägelinien aufweist,
ist günstigerweise vorgesehen, dass die Kennzeichnungseinrichtung im Zuführbereich
derjenigen Sägelinie angeordnet ist, welcher das zu zersägende Werkstück zuerst zuzuführen
ist. Gemeinsam ist diesen Ausgestaltungsformen, dass das Werkstück im, vorzugsweise
vollständig, unzersägten Zustand, also bevor der erste Schnitt durchgeführt wird,
gekennzeichnet wird. Dies sind aber nur bevorzugte Ausgestaltungsformen. Es ist genau
so gut denkbar, zuerst einzelne Schnitte am Werkstück, wie z.B. Besäumungsschnitte
durchzuführen, um erst dann die Anbringung der Kennzeichen im Zuführbereich durchzuführen.
[0008] Günstige Ausgestaltungsformen sehen vor, dass die Kennzeichnungseinrichtung einen
im Zuführbereich relativ zum zu kennzeichnenden Werkstück verfahrbar gelagerten Applikator
zum Anbringen des zumindest einen Kennzeichens an dem noch nicht zersägten Werkstück
aufweist. Der Applikator ist dabei die Einheit, die das Kennzeichen bzw. die Beschriftung
an dem Werkstück anbringt, mit anderen Worten somit die Kennzeichenanbringeinheit.
Besonders bevorzugte Ausgestaltungsformen sehen dabei vor, dass der Applikator in
zumindest zwei, vorzugsweise in drei, Raumrichtungen verfahrbar im Zuführbereich gelagert
ist. In der Regel ist eine motorische Applikatoreinrichtung zum Verfahren des Applikators
im Zuführbereich vorgesehen.
[0009] Bevorzugte Ausgestaltungsformen sehen vor, dass die Plattenaufteilanlage eine Kontrolleinrichtung
zur Steuerung der Plattenaufteilanlage und zur Vorgabe eines Schnittmusters für das
zu zersägende Werkstück aufweist und dass der Applikatorantrieb von der Kontrolleinrichtung
zur Positionierung des Applikators ansteuerbar ist. Dies ist eine besonders einfache
Art und Weise, der Applikatoreinrichtung bzw. der Kennzeichnungseinrichtung die Positionen
auf dem Werkstück mitzuteilen, an denen der Applikator das jeweilige Kennzeichen bzw.
die jeweilige Beschriftung anbringen soll.
[0010] Die Erfindung kann bei Plattenaufteilanlagen eingesetzt werden, bei denen die zu
zersägenden Werkstücke im Zuführbereich mittels Ausrichtern, Anschlägen, Paketausrichtern
und dergleichen automatisch in eine fixe Position gebracht werden. Diese Position
kann der Kontrolleinrichtung zur Steuerung der Plattenaufteilanlage bekannt sein,
bzw. eingegeben werden. Die Positionierung des Applikators erfolgt dann anhand der
an sich bekannten Plattenkoordinaten. Alternativ und/oder zusätzlich kann aber auch
vorgesehen sein, dass die Kennzeichnungseinrichtung, vorzugsweise der Applikator,
zumindest einen Positionsbestimmungssensor zur Ermittelung der Position des zu zersägenden
Werkstücks im Zuführbereich aufweist, wobei vorzugsweise der Positionsbestimmungssensor
zur Übermittlung der ermittelten Position des zu zersägenden Werkstücks an die Kontrolleinrichtung
mit dieser verbunden ist. In diesem Fall wird somit zunächst die Position des Werkstücks
mittels des Positionsbestimmungssensors ermittelt. In Abhängigkeit dieser so gewonnenen
Koordinaten des Werkstücks werden dann die Positionen errechnet, an denen der Applikator
das Kennzeichen bzw. die Kennzeichen am Werkstück anbringt.
[0011] Um die Erfindung mit möglichst wenigen zusätzlichen Teilen an, an sich bekannten
Plattenaufteilanlagen realisieren zu können, sieht eine besonders bevorzugte Ausgestaltungsform
vor, dass der Applikator verfahrbar an einer Werkstücktransporteinrichtung der Plattenaufteilanlage
angeordnet ist. In diesen Ausgestaltungsformen wird die sowieso vorgesehene, verfahrbar
gelagerte Werkstücktransporteinrichtung zusätzlich auch dazu genutzt, den Applikator
verfahrbar im Zuführbereich anzuordnen. Als eine solche Werkstücktransporteinrichtung
kann z.B. ein sogenannter Abschiebewagen verwendet werden, welcher mit Abschiebedornen
ausgerüstet ist, um die Werkstücke auf einem Auflagetisch in einen Teilbereich des
Zuführbereiches zu transportieren, in dem diese von den Klemmern eines Einschubwagens
gegriffen werden können, damit der Einschubwagen anschließend das in den Klemmern
geklemmte Werkstück der Sägelinie zuführt. Als Werkstück kommen vorzugsweise einzelne
Platten, aber auch Plattenstapel in Betracht. Es kann sich aber durchaus auch um andere
zu zersägende Werkstücke handeln.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Plattenaufteilanlage zum Zersägen
von zumindest einem, insbesondere plattenförmigen und/oder plattenstapelförmigen,
Werkstück mit zumindest einer Sägelinie entlang der zumindest eine Sägeeinrichtung
zum Zersägen des Werkstücks verfahren wird und mit einem Zuführbereich, in dem das
zu zersägende Werkstück der Sägelinie zugeführt wird, sieht vor, dass im Zuführbereich
mit zumindest einer Kennzeichnungseinrichtung zumindest ein Kennzeichen, vorzugsweise
zumindest eine Beschriftung, an dem, vorzugsweise unzersägten, Werkstück angebracht
wird, vorzugsweise bevor das Werkstück zersägt wird bzw. vorzugsweise bevor das Werkstück
der Sägelinie zugeführt wird.
