[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung bestehend aus einem Behältnis für Produkte
und einer an diesem Behältnis angeordneten Vorrichtung zur Aufnahme von Additivportionen.
Stand der Technik
[0002] Es besteht seit langem ein Bedürfnis darin, Produkte kundenspezifisch individualisieren
zu können oder durch den Kunden in einem gewissen Maße individualisieren zu lassen.
Ein besonders geeignetes Medium zur Individualisierung eines Produktes stellt seine
Verpackung dar, da diese die unmittelbare Schnittstelle zwischen Verbraucher und Produkt
ausbildet.
[0003] Daher ist es wünschenswert, Mittel zur Individualisierung oder weiteren Funktionalisierung
eines Produktes unmittelbar mit der Verpackung eines Produktes zu koppeln.
[0004] Insbesondere im Bereich der Parfümierung von Produkten wie beispielsweise bei Reinigungsmittel,
Waschmittel und dergleichen, ist es derzeit noch üblich, die gesamte Verkaufseinheit
mit einem bestimmten Duft zu verkaufen. Oft wünscht sich jedoch der Anwender, dass
für verschiedene Anwendungsgebiete ein unterschiedlicher Duft durch ein Reinigungsprodukt
abgegeben wird. So ist es beispielsweise wünschenswert, dass ein Reinigungsmittel
für den Toilettenbereich einen intensiveren Duft emittiert als im Wohnbereich, in
dem intensive Düfte oftmals eher als störend empfunden werden. Bislang war es daher
notwendig, eine Vielzahl von Spezialreinigern mit den entsprechenden Düften zu verwenden,
obwohl die reinigungsaktiven Zubereitungen jeweils gleich oder zumindest sehr ähnlich
sind.
[0005] Gerade bei sehr aggressiven Reinigungszubereitungen besteht darüber hinaus das Problem,
dass die aggressiven Reinigungskomponenten auch die in den Zubereitungen anhaltenden
Duftstoffe zersetzen, so dass diese nur eine geringe Lagerstabilität aufweisen.
[0006] Neben der Zubereitung individuell parfümierter Produkte, besteht ein weiteres Bedürfnis
darin, dass eine Produktverpackung derart ausgestaltet ist, das der Duft des in der
Verpackung enthaltenen Produkts olfaktometrisch wahrnehmbar ist
[0007] Schließlich werden Verpackungen auch zunehmend dahin gehend zusätzlich funktionalisiert,
dass an der Verpackung duftemittierende Mittel angeordnet sind, die einen bestimmten
Duft in die Umgebung der Verpackung abgeben und so die zusätzliche Funktion eines
Raumbedufters übernehmen.
[0008] Zur bedarfsgerechten Einzelportionierung von Produkten ist die Verwendung von Blisterverpackungen
beispielsweise im Bereich der Arzneimittelbereitstellung üblich. Hierbei werden einzelne
Arzneimitteldosierungen, beispielsweise in Form von Tabletten, jeweils in einer Kammer
einer Blisterverpackung verpackt.
[0009] Üblicherweise besteht eine solche Blisterverpackung aus einem ersten Flächenelement,
in das eine Vielzahl einzelner, üblicherweise napfförmiger, voneinander getrennten
Kavitäten zur Aufnahme von Produktdosierungen ausgebildet sind und einem zweiten Flächenelement,
welches flächig mit dem ersten Flächenelement verbunden ist und die Kavitäten verschließt.
[0010] Üblicherweise besteht das erste Flächenelement, in das die Kavitäten eingebracht
sind, aus einem Kunststofffolienstück in dem die Kavitäten beispielsweise durch Tiefziehen
angeformt werden.
[0011] Das zweite, die Kavitäten verschließende Flächenelement besteht aus einem Material,
dass ausreichend fest ist, um ein unbeabsichtigtes Öffnen zu vermeiden, sich jedoch
durch Aufbringen eines entsprechenden Drucks, z.B. durch Daumendruck oder Einreißen
der Folie mit einem Fingernagel, öffnen lässt. Durch Druck auf eine Kammer der Blisterverpackung
wird Druck auf das in der Kammer befindliche Produkt ausgeübt, dass dann schließlich
die untere Folie durchstößt.
[0012] Eine Blisterverpackung kann auch so ausgeführt sein, dass das zweite, die Kavitäten
verschließende Flächenelement, in dergestalt fester ausgeführt ist, dass die napfförmigen
Kavitäten des ersten Flächenelements durch den aufgebrachten Druck geöffnet werden
und das zweite, die Kavitäten verschließende Flächenelement unbeschädigt bleibt.
[0013] Aus
DE4239082 ist die Verwendung derartiger Blisterverpackungen für duftstoffemittierende Substanzen
bekannt. Die Blisterverpackung besteht hierbei aus einer Mehrzahl von mit Duftstoff
befüllten Kammern, wobei die Rückseite der Blisterverpackung mit einer Haftschicht
versehen ist, welche auf ein Kleidungsstück oder die menschliche Haut geklebt werden
kann.
[0014] Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass die Blisterverpackung nicht unlösbar mit einem
Trägerobjekt verbindbar ist. So kann die Blisterverpackung immer vollständig vom Trägerobjekt,
wie beispielsweise der menschlichen Haut, abgelöst werden. Insbesondere für Verkaufsverpackungen
ist dies jedoch nicht wünschenswert und in derart nachteilig, dass eine Blisterverpackung
unbeabsichtigt, beispielsweise durch Versagen des Klebers, von der Verkaufsverpackung
fallen kann oder, in krimineller Absicht, vom Verkaufsbehälter entfernt wird.
[0015] Ferner kann das Produkt in den napfförmigen Vertiefungen der Blisterverpackung nicht
durch Zerstörung der unteren Folie freigesetzt werden, da diese untere Folie gemäß
der Lehre aus
DE4239082 ganzflächig auf dem Trägerobjekt klebt. Somit ist es nicht zu vermeiden, dass bei
der Zerstörung einer napfförmigen Kavität zur Freisetzung einer Produktportion, dieses
Produkt mit den Händen des Benutzers in Berührung kommt. Für viele Anwendung, wie
beispielsweise bei der Dosierung von Reinigungssubstanzen oder hochkonzentrierten
Duftölen, ist dies jedoch unerwünscht.
[0016] Aus
WO2004/084660 ist bekannt, duftstoffemittierende Substanzen in einer Verschlussklappe eines Behälters
anzuordnen. Hierbei sind in einer Kammer des Behälterverschlusses Duftstoff emittierende
Substanzen angeordnet, wobei diese Kammer mit einer Folie versiegelt ist, die zum
Gebrauch der Raumbedufterkappe entfernt werden kann, so dass Duftstoff aus der Verschlussklappe
an die Umgebung abgegeben werden kann. Nachteilig an dieser Lösung ist die vergleichsweise
große und somit für den Verbraucher unhandliche Form dieses Verschlusses. Dadurch,
dass das innere Volumen des Verschlusses nahezu vollständig mit einem Duftstoff befüllt
ist, steht praktisch kein Dosiervolumen mehr zur Verfügung, so dass der Verschluss
in der Regel nicht als Dosierer, wie beispielsweise bei Verschlüssen von Weichspüler
oder Bodenreiniger, verwendet werde kann. Durch die notwendigerweise vergrößerte Bauform
gegenüber üblichen Verschlüssen, vergrößert sich auch der Lagerbedarf für derartig
ausgerüstete Behältnis, was unweigerlich auch zu erhöhten Logistikkosten führt.
[0017] CA983437 offenbart ein Behälter für medizinische Anwendungen, bei denen es notwendig ist,
eine vorgeschriebene Dosis einer Tablette oder Kapsel in Verbindung mit einer Flüssigkeit
aufzunehmen. Hierzu verfügt ein Behälter gemäß
CA983437 über Mittel zur Aufnahme der einzelnen Dosen an der Außenwandung des Behälters. Dies
sind Vertiefungen in der Außenwand, in die die einzelnen Dosen hineingesteckt oder
gelegt werden können. Die in den Vertiefungen befindlichen Dosen werden dann mit einem
Klebeband in den Vertiefungen fixiert. Zur Entnahme einer Dosis kann das Klebeband
dann angehoben und abgezogen werden, so dass eine Dosis freigegeben wird und aus der
Vertiefung der Außenwand des Behälters entnehmbar wird.
[0018] Diese Lösung hat den Nachteil, dass die Fertigung einen entsprechenden Behälters
teuer und technisch kompliziert ist. Darüber hinaus werden große Flächen benötigt,
was den Platz für Werbe- und/oder Beschreibungsetiketten deutlich einschränkt. Auch
wird hierdurch der ästhetische Gesamteindruck des Behälters merklich negativ beeinflusst.
Ein weiterer Nachteil dieser Lösung ist, dass sich keine pastösen oder gelartigen
Zubereitungen dosieren und entnehmen lassen.
[0019] WO2004/084954A2 offenbart eine Flasche mit einer an der Flaschenöffnung angeordneten Struktur, die
Kavitäten zur Aufnahme von Duftstoff umfasst. Nachteilig an dieser Lösung ist es,
dass die Kavitäten nicht einzeln von der Struktur zu lösen sind und daher eine Duftabgabe
nur in unmittelbarer Umgebung der Flasche erlauben.
Aufgabe der Erfindung
[0020] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine kostengünstig herstellbare Verpackung
zu schaffen, die es erlaubt, einzeln verpackte portionierbare Additiveinheiten in
einer einfachen und leicht zu benutzenden Weise an einem Behältnis bereitzustellen.
[0021] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verpackungseinheit mit den Merkmaten
des Anspruchs 1.
[0022] Unter Verpackungseinheit im Sinne dieser Anmeldung wird die Gesamtheit aus Behältnis,
Behältnisöffnung und Verschluss verstanden.
[0023] Das Aufnahmemittel ist als ein im wesentlichen formstabiler Körper ausgebildet ,
an dem einzelne Additivportionen fixierbar sind.
[0024] Die Additivportionen sind jeweils derart von einem flexiblen oder formstabilen Behältnis
zumindest teilweise umschlossen, dass das in der Portion befindliche Additiv nicht
unbeabsichtigt freigesetzt wird. Die Additivportionen sind lösbar mit dem Aufnahmemittel
verbunden .
[0025] Die Additivportionen können beispielsweise durch eine im Wesentlichen flexible Blisterverpackung,
Blasenverpackung oder Konturverpackung gebildet werden, die dann in geeigneter Weise
mit dem Aufnahmemittel zur Fixierung am Behältnis verbunden sind.
[0026] Es ist auch denkbar, die Additivportionen als ein formstabiles Behältnis wie beispielsweise
einen verschließbaren Becher oder Fläschchen auszuformen, der dann lösbar in der Verpackungseinheit
fixierbar ist.
[0027] Das Aufnahmemittel für die Additivportionen kann durch, dem Fachmann als geeignet
erscheinende, lösbare Verbindungen an dem Behältnis befestigt sein. Insbesondere kann
die Fixierung am Behältnis stoff-, form- und/oder kraftschlüssig beispielsweise durch
eine oder mehrere der Verbindungsarten aus der Gruppe der Snap-In Verbindungen, Klettverbindungen,
Pressverbindungen, Schmelzverbindungen, Klebverbindungen, Schweißverbindungen, Lötverbindungen,
Schraubverbindungen, Keilverbindungen, Klemmverbindungen oder Prellverbindungen erfolgen.
[0028] Der Inhalt der Additivportionen kann beispielsweise aus einem oder mehreren gleichen
oder unterschiedlichen Produkten wie beispielsweise, Duftstoffen, Reinigungssubstanzen,
Farbstoffen, Tensiden, Fungiziden, Enzymen, hygroskopische Substanzen und dergleichen
bestehen.
[0029] Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, dass das Behältnis
der Additivportionen zumindest teilweise aus einem Material besteht, das eine diffusive
Abgabe von in den Additivportionen eingeschlossenem Produkt an die Umgebung erlaubt.
Zusätzlich kann in diesem Fall die Additivportion von einer zusätzlichen Schutzfolie
bedeckt sein, die zunächst eine Produktabgabe an die Umgebung verhindert. Die Schutzfolie
kann beispielsweise durch Abreißen oder Abreiben von einer Additivportion entfernt
werden, so dass dann Additivprodukt an die Umgebung abgegeben werden kann.
[0030] Die Erfindung ist insbesondere geeignet für formstabile Behältnisse wie Becher, Dosen,
Eimer, Fässer, Flaschen, Kanister, Kannen, Schachteln, Trommeln oder Tuben, kann jedoch
auch für flexible Behältnisse wie Beutel oder Säcke
[0031] verwendet werden. Bei Dosen kann es sich insbesondere um eine abgestreckte Dose,
Aufreisdose, Eindrückdeckeldose, eingezogene Dose, Falzdeckeldose, Falzdeckelfülllochdose,
gefalzte Dose, gezogene Dose, Kolbendose, Wickeldose, Reißbanddose, Sickendose, Stülpdeckeldose
oder Stufenranddose handeln.
[0032] Fässer können aus der Gruppe der Bauchfässer, Daubenfässer, Dichtfässer, Garagenfässer,
Halbdichtfässer, Packfässer, Rollreifenfässer, Schwerfässer, Sickenfässer oder Rollsickenfässer
ausgewählt werden.
[0033] Eine Flasche kann beispielsweise als Aerosolflasche, Durchsichtflasche, Getränkeflasche,
insbesondere Aleflasche, Bocksbeutel, Kropfhalsflasche, Schlegelflasche, Steinieflasche,
Stubbyflasche, Vichyflasche, Weithalsflasche, sowie Megplatflasche, Quetschflasche,
Tropfflasche, Verpackungsflasche wie etwas ein Flakon, ausgeführt sein.
[0034] Unter Schachteln im Sinne dieser Anmeldung werden insbesondere Faltschachteln wie
beispielsweise Aufrichtschachteln, Durchzugschachteln, Faltbodenschachteln, Falthüllenschachteln,
Faltschachteln mit Innenfutter; Gürtelfaltschachteln, Schiebefaltschachteln, Steckbodenschachteln,
Stülpdeckelfaltschachteln sowie Aufsatzdeckelschachteln, Fensterschachteln, Kappenschachteln
wie beispielsweise Bezugskappenschachteln oder Rändelkappenschachteln, sowie Klappendeckelschachteln,
Rumpfschachteln, Schiebeschachteln, Spanschachteln, Stülpdeckelschachteln, Trageschachteln
oder Versandschachteln verstanden.
[0035] Bei der Öffnung des Behältnisses kann es sich insbesondere um eine Eindrückklappe,
Manschette, insbesondere Außenmanschette, sowie Mundstück bzw. Mündung oder Ventilträger,
Bandmundstück, Kronenkorkmundstück, Lochmundstück, Schraubmundstück, Spritzmundstück,
Spundloch, oder Zapfloch handeln.
[0036] Bei dem Verschluss kann es sich um ein Verschließmittel aus der Gruppe der Deckel,
Abreißdeckel, Abrolldeckel, Aufreißdeckel, Aufsatzdeckel, Eindrückdeckel, Einsteckdeckel,
Falzdeckel, Foliendeckel, Klappendeckel, Nockendeckel, Bajonettverschlussdeckel, Rillendeckel,
Scharnierdeckel, Schiebedeckel, Einschubdeckel, Schnappdeckel, Klemmdeckel, Schraubdeckel,
Stülpdeckel, Übergreifdeckel, Einstecklaschen, Klappen, Aussenklappen, Innenklappen,
Verschließklappen, Querscheiben, Spunde, Stopfen, Schraubstopfen, Stoppeln, Griffstopfen,
Schliffstopfen, Verschließkappen, Tubenhütchen, Kronenkorken, Schraubkappen, Ventilschutzkappen,
Verschließkapseln, Flaschenkapseln, Abreißkapseln, Bördelkapseln und Zapfen handeln.
[0037] Der Verschluss und/ oder die Öffnung des Behältnisses können optional Dosier-und
Entnahmehilfen aufweisen wie etwa ein Aerosolventil, einen Ausgießer, eine Sprühkappe,
einen Sprühkopf, einen Zerstäuber, eine Dosiervorrichtung, eine Dosierkappe, ein Dosiermundstück
oder einen Tropfer.
[0038] Unter Additiv im Sinne dieser Anmeldung wird eine Substanz oder Substanzgemisch verstanden,
welches geeignet ist durch Vermischung mit dem im Behältnis befindlichen Produkt eine
Eigenschaft des Produktes zu erreichen oder zu beeinflussen, insbesondere zu verbessern,
herzustellen, herauszuheben, abzuschwächen, einen zeitlichen Prozess zu beschleunigen
oder zu verlangsamen, eine Reaktion zu initiieren, inhibitieren oder zu katalysieren.
Ferner soll unter Additiv auch eine Substanz oder ein Substanzgemisch verstanden werden,
welches geeignet ist, eine Eigenschaft des Behältnisses zu erreichen oder zu beeinflussen,
insbesondere Duft- und/oder Wirkstoffabgabe, Adsorption oder Absorption am oder im
Behältnis.
[0039] Das Additiv kann beispielsweise eine oder mehrere Substanzen aus der Gruppe der Duftstoffe,
Bleichmittel, Reinigungssubstanzen, Lösemittel, Tenside, Farbstoffe, Enzyme, hygroskopische
Substanzen, Flammhemmer, Härter, Verlaufsmittel, Netzmittel, Dispergiermittel, Schaumbildner,
Entschäumer, Entlüfter, Korrosionsschutzmittel, Biozide, Wasserenthärter, Konservierungsmittel,
Emulgatoren, Stabilisatoren, Vitamine, Mineralien und dergleichen umfassen.
