[0001] Die Erfindung betrifft den Aufbau einer elektrodynamischen Fraktionieranlage (FRANKA
=
Fraktionier
anlage
Karlsruhe) zum Fragmentieren, Mahlen oder Suspendieren eines spröden, mineralischen
Prozessguts.
[0002] Alle bisher bekannten gewordenen Anlagen, die mittels leistungsstarker Hochspannungsentladungen,
insbesondere dem elektrodynamischen Verfahren, zur Fragmentierung, zum Abtragen, zum
Bohren oder zu ähnlichen Zwecken für die Bearbeitung von mineralischen Materialien
entwickelt wurden, bestehen aus den folgenden beiden Hauptkomponenten:
Dem Energiespeicher, also der Einheit zur Erzeugung eines HV-Impulses, häufig oder
meist der aus der Hochspannungsimpulstechnik bekannte Marx-Generator, und dem anwendungsspezifischen,
mit einer Prozessflüssigkeit angefüllten Reaktions-/Prozessgefäß, in das der blank
liegende Endbereich einer mit dem Energiespeicher verbundenen Hochspannungselektrode
völlig eingetaucht ist. Ihr gegenüber befindet sich die Elektrode auf Bezugspotential,
meist der als Erdelektrode fungierende Boden des Reaktionsgefäßes in zweckmäßiger
Ausgestaltung. Erreicht die Amplitude des Hochspannungspulses an der Hochspannungselektrode
einen ausreichend hohen Wert, so erfolgt ein elektrischer Überschlag von der Hochspannungs-
zur Erdelektrode. Abhängig von den geometrischen Gegebenheiten und der Form, insbesondere
der Anstiegszeit des Hochspannungsimpulses, erfolgt der Überschlag durch das zwischen
den Elektroden positionierte, zu fragmentierende Material und ist damit hoch wirksam.
Überschläge nur durch die Prozessflüssigkeit erzeugen allenfalls Schockwellen darin,
die wenig wirksam sind.
[0003] Der elektrische Stromkreis besteht während des Hochspannungsimpulses aus dem Energiespeicher
C der daran angeschlossenen Hochspannungselektrode, dem Zwischenraum zwischen Hochspannungselektrode
und Boden des Reaktionsgefäßes und der Rückleitung vom Gefäßboden zum Energiespeicher.
Dieser Stromkreis beinhaltet die kapazitive, ohmsche und induktive Komponenten C,
R und L, welche die Form des Hochspannungsimpulses beeinflussen (siehe Figur 6), d.h.
sowohl die Anstiegsgeschwindigkeit als auch den weiteren zeitlichen Verlauf des Entladungsstroms
und damit die in die Last eingekoppelte Pulsleistung und daraus in Folge die Effizienz
der Entladung hinsichtlich der Materialfragmentierung. In dem ohmschen Widerstand
R dieses vorübergehend existierenden Stromkreises wird während der Zeit des Entladestromimpulses
die elektrische Energiemenge Ri
2 in Wärme umgesetzt. Diese Energiemenge steht damit für die eigentliche Fraktionierung
nicht mehr zur Verfügung.
[0004] Dieser Stromkreis repräsentiert eine Leiterschleife, die über einen sehr kurzen Zeitraum
von sehr großen Strömen, etwa 2 - 5 kA, durchflossen wird. Ein solches Gebilde erzeugt
intensive elektromagnetische Strahlung, stellt also einen Radiosender hoher Abstrahlungsleistung
dar, und muss zur Vermeidung von Störungen in der technischen Umgebung mit technischem
Aufwand abgeschirmt werden. Überhaupt muss eine solche Anlage durch Schutzvorrichtungen
derart abgeschirmt werden, dass ein Berühren der stromführenden Komponenten während
des Betriebs nicht möglich ist. Das führt schnell zu einem umfangreichen Schutzaufbau
über den eigentlichen Nutzaufbau hinaus.
[0005] Alle bis heute bekannten Anlagen, bei denen das elektrodynamische Verfahren eingesetzt
wird, haben einen offenen Aufbau, d.h. die Baugruppen einer solchen Anlage sind durch
elektrische Leitungen miteinander verbunden (siehe Figur 6).
