(19)
(11) EP 2 253 765 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.11.2010  Patentblatt  2010/47

(21) Anmeldenummer: 10005024.4

(22) Anmeldetag:  12.05.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 7/22(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME RS

(30) Priorität: 14.05.2009 DE 102009021423

(71) Anmelder: Friedrich, Thomas
54470 Bernkastel-Kues (DE)

(72) Erfinder:
  • Friedrich, Thomas
    54470 Bernkastel-Kues (DE)

(74) Vertreter: Riebling, Peter 
Patentanwalt Postfach 31 60
88113 Lindau
88113 Lindau (DE)

   


(54) Klimatisiertes Massivdach


(57) Massivdach, bestehend aus einzelnen, selbsttragenden Betonplatten, die als Unterkonstruktion für eine Dacheindeckung dienen und einen oberen begehbaren Dachraum bilden, der bevorzugt stützenfrei ausgebildet ist, wobei das Massivdach aus schräg nach oben verlaufenden und die Dachflächen ausbildenden Klimaplatten besteht, in welche Rohrregister integriert sind, die wahlweise von einem Heiz- oder Kühlmedium durchströmt sind, und die in ihrem oberen firstnahen Bereich durch eine die beiden schräg verlaufenden Klimaplatten verbindende, weitere annähernd horizontale Klimaplatte miteinander verbunden sind, welche eine klimatisierte Decke des dadurch gebildeten Spitzbodens ausbildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein klimatisiertes Massivdach nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Massivdächer sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt geworden. Seit den fünfziger Jahren (DE 811287B) besteht das Bestreben, das Dach als Massivkonstruktion auszuführen, um eine verbesserte Schallschutzmaße, Feuerschutzdämmungen und die Möglichkeit zu erhalten, das gesamte Massivdach zu klimatisieren.

[0003] Hierbei ist es beispielsweise mit dem Gegenstand der DE 10 2004 001 875 A1 bekannt, ein sogenanntes modulares Dachsystem zu verwenden, welches jedoch nicht aus Betonschalen besteht, sondern lediglich aus Längsträgern mit dazwischen angeordneten Zwischenräumen und Dämmplatten, welche für eine Luftdurchströmung gedacht sind.

[0004] Mit der EP 0 484 612 B1 ist eine Dachtafel für geneigte Dächer bekannt geworden, die aus einem aushärtbaren Material besteht, wobei die Platte mit einer Bewehrung versehen ist und aus dieser Platte Bewehrungsträger herausstehen, die in bestimmter Weise mit den übrigen Teilen des Hauses verbunden werden. Eine Klimatisierung eines solchen Massivdaches ist jedoch nicht vorgesehen.

[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Massivdach der oben genannten Art so weiterzubilden, dass es auf einfache Weise klimatisiert werden kann.

[0006] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.

[0007] Wesentlich ist dass das Massivdach aus schräg nach oben verlaufenden und die Dachflächen ausbildenden Klimaplatten besteht, in welche Rohrregister integriert sind, die wahlweise von einem Heiz- oder Kühlmedium durchströmt sind, und die in ihrem oberen firstnahen Bereich durch eine die beiden schräg verlaufenden Klimaplatten verbindende, weitere annähernd horizontale Klimaplatte miteinander verbunden sind, welche eine klimatisierte Decke des dadurch gebildeten Spitzbodens ausbildet.

[0008] Durch die technische Lehre des Anspruches 1 ergibt sich der Vorteil, dass nun erstmals die Decke des Spitzbodens als Klimadecke ausgebildet ist, was ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Stand der Technik ist. Nachdem es in der heutigen Zeit üblich ist, spitzbodenartige Dachräume voll auszubauen und möglichst durchgängig stützenfrei auszubilden, besteht auch das Bedürfnis, in die schrägen Dachflächen möglichst groß dimensionierte Dachflächenfenster zu integrieren. Damit wird jedoch die Heiz- und Kühlleistung der die schrägen Dachflächen ausbildenden Klimaplatten stark vermindert. Um diesen Nachteil auszugleichen, sieht die Erfindung deshalb vor, auch die Deckenfläche des Spitzbodens als Klimaplatte auszubilden.

