[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden mindestens zweier Teilbahnen aus
Papier oder Karton innerhalb einer Papierfabrik.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Verbinden mindestens zweier Teilbahnen
aus Papier oder Karton innerhalb einer Papierfabrik.
[0003] Papier- und Kartonbahnen werden heute mit Breiten von bis zu 11.000 mm im kontinuierlichen
Betrieb hergestellt und online auf Wickelkernen zu sogenannten Mutterrollen aufgewickelt.
Dabei definiert die Warenlaufrichtung der Papier- beziehungsweise Kartonmaschine für
alle in der Papierfabrik befindlichen Maschinen und Einrichtungen die Längsrichtung
und -in horizontaler Ebene senkrecht dazu- die Querrichtung. Zur Vereinfachung der
vorliegenden Schrift wird im Weiteren an geeigneten Stellen die Längsrichtung X-Richtung,
die Querrichtung als Y-Richtung und die auf einer durch diese beiden Richtungen aufgespannten
Ebene senkrecht stehende Höhenrichtung als Z-Richtung bezeichnet.
[0004] Die Mutterrollen können nur eine begrenzte Länge der endlos produzierten Bahn aufnehmen.
Sobald die Mutterrollen ihren vorbestimmten Durchmesser erreicht haben, muss die Bahn
also getrennt werden. Während ihr so entstandenes Ende auf der Mutterrolle festgelegt
wird, muss der neue Bahnanfang mit einem neuen Wickelkern verbunden werden. Hierzu
sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt.
[0005] In der weiteren Folge, werden aus den Mutterrollen für den Endverbraucher handhabbare
Rollen gefertigt, die meist Einzelrollen oder Fertigrollen genannt werden.
[0006] Zur Vereinfachung der vorliegenden Schrift werden im Folgenden alle geschnittenen
oder ungeschnittenen, in x- oder y- Richtung, zu verbindenden, gewickelten oder ungewickelten,
Bahnabschnitte allgemein als Teilbahnen beziehungsweise Teilbahnrollen bezeichnet.
Ferner werden unter diesen Begriffen auch Hilfs- oder Armierungsmaterialien, wie Packpapierbahnen,
Folien aus Kunststoff oder Metall und der Gleichen verstanden.
[0007] Die zur Herstellung der genannten Einzelrollen erforderlichen Vorrichtungen sind
dem Fachmann ebenfalls geläufig. Sie werden im Allgemeinen Rollenschneidvorrichtungen
genannt. Auch im Zusammenhang mit der Herstellung von Einzelrollen muss die Bahn jeweils
getrennt, ihr Ende auf den fertigen Rollen festgelegt und ihr geschaffener neuer Anfang
mit einem neuen Wickelkern verbunden werden. Unter bestimmten Umständen ist es in
diesem Zusammenhang aber auch erforderlich, zwei Bahnen als solche miteinander zu
verbinden, d.h. das Ende einer "alten" Bahn am Anfang einer "neuen" Bahn zu befestigen.
Diesen Vorgang bezeichnet man als Spleißen. Er kommt in allen Phasen der Ausrüstung
von Papier und Karton zur Anwendung, z. B. beim Umrollen und Verpacken von Rollen,
also nicht nur beim vorerwähnten Rollenschneiden. Auch in Druckereien gehört das Spleißen
zu den Standardsituationen. Für derartige Spleissvorgänge gibt es im Stand der Technik
diverse Verfahrens- und Vorrichtungslösungen, denen gemein ist, dass die Bahnen miteinander
verklebt werden.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren und eine Vorrichtung zum schnellen, zuverlässigen
und kostengünstigen Verbinden von Teilbahnen bereit zu stellen.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
dass die Teilbahnen durch Vernähen an mindestens einem ihrer Randbereiche mindestens
abschnittsweise verbunden werden.
[0010] Auf diese Weise werden die innerhalb einer Papierfabrik zu verbindenden Teilbahnen
erstmals zumindest vorwiegend formschlüssig miteinander verbunden. So wird eine besonders
sichere Verbindung erzielt. Dabei kann das Verfahren weitgehend unabhängig von Umgebungseinflüssen,
wie Luftfeuchte oder Hallentemperatur, angewendet werden. Ein Vernähen kann dabei
sehr rasch vollzogen werden. Darüber hinaus müssen die Randbereiche nicht in voller
Länge vernäht werden. Es können auch lediglich abschnittsweise Verbindungen erstellt
werden. Faden oder Garnmaterial ist üblicherweise sehr preiswert und lange lagerfähig.
Des Weiteren bieten zu verwendende Faden- oder Garnspulen je nach Sorte relativ große
von beispielsweise 5000 Laufmetern bis 30.000 Laufmetern an. Solch ein hoher Vorrat
an Verbindungsmaterial reduziert die Anzahl von Stillständen, die für ein Wechseln
dieses Verbrauchsmaterials benötigt werden. Selbst wenn sich ein Stillstand zum Wechseln
des Verbindungsmaterials vermeiden lässt, wird auf diese Weise wenigstens die Anzahl
der nötigen Eingriffe und die damit verbundenen Kosten und Fehlermöglichkeiten reduziert.
Zudem müssen Nähvorrichtungen wesentlich seltener gereinigt oder gewartet werden als
Klebevorrichtungen. Auch entfällt der bauliche und steuerungstechnische Aufwand für
Ablagepositionen, wie beispielsweise Wasserbäder in denen Heißklebedüsen vor dem Austrocknen
geschützt werden.
[0011] Auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung also vollkommen gelöst.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung
und den Zeichnungen.
[0013] So ist es von Vorteil, wenn sich die Randbereiche beim Vernähen überlappen oder Stoß
an Stoß aneinander liegen.
[0014] Das Vernähen sich überlappender Randbereiche von Teilbahnen bietet den Vorteil, dass
man die Stichart vollkommen unabhängig wählen kann. Ferner können auch Teilbahnen
mit unsauberen, das heißt unbestimmten, Kantenverläufen miteinander vernäht werden.
Ein Randbeschnitt zur Erzeugung sauberer, dass heißt definierter Kantenverläufe kann
hier vor, während oder sogar erst nach dem Vernähen vorgenommen werden. Auch werden
auf diese Weise sehr gute Voraussetzungen für Verbindungen erzeugt, die unempfindlich
gegen ein ungewolltes Durchsickern von flüssigen Medien, beispielsweise Druckerfarbe
in einem eventuell später zu durchlaufenden Druckprozess, sind.
[0015] Dagegen bietet ein Vernähen von Stoß-an-Stoß liegenden Teilbahnrändern den Vorteil,
dass besonders flache Verbindungsstellen erzeugt werden können. Solche flachen Verbindungsstellen
bieten beste Voraussetzungen zum Durchlaufen weiterer maschineller Bearbeitungsprozesse.
[0016] Weiter ist es von Vorteil, wenn bei laufender Materialbahn oder im Stillstand vernäht
wird.
