[0001] Die Erfindung betrifft eine Infrarot-Strahler-Anordnung zur Trocknung einer sich
in einer Laufrichtung bewegenden Materialbahn mit mindestens einem Infrarot-Strahler
mit einem Gehäuse, das Seitenwände umfasst, die jeweils wenigstens eine Lagerung für
einen Strahlkörper besitzen, der im Inneren des Gehäuses in einer Brennkammer von
einem brennenden Fluid beheizt wird und an dessen der Materialbahn zugewandten Seite
Infrarot-Strahlung abgebbar ist.
[0002] Derartige Infrarot-Strahler in einer Infrarot-Strahler-Anordnung werden bekanntermaßen
in Systemen eingesetzt, die dem Trocken von Materialbahnen, beispielsweise Papier-
oder Kartonbahnen, dienen.
EP 0 539 278 A1 zeigt einen solchen Infrarot-Strahler. Er wird mit Gas beheizt. An Stelle von Gas
ist aber auch eine Beheizung mit flüssigen Brennstoffen möglich. In dem Infrarot-Strahler
werden Gas- und Luftströme in einer Mischkammer zu einem brennfähigen Gemisch vermischt
und dann durch eine gasdurchlässige Platte in einen Brennraum geleitet. Dort entzündet
sich das Gasgemisch und heizt einen Strahlkörper auf, der zylindrische Keramikstäbe
umfasst, die im Querschnitt eine kreisförmige Kontur aufweisen. Erreicht werden dabei
Temperaturen von 1100°C. Solche Infrarot-Strahler haben sich grundsätzlich bewährt.
Allerdings gibt es Ungleichförmigkeiten in der auf die Materialbahn übertragenen Heizleistungen
im Randbereich, also am Ende der Stäbe, obwohl bereits für einige Verbesserungen gesorgt
ist. So sind in dem in der
EP 0 539 278 A1 gezeigten Infrarot-Strahler bereits Ausdehnungsmöglichkeiten für die Stäbe vorgesehen,
die sich aufgrund der Temperaturdifferenzen im unbeheizten Zustand und im Betrieb
ergeben. Sie sind mit Spiel in einer Bohrung des Rahmens gelagert. Außerdem ist zur
Vergleichmäßigung der Wärmestrahlung zwischen dem Rand und einem mittleren Bereich
des Strahlers vorgeschlagen, am Rand eine Doppelreihe von Vorheizstäben einzusetzen.
Diese Verbesserung hat jedoch keine Auswirkung auf die Rahmenseite, in der die Enden
der Vorheizstäbe gelagert sind.
[0003] In der Regel werden mehrere solcher Infrarot-Strahler in mehreren Reihen zur Trocknung
einer vorbeilaufenden Materialbahn, in der folgenden Beschreibung auf eine Papierbahn
reduziert, eingesetzt. Dabei ergibt sich durch die fehlende Strahlfläche am Rand,
je nach Abstand der Strahler zum bestrahlten Objekt, eine ungleichmäßige Strahlungsverteilung
und somit eine ungleichmäßige Trocknungsleistung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Trocknungsleistung von Infrarot-Strahlern
über die Breite der laufenden Materialbahn zu vergleichmäßigen.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass wenigstens eine Länge des Strahlkörpers zumindest
im beheizten Zustand größer ist als der Abstand zwischen den äußeren Seitenflächen
der Seitenwände. Im Stand der Technik endet die Länge des Strahlkörpers gelagert in
einer Seitenwand des Infrarot-Strahlers. Diese Seitenwand ist relativ dick und in
der Regel aus einem Wärme isolierenden Material. Dadurch ist eine Wärmestrahlung auf
die Papierbahn in diesem Bereich beeinträchtigt, was einen Streifen weniger getrockneten
Materials hervorbringt. Die Erfindung hat diese Schwäche überwunden, indem die Strahlkörper
zumindest im beheizten Zustand seitlich außerhalb über die Seitenwände hinausstehen.
Dadurch kann auch am Rand des Infrarot-Strahlers eine zufriedenstellende Trocknungsleistung
erreicht werden. Der Bezug auf den beheizten Zustand ergibt sich dadurch, dass bei
derart großen Temperaturunterschieden zwischen beheiztem und unbeheiztem Zustand am
Strahlkörper Längenunterschiede bis zu 2,5 mm auftreten können.
