[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solches Schloss ist beispielsweise aus der
EP 0670403 B1 bekannt. Hier ist vorgesehen, dass neben der Falle ein Taster ist, der vor die teilweise
durch das Schlossgehäuse gebildete Falzfläche des Flügels vorragt und der durch den
Rahmen bzw. ein daran angebrachten Riegeleingriff in das Schlossgehäuse zurückdrängbar
ist. Bei vorgeschlossener Falle und in das Schlossgehäuse zurückgedrücktem Taster
hingreift ein durch den Taster verschwenkbarer Hebel eine Sperrkante der Falle, so
dass diese nicht mehr in das Gehäuse zurückdrängbar ist. Durch Schlüssel- oder Drückerbetätigung
erfolgt ein Zurückschwenken des Hebels, so dass die Falle über den Drücker in das
Gehäuse zurückgedrückt werden kann.
[0003] Die bekannte Lösung ist vergleichsweise aufwendig und benötigt neben dem Taster zumindest
den Hebel und eine Reihe von weiteren Bauteilen.
[0004] Dies gilt in gleicher Weise für die aus der
EP 0378124 A1 bekannte Lösung.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine einfache und im Gebrauch sichere
Fallenverriegelung bereitzustellen, die mit wenigen Bauteilen geschaffen werden kann
und die einen nur geringen Bauraum beansprucht.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass an dem Sperrhebel ein quer zur Falle
und dem Sperrhebel verschiebbarer Sperrschieber angebracht ist, und der Sperrhebel
federkraft-beaufschlagt in seine Freigabestellung gedrängt ist und der Sperrschieber
bei in schlosseinwärts verlagerter Stellung des Tasters mit einer Sperrkante die vorgeschlossene
Falle hintergreift. Dadurch ist zum einen sichergestellt, dass ein manuelles Zurückdrücken
des Tasters nicht zu einer Fehlbedienung führt, bei der der Flügel mit festgestellter
Falle geschlossen wird, was zwangsläufig zu Beschädigungen an Falle und Rahmen führt.
Dabei besteht die Ausgestaltung aus nur wenigen Bauteilen.
[0007] Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Steuerkante an dem Sperrhebel eine Schräge
oder ein Radius ist, die an einem verlagerbaren Gehäuse des Sperrschiebers angebracht
ist. Dies gestattet eine einfache aber wirkungsvolle Ausgestaltung.
[0008] Dadurch, dass der Sperrschieber in dem Gehäuse in Sperrrichtung federbelastet und
verschiebbar gelagert ist und dass das Gehäuse in eine Freigabestellung des Sperrschiebers
federbelastet ist, erfolgt eine Überlagerung der Bewegungen. Der Sperrschieber ist
immer in die Sperrstellung federbelastet, das den Sperrschieber tragende Gehäuse wird
jedoch in der Freigabestellung so verlagert, dass der Sperrschieber bei nicht aktiviertem
Taster nicht eingreifen kann.
[0009] Wenn der Sperrschieber eine im Wesentlichen senkrecht zur Verschieberichtung der
Falle verlaufende Riegelkante aufweist, dann kann dies die Sicherheit der Sperrstellung
maximieren.
[0010] Vorzugsweise weist die Falle für den Eingriff des Sperrhebels eine besondere Sperrklinkenausnehmung
auf.
[0011] Um die Sperrstellung aufheben zu können, ist vorgesehen, dass die Sperrkinkenausnehmung
bei vorgeschlossener Falle im Schwenkbereich eines Wechselhebels liegt, der bei Schlüssel-
oder Drückerbetätigung den Sperrschieber in das Gehäuse zurückdrückt. Über dern Wechselhebel
lässt sich zumindest der Sperrhebel relativ zum Gehäuse verlagern, auch wenn der Taster
noch in das Gehäuse des Schlosses zurückgedrängt ist.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Zeichnungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt eines Schlosses, mit einer Falle in einer Ruhestellung, in der der
Flügel beispielsweise geöffnet ist,
- Fig. 2
- einen Ausschnitt nach Fig. 1, bei dem der Flügel an dem Rahmen anliegt und die Falle
in einen Riegeleingriff eingreift und gegen ein Zurückdrücken gesperrt und
- Fig. 3
- einen Ausschnitt nach Fig. 1 und 2, bei dem der Flügel an dem Rahmen anliegt und die
Falle drücker- oder schlüsselbetätigt zurückgezogen wird und die Fallensicherung aufgehoben
wird.