[0017] Das Vernähen von laufenden Teilbahnen bietet zunächst einmal beste Voraussetzungen,
um stillstandsbedingte, teure Produktionsausfälle zu vermeiden und zudem einen störungsfreien
Materialbahnfluss zu ermöglichen. Dies gilt auch dann, wenn zum Vernähen die übliche
Bahnlaufgeschwindigkeit, beispielsweise in einem Herstellungs- einem Bearbeitungs-
oder einem Wickelprozess, zur Verbindung der beteiligten Teilbahnen vorübergehend
reduziert wird.
[0018] Das Vernähen im Stillstand befindlicher Teilbahnen benötigt dagegen einen wesentlich
geringeren maschinenbaulichen und steuerungsbeziehungsweise regelungstechnischen Aufwand.
Aus diesem Grunde kann ein derartiges Verfahren mit bedeutend geringeren Anschaffungskosten
realisiert werden. Auf Grund der einfachen Umsetzbarkeit ist ein solches Verfahren
auch besonders sicher anzuwenden. Schließlich sind die zu erwartenden Stillstandszeiten
gering, da die zu verbindenden Teilbahnen sehr schnell vernäht werden können.
[0019] Mit Vorteil ist dafür gesorgt, dass mindestens eine der zu verbindenden Teilbahnen,
vorzugsweise alle beteiligten Teilbahnen, in einem Arbeitsgang mit dem Vernähen geschnitten
werden.
[0020] Auf diese Weise ist nur ein einziger Arbeitsgang zur Erzeugung einer ordentlichen
Verbindung von Teilbahnen nötig. Die benötigte Zeit für eine solche Verbindung wird
also auf ein Minimum reduziert. Auch sinkt der steuerungs- beziehungsweise regelungstechnische
Aufwand erheblich, da die geometrischen Verhältnisse zwischen Naht und Schnittkante
auch dann baulich definiert sind, wenn diese Verhältnisse in vorbestimmten Größen
eingestellt werden können. Ferner ist ein solcher, kombinierter Arbeitsschritt im
Zusammenhang mit dem Vernähen bei laufender Materialbahn besonders vorteilhaft.
[0021] Dazu ist es von besonderem Vorteil, wenn die Schnittreste auch im selben Arbeitsgang
abgeführt werden. Die Schnittreste können beispielsweise über Leitbleche in eine Pulperöffnung
abgeleitet werden oder sie können abgesaugt oder weggeblasen werden.
[0022] Wird in einem einzigen Arbeitsgang vernäht, kann es je nach Anwendungsfall von besonderem
Vorteil sein, wenn die Teilbahnen kurz vor oder kurz hinter der laufenden Nahtfront
zur Ausbildung sauberer Randbereiche und Stoßkanten geschnitten werden.
[0023] Es ist günstig, wenn zur Erzeugung der Naht wenigstens einer der folgenden Vorgehensweisen,
insbesondere eine Kombination aus mindestens zwei der folgenden Vorgehensweisen, angewendet
wird:
- mit einem Oberstich oder einem Ober- und Unterstich vernäht wird
- in einer der Nahtarten Steppstich, Zick-Zackstich, Kettenstich genäht wird
- mindestens abschnittsweise mit einer Vorschubgeschwindigkeit von mindestens 0,5 m/s,
insbesondere von mindestens 1,5 m/s, ganz insbesondere von mindestens 3 m/s vernäht
wird
- das mit einer Stichbreite zwischen 2 mm und 20 mm, insbesondere zwischen 3 mm und
14 mm, ganz insbesondere zwischen 3 mm und 10 mm vernäht wird.
- das mit einer Stichlänge zwischen 1 mm und 20 mm, insbesondere zwischen 2 mm und 12
mm, ganz insbesondere zwischen 3 mm und 6 mm vernäht wird.
[0024] Wird mit einem Ober- und Unterstich vernäht erhält man eine besonders stabile Naht,
die in der Regel auch einer Auftrennung des Nahtverlaufs, beispielsweise im Zuge einem
anschließenden Längsschneiden der vernähten Teilbahnen, standhält, ohne dass man von
einer nennenswerten Gefahr ausgehen muss, dass sich die Naht entlang ihres Verlaufs
in nennenswerten Maßen löst. Dagegen kann man bei Verwendung eines reinen Oberstichs
noch schneller und preiswerter vernähen. Auch werden der maschinenbauliche Aufwand
und damit die Investitionskosten geringer. Wird mit einem der Sticharten Steppstich,
Zick-Zackstich oder Kettenstich genäht, erzielt man die besten Verbindungsergebnisse.
Nichts desto trotz sind auch andere Sticharten fallweise mit Vorteil denkbar.
[0025] Vernäht man die Teilbahnen mindestens abschnittsweise mit einer Vorschubgeschwindigkeit
von mindestens 0,5 m/s, insbesondere von mindestens 1,5 m/s, ganz insbesondere von
mindestens 3 m/s erzielt man extrem kurze Verbindungszeiten. Will man beispielsweise
10 m breite Teilbahnen miteinander verbinden benötigt man dazu bei Erstellung einer
vollständigen Naht zwischen 20 Sekunden und unter 3,3 Sekunden. Diese Zeit reduziert
sich entsprechend, wenn nur abschnittsweise verbunden wird. Sollen beispielsweise
10 m breite Teilbahnen an nur 6 Bereichen jeweils über 50 cm verbunden werden kann
die Zeit dafür sogar unter einer Sekunde liegen, wenn die dazwischen liegenden Freiräume
sehr rasch überschritten werden.
[0026] Wird mit einer Stichbreite vernäht, die zwischen 2 mm und 20 mm, insbesondere zwischen
3 mm und 14 mm, ganz insbesondere zwischen 3 mm und 10 mm liegt, können alle der zu
verbindenden Teilbahnen von der entstehenden Naht sicher erfasst werden. Dagegen steigt
die Länge der Naht und die Anzahl der Stiche, die ohne direkte Verknüpfungsfunktion
von Stich zu Stich in derselben Teilbahn verlaufen nicht in ungewünschter Weise. Dennoch
können solche gegebenenfalls stabilisierend wirkenden Stiche in den genannten Breiten
Platz finden.
[0027] Wird mit einer Stichlänge vernäht, die zwischen 1 mm und 20 mm, insbesondere zwischen
2 mm und 12 mm, ganz insbesondere zwischen 3 mm und 6 mm liegt, wird sowohl hinsichtlich
einer gewünschten kurzen Vernähzeit, wie auch einer gewünschten Festigkeit, ein hervorragendes
Ergebnis erzielt.
[0028] Ferner ist es günstig, wenn zur Erzeugung der Naht ein Faden verwendet wird, der
wenigstens einen der folgenden Parameter, insbesondere eine Kombination aus mindestens
zwei der folgenden Parameter, erfüllt:
- die Fadenstärke zwischen 0,1 mm und 5 mm, insbesondere zwischen 0,2 mm und 1,0 mm,
ganz insbesondere zwischen 0,2 mm und 0,8 mm beträgt.
- der Faden als Bändchen ausgeführt ist und Schnittbreiten von 2 mm bis 36 mm, insbesondere
von 3 mm bis 10 mm aufweist.
- die mittlere Reißfestigkeit des Fadens zwischen 0,2 N/cm und 35 N/cm, insbesondere
zwischen 1 N/cm und 14 N/cm, ganz insbesondere zwischen 2 N/cm und 8 N/cm beträgt.