[0006] Bei breiten Papierbahnen ist es vorteilhaft, wenn mehrere Infrarot-Strahler zu einer
Reihe zusammengefasst sind, die rechtwinklig zur Laufrichtung der Materialbahn verläuft.
Das ursprüngliche Problem, gemäß dem nun bei Verwendung von Infrarot-Strahlern aus
dem Stand der Technik in den Bereichen in denen zwei Infrarot-Strahler, womöglich
mit einer Fuge dazwischen und relativ dicken isolierenden Seitenwänden von beiden
Infrarot-Strahler-Seiten, aneinander angrenzen und so einen breiten Streifen unzureichend
getrockneten Papiers erzeugen würden, ist durch die Erfindung beseitigt. Gerade in
diesem Grenzbereich befinden sich nun Strahlkörper, die ihre Wärme an die Papierbahn
abgeben können.
[0007] Mit Vorteil erstrecken sich die Seitenwände im Wesentlichen in der Laufrichtung der
Materialbahn. So ist es möglich, die Haupt-Wärmeausdehnungsrichtung der Strahlkörper
in die Richtung quer zur Laufrichtung zu legen.
[0008] Vorzugsweise ist dabei der Abstand von zwei Strahlkörpern zweier benachbarter Infrarotstrahler
im beheizten Zustand kleiner als 5, bevorzugt 3 mm. Eine Fuge von dieser maximalen
Fugenbreite ist bei dem üblichen Abstand zur Papierbahn ohne störenden Einfluss. Außerdem
ist damit ein Sicherheitsabstand gewahrt, der bei den Dehnungen des Strahlkörpers
einen Druckkontakt benachbarter Strahlkörper ausschließt.
[0009] Analog ist es von besonderem Vorteil, wenn wenigstens eine Seitenwand eine Dicke
unter 5, bevorzugt unter 3 mm besitzt. Der in ihr gelagerte Strahlkörper ragt zu beiden
Seiten heraus und trocknet durch die abgegebene Infrarotstrahlung die Papierbahn.
Eine Wandstärke unter 5 mm bleibt dabei ohne störenden Einfluss auf die Gleichmäßigkeit
der Trocknung quer zur Laufrichtung der Papierbahn. Auf der anderen Seite ist die
Wandstärke für eine Lagerung des Strahlkörpers durchaus ausreichend. So ist es bevorzugt,
wenn der Strahlkörper durch einen Stab gebildet ist. Eine solche Bauform eines Strahlkörpers
hat sich bewährt. In diesem Zusammenhang sei aber auch auf die unveröffentlichte deutsche
Patentanmeldung 10 2008 041 045.4 verwiesen, die Stäbe verwendet, deren Querschnitt
nicht kreisförmig ist, sondern dessen Kontur zumindest auf einem Teilumfang streckenvergrößernde
Abweichungen, insbesondere Vertiefungen und/oder Erhöhungen, von seiner geometrischen
Grundform aufweist. Dadurch wird die abstrahlende Oberfläche des Strahlkörpers vergrößert.
Als Material seien beispielhaft Siliziumcarbid (bevorzugt), Molybdänsilizid und FeCrAl-Heizleiter-Legierungen
genannt. Falls die Fertigungsmöglichkeiten es zulassen, wäre ein Rippenrohr eine besonders
bevorzugtes Element, da sich die thermische Trägheit des Systems auf diese Weise noch
weiter verringern ließe.
[0010] Ein solcher Stab kann in einem Ausschnitt oder einer Bohrung in der Seitenwand gelagert
werden, was die Aufnahme stark vereinfacht. Ein Stab kann sich, auf diese Weise gelagert,
ausdehnen, ohne in Kontakt mit einem anderen Bauteil zu kommen.
[0011] Da ein Infrarot-Strahler mit beispielsweise nur einem Stab in Bezug auf seine Energieausbeute
zu klein bauen würde, ist es von Vorteil, wenn der Infrarotstrahler mehrere Strahlkörper
aufweist, die gemeinsam eine Abstrahlfläche bilden. Es ist ausreichend in einer Brennkammer
ein Brennfluid zu entzünden, um mehrere Strahlkörper aufzuheizen.
