[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrostatischen Abscheider zur Partikelabscheidung,
wie sie zum Beispiel in Verbrennungskammern, Holzöfen oder anderen Holzverbrennungsanlagen
anfallen.
[0002] Elektrostatische Abscheider werden ganz allgemein zur Reinigung von Rauchgas durch
Partikelabscheidung eingesetzt. Das zu reinigende Rauchgas wird in den elektrostatischen
Abscheider eingeleitet, der eine Ionisierungsstufe, zur elektrischen Ladung der Partikel,
und eine Kollektorstufe, zum Abscheiden der geladenen Partikel, umfasst. In der Ionisierungsstufe
strömt das zu reinigende Gas durch das elektrische Feld zwischen einer Hochspannungselektrode
und einer auf einem Bezugspotential, meist Erdpotential, liegenden Elektrode, in dem
die im Rauchgas enthaltenen Partikel über Koronaentladung an der Hochspannungselektrode
elektrisch geladen werden. Beim anschließenden Durchströmen der Kollektorstufe werden
die Partikel dort auf der auf Bezugspotential liegenden Oberfläche abgeschieden und
elektrisch neutralisiert.
[0004] Ein Nachteil der bekannten elektrostatischen Abscheideanlagen ist die Verschmutzung
des Hochspannungsisolators, der in die vom Gas durchströmte Kammer hineinragt mit
Partikeln aus z.B. Flugasche oder Ruß die in dem zu reinigenden Rauchgas enthalten
sind. Aus dem allgemeinen Stand der Technik ist bekannt, dass ein steiler Temperaturgradient
zwischen dem einströmenden Rauchgas und dem Isolator zu Verwirbelungen führt, die
eine vermehrte Anlagerung von Ruß- und Aschepartikeln an dem Isolator zur Folge haben.
Dadurch kommt es zu Spannungsüberschlägen, die die Effizienz des elektrostatischen
Abscheiders verringern.
[0005] In diesem Zusammenhang sind dem allgemeinen Stand der Technik Lösungen zu entnehmen,
die auf der Beheizung des Isolators beruhen. Das Beheizen des Isolators erhöht jedoch
den Energiebedarf des elektrostatischen Abscheiders insgesamt und zusätzliche Heizelemente
erhöhen den Konstruktionsaufwand.
[0006] Ausgehend davon ist die
Aufgabe der Erfindung die genannten Nachteile zu vermeiden und einen elektrostatischen Abscheider anzugeben,
der eine effiziente Rauchgasreinigung bei verlängerter Betriebsdauer sichert. Insbesondere
soll die Verschmutzung des Hochspannungsisolators durch Ruß- und Aschepartikel vermieden
werden.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch
1. Die Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung an.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe wird ein elektrostatischer Abscheider vorgeschlagen, bei dem
der Hochspannungsisolator mit einer Abdeckkappe umgeben ist, wobei diese Abdeckkappe
in das Reingasrohr hineinragt und von dem von Partikeln gereinigte Gas umströmt wird.
[0009] Das zu reinigende Rauchgas strömt mit einer ersten Temperatur (T1) in die Ionisierungsstufe
des elektrostatischen Abscheiders. Dort werden die sich in dem Rauchgas befindlichen
Partikel elektrisch geladen und scheiden sich auf den umliegenden, auf einem Bezugspotential
liegenden Oberflächen ab. Das von Partikeln gereinigte Rauchgas tritt danach durch
den Reingasaustritt mit einer zweiten Temperatur (T2) in das Reingasrohr. Diese zweite
Temperatur weist einen Wert auf, der unterhalb der ersten Temperatur T1 liegt, jedoch
weit oberhalb der Umgebungstemperatur. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Reingasrohres,
wird demnach die Abdeckkappe des Hochspannungsisolators von dem Reingas umströmt und
erwärmt. Das Material der Abdeckkappe ist dabei vorzugsweise ein guter Wärmeleiter
und durch Wärmeübertragung wird der von der Abdeckkappe umgebende Isolator erwärmt.
Der Temperaturgradient zwischen dem partikelgeladenen Rauchgas und dem Hochspannungsisolator
wird auf diese Weise verringert.
[0010] Die Erfindung wird mit einem Ausführungsbeispiel anhand der
Fig. 1 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine schematische Ansicht des elektrostatischen Abscheiders mit einer geeigneten
Anordnung des Reingasrohres.
[0011] Der elektrostatische Abscheider umfasst ein Abscheidergehäuse
1 mit einer seitlich angeordneten Einlassöffnung
2 für das Rauchgas und einer ebenfalls seitlich angeordneten Öffnung für den Austritt
des Reingases
3. Das Abscheidergehäuse
1 umfasst eine Ionisierungsstufe
4 und eine Kollektorstufe
5. Ein Hochspannungsisolator
6 ist unterhalb einer Abdeckkappe
7 und oberhalb der Einlassöffnung
2 angeordnet.
[0012] Das Rauchgas strömt mit einer Temperatur T1 in durch die Einlassöffnung
2 in die Ionisierungsstufe
4 und die im Rauchgas enthaltenen Partikel werden elektrisch geladen. Nachfolgend werden
die Partikel an den umgebenden Oberflächen und in der Kollektorstufe
5 abgeschieden. Das von Partikeln gereinigte Gas tritt mit einer Temperatur T2 durch
die Öffnung für den Reingasaustritt
3, welcher die Abdeckkappe
7 umgibt. Durch Wärmeleitung und Wärmeübertragung, wird der Hochspannungsisolator
6 auf die Temperatur T2 erwärmt, wobei T2 einen geringeren Wert als T1 hat. T1 und
T2 sind jedoch wesentlich höher als die Umgebungstemperatur, wodurch sich der Temperaturgradient
zwischen dem Rauchgas und dem Hochspannungsisolator
6 wesentlich verringert.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1
- Abscheidergehäuse
- 2
- Einlassöffnung für Rauchgaseintritt
- 3
- Öffnung für Reingasautritt
- 4
- Ionisierungsstufe
- 5
- Kollektorstufe
- 6
- Hochspannungsisolator
- 7
- Abdeckkappe
1. Elektrostatischer Abscheider zur Reinigung von partikelbeladenem Rauchgas umfassend,
a) einen Rauchgaseintritt (2)
b) Mittel zum elektrischen Laden von Partikeln mit einem Hochspannungsanschluss
c) Abscheideflächen mit einem Bezugspotential zum Potential des Hochspannungsanschlusses
für die elektrisch geladenen Partikel
d) einen Hochspannungsisolator (6) zwischen Hochspannungsanschluss und Abscheideflächen
e) einer Kollektorstufe mit Reingasaustritt (3, 5)
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hochspannungsisolator
(6) mit einer gasdichten Abdeckkappe
(7) umgeben ist, die in ein Rohr hineinragt, welches mit dem Reingasaustritt
(3) verbunden ist.
2. Elektrostatischer Abscheider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gasdichte Abdeckkappe (7) aus einem Material mit hoher Wärmeleitfähigkeit besteht.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente
In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur
- J.R. MelcherK.S. SacharE.P. WarrenOverview of Electrostatic Devices for Control of Submicrometric ParticlesProceedings
of the IEEE, 1977, vol. 65, 121659-1669 [0003]