- der Faden löslich, insbesondere wasserlöslich ist
- der Faden hitzebeständig, insbesondere über 100°C, ganz insbesondere über 140°C ist.
- der Faden zumindest abschnittsweise eine mindestens temporär wirksame Beschichtung
aufweist
- der Faden mindestens teilweise aus einem Thermoplast besteht
- der Faden aus einem bastartigen Material besteht
[0029] Wird mit einer Fadenstärke vernäht, die zwischen 0,1 mm und 5 mm, insbesondere zwischen
0,2 mm und 1,0 mm, ganz insbesondere zwischen 0,2 mm und 0,8 mm liegt, erzielt man
ausreichende bis hervorragende Festigkeitsergebnisse und umgekehrt proportional dazu
hervorragend bis ausreichend flache Verbindungsstellen.
[0030] Werden zum Vernähen Fäden oder Garne verwendet, deren mittlere Reißfestigkeit zwischen
0,2 N/cm und 35 N/cm, insbesondere zwischen 1 N/cm und 14 N/cm, ganz insbesondere
zwischen 2 N/cm und 8 N/cm beträgt, erzielt man für alle möglichen Grammaturen hervorragende
Belastbarkeiten der Verbindung.
[0031] Mit besonderem Vorteil wird mit einem Faden vernäht, der löslich, insbesondere wasserlöslich
ist. Dabei wird unter dem Begriff löslich im weitesten Sinne zunächst verstanden,
dass der Faden in Verbindung mit einer Lösung, insbesondere mit Wasser oder Pulpe
(Faserstoffinsbesondere Papierbrei) zumindest soweit an Reißfestigkeit verliert, dass
ein üblicher Pulper-Rotor den Faden abschlagen kann. Im Besonderen wird unter Löslichkeit
jedoch die Zersetzungsfähigkeit eines Fadens in einer Lösung verstanden.
[0032] Die Verwendung eines solchen Fadens ist für einen eventuell nachfolgenden Wiederaufbereitungsprozess,
insbesondere bei der Stoffaufbereitung im Zusammenhang mit der Papier- oder Kartonherstellung,
von besonderem Vorteil.
[0033] Wird mit einem Faden gearbeitet, der hitzebeständig, insbesondere über 100°C, ganz
insbesondere über 140°C ist, kann die Verbindungsstelle problemlos weiterverarbeitende
Vorrichtungen durchlaufen, bei denen zumindest lokal derartige Arbeitstemperaturen
auf die Materialbahn wirksam werden können. Dazu zählen insbesondere Kalander und
Druckereimaschinen.
[0034] Ferner ist es von großem Vorteil, wenn der Faden zumindest abschnittsweise eine mindestens
temporär wirksame Beschichtung aufweist. Auf diese Weise lässt sich der Faden auf
spezielle Anforderungen konditionieren. Dabei ist es möglich, dass der Faden bereits
beschichtet auf seine Spule aufgespult worden ist, oder erst kurz vor seiner Verarbeitung
beschichtet wird. Im letzt genannten Fall kann der Faden von derselben Spule durch
unterschiedliche Beschichtungen an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden.
[0035] Es ist dabei eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Beschichtungen denkbar. Beispielsweise,
aber nicht erschöpfend können hier Schmiermittel zur Erreichung hoher Geschwindigkeiten
und/oder zur Schonung der zu verbindenden Materialbahnen und/oder zur Aufrechterhaltung
eines geschmeidigen Fadens genauso genannt werden, wie Klebemittelaufträge die beispielsweise
zur Erreichung einer zusätzlichen stoffschlüssigen Verbindung dienen. Es sind ebenso
stabilisierende oder anderweitig schützende Beschichtungen, druckfähige Beschichtungen
oder auch farbgebende Aufträge oder andere Beschichtungen denkbar.
[0036] Es kann ferner von Vorteil sein, wenn der Faden mindestens teilweise aus einem Thermoplast
besteht und so besonders gut die Voraussetzung bietet, durch thermische Behandlung
formgebend beeinflusst zu werden.
[0037] Bevorzugt wird der vernähte Faden mittels einer anschließenden Behandlung, mindestens
abschnittsweise, in eine zusätzliche stoffschlüssige Verbindung mit mindestens einer
der beteiligten Teilbahnen, gebracht.
[0038] Auf diese Weise lässt sich die Qualität, insbesondere die Festigkeit der erzeugten
Verbindung nochmals erhöhen und beispielsweise auch eine besonders glatte Oberfläche
erzeugt werden. Solche Verbindungen können auch mit besonders gut abdichtenden Eigenschaften
erzeugt werden und so besonders gut gegen äußere Einflüsse wirken. Beispielsweise
kann die Umhüllung einer fertig erzeugten Rolle in einer Verpackungsanlage einer Papierfabrik
so besonders stabil verbunden und gleichzeitig versiegelt werden.
[0039] Besteht der verwendete Faden beispielsweise aus einem Thermoplast kann er sogar mit
der Papier- oder Kartonbahn quasi verschweißt werden.
[0040] Die Aufgabe der Erfindung wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass zur Verbindung der Teilbahnen mindestens eine Nähvorrichtung vorgesehen
ist
[0041] Auf diese Weise sind die innerhalb einer Papierfabrik zu verbindenden Teilbahnen
erstmals zumindest vorwiegend formschlüssig miteinander verbindbar. So ist eine besonders
sichere Verbindung erzielbar. Dabei ist die Vorrichtung weitgehend unabhängig von
Umgebungseinflüssen, wie Luftfeuchte oder Hallentemperatur, anwendbar. Ein Vernähen
der beteiligten Teilbahnen ist dabei sehr rasch vollziehbar, zumal auch lediglich
abschnittsweise Verbindungen mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung erstellbar sind.
[0042] Faden oder Garnmaterial ist üblicherweise sehr preiswert und lange lagerfähig. Des
Weiteren bieten zu verwendende Faden- oder Garnspulen relativ große Spulenlängen für
beispielsweise 5000 Meter Verbindungslängen an. Es sind aber auch größere Spulen mit
beispielsweise 30.000 Metern aufgespulter Faden- oder Garnlängen erhältlich. Durch
solch einen hohen Vorrat an Verbindungsmaterial ist die Anzahl von Stillständen, die
für ein Wechseln dieses Verbrauchsmaterials benötigt werden, reduzierbar. Zudem müssen
Nähvorrichtungen wesentlich seltener gereinigt oder gewartet werden, als Klebevorrichtungen.
Auch entfällt der bauliche und steuerungstechnische Aufwand für Ablagepositionen,
wie beispielsweise Wasserbäder in denen Heißklebedüsen vor dem Austrocknen schützbar
sind.
[0043] Auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung also vollkommen gelöst.
[0044] Es ist von Vorteil, wenn mindestens eine der mindestens einen Nähvorrichtung bewegbar
ist, und insbesondere in ihrer Bewegungsrichtung auch ausrichtbar ist.