[0012] Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn die Seitenwände eines Infrarotstrahlers lösbar
mit dem Gehäuse verbunden sind. Dies verbessert die Wartungsmöglichkeiten. Einerseits
lässt sich beispielsweise ein verschlissener Strahlkörper gemeinsam mit den ihn lagernden
Seitenwänden rasch austauschen, was natürlich besonders vorteilhaft ist, wenn mehrere
parallele Stäbe gleichzeitig gewechselt werden können. Andererseits erleichtert es
den Zugang ins Innere des Infrarot-Strahlers.
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines bevorzugten, vereinfacht dargestellten
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben. Hierbei
zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Infra- rot-Strahler-Anordnung
mit einem Infrarotstrahler,
- Fig. 2
- Eine Ansicht auf eine Infrarot-Strahler-Anordnung mit drei Infrarot- strahlern von
Seiten der Papierbahn
- Fig. 3
- einen mit dem Buchstaben A markierten Ausschnitt aus Fig. 2 im unbeheizten Zustand,
- Fig. 4
- einen mit dem Buchstaben A markierten Ausschnitt aus Fig. 2 im beheizten Zustand.
[0014] Fig. 1 zeigt einen Infrarot-Strahler 1 für gasförmige oder flüssige Brennstoffe einer
Infrarot-Strahler-Anordnung 10. An der Rückseite dieses Strahlers befindet sich, auf
der Zeichnung nicht sichtbar, eine Öffnung, durch die brennbares Fluid, beispielsweise
Gas und Luft in eine Mischkammer gelangen, von wo sie weitergeführt werden in eine
Brennkammer 9, in der sie entzündet werden. Dort werden Strahlkörper 3 aufgeheizt,
die als Stäbe 7 mehrfach nebeneinander angeordnet sind und eine Abstrahlfläche 5 bilden.
Die aufgeheizten Strahlkörper 3 senden in der Folge Infrarot-Strahlen aus, die eine
nicht dargestellte Papierbahn trocknen.
[0015] Durch den Pfeil 11 angedeutet ist allerdings die Laufrichtung der Papierbahn. Das
Gehäuse 2 des Infrarot-Strahlers 1 umfasst Seitenwände 2a und 2b, die parallel zur
Laufrichtung 11 der Papierbahn angeordnet sind. Die Stäbe sind in den Seitenwänden
2a und 2b in den Lagerungen 6a und 6b gelagert und treten auf der Außenseite des Infrarot-Strahlers
wieder aus der jeweiligen Seitenwand aus. Die Länge des Stabes 7 ist also größer als
der Abstand zwischen den äußeren Seitenflächen 4a und 4b. Eine Infrarot-Strahlung
des Stabes auf die Papierbahn erfolgt somit auch noch im äußersten Randbereich des
Infrarot-Strahlers. Die Seitenwand ist zudem an der der Papierbahn zugewandten Seite
höchstens 5 mm dick. Auf diese Weise wird vermieden, dass ein Streifen der Papierbahn
ungetrocknet bleibt.
[0016] Die Seitenwände 2a und 2b lassen sich durch Lösen einer Halterung 12 mitsamt den
Strahlkörpern 3 leicht demontieren, so dass die Infrarot-Strahler-Anordnung 10 insgesamt
sehr wartungsfreundlich aufgebaut ist.
[0017] Fig. 2 zeigt einen die erfindungsgemäße Infrarot-Strahler-Anordnung 10 mit drei Infrarotstrahlern
1, 1', 1", die quer zur Laufrichtung der Papierbahn angeordnet sind. In der Praxis
sollte die gesamte Papierbahnbreite überdeckt sein. Im Bereich der Fuge zweier Infrarot-Strahler
ist die ausreichende Beheizung der Papierbahn üblicherweise problematisch. Dadurch,
dass bei der Erfindung die Strahlkörper 3 aber quasi aus dem Gehäuse 2 austreten und
sehr nahe beieinander liegen, liegt dieses Problem nicht mehr vor.