[0040] Durch die mit der Erfindung realisierbaren räumlichen Trennung zwischen bestimmten
additiven Wirksubstanzen (Duft, Enzyme, Bleiche etc.) und dem eigentlichen Produkt
sowie der unmittelbar am Behältnis angeordneten portionierbaren Additiveinheiten,
ist das im Behältnis befindliche Produkt auf einfache Art zu konfektionieren.
[0041] Die Additivportionen des Aufnahmemittels können gleiche oder unterschiedliche Produkte
beinhalten. So wäre es beispielsweise denkbar, Substanzen mit unterschiedlichen Düften
in den Additivportionen anzuordnen um unterschiedliche Parfümierungen des Inhalts
des Behältnisses oder des Behltnisses selbst zu erlauben. So kann beispielsweise bei
der Verwendung einer duftneutralen Reinigungsflüssigkeit die zunächst mit Wasser zu
einer Wischzubereitung vermengt wird, bei jeder Wischwasserzubereitung ein anderer
Duftstoff aus dem Aufnahmemittel für die Additivportionen zudosiert werden. Dies verhindert
zum einen die olfaktometrische Anpassung an einen bestimmten Duft, zum anderen kann
ein Duft gemäß den Anforderungen eines speziellen Anwendungsraumes (Toilette, Wohnzimmer,
Küche) ausgewählt werden. Hierzu bedarf es dann nicht mehr der Verwendung mehrerer
speziell parfümierter Reinigungssubstanzen, was auch unter Umweltschutzaspekten und
Ressourcenschonung wünschenswert ist.
[0042] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung ist ihre einfache und somit kostengünstige
Herstellung. So ist es möglich, das Aufnahmemittel für die Additivportionen vollständig
unabhängig von einem Behältnis fertigen zu lassen. Aufnahmemittel für die Additivportionen
wird nachfolgend gemäß der offenbarten Lehre der Erfindung am Behältnis befestigt.
[0043] Das Aufnahmemittel für die Additivportionen ist durch den Verbraucher jederzeit lösbar,
wodurch das Aufnahmemittel für die Additivportionen gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung auch an Gegenständen außerhalb des Produktbehältnisses fixiert werden
kann.
[0044] So ist es beispielsweise auch möglich, nach vollständigen Verbrauch der Additivportionen,
diese vom Behältnis zu entfernen und eine neues unverbrauchtes Aufnahmemittel für
Additivportionen am Behältnis anzuordnen.
Polymeres Trägermaterial
[0045] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, sind die wirkaktiven Additivsubstanzen
an oder in einem polymeren Trägermaterial gebunden. Besonders bevorzugt werden Duftstoffe
in oder an einem polymeren Trägermaterial gebunden.
[0046] Für die duftstoffhaltigen Partikel eignen sich generell alle Polymere oder Polymergemische,
welche die oben genannten Kriterien bezüglich der Schmelz-oder Erweichungstemperatur
erfüllen. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Duftabgabesysteme sind dadurch
gekennzeichnet, daß das polymere Trägermaterial mindestens eine Substanz aus der Gruppe
umfassend Ethylen/Vinylacetat- Copolymere, Polyethylen niederer oder hoher Dichte
(LDPE, HDPE) oder Gemische derselben, Polypropylen, Polyethylen/Polypropylen-Copolymere,
Polyether/Polyamid-Blockcopolymere, Styrol/Butadien-(Block-)Copolymere, Styrol/Isopren-(Block-)Copolymere,
Styrol/Ethylen/Butylen-Copolymere, Acrylnitril/Butadien/Styrol-Copolymere, Acrylnitril/Butadien-Copolymere,
Polyetherester, Polyisobuten, Polyisopren, Ethylen/Ethylacrylat-Copolymere, Polyamide,
Polycarbonat, Polyester, Polyacrylnitril, Polymethylmethacrylat, Polyurethane, Polyvinylalkohole
enthält.
[0047] Polyethylen (PE) ist eine Sammelbezeichnung für zu den Polyolefinen gehörende Polymere
mit Gruppierungen des Typs
CH
2-CH
2
als charakteristische Grundeinheit der Polymerkette. Polyethylene werden in der Regel
durch Polymerisation von Ethylen nach zwei grundsätzlich unterschiedlichen Methoden,
dem Hochdruck- und dem Niederdruck-Verfahren hergestellt. Die resultierenden Produkte
werden entsprechend häufig als Hochdruck-Polyethylene bzw. Niederdruck-Polyethylene
bezeichnet; sie unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich ihres Verzweigungsgrades
und damit verbunden in ihrem Kristallinitätsgrad und ihrer Dichte. Beide Verfahren
können als Lösungspolymerisation, Emulsionspolymerisation oder Gasphasenpolymerisation
durchgeführt werden.
[0048] Beim Hochdruck-Verfahren fallen verzweigte Polyethylene mit niedriger Dichte (ca.
0,915-0,935 g/cm
3) und Kristallinitätsgraden von ca. 40-50% an, die man als LDPE-Typen (low density
polyethylene) bezeichnet. Produkte mit höherer Molmasse und dadurch bedingter verbesserter
Festigkeit und Streckbarkeit tragen die Kurzbezeichnung HMW-LDPE (HMW=high molecular
weight). Durch Copolymerisation des Ethylens mit längerkettigen Olefinen, insbesondere
mit Buten und Octen, kann der ausgeprägte Verzweigungsgrad der im Hochdruck-Verfahren
hergestellten Polyethylene reduziert werden; die Copolymere haben das Kurzzeichen
LLD-PE (linear low density polyethylene).
[0049] Die Makromoleküle der Polyethylene aus Niederdruck-Verfahren sind weitgehend linear
und unverzweigt. Diese Polyethylene, Kurzzeichen HDPE (von E high density polyethylene)
haben Kristallinitätsgrade von 60-80% und eine Dichte von ca. 0,94-0,965 g/cm3. Sie
werden als Produkte mit hoher bzw. ultrahoher Molmasse (ca. 200 000-5 000 000 g/mol
bzw. 3 000 000-6 000 000 g/mol) unter der Kurzbezeichnung HD-HMW-PE bzw. UHMW-HD-PE
angeboten. Auch Produkte mit mittlerer Dichte (MDPE) aus Mischungen von Polyethylenen
niedriger und hoher Dichte sind kommerziell erhältlich. Lineare Polyethylene mit Dichten
<0,918 g/cm3 (VLD-PE, von E very low density polyethylene) gewinnen nur langsam Marktbedeutung.
[0050] Polyethylene haben eine sehr geringe Wasserdampfdurchlässigkeit, die Diffusion von
Gasen sowie von Aromastoffen und etherischen Substanzen durch Polyethylene ist relativ
hoch. Die mechanischen Eigenschaften sind stark abhängig von Molekülgröße und -struktur
der Polyethylene. Generell steigen Kristallinitätsgrad und Dichte von Polyethylene
mit abnehmendem Verzweigungsgrad und mit Verkürzung der Seitenketten an. Mit der Dichte
steigen Schubmodul, Härte, Streckgrenze und Schmelzbereich; es nehmen ab Schockfestigkeit,
Transparenz, Quellbarkeit und Löslichkeit. Bei gleicher Dichte nehmen mit steigender
Molmasse der Polyethylene Reißfestigkeit, Dehnung, Schockfestigkeit, Schlagzähigkeit
und Dauerstandfestigkeit zu. Je nach Arbeitsweise bei der Polymerisation kann man
Produkte mit Paraffinwachs-ähnlichen Eigenschaften (MR um 2000) und Produkte mit höchster
Zähigkeit. (MR über 1 Mio.) erhalten.
[0051] Die Verarbeitung der Polyethylen-Typen kann nach allen für Thermoplaste üblichen
Methoden erfolgen.
[0052] Polypropylen (PP) ist die Bezeichnung für thermoplastische Polymere des Propylens
mit der allg. Formel:
-(CH
2-CH[CH3])
n-
[0053] Basis für die Polypropylen-Herstellung war die Entwicklung des Verfahrens zur stereospezifischen
Polymerisation von Propylen in der Gasphase oder in Suspension durch Natta. Diese
wird mit Ziegler-Natta-Katalysatoren, in zunehmendem Maße aber auch durch Metallocen-Katalysatoren
initiiert und führt entweder zu hochkristallinen isotaktischen oder zu weniger kristallinen
syndiotaktischen bzw. zu amorphen ataktischen Polypropylenen.
[0054] Polypropylen zeichnet sich durch hohe Härte, Rückstellfähigkeit, Steifheit und Wärmebeständigkeit
aus. Kurzfristiges Erwärmen von Gegenständen aus Polypropylen ist sogar bis 140 °C
möglich. Bei Temperaturen unter 0 °C tritt eine gewisse Versprödung der Polypropylene
ein, die jedoch durch Copolymerisation des Propylens mit Ethylen (EPM, EPDM) zu wesentlich
tieferen Temperaturbereichen verschoben werden kann. Allgemein läßt sich die Schlagzähigkeit
von Polypropylen durch Modifikation mit Elastomeren verbessern. Die Chemikalienbeständigkeit
ist wie bei allen Polyolefinen gut. Eine Verbesserung der mechanische Eigenschaften
der Polypropylene erreicht man durch Verstärkung mit Talkum, Kreide, Holzmehl oder
Glasfasern. Polypropylene sind in noch stärkerem Maße als PE oxidations- und lichtempfindlich,
weshalb der Zusatz von Stabilisatoren (Antioxidantien, Lichtschutzmittel, UV-Absorber)
erforderlich ist.
[0055] Polyether ist eine auf dem Gebiet der Makromolekularen Chemie übergreifende Bezeichnung
für Polymere, deren organische Wiederholungseinheiten durch Ether-Funktionalitäten
(C-O-C) zusammengehalten werden. Nach dieser Definition gehört eine Vielzahl strukturell
sehr unterschiedlicher. Polymerer zu den Polyethern, z. B. die Polyalkylenglykole
(Polyethylenglykole, Polypropylenglykole und Polyepichlorhydrine) als Polymere von
1,2-Epoxiden, Epoxidharze, Polytetrahydrofurane (Polytetramethylenglykole), Polyoxetane,
Polyphenylenether (s. Polyarylether) oder Polyetheretherketone (s. Polyetherketone).
Nicht zu den Polyethern werden Polymere mit seitenständigen Ether-Gruppen gerechnet,
wie u. a. die Celluloseether, Stärkeether und Vinylether-Polymere.
[0056] Zur Gruppe der Polyether zählen weiterhin auch funktionalisierte Polyether, d. h.
Verbindungen mit einem Polyether-Gerüst, die an ihren Hauptketten seitlich angeheftet
noch andere funktionelle Gruppen tragen wie z. B. Carboxy-, Epoxy-, Allyl- oder Amino-Gruppen
usw. Vielseitig verwendbar sind Block-Copolymere von Polyethern und Polyamiden (sog.
Polyetheramide oder Polyether-Blockamide, PEBA).
[0057] Als Polyamide (PA) werden Polymere bezeichnet, deren Grundbausteine durch Amid-Bindungen
(-NH-CO-) zusammengehalten werden. Natürlich vorkommende Polyamide sind Peptide, Polypeptide
und Proteine (Beisp.: Eiweiß, Wolle, Seide). Die synthetischen Polyamide sind bis
auf wenige Ausnahmen thermoplastische, kettenförmige Polymere, von denen einige große
technische Bedeutung als Synthesefasern und Werkstoffe erlangt haben. Nach dem chemischen
Aufbau lassen sich die sogenannte Homo-Polyamide in zwei Gruppen einteilen, die Aminocarbonsäure-Typen
(AS) und die Diamin-Dicarbonsäure-Typen (AA-SS; dabei bezeichnen A Amino-Gruppen und
S Carboxy-Gruppen). Erstere werden aus nur einem einzigen Monomeren durch z. B. Polykondensation
einer ω-Aminocarbonsäure (1) (Polyaminosäuren) oder durch ringöffnende Polymerisation
cyclischer Amide (Lactame) (2) hergestellt.
[0058] Neben den Homopolyamiden haben auch einige Co-Polyamide Bedeutung erlangt. Üblich
ist bei diesen eine qualitative und quantitative Angabe der Zusammensetzung z. B.
PA 66/6 (80:20) für aus 1,6-Hexandiamin, Adipinsäure und ε-Caprolactam im Molverhältnis
80:80:20 hergestellte Polyamide. Wegen ihrer besonderen Eigenschaften werden Polyamide,
die ausschließlich aromatische Reste enthalten (z. B. solche aus p-Phenylendiamin
und Terephthalsäure), unter der Gattungsbez. Aramide oder Polyaramide zusammengefaßt
(Beisp.: Nomex®).
[0059] Die am häufigsten verwendeten Polyamid-Typen (v. a. PA 6 und PA 66) bestehen aus
unverzweigten Ketten mit mittleren Molmassen von 15 000 bis 50 000 g/mol. Sie sind
im festen Zustand teilkristallin und haben Kristallisationsgrade von 30-60%. Eine
Ausnahme bilden Polyamide aus Bausteinen mit Seitenketten oder Co-Polyamide aus stark
unterschiedlichen Komponenten, die weitgehend amorph sind. Im Gegensatz zu den im
allgemeinen milchig-opaken, teilkristallinen Polyamiden sind diese fast glasklar.
Die Erweichungstemperatur der gebräuchlichsten Homo-Polyamide liegen zwischen 200
und 260 °C (PA 6: 215-220°C, PA 66: 255-260 °C).
[0060] Polyester ist die Sammelbezeichnung für Polymere, deren Grundbausteine durch Ester-Bindungen
(-CO-O-) zusammengehalten werden. Nach ihrem chemischen Aufbau lassen sich die sogenannte
Homopolyester in zwei Gruppen einteilen, die Hydroxycarbonsäure-Typen (AB-Polyester)
und die Dihydroxy-Dicarbonsäure-Typen (AA-BB-Polyester). Erstere werden aus nur einem
einzigen Monomer durch z. B. Polykondensation einer ω-Hydroxycarbonsäure 1 oder durch
Ringöffnungspolymerisation cyclischer Ester (Lactone) 2 hergestellt.
[0061] Verzweigte und vernetzte Polyester werden bei der Polykondensation von dreioder mehrwertigen
Alkoholen mit polyfunktionellen Carbonsäuren erhalten. Zu den Polyestern werden allgemein
auch die Polycarbonate (Polyester der Kohlensäure) gerechnet. AB-Typ-Polyester (I)
sind u. a. Polyglykolsäuren, Polymilchsäuren, Polyhydroxybuttersäure [Poly(3-hydroxybuttersäure),
Poly(ε-caprolacton)e und Polyhydroxybenzoesäuren.
[0062] Rein aliphatische AA-BB-Typ-Polyester (II) sind Polykondensate aus aliphatischen
Diolen und Dicarbonsäuren, die u. a. als Produkte mit endständigen Hydroxy-Gruppen
(als Polydiole) für die Herstellung von Polyesterpolyurethanen eingesetzt werden [z.
B. Polytetramethylenadipat]. Mengenmäßig die größte technische Bedeutung haben AA-BB-Typ-Polyester
aus aliphatischen Diolen und aromatischen Dicarbonsäuren, insbesondere die Polyalkylenterephthalate,
mit Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat (PBT) und Poly(1,4-cyclohexandimethylenterephthalat)e
(PCDT) als wichtigste Vertreter. Diese Typen von Polyestern können durch Mitverwenden
anderer aromatischer Dicarbonsäuren (z. B. Isophthalsäure) bzw. durch Einsatz von
Diol-Gemischen bei der Polykondensation in ihren Eigenschaften breit variiert und
unterschiedlichen Anwendungsgebieten angepaßt werden.
[0063] Rein aromatische Polyester sind die Polyarylate, zu denen u. a. die Poly(4-hydroxybenzoesäure)
gehören. Zusätzlich zu den bisher genannten gesättigten Polyestern lassen sich auch
ungesättigte Polyester aus ungesättigten Dicarbonsäuren herstellen, die als Polyesterharze,
insbesondere als ungesättigte Polyesterharze (UP-Harze), technische Bedeutung erlangt
haben.
[0064] Polyester sind in der Regel Thermoplaste. Produkte auf der Basis von aromatischen
Dicarbonsäuren besitzen ausgesprochenen Werkstoffcharakter. Die rein aromatischen
Polyarylate zeichnen sich durch hohe Thermostabilität aus.
[0065] Als Polyurethane (PUR) werden Polymere bezeichnet, in deren Makromolekülen die Wiederholungseinheiten
durch Urethan-Gruppierungen -NH-CO-O-verknüpft sind. Polyurethane werden im allgemeinen
durch Polyaddition aus zwei- oder höherwertigen Alkoholen und Isocyanaten erhalten.
[0066] Je nach Wahl und stöchiometrischem Verhältnis der Ausgangsstoffe entstehen so Polyurethane
mit sehr unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften, die als Bestandteile von Klebstoffen
und Lacken (Polyurethan-Harze), als lonomere, als thermoplastisches Material für Lagerteile,
Rollen, Reifen, Walzen verwendet werden und als mehr oder weniger harte Elastomere
in Faserform (Elastofasern, Kurzz. PUE für diese Elastan- oder Spandex-Fasern) oder
als Polyether- bzw. Polyesterurethan-Kautschuk (EU bzw. AU)
[0067] Polyurethan-Schäume entstehen bei der Polyaddition, wenn Wasser und/oder Carbonsäuren
zugegen sind, denn diese reagieren mit den Isocyanaten unter Abspaltung von auftreibend
und Schaum-bildend wirkendem Kohlendioxid. Mit Polyalkylenglykolethem als Diolen und
Wasser als Reaktionskomponente gelangt man zu Polyurethan-Weichschäumen, mit Polyolen
und Treibgasen aus FCKW (bes. R 11) erhält man Polyurethan-Hartschaumstoffe und Struktur-
oder Integralschaumstoffe. Zusätzlich benötigte Hilfsstoffe sind hier z. B. Katalysatoren,
Emulgatoren, Schaumstabilisatoren (bes. Polysiloxan-Polyether-Copolymere), Pigmente,
Alterungs- und Flammschutzmittel. Zur Herst. von auch kompliziert geformten Gegenständen
aus Polyurethan-Schaum hat man in den 70er Jahren die sogenannte RIM-Technik entwickelt
(reaction injection molding = Reaktionsspritzguß). Das RIM-Verf. beruht auf raschem
Dosieren und Mischen der Komponenten, Injektion des reaktiven Gemisches in die Form
und schnellem Aushärten; die Cycluszeit beträgt nur wenige Minuten. Mittels RIM-Technik
werden u. a. Autokarosserieteile, Schuhsohlen, Fensterprofile und Fernsehgehäuse erzeugt.