[0013] Bevorzugte Ausgestaltungsformen des Verfahrens sehen dabei vor, dass die Plattenaufteilanlage
von einer Kontrolleinrichtung gesteuert und ein Schnittmusters für das zu zersägende
Werkstück von der Kontrolleinrichtung vorgegeben wird, wobei ein motorischer Applikatorantrieb
zum Verfahren des Applikators im Zuführbereich von der Kontrolleinrichtung zur Positionierung
des Applikators angesteuert wird.
[0014] Zur Erläuterung weiterer bevorzugter Merkmale der Erfindung wird nachfolgend auf
die in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Variante einer erfindungsgemäß ausgestatteten Plattenaufteilanlage;
- Fig. 2
- eine zweite Variante einer erfindungsgemäß ausgestatteten Plattenaufteilanlage;
- Fig. 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer solchen Plattenaufteilanlage und
- Fig. 4
- eine Ausgestaltungsform einer Kennzeichnungseinrichtung, die bei den erfin- dungsgemäßen
Plattenaufteilanlagen gemäß der ersten drei Ausführungsbeispiele eingesetzt werden
kann.
[0015] Fig. 1 zeigt in einer schematisierten Draufsicht ein erstes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäß ausgerüsteten Plattenaufteilanlage. Den dargestellten Komponenten
kann ein hier nicht dargestelltes, aber an sich bekanntes Plattenlager vorgeschaltet
sein. In diesem Plattenlager werden die zur Plattenaufteilanlage zuzuführenden Werkstücke,
meist also Rohplatten oder Rohplattenstapel, vorkommissioniert und über die Rollenbahn
23 oder alternativ durch zumindest ein anderes Transportmittel auf den in diesem Ausführungsbeispiel
verwendeten Hebetisch 22 gefördert. Dieser Hebetisch 22 ist zusammen mit den, auf
ihm aufliegenden Werkstücken höhenverstellbar und kann als Teil des Auflagetisches
bzw. Rollentisches 21 angesehen werden. Eine Werkstücktransporteinrichtung 15 bzw.
ein Abschiebewagen ist mit günstigerweise höhenverstellbaren Abschiebedornen 16 ausgerüstet
und entlang der Führungsträger 17 in Richtung hin zur Sägelinie 2 und in die entgegengesetzte
Richtung verfahrbar. Dies ist an sich bekannt. Vom Hebetisch 22 werden die Werkstücke
1 mittels der Werkstücktransporteinrichtung 15 auf den hier als Rollentisch 21 ausgebildeten
Auflagetisch geschoben. Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich der Einschubwagen
20 dabei in der Nähe der Sägelinie 2. Die Werkstücktransporteinrichtung bzw. Abschiebewagen
15 schiebt das Werkstück 1 auf dem Rollentisch 21 so weit in Richtung Sägelinie 2,
dass das Werkstück 1 an den Paketausrichtern 18 anliegt. Die Paketausrichter 18 sind
günstigerweise federnd gelagert und können z.B. im Rollentisch 21 versenkbar und aus
diesem ausfahrbar sein. Als Werkstück 1 können z.B. eine oder mehrere Rohplatten von
der Werkstücktransporteinrichtung 15 gegen die Paketausrichter 18 geschoben werden.
Durch Anliegen an den Paketausrichtern 18 ist jedenfalls die Positionierung des Werkstücks
1 vorgegeben. Anschließend wird die Werkstücktransporteinrichtung 15 zurückgefahren
und der Einschubwagen 20 kann aus seiner Ruheposition in der Nähe der Sägelinie 2
so weit zurück gefahren werden, dass seine Klemmer 19 das Werkstück 1 greifen und
der Sägelinie 2 zuführen können. Entlang der Sägelinie 2 verfahrbar, ist die Sägeeinrichtung
3 angeordnet. Durch entsprechenden Vorschub des Einschubwagens 20 und Verfahren der
Sägeeinrichtung 3 entlang der Sägelinie 2 wird das Werkstück in entsprechende Streifen
zerteilt. Diese können maschinell oder von Hand anschließend gedreht und den Klemmern
19 wieder zugeführt werden, um hierzu orthogonale Schnitte durchzuführen. All dies
ist an sich bekannt und muss nicht weiter erläutert werden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind Einschubwagen 20 und Werkstücktransporteinrichtung 15 an denselben Führungsträgern
17 verfahrbar gelagert. Sie können im gezeigten Ausführungsbeispiel nicht aneinander
vorbeifahren. Dies muss natürlich nicht so sein, in anderen Ausgestaltungsformen können
Einschubwagen 20 und Werkstücktransporteinrichtung 15 natürlich auch so, z.B. übereinander,
angeordnet sein, dass sie übereinander hinweg bzw. aneinander vorbei gefahren werden
können.
[0016] Zur Steuerung bzw. Regelung von Einschubwagen 20, Werkstücktransporteinrichtung 15,
Abschiebedornen 16, Paketausrichtern 18, Klemmern 19 und Sägeeinrichtung 3 und gegebenenfalls
auch weiteren Komponenten der Plattenaufteilanlage ist im gezeigten Ausführungsbeispiel,
wie an sich bekannt, die Kontrolleinrichtung 8 vorgesehen. Diese stimmt die Arbeitsschritte
der einzelnen Komponenten aufeinander ab, sodass das Werkstück 1 dem für dieses Werkstück
1 vorgegebenen Schnittmuster folgend in die entsprechenden Teile bzw. Endformate zersägt
wird.