[0006] Bei der Fragmentierung von steinigem Gut, wie beispielsweise in der
WO 96/26 010 beschrieben, sind Verbindungsleitungen zwischen dem elektrischen Energiespeicher
und der Funkenstrecke zu sehen, die während des HV-Pulses stromdurchflossene Schleifen
bilden.
Anlagen zum Abtragen von Material (
DE 197 36 027 C2), zum Bohren in felsigem Gestein (
US 6,164,388)oder zum Inertisieren (
DE 199 02 010 C2) zeigen jeweils einfache elektrische Leitungen zur Hochspannungselektrode.
[0007] Die
US 3,604,641 A offenbart eine elektrodynamische Fraktionieranlage mit einem aufladbaren elektrischen
Energiespeicher, an dessen Ausgang zwei Elektroden angeschlossen sind, wovon eine
auf einem Bezugspotential liegt und die andere über einen Ausgangsschalter am Energiespeicher
pulsartig mit Hochspannung beaufschlagbar ist, einem Reaktionsgefäß, das mit einer
Prozessflüssigkeit gefüllt ist, in welche das Prozessgut eingetaucht ist und in welcher
sich die beiden blank liegenden Elektrodenenden gegenüberstehen, und die Hochspannungselektrode
mit einem isolierenden Mantel umgeben ist, wobei sich der Energiespeicher samt Ausgangsschalter,
die Elektroden samt Zuleitungen und das Reaktionsgefäß vollständig in einer Kapselung
befinden, die Elektrode auf Bezugspotential über die Kapselwand mit der Masseseite
des Energiespeichers verbunden ist und die Hochspannungselektrode auf dem kürzesten
Wege mit dem Ausgangsschalter am Energiespeicher verbunden ist.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine FRANKA-Anlage in ihrem Stromkreis
während des Hochspannungsimpulses so aufzubauen, dass sowohl die Induktivität als
auch der ohmsche Widerstand des Entladungsstromkreises auf ein Minimalmaß beschränkt
bleibt und gleichzeitig der technische Aufwand zur Abschirmung gegen elektromagnetische
Abstrahlung und zur Sicherstellung der Berührungssicherheit auf einen minimalen Aufwand
beschränkt bleibt.
[0009] Die Aufgabe wird durch einen Aufbau der Fraktionieranlage gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Der Energiespeicher samt seinem Ausgangsschalter, letzterer üblicherweise meist eine
im Selbstdurchbruch betriebene oder getriggerte Funkenstrecke, die Elektroden samt
Zuleitung und das Reaktionsgefäß befinden sich unter Einhaltung des elektrischen Isolationsabstandes
zu Bereichen unterschiedlichen elektrischen Potentials vollständig in einem Volumen
mit elektrisch leitender Wand, der Kapselung. Das zwischen der Kapselung und den darin
eingebauten Baugruppen bestehende Volumen ist minimal gehalten und damit die Induktivität
der Anlage auf das unvermeidliche Minimum beschränkt. Diese Beachtung der Elektrophysik
ermöglicht die anlagentypisch kürzeste Anstiegszeit für den Entladepuls.
[0011] Die Wandstärke ist einerseits mindestens gleich der Eindringtiefe der niedrigsten
Komponente des Fourier-Spektrums des gepulsten elektromagnetischen Feldes, wird also
davon maßgeblich mitbestimmt. Andrerseits erfordert die mechanische Festigkeit eine
Mindestwandstärke. Die notwendig größere Wandstärke aus der einen oder andern der
beiden Bedingungen wird beim Bau beachtet.
[0012] Bei dieser vollständigen Kapselung ist die Elektrode auf Bezugspotential über die
Kapselwand mit der Masseseite des Energiespeichers verbunden. Die übrige Stromführung
über den Energiespeicher und die vorübergehend auf Hochspannungspotential zu liegen
kommenden Bauteile ist zur Kapselung zentral.
[0013] Dieser gekapselte Aufbau lässt einen elektrophysikalisch und bedienungstechnisch
vorteilhaften Aufbau zu, dessen Merkmale in den Unteransprüchen 2 bis 9 weiter spezifiziert
werden.