[0013] In der Fig. 1 ist das Schlossgehäuse des Schlosses von dem hier nur der Schlossboden
sichtbar ist mit 1 und ein Gehäusestulp mit 2 bezeichnet. Bei der in Fig. 1 dargestellten
Ruhestellung steht die Falle 3 der Stulpfläche 4 des Gehäusestulps 2 vor. Zudem ragt
ein Taster 5 ebenfalls vor die Stulpfläche 4 vor.
[0014] Dem Taster 5 ist ein quer zur Falle 3 verlagerbarer Sperrhebel 6 zugeordnet, der
aus einem Gehäuse 7 und einem Sperrschieber 8 besteht. Dabei ist das Gehäuse 7 relativ
zu dem Schlossgehäuse 1 und der Sperrschieber 8 zusätzlich relativ zu dem Gehäuse
7 verschiebbar gelagert. Das Gehäuse 7 wird durch eine Feder 9 in Richtung des Pfeils
10 kraftbeaufschlagt und dadurch von dem Fallenschwanz 11 beabstandet. Der Taster
5 ist mit einer Feder 12 ebenfalls kraftbeaufschlagt und weist an seinem dem Sperrschieber
8 zugewandten Ende ein als Schräge 13 ausgebildte Kontaktfläche auf. Auch das Gehäuse
7 des Sperrschiebers 8 ist mit einer Schräge 14 oder einem Radius versehen. In dem
Fallenschwanz 11 ist eine Sperrklinkenausnehmung 15 angebracht.
[0015] Zudem ist noch eine Nuss 16 und ein Wechselarm 17 vorgesehen, die über einen Nussarm
18 In Wirkverbindung treten können, erkennbar. Zwischen dem Sperrschieber 8 und dem
Gehäuse 7 ist eine Feder 19 wirksam, die den Sperrschieber 8 entgegengesetzt zum Pfeil
10 und in Richtung des Fallenschwanzes 11 kraftbeaufschlagt.
[0016] Das Zusammenwirken der vorstehend genannten Komponenten ergibt sich aus der Fign.
2 und 3. In der Fig. 2 soll der das Schloss aufweisende Flügel geschlossen sein und
die Falle 3 taucht in eine hier nicht dargestellt Riegelöffnung eines Riegeleingriffs
ein. Der Taster 5 stößt an eine Rahmenkante oder den Riegeleingriff an und ist entgegen
der Kraft der Feder 12 in das Innere des Schlossgehäuses 1 verlagert. Durch das Zusammenwirken
der Schrägen 13 und 14 ist der ausschließlich in oder entgegen der Richtung des Pfeils
10 verlagerbare Sperrhebel 6 bzw. das Gehäuse 7 entgegen der Federkraft der Feder
9 in Richtung des Fallenschwanzes 11 verlagert, so dass der Sperrschieber 8 mit seiner
in Richtung des Fallenschwanzes 11 weisenden Sperrkante 20 in die Sperrklinkenausnehmung
15 eintaucht. Dadurch wird in schlosseinwärts verlagerter Stellung des Tasters 5 die
Falle 3 gegen ein Rückdrücken gesperrt. Um bei einer rückstellenden Kraft auf die
Falle 3 einen maximalen Widerstand zu gewährleisten, ist der Sperrschieber 8 mit einer
im Wesentlichen senkrecht zur Verschieberichtung 22 der Falle 3 verlaufende Riegelkante
23 versehen.
[0017] In dieser Stellung wird der Sperrhebel 6 von dem Taster 5 durch dessen die Schräge
13 aufweisenden Finger 21 übergriffen und gehalten.