[0017] Beim Stand der Technik ist nun vorgesehen, im Anschluss an das Zersägen des Werkstücks
1 auf die einzelnen, durch den Sägevorgang erzeugten Endformate Kennzeichen wie z.B.
Etiketten aufzubringen. Dies ist aufwendig und kann durch Entstehen eines entsprechenden
Rückstaus zur Störung des Fortgangs des Produktionsprozesses bzw. des Zersägens des
nachfolgenden Werkstückes 1 führen.
[0018] Um dieses Problem zu beseitigen, sieht nun ein wesentlicher Gedanke der vorliegenden
Erfindung vor, dass das Werkstück 1 mit Kennzeichen versehen wird, bevor es der Sägelinie
1 zugeführt wird. Bevorzugt werden vollständig unzersägte Werkstücke 1 gekennzeichnet.
Es kann, wie eingangs erläutert, aber auch vorgesehen sein, dass bereits erste Schnitte
wie z.B. Besäumungsschnitte am Werkstück 1 durchgeführt werden, bevor die Kennzeichnung
stattfindet. In jedem Fall findet die Kennzeichnung aber im Zuführbereich einer Sägelinie
statt. Unabhängig von der jeweiligen Ausgestaltungsform ist jedenfalls erfindungsgemäß
vorgesehen, dass zumindest eine Kennzeichnungseinrichtung 5 zum Anbringen von zumindest
einem Kennzeichen, vorzugsweise von zumindest einer Beschriftung, an dem, vorzugsweise
vollständig unzersägten, Werkstück 1 im Zuführbereich 4 angeordnet ist. Der Zuführbereich
4 umfasst dabei grundsätzlich den Bereich, durch den das zu zersägende Werkstück 1
geführt wird, bevor es der Sägelinie 2, vorzugsweise erstmals, zugeführt wird. Im
gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst der Zuführbereich 4 den Maschinen- bzw. Rollentisch
21, den Hebetisch 22 und auch die Rollenbahn 23. In weiterführenden Ausgestaltungsformen
kann auch das, der Rollenbahn 23 vorgelagerte, bereits erwähnte Plattenlager, dem
Zuführbereich 4 zugeordnet werden. Jedenfalls ist gemäß der Erfindung vorgesehen,
dass die Kennzeichnung in diesem Zuführbereich 4 oder einem Teilbereich davon, und
damit in der Regel zumindest vor dem vollständigen Zersägen des Werkstücks 1 stattfindet.
Im konkret in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die Kennzeichnung an dem
auf dem Hebetisch 22 liegenden Werkstück 1. Zur Anbringung der Kennzeichen am Werkstück
1 ist die Kennzeichnungseinrichtung 5 vorgesehen. Diese weist den relativ zum Werkstück
1 im Zuführbereich 4 verfahrbar gelagerten Applikator 6 auf. Beim Applikator 6 kann
es sich grundsätzlich um einen Drucker oder um eine Brenneinrichtung oder dergleichen
handeln, welche einen entsprechenden Aufdruck, vorzugsweise eine Beschriftung, als
Kennzeichen auf dem Werkstück 1 aufbringt. Bevorzugt ist jedoch wie im gezeigten Ausführungsbeispiel
vorgesehen, Kennzeichen auf die Werkstücke 1 aufzubringen, welche von diesen, wenn
sie nicht mehr benötigt werden, wieder abgelöst werden können. Als Beispiel für solche,
wieder ablösbare Kennzeichen sind Etiketten 12 zu nennen. Dabei kann es sich um mit
dem Auge oder mit Maschinen lesbare optische Kennzeichnungen handeln. Die Etiketten
12 können z.B. aber auch entsprechende Transponder oder dergleichen aufweisen, welche
über entsprechende Maschinen auslesbar sind.
[0019] In den gezeigten Ausführungsbeispielen gemäß der Fig. 1 bis 4 handelt es sich um
lesbare Etiketten. Diese können eine von Mensch lesbare und/oder maschinenlesbare
Schrift oder dergleichen aufweisen. Zur Ausgabe dieser Etiketten 12 ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 eine stationär, hier am Führungsträger 17, angeordnete
Etikettenausgabeeinrichtung 14 vorgesehen. Diese kann bereits fertig vorgedruckte
Etiketten 12 ausgeben. Günstiger ist jedoch, wenn die Etikettenausgabeeinrichtung
14 eine Druck- oder sonstige Beschriftungs- oder Codierungseinrichtung aufweist, welche
die notwendigen Kennzeichnungen auf den Etiketten anbringt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist jedenfalls vorgesehen, dass einzelne Etiketten 12 erzeugt und von der Etikettenausgabeeinrichtung
14 ausgegeben werden. Diese ausgegebenen Etiketten 12 werden dann im gezeigten Ausführungsbeispiel
einzeln von dem Applikator 6 der Kennzeichnungseinrichtung 5 aufgenommen. Anschließend
wird der Applikator 6 im gezeigten ersten Ausführungsbeispiel von einem motorischen
Applikatorantrieb 7 an die entsprechende Stelle, auf der das Etikett auf das Werkstück
1 aufgebracht werden soll, verfahren. Anschließend erfolgt der Appliziervorgang, bei
dem das Etikett 12 an dem Werkstück 1 angebracht wird. Anschließend fährt der Applikator
6 wieder zur Etikettenausgabeeinrichtung 14 zurück, um das nächste Etikett 12 abzuholen.