[0068] Polyvinylalkohole (PVAL, gelegentlich auch PVOH) ist dabei die Bezeichnung für Polymere
der allgemeinen Struktur

die in geringen Anteilen (ca. 2%) auch Struktureinheiten des Typs enthalten.
[0069] Handelsübliche Polyvinylalkohole werden als weiß-gelbliche Pulver oder Granulate
mit Polymerisationsgraden im Bereich von ca. 100 bis 2500
[0070] (Molmassen von ca. 4000 bis 100.000 g/mol) angeboten. Charakterisiert werden die
Polyvinylalkohole von Seiten der Hersteller durch Angabe des Polymerisationsgrades
des Ausgangspolymeren, des Hydrolysegrades, der Verseifungszahl bzw. der Lösungsviskosität.
[0071] Polyvinylalkohole sind abhängig vom Hydrolysegrad löslich in Wasser und wenigen stark
polaren organischen Lösungsmitteln (Formamid, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid);
von (chlorierten) Kohlenwasserstoffen, Estern, Fetten und Ölen werden sie nicht angegriffen.
Polyvinylalkohole werden als toxikologisch unbedenklich eingestuft und sind biologisch
zumindest teilweise abbaubar. Die Wasserlöslichkeit kann man durch Nachbehandlung
mit Aldehyden (Acetalisierung), durch Komplexierung mit Ni- oder Cu-Salzen oder durch
Behandlung mit Dichromaten, Borsäure oder Borax verringern. Die Beschichtungen aus
Polyvinylalkohol sind weitgehend undurchdringlich für Gase wie Sauerstoff, Stickstoff,
Helium, Wasserstoff, Kohlendioxid, lassen jedoch Wasserdampf hindurchtreten.
[0072] Vorzugsweise werden als Materialien für die Behälter Polyvinylalkohole eines bestimmten
Molekulargewichtsbereichs eingesetzt, wobei erfindungsgemäß bevorzugt ist, daß der
wasserlösliche oder wasserdispergierbare Behälter einen Polyvinylalkohol umfaßt, dessen
Molekulargewicht im Bereich von 10.000 bis 100.000 gmol
-1, vorzugsweise von 11.000 bis 90.000 gmol
-1, besonders bevorzugt von 12.000 bis 80.000 gmol
-1 und insbesondere von 13.000 bis 70.000 gmol
-1 liegt.
[0073] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht
das polymere Trägermaterial der Partikel wenigstens anteilsweise aus Ethylen/Vinylacetat-Copolymer.
Ein weiterer bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher ein Duftabgabesystem,
dadurch gekennzeichnet, daß das polymere Trägermaterial mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise
mindestens 30 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 70 Gew.-% EthylenNinylacetat-Copolymer
enthält, vorzugsweise vollständig aus EthylenNinylacetat-Copolymer hergestellt ist.
[0074] EthylenNinylacetat-Copolymere ist die Bezeichnung für Copoylmere aus Ethylen und
Vinylacetat. Die Herstellung dieses Polymers erfolgt grundsätzlich in einem der Herstellung
von Polyethylen mit niedriger Dichte (LDPE; low density polyethylene) vergleichbaren
Verfahren. Mit einem zunehmenden Anteil an Vinylacetat wird die Kristallinität des
Polyethylens unterbrochen und auf diese Weise die Schmelz- und Erweichungspunkte bzw.
die Härte der resultierenden Produkte herabgesetzt. Das Vinylacetat macht das Copolymer
zudem polarer und verbessert damit dessen Adhäsion an polare Substrate.
[0075] Die vorstehend beschriebenen EthylenNinylacetat-Copolymere sind kommerziell breit
verfügbar, beispielsweise unter dem Warenzeichen Elvax
® (Dupont). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders geeignete Polyvinylalkohole
sind beispielsweise Elvax
® 265, Elvax
® 240, Elvax
® 205 W, Elvax
® 200 W sowie Elvax
® 360.
[0076] Einige besonders geeignete Copolymere und deren physikalische Eigenschaften sind
der nachstehenden Tabelle zu entnehmen:
Produktname |
Gew.-% Vinylacetat (bezogen auf das Gesamtgewicht) |
Schmelzpunkt |
Elvax® 40W |
40 |
47°C |
Elvax® 150 |
33 |
63°C |
Elvax® 265 |
28 |
75°C |
Elvax® 240 |
28 |
74°C |
Elvax® 205 W |
28 |
72°C |
Elvax® 200 W |
28 |
71°C |
Elvax® 360 |
25 |
78°C |
Elvax® 460 |
18 |
88°C |
Elvax® 660 |
12 |
96°C |
Elvax® 760 |
9 |
100°C |
[0077] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung, insbesondere im Bereich der Beduftung der Innenräume
sind Duftabgabesysteme besonders bevorzugt, in welchen als polymeres Trägermaterial
EthylenNinylacetat-Copolymer eingesetzt wird und dieses Copolymer 5 bis 50 Gew.-%
Vinylacetat, vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-% Vinylacetat und insbesondere 20 bis 30
Gew.% Vinylacetat, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymers, enthält.
[0078] Erfindungsgemäße Duftabgabesysteme enthalten die polymeren Trägermaterialien in Form
von Partikeln. Die Raumform dieser Partikel wird lediglich durch die technischen Möglichkeiten
bei deren Herstellung beschränkt. Als Raumform kommen damit alle sinnvoll handhabbaren
Ausgestaltungen in Betracht, beispielsweise also Würfel, Quader und entsprechende
Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen
mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt. Diese letzte Ausgestaltung umfaßt dabei
tablettenförmige Teilchen bis hin zu kompakten Zylinderstücken mit einem Verhältnis
von Höhe zu Durchmesser oberhalb 1. Weitere mögliche Raumformen sind Kugeln, Halbkugeln
oder "gestreckte Kugeln" in Form ellipsoider Kapseln ebenso wie reguläre Polyeder,
beispielsweise Tetraeder, Hexaeder, Oktaeder, Dodekaeder, Ikosaeder. Denkbar sind
weiterhin sternförmige Ausbildungen mit drei, vier, fünf, sechs oder mehr Spitzen
oder völlig unregelmäßige Körper, die beispielsweise motivisch ausgestaltet sein können.
Als Motive eignen sich in Abhängigkeit von dem Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen
Mittel zum Beispiel Tierfiguren, wie Hunde, Pferde oder Vögel, florale Motive oder
die Darstellung von Früchten. Die motivische Ausgestaltung kann sich aber auch auf
unbelebte Gegenstände wie Fahrzeuge, Werkzeuge, Haushaltsgegenstände oder Bekleidung
beziehen. Die Oberfläche der Feststoffteilchen kann in Abhängigkeit von der Art des
gewählten Herstellungsverfahrens und/oder einer gewählten Beschichtung Unebenheiten
aufweisen. Aufgrund der zahlreichen Ausgestaltungsmöglichkeiten für die Partikel zeichnen
sich die erfindungsgemäßen Mittel nicht nur durch Vorteile bei ihrer Herstellung aus.
Aufgrund der vielfältigen Ausgestaltungsformen sind die duftstoffhaltigen Partikel
zudem für den Verbraucher optisch deutlich wahrnehmbar und ermöglichen durch die gezielte
räumliche Gestaltung dieser Partikel ein für die Produktakzeptanz besonders vorteilhafte
Visualisierung der in den erfindungsgemäßen Mittel enthaltenen Duftstoffe, bzw. weiterer
optional in diesen Mitteln enthaltenen Aktivsubstanzen. So kann durch die optisch
wahrnehmbare Mehrphasigkeit dieser Mittel beispielsweise die unterschiedliche Wirkweise
einzelner Aktivsubstanzen (z.B. Reinigungs- und Zusatzfunktionen wie Glasschutz, Silberschutz
etc.) verdeutlicht werden.
[0079] Als Partikel werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung Teilchen zusammengefaßt,
welche eine bei Raumtemperatur feste, das heißt formstabile, nicht fließfähige Konsistenz
aufweisen. Bevorzugte Partikel weisen einen mittleren Durchmesser von 0,5 bis 20 mm,
vorzugsweise von 1 bis 10 mm und insbesondere von 3 bis 6 mm auf.
[0080] Die Konfektionierung der polymeren Trägermaterialien zu den zuvor beschriebenen Partikeln
kann auf alle dem Fachmann zur Verarbeitung dieser Substanzen bekannten Verfahren
erfolgen. Bevorzugt werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung die Extrusion das
Spritzgießen und das Versprühen zu Polymergranulaten bevorzugt.
Duftstoffe
[0081] Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können im Rahmen der vorliegenden Erfindung einzelne
Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether,
Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen
vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat,
Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat,
Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat.
Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen
Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd,
Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, α-Isomethylionon
und Methylcedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool,
Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich
die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener
Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle
können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen
zugänglich sind, z.B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl.
Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl,
Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl
und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
[0082] Die allgemeine Beschreibung der einsetzbaren Parfüme (siehe oben) stellt dabei allgemein
die unterschiedlichen Substanzklassen von Riechstoffen dar. Um wahrnehmbar zu sein,
muß ein Riechstoff flüchtig sein, wobei neben der Natur der funktionellen Gruppen
und der Struktur der chemischen Verbindung auch die Molmasse eine wichtige Rolle spielt.
So besitzen die meisten Riechstoffe Molmassen bis etwa 200 Dalton, während Molmassen
von 300 Dalton und darüber eher eine Ausnahme darstellen. Auf Grund der unterschiedlichen
Flüchtigkeit von Riechstoffen verändert sich der Geruch eines aus mehreren Riechstoffen
zusammengesetzten Parfüms bzw. Duftstoffs während des Verdampfens, wobei man die Geruchseindrücke
in "Kopfnote" (top note), "Herz- bzw. Mittelnote" (middle note bzw. body) sowie "Basisnote"
(end note bzw. dry out) unterteilt. Da die Geruchswahrnehmung zu einem großen Teil
auch auf der Geruchsintensität beruht, besteht die Kopfnote eines Parfüms bzw. Duftstoffs
nicht allein aus leichtflüchtigen Verbindungen, während die Basisnote zum größten
Teil aus weniger flüchtigen, d.h. haftfesten Riechstoffen besteht. Bei der Komposition
von Parfüms können leichter flüchtige Riechstoffe beispielsweise an bestimmte Fixative
gebunden werden, wodurch ihr zu schnelles Verdampfen verhindert wird. Bei der nachfolgenden
Einteilung der Riechstoffe in "leichter flüchtige" bzw. "haftfeste" Riechstoffe ist
also über den Geruchseindruck und darüber, ob der entsprechende Riechstoff als Kopf-
oder Herznote wahrgenommen wird, nichts ausgesagt.
[0083] Durch eine geeignete Auswahl der genannten Duftstoffe bzw. Parfümöle kann auf diese
Weise für erfindungsgemäße Mittel sowohl der Produktgeruch unmittelbar beim Öffnen
des fabrikneuen Mittels als auch der Gebrauchsduft, beispielsweise beim Einsatz in
einer Geschirrspülmaschine, beeinflußt werden. Diese Dufteindrücke können selbstverständlich
gleich sein, können sich aber auch unterscheiden. Für den letzteren Geruchseindruck
ist die Verwendung haftfesterer Riechstoffe vorteilhaft, während zur Produktbeduftung
auch leichterflüchtige Riechstoffe einsetzbar sind. Haftfeste Riechstoffe, die im
Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar sind, sind beispielsweise die ätherischen
Öle wie Angelikawurzelöl, Anisöl, Arnikablütenöl, Basilikumöl, Bayöl, Bergamottöl,
Champacablütenöl, Edeltannenöl, Edeltannenzapfenöl, Elemiöl, Eukalyptusöl, Fenchelöl,
Fichtennadelöl, Galbanumöl, Geraniumöl, Gingergrasöl, Guajakholzöl, Gurjunbalsamöl,
Helichrysumöl, Ho-Öl, Ingweröl, Irisöl, Kajeputöl, Kalmusöl, Kamillenöl, Kampferöl,
Kanagaöl, Kardamomenöl, Kassiaöl, Kiefernnadelöl, Kopaïvabalsamöl, Korianderöl, Krauseminzeöl,
Kümmelöl, Kuminöl, Lavendelöl, Lemongrasöl, Limetteöl, Mandarinenöl, Melissenöl, Moschuskörneröl,
Myrrhenöl, Nelkenöl, Neroliöl, Niaouliöl, Olibanumöl, Orangenöl, Origanumöl, Palmarosaöl,
Patschuliöl, Perubalsamöl, Petitgrainöl, Pfefferöl, Pfefferminzöl, Pimentöl, Pine-Öl,
Rosenöl, Rosmarinöl, Sandelholzöl, Sellerieöl, Spiköl, Stemanisöl, Terpentinöl, Thujaöl,
Thymianöl, Verbenaöl, Vetiveröl, Wacholderbeeröl, Wermutöl, Wintergrünöl, Ylang-Ylang-Öl,
Ysop-Öl, Zimtöl, Zimtblätteröl, Zitronellöl, Zitronenöl sowie Zypressenöl. Aber auch
die höhersiedenden bzw. festen Riechstoffe natürlichen oder synthetischen Ursprungs
können im Rahmen der vorliegenden Erfindung als haftfeste Riechstoffe bzw. Riechstoffgemische,
also Duftstoffe, eingesetzt werden. Zu diesen Verbindungen zählen die nachfolgend
genannten Verbindungen sowie Mischungen aus diesen: Ambrettolid, α-Amylzimtaldehyd,
Anethol, Anisaldehyd, Anisalkohol, Anisol, Anthranilsäuremethylester, Acetophenon,
Benzylaceton, Benzaldehyd, Benzoesäureethylester, Benzophenon, Benzylalkohol, Benzylacetat,
Benzylbenzoat, Benzylformiat, Benzylvalerianat, Borneol, Bornylacetat, α-Bromstyrol,
n-Decylaldehyd, n-Dodecylaldehyd, Eugenol, Eugenolmethylether, Eukalyptol, Farnesol,
Fenchon, Fenchylacetat, Geranylacetat, Geranylformiat, Heliotropin, Heptincarbonsäuremethylester,
Heptaldehyd, Hydrochinon-Dimethylether, Hydroxyzimtaldehyd, Hydroxyzimtalkohol, Indol,
Iron, Isoeugenol, Isoeugenolmethylether, Isosafrol, Jasmon, Kampfer, Karvakrol, Karvon,
p-Kresolmethylether, Cumarin, p-Methoxyacetophenon, Methyl-n-amylketon, Methylanthranilsäuremethylester,
p-Methylacetophenon, Methylchavikol, p-Methylchinolin, Methyl-β-naphthylketon, Methyl-n-nonylacetaldehyd,
Methyl-n-nonylketon, Muskon, β-Naphtholethylether, β-Naphtholmethylether, Nerol, Nitrobenzol,
n-Nonylaldehyd, Nonylakohol, n-Octylaldehyd, p-Oxy-Acetophenon, Pentadekanolid, β-Phenylethylalkohol,
Phenylacetaldehyd-Dimethyacetal, Phenylessigsäure, Pulegon, Safrol, Salicylsäureisoamylester,
Salicylsäuremethylester, Salicylsäurehexylester, Salicylsäurecyclohexylester, Santalol,
Skatol, Terpineol, Thymen, Thymol, γ-Undelacton, Vanilin, Veratrumaldehyd, Zimtaldehyd,
Zimtalkohol, Zimtsäure, Zimtsäureethylester, Zimtsäurebenzylester. Zu den leichter
flüchtigen Riechstoffen zählen insbesondere die niedriger siedenden Riechstoffe natürlichen
oder synthetischen Ursprung, die allein oder in Mischungen eingesetzt werden können.
Beispiele für leichter flüchtige Riechstoffe sind Alkyisothiocyanate (Alkylsenföle),
Butandion, Limonen, Linalool, Linaylacetat und -Propionat, Menthol, Menthon, Methyl-n-heptenon,
Phellandren, Phenylacetaldehyd, Terpinylacetat, Zitral, Zitronellal.
[0084] Bevorzugt werden die Kunststoffpartikel bei einer Temperatur von 15 bis 30°C, vorzugsweise
von 20 bis 25°C, mit dem ausgewählten Duftstoff beladen. Hierzu werden die Partikel
mit der entsprechenden Menge des Duftstoffs versetzt und durchmischt. In jedem Fall
sollte die Temperatur aber unterhalb der Schmelz-oder Zersetzungstemperatur des Kunststoffs
und auch unterhalb des Flammpunkts des Parfumöls liegen. Der Duftstoff wird vorrangig
durch Adhäsions-, Diffusions- und/oder Kapillarkräfte vom polymeren Trägermaterial
oder von im Partikel enthaltenen weiteren Parfümträgermaterialien aufgenommen, wobei
diese im Laufe dieses Vorgangs geringfügig quellen können.