[0045] Mit einer bewegbaren Nähvorrichtung sind zu verbindende Teilbahnen innerhalb einer
Papierfabrik besonders gut vernähbar, da auf diese Weise der Nähprozess keinen Bewegungszwang
für die beteiligten Materialbahnen bedeutet. Das heißt, die Materialbahnen sind im
Stillstand vernähbar. Ebenso sind die Materialbahnen vernähbar, wenn ihre Laufrichtung
anderen Prozessvorgaben, etwa dem Folgen einer Herstellungs- oder Bearbeitungsvorgabe
oder der Laufrichtung eines Wickelprozesses unterliegen.
[0046] Mit besonderem Vorteil ist die Nähvorrichtung darüber hinaus in ihrer Bewegungsrichtung
ausrichtbar. Zur Vernähung laufender Materialbahnen ist der Winkel, in dem die mindestens
eine Nähvorrichtung die laufende Materialbahn überschreitet einstellbar. Damit ist
der Nähvorgang an die vorliegende Geschwindigkeit der Materialbahn, insbesondere der
Produktions- oder Wickelgeschwindigkeit, anpassbar. So sind beispielsweise laufende
Teilbahnen zur Erzeugung senkrecht zur Bewegungsrichtung verlaufender Verbindungen
mittels winkliger Ausrichtung der bewegbaren Nähvorrichtung vernähbar.
[0047] Bevorzugt ist die mindestens eine Nähvorrichtung antreibbar und insbesondere entlang
einer Traverse berührend oder berührungslos führbar.
[0048] Auf diese Weise sind hohe Produktivitäten und exakte Arbeitsergebnisse gewährleistbar.
Dazu sind stufenlose Antriebe oder Antriebe mit gestufter Leistungsabgabe denkbar.
Insbesondere kommen elektrische-, elektromagnetische-, hydraulische- oder pneumatische
Antriebe in Betracht. Eine Führung kann dabei berührend beispielsweise in einem Schienensystem,
über Rollen oder dergleichen vorgesehen sein. Zur berührungslosen Führung sind insbesondere
Magnet- oder Luftpolster denkbar. Eine berührungslose Führung kann dann beispielsweise
auch gleichzeitig als Antrieb und/oder als Regelungselement des Antriebes dienen.
[0049] Mit Vorteil ist dafür gesorgt, dass mindestens eine der mindestens einen Nähvorrichtung
mindestens eine der nachfolgenden Einrichtungen aufweist oder zumindest mit einer
solchen in Wirkverbindung steht:
- Schneideinrichtung
- Einrichtung zum Abtransport von Bahnresten, insbesondere Leitblech und/oder Saugeinrichtung
und/oder Blaseinrichtung
- Niederhalter
- Auflagebereich
- Coating-Einrichtung, insbesondere zum Schlichten /Entschlichten (Schmiermittelauftrag)
oder zum Auftrag von Klebemitteln
[0050] Auf diese Weise sind ordentliche Verbindungen von Teilbahnen in nur einem einzigen
Arbeitsgang erzeugbar. Die benötigte Zeit für eine solche Verbindung ist also auf
ein Minimum reduzierbar. Auch sinkt der steuerungs- beziehungsweise regelungstechnische
Aufwand erheblich, da die geometrischen Verhältnisse zwischen Naht und Schnittkante
auch dann baulich definiert sind, wenn diese Verhältnisse in vorbestimmten Größen
einstellbar sind. Ferner ist ein solcher, kombinierter Arbeitsschritt im Zusammenhang
mit dem Vernähen bei laufender Materialbahn besonders vorteilhaft.
[0051] Dazu ist es von besonderem Vorteil, wenn die Schnittreste auch im selben Arbeitsgang
abführbar sind. Die Schnittreste sind dazu beispielsweise über Leitbleche in eine
Pulperöffnung ableitbar. Daneben ist es ebenso denkbar, dass sie mittels einer Saugeinrichtung
absaugbar oder mittels einer Blaseinrichtung wegblasbar sind.
[0052] Die Schneideinrichtung kann dabei derart zum Nähkopf angeordnet sein, dass die Teilbahnen
kurz vor oder kurz hinter der laufenden Nahtfront zur Ausbildung sauberer Radbereiche
und Stoßkanten schneidbar sind.
[0053] Dabei sind die beteiligten Teilbahnen mittels eines Niederhalters, insbesondere in
den zu vernähenden Abschnitten, temporär fixierbar. Somit ist ein exakter Nahtverlauf
und eine besonders sauber und glatt ausgebildete Naht erzielbar. Dies gilt insbesondere
auch dann, wenn ein definierter Auflagebereich vorgesehen ist. Der Auflagebereich
kann dabei ortsfest ausgebildet sein. Mit besonderem Vorteil ist er jedoch gemeinsam
mit der Nähvorrichtung bewegbar angeordnet. Dabei ist es denkbar, dass im oder unterhalb
des Auflagebereichs Funktionselemente angeordnet sind, die mit dem Nähkopf in Wirkverbindung
stehen oder als Teil eines, für einen Ober- und Unterstich geeigneten, Nähkopfes betrachtet
werden können. Ferner ist es denkbar, dass der Auflagebereich selber durch eine, insbesondere
glatt polierte, Stahloberfläche charakterisiert ist. Es sind aber auch andere Oberflächen
möglich. Dazu können hier auch unterschiedliche Oberflächen, beispielsweise durch
austauschbare Einlagen, ausbildbar sein.
[0054] Ist daneben eine Coating-Einrichtung vorgesehen, ist der zu verarbeitende Faden auf
spezielle Anforderungen konditionierbar. Insbesondere ist es denkbar, dass die Coating-Einrichtung
als Schmiermittelauftragseinrichtung oder als Klebemittelauftragseinrichtung oder
als eine Kombination daraus ausgebildet ist. Ferner ist aber auch eine Ausbildung
als anderwärtige Beschichtungseinrichtung vorstellbar.
[0055] Es ist von Vorteil, wenn die Nähvorrichtung mindestens zwei, insbesondere bewegbare,
Nähköpfe aufweist, die beabstandet zueinander sind und mittels derer Teilbahnabschnitte,
insbesondere synchron, vernähbar sind.
[0056] Auf diese Weise sind zu vernähende Teilbahnen besonders schnell verbindbar, da jeder
Nähkopf nur einen Teil der zu erzeugenden Gesamtnahtlänge zu produzieren hat. Somit
sind Produktionseinbußen auf ein Minimum reduzierbar. Beim Vernähen stillstehender
Teilbahnen ist also die Stillstandszeit auf ein Minimum reduzierbar. Beim Vernähen
in laufender Produktion sind noch relativ hohe Materialbahngeschwindigkeiten erzielbar,
dass heißt die benötigte Absenkung der Produktionsgeschwindigkeit ist auf ein Minimum
reduzierbar.
[0057] Bevorzugt ist der Nähkopf der mindestens einen Nähvorrichtung hinsichtlich der erzeugbaren
Nahtparameter, insbesondere die Stichart, die Stichlänge, die Stichbreite, änderbar
und insbesondere auch austausch- oder wechselbar.
[0058] Auf diese Weise ist die Nähvorrichtung besonders gut an die individuellen Anforderungen
der zu vernähenden Papier- oder Kartonsorten und an deren Grammaturen anpassbar. Durch
austausch- oder wechselbare Nähköpfe ist eine hohe Wartungsfreundlichkeit und eine
rasche Wiederinbetriebnahme im Störungsfall erzielbar.