Dieser Vorgang wird so lange wiederholt, bis alle Etiketten 12 auf dem Werkstück 1
an den entsprechenden Positionen angebracht bzw. aufgeklebt sind. Der Vollständigkeit
halber wird darauf hingewiesen, dass diese Vorgehensweise in verschiedensten Ausgestaltungsformen
auch modifiziert werden kann. So ist es denkbar, mehrere Etiketten 12 gleichzeitig
aufzugreifen, sodass der Applikator 6 nicht nach Aufbringen jedes Etiketts 12 wieder
zur Etikettenausgabeeinrichtung 14 zurückfahren muss. Abweichend hiervon ist es natürlich
auch möglich, den Applikator 6 mit entsprechenden Druck- oder sonstigen Kennzeichnungseinrichtungen
zu versehen, welche das Etikett 12 oder das Werkstück direkt kennzeichnen.
[0020] Wie eingangs bereits erwähnt und in diesem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 auch
realisiert, ist der Applikator 6 günstigerweise in zumindest zwei, hier in drei, Raumrichtungen
verfahrbar im Zuführbereich 4 gelagert. Diese Art der Lagerung ist im ersten Ausführungsbeispiel
realisiert, indem der Applikator 6 bzw. die gesamte Kennzeichnungseinrichtung 5 an
der Werkstücktransporteinrichtung 15 gelagert und mit dieser verfahrbar ist. Die Bewegung
des Applikators 6 in den Richtungen parallel zu den Führungsträgern 17 erfolgt dabei
durch entsprechendes Verfahren der Werkstücktransporteinrichtung 15. Die Bewegung
orthogonal zu dieser Richtung zwischen den beiden Führungsträgern 17 erfolgt durch
Verfahren der Kennzeichnungseinrichtung 5 bzw. des Applikators 6 entlang der Werkstücktransporteinrichtung
15. Die dritte Bewegungsrichtung wird realisiert, indem der Applikator 6 auf das Werkstück
1 abgesenkt und von diesem wieder angehoben werden kann. Diese Bewegung erfolgt in
einer Richtung, welche orthogonal zu den ersten beiden Bewegungsrichtungen ist. Ein
Beispiel, wie eine solche Kennzeichnungseinrichtung 5 konkret ausgeführt sein kann,
wird weiter unten anhand von Fig. 4 geschildert.
[0021] Die Steuerung der Bewegung der Kennzeichnungseinrichtung 5 bzw. des Applikators 6
erfolgt in allen gezeigten Ausführungsbeispielen mittels der Kontrolleinrichtung 8,
welche auch zur Ansteuerung der anderen Komponenten der Plattenaufteilanlage vorgesehen
ist. In diese werden günstigerweise vorab die Positionen an denen die Kennzeichnung
auf dem Werkstück 1 aufzubringen sind, eingelesen. Durch entsprechende Steuerbefehle
seitens der Kontrolleinrichtung 8 an die Etikettenausgabeeinrichtung 14 und die Kennzeichnungseinrichtung
5, werden dann die Kennzeichen bzw. die Etiketten 12 entsprechend erstellt und an
die richtige Position auf dem Werkstück 1 im Zuführbereich 4, bzw. hier auf dem Hebetisch
22 gebracht. Die Position des Werkstücks 1 im Zuführbereich 4 kann dabei in einer
ersten Gruppe von Ausführungsformen, z.B. durch das Vorsehen entsprechender Anschläge
gegen die das Werkstück vor dem Beschriften gedrückt wird, als vorbekannt angenommen
werden. Alternativ hierzu ist es auch möglich, die Kennzeichnungseinrichtung 5, vorzugsweise
den Applikator 6, mit zumindest einem Positionsbestimmungssensor 9 auszurüsten, welcher
die Position des zu zersägenden Werkstücks 1 im Zuführbereich 4 ermittelt. Dieser
Positionsbestimmungssensor 9 ist in Fig. 4 gezeigt und steht günstigerweise ebenfalls
mit der Kontrolleinrichtung 8 im Datenaustausch. Es können natürlich auch andere Formen
der Positionsbestimmung des Werkstücks eingesetzt werden.
[0022] Das Kennzeichnen eines auf dem Hebetisch 22 aufliegenden Werkstücks 1 erfolgt günstigerweise
in dem Zeitraum, in dem ein anderes, zuvor gekennzeichnete Werkstück 1 mit Hilfe des
Einschubwagens 20 und der Sägeeinrichtung 3 zersägt wird. Hierdurch ist es möglich,
wie im ersten Ausführungsbeispiel gezeigt, die Werkstücktransporteinrichtung 15 als
Applikatorantrieb bzw. -träger 7 zu verwenden, ohne dass hierdurch zusätzlicher Zeitbedarf
im Produktionsprozess entsteht. Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem die Werkstücktransporteinrichtung
15 während des Sägevorgangs im Wesentlichen steht, wird bei dieser Ausgestaltungsform
der Erfindung die Werkstückeinrichtung 15 in diesem Zwischenzeitraum zum Bewegen der
Kennzeichnungseinrichtung 5 genutzt. Im Anschluss an den Kennzeichnungsvorgang kann,
sobald das vorab bearbeitete Werkstück 1 vollständig zersägt worden ist, das frisch
gekennzeichnete Werkstück 1 mittels der Abschiebedorne 16 und der Werkstücktransporteinrichtung
15 so weit auf dem Rollentisch 21 zur Sägelinie 2 geschoben werden, dass anschließend,
nachdem die Werkstücktransporteinrichtung 15 zurückgefahren ist, dieses frisch gekennzeichnete
Werkstück 1 vom Einschubwagen 20 und seinen Klemmern, vorzugsweise Scherenklemmern,
19 übernommen und zum Zersägen der Sägelinie 2 zugeführt werden kann. Der Vollständigkeit
halber sei noch darauf hingewiesen, dass es sich beim Werkstück 1 um einzelne Platten,
aber auch um Plattenstapel oder um ein sonstiges Werkstück handeln kann.