[0018] Aus der Fig. 3 ist ersichtlich, dass erst bei einer Betätigung des Drückers über
die Nuss 16 oder des Schlüssels über den Wechselarm 17 die Sperre der Falle 3 aufgehoben
wird. Dazu liegt die Sperrkinkenausnehmung 15 bei vorgeschlossener Falle 3 im Schwenkbereich
des Wechselarms 17, der bei Schlüssel- oder Drückerbetätigung den Sperrschieber 8
in das Gehäuse 7 zurückdrückt, so das dieser aus der Sperrklinkenausnehmung 15 herausgeführt
ist. Die Falle 3 wird über den Finger 24 des Wechselarms 17 oder einen Nussarm der
Nuss 16 zurückgezogen. Der Sperrhebel 6 bzw. der Sperrschieber 8 wird also bei der
Rückzugsbetätigung der Falle 3 über den Nussarm 18 und auch bei der Wechselbetätigung
in eine Freigabestellung verlagert.
[0019] Dadurch, dass an dem Sperrhebel 6 der quer zur Falle 3 verschiebbarer Sperrschieber
8 angebracht ist, und der Sperrhebel 6 durch die Feder 9 kraftbeaufschlagt in seine
Freigabestellung gedrängt ist, wird eine Fehlbedienung praktisch ausgeschlossen, da
sofort mit dem Loslassen des Tasters 5 dieser in die in Fig 1 dargestellte Lage gedrängt
wird und der Sperrhebel 6 seine Freigabestellung einnimmt.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Schlosshäuse
- 2
- Gehäusestulp
- 3
- Falle
- 4
- Stulpfläche
- 5
- Taster
- 6
- Sperrhebel
- 7
- Gehäuse
- 8
- Sperrschieber
- 9
- Feder
- 10
- Pfeil
- 11
- Fallenschwanz
- 12
- Feder
- 13
- Schräge
- 14
- Schräge
- 15
- Sperrklinkenausnehmung
- 16
- Nuss
- 17
- Wechselarm
- 18
- Nussarm
- 19
- Feder
- 20
- Sperrkante
- 21
- Finger
- 22
- Verschieberichtung
- 23
- Riegelkante
- 24
- Finger
1. Türschloss, insbesondere Einsteckschloss, mit zumindest einer Falle (3) und einem
mittels eines vor die Stulpfläche (4) ragenden Tasters (5) derart verlagerbaren Sperrhebel
(6), dass dieser in schlosseinwärts verlagerter Stellung die Falle (3) gegen Rückdrücken
sperrt, wobei der Sperrhebel (6) bei der Rückzugsbetätigung der Falle (3) durch eine
Drücker- oder Wechselbetätigung in eine Freigabestellung verlagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Sperrhebel (6) ein quer zur Falle (3) und dem Sperrhebel (6) verschiebbarer
Sperrschieber (8) angebracht ist, und der Sperrhebel (6) federkraft-beaufschlagt in
seine Freigabestellung gedrängt ist und der Sperrschieber (8) bei in schlosseinwärts
verlagerter Stellung des Tasters (5) mit einer Sperrkante (20) die vorgeschlossene
Falle (3) hintergreift.
2. Türschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerkante an dem Sperrhebel (6) eine Schräge (14) oder ein Radius ist, die
an einem verlagerbaren Gehäuse (7) des Sperrschiebers (8) angebracht ist.
3. Türschloss nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrschieber (8) in dem Gehäuse (7) verschiebbar gelagert ist und dass das Gehäuse
(7) in eine Freigabestellung des Sperrschiebers (8) federbelastet ist.
4. Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrschieber (8) eine im Wesentlichen senkrecht zur Verschieberichtung der Falle
(3) verlaufende Riegelkante (23) aufweist.
5. Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Falle (3) für den Eingriff des Sperrhebels (6) eine Sperrklinkenausnehmung (15)
aufweist.
6. Türschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrkinkenausnehmung (15) bei vorgeschlossener Falle (3) im Schwenkbereich eines
Wechselarms (17) liegt, der bei Schlüssel- oder Drückerbetätigung den Sperrschieber
(8) zurückdrückt.
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