Weitere Aktivsubstanzen
[0085] Wie zuvor erwähnt, können erfindungsgemäße Mittel außer den zur Beduftung und Desodorierung
notwendigen Bestandteilen weitere Aktivsubstanzen enthalten. Von den Mitteln, welche
ausschließlich der Beduftung dienen, lassen sich demnach weitere Produktgruppen unterscheiden,
welche zusätzlich zu den vorgenannten erfindungsgemäßen Bestandteilen weitere bevorzugte
Substanzen enthalten.
Farbstoffe
[0086] Eine erste dieser optional einsetzbaren bevorzugten Substanzen sind die Farbstoffe.
Hierzu eignen sich generell sämtliche Farbstoffe, die dem Fachmann als geeignet zum
Einfärben von Kunststoffen bzw. als löslich in Parfumölen bekannt sind. Es ist bevorzugt,
den Farbstoff entsprechend des verwendeten Duftstoffs auszuwählen; beispielsweise
weisen Partikel mit Zitronenduft vorzugsweise eine gelbe Farbe auf, während für Partikel
mit Apfel- oder Kräuterduft eine grüne Farbe bevorzugt wird. Bevorzugte Farbstoffe
besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen
der Mittel und gegen Licht. Werden die erfindungsgemäßen Mittel im Zusammenhang mit
der Textil- oder Geschirreinigung eingesetzt, sollten die eingesetzten Farbstoffe
keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfaser, Glas, Kunststoffgeschirr oder
Keramik aufweisen, um diese nicht anzufärben.
[0087] Geeignete Farbstoffe und Farbstoffgemische sind unter verschiedenen Handelsnamen
kommerziell erhältlich und werden unter anderem von den Firmen BASF AG, Ludwigshafen,
Bayer AG, Leverkusen, Clariant GmbH, DyStar Textilfarben GmbH & Co. Deutschland KG,
Les Colorants Wackherr SA und Ciba Specialty Chemicals angeboten. Zu den geeigneten
fettlöslichen Farbstoffen und Farbstoffgemischen zählen beispielsweise Solvent Blue
35, Solvent Green 7, Solvent Orange 1 (Orange au Gras-W-2201), Sandoplast Blau 2B,
Fettgelb 3G, Iragon® Red SRE 122, Iragon® Green SGR 3, Solvent Yellow 33 und Solvent
Yellow 16, es können aber auch andere Farbstoffe enthalten sein.
[0088] In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt der Farbstoff neben seiner ästhetischen
Wirkung zusätzlich eine Indikatorfunktion. Hierdurch wird dem Konsumenten der aktuelle
Verbrauchszustand des Deodorants angezeigt, so daß er neben dem fehlenden Dufteindruck,
der beispielsweise auch auf einem Gewöhnungseffekt seitens des Benutzers beruhen kann,
ein weiteres zuverlässiges Anzeichen erhält, wann das Deodorant durch ein neues zu
ersetzen ist.
[0089] Die Indikatorwirkung kann auf verschiedenen Wegen erzielt werden: Einerseits kann
ein Farbstoff verwendet werden, der im Laufe der Anwendungsdauer aus den Partikeln
entweicht. Dies kann zum Beispiel durch die im Geschirrspülmittel enthaltenen Inhaltsstoffe
bewirkt werden. Hierzu muß ein Farbstoff eingesetzt werden, der gut an den Partikeln
haftet bzw. nur langsam aus ihnen herausdiffundiert, um zu gewährleisten, daß die
Entfärbung nicht zu früh, nämlich wenn der Duftstoff hoch nicht verbraucht ist, beendet
ist. Andererseits kann aber auch durch eine chemische Reaktion oder thermische Zersetzung
ein Farbumschlag hervorgerufen werden.
Antimikrobielle Wirkstoffe, Germizide, Fungizide
[0090] Weitere bevorzugte Bestandteile erfindungsgemäßer Mittel sind Substanzen wie antimikrobielle
Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien oder Korrosionsinhibitoren, mit deren
Hilfe sich Zusatznutzen, wie beispielsweise die Desinfektion oder der Korrosionsschutz
realisieren lassen.
[0091] Zur Bekämpfung von Mikroorganismen können die erfindungsgemäßen Mittel antimikrobielle
Wirkstoffe enthalten. Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem Spektrum
und Wirkungsmechanismus zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika und
Fungiziden usw.. Wichtige Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkoniumchloride,
Alkylarlylsulfonate, Halogenphenole und Phenolmercuriacetat.
Antioxidantien
[0092] Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verursachte
Veränderungen an den erfindungsgemäßen Mitteln oder den beispielsweise behandelten
Textilien zu verhindern, können die Mittel Antioxidantien enthalten. Zu dieser Verbindungsklasse
gehören beispielsweise substituierte Phenole, Hydrochinone, Brenzcatechine und aromatische
Amine sowie organische Sulfide, Polysulfide, Dithiocarbamate, Phosphite und Phosphonate.
[0093] Werden die erfindungsgemäßen Mittel in Geschirrspülmaschinen zum Einsatz gebracht,
so können diese Mittel zum Schutze des Spülgutes oder der Maschine Korrosionsinhibitoren
enthalten, wobei besonders Silberschutzmittel im Bereich des maschinellen Geschirrspülens
eine besondere Bedeutung haben. Einsetzbar sind die bekannten Substanzen des Standes
der Technik. Allgemein können vor allem Silberschutzmittel ausgewählt aus der Gruppe
der Triazole, der Benzotriazole, der Bisbenzotriazole, der Aminotriazole, der Alkylaminotriazole
und der Übergangsmetallsalze oder -komplexe eingesetzt werden. Besonders bevorzugt
zu verwenden sind Benzotriazol und/oder Alkylaminotriazol. Man findet in Reinigerformulierungen
darüber hinaus häufig aktivchlorhaltige Mittel, die das Korrodieren der Silberoberfläche
deutlich vermindern können. In chlorfreien Reinigern werden besonders sauerstoff-
und stickstoffhaltige organische redoxaktive Verbindungen, wie zwei- und dreiwertige
Phenole, z. B. Hydrochinon, Brenzkatechin, Hydroxyhydrochinon, Gallussäure, Phloroglucin,
Pyrogallol bzw. Derivate dieser Verbindungsklassen, eingesetzt. Auch salz- und komplexartige
anorganische Verbindungen, wie Salze der Metalle Mn, Ti, Zr, Hf, V, Co und Ce finden
häufig Verwendung. Bevorzugt sind hierbei die Übergangsmetallsalze, die ausgewählt
sind aus der Gruppe der Mangan und/oder Cobaltsalze und/oder - komplexe, besonders
bevorzugt der Cobalt(ammin)-Komplexe, der Cobalt(acetat)-Komplexe, der Cobalt-(Carbonyl)-Komplexe,
der Chloride des Cobalts oder Mangans und des Mangansulfats. Ebenfalls können Zinkverbindungen
zur Verhinderung der Korrosion am Spülgut eingesetzt werden.
[0094] Anstelle von oder zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Silberschutzmitteln,
beispielsweise den Benzotriazolen, können in den erfindungsgemäßen Mittel redoxaktive
Substanzen eingesetzt werden. Diese Substanzen sind vorzugsweise anorganische redoxaktive
Substanzen aus der Gruppe der Mangan-, Titan-, Zirkonium-, Hafnium-, Vanadium-, Cobalt-
und Cer-Salze und/oder -Komplexe, wobei die Metalle vorzugsweise in einer der Oxidationsstufen
II, III, IV, V oder VI vorliegen.
[0095] Die verwendeten Metallsalze bzw. Metallkomplexe sollen zumindest teilweise in Wasser
löslich sein. Die zur Salzbildung geeigneten Gegenionen umfassen alle üblichen ein-,
zwei-, oder dreifach negativ geladenen anorganischen Anionen, z. B. Oxid, Sulfat,
Nitrat, Fluorid, aber auch organische Anionen wie z. B. Stearat.
[0096] Metallkomplexe im Sinne der Erfindung sind Verbindungen, die aus einem Zentralatom
und einem oder mehreren Liganden sowie gegebenenfalls zusätzlich einem oder mehreren
der o.g. Anionen bestehen. Das Zentralatom ist eines der o.g. Metalle in einer der
o.g. Oxidationsstufen. Die Liganden sind neutrale Moleküle oder Anionen, die ein-
oder mehrzähnig sind; der Begriff "Liganden" im Sinne der Erfindung ist z.B. in "
Römpp Chemie Lexikon, Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, 9. Auflage, 1990, Seite
2507" näher erläutert. Ergänzen sich in einem Metallkomplex die Ladung des Zentralatoms
und die Ladung des/der Liganden nicht auf Null, so sorgt, je nachdem, ob ein kationischer
oder ein anionischer Ladungsüberschuß vorliegt, entweder eines oder mehrere der o.g.
Anionen oder ein oder mehrere Kationen, z. B. Natrium-, Kalium-, Ammoniumionen, für
den Ladungsausgleich. Geeignete Komplexbildner sind z.B. Citrat, Acetylacetonat oder
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat.
[0098] Besonders bevorzugte Metallsalze und/oder Metallkomplexe sind ausgewählt aus der
Gruppe MnSO
4, Mn(II)-citrat, Mn(II)-stearat, Mn(II)-acetylacetonat, Mn(II)-[1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat],
V
2O
5, V
2O
4, VO
2, TiOSO
4, K
2TiF
6, K
2ZrF
6, CoSO
4, Co(NO
3)
2, Ce(NO
3)
3 sowie deren Gemische, so daß bevorzugte erfindungsgemäße Mittel dadurch gekennzeichnet
sind, daß die Metallsalze und/oder Metallkomplexe ausgewählt sind aus der Gruppe MnSO
4, Mn(II)-citrat, Mn(II)-stearat, Mn(II)-acetylacetonat, Mn(II)-[1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat],
V
2O
5' V
2O
4, VO
2, TiOSO
4, K
2TiF
6, K
2ZrF
6, COSO
4, CO(NO
3)
2, Ce(NO
3)
3.
[0099] Bei diesen Metallsalzen bzw. Metallkomplexen handelt es sich im allgemeinen um handelsübliche
Substanzen, die zum Zwecke des Silberkorrosions-Schutzes ohne vorherige Reinigung
in den erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzt werden können. So ist z.B. das aus der
SO
3 Herstellung (Kontaktverfahren) bekannte Gemisch aus fünf- und vierwertigem Vanadium
(V
2O
5, VO
2, V
2O
4) geeignet, ebenso wie das durch Verdünnen einer Ti(SO
4)
2-Lösung entstehende Titanylsulfat, TiOSO
4-.
[0100] Die genannten Metallsalze und/oder Metallkomplexe sind in den erfindungsgemäßen Mitteln,
vorzugsweise in einer Menge von 0,05 bis 6 Gew.%, vorzugsweise 0,2 bis 2,5 Gew.%,
bezogen auf das gesamte Mittel ohne den Behälter, enthalten
Mittel zur Verhinderung von Glaskorrosion
[0101] Ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung eines maschinellen Geschirrspülmittels ist
neben dessen Reinigungsleistung das optische Erscheinungsbild des trockenen Geschirrs
nach erfolgter Reinigung. Eventuell auftretende Calciumcarbonat-Ablagerungen auf Geschirr
oder im Maschineninnenraum können beispielsweise die Kundenzufriedenheit beeinträchtigen
und haben damit ursächlichen Einfluß auf den wirtschaftlichen Erfolg eines derartigen
Reinigungsmittels. Ein weiteres seit langem bestehendes Problem beim maschinellen
Geschirrspülen ist die Korrosion von Glasspülgut, die sich in der Regel durch Auftreten
von Trübungen, Schlieren und Kratzern, aber auch durch ein Irisieren der Glasoberfläche
äußern kann. Die beobachteten Effekte beruhen dabei im wesentlichen auf zwei Vorgängen,
zum einen dem Austritt von Alkali- und Erdalkaliionen aus dem Glas in Verbindung mit
einer Hydrolyse des Silikat-Netzwerks, zum anderen in einer Ablagerung silikatischer
Verbindungen auf der Glasoberfläche.
[0102] Die genannten Probleme können mit den erfindungsgemäßen Mitteln gelöst werden, wenn
zusätzlich zu den vorstehend genannten zwingenden und gegebenenfalls optionalen Inhaltsstoffen
bestimmte Glaskorrosionsinhibitoren in die Mittel inkorporiert werden. Bevorzugte
erfindungsgemäße Mittel enthalten daher zusätzlich ein oder mehrere Magnesium- und/oder
Zinksalze und/oder Magnesium- und/oder Zinkkomplexe.
[0103] Eine bevorzugte Klasse von Verbindungen, die zur Verhinderung der Glaskorrosion den
erfindungsgemäßen Mitteln zugesetzt werden können, sind unlösliche Zinksalze. Diese
können sich während des Geschirrspülvorgangs an der Glasoberfläche anlagern und verhindern
dort das in Lösung gehen von Metallionen aus dem Glasnetzwerk sowie die Hydrolyse
der Silikate. Zusätzlich verhindern diese unlöslichen Zinksalze auch die Ablagerung
von Silikat auf der Glasoberfläche, so daß das Glas vor den vorstehend geschilderten
Folgen geschützt ist.
[0104] Unlösliche Zinksalze im Sinne dieser bevorzugten Ausführungsform sind Zinksalze,
die eine Löslichkeit von maximal 10 Gramm Zinksalz pro Liter Wasser bei 20°C besitzen.
Beispiele für erfindungsgemäß besonders bevorzugte unlösliche Zinksalze sind Zinksilikat,
Zinkcarbonat, Zinkoxid, basisches Zinkcarbonat (Zn
2(OH)
2CO
3), Zinkhydroxid, Zinkoxalat, Zinkmonophosphat (Zn
3(PO
4)
2, und Zinkpyrophosphat (Zn
2(P
2O
7)).
[0105] Die genannten Zinkverbindungen werden in den erfindungsgemäßen Mitteln in Mengen
eingesetzt, die einen Gehalt der Mittel an Zinkionen zwischen 0,02 und 10 Gew.-%,
vorzugsweise zwischen 0,1 und 5,0 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,2 und 1,0 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Mittel ohne den Behälter, bewirken. Der exakte Gehalt der
Mittel am Zinksalz bzw. den Zinksalzen ist naturgemäß abhängig von der Art der Zinksalze
- je weniger löslich das eingesetzte Zinksalz ist, umso höher sollte dessen Konzentration
in den erfindungsgemäßen Mitteln sein.
[0106] Eine weitere bevorzugte Klasse von Verbindungen sind Magnesium- und/oder Zinksalz(e)
mindestens einer monomeren und/oder polymeren organischen Säure. Diese bewirken, daß
auch bei wiederholter Benutzung die Oberflächen gläsernen Spülguts nicht korrosiv
verändert, insbesondere keine Trübungen, Schlieren oder Kratzer aber auch kein Irisieren
der Glasoberflächen verursacht werden.
[0107] Obwohl erfindungsgemäß alle Magnesium- und/oder Zinksalz(e) monomerer und/oder polymerer
organischer Säuren in den beanspruchten Mitteln enthalten sein können, werden doch,
wie vorstehend beschrieben, die Magnesium-und/oder Zinksalze monomerer und/oder polymerer
organischer Säuren aus den Gruppen der unverzweigten gesättigten oder ungesättigten
Monocarbonsäuren, der verzweigten gesättigten oder ungesättigten Monocarbonsäuren,
der gesättigten und ungesättigten Dicarbonsäuren, der aromatischen Mono-, Di- und
Tricarbonsäuren, der Zuckersäuren, der Hydroxysäuren, der Oxosäuren, der Aminosäuren
und/oder der polymeren Carbonsäuren bevorzugt. Innerhalb dieser Gruppen werden im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wiederum die in der Folge genannten Säuren bevorzugt:
[0108] Das Spektrum der erfindungsgemäß bevorzugten Zinksalze organischer Säuren, vorzugsweise
organischer Carbonsäuren, reicht von Salzen, die in Wasser schwer oder nicht löslich
sind, also eine Löslichkeit unterhalb 100 mg/L, vorzugsweise unterhalb 10 mg/L, insbesondere
keine Löslichkeit aufweisen, bis zu solchen Salzen, die in Wasser eine Löslichkeit
oberhalb 100 mg/L, vorzugsweise oberhalb 500 mg/L, besonders bevorzugt oberhalb 1
g/L und insbesondere oberhalb 5 g/L aufweisen (alle Löslichkeiten bei 20°C Wassertemperatur).
Zu der ersten Gruppe von Zinksalzen gehören beispielsweise das Zinkcitrat, das Zinkoleat
und das Zinkstearat, zu der Gruppe der löslichen Zinksalze gehören beispielsweise
das Zinkformiat, das Zinkacetat, das Zinklactat und das Zinkgluconat:
[0109] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten
die erfindungsgemäßen Mittel wenigstens ein Zinksalz, jedoch kein Magnesiumsalz einer
organischen Säure, wobei es sich vorzugsweise um mindestens ein Zinksalz einer organischen
Carbonsäure, besonders bevorzugt um ein Zinksalz aus der Gruppe Zinkstearat, Zinkoleat,
Zinkgluconat, Zinkacetat, Zinklactat und/oder Zinkcitrat handelt. Auch Zinkricinoleat,
Zinkabietat und Zinkoxalat sind bevorzugt.
[0110] Ein im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugtes Mittel enthält Zinksalz in Mengen
von 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,2 bis 4 Gew.-% und insbesondere von 0,4 bis
3 Gew.-%, bzw. Zink in oxidierter Form (berechnet als Zn
2+) in Mengen von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise von 0,02 bis 0,5 Gew.-% und insbesondere
von 0,04 bis 0,2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Mittel ohne den Behälter.
[0111] Ein weiterer bevorzugter Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist daher ein Duftabgabesystem,
welches weitere Aktivsubstanzen, insbesondere Aktivsubstanzen aus der Gruppe der Parfümträger,
Farbstoffe, antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien oder
Korrosionsinhibitoren enthalten.
