[0001] Die Erfindung betrifft eine Klappschachtel für insbesondere Zigaretten, bestehend
aus einem Schachtelteil, mit diesem gelenkig verbundenem Deckel sowie aus einem gesonderten
Kragen, der mit einem unterem Teilbereich im Schachtelteil verankert und dessen oberer
Teilbereich bei geschlossenem Deckel von diesem umfasst ist.
[0002] Bei der Fertigung von Zigarettenpackungen besteht zunehmend das Bedürfnis, Informationen,
Werbehinweise, Markierungen etc. so an den Packungen anzubringen, so dass sie einerseits
als Hinweis vom Konsumenten wahrgenommen, die Anbringung jedoch den Fertigungsprozess
der Packung nicht beeinträchtigt. Üblicherweise sind die Klappschachteln für Zigaretten
an ihrer Außenseite mit Bedruckungen versehen, die zum Teil informativen Inhalt haben,
zum Teil aber Werbezwecken dienen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Packung des Typs Klappschachtel, einschließlich
Maßnahmen zur Fertigung derselben, vorzuschlagen, die informative Hinweise und/oder
Werbehinweise in einer für den Verbraucher wahrnehmbaren Anordnung enthält, ohne dass
die Anbringung den Fertigungsprozess beeinträchtigt.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Klappschachtel dadurch gekennzeichnet,
dass der aus einem gesonderten Zuschnitt bestehende Kragen vorzugsweise im Bereich
einer Kragen-Vorderwand durch Prägen, also durch Materialverformung, angebrachte Buchstaben,
Ziffern oder Embleme aufweist.
[0005] Die Anbringung der erforderlichen Wort-, Zahlen- oder Bildbestandteile im Bereich
des Kragens gewährleistet die Wahrnehmung durch den Verbraucher, wenn die Prägungen
in dem aus dem Schachtelteil heraustretenden Bereich des Kragens angeordnet sind.
Es können aber auch für den Verbraucher nicht unmittelbar bestimmte Informationen
über Herstellung des Packungsinhalts bzw. der Packung in einem Bereich des Kragens
positioniert sein, der innerhalb des Schachtelteils angeordnet ist.
[0006] Weitere Besonderheiten der Packung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Klappschachtel bei geöffnetem Deckel in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- ein Kragenapparat in schematischer Seitenansicht mit Organen zur Anbrin- gung von
Prägungen am Kragen,
- Fig. 3
- einen Teilbereich der Vorrichtung gemäß Fig. 2 in Draufsicht entsprechend Pfeil III
in Fig. 2, bei vergrößertem Maßstab,
- Fig. 4
- einen Ausschnitt IV der Fig. 2 bei nochmals vergrößertem Maßstab, im Vertikalschnitt.
[0007] Bei der in Fig. 1 beispielshaft dargestellten Zigarettenpackung handelt es sich um
eine Klappschachtel, die in der Hauptsache aus einem unteren Schachtelteil 10 und
einem Deckel 11 besteht. Weiterhin ist ein Kragen 12 Bestandteil der Klappschachtel.
Der Kragen 12 ist aus einem gesonderten Zuschnitt aus dünnem Karton oder dergleichen
gebildet und weist eine in typischer Weise gestaltete Kragen-Vorderwand 13 sowie Kragen-Seitenlappen
14 auf. Der Kragen 12 ist im Schachtelteil 10 angeordnet und mit einem unteren Teilbereich
innenseitig an einer Schachtel-Vorderwand 15 und/oder an Schachtel-Seitenwänden 16
durch Klebung befestigt. Ein oberer Teilbereich des Kragens 12 ragt aus dem Schachtelteil
10 heraus und liegt innerhalb des Deckels 11 bei geschlossener Stellung desselben.
Als Packungsinhalt ist eine Gruppe von Zigaretten vorgesehen, die von einem Innenzuschnitt
aus Papier oder Stanniol umgeben ist und so einen den Innenraum der Klappschachtel
ausfüllenden Zigarettenblock 17 bildet.
[0008] Eine Besonderheit der gezeigten Packung besteht darin, dass diese gerundete aufrechte
Packungskanten 18 aufweist und der Kragen 12 entsprechend gerundete Kragenkanten 19.