[0023] Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist größtenteils identisch mit dem ersten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1. Daher kann im Wesentlichen auf die obigen Ausführungen
zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen werden. Im Unterschied zu diesem ist beim
zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2, die Etikettenausgabeeinrichtung 14 nicht
stationär, sondern gemeinsam mit der Werkstücktransporteinrichtung 15 verfahrbar an
den Führungsträgern 17 gelagert. Hieraus folgt, dass die Etikettenausgabeeinrichtung
14 in den Richtungen parallel zu den Führungsträgern 17 zusammen mit der Werkstücktransporteinrichtung
15 bzw. der Kennzeichnungseinrichtung 5 verfahren wird. Hierdurch verkürzen sich die
Wege, die die Kennzeichnungseinrichtung 5 zurücklegen muss, um ein neues Etikett 12
von der Etikettenausgabeeinrichtung 14 abzuholen.
[0024] Abweichend von diesem Ausführungsbeispiel kann natürlich auch vorgesehen sein, dass
die Etikettenausgabeeinrichtung 14 direkt in den Applikator 6 integriert ist und mit
diesem gemeinsam verfahren wird.
[0025] Fig. 3 zeigt eine Ausgestaltungsvariante, bei der die Werkstücke 1 dem Einschubwagen
20 nicht mittels der Werkstücktransporteinrichtung 15 und den Abschiebedornen 16 sondern
einzeln mittels des Vakuumwagens 26 und der Vakuumgreifer 27 zugeführt werden. Die
auf dem Hebetisch 22 aufliegenden Werkstücke 1 werden hierzu von den Vakuumgreifern
27 angesaugt und dann mittels des Vakuumwagens 26 in den Bereich zwischen den Ausrichtern
24 und den Anschlägen 28 gebracht und dort abgelegt. Der Teilbereich des Zuführbereichs
4 zwischen den Anschlägen 28 und den Ausrichtern 24 kann auch als Richttisch bezeichnet
werden. Anschließend wird durch entsprechendes Bewegen der Ausrichter 24 das Werkstück
1 an die Anschläge 28 angedrückt und so ausgerichtet, oder mittels der Ausrichter
24 in eine definierte Position geschoben, ohne dass hierfür Anschläge 28 benötigt
werden. In dem Zeitraum, in dem die Anschläge 28 und die Ausrichter 24 nicht benötigt
werden, können sie im gezeigten Ausführungsbeispiel unter den Auflagetisch bzw. Rollentisch
21 abgesenkt oder alternativ auch über diesen angehoben werden. Auf dem so ausgerichteten
Werkstück 1 werden dann anschließend mittels der Kennzeichnungseinrichtung 5 mit dem
Applikator 6 die entsprechenden Kennzeichnungen des Werkstücks 1 durchgeführt. Dies
erfolgt im Wesentlichen wie anhand von Fig. 1 geschildert. Auch in diesem Ausführungsbeispiel
ist eine Etikettenausgabeeinrichtung 14 vorgesehen, welche hier stationär am Führungsträger
17 angeordnet ist. Von dieser Etikettenausgabeeinrichtung 14 werden die Etiketten
12 vom Applikator 6 übernommen und an den vorgesehenen Stellen am Werkstück 1 angebracht,
bzw. auf dieses aufgeklebt. Im Unterschied zu den vorab geschilderten Ausführungsbeispielen
ist hier die Kennzeichnungseinrichtung 5 mit dem Applikator 6 aber nicht an einer
Werkstücktransporteinrichtung 15, sondern an einem gesonderten Applikatorwagen 25
verfahrbar gelagert. Der Applikatorwagen 25 kann in Richtungen parallel zu den Führungsträgern
17 verfahren werden. Weiters ist die Kennzeichnungseinrichtung 5 verfahrbar entlang
des Applikatorwagens 25 gelagert. Das Absenken und Anheben in die dritte Raumrichtung
erfolgt wie bei den ersten beiden Ausführungsbeispielen.
[0026] Anschließend an die so erfolgte Kennzeichnung im Zuführbereich 4 kann dann der Einschubwagen
20 zusammen mit seinen Klemmern 19 so weit zurückgefahren werden, dass er das frisch
gekennzeichnete Werkstück 1 greifen kann. Es ist aber auch möglich, zunächst im Bereich
zwischen den Ausrichtern 24 und den Anschlägen 28 einen Stapel von entsprechend gekennzeichneten
Werkstücken 1 zu bilden, der dann gemeinsam vom Einschubwagen 20 der Sägelinie 2 zugeführt
wird. Voraussetzung hierzu ist natürlich, dass die Schnittmuster der Werkstücke 1
dabei entsprechend übereinstimmen.