[0014] Je nach Betriebsart hat nach Anspruch 2 die Kapselwand einen abnehmbaren Bereich
für den Stapel-(Batch-)Betrieb oder einen Zugang für das kontinuierliche Einbringen
(Anspruch 3). Für Reparaturarbeiten ist die Kapsel ohnehin abschnittsweise zu öffnen.
[0015] Nach Anspruch 3 sind für die kontinuierliche Verarbeitung von Fragmentiergut an der
Kapselwand mindestens ein nach außen gerichteter rohrartiger Stutzen aus leitendem
Material für die Beschickung und mindestens ein weiterer für die Entnahme angebracht.
Wegen der elektrischen Abschirmung nach außen sind diese in der Länge und lichten
Weite derart dimensioniert, dass zumindest die leistungsstarken hochfrequenten Anteile
im Spektrum des durch den Hochspannungsimpuls erzeugten elektromagnetischen Feldes
durch diese Stutzen nicht austreten oder in diesen Stutzen bis zur Öffnung in die
Umgebung mindestens auf das gesetzlich vorgeschrieben Maß abgeschwächt werden.
[0016] Der Energiespeicher und das Reaktionsgefäß sind in der Kapselung räumlich voneinander
getrennt. Nach Anspruch 4 sitzt in dessen einem inneren Stirnwandbereich der Energiespeicher
und in dessen anderen Stirnwandbereich das Reaktionsgefäßes oder wird davon gebildet.
[0017] Die Kapselung ist ein abgeschlossenes rohrförmiges Gebilde und hat nach Anspruch
5 einen polygonalen oder runden Querschnitt hat. Dabei kann die Kapselung sowohl gestreckt
sein aber auch mindestens einmal abgewinkelt. Die Form wird konstruktiv vom Einbauvorhaben
bestimmt. Die einfachste Form ist die gestreckte.
[0018] Konsequenterweise sitzt die auf Bezugspotential liegende Elektrode zentriert in der
Stirnwand des Reaktionsgefäßes und die Hochspannungselektrode auf Abstand zentriert
gegenüber (Anspruch 6). Die Hochspannungselektrode ist unmittelbar an den Ausgangsschalter
des Energiespeichers angeschlossen. Dieser Ausgangsschalter ist im Falle eines Marx-Generators
als Energiespeicher die Ausgangsfunkenstrecke. Damit ergibt sich in jeder Form der
Kapselung der elektrisch günstige und isolationstechnisch zweckmäßige koaxiale Aufbau,
mit dem die Forderung der Kapselung und damit der anlagentypisch kleinsten Induktivität
erfüllt wird.
[0019] In der Aufstellung der Anlage ist man nach Anspruch 7 nicht beschränkt. Der elektrische
Energiespeicher samt Ausgangsschalter sitzt in Bezug auf das Reaktionsgefäß in der
Kapselung räumlich oberhalb oder auf gleicher Höhe oder räumlich unterhalb.
[0020] Je nach Art des zu fragmentierenden Guts ist nach Anspruch 8 die Elektrode auf Bezugspotential,
meist Erdelektrode, zentrischer Teil der Stirn oder Siebboden oder Ring- oder Stabelektrode.
[0021] Nach Anspruch 9 ist der Energiespeicher vom Reaktionsgefäß durch eine Schutzwand
getrennt ist, so dass der Reaktionsraum vom Bereich des Energiespeichers flüssigkeitsdicht
getrennt ist.
[0022] Der Hochspannungsimpuls zwischen der Hochspannungselektrode und dem Boden des Reaktionsgefäßes,
bzw. der Strom von der einen zur andern Elektrode wandelt die eingebrachte elektrische
Energie in unterschiedliche Energieanteile anderer Art um, u.a. einfach auch in mechanische
Energie, letzten Endes mechanische Wellen/Schockwellen. Die Hochspannungs-elektrode
ist in ihrem Mantelbereich bis vor zum Endbereich elektrisch isoliert ummantelt, ragt
mit diesem Endbereich in die Prozessflüssigkeit völlig hinein.