[0059] Von besonderem Vorteil ist es, wenn der Nähvorrichtung eine Einrichtung zur Weiterbehandlung
der Naht, insbesondere eine Heizvorrichtung, nachgeschaltet ist.
[0060] Dabei kann die nachgeschaltete Einrichtung zur Weiterbehandlung auch eine bauliche
Einheit mit der Nähvorrichtung bilden. Beispielsweise, aber nicht erschöpfend kann
eine solche Einrichtung als Kalander oder Heizeinrichtung ausgebildet sein. Selbstverständlich
kann auch ein Kalander gleichzeitig als Heizeinrichtung, wirksam werden, etwa wenn
mindestens eine Walze als Heizwalze ausgebildet ist. Üblicherweise wird ein Einnipkalander,
gegebenenfalls als Breitnipkalander ausgebildet, vollkommen ausreichend sein.
[0061] Auf diese Weise ist die Festigkeit der erzeugten Verbindung nochmals steigerbar und
beispielsweise auch eine besonders glatte Oberfläche erzeugbar. Dabei sind auch besonders
gut abdichtende Eigenschaften der Verbindungsnaht erzielbar. Beispielsweise ist die
Umhüllung einer fertig erzeugten Rolle in einer Verpackungsanlage einer Papierfabrik
so besonders stabil verbindbar und gleichzeitig versiegelbar.
[0062] Besteht der verwendete Faden beispielsweise aus einem Thermoplast ist er die Naht
mit der Papier- oder Kartonbahn quasi verschweißbar.
[0063] Es ist jedoch auch denkbar, dass die Einrichtung zur Nachbehandlung als Lackiereinrichtung
ausgebildet ist. Darüber hinaus ist es vorstellbar, dass durch eine solche Einrichtung
ein Klebestreifen im Bereich der Naht auf die Verbindungsstelle aufgebracht wird.
[0064] Mit Vorteil ist eine Steuerung / Regelung vorgesehen, mittels der die mindestens
eine Nähvorrichtung steuerbar / regelbar ist, und die insbesondere mit einer übergeordneten
Steuerung/Regelung verbunden ist und ganz insbesondere mit Sensoren zur Erkennung
von Teilbahnrändern, Rissen oder Fehlstellen und/oder Sensoren zur Erkennung von Bahnparametern,
insbesondere der momentanen Bahngeschwindigkeit, verbunden ist.
[0065] Auf diese Weise ist eine schnelle und sichere Handhabung der Vorrichtung gewährleistbar.
Auch ist das Bedienpersonal entlastbar und die Nähvorrichtung besonders gut in den
Umgebungsprozess einbindbar. Mittels der genannten Sensoren sind unvorhergesehene
Stillstände vermeidbar oder rasch behebbar und eine hohe Qualität der zu erzeugenden
Naht erzielbar. Dabei ist, bei Vernähen laufender Materialbahnen, insbesondere der
Nahtverlauf und die Nahtgeschwindigkeit an die momentane Bahngeschwindigkeit anpassbar.
[0066] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung(en) näher erläutert. In dieser zeigt
- Figur 1
- eine stark schematisierte Darstellung einer Nähvorrichtung und einer in Materialbahnlaufrichtung
nachgeordneten Einrichtung zur Weiterbehandlung
- Figur 2
- eine stark schematisierte Darstellung einer ausrichtbaren Nähvorrichtung
- Figur 3
- eine beispielhafte überlappende Verbindung zweier Teilbahnen
- Figur 4
- eine beispielhafte Stoß-an-Stoß Verbindung zweier Teilbahnen
[0067] In Figur 1 ist in stark schematisierter Weise eine Nähvorrichtung 1 dargestellt,
deren zentrales Element ein Nähkopf 2 bildet. In den Nähkopf 2 ist eine Coating-Einrichtung
11 integriert, mittels derer der Faden 12 optional vor seiner Verarbeitung beliebig
beschichtet werden kann. Beispielsweise ist ein Schmiermittel-, Farb-, oder Klebemittelauftrag
möglich. Dazu kann die Coating-Einrichtung 11 derart ausgebildet sein, dass die gewünschte
Beschichtungsart wählbar ist. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Coating-Einrichtung
11 austauschbar im oder am Nähkopf angebracht ist und entsprechend der gewünschten
Beschichtungsart gewechselt wird. Schließlich ist es denkbar, dass die Coating-Einrichtung
11 in preiswerteren Varianten fest angeordnet und nur für eine Beschichtungsart geeignet
ist. Natürlich ist eine Coating-Einrichtung auch nicht in allen Anwendungsfällen nötig
und kann entsprechend außer betrieb gesetzt werden oder ist fallweise gar nicht vorzusehen.
[0068] Dagegen ist es denkbar und bevorzugt, dass die Coating-Einrichtung 11 vorhanden und
derart ausgestaltet ist, das die Stärke der aufzubringenden Beschichtung in Grenzen
wählbar, insbesondere steuer- oder regelbar ist. Dazu können beispielsweise verstellbare
Düsen, einstellbare Druckvorrichtungen oder Heizelemente zur Anpassung der Viskosität
des Beschichtungsmediums vorgesehen sein.
[0069] Ferner weist der Nähkopf 2 eine Aufnahme für eine Nadel 3 auf, die den Faden 12 in
einem Verbindungsbereich 13 durch die Papier- oder Kartonbahnen führt und mit diesen
vernäht. Dabei ist die Nadel 3 zur Anpassung an die gewünschte Art ihrer Spitze oder
aus Verschleißgründen wechselbar. Denkbar ist die Verwendung von unterschiedlichst
geformten Nadelspitzen, wobei hinsichtlich minimaler Materialverdrängung optimierte
Nadelgeometrien bevorzugt sind.
[0070] Des Weiteren weist der Nähkopf 2 eine Schneideinrichtung 6 auf, die im abgebildeten
Fall als einfache Schneide ausgebildet ist und der Nadel 3 vorgeschaltet ist. Es ist
jedoch auch denkbar, dass die Schneideinrichtung 6 der Nadel 3 nachgeschaltet ist
oder sich, in Verlaufsrichtung der zu erzeugenden Naht 14 gesehen, beidseitig der
Nadel 3 Schneidelemente der Schneideinrichtung 6 befinden. Die Schneidelemente selber
können dabei unterschiedlichste Gestalten Annehmen und beispielsweise, aber nicht
erschöpfend, als rotierende Messer oder Messerpaare, gebogene Klingen oder Quetschwalzen
ausgebildet sein. Selbstverständlich sind auch thermische oder fluidgestützte Trennverfahren
denkbar. Die Schneidelemente sind aus Verschleißgründen nach bekannten Mustern wechselbar
angeordnet. In bevorzugter Weise ist auch die Schnitttiefe und der Anstellwinkel der
Schneidelemente wählbar und insbesondere steuer-oder regelbar. Bei separat angetriebenen
Schneidelemente, insbesondere rotierenden Messern oder Messerpaaren ist auch die Schnittgeschwindigkeit
steuer- oder regelbar.