[0027] Auch im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 erfolgt der Kennzeichnungsvorgang mittels
der Kennzeichnungseinrichtung 5 günstigerweise innerhalb desjenigen Zeitraums, den
die Sägeeinrichtung 3 und der Einschubwagen 20 zum Zersägen des vorab gekennzeichneten
Werkstücks 1 benötigt, sodass durch die Kennzeichnung kein zusätzlicher Zeitaufwand
entsteht. Die Koordinierung und Steuerung des Kennzeichnungs- und Sägevorgangs erfolgt
günstigerweise wieder über eine entsprechende Kontrolleinrichtung 8, welche in Fig.
3 nicht noch einmal extra eingezeichnet wurde.
[0028] Wie anhand der vorab beschriebenen Ausführungsbeispiele gemäß der Fig. 1 bis 3 gezeigt,
kann die Etikettenausgabeeinrichtung 14 entweder stationär angeordnet sein, oder mit
der Werkstücktransporteinrichtung bzw. dem Abschiebewagen 15 mitfahren, oder direkt
mit der Kennzeichnungseinrichtung 5 bzw. mit dem Applikator 6 mitfahrend montiert
werden. Bei den stationären Varianten ergeben sich die weitesten Verfahrwege für den
Applikator 6. Dafür kann dieser sehr kompakt und leicht gebaut und die Etikettenausgabeeinrichtung
14 an einem für den Wechsel von Verbrauchsmaterial und Wartungsarbeiten optimal zugänglichen
Ort montiert werden. Bei den Varianten, bei denen die Etikettenausgabeeinrichtung
14 in einer oder beiden Achsen mitfährt, ergeben sich die kürzeren Fahrwege. Die Etikettenausgabeeinrichtung
14 muss dabei aber die Belastungen, die durch das Beschleunigen und Abbremsen beim
Positionieren entstehen, aushalten. Weiters kann sein, dass die Zugänglichkeit mittels
Podesten und Schutzabdeckungen aufwendiger ausgeführt werden muss.
[0029] Fig. 4 zeigt nun detailliert die in Fig. 1 dargestellte Anordnung von Werkstücktransporteinrichtungen,
bzw. Abschiebewagen 15, stationärer Etikettenausgabeeinrichtung 14, Querführung 30
und Kennzeichnungseinrichtung 5 mit Applikator 6. Der Applikator 6 ist modular aufgebaut.
Er wird mittels des motorischen Applikatorantriebs 7 verfahren. Dieser umfasst in
der hier gezeigten Variante ein Zahnstangengetriebe, mit dem die Werkstücktransporteinrichtung
15 entlang der Führungsträger 17 verfahren werden kann. Weiters umfasst der Applikatorantrieb
7 eine Antriebsvariante, mit der die Kennzeichnungseinrichtung 5 bzw. der Applikator
6 entlang der Werkstücktransporteinrichtung 15 verfahrbar ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
handelt es sich auch hierbei um ein Zahnstangengetriebe. Weiters umfasst der Applikatorantrieb
7 auch eine Einrichtung zum Heben und Absenken des Applikators 6, in der zu den beiden
erstgenannten Bewegungsrichtungen orthogonalen dritten Raumrichtung. Hierbei handelt
es sich im gezeigten Ausführungsbeispiel um eine pneumatische Hubeinheit 29 mit gefederter
Endlage im unteren Bereich, in dem der Applikator 6 auf das Werkstück 1 auftrifft.
Natürlich können letztendlich zur Bewegung des Applikators 6 bzw. der Kennzeichnungseinrichtung
5 alle beim Stand der Technik an sich bekannten Linearantriebe oder sonstigen Antriebsformen
verwendet werden. Unter einem motorischen Applikatorantrieb werden alle, von der händischen
Betätigung verschiedene bzw. abweichende, Arten von Antrieben verstanden.
[0030] Bevorzugte Ausgestaltungsformen der Erfindung sehen, wie auch in Fig. 4 gezeigt,
vor, dass die Kennzeichnungseinrichtung 5, vorzugsweise der Applikator 6, zumindest
eine Leseeinrichtung 10 zum Überprüfen der Lesbarkeit des auf dem Werkstück 1 angebrachten
Kennzeichens aufweist. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist diese Leseeinrichtung
10 direkt neben der Vakuumplatte 13 angeordnet. Die Vakuumplatte 13 des Applikators
6 dient zum Halten des jeweiligen Etiketts 12 bzw. sonstigen Kennzeichens. Die Etiketten
12 werden von der Etikettenausgabeeinrichtung 14 ausgegeben und im gezeigten Ausführungsbeispiel
auch bedruckt.
[0031] Damit das aufgeklebte Etikett 12 immer optimal lesbar ist, sehen günstige Ausgestaltungsformen
der Erfindung vor, dass die Kennzeichnungseinrichtung 5, vorzugsweise der Applikator
6, zumindest eine Dreheinrichtung 11 zum Drehen, vorzugsweise um 90° und/oder 180°
und/oder 270°, des Applikators 6 und/oder des Kennzeichens vor dem Aufbringen auf
dem Werkstück 1 aufweist. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 handelt es sich um eine
pneumatische Dreheinrichtung 11, mit welcher die Vakuumplatte 13 um eine Achse normal
auf das Werkstück 1 gedreht werden kann. Günstigerweise erlaubt diese Dreheinrichtung
11 ein Drehen des Applikators bzw. des Kennzeichens um 90° und/oder um 180° und/oder
um 270°.