[0023] Der nach außen vollständig abgeschirmte Aufbau von Energiespeicher bzw. Impulsgenerator
und Prozessreaktor in einem gemeinsamen elektrisch leitenden Gehäuse hat mehrere Vorteile
gegenüber der herkömmlichen, offenen Weise des Aufbaus:
[0024] die Induktivität des Entladekreises wird bzw. kann auf das unvermeidbare Minimum
reduziert;
die ohmschen Verluste im Hochspannungsimpulsstromkreis bleiben ebenfalls auf ein unvermeidbares
Minimum beschränkt;
minimale Induktivität und minimaler ohmscher Widerstand des Impulsstromkreises führen
zu einer effizienteren Entladung in der Last, d.h. zu einem größeren Energieeintrag
in diese. Hinsichtlich der elektromagnetischen Abstrahlung sowie der Berührungssicherheit
hat der gewissermaßen geschlossenen Aufbau der Anlage entscheidende Vorteile. Während
der gesamten Zeit des HV-Impulses fließt der Entladestrom ausschließlich im Innenbereich
der Anlage. Dies ist für den vom Energiespeicher, umfassender Impulsgenerator, über
die Hochspannungselektrode und die Last, Reaktionsflüssigkeit mit Fraktioniergut,
zum Boden des Reaktionsgefäßes fließenden Hinstrom aufgrund der abschirmenden Funktion
der elektrisch leitenden Kapselung ohnehin evident.
[0025] Der Rückstrom vom Boden des Reaktionsgefäßes zum Energiespeicher fließt auf der Innenwand
der hohlzylindrischen Kapselung, da das durch den kurzzeitig in der Anlage fließenden
Entladungsstrom aufgebaute Magnetfeld die Eigenschaft besitzt, die von der Leiterschleife
eingeschlossene Fläche zu minimieren. Dieser kurzzeitig auf der Innenseite der Anlagenwand
fließende Rückstrom dringt aufgrund des Skineffektes nur bis zu geringer Tiefe, der
frequenzabhängigen Eindringtiefe, in das Wandmaterial ein. Die Eindringtiefe ist bekanntermaßen
abhängig von der elektrischen Leitfähigkeit des Wandmaterials und von dem im Entladungsstrom
auftretenden Frequenzspektrum. Bei den üblichen Anstiegszeiten der Hochspannungspulse
von ca. 500 ns, einer charakteristischen Eigenschwingungsdauer des Entladungskreises
von ca. 0,5 µs und bei Verwendung von einfachen Stählen wie Baustahl für die Anlagenwand
beträgt die Eindringtiefe in die Innenwandung weniger als 1 mm. Die Wandstärke der
Kapselung berücksichtigt einerseits zwingend die niedrigste Frequenz des Fourierspektrums
aus der elektrischen Entladung wegen der Eindringtiefe (Skineffekt) und die notwendige
mechanische Festigkeit wegen der Formerhaltung der Anlage. Die höhere Minimalforderung
der Wandstärke aus einem der beiden Gründe dominiert. So können auf der äußeren Oberfläche
der Kapselung keine elektrischen Spannungen auftreten, dadurch erübrigt sich der Berührungsschutz,
bzw. kann dieser in seinem Aufbau auf ein Minimum beschränkt bleiben. Eine elektromagnetische
Abstrahlung nach außen kann ebenfalls nicht auftreten.
[0026] Die koaxial aufgebaute Anlage ist kompakt, handhabbar und mess- und steuerungstechnisch
zugänglich. Das elektrische Ladegerät für den Energiespeicher muss nicht extra abgeschirmt
werden. Seine Zuleitung kann durch Durchführungen unproblematisch an den Energiespeicher
im oberen Innern des Gehäuse geführt werden, eventuell durch ein Koaxialkabel, dessen
Außenleiter das Gehäuse kontaktiert.
[0027] Die vollständig, metallisch gekapselte Fragmentieranlage wird im folgenden anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 die koaxial aufgebaute FRANKA-Anlage,
Figur 2 Skizze der FRANKA-Anlage mit Trennwand,
Figur 3 Skizze der FRANKA-Anlage für kontinuierlichen Betrieb,
Figur 4 Skizze der FRANKA-Anlage mit u-förmiger Kapselung,.
Figur 5 Skizze der FRANKA-Anlage mit Reaktionsgefäß oben, Figur 6 die herkömmliche
FRANKA-Anlage.