[0071] Die somit aus den Randbereichen der zu vernähenden Teilbahnen 18,19 abgetrennten
Randstreifen werden über Einrichtungen 7 zum Abtransport von Bahnresten aus dem Arbeitsbereich
abgeführt. Im dargestellten Fall ist zur vereinfachten Anschauung lediglich eine solche
Einrichtung 7 dargestellt. In bevorzugten Ausführungsbeispielen sind jedoch auch pro
Nähkopf zwei solcher Einrichtungen 7 zum Abtransport von Bahnresten vorzusehen. In
der Figur 1 ist die Einrichtung 7 zum Abtransport von Bahnresten als Absaugeinrichtung
ausgeführt. Es ist jedoch auch möglich eine solche Einrichtung durch entsprechende
Blaseinrichtungen oder Leitblechsysteme oder einer sinnvollen Kombination daraus zu
realisieren. In jedem Fall ist es sinnvoll, dass die abgeführten Bahnreste in einen
Pulper oder zumindest in eine Sammelstelle geleitet werden. In dem Pulper können die
Produktionsausschuss bildenden Bahnreste wieder aufbereitet und einer vorgelagerten
Papier- oder Kartonmaschine zugeführt werden und bedeuten somit keinen stofflichen
Verlust im Papier- oder Kartonherstellungsprozess.
[0072] Ferner weist der Nähkopf 2 auch einen Sensor 5 auf, der zur Erfassung von fehlerhaften
Stellen in den zu vernähenden Teilbahnen und/oder zur Qualitätskontrolle der erzeugten
Naht dienen kann. Es ist auch vorgesehen, dass ein solcher Sensor bei einem möglichen
Fadenabriss und/oder einer fehlerhaften Fadenbeschichtung ein Störsignal ausgibt.
In besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen sind dafür mehrere separate Sensoren
5 an unterschiedlichen Stellen innerhalb und außerhalb des Nähkopfes vorgesehen. Zur
Vereinfachung der Darstellung ist jedoch nur der eine Sensor 5 gezeigt.
[0073] Unterhalb des Nähkopfes 2 ist auf der gegenüberliegenden Seite der zu vernähenden
Teilbahnen 18,19 ein Auflagebereich 9 dargestellt, der nicht explizit gezeigte Funktionselemente
beinhaltet, die mit dem Nähkopf in Wirkverbindung stehen. Der Auflagebereich 9 ist
dabei im dargestellten Fall an einer eigenen Traverse 10 auf einem bewegbaren Schlitten
gelagert und mit einem nicht dargestellten Spindel- oder Riementrieb antreibbar und
insbesondere synchron zum Nähkopf in Y- Richtung bewegbar. Auch in oder am Auflagebereich
9 können entsprechende Sensoren 5 angeordnet sein. Der Auflagebereich weist an seiner,
den zu vernähenden Teilbahnen 18,19 zugewandten Seite eine polierte Oberfläche auf.
Dadurch wird die Reibung zwischen dem Auflagebereich 9 und den zu vernähenden Teilbahnen
18,19 auf ein Minimum reduziert, sodass Bahnwölbungen und daraus resultierende unförmige
Nähte 14 wirksam verhindert werden. Dagegen kann es in anderen Anwendungen auch durchaus
gewünscht sein, dass der Auflagebereich eine weiche oder griffige Oberfläche bietet.
Auch in x- oder y- Richtung gerillte Oberflächen, beispielsweise zur besseren Luftabfuhr
oder Verringerung der Auflagefläche können fallweise von Vorteil sein.
[0074] Dabei sind der Nähkopf 2 und die im Auflagebereich 9 angeordneten Funktionselemente
(9'), die in Wirkverbindung mit dem Nähkopf 2 stehen, für verschiedene Sticharten,
Stichtiefen, Stichlängen SL, Stichbreiten SB, Fadenstärken FS und Nähgeschwindigkeiten
geeignet. Die genannten Parameter sind dabei in Grenzen wählbar und insbesondere steuer-
oder regelbar. Der Nähkopf 2 und der Auflagebereich 9 mit den entsprechenden Funktionselementen,
insbesondere zur Fadenführung beziehungsweise - umlenkung und ganz besonders zur Erzeugung
eines Unterstiches, können auch eine, insbesondere baulich getrennte, Einheit bilden.
[0075] Schließlich ist in Figur 1 eine Einrichtung 15 zur Weiterbehandlung der Verbindung
dargestellt, die der Nähvorrichtung in Laufrichtung der Teilbeziehungsweise Materialbahnen,
also in x-Richtung, nachgeordnet ist. Die Einrichtung 15 zur Weiterbehandlung ist
im abgebildeten Fall als EinnipKalander ausgebildet. Dabei ist die obere Walze als
beheizbare Kalanderwalze 16 und die untere Walze als normale Kalanderwalze 17 mit
Stahloberfläche ausgebildet. Es sind jedoch alle bekannten Walzenbezüge denkbar und
besonders bevorzugt. Auch ist es denkbar und bevorzugt, den Kalander als Breitnipkalander
auszuführen, das heißt eine Schuhkalanderwalze vorzusehen. Der Kalander soll dabei
lediglich die Naht 14 behandeln, dass heißt die Naht 14 insbesondere glätten oder
bei Verwendung geeigneter Fäden 12 erhitzen und mit der Bahn in stoffschlüssige Verbindung
bringen. Eine Glättung der Teilbeziehungsweise Materialbahnen ist in der Regel nicht
vorgesehen, jedoch fallweise mit Vorteil realisierbar.
[0076] Die Einrichtung 15 zur Weiterbehandlung kann auch mit Vorteil in anderer Gestalt
ausgebildet sein. Dazu kommen beispielsweise, jedoch nicht erschöpfend Heizstrahler,
Heizgebläse, Kontaktheizplatten, unbeheizte Walzenpaare, beheizte oder unbeheizte
Laufbänder, Laser- oder Lichtanlagen, Sprüh- oder Lakiereinrichtungen in Betracht.
So können die erzeugten Nähte 14 nicht nur erhitz und/oder geglättet werden. Es ist
also auch denkbar, dass die Nähte 14 mit einem Lack übersprüht werden, oder der verwendete
Faden 12 auf Grund einer bestimmten Strahleneinwirkung einer Licht- oder Laseranlage
reagiert und insbesondere entstandene Nahtlöcher abgeschlossen und Verbindungen mit
den Papier- oder Kartonbahnen eingegangen werden. Somit ist es auf verschiedene Arten
möglich, dass die Naht 14 die beteiligten Teilbahnen 18,19 nicht nur formschlüssig,
sondern auch stoffschlüssig verbindet.