[0009] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass das Dach im Wesentlichen aus einer die oberste Geschossdecke bildenden Betonplatte besteht, die gegebenenfalls klimatisiert ist, dass sich in schrägem Winkel an diese deckenseitige Betonplatte jeweils ein längs verlaufender Ortbetontrempel anschließt, mit dem die Bewehrungselemente der deckengeschossseitigen Betonplatte aufgenommen sind und dass sich an den Ortbetontrempel schräg nach oben verlaufende und die Dachflächen ausbildende Klimaplatten anschließen, die in ihrem oberen dachseitigen Bereich durch eine die beiden schräg verlaufenden Klimaplatten verbindende weitere Klimaplatte miteinander verbunden sind.

[0010] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der wesentliche Vorteil, dass nun ein stützenfreier Innenraum für einen Dachraum geschaffen wird, denn es ist nun nicht mehr erforderlich, die oberste deckenseitige Klimaplatte mit entsprechenden Stützen gegenüber der obersten Geschossdecke abzustützen. Damit erhält man einen vollkommen freien Dachraum, der nicht von Stützen oder anderen Abstützelementen durchsetzt ist.

[0011] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der weitere Vorteil, dass nun erfindungsgemäß mindestens die schräg verlaufenden Klimaplatten und die oberste Dachseite ausbildende horizontale Klimaplatte wahlweise beheizt oder gekühlt werden können.

[0012] Damit besteht der wesentliche Vorteil, dass aufgrund der Kühlung der die den Spitzboden ausbildenden Klimaplatte es nun erstmals möglich ist, eine hohe Wärmelast, die durch eventuell in den seitlichen Kilmaplatten eingeschnittene Fensteröffnungen in den Dachraum eingetragen wird, nun in optimaler Weise zu beherrschen.

[0013] Damit werden alle Umfassungsflächen des Dachstuhls der Klimatisierung und Beheizung zugeführt, was bisher nicht bekannt war.

[0014] Es wurde erkannt, dass es nicht ausreicht, nur die seitlich verlaufenden Klimaplatten der Dachschräge zu klimatisieren, weil aufgrund von Fensterausschnitten und anderen Elementen, welche die Klimatisierung beeinträchtigen könnten, die Kühl- oder Beheizungsleistung nicht ausreicht.

[0015] Hier setzt die Erfindung ein, die zusätzlich vorsieht, dass die den Spitzboden ausbildende horizontale Klimaplatte ebenfalls zusätzlich klimatisiert ist.

[0016] In einer Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die die oberste Geschossdecke ausbildende Betonplatte auch zusätzlich als Klimaplatte ausgebildet ist.

[0017] Hierauf ist die Erfindung jedoch nicht angewiesen, in einer bevorzugten Ausführungsform wird es jedoch angestrebt. Mit der Beheizung und Kühlung der obersten, die Geschossdecke ausbildenden, horizontalen Klimaplatte ergibt sich nämlich der weitere Vorteil, dass diese Klimatisierung und Beheizung sowohl nach unten in den unteren Raum abgegeben werden kann, der sich an den Dachstuhl anschließt als auch in den Dachstuhlraum selbst.

[0018] Damit wird dieser Klimaplatte Doppelfunktion zugemessen, nämlich einerseits die Beheizung und Klimatisierung des Dachraumes und andererseits die deckenseitige Beheizung und Klimatisierung des unterhalb des Dachraumes anschließenden Raumes.

[0019] Mit der gegebenen technischen Lehre ergibt sich der weitere Vorteil, dass die den Spitzboden ausbildende Klimaplatte das Tragenelement für den Dachstuhl ist. Sie ist ein direkter Kraftschluss für die schräg sich daran anschließenden Klimaplatten der Dachschrägen, und es ist deshalb - wie eingangs erwähnt - nicht mehr erforderlich, im Dachraum selbst entsprechende Stützen und Pfetten anzuordnen.