[0028] In Figur 1 ist die koaxial aufgebaute FRANKA-Anlage im axialen Schnitt schematisch
dargestellt. Die kontinuierliche oder diskontinuierliche Betriebsweise ist hier nicht
respektiert, hier steht der elektrische Aufbau im Vordergrund. Auch ist das elektrische
Ladegerät zum Aufladen des elektrischen Energiespeichers 3 nicht angedeutet. Der koaxiale
Aufbau ist, elektrisch gesehen, der vorteilhafteste. Eine Abweichung davon würde nur
aus konstruktiven Zwängen vorgenommen werden.
[0029] Der Hochspannungsimpulsgenerator besteht aus dem elektrischen Speicher C, als Kondensator
schematisiert, und der Induktivität L und dem ohmschen Widerstand R in Reihe.
Die Hochspannungselektrode 5 schließt sich an. Sie ist von ihrem elektrischen Anschluss
am Widerstand R her bis in den Endbereich elektrisch durch einen dielektrischen Mantel
zur Umgebung hin isoliert. Sie mündet mit ihren blanken Endbereich 4 in dem mit einem
Blitzsymbol angedeuteten Prozess-/Reaktionsvolumen und hat dort einen vorgegebenen,
einstellbaren Abstand zum Boden des Prozess-/Reaktionsgefäß 3, das den unteren Teil
des koaxialen, hohlzylindrischen Gehäuses 6 bildet.
[0030] Der Stromfluss während der Hochspannungsentladung erfolgt in den Baukomponenten entlang
der Achse des hohlzylindrischen Gehäuses 6, fließt in mindestens einem Entladungskanal
im Prozessvolumen zum Boden des Reaktionsgefäßes 3 und dann über die Gehäusewand 6
zurück in den Energiespeicher/Kondensator 1. Das Gehäuse 6 ist an das Bezugspotential
"Erde" angeschlossen.
[0031] Die Induktivität L und der Widerstand R stehen repräsentativ für die Anlageninduktivität
und den Anlagenwiderstand, C deutet die elektrische Kapazität und damit über die Ladespannung
die zur Verfügung stehende Speicherenergie,
1/2 C (nU)
2, an, die zu einem möglichst großen Teil im Prozessvolumen umgesetzt werden soll.
Im Falle eines Marx-Generators als HV-Impulsgenerator ist dessen mindestens Zweistufigkeit
(n = 2), die Einzelkapazität C und die Stufenladespannung U als auch die Stufenanzahl
n für die Speicherenergie maßgebend.
[0032] Figur 6 zeigt eine FRANKA-Anlage schematisiert in herkömmlicher Bauweise, wie sie
für viele Laborarbeiten einfach aufgebaut ist und wird.
[0033] In den Figuren 2 bis 5 sind koaxiale Varianten einer FRANKA-Anlage skizziert:
Figur 2 zeigt, wie der Energiespeicher 1 durch eine Trennwand im Bereich der Hochspannungselektrode
5 vom Reaktorbereich 3 getrennt ist. Das ist insbesondere bei Auftreten von Spritzflüssigkeit
durch den Entladungsvorgang einzubauen.
Figur 3 zeigt zwei Öffnungen in der Kapselung 6, eine im Mantelbereich zum Einfüllen
in das Reaktionsgefäß 3, die zweite aus dem Reaktionsgefäß 3 heraus beispielsweise
durch den Boden. Durch diese bauliche Maßnahme kann ein kontinuierlicher Betrieb mit
Beladung und Entnahme gefahren werden.
Figur 4 zeigt die u-förmige Kapselung 3. Diese Bauform dürfte bei großen Anlage aufgrund
der Gewichte und Handhabbarkeit Vorzug haben.
Figur 5 skizziert eine auf den Kopf gestellte Bauform, das Reaktionsgefäß 3 sitzt
über dem Energiespeicher 1. Bei gasförmigen oder sehr leichten, aufgewirbelten Prozesssubstanzen
könnte sich eine solche Bauform anbieten.