[0009] Der Kragen 12, und zwar bei dem vorliegenden Beispiel die Kragen-Vorderwand 13, ist
mit einem Aufdruck 20, 21 versehen. Dieser ist (ausschließlich) durch Prägen, also
durch Verformung des Materials des Kragens 12, angebracht. Inhaltlich besteht der
Aufdruck 20 aus an den Kunden gerichtete Informationen, Werbehinweise etc. Diese sind
in dem aus dem Schachtelteil 10 herausragenden Bereich des Kragens 12 bzw. der Kragen-Vorderwand
13 angebracht, nämlich oberhalb einer durch die Schachtel-Vorderwand 15 gebildeten
Schließkante 22. Andere Aufdrucke 21, insbesondere Zahlen und Daten über Herstellung,
Herkunft der Zigaretten, können, wie in Fig. 1 gezeigt, im verdeckten Teil des Kragens
12 angebracht sein, also unterhalb der Schließkante 22.
[0010] Eine Besonderheit ist die Herstellung der Prägungen zur Bildung des Aufdrucks 20,
21. Die Zuschnitte für den Kragen 12 werden durch Abtrennen von einer fortlaufend
zugeführten Materialbahn aus dünnem Karton, nämlich einer Kragenbahn 23, hergestellt.
Ein in Fig. 2 beispielshaft dargestellter Kragenapparat besteht in der Hauptsache
aus einer Schneid- bzw. Stanzeinrichtung zum Abtrennen der Zuschnitte für den Kragen
12. Es handelt sich dabei um Schneidwalzen, bestehend aus einer oberhalb der Kragenbahn
23 angeordneten Messerwalze 24 und einer unterhalb der Kragenbahn 23 angeordneten
Gegenwalze 25. Die Messerwalze 24 weist eine Anzahl von längs des Umfangs angeordneten
Schneidmessern 26 auf. Es handelt sich dabei um stegartige Erhöhungen bzw. Vorsprünge
(Fig. 4), die im Querschnitt scharfkantig auslaufend gestaltet sind. Die Schneidmesser
26 erstrecken sich über die volle Breite der Messerwalze 24 bzw. der Kragenbahn 23,
so dass durch die Abrollbewegung der Messerwalze 24 jeweils durch quergerichteten
Trennschnitt ein Kragen 12 hergestellt wird. Die Schneidmesser 26 sind entsprechend
der Kontur des herzustellenden Kragens 12, also mit einer üblichen Vertiefung an der
Oberseite und einem entsprechenden Vorsprung an der Unterseite, ausgebildet. Die Abstände
der (mehreren) Schneidmesser 26 in Umfangsrichtung der Messerwalze 24 voneinander
entsprechen der Abmessung eines Kragens 12 in Bewegungsrichtung.
[0011] Die von der Kragenbahn 23 abgetrennten Kragen 12 werden von Vorzugwalzen 27 erfasst
und einer Rundungseinheit 28 zugeführt. Diese dient der Herstellung bzw. Vorformung
der gerundeten Kragenkante 19. Die Rundungseinheit 28 ist nach Maßgabe von
US 5 261 209 ausgebildet.
[0012] Die Prägungen für den Aufdruck 20, 21 werden im Bereich des Kragenapparats an dem
Kragen 12 bzw. an der Kragenbahn 23 angebracht. Eine Besonderheit ist die Anordnung
von Prägeorganen bzw. Prägewerkzeugen 29, 30 an der Messerwalze 24. Die Prägewerkzeuge
29, 30 sind dabei so positioniert, dass bei den Drehbewegungen der Messerwalze 24
in Verbindung mit der Gegenwalze 25 der Prägedruck auf die Kragenbahn 23 bzw. den
Kragen 12 übertragen wird. Die Buchstaben, Zahlen oder sonstigen Symbole sind als
Vorsprünge 31 der Prägewerkzeuge 29, 30 ausgebildet und mit den äußeren Begrenzungen
gegenüber Schneidkanten der Schneidmesser 26 zurückgesetzt (Fig. 4). Während bei einem
Schneid- bzw. Stanzschnitt zum Abtrennen des Kragens 12 das Schneidmesser 26 vollständig
durch das Material hindurchdringt, treten die Prägewerkzeuge 29, 30 bzw. deren Vorsprünge
31 nur in einen zugekehrten Teilquerschnitt der Kragenbahn 23 bzw. des Kragens 12
ein. Es wird so eine bleibende Prägung hergestellt.
[0013] Die Prägewerkzeuge 29, 30 bestehen aus einem langgestreckten Tragstück 32 mit den
einseitig angebrachten Vorsprüngen 31. Die Tragstücke 32 sind in achsparallel angeordneten
Ausnehmungen 33 der Messerwalze 24 angeordnet und lösbar fixiert, hier mit Befestigungsschrauben
34. Ein leichtes Auswechseln bzw. Austauschen der Prägewerkzeuge 29, 30 ist demnach
möglich.