Bleichmittel
[0112] Zusätzlich zu den vorgenannten Aktivsubstanzen können die erfindungsgemäßen Mittel,
insbesondere Mittel für den Einsatz in Geschirrspülmaschinen, Textilwaschmaschinen
oder-trockern, selbstverständlich alle üblicherweise in Mitteln für die Textil- oder
Geschirreinigung bzw. die Textil- oder Geschirrpflege enthaltenen Aktivsubstanzen
aufweisen, wobei Substanzen aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Polymere,
Gerüststoffe, Tenside, Enzyme, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger,
Farbstoffe, Hydrotrope, Schauminhibitoren, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller,
Vergrauungsinhibitoren, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungs-inhibitoren,
antimikrobiellen Wirkstoffe, Germizide, Fungizide, Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren,
Antistatika, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel, nichtwässrigen
Lösungsmittel, Weichspüler, Proteinhydrolysate, sowie UV-Absorber besonders bevorzugt
sind. Derartige Kombinationsprodukte eignen sich dann neben der wiederholten Beduftung
auch zur ein- oder mehrmaligen Pflege oder Reinigung von Textilien oder Geschirr.
[0113] Als wichtige Bestandteile von Wasch- oder Reinigungsmitteln können in den erfindungsgemäßen
Mitteln neben anderen Bestandteilen Bleichmittel und Bleichaktivatoren enthalten sein.
Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Reinigungsmittelformkörper für das
maschinelle Geschirrspülen können auch Bleichmittel aus der Gruppe der organischen
Bleichmittel enthalten. Typische organische Bleichmittel sind die Diacylperoxide,
wie z.B. Dibenzoylperoxid. Weitere typische organische Bleichmittel sind die Peroxysäuren,
wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysäuren und die Arylperoxysäuren genannt
werden. Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesäure und ihre ringsubstituierten
Derivate, wie Alkylperoxybenzoesäuren, aber auch Peroxy-α-Naphtoesäure und Magnesium-monoperphthalat,
(b) die aliphatischen oder substituiert aliphatischen Peroxysäuren, wie Peroxylaurinsäure,
Peroxystearinsäure, ε-Phthalimidoperoxycapronsäure [Phthaloiminoperoxyhexansäure (PAP)],
o-Carboxybenzamidoperoxycapronsäure, N-nonenylamidoperadipinsäure und N-nonenylamidopersuccinate,
und (c) aliphatische und araliphatische Peroxydicarbonsäuren, wie 1,12-Diperoxycarbonsäure,
1,9-Diperoxyazelainsäure, Diperocysebacinsäure, Diperoxybrassylsäure, die Diperoxyphthalsäuren,
2-Decyldiperoxybutan-1,4-disäure, N,N-Terephthaloyl-di(6-aminopercapronsäure) können
eingesetzt werden.
[0114] Werden die erfindungsgemäßen Mittel in Kombination mit maschinellen Geschirrspülmitteln
eingesetzt, so können diese Bleichaktivatoren enthalten, um beim Reinigen bei Temperaturen
von 60 °C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung zu erreichen. Als Bleichaktivatoren
können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren
mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls
substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen,
die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte
Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere
Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin
(DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide,
insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere
n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride,
insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin,
Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
[0115] Weitere im Rahmen der vorliegenden Anmeldung bevorzugt eingesetzte Bleichaktivatoren
sind Verbindungen aus der Gruppe der kationischen Nitrile, insbesondere kationische
Nitrile der Formel

in der R
1 für -H, -CH
3, einen C
2-24-Alkyl- oder -Alkenylrest, einen substituierten C
2-24-Alkyl- oder -Alkenylrest mit mindestens einem Substituenten aus der Gruppe -Cl, -Br,
-OH, -NH
2, -CN, einen Alkyl- oder Alkenylarylrest mit einer C
1-24-Alkylgruppe, oder für einen substituierten Alkyl- oder Alkenylarylrest mit einer
C
1-24-Alkylgruppe und mindestens einem weiteren Substituenten am aromatischen Ring steht,
R
2 und R
3 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus -CH
2-CN, -CH
3, -CH
2-CH
3, -CH
2-CH
2-CH
3, -CH(CH
3)-CH
3, -CH
2-OH, -CH
2-CH
2-OH, - CH(OH)-CH
3, -CH
2-CH
2-CH
2-OH, -CH
2-CH(OH)-CH
3, -CH(OH)-CH
2-CH
3, - (CH
2CH
2-O)
nH mit n = 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 und X ein Anion ist.
[0116] In besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Mitteln ist ein kationisches Nitril der
Formel

enthalten, in der R
4, R
5 und R
6 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus - CH
3, -CH
2-CH
3, -CH
2-CH
2-CH
3, -CH(CH
3)-CH
3, wobei R
4 zusätzlich auch -H sein kann und X ein Anion ist, wobei vorzugsweise R
5 = R
6= -CH
3 und insbesondere R
4 = R
5 = R
6 = -CH
3 gilt und Verbindungen der Formeln (CH
3)
3N
(+)CH
2-CNX
-, (CH
3CH
2)
3N
(+)CH
2-CN X
-, (CH
3CH
2CH
2)
3N
(+)CH
2-CN X
-, (CH
3CH(CH
3))
3N(
+)CH
2-CN X
-, oder (HO-CH
2-CH
2)
3N
(+)CH
2-CN X
- besonders bevorzugt sind, wobei aus der Gruppe dieser Substanzen wiederum das kationische
Nitril der Formel (CH
3)
3N
(+)CH
2-CN X
-, in welcher X
- für ein Anion steht, das aus der Gruppe Chlorid, Bromid, Iodid, Hydrogensulfat, Methosulfat,
p-Toluolsulfonat (Tosylat) oder Xylolsulfonat ausgewählt ist, besonders bevorzugt
wird.
[0117] Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
sogenannte Bleichkatalysatoren in die Mittel eingearbeitet werden. Bei diesen Stoffen
handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetallkomplexe
wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe oder -carbonylkomplexe.
Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V-und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden
sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar.
Tenside
[0118] Bevorzugte Mittel enthalten im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ein oder mehrere
Tensid(e) aus den Gruppen der anionischen, nichtionischen, kationischen und/oder amphoteren
Tenside.
[0119] Als Aniontenside in Säureform werden bevorzugt ein oder mehrere Stoffe aus der Gruppe
der Carbonsäuren, der Schwefelsäurehalbester und der Sulfonsäuren, vorzugsweise aus
der Gruppe der Fettsäuren, der Fettalkylschwefelsäuren und der Alkylarylsulfonsäuren,
eingesetzt. Um ausreichende oberflächenaktive Eigenschaften aufzuweisen, sollten die
genannten Verbindungen dabei über längerkettige Kohlenwasserstoffreste verfügen, also
im Alkyl- oder Alkenylrest mindestens 6C-Atome aufweisen. Üblicherweise liegen die
C-Kettenverteilungen der Aniontenside im Bereich von 6 bis 40, vorzugsweise 8 bis
30 und insbesondere 12 bis 22 Kohlenstoffatome.
[0120] Carbonsäuren, die in Form ihrer Alkalimetallsalze als Seifen in Wasch- und Reinigungsmitteln
Verwendung finden, werden technisch größtenteils aus nativen Fetten und Ölen durch
Hydrolyse gewonnen. Während die bereits im vergangenen Jahrhundert durchgeführte alkalische
Verseifung direkt zu den Alkalisalzen (Seifen) führte, wird heute großtechnisch zur
Spaltung nur Wasser eingesetzt, das die Fette in Glycerin und die freien Fettsäuren
spaltet. Großtechnisch angewendete Verfahren sind beispielsweise die Spaltung im Autoklaven
oder die kontinuierliche Hochdruckspaltung. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung als
Aniontensid in Säureform einsetzbare Carbonsäuren sind beispielsweise Hexansäure (Capronsäure),
Heptansäure (Önanthsäure), Octansäure (Caprylsäure), Nonansäure (Pelargonsäure), Decansäure
(Caprinsäure), Undecansäure usw.. Bevorzugt ist im Rahmen der vorliegenden Verbindung
der Einsatz von Fettsäuren wie Dodecansäure (Laurinsäure), Tetradecansäure (Myristinsäure),
Hexadecansäure (Palmitinsäure), Octadecansäure (Stearinsäure), Eicosansäure (Arachinsäure),
Docosansäure (Behensäure), Tetracosansäure (Lignocerinsäure), Hexacosansäure (Cerotinsäure),
Triacotansäure (Melissinsäure) sowie der ungesättigten Spezies 9c-Hexadecensäure (Palmitoleinsäure),
6c-Octadecensäure (Petroselinsäure), 6t-Octadecensäure (Petroselaidinsäure), 9c-Octadecensäure
(Ölsäure), 9t-Octadecensäure ((Elaidinsäure), 9c,12c-Octadecadiensäure (Linolsäure),
9t,12t-Octadecadiensäure (Linolaidinsäure) und 9c,12c,15c-Octadecatriensäure (Linolensäure).
Aus Kostengründen ist es bevorzugt, nicht die reinen Spezies einzusetzen, sondern
technische Gemische der einzelnen Säuren, wie sie aus der Fettspaltung zugänglich
sind. Solche. Gemische sind beispielsweise Kokosölfettsäure (ca. 6 Gew.-% C
8, 6 Gew.-% C
10, 48 Gew.-% C
12, 18 Gew.-% C
14, 10 Gew.-% C
16, 2 Gew.-% C
18, 8 Gew.-% C
18, 1 Gew.-% C
18), Palmkernölfettsäure (ca. 4 Gew.-% C
8, 5 Gew.% C
10, 50 Gew.-% C
12,15 Gew.% C
14, 7 Gew.-% C
16, 2 Gew.-% C
18, 15 Gew.-% C
18, 1 Gew.-% C
18"), Talgfettsäure (ca. 3 Gew.% C
14, 26 Gew.-% C
16, 2 Gew.% C
16, 2 Gew.-% C
17, 17 Gew.-% C
18, 44 Gew.-% C
18', 3 Gew.-% C
18", 1 Gew.-% C
18'''), gehärtete Talgfettsäure (ca. 2 Gew.% C
14, 28 Gew.-% C
16, 2 Gew.-% C
17, 63 Gew.-% C
18, 1 Gew.-% C
18'), technische Ölsäure (ca. 1 Gew.-% C
12, 3 Gew.-% C
14, 5 Gew.-% C
16, 6 Gew.% C
16', 1 Gew.-% C
17, 2 Gew.-% C
18, 70 Gew.-% C
18', 10 Gew.-% C
18", 0,5 Gew.-% C
18'''), technische Palmitin/Stearinsäure (ca. 1 Gew.-% C
12, 2 Gew.-% C
14, 45 Gew.-% C
16, 2 Gew.% C
17, 47 Gew.-% C
18, 1 Gew.-% C
18') sowie Sojabohnenölfettsäure (ca. 2 Gew.-% C
14, 15 Gew.-% C
16, 5 Gew.-% C
18, 25 Gew.-% C
18', 45 Gew.-% C
18", 7 Gew.-% C
18''').
[0121] Schwefelsäurehalbester längerkettiger Alkohole sind ebenfalls Aniontenside in ihrer
Säureform und im Rahmen der vorliegenden Erfindung einsetzbar. Ihre Alkalimetall-,
insbesondere Natriumsalze, die Fettalkoholsulfate, sind großtechnisch aus Fettalkoholen
zugänglich, welche mit Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure, Amidosulfonsäure oder Schwefeltrioxid
zu den betreffenden Alkylschwefelsäuren umgesetzt und nachfolgend neutralisiert werden.
Die Fettalkohole werden dabei aus den betreffenden Fettsäuren bzw. Fettsäuregemischen
durch Hochdruckhydrierung der Fettsäuremethylester gewonnen. Der mengenmäßig bedeutendste
industrielle Prozeß zur Herstellung von Fettalkylschwefelsäuren ist die Sulfierung
der Alkohole mit SO
3/LuftGemischen in speziellen Kaskaden-, Fallfilm- oder Röhrenbündelreaktoren.
[0122] Eine weitere Klasse von Aniontensidsäuren, die erfindungsgemäß eingesetzt werden
kann, sind die Alkyletherschwefelsäuren, deren Salze, die Alkylethersulfate, sich
im Vergleich zu den Alkylsulfaten durch eine höhere Wasserlöslichkeit und geringere
Empfindlichkeit gegen Wasserhärte (Löslichkeit der Ca-Salze) auszeichnen. Alkyletherschwefelsäuren
werden wie die Alkylschwefelsäuren aus Fettalkoholen synthetisiert, welche mit Ethylenoxid
zu den betreffenden Fettalkoholethoxylaten umgesetzt werden. Anstelle von Ethylenoxid
kann auch Propylenoxid eingesetzt werden. Die nachfolgende Sulfonierung mit gasförmigem
Schwefeltrioxid in Kurzzeit-Sulfierreaktoren liefert Ausbeuten über 98% an den betreffenden
Alkyletherschwefelsäuren.
[0123] Auch Alkansulfonsäuren und Olefinsulfonsäuren sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung
als Aniontenside in Säureform einsetzbar. Alkansulfonsäuren können die Sulfonsäuregruppe
terminal gebunden (primäre Alkansulfonsäuren) oder entlang der C-Kette enthalten (sekundäre
Alkansulfonsäuren), wobei lediglich die sekundären Alkansulfonsäuren kommerzielle
Bedeutung besitzen. Diese werden durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation linearer
Kohlenwasserstoffe hergestellt. Bei der Sulfochlorierung nach Reed werden n-Paraffine
mit Schwefeldioxid und Chlor unter Bestrahlung mit UV-Licht zu den entsprechenden
Sulfochloriden umgesetzt, die bei Hydrolyse mit Alkalien direkt die Alkansulfonate,
bei Umsetzung mit Wasser die Alkansulfonsäuren, liefern. Da bei der Sulfochlorierung
Di- und Polysulfochloride sowie Chlorkohlenwasserstoffe als Nebenprodukte der radikalischen
Reaktion auftreten können, wird die Reaktion üblicherweise nur bis zu Umsetzungsgraden
von 30% durchgeführt und danach abgebrochen.
[0124] Ein anderer Prozeß zur Herstellung von Alkansulfonsäuren ist die Sulfoxidation, bei
der n-Paraffine unter Bestrahlung mit UV-Licht mit Schwefeldioxid und Sauerstoff umgesetzt
werden. Bei dieser Radikalreaktion entstehen sukzessive Alkylsulfonylradikale, die
mit Sauerstoff zu den Alkylpersulfonylradikalen weiter reagieren. Die Reaktion mit
unumgesetztem Paraffin liefert ein Alkylradikal und die Alkylpersulfonsäure, welche
in ein Alkylperoxysulfonylradikal und ein Hydroxylradikal zerfällt. Die Reaktion der
beiden Radikale mit unumgesetztem Paraffin liefert die Alkylsulfonsäuren bzw. Wasser,
welches mit Alkylpersulfonsäure und Schwefeldioxid zu Schwefelsäure reagiert. Um die
Ausbeute an den beiden Endprodukten Alkylsulfonsäure und Schwefelsäure möglichst hoch
zu halten und Nebenreaktionen zu unterdrücken, wird diese Reaktion üblicherweise nur
bis zu Umsetzungsgraden von 1% durchgeführt und danach abgebrochen.
[0125] Olefinsulfonate werden technisch durch Reaktion von α-Olefinen mit Schwefeltrioxid
hergestellt. Hierbei bilden sich intermediär Zwitterionen, welche sich zu sogenannten
Sultonen cyclisieren. Unter geeigneten Bedingungen (alkalische oder saure Hydrolyse)
reagieren diese Sultone zu Hydroxylalkansulfonsäuren bzw. Alkensulfonsäuren, welche
beide ebenfalls als Aniontensidsäuren eingesetzt werden können.
[0126] Alkylbenzolsulfonate als leistungsstarke anionische Tenside sind seit den dreißiger
Jahren des letzten Jahrhunderts bekannt. Damals wurden durch Monochlorierung von Kogasin-Fraktionen
und anschließende Friedel-Crafts-Alkylierung Alkylbenzole hergestellt, die mit Oleum
sulfoniert und mit Natronlauge neutralisiert wurden. Anfang der fünfziger Jahre wurde
zur Herstellung von Alkylbenzolsulfonaten Propylen zu verzweigtem α-Dodecylen tetramerisiert
und das Produkt über eine Friedel-Crafts-Reaktion unter Verwendung von Aluminiumtrichlorid
oder Fluorwasserstoff zum Tetrapropylenbenzol umgesetzt, das nachfolgend sulfoniert
und neutralisiert wurde. Diese ökonomische Möglichkeit der Herstellung von Tetrapropylenbenzolsulfonaten
(TPS) führte zum Durchbruch dieser Tensidklasse, die nachfolgend die Seifen als Haupttensid
in Wasch- und Reinigungsmitteln verdrängte.
[0127] Aufgrund der mangelnden biologischen Abbaubarkeit von TPS bestand die Notwendigkeit,
neue Alkylbenzolsulfonate darzustellen, die sich durch ein verbessertes ökologische
Verhalten auszeichnen. Diese Erfordernisse werden von linearen Alkylbenzolsulfonaten
erfüllt, welche heute die fast ausschließlich hergestellten Alkylbenzolsulfonate sind
und mit dem Kurzzeichen ABS bzw. LAS belegt werden.