[0020] Der weitere Vorteil bei der Verwendung dieser technischen Lehre besteht darin, dass nun auch der aus Holzsparren erstellte Dachstuhl unmittelbar über Befestigungselemente an die schräg verlaufenden Klimaplatten angeschlossen werden können und auch randseitig an die den Spitzboden anschließende Klimaplatte angeschlossen ist, ohne dass es weiterer Abstützelemente bedarf. Es ergibt sich damit eine besonders einfache Dachkonstruktion, weil die Dachsparren unmittelbar über entsprechende Befestigungspunkte an den schräg verlaufenden Klimaplatten und die den Spitzboden ausbildende Klimaplatte angeschlossen sind.

[0021] Statisch gesehen handelt es sich bei den drei erwähnten Klimaplatten (zwei schräge Klimaplatten und die den Spitzboden ausbildende Klimaplatten) um ein statisch bestimmtes Faltwerk, welches aufgrund dieser Eigenschaft keinerlei weiterer Stützmaßnahmen bedarf.

[0022] Es handelt sich also um ein selbsttragendes Bauwerk, welches über besondere Anschlusspunkte den Anschluss zwischen den einzelnen Klimaplatten erreicht.

[0023] Aufgrund der Einfachheit des erfindungsgemäßen Massivdachsystems ergibt sich auch eine besonders einfache Montage.

[0024] Erfindungsgemäß werden nämlich die Anschlusslinien zwischen den Klimaplatten mit Ortbeton ausgegossen, so dass in diesem Bereich die erfindungsgemäß vorhandenen Bewehrungselemente in dem Ortbeton aufgenommen werden. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, dass zur Montage der schräg verlaufenden Klimaplatten und die den Spitzboden ausbildenden Klimaplatte zunächst die schräg verlaufenden Klimaplatten abgestützt werden und hierbei eine Hilfskonstruktion errichtet wird, um den Ortbetonstreifen aufzubringen und die einander zugeordneten Bewehrungselemente der aneinander stoßenden Klimaplatten in den Ortbeton einzubinden.

[0025] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.

[0026] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.

[0027] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.

[0028] Es zeigen:
Figur 1:
Schnitt durch ein Massivdach nach der Erfindung
Figur 2:
die gleiche Darstellung wie Figur 1 mit Darstellung weiterer Einzelheiten
Figur 3:
die Draufsicht auf eine Abwicklung des Massivdaches nach Figur 2
Figur 4:
eine gegenüber Figur 3 vergrößerte Darstellung einer Abwicklung nach Figur 2
Figur 5:
der Schnitt gemäß Figur 1 mit Darstellung weiterer Einzelheiten
Figur 6:
der Schnitt durch eine Betonplatte mit Angabe des Anschlusses an eine daran anschließende Betonplatte
Figur 7:
die Draufsicht auf die Abwicklung der Klimaplatten gemäß den Figuren 3 und 4 mit Darstellung der Rohrregister zur Beheizung und Kühlung
Figur 8:
die Draufsicht auf eine Ausführung einer vorgefertigten Betonplatte
Figur 9:
der Längsschnitt durch die Anordnung nach Figur 8
Figur 10:
der Querschnitt durch die Anordnung nach Figur 8
Figur 11:
eine weitere Ausführungsform einer Betonplatte mit einem Fensterausschnitt
Figur 12:
Querschnitt durch die Anordnung nach Figur 11
Figur 13:
der Längsschnitt durch den Fensterausschnitt
Figur 14:
der Längsschnitt jenseits des Fensterausschnittes
Figur 15:
die Detaildarstellung der Stegbewehrung einer Betonplatte
Figur 16:
die Detaildarstellung der Bewehrung im Bereich des Ortbetontrempels
Figur 17-19:
die Darstellung der einzelnen Bewehrungselemente für die Bewehrung nach Figur 16
Figur 20:
die Detaildarstellung der oberen Anbindung zwischen der spitzbodenseitigen Klimaplatte und den schräg daran anschließenden Klimaplatten mit Darstellung der Bewehrung
Figur 21-22:
die in Figur 20 verwendeten Bewehrungselemente
Figur 23:
die Darstellung einer Montagehilfe zur Montage der Klimaplatten 2, 3
Figur 24:
Schnitt gemäß der Linie 2-2 in Figur 24 durch die Montagehilfe