[0018] Die Situation kann noch weiter entschärft werden, wenn die Infrarot-Strahler-Anordnung
10 mehrere Reihen von Infrarotstrahlern 1, 1', 1" aufweist, die quer zur Laufrichtung
11 der Papierbahn angeordnet sind. In diesem Fall können die Infrarot-Strahler derart
angeordnet sein, dass die Fugen zwischen den Infrarotstrahlern von Reihe zu Reihe
nicht zueinander fluchten. Sollte die Papierbahn streifenartig in einer Infrarot-Strahlerreihe
weniger getrocknet werden, so würde dies durch die nächste Reihe wieder ausgeglichen.
[0019] In Figur 2 ist ein Ausschnitt mit dem Buchstaben A gekennzeichnet. Den Ausschnitt
findet man in Fig 3 im unbeheizten und in Fig. 4 im beheizten Zustand der Strahlkörper
3 vergrößert dargestellt. Wegen der Längenänderung der Stäbe ist der Abstand 8 zwischen
den Stäben benachbarter Infrarot-Strahler im unbeheizten Zustand deutlich größer als
im beheizten Zustand. Optimal ist die Anordnung, wenn der Abstand im beheizten Zustand
bis maximal 5, bevorzugt maximal 3 beträgt.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1, 1', 1"
- Infrarot-Strahler
- 2
- Gehäuse
- 2a, 2b
- Seitenwand
- 3
- Strahlkörper
- 4a, 4b
- äußeren Seitenfläche
- 5
- der Materialbahn zugewandte Seite, Abstrahlfläche
- 6a, 6b
- Lagerung
- 7
- Stab
- 8
- Abstand
- 9
- Brennkammer
- 10
- Infrarot-Strahler-Anordnung
- 11
- Laufrichtung Materialbahn
- 12
- Halterung
1. Infrarot-Strahler-Anordnung zur Trocknung einer sich in einer Laufrichtung (11) bewegenden
Materialbahn mit mindestens einem Infrarot-Strahler (1) mit einem Gehäuse (2), das
Seitenwände (2a, 2b) umfasst, die jeweils wenigstens eine Lagerung (6a, 6b) für einen
Strahlkörper (3) besitzen, der im Inneren des Gehäuses (2) in einer Brennkammer (9)
von einem brennenden Fluid beheizt wird und an dessen der Materialbahn zugewandten
Seite (5) Infrarot-Strahlung abgebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine Länge des Strahlkörpers (3) zumindest im beheizten Zustand größer
ist als der Abstand zwischen den äußeren Seitenflächen (4a, 4b) der Seitenwände (2a,
2b).
2. Infrarot-Strahler-Anordnung gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Infrarot-Strahler (1, 1', 1") zu einer Reihe zusammenfasst sind, die rechtwinklig
zur Laufrichtung (11) der Materialbahn verläuft.
3. Infrarot-Strahler-Anordnung gemäß Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Seitenwände (2a, 2b) im Wesentlichen in der Laufrichtung (11) der Materialbahn
erstrecken.
4. Infrarot-Strahler-Anordnung gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
dass der Abstand (8) von zwei Strahlkörpern (3) zweier benachbarter Infrarotstrahler
(1, 1') im beheizten Zustand kleiner als 5, bevorzugt kleiner als 3 mm ist.
5. Infrarot-Strahler-Anordnung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine Seitenwand (2a, 2b) eines Infrarotstrahlers (1, 1', 1") eine Dicke
unter 5, bevorzugt unter 3 mm besitzt.
6. Infrarot-Strahler-Anordnung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Strahlkörper (3) eines Infrarotstrahlers (1, 1', 1") durch einen Stab (7) gebildet
ist.
7. Infrarot-Strahler-Anordnung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass.
die Lagerung (6a, 6b) durch einen Ausschnitt oder eine Bohrung in der Seitenwand (2a,
2b) gebildet ist.
8. Infrarot-Strahler-Anordnung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Infrarotstrahler (1, 1', 1") mehrere Strahlkörper (3) aufweist, die gemeinsam
eine Abstrahlfläche (5) bilden.
9. Infrarot-Strahler-Anordnung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass.
die Seitenwände (2a, 2b) eines Infrarotstrahlers (1, 1', 1") lösbar mit dem Gehäuse
(2) verbunden sind.