[0014] Die Relativstellung der Prägewerkzeuge 29, 30 in Bezug auf die Schneidmesser 26 ist
so gewählt, dass die in Fig. 1 gezeigte Relativstellung der unterschiedlichen Prägungen
bzw. Aufdrucke 20, 21 erzielt wird. Dies bedeutet, dass das Prägewerkzeug 29 für den
außerhalb des Schachtelteils 10 positionierten Aufdruck 20 benachbart zu einer Ausbuchtung
im Schneidmesser 26 für den in Förderrichtung rückwärtigen Trennschnitt angeordnet
ist (Fig. 3). Das andere Prägewerkzeug 30 ist mit Abstand und benachbart zu dem vorderen
Schneidmesser 26 positioniert.
[0015] Der Schneideinheit aus Messerwalze 24 und Gegenwalze 25 ist in Förderrichtung ein
Paar von Prägewalzen 35, 36 vorgeordnet. Im Bereich derselben werden Längsrillen 37
durch Prägen in die Kragenbahn 37 eingebracht, und zwar zur erleichterten Herstellung
der gerundeten Kragenkanten 19. Die Prägewerkzeuge 29, 30 können alternativ (oder
zusätzlich) zu dem gezeigten Ausführungsbeispiel im Bereich dieser Prägewalzen 35,
36 angeordnet sein und wirken.
[0016] Der Kragenapparat kann weiterhin alternativ auch so ausgebildet sein, dass durch
erste walzenförmige bzw. scheibenförmige Organe übliche Stanzungen und/oder Prägungen
zur Definition der Kragenkanten in die Kragenbahn 23 eingebracht und danach die Kragen
durch ein Stanzorgan abgetrennt werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel können die
Prägewerkzeuge 29, 30 im Bereich der vorgeordneten Bearbeitungswalzen und/oder im
Bereich einer (taktweise arbeitenden) Stanze angebracht sein. Es kommt jeweils darauf
an, dass im Zuge der Fertigung der Kragen in zeitlicher und räumlicher Verbindung
mit notwendigen Bearbeitungsmaßnahmen die Prägung hergestellt wird.
[0017] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich das Prägeorgan oberhalb der Kragenbahn
23, wobei die (in Bezug auf die Klappschachtel) Vorderseite der Kragen 12 nach unten
gerichtet ist. Durch Drehung der Kragenbahn 23 oder durch Anordnung der Prägeorgane
unterhalb der Kragenbahn 23 können die Prägungen 20, 21 so gestaltet sein, dass Erhöhungen
des Materials nach außen gerichtet sind.
1. Klappschachtel für insbesondere Zigaretten, bestehend aus einem Schachtelteil (10),
einem mit diesem schwenkbar verbundenen Deckel (11) sowie aus einem als gesonderter
Zuschnitt ausgebildetem Kragen (12), der mit einem unteren Teilbereich im Schachtelteil
(10) verankert und dessen oberer Teilbereich bei geschlossenem Deckel (11) von diesem
umfasst ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kragen (12), insbesondere eine Kragen-Vorderwand (13), Aufdrucke (20, 21) aufweist,
nämlich Markierungen, Beschriftungen etc., die (ausschließlich) durch Prägen an dem
Kragen (12) angebracht sind.
2. Klappschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdrucke (20, 21), nämlich Markierungen, Beschriftungen etc. im Bereich der
Kragen-Vorderwand (13) durch nach innen gerichtetes Prägen angebracht sind.
3. Klappschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Äufdruck (20) aus an den Kunden gerichteten Informationen, Werbehinweisen etc.
besteht.
4. Klappschachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufdruck (20) in dem aus dem Schachtelteil (10) herausragenden Bereich des Kragens
(12) bzw. der Kragen-Vorderwand (13) angebracht ist, nämlich oberhalb einer durch
die Schachtel-Vorderwand (15) gebildeten Schließkante (22).
5. Klappschachtel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass andere Aufdrucke (21), insbesondere Zahlen und Daten über Herstellung, Herkunft der
Zigaretten, im verdeckten Teil des Kragens (12) angebracht sind, also unterhalb einer
durch die Schachtel-Vorderwand (15) gebildeten Schließkante (22).
6. Klappschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass diese gerundete aufrechte Packungskanten (18) aufweist und der Kragen (12) entsprechend
gerundete Kragenkanten (19).