[0128] Lineare Alkylbenzolsulfonate werden aus linearen Alkylbenzolen hergestellt, welche
wiederum aus linearen Olefinen zugänglich sind. Hierzu werden großtechnisch Petroleumfraktionen
mit Molekularsieben in die n-Paraffine der gewünschten Reinheit aufgetrennt und zu
den n-Olefinen dehydriert, wobei sowohl α-als auch i-Olefine resultieren. Die entstandenen
Olefine werden dann in Gegenwart saurer Katalysatoren mit Benzol zu den Alkylbenzolen
umgesetzt, wobei die Wahl des Friedel-Crafts-Katalysators einen Einfluß auf die Isomerenverteilung
der entstehenden linearen Alkylbenzole hat: Bei Verwendung von Aluminiumtrichlorid
liegt der Gehalt der 2-Phenyl-Isomere in der Mischung mit den 3-, 4-, 5- und anderen
Isomeren bei ca. 30 Gew.-%, wird hingegen Fluorwasserstoff als Katalysator eingesetzt,
läßt sich der Gehalt an 2-Phenyl-Isomer auf ca. 20 Gew.-% senken. Die Sulfonierung
der linearen Alkylbenzole schließlich gelingt heute großtechnisch mit Oleum, Schwefelsäure
oder gasförmigem Schwefeltrioxid, wobei letzteres die weitaus größte Bedeutung hat.
Zur Sulfonierung werden spezielle Film- oder Rohrbündelreaktoren eingesetzt, die als
Produkt eine 97 Gew.%ige Alkylbenzolsulfonsäure (ABSS) liefern, die im Rahmen der
vorliegenden Erfindung als Aniontensidsäure einsetzbar ist.
[0129] Durch Wahl des Neutralisationsmittels lassen sich aus den ABSS die unterschiedlichsten
Salze, d.h. Alkylbenzolsulfonate, gewinnen. Aus Gründen der Ökonomie ist es hierbei
bevorzugt, die Alkalimetallsalze und unter diesen bevorzugt die Natriumsalze der ABSS
herzustellen und einzusetzen. Diese lassen sich durch die allgemeine Formel IX beschreiben:

in der die Summe aus x und y üblicherweise zwischen 5 und 13 liegt. Erfindungsgemäß
bevorzugt als Aniontensid in Säureform sind C
8-16-, vorzugsweise C
9-13-Alkylbenzolsulfonsäuren. Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung weiterhin bevorzugt,
C
8-16-, vorzugsweise C
9-13-Alkybenzolsulfonsäuren einzusetzen, die sich von Alkylbenzolen ableiten, welche einen
Tetralingehalt unter 5 Gew.-%, bezogen auf das Alkylbenzol, aufweisen. Weiterhin bevorzugt
ist es, Alkylbenzolsulfonsäuren zu verwenden, deren Alkylbenzole nach dem HF-Verfahren
hergestellt wurden, so daß die eingesetzten C
8-16-, vorzugsweise C
9-13-Alkybenzolsulfonsäuren einen Gehalt an 2-Phenyl-Isomer unter 22 Gew.-%, bezogen auf
die Alkylbenzolsulfonsäure, aufweisen.
[0130] Die vorstehend genannten Aniontenside in ihrer Säureform können alleine oder in Mischung
miteinander eingesetzt werden. Es ist aber auch möglich und bevorzugt, daß dem Aniontensid
in Säureform vor der Zugabe auf das/die Trägermaterial(ien) weitere, vorzugsweise
saure, Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln in Mengen von 0,1 bis 40 Gew.%,
vorzugsweise von 1 bis 15 Gew.% und insbesondere von 2 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen
auf das Gewicht der umzusetzenden Mischung, zugemischt werden.
[0131] Selbstverständlich ist es auch möglich, die Aniontenside teil- oder vollneutralisiert
einzusetzen. Diese Salze können dann als Lösung, Suspension oder Emulsion in der Granulierflüssigkeit
vodiegen, aber auch als Feststoff Bestandteil des Feststoffbetts sein. Als Kationen
für solche Aniontenside bieten sich neben den Alkalimetallen (hier insbesondere nach
Anspruch- und K-Salze) Ammoniumsowie Mono-, Di- oder Triethanolalkonium-Ionen an.
Anstelle von Mono-, Di- oder Triethanolamin können auch die analogen Vertreter des
Mono-, Di- oder Trimethanolamins bzw. solche der Alkanolamine höherer Alkohole quaterniert
und als Kation zugegen sein.
[0132] Auch Kationtenside lassen sich mit Vorteil als Aktivsubstanz einsetzen. Das Kationtensid
kann dabei in seiner Lieferform direkt in den Mischer gegeben werden, oder in Form
einer flüssigen bis pastösen Kationtensid-Zubereitungsform auf den festen Träger aufgedüst
werden. Solche Kationtensid-Zubereitungsformen lassen sich beispielsweise durch Mischen
handelsüblicher Kationtenside mit Hilfsstoffen wie nichtionischen Tensiden, Polyethylenglycolen
oder Polyolen herstellen. Auch niedere Alkohole wie Ethanol und Isopropanol können
eingesetzt werden, wobei die Menge an solchen niederen Alkoholen in der flüssigen
Kationtensid-Zubereitungsform aus den obengenannten Gründen unter 10 Gew.-% liegen
sollte.
[0133] Als Kationtenside kommen für die erfindungsgemäßen Mittel alle üblichen Stoffe in
Betracht, wobei Kationtenside mit textilweichmachender Wirkung deutlich bevorzugt
sind.
[0134] Die erfindungsgemäßen Mittel können als kationische Aktivsubstanzen mit textilweichmachender
Wirkung ein oder mehrere kationische, textilweichmachende Mittel der Formeln X, XI
oder XII enthalten:

worin jede Gruppe R
1 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus C
1-6-Alkyl-,-Alkenyl- oder -Hydroxyalkylgruppen; jede Gruppe R
2 unabhängig voneinander ausgewählt ist aus C
8-28-Alkyl- oder -Alkenylgruppen; R
3 = R
1 oder (CH
2)
n-T-R
2; R
4 = R
1 oder R
2 oder (CH
2)
n-T-R
2; T = -CH
2-, -O-CO- oder -CO-O- und n eine ganze Zahl von 0 bis 5 ist.
[0135] In bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung enthalten die Mittel
zusätzlich Niotensid(e) als Aktivsubstanz.
[0136] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C
12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0137] Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)
x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit
5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0138] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.
[0139] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0140] Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel XIII,

in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es
sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung
mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können.
[0141] Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel XIV,

in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R
1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest
steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder
alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
[0142] [Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten,
beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose.
Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann durch Umsetzung
mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten
Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
[0143] Es ist für viele Anwendungen besonders bevorzugt, wenn das Verhältnis von Aniontensid(en)
zu Niotensid(en) zwischen 10:1 und 1 :10, vorzugsweise zwischen 7,5:1 und 1:5 und
insbesondere zwischen 5:1 und 1:2 beträgt. Bevorzugt sind dabei erfindungsgemäße Behälter,
die Tensid(e), vorzugsweise anionische(s) und/oder nichtionische(s) Tensid(e), in
Mengen von 5 bis 80 Gew.%, vorzugsweise von 7,5 bis 70 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 10 bis 60 Gew.-% uns insbesondere von 12,5 bis 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf
das Gewicht der umschlossenen Feststoffe, enthalten.
[0144] Wie bereits erwähnt, beschränkt sich der Einsatz von Tensiden bei Reinigungsmitteln
für das maschinelle Geschirrspülen vorzugsweise auf den Einsatz nichtionischer Tenside
in geringen Mengen. Erfindungsgemäße Mittel für das maschinelle Geschirrspülen enthalten
daher vorzugsweise nur bestimmte nichtionische Tenside, die nachstehend beschrieben
sind. Als Tenside werden in maschinellen Geschirrspülmitteln üblicherweise lediglich
schwachschäumende nichtionische Tenside eingesetzt. Vertreter aus den Gruppen der
anionischen, kationischen oder amphoteren Tenside haben dagegen eine geringere Bedeutung.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C
12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-11-Alkohol mit 7 EO, C
13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-14-Alkohol mit 3 EO und C
12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch
Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol
mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0145] Insbesondere bei Reinigungsmitteln für das maschinelle Geschirrspülen ist es bevorzugt,
daß diese ein nichtionisches Tensid enthalten, das einen Schmelzpunkt oberhalb Raumtemperatur
aufweist, bevorzugt ein nichtionisches Tensid mit einem Schmelzpunkt oberhalb von
20°C. Bevorzugt einzusetzende nichtionische Tenside weisen Schmelzpunkte oberhalb
von 25°C auf, besonders bevorzugt einzusetzende nichtionische Tenside haben Schmelzpunkte
zwischen 25 und 60°C, insbesondere zwischen 26,6 und 43,3°C.
[0146] Geeignete nichtionische Tenside, die Schmelz- bzw. Erweichungspunkte im genannten
Temperaturbereich aufweisen, sind beispielsweise schwachschäumende nichtionische Tenside,
die bei Raumtemperatur fest oder hochviskos sein können. Werden bei Raumtemperatur
hochviskose Niotenside eingesetzt, so ist bevorzugt, daß diese eine Viskosität oberhalb
von 20 Pas, vorzugsweise oberhalb von 35 Pas und insbesondere oberhalb 40 Pas aufweisen.
Auch Niotenside, die bei Raumtemperatur wachsartige Konsistenz besitzen, sind bevorzugt.
[0147] Bevorzugt als bei Raumtemperatur feste einzusetzende Niotenside stammen aus den Gruppen
der alkoxylierten Niotenside, insbesondere der ethoxylierten primären Alkohole und
Mischungen dieser Tenside mit strukturell komplizierter aufgebauten Tensiden wie Polyoxypropylen/Polyoxyethylen/Polyoxypropylen
(PO/EO/PO)-Tenside. Solche (PO/EO/PO)-Niotenside zeichnen sich darüber hinaus durch
gute Schaumkontrolle aus.
[0148] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das nichtionische
Tensid mit einem Schmelzpunkt oberhalb Raumtemperatur ein ethoxyliertes Niotensid,
das aus der Reaktion von einem Monohydroxyalkanol oder Alkylphenol mit 6 bis 20 C-Atomen
mit vorzugsweise mindestens 12 Mol, besonders bevorzugt mindestens 15 Mol, insbesondere
mindestens 20 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol bzw. Alkylphenol hervorgegangen ist.
[0149] Ein besonders bevorzugtes bei Raumtemperatur festes, einzusetzendes Niotensid wird
aus einem geradkettigen Fettalkohol mit 16 bis 20 Kohlenstoffatomen (C
16-20-Alkohol), vorzugsweise einem C
18-Alkohol und mindestens 12 Mol, vorzugsweise mindestens 15 Mol und insbesondere mindestens
20 Mol Ethylenoxid gewonnen. Hierunter sind die sogenannten "narrow range ethoxylates"
(siehe oben) besonders bevorzugt.
[0150] Das bei Raumtemperatur feste Niotensid besitzt vorzugsweise zusätzlich Propylenoxideinheiten
im Molekül. Vorzugsweise machen solche PO-Einheiten bis zu 25 Gew.-%, besonders bevorzugt
bis zu 20 Gew.-% und insbesondere bis zu 15 Gew.-% der gesamten Molmasse des nichtionischen
Tensids aus. Besonders bevorzugte nichtionische Tenside sind ethoxylierte Monohydroxyalkanole
oder Alkylphenole, die zusätzlich Polyoxyethylen-Polyoxypropylen Blockcopolymereinheiten
aufweisen. Der Alkohol- bzw. Alkylphenolteil solcher Niotensidmoleküle macht dabei
vorzugsweise mehr als 30 Gew.-%, besonders bevorzugt mehr als 50 Gew.-% und insbesondere
mehr als 70 Gew.-% der gesamten Molmasse solcher Niotenside aus.
[0151] Weitere besonders bevorzugt einzusetzende Niotenside mit Schmelzpunkten oberhalb
Raumtemperatur enthalten 40 bis 70% eines Polyoxypropylen/Polyoxyethylen/Polyoxypropylen-Blockpolymerblends,
der 75 Gew.-% eines umgekehrten Block-Copolymers von Polyoxyethylen und Polyoxypropylen
mit 17 Mol Ethylenoxid und 44 Mol Propylenoxid und 25 Gew.-% eines Block-Copolymers
von Polyoxyethylen und Polyoxypropylen, initiiert mit Trimethylolpropan und enthaltend
24 Mol Ethylenoxid und 99 Mol Propylenoxid pro Mol Trimethylolpropan.
[0152] Nichtionische Tenside, die mit besonderem Vorzug eingesetzt werden können, sind beispielsweise
unter dem Namen Poly Tergent
® SLF-18 von der Firma Olin Chemicals erhältlich.
[0153] Ein weiter bevorzugtes Tensid läßt sich durch die Formel
R
1O[CH
2CH(CH
3)O]
x[CH
2CH
2O]
y[CH
2CH(OH)R
2]
beschreiben, in der R
1 für einen linearen oder verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis
18 Kohlenstoffatomen oder Mischungen hieraus steht, R
2 einen linearen oder verzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 2 bis 26 Kohlenstoffatomen
oder Mischungen hieraus bezeichnet und x für Werte zwischen 0,5 und 1,5 und y für
einen Wert von mindestens 15 steht.
[0154] Weitere bevorzugt einsetzbare Niotenside sind die endgruppenverschlossenen Poly(oxyalkylierten)
Niotenside der Formel
R
1O[CH
2CH(R
3)O]x[CH
2]
kCH(OH)[CH
2]
jOR
2
in der R
1 und R
2 für lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische oder aromatische
Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen stehen, R
3 für H oder einen Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, isoPropyl, n-Butyl-, 2-Butyl- oder 2-Methyl-2-Butylrest
steht, x für Werte zwischen 1 und 30, k und j für Werte zwischen 1 und 12, vorzugsweise
zwischen 1 und 5 stehen. Wenn der Wert x ≥ 2 ist, kann jedes R
3 in der obenstehenden Formel unterschiedlich sein. R
1 und R
2 sind vorzugsweise lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte, aliphatische
oder aromatische Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei Reste
mit 8 bis 18 C-Atomen besonders bevorzugt sind. Für den Rest R
3 sind H, -CH
3 oder - CH
2CH
3 besonders bevorzugt. Besonders bevorzugte Werte für x liegen im Bereich von 1 bis
20, insbesondere von 6 bis 15.
[0155] Wie vorstehend beschrieben, kann jedes R
3 in der obenstehenden Formel unterschiedlich sein, falls x ≥ 2 ist. Hierdurch kann
die Alkylenoxideinheit in der eckigen Klammer variiert werden. Steht x beispielsweise
für 3, kann der Rest R
3 ausgewählt werden, um Ethylenoxid- (R
3 = H) oder Propylenoxid- (R
3 = CH
3) Einheiten zu bilden, die in jedweder Reihenfolge aneinandergefügt sein können, beispielsweise
(EO)(PO)(EO), (EO)(EO)(PO), (EO)(EO)(EO), (PO)(EO)(PO), (PO)(PO)(EO) und (PO)(PO)(PO).
Der Wert 3 für x ist hierbei beispielhaft gewählt worden und kann durchaus größer
sein, wobei die Variationsbreite mit steigenden x-Werten zunimmt und beispielsweise
eine große Anzahl (EO)-Gruppen, kombiniert mit einer geringen Anzahl (PO)-Gruppen
einschließt, oder umgekehrt..
[0156] Insbesondere bevorzugte endgruppenverschlossenen Poly(oxyalkylierte) Alkohole der
obenstehenden Formel weisen Werte von k = 1 und j = 1 auf, so daß sich die vorstehende
Formel zu
R
1O[CH
2CH(R
3)O]
xCH
2CH(OH)CH
2OR
2
vereinfacht. In der letztgenannten Formel sind R
1, R
2 und R
3 wie oben definiert und x steht für Zahlen von 1 bis 30, vorzugsweise von 1 bis 20
und insbesondere von 6 bis 18. Besonders bevorzugt sind Tenside, bei denen die Reste
R
1 und R
2 9 bis 14 C-Atome aufweisen, R
3 für H steht und x Werte von 6 bis 15 annimmt.
Enzyme
[0157] Erfindungsgemäße Mittel können zur Steigerung der Wasch-, beziehungsweise Reinigungsleistung
Enzyme enthalten, wobei prinzipiell alle im Stand der Technik für diese Zwecke etablierten
Enzyme einsetzbar sind. Hierzu gehören insbesondere Proteasen, Amylasen, Lipasen,
Hemicellulasen, Cellulasen oder Oxidoreduktasen, sowie vorzugsweise deren Gemische.
Diese Enzyme sind im Prinzip natürlichen Ursprungs; ausgehend von den natürlichen
Molekülen stehen für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln verbesserte Varianten
zur Verfügung, die entsprechend bevorzugt eingesetzt werden. Erfindungsgemäße Mittel
enthalten Enzyme vorzugsweise in Gesamtmengen von 1 x 10
-6 bis 5 Gewichts-Prozent bezogen auf aktives Protein. Die Proteinkonzentration kann
mit Hilfe bekannter Methoden, zum Beispiel dem BCA-Verfahren
[0158] (Bicinchoninsäure; 2,2'-Bichinolyl-4,4'-dicarbonsäure) oder dem Biuret-Verfahren
bestimmt werden.
[0159] Unter den Proteasen sind solche vom Subtilisin-Typ bevorzugt. Beispiele hierfür sind
die Subtilisine BPN' und Cadsberg, die Protease PB92, die Subtilisine 147 und 309,
die Alkalische Protease aus
Bacillus lentus, Subtilisin DY und die den Subtilasen, nicht mehr jedoch den Subtilisinen im engeren
Sinne zuzuordnenden Enzyme Thermitase, Proteinase K und die Proteasen TW3 und TW7.