Figur 6 zeigt den Aufbau herkömmlicher FRANKA-Anlagen, die als voll funktionierende
Anlage noch extra durch eine Wand zur Abschirmung und als Schutz gegen Berührung gekapselt
ist. Die große elektrische Schleife ist nicht minimiert. Im Falle eines Pulses wirkt
sie als starke Sendeantenne. Im industriellen Einsatz ist die Abschirmung aus diesem
Grunde gesetzlich geregelt.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1.
- Energiespeicher
- 2.
- Ausgangsschalter/-funkenstrecke
- 3.
- Reaktionsgefäß
- 4.
- Stirn der Hochspannungselektrode
- 5.
- Hochspannungselektrode mit Isolator
- 6.
- Kapselung
- 7.
- Verbindung Prozessgefäß - Kapselung
- 8.
- Verbindung Ladegerät - Kapselung
- 9.
- Einfüllstutzen
- 10.
- Abführstutzen
1. Aufbau einer elektrodynamischen Fraktionieranlage zum Fragmentieren, Mahlen oder Suspendieren
eines spröden Prozessgutes, bestehend aus:
einem aufladbaren elektrischen Energiespeicher (1), an dessen Ausgang zwei Elektroden
angeschlossen sind,
wovon eine auf einem Bezugspotential liegt und die andere über einen Ausgangsschalter
(2)am Energiespeicher pulsartig mit Hochspannung beaufschlagbar ist,
einem Reaktionsgefäß (3), das mit einer Prozessflüssigkeit gefüllt ist, in welche
das Prozessgut eingetaucht ist und in welcher sich die beiden blank liegenden Elektrodenenden
mit einem einstellbaren Abstand, die Reaktionszone, gegenüberstehen,
wobei die mit Hochspannung beaufschlagbare Elektrode (4) mit einem isolierenden Mantel
(5) bis zum freien Endbereich umgeben ist und dieser isolierende Mantel im Endbereich
in die Prozessflüssigkeit mit eingetaucht ist,
sich der Energiespeicher samt seines Ausgangsschalters, die Elektroden samt Zuleitung
und das Reaktionsgefäß vollständig in einem Volumen, der Kapselung (6), befinden,
die Elektrode auf Bezugspotential (4) über die Kapselung (6) mit der Masseseite (8)
des Energiespeichers verbunden ist,
die mit Hochspannung beaufschlagte Elektrode auf dem kürzesten Wege mit dem Ausgangsschalter
am Energiespeicher verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass:
die Kapselung (6) im Betrieb stromführend und das von der Kapselung umschlossene Volumen
minimal ist, dass damit die Induktivität sowie der ohmsche Widerstand der Anlage auf
das unvermeidliche Minimum beschränkt ist,
die Wandstärke der Kapselung (6) mindestens gleich der von der niedrigsten Komponente
des Fourier-Spektrums des gepulsten elektromagnetischen Feldes entsprechenden Eindringtiefe
ist und mindestens die für die mechanische Festigkeit notwendige Stärke hat.
2. Aufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
für die schubweise Verarbeitung von Fragmentiergut die Kapselwand teilweise abnehmbar
oder in der Kapselwand mindestens ein Zugang ist.
3. Aufbau nach 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
für die kontinuierliche Verarbeitung von Fragmentiergut an der Kapselwand mindestens
ein nach außen gerichteter rohrartiger Stutzen (9) aus leitendem Material für die
Beschickung und mindestens ein weiterer (10) für die Entnahme ansetzen, die in der
Länge und lichten Weite derart dimensioniert sind, dass zumindest die leistungsstarken
hochfrequenten Anteile im Spektrum des durch den Hochspannungspuls erzeugten elektromagnetischen
Feldes durch diese Stutzen nicht austreten oder in diesen Stutzen bis zur Öffnung
in die Umgebung mindestens auf das gesetzlich vorgeschriebene Maß abgeschwächt werden.
4. Aufbau nach den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, dass, die Kapselwand ein Hohlkörper ist, in dessen einem inneren Stirnwandbereich der
Energiespeicher sitzt und dessen anderer Stirnwandbereich das Reaktionsgefäßes bildet.
5. Aufbau nach 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kapselung polygonalen oder runden Querschnitt hat und gestreckte Form oder mindestens
einmal abgewinkelte Form hat.