[0077] Figur 2 zeigt in stark schematisierter Weise ein Ausführungsbeispiel einer, über
die Breite (Y-Richtung) der zu vernähenden Teilbahnen 18,19 bewegbaren Nähvorrichtung
1, wobei die Nähvorrichtung 1 zwei Nähköpfe 2 aufweist, die entlang einer gemeinsamen
Traverse 8 berührungslos führbar sind. Die Nähköpfe sind dazu im dargestellten Beispiel
elektromagnetisch an der Traverse 8 gelagert und werden durch Induktion angetrieben,
sodass die Traverse 8 auch gleichzeitig als Antrieb 4 fungiert. Ebenso wäre eine Luftpolsterlagerung
oder eine übliche Lagerung auf Rollen oder in Schlitten denkbar. Auch könnten die
Nähköpfe mechanisch oder durch Fluidbeaufschlagung bewegbar sein. Der Antrieb 4 wäre
dann separat in entsprechender Form ausgebildet.
[0078] Die Traverse 8 ist in einem Winkel α zur Y-Richtung ausrichtbar. Zur Steuerung der
Ausrichtung und Regelung des Antriebes 4 ist eine Regelungseinheit 22 vorgesehen,
die Signale von einem Sensor 21 empfangen kann. Der Sensor 21 ist im abgebildeten
Ausführungsbeispiel über bahnbreit ausgeführt und kann sowohl die Bahngeschwindigkeit
feststellen, wie auch mögliche Fehlerstellen, wie Risse o.ä., detektieren. Es können
natürlich auch verschiedene separate Sensoren 21 dazu vorgesehen sein, die auch nicht
unbedingt die Bahnbreite komplett überdecken müssen.
[0079] Die Regeleinrichtung 22 kann überdies mit Vorteil mit übergeordneten Regeleinrichtungen
und anderen Sensoren und Aktoren in Wirkverbindung stehen.
[0080] Die beiden zu vernähenden Teilbahnen 18, 19 sind in der Bildebene senkrecht hintereinander
angeordnet, sodass nur die Teilbahn 18 sichtbar ist. Im vorliegenden Fall wird die
untere Teilbahn 19 von einer nicht dargestellten leer werdenden Mutterrolle abgewickelt,
während die obere Teilbahn 19 den Anfang einer ebenfalls nicht dargestellten neuen
Mutterrolle bildet. Die Teilbahnen 18, 19 sind also maschinenbreit und können beispielsweise
eine Breite von über 10 Metern erreichen. Die beiden Teilbahnen sollen in diesem Ausführungsbeispiel
während laufender Wicklung in einem Verbindungsbereich 13 miteinander verbunden werden,
sodass ohne Stillstand weiterproduziert werden kann. Dazu kann beispielsweise eine
Längsschneideeinrichtung mit anschließendem Aufwickelbereich in Laufrichtung der Teilbahnen
nachgeschaltet sein. Um einen senkrechten Nahtverlauf zu erhalten, ist die Nähvorrichtung
1 über ihre Traverse 8 in einem Winkel α zur Y-Richtung ausrichtbar. Der Winkel α
ist dabei in Abhängigkeit der Bahngeschwindigkeit und der benötigten Nähzeit festlegbar.
Der eingestellte Winkel α kann dabei je nach Bahngeschwindigkeit zwischen 0° (Stillstand
der zu verbindenden Teilbahnen) und etwa 75° (schnell laufende Teilbahnen) betragen.
[0081] Zur Reduzierung der Nähzeit sind zwei Nähköpfe 2 und entsprechend zwei Auflagebereiche
9 vorgesehen. Die beiden Auflagebereiche 9 sind dabei auf einer eigenen Traverse synchron
zu den Nähköpfen 2 bewegbar. Die Nähkopf / Auflagebereich - Paarungen sind derart
angeordnet, dass jedes Paar die halbe Bahnbreite zu überfahren hat. Werden beispielsweise
in anderen denkbaren Ausführungsbeispielen noch weitere Nähkopf /Auflagebereich -
Paarungen vorgesehen, ist es jeweils sinnvoll, den jeweiligen Paarungen die zu überbrückende
Bahnbreite zu gleichen Teilen zuzuordnen.
[0082] Um die Nähzeit noch weiter zu reduzieren kann es darüber hinaus sinnvoll sein, die
zu verbindenden Teilbahnen 18,19 nur abschnittsweise zu vernähen. Im vorliegenden
Beispiel könnte also ein Nahtmuster wählbar sein, nachdem beide Nähköpfe 2 die ihnen
zugewiesene Hälfte der zu erzeugenden Verbindungsstrecke durch mehrere kurze, gleichmäßig
oder ungleichmäßig verteilte, Nahtabschnitte verbinden. Zwischen den Nahtverbindungen
liegen die Teilbahnen 18,19 dann unverbunden übereinander oder Stoß-an-Stoß. Eine
solche Verbindung kann jedoch eine durchaus ausreichende Stabilität erreichen.
[0083] Die Figur 3 zeigt in stark schematisierter Form eine überlappende Verbindung zweier
Teilbahnen 18, 19. Die Naht 14 ist dabei als Zick-ZackStich ausgeführt und durch eine
Sticklänge SL und Stichbreite SB charakterisiert. Im dargestellten Fall könnte die
Stichlänge SL etwa 5 mm und die Stichbreite SB etwa 12 mm betragen. Dabei ist eine
Maßstäblichkeit der Figur bewusst ausgeschlossen. Die Fadenstärke könnte in einem
solchen Fall beispielsweise zwischen 0,2 mm und 0,6 mm betragen. Die erkennbaren Teilbahnkanten
18a,19a sind durch eine in dieser Figur nicht dargestellten Schneideinrichtung erzeugt
worden, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel in Y-Richtung dem ebenfalls nicht
mehr dargestellten Nähkopf nachgeschaltet ist. Die Teilbahnkanten 18a, 19a können
im Verhältnis zur dargestellten Nahtgeometrie auch näher an der Naht 14 oder weiter
entfernt von dieser liegen und definieren in diesem Fall den, nach dem Schnitt verbliebenen,
Verbindungsbereich 13.
[0084] Im vorderen Bildbereich ist zu erkennen, dass der Oberfaden 12a an der Oberfläche
der oberen Teilbahn 19 durch eine Verknotung vernäht worden ist. Eine derartiger Nahtanfang
kann auch auf andere Weise erzeugt werden und ist auch nicht in allen Anwendungsfällen
von Nöten. Meist reicht es auch die Naht 14 an ihrem Anfang und ihrem Ende "offen"
zu belassen. Eine Naht 14 ist üblicherweise sogar so stabil, dass auch beispielsweise
bei einer späteren Durchtrennung, etwa in einer Längsschneideeinrichtung, keine Gefahr
besteht, dass sich die Naht in nennenswerter Weise lockert oder gar auflöst.
[0085] Ferner ist erkennbar, dass der Oberfaden 12a durch beide Teilbahnen 18,19 geführt
ist und den Unterfaden 12a umschlingt.
[0086] Die Figur 4 zeigt eine Stoß-an-Stoß Verbindung zweier Teilbahnen 18,19 in einem senkrechten
Schnitt durch die Papier- beziehungsweise Kartonbahnen. Auch diese Figur ist stark
schematisiert und nicht maßstabsgetreu. Die Naht 14 ist durch einen Oberfaden 12a
und einen Unterfaden 12b gebildet und liegt innerhalb eines Verbindungsbereiches 13.