[0029] In Figur 1 ist allgemein ein Massivdach 1 dargestellt, welches im Wesentlichen aus zwei schräg gegeneinander verlaufende Klimaplatten 2, 3 besteht, die in ihrem oberen Ende mit einer horizontalen, den Spitzboden ausbildenden Klimaplatte 4 miteinander verbunden sind.

[0030] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist auch die die oberste Geschossdecke ausbildende Betonplatte als Klimaplatte 5 ausgebildet. In der Beschreibungseinleitung wurde jedoch erwähnt, dass dies nicht lösungsnotwendig ist. Es würde ausreichen, diese oberste Geschossdecke als vorgefertigte Betonplatte auszubilden. Im Rahmen des vorliegenden Ausführungsbeispieles ist jedoch auch diese Betonplatte als Klimaplatte ausgebildet.

[0031] Der Begriff Klimaplatte 2-5 bedeutet stets, dass alle Klimaplatten 2-5 aus vorgefertigten Betonplatten bestehen, die mit Ortbeton ausgegossen sind und die Ausnehmungen 25 aufweisen, in welche eine Dämmung 10 eingebracht ist.

[0032] Jede Ausnehmung 25 ist als einseitig offene Ausnehmung ausgebildet.

[0033] Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dargestellt, dass beispielsweise die Klimaplatten 2, 3 jeweils eine außen liegende Dämmung 7 aufweisen, die in der jeweiligen Ausnehmung der Betonplatte eingebracht ist.

[0034] Die Klimaplatten 2, 3 sind mit ihren Bewehrungselementen in einen Ortbetontrempel 15 eingebunden, der an seiner Außenseite ebenfalls eine Dämmung 16 trägt.

[0035] Jede der Klimaplatten 2-5 weist hierbei eine solche vorgefertigte Betonplatte 6, 9 auf, welche die erwähnte Ausnehmung 25 ausbildet und ferner eine Dämmung 7, 10, die gegebenenfalls - im Falle der spitzbodenseitigen Klimaplatte 4 noch von oben mit einer Ortbetonschicht 8 abgedeckt ist.

[0036] Gleiches gilt für die fußbodenseitige Klimaplatte 5, die ebenfalls mit einer oberen Ortbetonschicht 14 abgedeckt ist, welche die dortige Dämmung 13 von oben her abdeckt.

[0037] In der linken Klimaplatte 3 ist ein Fensterausschnitt 11 angeordnet, wobei wichtig ist, dass auch im Umkreis dieses Fensterausschnittes 11 entsprechende Dämmungen 7 vorhanden sind.

[0038] Die fußbodenseitige Klimaplatte 5 weist hierbei ebenfalls eine vorgefertigte Betonplatte 12 auf, die den in Figur 2 gezeigten Aufbau zeigt.

[0039] Diese Klimaplatte 5 ist außenseitig an der Außenwand 17 aufgelegt und kann im Innenbereich auch noch auf Innenwänden 23 der Hauskonstruktion aufgelegt sein.

[0040] Wichtig ist, dass der Innenraum des Dachstuhles vollkommen stützenfrei ausgebildet ist und in optimaler Weise beheizt und klimatisiert werden kann, wie es bisher noch nicht bekannt war.

[0041] Die Figuren 2 und 3 zeigen weitere Einzelheiten des Massivdaches 1 gemäß Figur 1. Die gleichen Teile wurden mit gleichen Bezugszeichen versehen.