[0032] In einer abweichenden Ausgestaltungsform kann aber auch vorgesehen sein, dass nicht
der Applikator 6 bzw. dessen Vakuumplatte 13 gedreht wird, sondern entsprechend gedreht
beschriftete Etiketten 12 von der Etikettenausgabeeinrichtung 14 erzeugt bzw. ausgegeben
werden. Dies ist z.B. möglich, wenn eine in die Etikettenausgabeeinrichtung 14 integrierte
Druckeinrichtung ein programmiertechnisches Drehen der auf die Etiketten 12 aufzudruckenden
Beschriftung erlaubt.
[0033] Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist auch der Positionsbestimmungssensor 9 an
der Kennzeichnungseinrichtung 5 angebracht. Dieser dient dazu, die Lage des zu beschriftenden
Werkstücks im Zuführbereich 4 auszumessen, falls dies notwendig ist. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel handelt es sich beim Positionsbestimmungssensor 9 um einen optischen
Lichttaster. Diese sind beim Stand der Technik in einer Vielzahl von Ausgestaltungsformen
am Markt erhältlich. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird eine Abtastung mittels
Laserlicht vorgenommen. Die beim Stand der Technik bekannten optischen Lichttaster
sind dazu geeignet, das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Werkstücks 1 in
einer vorab einstellbaren Tastweite festzustellen. Dies funktioniert aufgrund einer
hochpräzisen Hintergrundausblendung vor nahezu jedem Hintergrund. Beim Stand der Technik
bekannte Sensoren dieser Art sind so weit entwickelt, dass Form, Farbe und Oberflächenbeschaffenheit
der Objekte nahezu keinen Einfluss auf das Schaltverhalten des Positionsbestimmungssensors
9 haben. Der Schaltabstand wird entsprechend der Dicke der zu erkennenden Werkstücke
1 eingestellt. Das Antasten erfolgt dann durch Verfahren des Positionsbestimmungssensors
9 zusammen mit der Kennzeichnungseinrichtung 5 zur Kante des Werkstücks 1 bzw. über
diese hinweg. Dieser Vorgang wird an verschiedenen Stellen des Werkstücks 1 wiederholt,
womit dann die Position des Werkstücks 1 eindeutig bestimmt ist. Ist die äußere Form
der Werkstücke 1 im Wesentlichen bekannt, so können, wie z.B. bei plattenförmigen
Werkstücken, drei Messungen ausreichen, um die Lage des Werkstücks 1 eindeutig zu
erfassen. Z.B. kann es ausreichen, mittels des Positionsbestimmungssensors zwei Punkte
einer Längskante des Werkstücks 1 und ein Messpunkt an der Seitenkante des Werkstücks
1 zu bestimmen, um daraus auf die Lage des Werkstücks 1 zu schließen bzw. die Lage
daraus zu berechnen. Bei Werkstücken welche eine unregelmäßige Außenform haben, können
entsprechend mehr Messpunkte eingemessen werden, um die Lage des Werkstücks 1 festzustellen.
[0034] Wie dargelegt, können mit der, z.B. wie in den Ausführungsbeispielen ausgebildeten,
Kennzeichnungseinrichtung 5 vorhandene Ressourcen der bereits an sich bekannten Plattenaufteilanlagen,
wie z.B. Führungen, Wägen und Steuerungen, mitgenutzt werden. Dadurch ergibt sich
ein platzsparendes und kostengünstiges Beschriftungs- bzw. Kennzeichnungssystem, das
in die Plattenaufteilanlage integriert ist und teure Doppelstrukturen vermeidet. Der
an sich bekannten Kontrolleinrichtung 8 ist in der Regel der Schnittplan für jedes
Werkstück bekannt oder bekannt zu geben, sodass daraus ohne großen Mehraufwand die
entsprechenden Positionen der Beschriftung am Werkstück 1 errechnet werden können.
Auch der steuerungstechnische Zusatzaufwand zur Realisierung der Erfindung ist somit
gering. Durch die Platzierung der Kennzeichnungseinrichtung im Zuführbereich vor der
Sägelinie ergibt sich, vom zeitlichen Ablauf her gesehen, ein sehr effizientes Kennzeichnungs-
bzw. Beschriftungssystem. Das Zersägen bzw. Aufteilen und das Beschriften der Werkstücke
1 erfolgt parallel, wodurch sich keine zusätzlichen Totzeiten der Plattenaufteilanlage
ergeben.
Legende
zu den Hinweisziffern:
[0035]
- 1
- Werkstück
- 2
- Sägelinie
- 3
- Sägeeinrichtung
- 4
- Zuführbereich
- 5
- Kennzeichnungseinrichtung
- 6
- Applikator
- 7
- Applikatorantrieb
- 8
- Kontrolleinrichtung
- 9
- Positionsbestimmungssensor
- 10
- Leseeinrichtung
- 11
- Dreheinrichtung
- 12
- Etikett
- 13
- Vakuumplatte
- 14
- Etikettenausgabeeinrichtung
- 15
- Werkstücktransporteinrichtung
- 16
- Abschiebedorn
- 17
- Führungsträger
- 18
- Paketausrichter
- 19
- Klemmer
- 20
- Einschubwagen
- 21
- Rollentisch
- 22
- Hebetisch
- 23
- Rollenbahn
- 24
- Ausrichter
- 25
- Applikatorwagen
- 26
- Vakuumwagen
- 27
- Vakuumgreifer
- 28
- Anschlag
- 29
- Hubeinheit
- 30
- Querführung
1. Plattenaufteilanlage zum Zersägen von zumindest einem, insbesondere plattenförmigen
und/oder plattenstapelförmigen, Werkstück (1) mit zumindest einer Sägelinie (2) entlang
der zumindest eine Sägeeinrichtung (3) zum Zersägen des Werkstücks (1) verfahrbar
ist und mit einem Zuführbereich (4) zum Zuführen des zu zersägenden Werkstücks (1)
zur Sägelinie (2), dadurch gekennzeichnet, dass im Zuführbereich (4) zumindest eine Kennzeichnungseinrichtung (5) zum Anbringen von
zumindest einem Kennzeichen, vorzugsweise von zumindest einer Beschriftung, an dem,
vorzugsweise unzersägten, Werkstück (1) angeordnet ist.
2. Plattenaufteilanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnungseinrichtung (5) einen im Zuführbereich (4) relativ zum Werkstück
(1) verfahrbar gelagerten Applikator (6) zum Anbringen des zumindest einen Kennzeichens
an dem Werkstück (1) aufweist.
3. Plattenaufteilanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (6) in zumindest zwei, vorzugsweise in drei, Raumrichtungen verfahrbar
im Zuführbereich (4) gelagert ist.
4. Plattenaufteilanlage nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnungseinrichtung (5) einen motorischen Applikatorantrieb (7) zum Verfahren
des Applikators (6) im Zuführbereich (4) aufweist.
5. Plattenaufteilanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenaufteilanlage eine Kontrolleinrichtung (8) zur Steuerung der Plattenaufteilanlage
und zur Vorgabe eines Schnittmusters für das zu zersägende Werkstück (1) aufweist
und dass der Applikatorantrieb (7) von der Kontrolleinrichtung (8) zur Positionierung
des Applikators (6) ansteuerbar ist.
6. Plattenaufteilanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnungseinrichtung (5), vorzugsweise der Applikator (6), zumindest einen
Positionsbestimmungssensor (9) zur Ermittlung der Position des zu zersägenden Werkstücks
(1) im Zuführbereich (4) aufweist, wobei vorzugsweise der Positionsbestimmungssensor
(9) zur Übermittlung der ermittelten Position des zu zersägenden Werkstücks (1) an
die Kontrolleinrichtung (8) mit dieser verbunden ist.
7. Plattenaufteilanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnungseinrichtung (5), vorzugsweise der Applikator (6), zumindest eine
Leseeinrichtung (10) zum Überprüfen der Lesbarkeit des an dem Werkstück (1) angebrachten
Kennzeichens aufweist.
8. Plattenaufteilanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnungseinrichtung (5), vorzugsweise der Applikator (6), zumindest eine
Dreheinrichtung (11) zum Drehen, vorzugsweise um 90° und/oder 180° und/oder 270°,
des Applikators (6) und/oder des Kennzeichens vor dem Aufbringen auf dem Werkstück
(1) aufweist.
9. Plattenaufteilanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kennzeichen ein Etikett (12) ist und der Applikator (6) ein Applikator zum Anbringen
des Etiketts (12) am Werkstück (1) ist.
10. Plattenaufteilanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (6) eine Vakuumplatte (13) zum Halten des Etiketts (12) aufweist.
11. Plattenaufteilanlage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnungseinrichtung (5) eine verfahrbar oder ortsfest, vorzugsweise im
Zuführbereich (4), gelagerte Etikettenausgabeeinrichtung (14), vorzugsweise mit integriertem
Etikettenkodierer bzw. Etikettendrucker, zur Ausgabe von Etiketten (12) an den Applikator
(6) aufweist.
12. Plattenaufteilanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenaufteilanlage genau eine Sägelinie (2) aufweist und die Kennzeichnungseinrichtung
(5) im Zuführbereich (4) dieser Sägelinie (2) angeordnet ist, oder dass die Plattenaufteilanlage
mehrere Sägelinien (2) aufweist und die Kennzeichnungseinrichtung (5) im Zuführbereich
(4) derjenigen Sägelinie (2) angeordnet ist, welcher das zu zersägende Werkstück (1)
zuerst zuzuführen ist.
13. Plattenaufteilanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (6), vorzugsweise verfahrbar, an einer Werkstücktransporteinrichtung
(15) der Plattenaufteilanlage angeordnet ist.
14. Verfahren zum Betrieb einer Plattenaufteilanlage, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 13, zum Zersägen von zumindest einem, insbesondere plattenförmigen und/oder
plattenstapelförmigen, Werkstück (1) mit zumindest einer Sägelinie (2) entlang der
zumindest eine Sägeeinrichtung (3) zum Zersägen des Werkstücks (1) verfahren wird
und mit einem Zuführbereich (4), in dem das zu zersägende Werkstück (1) der Sägelinie
(2) zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Zuführbereich (4) mit zumindest einer Kennzeichnungseinrichtung (5) zumindest
ein Kennzeichen, vorzugsweise zumindest eine Beschriftung, an dem, vorzugsweise unzersägten,
Werkstück (1) angebracht wird, vorzugsweise bevor das Werkstück (1) zersägt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Plattenaufteilanlage von einer Kontrolleinrichtung (8) gesteuert und ein Schnittmuster
für das zu zersägende Werkstück (1) mittels der Kontrolleinrichtung (8) vorgegeben
wird, wobei ein motorischer Applikatorantrieb (7) zum Verfahren des Applikators (6)
im Zuführbereich (4) von der Kontrolleinrichtung (8) zur Positionierung des Applikators
(6) angesteuert wird.