Subtilisin Carlsberg ist in weiterentwickelter Form unter dem Handelsnamen Alcalase
® von der Firma Novozymes A/S, Bagsværd, Dänemark, erhältlich. Die Subtilisine 147
und 309 werden unter den Handelsnamen Esperase
®, beziehungsweise Savinase
® von der Firma Novozymes vertrieben. Von der Protease aus
Bacillus lentus DSM 5483 leiten sich die unter der Bezeichnung BLAP
® geführten Varianten ab.
[0160] Weitere brauchbare Proteasen sind beispielsweise die unter den Handelsnamen Durazym
®, Relase
®, Everlase
®, Nafizym, Natalase
®, Kannase
® und Ovozymes
® von der Firma Novozymes, die unter den Handelsnamen, Purafect
®, Purafect
® OxP und Properase
® von der Firma Genencor, das unter dem Handelsnamen Protosol
® von der Firma Advanced Biochemicals Ltd., Thane, Indien, das unter dem Handelsnamen
Wuxi
® von der Firma Wuxi Snyder Bioproducts Ltd., China, die unter den Handelsnamen Proleather
® und Protease P
® von der Firma Amano Pharmaceuticals Ltd., Nagoya, Japan, und das unter der Bezeichnung
Proteinase K-16 von der Firma Kao Corp., Tokyo, Japan, erhältlichen Enzyme.
[0161] Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Amylasen sind die α-Amylasen aus
Bacillus licheniformis, aus
B. amyloliquefaciens oder aus
B. stearothermophilus sowie deren für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln verbesserte Weiterentwicklungen.
Das Enzym aus
B. licheniformis ist von der Firma Novozymes unter dem Namen Termamyl
® und von der Firma Genencor unter dem Namen Purastar
®ST erhältlich. Weiterentwicklungsprodukte dieser α-Amylase sind von der Firma Novozymes
unter den Handelsnamen Duramyl
® und Termamyl
®ultra, von der Firma Genencor unter dem Namen Purastar
®OxAm und von der Firma Daiwa Seiko Inc., Tokyo, Japan, als Keistase
® erhältlich. Die α-Amylase von
B. amyloliquefaciens wird von der Firma Novozymes unter dem Namen BAN
® vertrieben, und abgeleitete Varianten von der α-Amylase aus
B. stearothermophilus unter den Namen BSG
® und Novamyl
®, ebenfalls von der Firma Novozymes.
[0162] Des weiteren sind für diesen Zweck die α-Amylase aus
Bacillus sp. A 7-7 (DSM 12368) und die Cyclodextrin-Glucanotransferase (CGTase) aus
B. agaradherens (DSM 9948) hervorzuheben; ebenso sind Fusionsprodukte der genannten Moleküle einsetzbar.
[0163] Darüber hinaus sind die unter den Handelsnamen Fungamyl
® von der Firma Novozymes erhältlichen Weiterentwicklungen der α-Amylase aus
Aspergillus niger und
A. oryzae geeignet. Ein weiteres Handelsprodukt ist beispielsweise die Amylase-LT
®.
[0164] Erfindungsgemäße Mittel können Lipasen oder Cutinasen insbesondere wegen ihrer Triglycerid-spaltenden
Aktivitäten enthalten, aber auch, um aus geeigneten Vorstufen
in situ Persäuren zu erzeugen. Hierzu gehören beispielsweise die ursprünglich aus
Humicola lanuginosa (Thermomyces lanuginosus) erhältlichen, beziehungsweise weiterentwickelten Lipasen, insbesondere solche mit
dem Aminosäureaustausch D96L. Sie werden beispielsweise von der Firma Novozymes unter
den Handelsnamen Lipolase
®, Lipolase
®Ultra, LipoPrime
®, Lipozyme
® und Lipex
® vertrieben. Desweiteren sind beispielsweise die Cutinasen einsetzbar, die ursprünglich
aus
Fusarium solani pisi und
Humicola insolens isoliert worden sind. Ebenso brauchbare Lipasen sind von der Firma Amano unter den
Bezeichnungen Lipase CE
®, Lipase P
®, Lipase B
®, beziehungsweise Lipase CES
®, Lipase AKG
®, Bacillis sp. Lipase
®, Lipase AP
®, Lipase M-AP
® und Lipase AML
® erhältlich. Von der Firma Genencor sind beispielsweise die Lipasen beziehungsweise
Cutinasen einsetzbar, deren Ausgangsenzyme ursprünglich aus
Pseudomonas mendocina und
Fusarium solanii isoliert worden sind. Als weitere wichtige Handelsprodukte sind die ursprünglich
von der Firma Gist-Brocades vertriebenen Präparationen M1 Lipase
® und Lipomax
® und die von der Firma Meito Sangyo KK, Japan, unter den Namen Lipase MY-30
®, Lipase OF
® und Lipase PL
® vertriebenen Enzyme zu erwähnen, ferner das Produkt Lumafast
® von der Firma Genencor.
[0165] Erfindungsgemäße Mittel können, insbesondere wenn sie für die Behandlung von Textilien
gedacht sind, Cellulasen enthalten, je nach Zweck als reine Enzyme, als Enzympräparationen
oder in Form von Mischungen, in denen sich die einzelnen Komponenten vorteilhafterweise
hinsichtlich ihrer verschiedenen Leistungsaspekte ergänzen. Zu diesen Leistungsaspekten
zählen insbesondere Beiträge zur Primärwaschleistung, zur Sekundärwaschleistung des
Mittels (Antiredepositionswirkung oder Vergrauungsinhibition) und Avivage (Gewebewirkung),
bis hin zum Ausüben eines "stone washed"-Effekts.
[0166] Eine brauchbare pilzliche, Endoglucanase(EG)-reiche Cellulase-Präparation, beziehungsweise
deren Weiterentwicklungen werden von der Firma Novozymes unter dem Handelsnamen Celluzyme
® angeboten. Die ebenfalls von der Firma Novozymes erhältlichen Produkte Endolase
® und Carezyme
® basieren auf der 50 kD-EG, beziehungsweise der 43 kD-EG aus
H. insolens DSM 1800. Weitere mögliche Handelsprodukte dieser Firma sind Cellusoft
® und Renozyme
®. Ebenso ist die 20 kD-EG Cellulase aus
Melanocarpus, die von der Firma AB Enzymes, Finnland, unter den Handelsnamen Ecostone
® und Biotouch
® erhältlich ist, einsetzbar. Weitere Handelprodukte der Firma AB Enzymes sind Econase
® und Ecopulp
®. Eine weitere geeignete Cellulase aus
Bacillus sp. CBS 670.93 ist von der Firma Genencor unter dem Handelsnamen Puradax
® erhältlich. Weitere Handelsprodukte der Firma Genencor sind "Genencor detergent cellulase
L" und IndiAge
®Neutra.
[0167] Erfindungsgemäße Mittel können weitere Enzyme enthalten, die unter dem Begriff Hemicellulasen
zusammengefaßt werden. Hierzu gehören beispielsweise Mannanasen, Xanthanlyasen, Pektinlyasen
(=Pektinasen), Pektinesterasen, Pektatlyasen, Xyloglucanasen (=Xylanasen), Pullulanasen
und β-Glucanasen. Geeignete Mannanasen sind beispielsweise unter den Namen Gamanase
® und Pektinex AR
® von der Firma Novozymes, unter dem Namen Rohapec
® B1L von der Firma AB Enzymes und unter dem Namen Pyrolase
® von der Firma Diversa Corp., San Diego, CA, USA erhältlich. Die aus
B. subtilis gewonnene β-Glucanase ist unter dem Namen Cereflo
® von der Firma Novozymes erhältlich.
[0168] Zur Erhöhung der bleichenden Wirkung können erfindungsgemäße Wasch- oder Reinigungsmittel
Oxidoreduktasen, beispielsweise Oxidasen, Oxygenasen, Katalasen, Peroxidasen, wie
Halo-, Chloro-, Bromo-, Lignin-, Glucose- oder Mangan-peroxidasen, Dioxygenasen oder
Laccasen (Phenoloxidasen, Polyphenoloxidasen) enthalten. Als geeignete Handelsprodukte
sind Denilite
® 1 und 2 der Firma Novozymes zu nennen. Vorteilhafterweise werden zusätzlich vorzugsweise
organische, besonders bevorzugt aromatische, mit den Enzymen wechselwirkende Verbindungen
zugegeben, um die Aktivität der betreffenden Oxidoreduktasen zu verstärken (Enhancer)
oder um bei stark unterschiedlichen Redoxpotentialen zwischen den oxidierenden Enzymen
und den Anschmutzungen den Elektronenfluß zu gewährleisten (Mediatoren).
[0169] Die in erfindungsgemäßen Mitteln eingesetzten Enzyme stammen entweder ursprünglich
aus Mikroorganismen, etwa der Gattungen
Bacillus, Streptomyces, Humicola, oder
Pseudomonas, und/oder werden nach an sich bekannten biotechnotogischen Verfahren durch geeignete
Mikroorganismen produziert, etwa durch transgene Expressionswirte der Gattungen
Bacillus oder filamentöse Fungi.
[0170] Die Aufreinigung der betreffenden Enzyme erfolgt günstigerweise über an sich etablierte
Verfahren, beispielsweise über Ausfällung, Sedimentation, Konzentrierung, Filtration
der flüssigen Phasen, Mikrofiltration, Ultrafiltration, Einwirken von Chemikalien,
Desodorierung oder geeignete Kombinationen dieser Schritte.
[0171] Erfindungsgemäßen Mitteln können die Enzyme in jeder nach dem Stand der Technik etablierten
Form zugesetzt werden. Hierzu gehören beispielsweise die durch Granulation, Extrusion
oder Lyophilisierung erhaltenen festen Präparationen oder, insbesondere bei flüssigen
oder gelförmigen Mitteln, Lösungen der Enzyme, vorteilhafterweise möglichst konzentriert,
wasserarm und/oder mit Stabilisatoren versetzt.
[0172] Alternativ können die Enzyme sowohl für die feste als auch für die flüssige Darreichungsform
verkapselt werden, beispielsweise durch Sprühtrocknung oder Extrusion der Enzymlösung
zusammen mit einem, vorzugsweise natürlichen Polymer oder in Form von Kapseln, beispielsweise
solchen, bei denen die Enzyme wie in einem erstarrten Gel eingeschlossen sind oder
in solchen vom Kern-Schale-Typ, bei dem ein enzymhaftiger Kern mit einer Wasser-,
Luft-und/oder Chemikalien-undurchlässigen Schutzschicht überzogen ist. In aufgelagerten
Schichten können zusätzlich weitere Wirkstoffe, beispielsweise Stabilisatoren, Emulgatoren,
Pigmente, Bleich- oder Farbstoffe aufgebracht werden. Derartige Kapseln werden nach
an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Schüttel- oder Rollgranulation oder
in Fluid-bed-Prozessen aufgebracht. Vorteilhafterweise sind derartige Granulate, beispielsweise
durch Aufbringen polymerer Filmbildner, staubarm und aufgrund der Beschichtung lagerstabil.
[0173] Weiterhin ist es möglich, zwei oder mehrere Enzyme zusammen zu konfektionieren, so
daß ein einzelnes Granulat mehrere Enzymaktivitäten aufweist.
[0174] Ein in einem erfindungsgemäßen Mittel enthaltenes Protein und/oder Enzym kann besonders
während der Lagerung gegen Schädigungen wie beispielsweise
[0175] Inaktivierung, Denaturierung oder Zerfall etwa durch physikalische Einflüsse, Oxidation
oder proteolytische Spaltung geschützt werden. Bei mikrobieller Gewinnung der Proteine
und/oder Enzyme ist eine Inhibierung der Proteolyse besonders bevorzugt, insbesondere
wenn auch die Mittel Proteasen enthalten. Erfindungsgemäße Mittel können zu diesem
Zweck Stabilisatoren enthalten; die Bereitstellung derartiger Mittel stellt eine bevorzugte
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
[0176] Eine Gruppe von Stabilisatoren sind reversible Proteaseinhibitoren. Häufig werden
Benzamidin-Hydrochlorid, Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salze oder Ester
verwendet, darunter vor allem Derivate mit aromatischen Gruppen, etwa ortho-,meta-
oder para-substituierte Phenylboronsäuren, beziehungsweise deren Salze oder Ester.
Weiterhin sind Peptidaldehyde, das heißt Oligopeptide mit reduziertem C-Terminus geeignet.
Als peptidische Proteaseinhibitoren sind unter anderem Ovomucoid und Leupeptin zu
erwähnen; eine zusätzliche Option ist die Bildung von Fusionsproteinen aus Proteasen
und Peptid-Inhibitoren.
[0177] Weitere Enzymstabilisatoren sind Aminoalkohole wie Mono-, Di-, Triethanol- und -Propanolamin
und deren Mischungen, aliphatische Carbonsäuren bis zu C
12, wie Bernsteinsäure, andere Dicarbonsäuren oder Salze der genannten Säuren. Auch
endgruppenverschlossene Fettsäureamidalkoxylate sind als Stabilisatoren einsetzbar.
[0178] Niedere aliphatische Alkohole, vor allem aber Polyole, wie beispielsweise Glycerin,
Ethylenglykol, Propylenglykol oder Sorbit sind weitere häufig eingesetzte Enzymstabilisatoren.
Weiterhin schützt auch Di-Glycerinphosphat gegen Denaturierung durch physikalische
Einflüsse. Ebenso werden Calciumsalze verwendet, wie beispielsweise Calciumacetat
oder Calcium-Formiat sowie Magnesiumsalze.
[0179] Polyamid-Oligomere oder polymere Verbindungen wie Lignin, wasserlösliche Vinyl-Copolymere
oder, wie Cellulose-Ether, Acryl-Polymere und/oder Polyamide stabilisieren die Enzym-Präparation
unter anderem gegenüber physikalischen Einflüssen oder pH-Wert-Schwankungen. Polyamin-N-Oxid-enthaltende
Polymere wirken gleichzeitig als Enzymstabilisatoren und als Farbübertragungsinhibitoren.
Andere polymere Stabilisatoren sind die linearen C
8-C
18 Polyoxyalkylene. Alkylpolyglycoside können gemäß den ebenfalls die enzymatischen
Komponenten des erfindungsgemäßen Mittels stabilisieren und sogar in ihrer Leistung
steigern. Vernetzte N-haltige Verbindungen erfüllen eine Doppelfunktion als Soil-release-Agentien
und als Enzym-Stabilisatoren.
[0180] Reduktionsmittel und Antioxidantien wie Natrium-Sulfit oder reduzierende Zucker erhöhen
die Stabilität der Enzyme gegenüber oxidativem Zerfall.
[0181] Bevorzugt werden Kombinationen von Stabilisatoren verwendet, beispielsweise aus Polyolen,
Borsäure und/oder Borax, die Kombination von Borsäure oder Borat, reduzierenden Salzen
und Bernsteinsäure oder anderen Dicarbonsäuren oder die Kombination von Borsäure oder
Borat mit Polyolen oder Polyaminoverbindungen und mit reduzierenden Salzen. Die Wirkung
von Peptid-Aldehyd-Stabilisatoren kann durch die Kombination mit Borsäure und/oder
Borsäurederivaten und Polyolen gesteigert und gemäß durch die zusätzliche Verwendung
von zweiwertigen Kationen, wie zum Beispiel Calcium-lonen weiter verstärkt werden.
[0182] Besonders bevorzugt ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung der Einsatz flüssiger
Enzymformulierungen. Hier sind erfindungsgemäße Mittel bevorzugt, die zusätzlich Enzyme
und/oder Enzymzubereitungen, vorzugsweise feste und/oder flüssige Protease-Zubereitungen
und/oder Amylase-Zubereitungen, in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise von 1,5
bis 4,5 und insbesondere von 2 bis 4 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel,
enthalten.
[0183] Als Elektrolyte aus der Gruppe der anorganischen Salze kann eine breite Anzahl der
verschiedensten Salze eingesetzt werden. Bevorzugte Kationen sind die Alkali- und
Erdalkalimetalle, bevorzugte Anionen sind die Halogenide und Sulfate. Aus herstellungstechnischer
Sicht ist der Einsatz von NaCl oder MgCl
2 in den erfindungsgemäßen Granulaten bevorzugt.
[0184] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Die in den Figuren
1 bis 4 dargestellten Blisterverpackungen sind nicht Teil der Erfindung.
- Figur 1:
- Behältnis mit an der Behältnisöffnung angeordneter Blisterverpackung in perspektivischer
Aufsicht
- Figur 2a:
- Blisterverpackung zur Anordnung an einer Behältnisöffnung mit einer Vielzahl von kleinen
Portionen
- Figur 2b:
- Blisterverpackung zur Anordnung an einer Behältnisöffnung mit größeren Portionen
- Figur 2c:
- Blisterverpackung zur Anordnung an einer Behältnisöffnung mit segmentweise abtrennbaren
Portionen
- Figur 2d:
- Blisterverpackung zur Anordnung an einer Behältnisöffnung mit Knicklinien
- Figur 2e:
- Blisterverpackung zur Anordnung an einer Behältnisöffnung im eingeknickten Zustand
- Figur 3a:
- Blisterverpackung im Querschnitt
- Figur 3b:
- Blisterverpackung im Querschnitt mit einer permeablen und einer Siegelmembran
- Figur 4a:
- Blisterverpackung mit Snap-In Verschluss
- Figur 5a:
- formstabiles Aufnahmemittel für Additivportionen in der Aufsicht
- Figur 5b:
- formstabiles Aufnahmemittel für Additivportionen im Querschnitt
[0185] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform , bei der eine Blisterverpackung (3) über den
Verschluss- und Ausgusszylinder des Behältniss (1) gesteckt, am Behältnis (1) fixiert
ist. Auf dem Verschluss- und Ausgusszylinder ist ein Verschluss (2) angeordnet, der
eine umlaufende Schulter (2a) aufweist.
[0186] Eine Detailansicht einer Ausführungsform der Blisterverpackung ist in Figur 2a-e
dargestellt.