Die Verbindung ist sehr flach und könnte in einer Einrichtung zur Weiterbehandlung,
beispielsweise nach Figur 1, darüber hinaus derart geglättet werden, dass sie eine
noch flachere Form annimmt und optional auch eine zusätzliche stoffschlüssige Verbindung
mit den Teilbahnen 18,19 eingeht. Die Teilbahnkanten 18a, 19a können im vorliegenden
Fall sowohl einen ursprünglichen Teilbahnanfang beziehungsweise ein ursprüngliches
Teilbahnende darstellen oder von einer, dem hier nicht dargestellten Nähkopf vorgeschalteten
ebenfalls nicht dargestellten Schneideinrichtung, beispielsweise auch im selben Arbeitsgang
mit dem Vernähen, erzeugt worden sein.
[0087] Von den dargestellten Ausführungsformen kann in vielfacher Hinsicht abgewichen werden,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0088]
- 1
- Nähvorrichtung
- 2
- Nähkopf
- 3
- Nadel
- 4
- Antrieb
- 5
- Sensor zur Kontrolle der Naht
- 6
- Schneideinrichtung
- 7
- Einrichtung zum Abtransport von Bahnresten
- 8
- Traverse für Nähvorrichtung
- 9
- Auflagebereich
- 9'
- Funktionselemente
- 10
- Traverse für Auflagebereich
- 11
- Coating-Einrichtung
- 12
- Faden
- 12a
- Oberfaden
- 12b
- Unterfaden
- 13
- Verbindungsbereich
- 14
- Naht
- 15
- Einrichtung zur Weiterbehandlung
- 16
- Beheizbare Kalanderwalze
- 17
- Kalanderwalze
- 18
- Teilbahn
- 18a
- Teilbahnkante
- 19
- Teilbahn
- 19a
- Teilbahnkante
- 20
- Verbundene Bahn
- 21
- Sensor zur Erfassung der Bahngeschwindigkeit(en)
- 22
- Steuerungs- / Regelungseinheit
- α
- Ausrichtungswinkel
- FS
- Fadenstärke
- SB
- Stichbreite
- SL
- Stichlänge
- X
- X-Richtung
- Y
- Y-Richtung
- Z
- Z-Richtung
1. Verfahren zum Verbinden mindestens zweier Teilbahnen aus Papier oder Karton innerhalb
einer Papierfabrik,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Teilbahnen durch Vernähen an mindestens einem ihrer Randbereiche mindestens abschnittsweise
verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Randbereiche dabei überlappenden oder Stoß an Stoß aneinander liegen.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei laufender Materialbahn oder im Stillstand vernäht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine der zu verbindenden Teilbahnen, vorzugsweise alle beteiligten Teilbahnen,
in einem Arbeitsgang mit dem Vernähen geschnitten werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Erzeugung der Naht wenigstens einer der folgenden Vorgehensweisen, insbesondere
eine Kombination aus mindestens zwei der folgenden Vorgehensweisen, angewendet wird:
- mit einem Oberstich oder einem Ober- und Unterstich vernäht wird
- in einer der Nahtarten Steppstich, Zick-Zackstich, Kettenstich genäht wird
- mindestens abschnittsweise mit einer Vorschubgeschwindigkeit von mindestens 0,5
m/s, insbesondere von mindestens 1,5 m/s, ganz insbesondere von mindestens 3 m/s vernäht
wird
- das mit einer Stichbreite zwischen 2 mm und 20 mm, insbesondere zwischen 3 mm und
14 mm, ganz insbesondere zwischen 3 mm und 10 mm vernäht wird.
- das mit einer Stichlänge zwischen 1 mm und 20 mm, insbesondere zwischen 2 mm und
12 mm, ganz insbesondere zwischen 3 mm und 6 mm vernäht wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Erzeugung der Naht ein Faden verwendet wird, der wenigstens einen der folgenden
Parameter, insbesondere eine Kombination aus mindestens zwei der folgenden Parameter,
erfüllt:
- die Fadenstärke zwischen 0,1 mm und 5 mm, insbesondere zwischen 0,2 mm und 1,0 mm,
ganz insbesondere zwischen 0,2 mm und 0,8mm beträgt.
- der Faden als Bändchen ausgeführt ist und Schnittbreiten von 2 mm bis 36 mm, insbesondere
von 3 mm bis 10 mm aufweist.
- die mittlere Reißfestigkeit des Fadens zwischen 0,2 N/cm und 35 N/cm, insbesondere
zwischen 1 N/cm und 14 N/cm, ganz insbesondere zwischen 2 N/cm und 8 N/cm beträgt.
- der Faden löslich, insbesondere wasserlöslich ist
- der Faden hitzebeständig, insbesondere über 100°C, ganz insbesondere über 140°C
ist.
- der Faden zumindest abschnittsweise eine mindestens temporär wirksame Beschichtung
aufweist
- der Faden mindestens teilweise aus einem Thermoplast besteht
- der Faden aus einem bastartigen Material besteht
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der vernähte Faden mittels einer anschließenden Behandlung, mindestens abschnittsweise,
in eine zusätzliche stoffschlüssige Verbindung mit mindestens einer der beteiligten
Teilbahnen, gebracht wird.
8. Vorrichtung zum Verbinden mindestens zweier Teilbahnen aus Papier oder Karton innerhalb
einer Papierfabrik,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Verbindung der Teilbahnen mindestens eine Nähvorrichtung vorgesehen ist
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine der mindestens einen Nähvorrichtung bewegbar ist, und insbesondere
in ihrer Bewegungsrichtung auch ausrichtbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens eine Nähvorrichtung antreibbar und insbesondere entlang einer Traverse
berührend oder berührungslos führbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine der mindestens einen Nähvorrichtung mindestens einen der nachfolgenden
Einrichtungen aufweist oder zumindest mit einer solchen in Wirkverbindung steht:
- Schneideinrichtung
- Einrichtung zum Abtransport von Bahnresten, insbesondere Leitblech und/oder Saugeinrichtung
und/oder Blaseinrichtung
- Niederhalter
- Auflagebereich
- Coating-Einrichtung, insbesondere zum Schlichten /Entschlichten (Schmiermittelauftrag)
oder zum Auftrag von Klebemitteln
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nähvorrichtung mindestens zwei, insbesondere bewegbare, Nähköpfe aufweist, die
beabstandet zueinander sind und mittels derer Teilbahnabschnitte, insbesondere synchron,
vernähbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Nähkopf der mindestens einen Nähvorrichtung hinsichtlich der erzeugbaren Nahtparameter,
insbesondere die Stichart, die Stichlänge, die Stichbreite, änderbar ist und insbesondere
auch austausch- oder wechselbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Nähvorrichtung eine Einrichtung zur Weiterbehandlung der Naht, insbesondere eine
Heizvorrichtung, nachgeschaltet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Steuerung / Regelung vorgesehen ist, mittels der die mindestens eine Nähvorrichtung
steuerbar / regelbar ist, und die insbesondere mit einer übergeordneten Steuerung/Regelung
verbunden ist und ganz insbesondere mit Sensoren zur Erkennung von Teilbahnrädern,
Rissen oder Fehlstellen und/oder Sensoren zur Erkennung von Bahnparametern, insbesondere
der momentanen Bahngeschwindigkeit, verbunden ist.