[0042] Hierbei ist erkennbar, dass die schrägen Klimaplatten 2, 3 über entsprechende Verbindungslinien 18 auf dem Ortbetontrempel 15 aufsitzen und mit diesem eingebunden sind, wie dies nachfolgend anhand der Figuren 16 bis 19 erläutert wird.

[0043] Ferner ist erkennbar, dass der obere Anschluss der Klimaplatten 2, 3 an die horizontale Klimaplatte 4 über Verbindungslinien 19 erfolgt, die später anhand der Figuren 20 bis 22 erläutert werden.

[0044] In Figur 2 ist auch eine Montagehilfe 20 angedeutet, die zur Montage der Klimaplatten 2, 3 in Verbindung mit der Klimaplatte 4 notwendig ist. Lediglich zu Montagezwecken wird ein Stützloch 21 verwendet, welches nachher dann abgebaut wird.

[0045] Eine gleiche Montagehilfe ist auch bel den Anschlusspunkten 18 gegeben.

[0046] Die Abwicklung der Massivdach-Konstruktion nach Figur 2 ist in Figur 3 dargestellt. Dort ist erkennbar, dass jede der Klimaplatten 2, 3, 4 aus vorgefertigten Betonplatten 6 besteht, die aus Längs- und Querrippen 6a, 6b bestehen und zwischen sich nach oben einseitig offene Ausnehmungen 25 ausbilden, die mit den vorher genannten Dämmstoffen gefüllt sind.

[0047] Die Figur 4 zeigt im Vergleich zur Figur 3, dass die aneinander anstoßenden Klimaplatten 2-4 mit Ortbetonstreifen 26 im Verbindungsbereich ausgegossen sind, wobei die Ortbetonstreifen 26 randseitige Bewehrungselemente aufnehmen, die jeweils randseitig aus den Betonplatten 6 herausragen.

[0048] Damit wird eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den aneinander anstoßenden Klimaplatten 2-4 im Bereich der einander anstoßenden Randverbindungen erreicht.

[0049] Die Figur 5 zeigt einen besonders einfachen Anschluss einer Dachkonstruktion mit Sparren 27 an eine solche Massivdach-Konstruktion nach der Erfindung. Es reicht nämlich lediglich aus, im Bereich der aneinander anstoßenden Randseiten der Klimaplatten 2, 3, 4 Befestigungspunkte 29 für die Sparren 27 zu erstellen, die somit einfach auf die Außenseite der Klimaplatten 2, 3 aufgelegt werden. Im oberen Bereich sind die Sparren mit einer üblichen holztechnischen Verbindung 28 miteinander verbunden.

[0050] Figur 6 zeigt nochmals die randseitige Verbindung von Betonplatten 6, die aneinander anstoßen. Es ist erkennbar, dass im Bereich der Anstoßfugen ein Kompriband 30 eingelegt wird und ein stirnseitiger Fugenstreifen 31 vorgesehen ist, um die Verbindung luftdicht zu gestalten.

[0051] Eventuell kann die noch verbleibende Fuge ausgeschäumt werden.

[0052] In Figur 7 ist die Abwicklung des Massivdaches entsprechend den vorigen Darstellungen gezeigt, wo ein komplettes Massivdach mit Fensterausschnitten 11 gezeigt ist. Hieraus ergibt sich der wesentliche Vorteil, denn nun ist erkennbar, dass die Rohrregister 32 in allen Klimaplatten 2, 3, 4 (und entsprechend der vorigen Darstellung auch in der fußbodenseitigen Klimaplatte 5) angeordnet sind und sich über alle Flächen erstrecken, mit Ausnahme der Flächen, die durch Fensterausschnitte 11 ausgespart sind.

[0053] Hieraus ergibt sich der besondere Vorteil der Erfindung, denn nun ist es erstmals möglich, einen kompletten Dachstuhl eines Massivdaches in optimaler Weise zu klimatisieren, was bisher nicht bekannt war. Die optimale Klimatisierung ergibt sich durch die technische Lehre, dass insbesondere auch die spitzbodenseitige Klimaplatte klimatisiert ist.