6. Aufbau nach 5, dadurch gekennzeichnet, dass die auf Bezugspotential liegende Elektrode zentriert in der Stirnwand des Reaktionsgefäßes
sitzt, die Hochspannungselektrode zentriert gegenübersteht und letztere auf zur Kapselung
koaxialem Wege mit dem Ausgangsschalter des Energiespeichers verbunden ist.
7. Aufbau nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Energiespeicher samt Ausgangsschalter in Bezug auf das Reaktionsgefäß
in der Kapselung räumlich oberhalb oder auf gleicher Höhe oder räumlich unterhalb
sitzt.
8. Aufbau nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrode auf Bezugspotential als zentrischer Teil der Stirn oder als Siebboden
oder als Ring- oder Stabelektrode ausgebildet ist.
9. Aufbau nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher vom Reaktionsgefäß durch eine Schutzwand getrennt ist.
1. Assembly of an electrodynamic fractionating unit for the fragmenting , grinding or
suspending of a brittle material to be processed, said unit comprising:
a chargeable electrical energy store (1), two electrodes being connected to the output
of said energy store, one of which being at reference potential and the other being
impingable upon with high-voltage in a pulse-like manner via an output switch (2)
at the energy store,
a reaction vessel (3) which is filled with a process fluid, into which the material
to be processed is immersed and in which the two exposed electrode ends are situated
opposite each other at an adjustable distance,
the reaction zone, wherein the electrode (4) that is impingable with high-voltage
is surrounded by an insulating casing (5) as far as the free end region and said insulating
casing in the end region is also immersed into the process fluid,
the energy store together with its output switch, the electrodes together with supply
line and the reaction vessel are situated totally in one volume, the enclosure (6),
the electrode at reference potential (4) is connected to the earth side (8) of the
energy store via the enclosure (6),
the electrode impinged upon with high-voltage is connected over the shortest path
to the output switch at the energy store,
characterized in that:
in operation the enclosure (6) is electrically conducting and the volume surrounded
by the enclosure is minimal, in that consequently the inductance and the ohmic resistance of the unit is restricted to
the unavoidable minimum,
the wall thickness of the enclosure (6) is at least equal to the depth of penetration
that corresponds to the lowest component of the Fourier spectrum of the pulsed electromagnetic
field and has at least the thickness required for the mechanical strength.
2. Assembly according to Claim 1, characterized in that the enclosure wall is partially removable or there is at least one access in the
enclosure wall for the batch-type processing of the fragmentation product.
3. Assembly according to 1, characterized in that at least one tubular connecting pipe (9) directed towards the outside and produced
from conducting material for the charging process and at least one additional connecting
pipe (10) for the removal process are attached to the enclosure wall for the continuous
processing of fragmentation product, said connecting pipes being dimensioned in length
and clear width in such a manner that at least the high-power, high-frequency proportions
in the spectrum of the electromagnetic field generated by the high-voltage pulse do
not escape through these connecting pipes or are weakened at least to the statutorily
prescribed level in these connecting pipes before they reach the opening into the
environment.
4. Assembly according to Claims 2 and 3, characterized in that the enclosure wall is a hollow body, the energy store being located in one inner
end wall region of said hollow body and the reaction vessel being formed by the other
end wall region of said hollow body.
5. Assembly according to 4, characterized in that the enclosure is polygonal or round in cross section and has an elongated form or
a form that is angled at least once.
6. Assembly according to 5, characterized in that the electrode at reference potential sits in a centred manner in the end wall of
the reaction vessel, the high-voltage electrode is situated opposite in a centred
manner and said high-voltage electrode is connected to the output switch of the energy
store on the path that is coaxial to the enclosure.
7. Assembly according to Claim 6, characterized in that the electric energy store together with output switch is situated in the enclosure
spatially above or at the identical level or spatially below with reference to the
reaction vessel.
8. Assembly according to Claim 7, characterized in that the electrode at reference potential is realized as a central part of the end face
or as a sieve bottom or as an annular electrode or stick electrode.
9. Assembly according to one of Claims 1 to 8, characterized in that the energy store is separated from the reaction vessel by a protective wall.