[0187] Die Blisterverpackung (3) weist eine Öffnung (4) auf, die über den Ausgusszylinder
(2) des Behälters (1) gesteckt werden kann. In einer weiteren, nicht dargestellten
Ausführungsform ist es auch möglich, dass die Blisterverpackung (3) mit der Öffnung
(4) über den Verschluss (2) des Behälters (1) gesteckt fixierbar ist.
[0188] Die Öffnung (4) der Blisterverpackung (3) kann ganz oder nur teilweise geschlossen
sein, wobei die Öffnung (4) derart ausgestaltet ist, dass sie zumindest ein einfaches
Lösen der Blisterverpackung vom Behälter verhindert.
[0189] Vom Kragen (7) aus erstrecken sich ein oder mehrere Blisterelemente (5a, 5b), welche
jeweils über eine Vielzahl von Kavitäten (6) verfügen, die üblicherweise über die
Fläche (5a, 5b) der Blisterverpackung (3) verteilt angeordnet.
[0190] Der Kragen (7) ist derart ausgestaltet, dass der Verschluss (2) in seiner Verschlussstellung
eine im wesentlichen senkrecht zur Blisterebene wirkende Klemmkraft auf den Kragen
(7) ausübt. Die Öffnung (4) der Blisterverpackung ist dabei kleiner als die Schulter
(2a) des Verschlusses (2); so dass sich bei verschlossenem Behältnis die Blisterverpackung
nicht vom Behältnis (1) löst, sondern durch die Schulter (2a) des Verschlusses (2)
an dem Behältnis (1) gehalten wird. Die Schulter (2a) des Verschlusses (2) ist so
zu wählen, dass sie zumindest teilweise auf die die Öffnung (4) der Blisterverpackung
(1) umgebende Fläche einwirken kann.
[0191] In einer Ausführungsform verfügt die Blisterverpackung (1) über eine kreisrunde Öffnung
(4) und zwei radial zu der Öffnung angeordnete
[0192] Flächenelemente (5a, 5b). Die Blisterverpackung (3) ist derart ausgestaltet, dass
sich die beiden Schenkel (5a, 5b) der Blisterverpackung (3) jeweils an ihren distalen
Enden anheben lassen.
[0193] Die Blisterverpackung (1) kann beispielsweise durch eine Klebverbindung an dem Behältnis
befestigt sein. Dabei erstreckt sich die Klebverbindung nur derart über eine Teilfläche
der Blisterverpackung (1), dass die restliche Fläche von dem Behälter angehoben werden
kann um eine Produktportion aus der Blisterverpackung (1) herauszudrücken.
[0194] Figur 2b zeigt eine weitere Ausführungsform , bei der sich die Kavitäten (6) der
Blisterverpackung (3) im wesentlichen flächendeckend über die am Kragen (7) angeordneten
Blisterelemente (5a, 5b) erstrecken. Diese Kavitäten (6) sind im besonderen dazu geeignet,
größere Produktportionen aufzunehmen, wie es beispielsweise zu langanhaltenden Beduftung
der Umgebung der Blisterverpackung (3) notwendig ist.
[0195] Figur 2c zeigt eine weitere Ausführungsform einer Blisterverpackung (3) zur Fixierung
an einem Auslasszylinder eines Behälters (1). Die Blisterverpackung (3) verfügt über
Kavitäten (6), die durch die Kavitäten (6) umschließende Perforierung (8) die Kavitäten
(6) einzeln von der Blisterverpackung (3) abtrennbar ausgestaltet.
[0196] Anstelle einer Perforierung (8) können auch andere, dem Fachmann als geeignet erscheinende
Mittel zum Abtrennen einer Portion aus der Blisterverpackung (3) vorgesehen sein.
[0197] Es ist auch möglich, die Perforierung (8) nur an der die Kavitäten (6) versiegelnde
Folie vorzusehen, so dass ein segmentweises öffnen der Blisterverpackung (3) durch
Abziehen des entsprechenden Folienabschnitts möglich wird.
[0198] Figur 2d zeigt eine Blisterverpackung (3), mit einer Öffnung (4), die von einem Kragen
(7) vollständig oder teilweise umschlossen ist. An dem Kragen (7) ist ein Steg (13)
angeordnet, der über mindestens eine Sollknicklinie (8) verfügt.
[0199] Gemäß einer Ausführungsform weist der Steg (13) zwei voneinander beabstandete Sollknicklinien
(9) auf. Der Abstand (b) der beiden beabstandeten Sollknicklinien (9) ist so zu wählen,
dass sie im wesentlichen der Höhe des Ausgusszylinders (14) entspricht.
[0200] Die Sollknicklinie (8) ist üblicherweise eine im wesentlichen linienförmige Materialschwächung
im Steg (13), die beispielsweise durch Perforation, Materialaussparungen oder durch
Materialverdichtung gebildet sein kann.
[0201] An dem vom Kragen (7) entfernten Ende des Steges (13) ist ein Blisterelement angeordnet,
dass eine mit einem Produkt befüllte Kavität (11) umfasst, die von einem Rand (10)
vollständig umschlossen ist.
[0202] Figur 2e zeigt die Blisterverpackung gemäß Figur 2d über den Verschlusszylinder (14)
eines Behälters (1) gestülpt. Die Blisterverpackung (3) ist längs ihrer Sollknicklinien
(9) derart jeweils um 90° umgeknickt, dass die befüllte Kavität (11) direkt über der
Öffnung des Verschlusszylinders positioniert ist.
[0203] Die Kavität (11) der Blisterverpackung (3) ist derart ausgestaltet, dass sie im wesentlichen
vollständig in die Öffnung des Verschlusszylinders (14) einführbar ist.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt dabei die Oberseite des Randes
(10) im eingeknickten Zustand der Blisterverpackung direkt auf der Wandung des Verschlusszylinders
(14) auf.
[0204] In einer weiteren Ausführungsform weist der Rand (10) zusätzlich Mittel auf, die
mit dem Verschlusszylinder derart zusammenwirken, dass die Blisterverpackung (3) gegen
seitliches Verrutschen auf dem Verschlusszylinder gesichert wird. Dies kann beispielsweise
durch eine entsprechend gestaltete umlaufende Nut oder Nase am Rand (10) der Blisterverpackung
(3) realisiert sein.
[0205] In einer anderen Ausführungsform ist es auch möglich, dass die Kavität (11) durch
geeignete Wahl des Abstandes (b) der Sollknicklinien (9) und knicken des Steges (13)
längs der Sollknicklinien (9) in eine entsprechend ausgeformte Öffnung oder Oberfläche
des Verschlusses (2), welche auf dem Verschlusszylinder (14) angeordnet ist, positionierbar
ist.
[0206] Figur 3a zeigt einen Querschnitt durch eine repräsentative Kavität (6,11) einer Blisterverpackung
(3). In der einfachsten Ausführungsform wird die mit Produkt (16) gefüllte Kavität
(6) durch eine Unterfolie (17) ausgeformt und durch eine Siegelfolie (15) verschlossen.
Das Material der Siegelfolie (15) ist so zu wählen, dass bestimmte Substanzen des
Produktes (16), insbesondere Duftstoffe, nicht an die Umgebung abgegeben werden.
[0207] Die Unterfolie (17) besteht aus einem Material, das ausreichend fest ist, um ein
unbeabsichtigtes Öffnen zu vermeiden, sich jedoch durch Aufbringen eines entsprechenden
Drucks, z.B. durch Daumendruck oder Einreißen der Folie mit einem Fingernagel, öffnen
lässt. Durch Druck auf eine Kavität (6) der Blisterverpackung (3) wird Druck auf das
in der Kavität (6) befindliche Produkt (16) ausgeübt, dass dann schließlich die Siegelfolie
(15) durchstößt.
[0208] Die Siegelfolie kann auch durch Reißen, Einstechen, Abreiben, Abziehen, durch Kontakt
mit Wasser, durch Wärme, insbesondere durch die Wärme der menschlichen Haut, oder
anderen geeigneten Maßnahmen zumindest teilweise zur Kavität hin geöffnet werden.
[0209] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Blisterverpackung (3) auch so ausgeführt
sein, dass die die Kavität (6) ausformende Folie (17), in dergestalt fester ausgeführt
ist, dass die die Kavität (6) ausformende Folie (17) durch den aufgebrachten Druck
geöffnet wird und die die Kavität (6) verschließende Siegelfolie (15) unbeschädigt
bleibt.
[0210] Figur 3b zeigt eine weiterentwickelte Ausführungsform der Blisterverpackung (3) die
zusätzlich zur Siegelfolie (15) eine permeable Membran (18) umfasst. Die permeable
Membran (18) ist zwischen der die Kavität (6) ausformenden Folie (17) und der Siegelfolie
(15) angeordnet, wobei die Siegelfolie (15) vorzugsweise durch eine lösbare Klebverbindung
flächig auf der permeablen Membran (18) angeordnet ist.
[0211] Das Material und die Eigenschaften der permeable Membran (18) sind so zu wählen,
dass zumindest eine Substanz des Produktes (16) aus der Kavität (6) durch die permeable
Membran (18) an die Umgebung abgegeben werden kann. Im einfachsten Fall handelt es
sich bei der permeablen Membran (18) um ein Gitter, dass geeignet ist, entsprechende
Feststoffe in der Kavität zurückzuhalten.
[0212] Insbesondere sind die Eigenschaften der permeablen Membran (18) so zu wählen, dass
Duftstoffe aus einem flüssigen, gelartigen oder festen Produkt aus einer Kavität (6)
an die Umgebung abgegeben werden können.
[0213] Die permeable Membran (18) ist vorzugsweise derart mit der die Kavität (6) ausformende
Folie (17) verklebt, dass die permeable Membran (18) die Kavitäten (6) verschließt.
Die Klebkräfte zwischen der permeablen Membran (18) und der die Kavität (6) ausformende
Folie (17) sind vorzugsweise größer als die Klebkräfte zwischen der permeablen Membran
(18) und der Siegelfolie (15), so dass beim Abziehen der Siegelfolie (15) die permeable
Membran (18) an der Blisterverpackung (3) haften bleibt und die Kavitäten (6) verschließt.
[0214] Figur 4a zeigt eine weitere Ausführungsform , bei der an der Blisterverpackung (3)
ein Snap-In Verbindungselement (19) angeordnet ist, das mit einer korrespondierenden
Aufnahme (20) an der Verpackungseinheit (1,2,14), formschlüssig, bevorzugt lösbar,
verbindbar ist. Es ist selbstverständlich, dass die Blisterverpackung (3) auch eine
Mehrzahl von Snap-In Verbindungen (19,20) aufweisen kann.
[0215] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Blisterverpackung (3) auch
durch eine entsprechende Snap-In-Verbindung am Verschluss (2) des Behältnisses (1)
fixiert werden.
[0216] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Blisterverpackung zumindest
teilweise mit einer Klebeschicht ausgestattet, die mit einer lösbaren Siegelfolie
bedeckt ist, wodurch die Blisterverpackung (3) oder einzelne Portionen (6) der Blisterverpackung
(3) an Oberflächen fixierbar sind.
[0217] Die in den Kavitäten (6) befindlichen Produkte (16) umfassen insbesondere, aber nicht
ausschließlich, eine oder mehrere Substanzen ausgewählt aus der Gruppe der Duftstoffe,
reinigungsaktiven Substanzen, Farbstoffe, Schaumbildner etc.
[0218] Fig. 5a zeigt ein erfindungsgemäßes formstabiles Aufnahmemittel. (3) für Additivportionen
(21) in der Aufsicht. Das Aufnahmemittel (3) weist eine Mehrzahl von Aufnahmeöffnungen
(22) für Additivportionen (21) auf. Eine Aufnahmeöffnung (22) wirkt mit einer Additivportion
(21) derart zusammen, dass die Additivportion (21) in der Aufnahmeöffnung (22) lösbar
fixiert ist. Dies kann beispielsweise durch Form-, Kraft- oder Stoffschluss zwischen
der Additivportion (21) und der Aufnahmeöffnung (22) realisiert werden. Die Fixierung
ist jeweils derart zu gestalten, dass die Additivportion (21) nicht unerwünscht, z.B.
beim Transport oder Lagerung, aus der Aufnahmeöffnung (22) heraus fallen kann.
[0219] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Additivportion (21) in
einer Aufnahmeöffnung (22) durch eine lösbare Presspassung fixiert. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsvariante wird die Fixierung zwischen Additivportion (21) und
Aufnahmeöffnung (22) durch eine lösbare Snap-In-Verbindung gewährleistet.
[0220] Die Aufnahmeöffnungen (22) können beispielsweise als durchgehende Bohrung oder als
Sackloch ausgeführt sein. Auch jede weitere, dem Fachmann als gleichwirkend naheliegende
Öffnungsausgestaltung ist denkbar, wie beispielsweise Öffnungen mit rechteckigem,
dreieckigem oder ovalen Querschnitt.
[0221] Die Additivportion (21) weist einen Verschluss auf, der die Additivportion (21) gegenüber
der Umgebung dichtig verschließt. Der Verschluss ist vorteilhafter weise derart ausgestaltet,
dass die Additivportion (21) flüssigkeitsdichtig gegenüber der Umgebung verschließbar
ist. Besonders bevorzugt ist der Verschluss derart ausgestaltet, dass die Additivportion
(21) im wesentlichen dichtig gegen die Emission von Duftstoffen verschließbar ist.
[0222] Der Verschluss ist lösbar über Kraft-, Form- oder Stoffschluss an der Additivportion
(21) angeordnet. Insbesondere kann die Additivportion (21) durch den Verschluss über
eine Presspassung, einen Schraubverschluss, eine Snap-In-Verbindung oder Verklebung
gegenüber der Umgebung dichtig verschließbar sein.
[0223] In einer weiteren Ausführungsform ist die Additivportion (21) mit einem Stopfen verschlossen.
Der Stopfen besteht vorzugsweise aus einem elastischen Material und ist derart ausgestaltet,
dass er die Additivportion (21) zumindest flüssigkeitsdicht verschließt.
[0224] Ferner ist es denkbar, die Additivportion (21) mit versiegelten Öffnungen auszustatten.
Die Öffnungen können als Bohrungen durch die Mantel-, Boden-und/oder Kopffläche der
Additivportion (21) ausgestaltet sein. Es ist jedoch auch jede andere geeignete Form
für die Öffnungen denkbar, wie etwas Schlitze, Gitter usw.. Die Versieglung der Öffnungen
ist derart ausgestaltet, dass die Öffnungen flüssigkeitsdicht verschlossen sind. In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Versieglung im wesentlichen dichtig
gegenüber der Emission von Duftstoffen aus dem Portionsvolumen in die Umgebung. Bei
der Versieglung kann es sich im Besonderen um eine Kunststofffolie handeln, die mit
der Oberfläche der Additivportion zumindest teilweise, vorzugsweise lösbar verklebt
ist. Es ist auch denkbar, die Öffnungen über einen sog. Sleeve abzudichten, wobei
eine geeignete Kunststofffolie straff um das Portionsbehältnis gezogen wird.
[0225] In einer weiteren Ausführungsform ist die Additivportion (21) mit einer nicht fließfähigen
Substanz befüllt. In diesem Fall kann die Additivportion wie ein Becher ausgeformt
sein, der über eine offene Stirnseite verfügt. Alternativ könnte die Additivportion
(21) auch Öffnungen an der Mantelfläche aufweisen.
[0226] Nicht fließfähig bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die in einer Additivportion
befindliche Substanz nicht durch die Öffnungen in die Umgebung austreten kann. Dies
kann beispielsweise durch Verwendung eines Feststoffes oder Feststoffgranulats erreicht
werden, wobei beispielsweise das Feststoffgranulat so bemessen ist, dass es nicht
durch die Öffnungen passt oder der Feststoff in dem Portionsvolumen fixiert ist.
[0227] Die Additivportionen können in dem Aufnahmemittel (3) in zwei Stellungen angeordnet
werden. In einer ersten Verschlussstellung sind die Öffnungen der Additivportion (21)
vollständig durch die Mantel- oder Bodenfläche der Aufnahmeöffnung (22) verschlossen.
[0228] Wie in Figur 5b ersichtlich, kann durch Herausnahme einer Additivportion (21) aus
der Aufnahmeöffnung (22) die Additivportion (21) in einer zweiten Stellung in einer
Aufnahmeöffnung (3) des Aufnahmemittels (3) angeordnet werden, in der die Öffnungen
der Additivportion (21) mit der Umgebung korrespondiert und Bestandteile der in der
Additivportion (21) befindlichen Substanz, vorzugsweise diffusiv, an die Umgebung
abgegeben werden.
[0229] Zusätzlich kann in diesem Fall die Öffnung oder Öffnungen der Additivportion (21)
von einer Schutzfolie bedeckt sein, die zunächst eine diffusive
[0230] Produktabgabe an die Umgebung verhindert. Die Schutzfolie kann beispielsweise durch
abreißen oder abreiben entfernt werden, so dass dann Produkt an die Umgebung abgegeben
werden kann.
[0231] Das Aufnahmemittel (3) weist eine Öffnung (4) auf, die mit der Öffnung des Behältnisses
form-, kraft- oder stoffschlüssig lösbar verbunden ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das Aufnahmemittel (3) eine Öffnung (4) auf, die über den Ausgusszylinder
des Behältnisses gesteckt werden kann. Die Öffnung (4) kann hierbei kann ganz oder
nur teilweise geschlossen sein, wobei die Öffnung (4) derart ausgestaltet ist, dass
sie zumindest ein einfaches Lösen des Aufnahmemittels vom Behälter verhindert. Alternativ
ist es auch möglich, das Aufnahmemittel (3) form- kraft oder stoffschlüssig mit dem
Verschluss des Behältnisses lösbar zu verbinden.