[0054] Die Figuren 8 bis 10 zeigen den Aufbau einer Betonplatte 6, wo erkennbar ist, dass jede vorgefertigte Betonplatte aus einer Plattenschicht mit darauf sich erhebenden Längs- und Querrippen 6a, 6b besteht und diese Rippen zwischen sich die Ausnehmungen 25 bilden, die von dem Dämmmaterial ausgefüllt ist.

[0055] Gleiches gilt auch für die Darstellung in den Figuren 12 bis 14, wo lediglich eine andere Art einer Betonplatte gezeigt ist, in der nämlich der Fensterausschnitt 11 angeordnet ist. Auch hier gilt die gleiche Erläuterung wie anhand der Figuren 8 bis 10 gegeben wurde.

[0056] Die Figur 10 zeigt, dass an der Betonplatte 6 randseitige Anschlussbewehrungen 33 herausstehen, die für die Einbindung der Betonplatte in den Ortbeton vorgesehen sind.

[0057] Figur 15 zeigt, dass auch die Querrippen 6b der Betonplatte mit entsprechenden Bewehrungselementen 34-37 verstärkt ist.

[0058] Hierbei ist ein bügelförmiges Bewehrungselement 34 vorgesehen, welches im Wesentlichen den Querschnitt der Querrippe 6b ausfüllt und im Bereich dieses bügelförmigen Bewehrungselementes 34 sind noch Längseisen 35 eingebaut, die auch noch im übrigen Bereich der Betonplatte als Quereisen 37 eingebaut sind.

[0059] Die Figuren 16 bis 19 zeigen die Trempelbewehrung des Ortbetontrempels 15 und die kraftschlüssige Einleitung der Kräfte der Klimaplatten 2, 3 auf den Ortbetontrempel 15.

[0060] Hierbei ist erkennbar, dass im Bereich der Betonplatte der Klimaplatte 2, 3 Bewehrungselemente der Anschlussbewehrung 33 herausschauen, die in den Ortbetontrempel 15 hineinragen, der seinerseits mit seiner Trempelbewehrung 38 diese Anschlussbewehrung 33 übergreift, um so eine vollständige Einbindung in den Ortbetontrempel 15 zu erreichen.

[0061] Gleiches gilt für die Zugbandbewehrung 39, die aus der bodenseitigen Klimaplatte 5 randseitig herausschaut und ebenfalls in den Ortbetontrempel 15 hineinreicht und dort eingebunden ist.

[0062] Die Figuren 20 bis 22 zeigen die Anschlussbewehrung im Bereich der oberen zusammenstoßenden Kanten von der spitzbodenseitigen Klimaplatte 4 in Verbindung mit den schräg sich daran anschließenden Klimaplatten 2, 3.

[0063] Dort ist ebenfalls gezeigt, dass die spitzbodenseitige Klimaplatte 2 in der Betonplatte eine Anschlussbewehrung 33 trägt, die in den Ortbetonstreifen 26 eingegossen werden, der in Figur 4 erwähnt wurde.

[0064] Es handelt sich also um eine Vielzahl von unterschiedlichen bügelförmigen und abgekröpften Bewehrungselementen 40, 41, 42, 43, die sich im Bereich dieses Ortbetonstreifens 26 treffen, dort überschneiden und mit dem Ortbeton ausgegossen sind.

[0065] Die Figuren 23 und 24 zeigen die vorher erwähnte Montagehilfe 20.

[0066] Sie besteht aus einem Kantholz 44, welches sich über die gesamte Länge des Dachstuhles erstreckt und einen oberen Ausgleich 45 trägt, der mit Montageplättchen auf Abstand zu dem oberen Kantholz 46 gehalten wird, welches Kantholz sich über die gesamte Länge des Dachstuhles erstreckt und stückweise und im Abstand mit Hilfe von Schrauben 47 an die Innenseite der schrägen Klimaplatte 2, 3 angeschraubt wird.