1. Structure d'une installation de fractionnement électrodynamique pour fragmenter, broyer
ou mettre en suspension un produit friable de procédé comprenant :
- un accumulateur d'énergie électrique (1) rechargeable avec deux électrodes reliées
à sa sortie,
* l'une des électrodes étant mise à un potentiel de référence et l'autre recevant
par l'intermédiaire d'un commutateur de sortie (2), la haute tension impulsionnelle
de l'accumulateur d'énergie,
- un réacteur (3) rempli de liquide de procédé dans lequel est immergé le produit
à traiter et dans lequel les deux extrémités d'électrode, mises à nu, se font face
à une distance réglable à savoir la zone de réaction,
* l'électrode (4) mise à la haute tension étant entourée d'une enveloppe isolante
(5) jusqu'à la zone libre de l'électrode et plongeant avec cette enveloppe isolante
de la zone d'extrémité, dans le liquide de procédé,
* l'accumulateur d'énergie et son commutateur de sortie, les électrodes y compris
la ligne d'alimentation et le réacteur étant complètement à l'intérieur d'un volume
encapsulé (6),
* l'électrode au potentiel de référence (4) étant reliée par l'intermédiaire de l'encapsulage
(6) à la masse (8) de l'accumulateur d'énergie,
* l'électrode mise à la haute tension étant reliée suivant le chemin le plus court
à l'accumulateur d'énergie par l'intermédiaire du commutateur de sortie,
structure
caractérisée en ce que
- l'encapsulage (6) est mis en tension pendant le fonctionnement et le volume entouré
par l'encapsulage est minimum de façon à limiter au minimum inévitable, l'inductance
ainsi que la résistance ohmique de l'installation,
- l'épaisseur de la paroi de l'encapsulage (6) étant au moins égale à la profondeur
de pénétration du champ électromagnétique pulsé par la composante la plus basse du
spectre de Fourier, et cette épaisseur de paroi a au moins l'épaisseur nécessaire
pour assurer la résistance mécanique.
2. Structure selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
la paroi d'encapsulage peut être partiellement enlevée ou permettre au moins un accès
dans la paroi d'encapsulage pour le traitement par lots du produit à fragmenter.
3. Structure selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
pour le traitement en continu du produit à fragmenter, la paroi d'encapsulage comporte
au moins un ajutage (9) tubulaire dirigé vers l'extérieur, réalisé en une matière
conductrice pour la fourniture ainsi qu'au moins un autre ajutage pour le prélèvement,
ces ajutages ayant une longueur et une section libre dimensionnées de façon qu'au
moins les composantes de haute fréquence de plus forte puissance dans le spectre du
champ électromagnétique généré par l'impulsion de haute tension, ne puissent sortir
des ajutages ou soient affaiblies dans ces ajutages pour déboucher dans l'environnement,
pour respecter au moins la réglementation.
4. Structure selon les revendications 2 et 3,
caractérisée en ce que
la paroi d'encapsulage est un corps creux recevant une zone de paroi intérieure de
l'accumulateur d'énergie et dont l'autre zone de paroi frontale constitue le réacteur.
5. Structure selon la revendication 4,
caractérisée en ce que
l'encapsulage a une section polygonale ou ronde et une forme allongée ou au moins
une forme coudée une fois.
6. Structure selon la revendication 5,
caractérisée en ce que
l'électrode mise au potentiel de référence, est installée de manière centrée dans
la paroi frontale du réacteur, l'électrode de haute tension est en regard en position
centrée de l'électrode précédente et l'électrode de haute tension est reliée pour
l'encapsulage, de manière coaxiale avec le commutateur de sortie de l'accumulateur
d'énergie.
7. Structure selon la revendication 6,
caractérisée en ce que
par rapport au réacteur, l'accumulateur d'énergie électrique y compris le commutateur
de sortie, se trouvent dans l'encapsulage, au-dessus ou à la même hauteur ou en dessous
dans l'espace.
8. Structure selon la revendication 7,
caractérisée en ce que
l'électrode au potentiel de référence est une partie centrée de la face ou le fond
en tamis ou encore elle est réalisée comme électrode annulaire ou comme électrode
en forme de tige.
9. Structure selon l'une des revendications 1 à 8,
caractérisée en ce que
l'accumulateur d'énergie est séparé du réacteur par une cloison protectrice.