[0067] Zur Montage wird zunächst an die noch nicht eingebaute Klimaplatte 2, 3 das Kantholz 46 mit den Schrauben 47 angeschraubt. Alsdann wird auf dem Dachstuhl das Kantholz 46 mit hilfsweise vorhandenen Stützjochen 21 errichtet, um so ein Auflager zu erhalten. Mit Hilfe eines Kranes werden dann die Klimaplatten 2, 3 in ihre in Figur 23 dargestellte Stellung versetzt, so dass die Unterseite des Kantholzes 46 auf der Ausgleichschicht 45 kraftübertragend aufliegt und vom Kantholz 44 getragen wird.

[0068] Wenn nun die Klimaplatten 2, 3 in dieser Weise eingebaut sind, kann der Ortbetontrempel gemäß Figur 16 bis 19 angefertigt werden, ebenso wie die oberen Anschlüsse gemäß den Figuren 20 bis 22.

[0069] Der Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt in einer besonders einfachen Montage eines Massivdaches, in einer kostengünstigen Herstellung, weis es sich um vorgefertigte Klimaplatten handelt, die bereits schon mit den fertig eingebauten Rohrregistern 32 an die Baustelle verbracht werden und den Vorteil, dass man einen vollkommen stützenfreien durchgängigen Dachboden erhält, der an allen Seiten klimatisiert ist.

[0070] Durch die beschriebene Montagehilfe ergibt sich auch eine besonders einfache Montage des Massivdaches.

Zeichnungslegende



[0071] 
1
Massivdach
2
Klimaplatte (schräg)
3
Klimaplatte
4
Klimaplatte (Spitzboden)
5
Klimaplatte (Fußboden)
6
Betonplatte (vorgefertigt)
6a
Längsrippe
6b
Querrippe
7
Dämmung
8
Ortbetonschicht
9
Betonplatte (vorgefertigt)
10
Dämmung
11
Fensterausschnitt
12
Betonplatte
13
Dämmung
14
Ortbetonschicht
15
Ortbetontrempel
16
Dämmung
17
Außenwand
18
Verbindungslinie
19
Verbindungslinie
20
Montagehilfe
21
Stützjoch
22
Stützjoch
23
Innenwand
24
25
Ausnehmung
26
Ortbetonstreifen
27
Sparren
28
Verbindung
29
Befestigungspunkt (für Sparren)
30
Kompriband
31
Fugenstreifen
32
Rohrregister
33
Anschlussbewehrung
34
Bewehrungselement
35
Längseisen
36
Längseisen
37
Quereisen
38
Trempelbewehrung
39
Zugbandbewehrung
40
Bewehrungselement
41
Bewehrungselement
42
Bewehrungselement
43
Bewehrungselement
44
Kantholz
45
Ausgleich
46
Kantholz
47
Schraube



Ansprüche

1. Massivdach (1) bestehend aus einzelnen, selbsttragenden Betonplatten (6, 9, 12), die als Unterkonstruktion für eine Dacheindeckung dienen und einen oberen begehbaren Dachraum bilden, der bevorzugt stützenfrei ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Massivdach aus schräg nach oben verlaufenden und die Dachflächen ausbildenden Klimaplatten (2, 3) besteht, in welche Rohrregister (32) integriert sind, die wahlweise von einem Heiz- oder Kühlmedium durchströmt sind, und die in ihrem oberen firstnahen Bereich durch eine die beiden schräg verlaufenden Klimaplatten (2, 3) verbindende, weitere annähernd horizontale Klimaplatte (4) miteinander verbunden sind, welche eine klimatisierte Decke des dadurch gebildeten Spitzbodens ausbildet.
 
2. Massivdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Massivdach im Wesentlichen aus einer die oberste Geschossdecke bildenden Betonplatte (12) besteht, dass sich im schrägem Winkel an diese deckenseitige Betonplatte (12) jeweils ein längs verlaufender Ortbetontrempel (15) anschließt, in dem die Bewehrungselemente (33-43) der deckengeschossseitigen Betonplatte (6) aufgenommen sind und dass sich an den Ortbetontrempel (15) die die Dachflächen ausbildenden Klimaplatten (2, 3) anschließen.
 
3. Massivdach (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die den Spitzboden ausbildende horizontale Klimaplatte (4) wahlweise beheizt oder gekühlt ist.
 
4. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Klimaplatten, welche die Umfassungsfläche (2-5) des Massivdachs (1) bilden, mit einer Klimatisierung und Beheizung ausgeführt ist.
 
5. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Decke des Spitzbodens ausbildende Klimaplatte (4) auch zusätzlich den darüberliegenden Dachraum klimatisiert.
 
6. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die den Spitzboden ausbildende Klimaplatte (4) das lastübertragende Tragelement für den Dachstuhl ist.
 
7. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein direkter Kraftfluss zwischen der Klimaplatte(4) im Spitzboden und den beiden seitlich angrenzenden Klimaplatten (2, 3) stattfindet.
 
8. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der aus Holzsparren (27) erstellte Dachstuhl unmittelbar über Befestigungselemente (29) an die schräg verlaufenden Klimaplatten (2, 3) und auch randseitig an die den Spitzboden anschließende Klimaplatte (4) angeschlossen ist.
 
9. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die drei Klimaplatten (2, 3, 4) ein statisch bestimmtes Faltwerk ergeben.
 
10. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinien (18, 19) zwischen den Klimaplatten (2, 3, 4) mit Ortbeton (15, 26) ausgegossen werden, wobei die vorhandenen Bewehrungselemente (33-43) in dem Ortbeton (15, 26) aufgenommen werden.
 
11. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzelchnet, dass die die oberste Geschossdecke und damit die den Fußboden des Spitzbodens ausbildende Betonplatte (12) als Klimaplatte (5) ausgebildet ist.
 
12. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Klimaplatte (2-5) aus einer vorgefertigten Betonplatte besteht, die durch quer und längs verlaufende Rippen (6a, 6b) verstärkt ist, welche einseitig offene Ausnehmungen (25) für die Einbringung einer Dämmung (10) ausbilden.
 
13. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in den seitlichen Klimaplatten (2, 3) Fensterausschnitte (11) angeordnet sind, wobei am Umkreis des Fensterausschnittes (11) eine Dämmung (7) vorhanden ist.
 
14. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die aneinander anstoßenden Klimaplatten (2-4) mit Ortbetonstreifen (26) im Verbindungsbereich ausgegossen sind, wobei die Ortbetonstreifen (26) randseitige Bewehrungselemente aufnehmen, die jeweils randseitig aus den Betonplatten (6) herausragen.
 
15. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Anstoßfugen der Betonplatten (6) ein Kompriband (30) eingelegt wird und ein stirnseitiger Fugenstreifen (31) vorgesehen ist, um die Verbindung luftdicht zu gestalten.
 
16. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass in den Klimaplatten (2, 3, 4, 5) Rohrregister (32) angeordnet sind und sich im Wesentlichen über alle Flächen erstrecken, mit Ausnahme der Flächen, die durch Fensterausschnitte (11) ausgespart sind.
 
17. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugbandbewehrung (39), die aus der bodenseitigen Klimaplatte (5) randseitig herausschaut und ebenfalls in den Ortbetontrempel (15) hineinreicht, dort eingebunden ist.
 
18. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die Montage der dachschrägenseitigen Klimaplatten (2, 3) in Verbindung mit der spitzbodenseitigen Klimaplatte (4) eine Montagehilfe (20) eingesetzt wird.
 
19. Massivdach (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagehilfe (20) aus einem Kantholz (46) besteht, das mit den Schrauben (47) an die noch nicht eingebaute Klimaplatte (2, 3) angeschraubt ist.
 




Zeichnung









































Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente